Test Lenovo ThinkPad P40 Yoga Workstation
Geräte mit dem Namenszusatz Yoga gibt es bei Lenovo in fast allen Größen und Varianten, die dank den 360-Grad-Gelenken sehr vielseitig einsetzbar sind. Nun gibt es solch ein Yoga-Gerät auch in Lenovos neuer Workstation-Serie, genauer gesagt das ThinkPad P40 Yoga. Dieses basiert auf dem "normalen" ThinkPad Yoga 460 und tatsächlich sind die beiden Geräte fast identisch. Unserem Workstation-Modell spendiert der Hersteller jedoch noch eine zusätzliche Quadro-GPU von Nvidia samt ISV-Zertifizierungen. Unser Modell trägt die Bezeichnung 20GQ-0004GE und kostet im Handel aktuell rund 1.900 Euro (Campus-Modell: 1.500 Euro), was einen deftigen Aufpreis von 500 Euro gegenüber dem (abgesehen von der dGPU) gleichwertig ausgestatteten ThinkPad Yoga 460 bedeutet. Beide Modelle werden übrigens mit dem Digitizer ThinkPad Pen Pro ausgeliefert, der auf Wacom-Technologie basiert. Dazu später noch mehr.
Unser Testgerät verfügt neben der zuvor erwähnten Quadro-GPU von Nvidia über einen i7-Dual-Core-Prozessor von Intel, 8 GB RAM sowie eine 256 GB große SSD. Auffällig hierbei sind die alten Standards, denn der Anwender bekommt weder einen modernen und platzsparenden M.2-2280-Steckplatz noch DDR4-Arbeitsspeicher. Das weckt sofort Erinnerungen an das größere ThinkPad P50s, welches wir mit der identischen CPU/GPU-Kombination getestet haben.
Aufgrund der sehr speziellen Ausrichtung gibt es eigentlich keinen direkten Konkurrenten für das ThinkPad P40 Yoga. Wir haben zwar schon mehrere 2-in-1-Geräte mit dedizierten Grafikkarten getestet, aber noch keines mit einer Workstation-GPU. Eine interessante Alternative ist sicherlich das Microsoft Surface Book, welches auch leistungsmäßig mithalten kann. Zudem werden wir natürlich das zuvor erwähnte ThinkPad Yoga 460 und auch das ThinkPad X1 Yoga in Betracht ziehen. Letzteres verzichtet zwar auf eine dedizierte Grafikkarte, kommt dafür aber in einem deutlich schlankeren und leichteren Gehäuse daher.
Gehäuse
Das Gehäuse des P40 Yoga ist sofort als ThinkPad zu erkennen: schwarze Oberflächen, Metallscharniere und ein roter Punkt mitten in der Tastatur. Ob einem das gefällt, ist sicherlich Geschmacksache, in eine produktive Umgebung integriert sich das Gerät jedoch sehr gut. Das Gehäuse besteht aus einem Kohlefaser-Magnesium-Verbundwerkstoff, der eine hohe Stabilität garantieren soll. Wie schon beim ThinkPad Yoga 14 können wir in dieser Hinsicht jedoch Schwächen entdecken, die wir bei diesem Preis nicht erwartet hätten. Der Deckel ist eigentlich vergleichsweise dick ausgeführt, doch schon wenig Druck oder leichte Verwindungsversuche führen unmittelbar zu deutlicher Wellenbildung auf dem Bildschirm und wir können auch leichte Knarzgeräusche vernehmen. Bei der Baseunit sieht die Sache etwas besser aus, aber auch hier gibt es Knarzgeräusche. Der Tastaturbereich lässt sich ebenfalls leicht eindrücken und besonders die Funktionstasten sind sehr klapprig. Das hängt vermutlich mit der Lift'n'Lock-Funktion der Tastatur zusammen (Rahmen fährt hoch), beeinträchtigt aber den Qualitätseindruck.
Wie bei allen Yoga-Modellen stehen auch bei dem P40 Yoga natürlich die vier verschiedenen Betriebsarten zur Verfügung (Notebook, Tent, Stand, Tablet), wobei sich die beiden Modi Tent und Stand hauptsächlich zur Wiedergabe von Medien eignen. Das wird auch durch die schwachen Gelenke bestätigt, die bei Touch-Eingaben deutlich nachwippen. Im Laufe des Tests haben wir das P40 Yoga daher hauptsächlich im Notebook- oder Tablet-Modus benutzt. Hierbei sollte man jedoch nicht das hohe Gewicht von knapp 1,9 kg unterschätzen, was schon nach kurzer Zeit unangenehm wird.
Doch nicht alles ist schlecht. Die schwarzen Oberflächen sind leicht angeraut und lassen kaum Probleme mit Fingerabdrücken entstehen. Der Digitizer kann im Gehäuse verstaut werden und wird dabei gleichzeitig aufgeladen. Eine Wartungsklappe gibt es nicht, jedoch lässt sich die gesamte Bodenwanne abnehmen. Dazu später mehr.
Ausstattung
Die Anschlussausstattung des ThinkPad P40 Yoga ist ordentlich, allerdings muss man auf moderne Schnittstellen wie USB-C oder Thunderbolt 3 verzichten. Ärgerlich für Geschäftskunden: Lenovo verzichtet auch auf einen SmartCard-Leser. Dockingstationen lassen sich über den proprietären OneLink+-Anschluss nutzen. Die maximale Auflösung am HDMI-Ausgang liegt laut dem Datenblatt bei Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel, 60 Hz), während der Mini-DisplayPort auch 4K-Monitore mit 60 Hz ansteuern kann. Für kabelgebundene Netzwerke muss man auf Adapter zurückgreifen. Vor allem auf der rechten Seite des Gehäuses liegen die Anschlüsse etwas gedrängt zusammen, bei breiteren Kabeln oder USB-Sticks kann es also durchaus zu Problemen kommen.
Die Leistung der USB-Anschlüsse fällt sehr gut aus. Mit unserer externen Samsung SSD T1 ermitteln wir maximal 426 MB/s (Lesen) bzw. 420 MB/s (Schreiben), womit wir fast das Limit dieser Festplatte erreicht haben. Ebenfalls sehr ordentlich ist der SD-Kartenleser. Mit unserer Referenzkarte Toshiba Exceria Pro UHS-II (max. 260 MB/s) erreichen wir bis zu 172 MB/s beim Lesen und 151 MB/s beim Schreiben. Bilddateien (jeweils ~5 MB) werden mit etwa 120 MB/s übertragen.
Kommunikation
Fangen wir zunächst mit den schlechten Nachrichten an. Prinzipiell unterstützt das ThinkPad P40 Yoga zwar WWAN-Module und auch der benötigte M.2-Steckplatz (2242) ist vorhanden, allerdings sind nicht alle Modelle WWAN-ready. Das ist auch bei unserem Testgerät der Fall, denn die benötigten Antennen sind nicht verlegt und es gibt auch keinen Steckplatz für eine SIM-Karte. Hier sollte man sich also vorher genau erkundigen, ob die gewünschte Konfiguration WWAN-ready ist bzw. direkt mit einem LTE-Modul ausgeliefert wird.
Wie bei vielen anderen aktuellen Modellen ist die WLAN-Karte Dual-Band 8260 von Intel für drahtlose Netzwerkverbindungen zuständig. Sie unterstützt sowohl Bluetooth 4.2 als auch den schnellen 802.11ac-Standard und arbeitet mit 2,4- sowie 5-GHz-Netzen. Die maximale Transferrate liegt bei 867 Mbit/s, wovon unter optimalen Bedingungen (1 Meter vom Router Asus RT-AC56U) rund 83 MB/s übrig bleiben (802.11n: 12 MB/s). Das sind sehr gute Ergebnisse.
Lenovo verbaut auch eine HD-Webcam (720p), deren Ergebnisse man als zweckmäßig beschreiben kann. Schärfe und Farbdarstellung lassen zu wünschen übrig, aber man kann sein Gegenüber deutlich erkennen. Einen deutlich besseren Eindruck hat das Dual-Array-Mikrofon hinterlassen: Stimmen werden sehr klar aufgenommen, ein externes Headset ist somit oft überflüssig.
Sicherheit
Die Sicherheitsausstattung des ThinkPad P40 Yoga lässt eigentlich nur den SmartCard-Reader vermissen, ist aber sonst sehr umfangreich. Im rechten Bereich der Handballenauflage befindet sich der Fingerabdruckscanner, bei dem der Finger jedoch noch über den Scanner gezogen werden muss. Das klappt zwar zuverlässig, die neuen Touch-Modelle sind jedoch deutlich komfortabler und schneller. Es stehen mehrere Passwörter zur Verfügung (Festplatte, BIOS, Start) und auch an ein TPM-Modul (TCG 1.2) hat der Hersteller gedacht. Unsere Festplatte ist zudem selbstverschlüsselnd (OPAL-2-Standard), allerdings wird Intels vPro-Technolgoie von unserem Testgerät nicht unterstützt. Ein Steckplatz für ein Kensington Lock ist natürlich ebenfalls vorhanden.
Zubehör
Zu den wichtigsten Zubehörartikeln gehören die Dockingstationen, die entweder über den OneLink+-Anschluss oder USB 3.0 verbunden werden können. Lenovo bietet hier verschiedenen Modelle an, deren Preise sich zwischen 110 und 180 Euro bewegen. Ebenfalls interessant sind die beiden Adapter, einmal von Mini-DisplayPort auf VGA und OneLink+ auf VGA+RJ45. Beide sind für jeweils rund 30 Euro erhältlich.
Wartung
Der Unterboden des ThinkPad P40 Yoga ist mit mehreren Kreuzschrauben gesichert, von denen sich drei unter Gummiabdeckungen befinden. Die Abnahme des Bodens gestaltet sich aufgrund von Plastikhaken schwierig, mit etwas Vorsicht klappt der Vorgang jedoch ganz gut. Danach erhält man Zugang zu allen wichtigen Komponenten, wobei die CPU und GPU erwartungsgemäß verlötet sind. Etwas enttäuschend ist die Tatsache, dass wir nur einen RAM-Slot erhalten, der in unserem Fall mit einem 8-GB-Modul (DDR3) belegt ist. Das Aufrüsten wird damit unnötig erschwert, und zudem ist die maximale Arbeitsspeichergröße auf 16 GB begrenzt. Der freie M.2-Slot (2242) kann bei unserem Testgerät nicht für WWAN-Module genutzt werden, da keine Antennen verbaut sind.
Garantie
Etwas überrascht sind wir von der Garantie. Anstelle eines dreijährigen Vor-Ort-Services, der bei ThinkPads eigentlich der Standard ist, wird das Gerät hierzulande nur mit einem einjährigen Bring-In-Service verkauft. Dieser Service lässt sich gegen Aufpreis verlängern und auch erweitern. Drei Jahre Vor-Ort-Service kosten beispielsweise knapp 190 Euro.
Eingabegeräte
Tastatur
Lenovo verbaut die übliche 6-reihige Chiclet-Tastatur mit Spritzwasserschutz. Bei den Yoga-Modellen gibt es aber eine Besonderheit, denn sobald man das Display um mehr als 180 Grad nach hinten kippt, wird der Rahmen der Tastatur angehoben, so dass eine fast ebene Fläche entsteht. Die Tasten werden zusätzlich gesperrt und lassen sich nicht mehr herunterdrücken. Lenovo nennt diese Funktion Lift'n'Lock und prinzipiell ist die Idee auch gut, doch gerade im oberen Tastaturbereich (Funktions- und Zahlentasten) ist die Stabilität beeinträchtigt und die Tasten klappern etwas. Das ist schade, denn ansonsten bekommen wir eine gewohnt gute Eingabe mit ausreichend Hub und gutem Feedback. Eine zweistufige weiße Beleuchtung ist ebenfalls integriert.
Touchpad & TrackPoint
Für Zeigerbewegungen stehen ein Clickpad und der TrackPoint samt dedizierten Tasten zur Verfügung. Funktional geben beide Methoden keinen Anlass zur Kritik, doch die Tasten des Trackpoints könnten etwas leiser auslösen. Entgegen den größeren Modellen der P-Serie integriert Lenovo keine eigenen Tasten für das Touchpad von der Firma Elan. Multitouchgesten mit bis zu 3 Fingern werden zuverlässig erkannt und ausgeführt.
Touchscreen & Digitizer
Das ThinkPad P40 Yoga wird standardmäßig mit dem aktiven Digitizerstift ThinkPad Pen Pro ausgeliefert. Dieser basiert auf Wacom-Technologie und kann praktischerweise im Gehäuse verstaut werden, wobei der Stift auch gleichzeitig aufgeladen wird. In unserem Testbericht des ThinkPad X1 Yoga sind wir detaillierter auf die Technologie eingegangen, weshalb wir für weitere Informationen auf diesen Testbericht verweisen möchten.
Unsere Eindrücke decken sich mit dem Test des X1 Yoga. Der Stift arbeitet sehr präzise und insbesondere die Handballen-Erkennung klappte ausgezeichnet. Auf Dauer ist der dünne Stift jedoch sehr unkomfortabel und führt zu Verkrampfungen der Hand. Der Touchscreen selbst arbeitet ebenfalls sehr genau und lässt sich problemlos bedienen. Er muss sich nicht hinter hochwertigen Tablets verstecken.
Display
Für das ThinkPad P40 Yoga werden zwei verschiedene IPS-Touchscreens angeboten, einmal mit der Full-HD- und einmal der WQHD-Auflösung. Unser Testmodell nutzt den FHD-Bildschirm mit 1.920 x 1.080 Pixeln, was in Verbindung mit dem 14-Zoll-Bildschirm zu einer ordentlichen Pixeldichte von 157 PPI führt. Störend sind die deutlich sichtbaren Lichthöfe am oberen sowie unteren Rand.
Laut unseren Messungen entspricht das Panel recht genau der Herstellerangabe bzw. kann diese übertreffen. Die maximale Helligkeit liegt bei 256 cd/m² und der niedrige Schwarzwert (0,24 cd/m²) führt zu einem sehr guten Kontrastverhältnis von 954:1. Gerade in Verbindung mit dem spiegelnden Display hätten wir uns jedoch eine stärkere Hintergrundbeleuchtung gewünscht, denn bereits in hellen Räumen kann es zu störenden Reflexionen kommen.
Einen Anhaltspunkt für das optionale WQHD-Panel gibt das kürzlich getestete ThinkPad X1 Yoga. Es ist etwas heller, allerdings fällt der Kontrast aufgrund des höheren Schwarzwertes geringer aus. Innerhalb unserer Vergleichsgruppe stehen die anderen Geräte besser da.
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Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 227 cd/m²
Kontrast: 954:1 (Schwarzwert: 0.24 cd/m²)
ΔE Color 6.3 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 5.4 | 0.5-98 Ø5.2
65.5% sRGB (Calman 2D)
62% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
39.4% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
43.2% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
62.7% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
41.82% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.22
Lenovo ThinkPad P40 Yoga 20GQ-0004GE Quadro M500M, 6500U, Liteonit LCH-256V2S | Lenovo Thinkpad X1 Yoga 20FQ-000QUS HD Graphics 520, 6500U, Samsung SSD PM871 MZNLN512HCJH | Lenovo ThinkPad Yoga 14 GeForce 840M, 5500U, Samsung SSD PM851 512 GB MZ7TE512HMHP | Microsoft Surface Book Core i7 Maxwell GPU (940M, GDDR5), 6600U, Samsung MZFLV512 NVMe | Lenovo ThinkPad P50s-20FKS00400 Quadro M500M, 6500U, Samsung PM871 MZYLN256HCHP | |
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Display | 60% | 56% | 47% | ||
Display P3 Coverage | 41.82 | 68.1 63% | 66.3 59% | 63.7 52% | |
sRGB Coverage | 62.7 | 97.2 55% | 96 53% | 87.6 40% | |
AdobeRGB 1998 Coverage | 43.2 | 70.2 63% | 68 57% | 63.8 48% | |
Response Times | 9% | 6% | 11% | ||
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 55 ? | 38 ? 31% | 39 ? 29% | 38 ? 31% | |
Response Time Black / White * | 28.8 ? | 30.4 ? -6% | 34 ? -18% | 28.8 ? -0% | |
PWM Frequency | 217 ? | 219 ? 1% | 219 ? 1% | ||
Bildschirm | 8% | 2% | 53% | 17% | |
Helligkeit Bildmitte | 229 | 284.7 24% | 286 25% | 438 91% | 319 39% |
Brightness | 241 | 272 13% | 274 14% | 414 72% | 290 20% |
Brightness Distribution | 89 | 89 0% | 90 1% | 88 -1% | 82 -8% |
Schwarzwert * | 0.24 | 0.383 -60% | 0.3 -25% | 0.25 -4% | 0.31 -29% |
Kontrast | 954 | 743 -22% | 953 0% | 1752 84% | 1029 8% |
Delta E Colorchecker * | 6.3 | 5.24 17% | 5.62 11% | 2.06 67% | 4.8 24% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 12.6 | 11.22 11% | 7.8 38% | ||
Delta E Graustufen * | 5.4 | 7.32 -36% | 6.19 -15% | 2.87 47% | 5.7 -6% |
Gamma | 2.22 99% | 2.22 99% | 2.35 94% | 2.44 90% | 2.07 106% |
CCT | 6592 99% | 6277 104% | 5606 116% | 6820 95% | 6260 104% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 39.4 | 70.17 78% | 64 62% | 56.9 44% | |
Color Space (Percent of sRGB) | 62 | 94.68 53% | 96 55% | 87.4 41% | |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 26% /
18% | 2% /
2% | 38% /
47% | 25% /
21% |
* ... kleinere Werte sind besser
Im Werkszustand kann uns die Farbgenauigkeit des IPS-Panels nicht überzeugen. Mit einem Spektralfotometer und der professionellen Software CalMAN ermitteln wir durchschnittliche DeltaE-2000-Abweichungen gegenüber der sRGB-Referenz von 5,4 für die Graustufen und 6,3 für die Farben, wobei es hier teilweise extreme Ausschläge bei den Blautönen gibt. Wir können zudem einen leichten Blaustich erkennen. Hier hilft eine Kalibrierung: Zwar können die Ausreißer kaum verbessert werden, aber die durchschnittliche Abweichung sinkt auf 3,9 (ideal <3). Am meisten profitierten die Graustufen, deren durchschnittliche Abweichung auf exzellente 0,7 fällt. Der Blaustich ist ebenfalls verschwunden und sowohl die Farbtemperatur als auch der Gammawert entsprechen fast ihren Idealwerten. Schlechter sieht es mit der Farbraumabdeckung aus, denn nur 62 % sRGB und 39 % AdobeRGB sind für professionelle Anwender keinesfalls ausreichend. Besonders im kalibrierten Zustand schlägt sich das WQHD-Panel aus dem ThinkPad X1 Yoga deutlich besser.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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28.8 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 8.4 ms steigend | |
↘ 20.4 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 74 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
55 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 19 ms steigend | |
↘ 36 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 91 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 217 Hz | ≤ 40 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 217 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 40 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 217 Hz ist relativ gering und daher sollte es bei sensiblen Personen zu Problemen wie Flackern oder Augenbeschwerden führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8706 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Die Helligkeit des Bildschirms wird im Akkubetrieb zwar nicht verringert, aufgrund der spiegelnden Oberfläche macht das ThinkPad P40 Yoga aber keine gute Figur im Freien. Die Hintergrundbeleuchtung ist einfach nicht stark genug, um Reflexionen zu kompensieren, weshalb man sogar in schattigen Umgebungen aufpassen muss. Unter direkter Sonneneinstrahlung ist ein Arbeiten kaum noch möglich.
Die Blickwinkelstabilität ist insgesamt sehr gut, was uns bei einem IPS-Display aber nicht weiter überrascht. Auffällig ist jedoch die bläuliche Einfärbung, wenn man von oben auf das Bild schaut. Im Alltag sollte es aber keine großen Probleme geben.
Leistung
Im Vergleich zu anderen Business-Geräten sind die verfügbaren Komponenten für das ThinkPad P40 Yoga ziemlich eingeschränkt. Man hat die Wahl zwischen zwei verschiedenen Core-i7-ULV-Chips, ansonsten kann man aber nur Einfluss auf die Speicherausstattung nehmen. Alle Modelle sind mit der Quadro M500M von Nvidia ausgestattet. Wie schon beim ThinkPad P50s setzt Lenovo auf 2,5-Zoll-Festplatten sowie DDR3L-RAM. Da wir es hier jedoch mit einem kompakteren Gehäuse zu tun haben, verschwendet der Hersteller hier wertvollen Platz. Besser hätte uns ein M.2-2280-Slot und ein zusätzlicher RAM-Slot gefallen. Bei unserem Testgerät ist der Arbeitsspeicher auf 16 GB in einer Single-Channel-Konfiguration begrenzt.
Prozessor
Die aktuellen ULV-Dual-Cores von Intel haben wir schon ausführlich getestet, weshalb wir an dieser Stelle nur die wichtigsten Daten nennen wollen. Der Core i7-6500U (Skylake, 2,5-3,1 GHz) kann vier Threads parallel bearbeiten und stellt für viele Aufgabenbereiche ausreichend Leistung zur Verfügung, unterstützt allerdings kein vPro. Kurzzeitig darf der Prozessor des ThinkPad P40 Yoga mehr Energie verbrauchen, nach etwa 30 Sekunden setzt dann aber die übliche TDP-Begrenzung bei 15 Watt ein, worauf der Turbo-Boost von den maximalen 3 GHz (bei zwei aktiven Kernen) auf rund 2,8-2,9 GHz absinkt.
In den Benchmarks liegen die Prozessoren der Vergleichsgeräte sehr nah beieinander. Fast alle Geräte verwenden i7-Prozessoren der Skylake-Generationen, weshalb sich die Unterschiede meist im einstelligen Prozentbereich bewegen. Der optional verfügbare i7-6600U lohnt sich leistungstechnisch daher kaum, unterstützt jedoch Intels vPro-Technologie. Weitere Benchmarks zum Core i7-6500U sind in unserer Techniksektion verfügbar.
System Performance
Dank schnellem Prozessor und Solid State Drive ist der subjektive Leistungseindruck des ThinkPad P40 Yoga sehr gut. Verzögerungen gibt es beim Betrieb keine und auch Anwendungen werden schnell gestartet. Das wird auch vom PCMark-8-Work-Test bestätigt, bei dem unser Gerät auf dem ersten Platz innerhalb der Vergleichsgruppe landet.
PCMark 8 | |
Home Score Accelerated v2 | |
Lenovo Thinkpad X1 Yoga 20FQ-000QUS | |
Microsoft Surface Book Core i7 | |
Lenovo ThinkPad P40 Yoga 20GQ-0004GE | |
Lenovo ThinkPad P50s-20FKS00400 | |
Creative Score Accelerated v2 | |
Microsoft Surface Book Core i7 | |
Lenovo ThinkPad P40 Yoga 20GQ-0004GE | |
Work Score Accelerated v2 | |
Lenovo ThinkPad P40 Yoga 20GQ-0004GE | |
Lenovo Thinkpad X1 Yoga 20FQ-000QUS | |
Microsoft Surface Book Core i7 | |
Lenovo ThinkPad P50s-20FKS00400 |
PCMark 7 Score | 4095 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 2875 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 3744 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4377 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Lenovo verbaut eine 2,5-Zoll-SSD, die im Gegensatz zum ThinkPad P50s jedoch nicht via SATA-Express sondern nur SATA-III angebunden ist. Schnelle NVMe-SSDs sind daher nicht mit dem P40 Yoga kompatibel. In unserem Modell arbeitet eine 256 GB große SSD von LiteOn (LCH-256V2S), deren Leistung auf dem erwarteten Niveau liegt. Die sequentiellen Transferraten liegen bei rund 500 MB/s und 280 MB/s (Lesen/Schreiben) und auch bei den anderen Ergebnissen gibt es keine Überraschungen. Zusätzlich lässt sich auch noch der M2-Slot (2242) mit einer SSD bestücken, wobei die Auswahl hier nicht sehr groß ist. Für weitere Vergleiche steht unsere SSD-/HDD-Liste zur Verfügung.
Update 28.04.2016: In einer neueren Version des Datenblattes sind keine M.2-SSDs mehr aufgelistet, eine Kompatibilität ist daher nicht gewährleistet.
Grafikkarte
Die Quadro M500M von Nvidia ist praktisch eine umbenannte Quadro K620M. Auch die technischen Daten sind fast identisch: GM 108 Chip (Maxwell), Kerntakt bis zu 1.124 MHz, 2 GB DDR3-VRAM und ein 64-Bit-Speicherinterface, allerdings taktet der Speicher nicht mit den üblichen 1.000 sondern 900 MHz. Das System kann je nach Belastung automatisch zwischen der dedizierten GPU und der integrierten Intel HD Graphics 520 unterscheiden (Optimus).
Die Quadro-Karten verwenden im Vergleich zu den Consumer-Modellen der GeForce Baureihe ein modifiziertes BIOS und spezielle Treiber, um eine hohe Stabilität zu ermöglichen. Des Weiteren garantieren Zertifizierungen den reibungslosen Betrieb zwischen Hard- und Software. Für den OpenGL Bereich nutzen wir die Benchmarks SPECviewperf 11 und 12, welche die Arbeitsgebiete CAD, CAM, Geologie und medizinisches MRT überprüfen. Die Quadro M500M liegt hier etwas überraschend hinter dem ThinkPad P50s. Wie wir im Verlauf des Tests noch sehen werden, muss die Grafikkarte ihren Kerntakt bei dauerhafter Belastung etwas reduzieren. Auch der geringere Speichertakt kommt hier zur Geltung.
Immer interessanter wird auch der GPGPU-Bereich, bei dem die Berechnungen vom Prozessor auf die Grafikkarte übertragen werden können. Hierbei gibt es verschiedene Standards, die sich teilweise je nach Hersteller unterscheiden (QuickSync, APP, CUDA). In den Tools LuxMark und SiSoft Sandra ergibt sich ein ähnliches Bild wie zuvor, allerdings sind die Tests kürzer, weshalb der Rückstand zur Quadro M500M im ThinkPad P50s hier geringer ausfällt.
SiSoft Sandra 2016 | |
Image Processing | |
Dell Precision 5510 | |
Lenovo ThinkPad P50s-20FKS00400 | |
Lenovo ThinkPad P40 Yoga 20GQ-0004GE | |
GP Cryptography (Higher Security AES256+SHA2-512) | |
Dell Precision 5510 | |
Lenovo ThinkPad P50s-20FKS00400 | |
Lenovo ThinkPad P40 Yoga 20GQ-0004GE | |
GP Financial Analysis (FP High/Double Precision) | |
Dell Precision 5510 | |
Lenovo ThinkPad P50s-20FKS00400 | |
Lenovo ThinkPad P40 Yoga 20GQ-0004GE |
Abschließend sehen wir uns noch den DirectX Bereich an, zu dem auch Spiele gehören. Hier kommt es nicht auf spezielle Treiber, sondern die rohe Leistung der GPU an. Im Fire-Strike-Test (Graphics) des aktuellen 3DMark liegt die Leistung leicht unter dem Niveau der Consumer GeForce 940M sowie der Quadro M500M im ThinkPad P50s. Interessant ist der Vergleich mit der 940M des Surface Book, welche mit schnellem GDDR5-Speicher ausgestattet ist, denn der Vorsprung beträgt deutliche 34 %. Weitere Benchmarks zur Quadro M500M und den anderen GPUs sind hier verfügbar.
Unigine Heaven 3.0 | |
1920x1080 DX 11, Normal Tessellation, High Shaders AA:Off AF:Off | |
Dell Precision 5510 | |
Lenovo ThinkPad W550s 20E2-000PGE | |
Lenovo ThinkPad P40 Yoga 20GQ-0004GE | |
Lenovo ThinkPad P50s-20FKS00400 | |
1920x1080 OpenGL, Normal Tessellation, High Shaders AA:Off AF:Off | |
Dell Precision 5510 | |
Lenovo ThinkPad P50s-20FKS00400 | |
Lenovo ThinkPad P40 Yoga 20GQ-0004GE | |
Lenovo ThinkPad W550s 20E2-000PGE |
Unigine Valley 1.0 | |
1920x1080 Extreme HD DirectX AA:x8 | |
Dell Precision 5510 | |
Lenovo ThinkPad P50s-20FKS00400 | |
Lenovo ThinkPad P40 Yoga 20GQ-0004GE | |
1920x1080 Extreme HD Preset OpenGL AA:x8 | |
Dell Precision 5510 | |
Lenovo ThinkPad P50s-20FKS00400 | |
Lenovo ThinkPad P40 Yoga 20GQ-0004GE |
3DMark 06 Standard Score | 11913 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 2462 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 41915 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 6491 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 1388 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Wie man in unserer Gaming-Tabelle sehen kann, kommt die Quadro M500M auch mit vielen modernen Titel in mittleren Einstellungen zurecht. Bei älteren Titeln, wie beispielsweise Bioshock Infinite, wird sogar unser High-Preset flüssig bewältigt. Lediglich bei extrem anspruchsvollen Spielen wie The Witcher 3 kann es Probleme geben, wenn man nicht mit den niedrigsten Einstellungen spielt. Weitere Gaming-Benchmarks zur Quadro M500M sind in unserer Datenbank verfügbar, alternativ kann man aber auch die Ergebnisse der GeForce 940M (DDR3) als Referenz nehmen.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
BioShock Infinite (2013) | 89.1 | 50.1 | 40.3 | 13.8 |
The Witcher 3 (2015) | 29 | 17.9 | 9.9 | |
Rainbow Six Siege (2015) | 65.4 | 38.2 | 20.2 | 11.9 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Das Lenovo ThinkPad P40 Yoga ist ein sehr ruhiges Notebook, obwohl nur ein einziger Lüfter verbaut ist. Im Leerlauf oder bei wenig Last ist dieser meist deaktiviert und das Notebook arbeitet in diesem Fall lautlos. Störende Nebengeräusche konnten wir nicht feststellen. Unter Last messen wir maximal 39,8 dB(A), allerdings ist die Lüftercharakteristik mit dem dumpfen Rauschen noch sehr angenehm und kaum störend.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30 / 30 / 30 dB(A) |
Last |
| 37.3 / 39.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Audix TM1 Arta (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 30 dB(A) |
Lenovo ThinkPad P40 Yoga 20GQ-0004GE Quadro M500M, 6500U, Liteonit LCH-256V2S | Lenovo Thinkpad X1 Yoga 20FQ-000QUS HD Graphics 520, 6500U, Samsung SSD PM871 MZNLN512HCJH | Lenovo ThinkPad Yoga 14 GeForce 840M, 5500U, Samsung SSD PM851 512 GB MZ7TE512HMHP | Microsoft Surface Book Core i7 Maxwell GPU (940M, GDDR5), 6600U, Samsung MZFLV512 NVMe | Lenovo ThinkPad P50s-20FKS00400 Quadro M500M, 6500U, Samsung PM871 MZYLN256HCHP | |
---|---|---|---|---|---|
Geräuschentwicklung | 6% | 5% | -3% | 1% | |
aus / Umgebung * | 30 | 28.8 4% | 31.3 -4% | ||
Idle min * | 30 | 28.8 4% | 29.6 1% | 31.3 -4% | 30 -0% |
Idle avg * | 30 | 28.8 4% | 29.6 1% | 31.3 -4% | 30 -0% |
Idle max * | 30 | 28.8 4% | 29.6 1% | 31.3 -4% | 30 -0% |
Last avg * | 37.3 | 35.2 6% | 34.2 8% | 38 -2% | 33.5 10% |
Last max * | 39.8 | 35.2 12% | 34.5 13% | 40.5 -2% | 41.9 -5% |
* ... kleinere Werte sind besser
Temperatur
Hat die geringe Lüfteraktivität Auswirkungen auf die Temperaturen? Hier ist die Antwort ganz klar ja, sowohl an der Oberfläche als auch bei den Komponenten. Im Leerlauf erwärmt sich das Notebook kaum, unter Last messen wir im Bereich der CPU/GPU jedoch rund 55 °C auf der Ober- sowie Unterseite. Dadurch erwärmt sich auch der obere Bereich der Tastatur, während die Handballenauflage zu jeder Zeit angenehm kühl bleibt.
Im Stresstest (Prime95 und FurMark für mindestens eine Stunde) sehen wir, dass Lenovo recht konservative Temperaturgrenzen festgelegt hat. Im Gegensatz zu anderen ULV-Systemen ist hier also nicht der Verbrauch der begrenzende Faktor. Zunächst laufen beide Komponenten mit ihren maximalen Geschwindigkeiten, jedoch erreicht der Prozessor nach kurzer Zeit seine maximale Temperatur von 80 °C und beginnt den Takt stufenweise zu reduzieren. Dieser wird zunehmend geringer, je wärmer die Grafikkarte wird. Die GPU darf maximal 75 °C warm werden und kann ihren Takt von 1.124 MHz zunächst aufrechterhalten, während sich der Prozessor zwischen 2,6-2,8 GHz bewegt.
Nach etwa 15 Minuten beginnt nun auch die Grafikkarte ihren Takt leicht zu senken (1.097 -> 1.084 -> 1.071 -> 1.019 MHz), pendelt sich dann aber bei 1.054 MHz ein. Der Prozessor hingegen drosselt noch weiter und die Kerne laufen mit Geschwindigkeiten von 2,1-2,6 GHz. Teilweise kommt es hier also zu recht deutlichem Throttling. Ein 3DMark-11-Durchlauf im Anschluss an den Stresstest zeigt zwar keine Leistungsminderung, bei höheren Umgebungstemperaturen sollte man aber vor allem unter Last mit weniger Leistung rechnen – kein gutes Ergebnis für eine Workstation.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 54.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 38.2 °C (von 22.2 bis 69.8 °C für die Klasse Workstation).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 55.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 41.3 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 31.5 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.8 °C (-3.7 °C).
Lenovo ThinkPad P40 Yoga 20GQ-0004GE Quadro M500M, 6500U, Liteonit LCH-256V2S | Lenovo Thinkpad X1 Yoga 20FQ-000QUS HD Graphics 520, 6500U, Samsung SSD PM871 MZNLN512HCJH | Lenovo ThinkPad Yoga 14 GeForce 840M, 5500U, Samsung SSD PM851 512 GB MZ7TE512HMHP | Microsoft Surface Book Core i7 Maxwell GPU (940M, GDDR5), 6600U, Samsung MZFLV512 NVMe | Lenovo ThinkPad P50s-20FKS00400 Quadro M500M, 6500U, Samsung PM871 MZYLN256HCHP | |
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Hitze | 0% | 10% | 5% | 6% | |
Last oben max * | 54.8 | 42.8 22% | 43.5 21% | 47.4 14% | 44.2 19% |
Last unten max * | 55.2 | 49.4 11% | 47 15% | 50.2 9% | 57.8 -5% |
Idle oben max * | 28.1 | 32.4 -15% | 26.7 5% | 30.4 -8% | 26.4 6% |
Idle unten max * | 28.6 | 33.4 -17% | 28.8 -1% | 27.4 4% | 28.1 2% |
* ... kleinere Werte sind besser
Lautsprecher
Lenovo verbaut zwei Lautsprecher auf der Unterseite des Notebooks, die den Sound auch nach unten abstrahlen und eine Leistung von jeweils 1,5 Watt haben. Durch die Position werden sie auf weichen Untergründen etwas gedämpft, was auch im Tablet-Betrieb der Fall ist. Insgesamt ist der Sound sehr schwach und höhenlastig. Die maximale Lautstärke liegt bei ordentlichen 77,7 dB(A). Lenovo installiert die bekannte Dolby-Software mit verschiedenen Presets sowie einem Equalizer. Die Presets unterscheiden sich zwar, aber besser wird der Klang dadurch auch nicht. Für gelegentliche YouTube-Videos reicht die Leistung aus, falls man aber gerne Musik hört, sollte man auf externe Lautsprecher oder Kopfhörer zurückgreifen. Diese können über Klinke, HDMI oder Bluetooth angeschlossen werden.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Im Leerlaufbetrieb zeigt sich ein Verbrauchsvorteil gegenüber dem ThinkPad X1 Yoga mit dem WQHD-Panel, welches ebenfalls für das P40 Yoga erhältlich ist. Unter Last verbraucht das Testgerät aufgrund der dedizierten Grafikkarte natürlich mehr als die Convertibles mit integrierter GPU, doch die beiden Geräte Surface Book und ThinkPad P50s verbrauchen noch mehr Strom. Das liegt zum einen an den helleren und höher aufgelösten Displays, aber auch an der Taktreduzierung unseres Gerätes aufgrund der Temperaturbegrenzungen. Das mitgelieferte 65-Watt-Netzteil ist für den maximalen Verbrauch von rund 50 Watt ausreichend dimensioniert.
Aus / Standby | 0.4 / 0.6 Watt |
Idle | 3.7 / 6.8 / 7.2 Watt |
Last |
41.5 / 50.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Lenovo ThinkPad P40 Yoga 20GQ-0004GE 53 Wh | Lenovo Thinkpad X1 Yoga 20FQ-000QUS 52 Wh | Lenovo ThinkPad Yoga 14 56 Wh | Microsoft Surface Book Core i7 78 Wh | Lenovo ThinkPad P50s-20FKS00400 67 Wh | |
---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -37% | 8% | -31% | -24% | |
Idle min * | 3.7 | 6.82 -84% | 3.1 16% | 4.5 -22% | 4.3 -16% |
Idle avg * | 6.8 | 8.21 -21% | 7.2 -6% | 9.8 -44% | 9.7 -43% |
Idle max * | 7.2 | 17.55 -144% | 7.7 -7% | 12.2 -69% | 10.2 -42% |
Last avg * | 41.5 | 28.81 31% | 36.2 13% | 46 -11% | 45.7 -10% |
Last max * | 50.5 | 34.07 33% | 38.5 24% | 56 -11% | 55.8 -10% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Alle Modelle des ThinkPad P40 Yoga werden ausschließlich mit einem einzelnen 53-Wh-Akku ausgeliefert, der ordentliche Laufzeiten ermöglicht. Unter Last messen wir bei Workstations zusätzlich die Akkulaufzeit mit einer Schleife des SPECviewperf-Benchmarks. Das Ergebnis dieses Worst-Case-Tests sind 100 Minuten, also 20 Minuten weniger als bei unserem Last-Szenario mit dem Tool Battery Eater.
Etwas überrascht sind wir von der Akkulaufzeit im WLAN-Test, denn diese ist mit nur 5 Stunden überraschend kurz und auch der Unterschied zum Video-Test fällt mit drei Stunden sehr groß aus. Wir haben den Test dabei mehrere Male wiederholt, aber das Ergebnis war stets ähnlich. Mit dem höher aufgelösten WQHD-Panel sollten die Laufzeiten nochmal spürbar geringer ausfallen.
Lenovos RapidCharge-Funktion wird leider nicht unterstützt. Der Akku benötigt rund 2 Stunden, bevor er wieder vollständig aufgeladen ist.
Lenovo ThinkPad P40 Yoga 20GQ-0004GE 53 Wh | Lenovo Thinkpad X1 Yoga 20FQ-000QUS 52 Wh | Lenovo ThinkPad Yoga 14 56 Wh | Microsoft Surface Book Core i7 78 Wh | Lenovo ThinkPad P50s-20FKS00400 67 Wh | |
---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 13% | 3% | 104% | 22% | |
Idle | 724 | 922 27% | 747 3% | 1107 53% | |
H.264 | 537 | 537 0% | |||
WLAN | 318 | 356 12% | 648 104% | 408 28% | |
Last | 120 | 120 0% | 129 8% | ||
WLAN (alt) | 352 |
Fazit
Pro
Contra
Im Test konnte uns das ThinkPad P40 Yoga nicht komplett überzeugen. Wie schon bei dem größeren Workstation-Modell ThinkPad P50s verzichtet Lenovo auf viele aktuelle Technologien (USB-C, USB 3.1, Thunderbolt, NVMe-SSDs, M.2-2280), was an der alten Gehäusekonstruktion liegt. Diese wird nämlich auch 1:1 bei dem deutlich günstigeren ThinkPad Yoga 460 genutzt, welches seinerseits auf dem alten ThinkPad Yoga 14 basiert. Gerade bei der kompakten Gehäusekonstruktion wird durch die große 2,5-Zoll-Festplatte viel Platz verschenkt.
Zudem weist unser Testgerät einige Schwachstellen auf, die wir in dieser Preisklasse nicht erwartet hätten. Die Stabilität könnte besser ausfallen, denn vor allem bei dem Display kommt es schnell zu Bildstörungen. Zudem sind die Scharniere überfordert, da Toucheingaben oder Erschütterungen zu deutlichem Nachwippen führen. Unser Testmodell ist, trotz des vorhandenen M.2-Steckplatzes, nicht WWAN-ready und die Garantie ist auf nur ein Jahr begrenzt. Zudem ist das spiegelnde Display zu dunkel für den Außeneinsatz und kann auch in den anderen Disziplinen nicht wirklich überzeugen. Das Testgerät ist zwar sehr leise, nimmt dafür aber hohe Temperaturen in Kauf, die unter Last schnell zu einer reduzierten Leistung führen.
Es gibt sicherlich Käufer für das P40 Yoga. Falls man jedoch keine professionelle Grafikkarte benötigt, gibt es bessere Alternativen. Durch den Verzicht auf aktuelle Technologien verschenkt der Hersteller zudem viel Potenzial und es gibt unnötige Einschränkungen, wie bei dem Arbeitsspeicher.
Vorteile des P40 Yoga sind natürlich die verschiedenen Betriebsarten, wobei es auch hier Einschränkungen durch das Gewicht und die Scharniere gibt. Selbst bei der Tastatur, eigentlich einer Stärke der ThinkPads, muss man Abstriche bei der Stabilität machen. Zwar bekommen wir immer noch eine sehr gute Eingabe, die jedoch hinter andere aktuelle ThinkPad-Modelle zurückfällt.
Das ThinkPad P40 Yoga hat eine sehr spezielle Zielgruppe. Falls man also sowohl eine professionelle Grafikkarte als auch ein Convertible möchte, führt aktuell kein Weg am P40 Yoga vorbei. Falls man jedoch nicht auf die Quadro-GPU angewiesen ist, sollte man sich lieber das deutlich leichtere ThinkPad X1 Yoga oder das deutlich günstigere ThinkPad Yoga 460 ansehen.
Hinweis: Bei einer Einstufung als Convertible würde die Gesamtwertung bei 81 % liegen.
Lenovo ThinkPad P40 Yoga 20GQ-0004GE
- 25.04.2016 v5.1 (old)
Sebastian Jentsch