Test Lenovo ThinkPad X1 Yoga (OLED) Convertible
2012 kam mit dem IdeaPad Yoga das erste Convertible mit den innovativen 360°-Scharnieren auf den Markt. 2011 wurde das erste ThinkPad X1 vorgestellt, 2012 dann dessen Ultrabook-Variante X1 Carbon. Bis 2015 haben sich beide Reihen getrennt entwickelt, doch dieses Jahr hat Lenovo beide Serien zusammengeführt: Herausgekommen ist das ThinkPad X1 Yoga, ein High-End ThinkPad mit den mittlerweile weit verbreiteten 360°-Scharnieren.
Schon in unserem ersten Test konnte das ThinkPad X1 Yoga grundsätzlich überzeugen. Mit 85 % fuhr es ein gutes, wenn auch nicht sehr gutes Ergebnis ein, das Schwestermodell X1 Carbon (2016) (kein Convertible) konnte mit 90 % mehr überzeugen. Die Kritikpunkte am ersten Testgerät, das von unseren amerikanischen Kollegen getestet wurde, waren unter anderem das Fehlen von USB Typ C, die mittelmäßige Akkulaufzeit und das Display. Das 14 Zoll große QHD (2.560 x 1.440) IPS-Display im X1 Yoga konnte uns nicht vollständig überzeugen, auch wenn es grundsätzlich kein schlechtes Display ist.
Unser heutiges Testgerät will und soll es dagegen besser machen. Schließlich ist es eines der ersten Notebooks, welches mit einem OLED-Display ausgestattet ist. Dafür ruft Lenovo auch einen stolzen Preis auf: Mindestens 2.000€ muss man als Student hierzulande für das X1 Yoga mit OLED bezahlen, dafür bekommt man 8 GB RAM, den Core i7-6500U, eine 256-GB-SSD und LTE. Unsere Version für Studenten kostet 2.500€. Dafür ist das Gerät auch wirklich voll ausgestattet, mit einer 1 TB PCIe NVMe SSD Speicher, 16 GB RAM, dem Core i7-6600U sowie natürlich dem OLED-Display. Ist man kein Student/Schüler/Azubi/Lehrer, dann ist das Ganze noch etwas teurer, für weniger als 2.460€ bekommt man das X1 Yoga mit OLED nicht. Unser Testgerät kostet ohne Campus-Rabatt sogar 3.300 €.
Da wir das X1 Yoga schon einmal getestet haben, werden wir in diesem Test nicht auf folgende Kategorien eingehen: Ausstattung, Eingabegeräte sowie Lautsprecher. Details dazu können aus dem vorherigen Test entnommen werden.
Wir erweitern unser Team und suchen News-Redakteure sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse
Das X1 Yoga mit OLED setzt quasi unverändert auf das selbe Gehäuse wie das IPS-Modell. Die keilförmige Basiseinheit ist aus einem Material gefertigt, welches Lenovo als "Super Magnesium" bezeichnet. Hierbei handelt es sich um eine besondere Magnesium-Legierung, die es Lenovo erlaubt, das X1 Yoga noch leichter zu bauen, ohne dabei auf die nötige Stabilität zu verzichten. Das Displaycover hingegen ist aus Carbon gefertigt. Von beiden Materialien sieht man von außen nichts, denn Lenovo hat das gesamte Gehäuse mit einer matt-schwarzen Beschichtung versehen – typisch ThinkPad eben, wobei man dazu sagen muss, dass Lenovo von 2013 bis 2014 auf Dunkelgrau statt Schwarz setzte. Nun ist man nach entsprechendem Feedback der Kunden wieder zurück bei dem dunkleren Farbton. Die Beschichtung des Deckels ist angenehm glatt und weich, während sich die Handballenauflage etwas gummiartiger anfühlt. Der Deckel ist dabei relativ resistent gegenüber Fingerabdrücken, und auch relativ einfach zu reinigen. Die Innenseite nimmt Fingerabdrücke schneller an und ist ein wenig schwerer zu reinigen.
Die Stabilität des Gehäuses ist gut, wenn auch die Leichtbauweise im Vergleich zu Geräten mit Unibody-Metallgehäuse spürbar ist. So lassen sich sowohl Deckel als auch die Basis mit etwas Zug und Gegenzug verwinden, jedoch nicht so sehr, dass man sich Sorgen machen müsste, für so ein leichtes und dünnes Gerät ist es sehr stabil. Die Handballenauflage lässt sich nicht eindrücken, die Tastaturmatte dagegen bei stärkerem Druck schon ein wenig – hier macht sich vermutlich die Lift-and-Lock-Bauweise bemerkbar, bei der der Tastaturrahmen im Tablet-Modus die Tasten verriegelt. Knarz- oder Knack-Geräusche waren beim Testsystem anders als beim ersten X1 Yoga Testgerät nicht zu vernehmen.
Die beiden großen silbernen Metallscharniere haben den Deckel gut im Griff. In ruckeligen Umgebungen wackelt dieser kaum. Wenn man den Touchscreen im Notebook-Modus nutzt, gibt das Display kaum nach hinten nach. Einhändig öffnen kann man das Display aber leider nicht.
Mit 1,32 kg und 16,8 mm Dicke ist das X1 Yoga für ein 14-Zoll-Convertible extrem leicht und auch relativ dünn. Das hauseigene Yoga 900 ist noch etwas dünner und leichter, allerdings hat es auch nur ein 13,3-Zoll-Display. Das ebenfalls 13,3 Zoll große HP Spectre x360 13 gewinnt bei den Abmessungen, verliert aber wegen des Metallgehäuses beim Gewicht. Microsofts Detachable, das 13,5 Zoll große Surface Book, kann in Bezug auf Gewicht und Dicke deutlich unterboten werden.
Display
Eine Premiere: Bisher war es ein ehernes Gesetz, dass jedes Notebook mit einem LC (Liquid Crystal) Display ausgestattet ist. Jahrelang gab es nur Plasma als Alternativtechnologie, Plasma aber war wegen seiner Eigenschaften, vor allem wegen des hohen Stromverbrauchs, im mobilen Bereich keine Alternative zu den LCDs. Erst seit wenigen Jahren ist eine Technologie im Kommen, die das Zeug dazu haben könnte, die LCD-Technik abzulösen. Organische Leuchtdioden, kurz OLED, konnten sich zuerst bei sehr kleinen Displays durchsetzen, vor allem bei vielen Smartphones sind OLED-Displays verbaut. Seit etwa einem Jahr sind die organischen Displays auch bei Fernsehern zu finden, dort sind sie allerdings noch ziemlich teuer. Nun haben wir hier also das allererste OLED-Notebook.
Das 14 Zoll große Display bietet eine QHD-Auflösung, was 2.560 x 1.440 Pixeln und dem 16:9-Format entspricht - mit einem PPI Wert von 210 hat man eine knackige, scharfe Darstellung. Die dem Display vorgesetzte Glasscheibe sorgt dafür, dass wir es hier mit einem glänzenden Display zu tun haben. Alternativ gibt es das ThinkPad X1 Yoga auch mit "normalen" IPS-LC-Displays, die es entweder mit der selben QHD-Auflösung oder mit FHD (1.920 x 1.080) gibt. Anders als das OLED-Display sind diese mit einer Anti-Glare-Folie versehen, sodass man ihre Oberfläche eher als semi-glossy / semi-matt bezeichnen kann.
Kommen wir zu den Messwerten des OLED Displays: Was die Helligkeit angeht, gibt Lenovo für das OLED-Display einen Wert von 300 cd/m² an. Dieses Ergebnis erreicht das Display auch, allerdings nur, wenn man quasi kein Weiß auf dem Display hat, dann erreicht es eine Helligkeit von bis zu 305 cd/m². Die Sache wird dadurch kompliziert, weil das X1 Yoga eine automatische Helligkeitssteuerung hat: Je mehr Weiß man auf dem Display anzeigt, desto dunkler ist es, je weniger Weiß man hat, desto heller. Das Herunterregeln der Helligkeit passiert so schnell, dass es der Nutzer nicht mitbekommt, man muss sich also keine Sorgen machen, dass man hier einen ähnlichen Effekt hat wie beim Dell XPS 13 mit seiner aggressiven Helligkeitssteuerung. Die Ausleuchtung des Panels ist mit 91 % sehr gut. Da bei OLED die Pixel selbst leuchten, hat das Display natürlich keine gesonderte Hintergrundbeleuchtung. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Backlight Bleeding hier zu 100 % nicht vorhanden ist. Selbst wenn man das Display ein wenig verwindet, gibt es keinerlei störende Aufhellungen bei dunklem Displayinhalt.
In der Vergleichstabelle lassen wir das OLED-Display sowohl gegen das IPS-Schwestermodell als auch gegen die besten LC-Displays antreten, die man als Referenz für gute IPS-Displays in Notebooks sehen kann – zum Beispiel das Surface Book oder das Macbook Pro 13, oder auch das Elitebook 1040 G3 mit 14-Zoll-QHD-IPS-Display als Business-Konkurrent. Bei der Helligkeit fällt das OLED gegenüber sehr guten LCDs zurück, allerdings muss man dazu sagen, dass die anderen beiden angekündigten OLED-Notebooks ebenfalls 300 cd/m² als Maximalhelligkeit haben - bisher gibt es also keine helleren OLED-Notebook-Panels.
|
Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 279 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 5.15 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 5.44 | 0.5-98 Ø5.2
100% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
98% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
Gamma: 2.28
Lenovo ThinkPad X1 Yoga-20FRS1VS00 HD Graphics 520, 6600U, Samsung SSD PM961 1TB M.2 PCIe 3.0 x4 NVMe (MZSLW1T0) | Lenovo Thinkpad X1 Yoga 20FQ-000QUS HD Graphics 520, 6500U, Samsung SSD PM871 MZNLN512HCJH | HP EliteBook Folio 1040 G3 HD Graphics 520, 6300U, Samsung SM951 MZVPV256HDGL m.2 PCI-e | Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2015-03 Iris Graphics 6100, 5257U, Apple SSD SM0128G | Microsoft Surface Book Core i7 Maxwell GPU (940M, GDDR5), 6600U, Samsung MZFLV512 NVMe | |
---|---|---|---|---|---|
Display | |||||
Display P3 Coverage | 68.1 | 67.9 | 65.9 | 66.3 | |
sRGB Coverage | 97.2 | 96.8 | 97 | 96 | |
AdobeRGB 1998 Coverage | 70.2 | 70 | 67.4 | 68 | |
Response Times | -2216% | -3540% | -3550% | ||
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 1 ? | 38 ? -3700% | 46.4 ? -4540% | 39 ? -3800% | |
Response Time Black / White * | 1 ? | 30.4 ? -2940% | 26.4 ? -2540% | 34 ? -3300% | |
PWM Frequency | 240 ? | 219 ? -9% | |||
Bildschirm | -14% | 4% | 24% | 24% | |
Helligkeit Bildmitte | 279 | 284.7 2% | 327 17% | 361 29% | 438 57% |
Brightness | 277 | 272 -2% | 316 14% | 342 23% | 414 49% |
Brightness Distribution | 91 | 89 -2% | 87 -4% | 81 -11% | 88 -3% |
Schwarzwert * | 0.383 | 0.35 | 0.361 | 0.25 | |
Delta E Colorchecker * | 5.15 | 5.24 -2% | 4.39 15% | 1.82 65% | 2.06 60% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 8.28 | 11.22 -36% | 7.27 12% | 3.26 61% | |
Delta E Graustufen * | 5.44 | 7.32 -35% | 4.69 14% | 1.8 67% | 2.87 47% |
Gamma | 2.28 96% | 2.22 99% | 2.15 102% | 2.49 88% | 2.44 90% |
CCT | 5686 114% | 6277 104% | 7101 92% | 6417 101% | 6820 95% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 98 | 70.17 -28% | 62.52 -36% | 61.9 -37% | 64 -35% |
Color Space (Percent of sRGB) | 100 | 94.68 -5% | 96.71 -3% | 96.9 -3% | 96 -4% |
Kontrast | 743 | 934 | 1000 | 1752 | |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -1115% /
-614% | -1768% /
-705% | 24% /
24% | -1763% /
-770% |
* ... kleinere Werte sind besser
Wenn wir uns dagegen dem Schwarzwert und Kontrast zuwenden, dann sieht die Sache schon ganz anders aus: Das OLED-Display hat einen Schwarzwert von annähernd 0 cd/m² sowie einen von Lenovo mit 2.000.000:1 angegebenen Kontrast. Mit anderen Worten, hier haben die LCDs natürlich nicht den Hauch einer Chance. Schwarz ist beim X1 Yoga einfach sattes, reines Schwarz. Die Farben sind fast schon überwältigend gesättigt und knallig. Selbst das sehr gute PixelSense-IPS-Display im Surface Book sieht dagegen alt aus.
Die größte Stärke des OLED-Displays liegt im Bereich der Farben. Der Farbraum ist für Laptopverhältnisse gigantisch. 100 % sRGB Farbraum sind schon kein schlechter Anfang, gemessene 98 % AdobeRGB sieht man hingegen wirklich nicht jeden Tag. Hier können höchstens teure Workstation-Displays wie die DreamColor-Displays von HP mithalten. Das OLED-Display eignet sich damit sehr gut auch für professionelle Video- und Bildbearbeitung.
Da wir das OLED-Display leider nicht kalibrieren konnten, gibt es anders als sonst kein passendes ICC Profil in diesem Test. Lenovo bietet aber schon ab Werk verschiedene Farbmodi über die Lenovo Settings App an, sodass man das Panel auch so relativ gut an die individuellen Bedürfnisse anpassen kann.
Die Reaktionszeiten sind sehr gut. Damit eignet sich das Display hervorragend für bewegte Bilder, also Spiele, Videos und Filme. In diesen Anwendungsfällen profitiert man sowieso am meisten von den wunderbaren Farben. Das Display zeigt auf jeder Helligkeitsstufe PWM. Im Test ist es nicht störend aufgefallen, und alle OLED-Panels von Samsung haben PWM, auch in deren Flaggschiff-Smartphones der Galaxy S7 Serie - wenn man allerdings für PWM anfällig ist, könnte es dennoch ein Ausschlusskriterium darstellen.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
1 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 0.5 ms steigend | |
↘ 0.5 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 2 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
1 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 0.5 ms steigend | |
↘ 0.5 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 2 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 240 Hz | ≤ 100 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 240 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 100 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 240 Hz ist relativ gering und daher sollte es bei sensiblen Personen zu Problemen wie Flackern oder Augenbeschwerden führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8743 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Das X1 Yoga mit OLED ist kein sehr gutes Gerät für draußen. Das Hauptproblem ist die spiegelnde Oberfläche, in vielen Situationen sieht man sich selbst im Display gespiegelt – als Schminkspiegel taugt das Display also. Die Displayhelligkeit macht das Gerät zwar prinzipiell dennoch outdoortauglich, allerdings sollte man sich auf jeden Fall ein schattiges Plätzchen suchen. Dank dem flexiblen Scharnier kann man sich das Display wenigstens so einstellen, dass die Spiegelungen kaum stören.
Die Blickwinkelstabilität beim X1 Yoga mit OLED ist fast perfekt, sogar besser als bei vielen Geräten mit IPS. Es gibt weder Farbinvertierungen noch eine signifikante Verringerung der Helligkeit. Der einzige nennenswerte Effekt ist - OLED typisch - dass sich bei extremeren Blickwinkeln die Farbtemperatur etwas ändert, das Display wirkt dann leicht grünstichtig. Im Praxisgebrauch dürfte das aber keine große Rolle spielen.
OLED-typisch zeigt das Display im Burn-In-Test ein wenig Ghosting - hierfür wird 10 Minuten lang ein statisches Schachbrettmuster angezeigt, nach 10 Minuten wechselt man zu einem durchgehend grauen Bildschirm. Nach 10 Minuten ist ein schwacher Schatten des Musters auch auf dem grauen Bildschirm noch erkennbar, dieser Effekt verschwindet nach kurzer Zeit wieder. Ghosting ist aber auf jeden Fall etwas, was man im Auge behalten sollte. Lenovo bietet auch hier eine passende Option in der mitgelieferten Settings App an. Hier kann man einstellen, dass bestimmte Bereiche des Displays, die dauerhaft angezeigt werden, wie die Taskleiste zum Beispiel, nach einer bestimmten Zeit selektiv abgedunkelt werden. Dies soll Ghosting verhindern und die Lebensdauer des Panels verlängern. Wie sich das OLED-Display auf lange Sicht schlägt, wird man sehen müssen. In der Alltagsnutzung fällt das Ghosting nicht auf.
Wir haben zum OLED-Display des X1 Yoga auch einen separaten Artikel mit einer genaueren Analyse und einem direkten Vergleich mit dem IPS X1 Yoga verfasst. Dieser findet sich hier.
Sowohl über den integrierten HDMI-Anschluss als auch mit dem miniDisplayPort liefert das X1 Yoga ein einwandfreies Bild ab.
Leistung
Unser Testgerät hat die absolute Vollausstattung. Das geht schon beim Prozessor los, eine schnellere CPU als der Core i7-6600U ist im X1 Yoga nicht erhältlich. Wenn man etwas Geld sparen möchte, gibt es das X1 Yoga auch mit Core i5 CPUs wie dem Core i5-6200U oder i5-6300U, unser erstes Testgerät war dagegen mit dem Core i7-6500U ausgestattet.
Allen CPU-Varianten gemein ist die integrierte GPU, die Intel HD Graphics 520. Mit dedizierter GPU ist das X1 Yoga anders als das dickere und schwerere Schwestermodell ThinkPad P40 Yoga oder auch das Surface Book nicht erhältlich, ebenso wenig bietet Lenovo hier die etwas schnelleren Iris iGPUs an.
Beim Speicher lässt sich Lenovo nicht lumpen, ganze 16 GB stecken in unserem Testgerät. Der Speicher ist aufgelötet, einen oder gar mehrere RAM-Slots gibt es nicht. Günstigere X1 Yoga Modelle sind oft mit 8 GB RAM ausgestattet. Da der RAM aufgelötet ist, arbeitet er wenigstens immer im schnelleren Dual-Channel Modus.
Prozessor
Der i7-6600U ist eine der schnellsten 15-W-CPUs, die Intel aktuell im Programm hat. Als Dual-Core-Prozessor mit Hyperthreading hat der Core i7-6600U vier Threads zur Verfügung. Der Basistakt beträgt 2,6 GHz, maximal kann sie mit Turbo bis auf 3,4 GHz takten. So die Theorie.
Unser erstes Testgerät war mit dem fast gleich schnellen Core i7-6500U ausgestattet, der wichtigste Unterschied zwischen den beiden CPUs ist vPro, eine wichtige Funktion für den Einsatz in Firmenumgebungen. Im Cinebench R15 Benchmark zeigt sich zu unserer leichten Überraschung Folgendes: Zwar kann sich das X1 Yoga mit 6600U im Single-Core Test knapp an die Spitze setzen, im Multi-Core Test fällt es aber sogar leicht hinter das Modell mit i7-6500U zurück, auch nach mehrmaligem Testen. Hier zeigt sich, dass der i7-6600U den Aufpreis nicht wirklich wert ist, es sei denn, man benötigt vPro oder auch 16 GB RAM – diese Option hat nur das Modell mit i7-6600U. Beide Varianten des X1 Yoga nutzen das Potential ihrer CPUs nicht ganz aus. Im Test konnte der Prozessor den Multicore-Turbotakt von 3,2 GHz nur ganz kurz halten, schon nach wenigen Sekunden taktet die CPU runter, erst auf 3 GHz, dann auf 2,8 - 2,9. Sie fällt somit nicht unter den Grundtakt, von Throttling kann an dieser Stelle keine Rede sein (dazu kommen wir noch). Im Akkubetrieb ist keine Reduzierung der CPU-Leistung festzustellen.
Als Referenz kann hier das hauseigene ThinkPad T460s gelten. Dieses ist ebenfalls mit 15-W-CPUs ausgestattet, wir hatten es passenderweise sogar mit der gleichen CPU im Test. Der Unterschied liegt darin, dass das T460s eine heraufgesetzte TDP-Grenze hat, die CPU darf bis zu 25 W verbrauchen. Dadurch kann der Turbo ideal ausgenutzt und auch über längere Perioden gehalten werden, während das X1 Yoga hier in die TDP-Begrenzung rennt.
System Performance
Die Systemperformance des X1 Yoga ist ausgezeichnet. Das ist kaum verwunderlich, verfügt es doch schließlich über 16 GB RAM und eine 1-TB-SSD von Samsung, auf die wir weiter unten noch genauer eingehen. Im Zusammenspiel mit der i7-CPU liefern die Komponenten eine sehr flüssige Arbeitsleistung ab, es gibt keinerlei merkliche Verzögerungen, Kopiervorgänge sind sehr schnell. Dasselbe gilt für das Hochfahren und das Öffnen von Programmen.
Im PCMark 8 bestätigt sich die subjektive Arbeitsgeschwindigkeit, hier leistet sich das X1 Yoga keine Schwäche, es platziert sich deutlich vor den Vergleichsgeräten und auch vor dem ersten X1 Yoga, welches wir im Test hatten.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3489 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4410 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Mit der PM961, die 1 TB Speicher fasst, verbaut Lenovo im X1 Yoga eine der neuesten SSDs von Samsung. Diese SSD hatten wir im T460s schon einmal im Test, als PCIe NVMe SSD bietet sie sehr schnelle Transferraten. Allerdings gibt es noch schnellere SSDs, die SM951 ist noch etwas schneller als das PM-Modell. Ein großen Nachteil in der Alltagsnutzung wird man dadurch aber eher nicht haben.
Mit 1 TB stellt die SSD das momentane Maximum dar, was im M.2-Formfaktor verfügbar ist. Mehr geht wirklich nicht im Moment, das kann sich in Zukunft aber natürlich ändern. Wenn in Zukunft größere SSDs im 2280 M.2 Formfaktor verfügbar sein werden, dann sollte man sie problemlos im X1 Yoga einbauen können.
Lenovo ThinkPad X1 Yoga-20FRS1VS00 Samsung SSD PM961 1TB M.2 PCIe 3.0 x4 NVMe (MZSLW1T0) | Microsoft Surface Book Core i7 Samsung MZFLV512 NVMe | Lenovo Thinkpad X1 Yoga 20FQ-000QUS Samsung SSD PM871 MZNLN512HCJH | Dell XPS 13 2016 i7 256GB QHD Samsung PM951 NVMe MZ-VLV256D | Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2015-03 Apple SSD SM0128G | HP EliteBook Folio 1040 G3 Samsung SM951 MZVPV256HDGL m.2 PCI-e | |
---|---|---|---|---|---|---|
CrystalDiskMark 3.0 | 8% | -39% | -17% | -34% | 24% | |
Read Seq | 1510 | 953 -37% | 512 -66% | 764 -49% | 1403 -7% | 1649 9% |
Write Seq | 1193 | 592 -50% | 443.8 -63% | 311.4 -74% | 657 -45% | 1265 6% |
Read 4k | 37 | 42.66 15% | 33.99 -8% | 42.16 14% | 20.95 -43% | 53.3 44% |
Write 4k | 126 | 136.3 8% | 81.9 -35% | 121 -4% | 32.43 -74% | 159.9 27% |
Read 4k QD32 | 404 | 615 52% | 327.4 -19% | 485.7 20% | 343.6 -15% | 559 38% |
Write 4k QD32 | 319 | 517 62% | 189.2 -41% | 293.6 -8% | 254.4 -20% | 376.7 18% |
Grafikkarte
Die Intel HD Graphics 520 ist die Standard-GPU in den meistverbauten CPUs der 15 W U CPU Serie, was sie wohl zur momentan meistverbauten GPU bei Notebooks überhaupt macht. Als integrierte GPU hat sie keinen eigenen Speicher. Stattdessen muss sie auf den Hauptspeicher zurückgreifen. Da dieser, wie schon erwähnt, per Dual-Channel angebunden ist, kann die GPU in der Hinsicht ihr Potential voll ausnutzen. Wie sieht es mit dem Takt aus? Die GPU hat als GT2 Ausbaustufe 24 Executive Units (EU), diese takten laut Intel mit maximal 1.050 MHz Turbo. Und diesen Takt erreicht das X1 Yoga auch. Das ist ebenso im Akkubetrieb der Fall, eine Reduzierung der Leistung ist also nicht festzustellen.
In den synthetischen Benchmarks erreicht das X1 Yoga ein typisches Ergebnis ohne größere Auffälligkeiten. Das Microsoft Surface Book kann sich dank dedizierter Nvidia GPU deutlich absetzen.
3DMark 11 Performance | 1614 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 5939 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 869 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Dank der schnellen Reaktionszeiten und des überragenden Kontrastes des OLED-Displays wäre das X1 Yoga an sich für Spiele natürlich sehr interessant. Allerdings kollidiert das etwas mit der eigentlichen Ausrichtung des X1 Yoga, schließlich ist es als ThinkPad auf den Business-Bereich ausgerichtet. Daher kommt es, wie die meisten Business-Ultrabooks, eben auch nur mit der angesprochenen standardmäßigen Intel Grafiklösung daher.
Dementsprechend sieht das Testergebnis dann auch aus: Halbwegs aktuelle Titel können - wenn überhaupt – nur mit minimalen Details in 1.024 x 768 gespielt werden. Bei etwas älteren Titeln sind dagegen auch mittlere Details und HD-Auflösung (1.366 x 768) möglich, ein Gaming-Notebook ist das X1 Yoga aber definitiv nicht.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Battlefield 4 (2013) | 28 | 19 | 13 | |
Dirt Rally (2015) | 59 | 13 | ||
FIFA 16 (2015) | 44 | 22 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Grundsätzlich handelt es sich beim X1 Yoga um ein leises Gerät. Der Lüfter steht in der Office-Nutzung und beim Surfen im Internet meistens komplett still. Schaut man sich jedoch beispielsweise Videos auf Youtube an oder startet man ein Spiel, dann springt der Lüfter auch relativ gut hörbar an. Das X1 Yoga hat nicht so viele Kühlreserven wie andere, etwas dickere Ultrabooks, daher springt hier der Lüfter vielleicht manchmal etwas schneller an.
Ist der Lüfter nicht aktiv, ist das Gerät selbstverständlich lautlos. Störende HDD-Geräusche muss man mangels Festplatte nicht fürchten, ebenso wenig wie nerviges Fiepen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 28.9 / 28.9 / 28.9 dB(A) |
Last |
| 35.3 / 38.9 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: ECM8000 + Voltcraft SL-451 (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 28.9 dB(A) |
Temperatur
Im praxisnahen Einsatz bleibt das X1 Yoga sehr kühl, in der Nutzung als Notebook sind die Temperaturen gar kein Problem. Etwas anders sieht es aus, wenn man das Gerät als Tablet nutzt: Die CPU und der Lüfter sitzen im hinteren Bereich des Gehäuses, zwischen den Scharnieren – das Gleiche gilt für den Lüfterauslass. Benutzt man das Gerät im Tabletmodus und hält man es hochkant, dann bietet es sich an, das Gerät am Bezel zwischen den Scharnieren zu halten. Das Displaybezel hat hier eine Leiste, an welcher man das Gerät gut halten kann. Allerdings muss man dann eben aufpassen, dass man das Gerät nicht direkt am Lüfterauslass hält. Verbrennen wird man sich zwar nicht, aber es kann schon unangenehm warm an der Hand werden.
Der Stresstest bestätigt die schon im Abschnitt zur CPU angesprochene Begrenzung durch die TDP deutlich. Lässt man Prime95 und Furmark gleichzeitig laufen, dann sinken sowohl GPU als auch CPU Takt fast sofort ab, die CPU taktet mit 1,4 GHz, die GPU mit 800 MHz. Bei diesen Taktraten verbleiben beide dann auch während der gesamten Laufzeit des Tests (eine Stunde). Mit der Temperatur hat dieses Throttling nichts zu tun, diese steigt zu keinem Zeitpunkt auf mehr als 78 °C. Für den Alltag hat das Ergebnis auch keine große Bedeutung, schon direkt nach dem Test ist die volle Leistung wieder abrufbar.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 45.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.3 °C (von 19.6 bis 60 °C für die Klasse Convertible).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 47.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 29.5 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.1 °C (-1.4 °C).
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Was den Stromverbrauch angeht, zeigt sich das X1 Yoga unauffällig, sowohl im Idle- als auch im Last-Test. Es kann sich sogar noch etwas vor der Konkurrenz platzieren. Was man allerdings beachten muss: Mit dem OLED-Display hängt der Stromverbrauch sehr stark davon ab, wofür man das Gerät nutzt. Je höher der Weißanteil ist, der auf dem Display angezeigt wird, desto höher der Stromverbrauch. Wird ein Bild angezeigt, welches fast vollständig sehr dunkel ist, dann verbraucht das Gerät weniger Strom als die IPS-Konkurrenz. Bei einer Nutzung mit fast 100 % Weißanteil verbraucht das Display dagegen wesentlich mehr. Daher sollte man in der Benutzung des OLED-Displays versuchen, Bedienoberflächen möglichst dunkel einzustellen - passend dazu hat Microsoft zum Beispiel im neuesten Office und im kommenden Windows 10 Anniversary Update einen "Dark Mode" implementiert, der viele Bestandteile der Benutzeroberfläche abdunkelt. Dieses Feature sollte man auf jeden Fall nutzen, um so viel Energie wie möglich zu sparen.
Das Netzteil des X1 Yoga ist mit 65 W ausreichend dimensioniert, schließlich hat man nie Lastspitzen über 50,5 Watt zu befürchten.
Aus / Standby | 0.4 / 0.58 Watt |
Idle | 4.7 / 8.6 / 12.2 Watt |
Last |
29.7 / 50.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Lenovo ThinkPad X1 Yoga-20FRS1VS00 HD Graphics 520, 6600U, Samsung SSD PM961 1TB M.2 PCIe 3.0 x4 NVMe (MZSLW1T0) | Microsoft Surface Book Core i7 Maxwell GPU (940M, GDDR5), 6600U, Samsung MZFLV512 NVMe | Lenovo ThinkPad T460s 20FA003FPB HD Graphics 520, 6600U, Samsung PM871 MZYLN256HCHP | Lenovo Thinkpad X1 Yoga 20FQ-000QUS HD Graphics 520, 6500U, Samsung SSD PM871 MZNLN512HCJH | HP EliteBook Folio 1040 G3 HD Graphics 520, 6300U, Samsung SM951 MZVPV256HDGL m.2 PCI-e | Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2015-03 Iris Graphics 6100, 5257U, Apple SSD SM0128G | |
---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -15% | -4% | -10% | -7% | -3% | |
Idle min * | 4.7 | 4.5 4% | 4.1 13% | 6.82 -45% | 6.3 -34% | 2.8 40% |
Idle avg * | 8.6 | 9.8 -14% | 9.7 -13% | 8.21 5% | 9.4 -9% | 7.8 9% |
Idle max * | 12.2 | 12.2 -0% | 12.4 -2% | 17.55 -44% | 10.1 17% | 8.1 34% |
Last avg * | 29.7 | 46 -55% | 40.1 -35% | 28.81 3% | 33.3 -12% | 52.4 -76% |
Last max * | 50.5 | 56 -11% | 41.5 18% | 34.07 33% | 49.5 2% | 62.8 -24% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Schon bei unserem ersten Testgerät hat sich das X1 Yoga im Bereich Akkulaufzeiten nur mittelmäßig geschlagen - das X1 Yoga bestätigt dieses Testergebnis nochmals, es ist sogar noch etwas schlechter. Allerdings muss man dem Gerät eben auch zugutehalten, dass es noch stärker als beim IPS-Modell darauf ankommt, was man mit dem Gerät macht, wie eben schon im Kapitel zum Energieverbrauch erklärt.
So erreicht das X1 Yoga mit OLED im WLAN-Test nur 5 Stunden und 15 Minuten, knapp eine Dreiviertelstunde weniger als das mit IPS-Display ausgestattete Modell. Und das, obwohl Lenovo im OLED-Modell schon vorsorglich einen um 7 % größeren Akku verbaut hat (56 Wh statt 52 Wh). Angesichts des angesprochenen Verbrauchs bei weißem Displayinhalt (die im WLAN-Test angezeigten Webseiten sind überwiegend weiß) ist dieses Ergebnis aber eher keine große Überraschung.
In den weniger praxisnahen Tests kann das X1 Yoga mit OLED besser abschneiden. Gerade im Big-Buck-Bunny H.264 Video Test schneidet es nicht schlecht ab, der Test zeigt auch deutlich noch einmal die Abhängigkeit vom angezeigten Inhalt auf - mit dem farbenfrohen Animationsfilm auf dem Schirm verbraucht das Gerät deutlich weniger als mit den weißen Webseiten.
Alles in allem kann man aber dennoch auf jeden Fall sagen: Die Laufzeiten-Krone holt das X1 Yoga, trotz des leicht größeren Akkus, auch mit OLED deutlich nicht.
Lenovo ThinkPad X1 Yoga-20FRS1VS00 HD Graphics 520, 6600U, Samsung SSD PM961 1TB M.2 PCIe 3.0 x4 NVMe (MZSLW1T0) | Lenovo Thinkpad X1 Yoga 20FQ-000QUS HD Graphics 520, 6500U, Samsung SSD PM871 MZNLN512HCJH | Lenovo ThinkPad X1 Carbon 20FB-005XUS HD Graphics 520, 6300U, Samsung SM951 MZVPV256 m.2 | HP Spectre x360 13-4104ng HD Graphics 520, 6200U, Samsung SSD PM851 256 GB MZNTE256HMHP | Microsoft Surface Book Core i5 Maxwell GPU (940M, GDDR5), 6300U, Samsung MZFLV256 NVMe | |
---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 5% | 6% | 59% | 23% | |
Idle | 824 | 922 12% | 776 -6% | 1070 30% | |
H.264 | 520 | 604 16% | |||
WLAN | 315 | 356 13% | 411 30% | 500 59% | 402 28% |
Last | 132 | 120 -9% | 123 -7% | 153 16% |
Fazit
Pro
Contra
Das X1 Yoga ist ein überzeugendes Gesamtpaket. Es ist die Kombination von Lenovos Haupt-Innovationsträgern, ThinkPad X1 und Yoga. Hat es eine Empfehlung verdient?
Nun, das kommt ganz darauf an, was für ein Gerät man haben möchte. Will man ein möglichst leichtes 14-Zoll-Convertible im Yoga-Formfaktor, dann auf jeden Fall. Verarbeitung, der integrierte Wacom-Stylus, Tastatur und Mausersatz sprechen eindeutig für das X1 Yoga, genau wie der praktische Lift-and-Lock-Mechanismus, der die Tastatur im Tablet-Modus verriegelt. Das Highlight des heutigen Testgerätes ist natürlich das OLED-Display, ein Feature, mit dem Lenovo im Businessbereich momentan noch komplett außer Konkurrenz steht. Es beseitigt auch einen der großen Kritikpunkte am ersten Testgerät, denn das alternativ angebotene IPS-WQHD-Display ist zwar nicht schlecht, aber alles in allem gesehen für so ein teures Gerät eher mittelmäßig.
Natürlich ist das OLED-Display nicht ohne Schwächen. Gerade die Outdoortauglichkeit ist durch die glänzende Displayoberfläche stark eingeschränkt, und das Display ist nicht hell genug, um die störenden Spiegelungen wirklich zu überstrahlen. Auch verschärft das OLED-Display die Akkulaufzeit-Problematik des X1 Yoga noch etwas, die schon beim ersten Testgerät kritisiert wurde. Der größte Kritikpunkt ist aber der Preis: Mit Preisen ab 2.500 Euro (2.000 Euro für Studenten) lässt sich Lenovo das OLED-Display gut bezahlen. Letztlich dürfte dieser Punkt entscheidend sein und das Gerät mit OLED davon abhalten, dass es zu einem größeren Hit avanciert.
Für Display-Enthusiasten könnte das X1 Yoga mit OLED den Beginn eines neuen goldenen Zeitalters markieren. Das X1 Yoga als sowieso schon hochpreisiges Gerät wird durch das OLED-Display aber nicht günstiger, was der größte Nachteil des Gerätes ist.
Wie schon erwähnt, im Businessbereich muss das X1 Yoga mit OLED momentan keine Konkurrenz fürchten. Die einzigen anderen angekündigten OLED-Notebooks sind beide eher im Konsumentenbereich zu Hause, auch wenn das HP Spectre x360 mit OLED in gewisser Weise als Convertible schon ein Konkurrent des X1 Yoga ist. Das Dell Alienware 13 mit OLED spricht dagegen natürlich eine ganz andere Zielgruppe an. Wenn man auf OLED verzichten kann und ein Convertible mit gutem IPS-Display haben möchte, dann ist das Microsoft Surface Book eine starke Konkurrenz zum X1 Yoga. Dank des sehr hellen Displays ist dieses auch schon eher outdoortauglich, und der 3:2-Formfaktor eignet sich besser für die Nutzung als Tablet. Allerdings ist dieses Gerät schon deutlich schwerer und dicker als das X1 Yoga, und der Preis befindet sich ebenfalls in ähnlichen Höhen. Will man einfach nur ein gutes, leichtes Notebook, dann erweitert sich die Auswahl immens. Zu nennen wäre natürlich das Dell XPS 13 sowie das HP Elitebook 1040 G3 als Business-Konkurrent, aber auch das Lenovo ThinkPad X1 Carbon aus eigenem Hause, das sogar noch ein besseres Ergebnis als sein Convertible-Brüderchen einfahren konnte. Diesem fehlt dafür leider die OLED-Option.
Zum Schluss kann man noch mal kurz perspektivisch auf die Möglichkeiten von OLED blicken. Wie schon vorher im Test dargelegt, ist diese Technologie vor allem auch für Multimedia und Gaming von Interesse. In der Hinsicht wird das Dell Alienware 13 mit OLED sicherlich ein interessantes Gerät. Wir können jedenfalls nur hoffen, dass das X1 Yoga nur das erste Beispiel für viele kommende OLED-Notebooks sein wird. OLED hat das Potential dazu, LC-Displays zumindest im High-End-Bereich zu verdrängen.
Lenovo ThinkPad X1 Yoga-20FRS1VS00
- 17.07.2016 v5.1 (old)
Benjamin Herzig