Test Lenovo ThinkPad T14s Gen 6 Laptop: Snapdragon X Elite führt zu epischer Akkulaufzeit

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Note: We have recently updated our rating system and the results of version 8 are not comparable with the results of version 7. More information is available here .

Trotz der höheren Generationen-Zahl: Äußerlich sind das Lenovo ThinkPad T14s Gen 5 und das Lenovo ThinkPad T14s Gen 6 nahezu identisch. Lenovo übernimmt das Design der Intel-Variante, das in diesem Jahr dem ThinkPad X1 Carbon äußerlich wesentlich näher kommt als zuvor. Das ist vor allem aufgrund des neuen Scharnier-Designs und des schlankeren Displayrahmens der Fall. Wie das X1 Carbon besteht auch das T14s Gen 6 aus Leichtmetall (Magnesium und Aluminium) im Bereich der Basiseinheit sowie Carbon-Faser-Kunststoff beim Displaycover; in Sachen Verarbeitung und Stabilität gibt es keine Kritikpunkte. Auch bei Anfassgefühl bleibt das T14s Gen 6 im Bereich "Typisch ThinkPad": Alle Oberflächen, vom Displayrahmen aus rauem Kunststoff mal abgesehen, sind mit einer schwarzen, leicht gummiartigen Farbe lackiert. Das gibt etwas Grip und fühlt sich auch gut an. Der Laptop wird deshalb aber auch schnell dreckig und muss oft sauber gemacht werden.

Interessant ist auch der Vergleich zum Lenovo ThinkPad X13s, denn bei seinem ersten ARM-ThinkPad hat Lenovo noch einige Design-Experimente durchgeführt. Ein Experiment, die Webcam-Ausbuchtung, hat es auch ins ThinkPad T14s Gen 5 geschafft. Andere Aspekte des älteren Snapdragon-ThinkPads, wie die abgerundeten Gehäuseseiten oder das Scharnier mit eingeschränktem Öffnungswinkel, implementiert Lenovo hier dagegen nicht. Der Öffnungswinkel des ThinkPad T14s Gen 6 liegt bei rund 180 Grad, wie üblich bei ThinkPad-Laptops. Nachwippen können wir hier nicht feststellen.

Stellt man die ebenfalls ARM-basierten Laptops HP EliteBook Ultra H1q und Apple MacBook Air M3 dem T14s Gen 6 gegenüber, so fällt auf, dass der ThinkPad-Laptop mit 19 mm Bauhöhe wesentlich dicker ist. Die Dicke fällt höher aus als von Lenovo angegeben; wieso sich der Hersteller genötigt sieht, bei diesem Aspekt zu flunkern, verstehen wir nicht. Immerhin muss das ThinkPad T14s G6 der ARM-Konkurrenz beim Gewicht nicht nachstehen; es ist sogar leichter als das dünnere EliteBook.

Eine der Vorteile der erwähnten höheren Gehäusebauhöhe: Es gibt mehr Platz für Ports. Anders als das ältere Snapdragon-ThinkPad X13s sowie das Apple MacBook Air verfügt das Lenovo ThinkPad T14s Gen 6 neben zwei Thunderbolt-Ports auch noch über zwei USB-A-Anschlüsse sowie HDMI. Diese Legacy-Ports sind gerade im Produktiveinsatz in Firmen immer noch unverzichtbar, dürften aber auch für viele Privatanwender nützlich sein. Ein kleiner Kritikpunkt ist die Anschlussplatzierung: Statt Thunderbolt auf der einen und USB-A auf der anderen Seite wäre es schöner gewesen, wenn Lenovo jeweils einen der Ports auf jeder Seite verbaut hätte.

Da es sich um eine Plattform von Qualcomm handelt, stammt die Wi-Fi-Lösung selbstredend aus gleichem Hause. In unseren Tests zeigt das Modul, das bereits den neuesten Standard Wi-Fi 7 unterstützt, keinerlei negative Auffälligkeiten.

Anders als beim ThinkPad X13s ist beim T14s Gen 6 kein WWAN verbaut und kann auch nicht nachgerüstet werden. Modellvarianten mit 5G sollen aber zu einem späteren Zeitpunkt noch folgen.

Dafür, dass die Webcam nur eine 1080p-Auflösung liefert, produziert sie immer noch brauchbare Resultate. Das dürfte vermutlich das Ergebnis dessen sein, dass die Qualcomm-Plattform über einen Image Processor verfügt, sodass das ThinkPad T14s Gen 6 mehr aus der Kamera rausholt als vergleichbare x86-Geräte.

Bei Laptops für den Enterprise-Bereich ist Sicherheit ein nicht zu unterschätzender Faktor. Das Lenovo ThinkPad T14s Gen 6 fährt hier einiges auf: Einen dedizierten TPM-Sicherheitschip zum Beispiel, den Kensington-Lock-Slot für den Diebstahlschutz oder die mechanische Kamera-Blende ThinkShutter, mit der sich die Webcam abdecken lässt. Nicht vorhanden ist dagegen ein Smartcard-Lesegerät, das beim Lenovo T14s Gen 5 mit Intel-CPU optional integriert ist. Anders sieht es bei der Anwesenheitserkennung aus: Das T14s G5 hat zwar ebenfalls eine Infrarot-Kamera für Windows Hello, doch nur das T14s Gen 6 bietet die Option, den Bildschirm automatisch zu sperren, wenn sich der Nutzer vom PC entfernt.

Im Paket liegt beim Lenovo ThinkPad T14s Gen 6 nur ein 65-Watt-GaN-Netzteil, sonst gibt es kein weiteres Zubehör.

Je nach Gehäuseteil sind 50 bis 90 Prozent der verwendeten Materialien wiederverwendet. Die Verpackung, mit der das ThinkPad T14s Gen 6 zum Kunden gelangt, ist komplett kompostierbar und als Business-Gerät wird das ThinkPad auch für viele Jahre mit Ersatzteilen und Firmware-Updates versorgt. 

Wie die meisten Oberklasse-ThinkPads vergibt Lenovo für das T14s Gen 6 eine Garantie von drei Jahren. In diesem Fall ist ein Bring-In-Service inkludiert, der gegen Aufpreis zu einem Vor-Ort-Service werden kann - für das erste Jahr gewährt Lenovo den Vor-Ort-Service bei diesem Modell kostenfrei. Zudem kann man die Garantie auf bis zu fünf Jahre verlängern. Auch im Ausland kann man sich mit dem ThinkPad T14s G6 an den Lenovo-Service wenden, die Garantie gilt international - allerdings durchgehend nur als Bring-In-Garantie.

Im ThinkPad T14s Gen 6 enthalten ist ausschließlich der Qualcomm Snapdragon X Elite X1E-78-100; die GPU bildet die Qualcomm Snapdragon X Adreno X1-85. Mehr Auswahl gibt es beim RAM, der entweder 16, 32 oder 64 GB bemisst. Lenovo verlötet schnellen LPDDR5X-8448; aufrüsten lässt sich der Arbeitsspeicher nicht. Das gilt nicht für die M.2 2242 SSD, die Lenovo mit einer Kapazität von maximal einem Terabyte anbietet.

Die Verbrauchswerte des Snapdragon X Elite lassen sich aktuell nicht mit den gängigen Lösungen auslesen. Auf Basis unserer Stromverbrauchsmessungen gehen wir aber davon aus, dass das ThinkPad T14s Gen 6 dem Prozessor einen maximalen Verbrauch von rund 60 Watt zugesteht und ihn unter anhaltender Last auf ein Powerlimit von rund 25 Watt begrenzt.

Eine weitere Komplikation, die mit der Windows on ARM-Plattform einhergeht: Viele der Benchmarks, die wir verwenden, liegen nicht in nativen ARM-Versionen vor. Durch die Emulation leidet die Performance je nach Test unterschiedlich stark. Da aber auch viele Apps für Enduser emuliert werden, sind die Ergebnisse mit der reduzierten Leistung durchaus repräsentativ für die Alltagsnutzung.

Unter den X-Elite-Varianten ist der Qualcomm Snapdragon X Elite X1E-78-100 die schwächste. Die Taktraten der zwölf Kerne liegen bei maximal 3,4 GHz; anders als bei den Varianten X1E-80-100 und X1E-82-100 gibt es keinen zusätzlichen Dual-Core-Boost. Für umfangreiche Vergleiche mit anderen Prozessoren lässt sich unsere CPU-Benchmarkliste benutzen.

Um die reine CPU-Leistung des Lenovo ThinkPad T14s Gen 6 zu ermitteln, nutzen wir den Cinebench 2024, der nativ als ARM-Version vorliegt. Hier ist das Qualcomm-ThinkPad rund 33 Prozent schneller als das Intel-basierte ThinkPad T14s Gen 5. Aufgeschlüsselt auf Multicore und Singlecore sind es 56 Prozent (Multi) bzw. 19 Prozent (Single). Auch das ThinkPad T14s Gen 4 AMD mit Ryzen 7 Pro 7840U wird geschlagen, wobei der Vorsprung hier deutlich kleiner ausfällt (Multi: 22 Prozent, Single: 10 Prozent). Einzig dem Apple MacBook Air M3 muss sich das T14s G6 geschlagen geben, aber auch nur bei Last auf einem Kern. Apple hat hier einen Vorsprung von 31 Prozent. Lastet man alle Kerne aus, ist die Qualcomm-CPU rund 30 Prozent besser.

Neben der reinen Leistung wollen wir auch noch kurz einen Blick auf die Effizienz werfen. In dieser Hinsicht erarbeitet sich das T14s Gen 6 mit Qualcomm-Innenleben einen deutlichen Vorsprung im Vergleich zum T14s Gen 5 mit Intel Core Ultra Series 1. Je nachdem, ob es um Singlecore- oder Multicore-Last geht, arbeitet das Snapdragon-ThinkPad um 63 bis 75 Prozent effizienter. Noch eine Schippe drauflegt allerdings Apple mit dem MacBook Air M3, dessen CPU bei Last auf allen Kernen 23 Prozent effizienter ist. Bei Singlecore-Last ist es sogar 75 Prozent effizienter.

Der Dauerlast-Test wird mit Cinebench R15 simuliert, hier gibt es entsprechende Einbußen durch die Emulation. Deshalb schneidet das T14s G4 mit Zen4 CPU auch besser ab, bei einem nativen Test dürfte es anders aussehen. Dennoch bleibt festzustellen, dass die Boost-Leistung beim T14s Gen 6 deutlich besser als die Performance unter Dauerlast ausfällt.

In den weiteren, hauptsächlich emulierten CPU-Benchmarks wird der Fortschritt des Snapdragon X Elite im Vergleich zum Snapdragon 8cx Gen 3 des ThinkPad X13s deutlich. Im Cinebench R23 Singlecore ist der X Elite fast doppelt so schnell, die Multicore-Leistung hat sich sogar um den Faktor drei gesteigert.

Im Akkubetrieb kann das T14s Gen 6 seine CPU-Leistung vollständig abrufen.

Unser Standardbenchmark für die Systemleistung, der PCMark 10, ist noch nicht für Windows on ARM verfügbar. Crossmark läuft dagegen genau wie die verschiedenen browserbasierten Tests. Hier verzeichnet das Lenovo T14s Gen 6 insgesamt gute Ergebnisse. In der Alltagsnutzung sind uns keine Stotterer aufgefallen, das ThinkPad lief stets schnell und flüssig.