Test Lenovo ThinkPad L16 Gen 1 AMD Laptop: Starke Hardware in simplem Gewand

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Robust wirkt das Business-Notebook, aber durch den Verzicht auf Aluminium oder gar Magnesium fehlt ein hochwertiger Eindruck. Immerhin werden auf der leicht angerauten Oberfläche des Displaydeckels nicht so schnell Fingerabdrücke sichtbar.

Die Stabilität leidet aber. Displaydeckel, Bodenplatte und Tastaturrahmen geben nach, wenn auch nicht übermäßig. Ein Verwinden ist ebenfalls zu beobachten, sowohl an der Basiseinheit als auch am Bildschirm.

Die Scharniere des Displays wiederum können überzeugen. Sie bleiben in jeder Einstellung straff und verhindern beispielsweise, dass der Deckel mit einer Hand geöffnet werden kann. Maximal aufklappen lässt sich der Laptop auf 180 Grad.

Auffallend ist das Fehlen des farbig abgehobenen "ThinkPad"-Schriftzugs. Stattdessen findet sich an der Stelle eine identisch aussehende Einprägung, die mit der Zeit Schmutz anziehen dürfte.

Durch das Fehlen besonders leichter und fester Werkstoffe von Kohlefaser bis Magnesium lässt sich natürlich Geld sparen, aber Größe und Gewicht profitieren nicht gerade. Selbst für das recht große 16-Zoll-Format sind 1,9 kg viel und bei der Dicke überbietet das L16 mit 25 mm die meisten Mitbewerber. Typischerweise fallen nur Laptops mit dedizierter GPU noch dicker aus.

Umfangreich fällt die Anschlussausstattung aus. Ganze fünf USB-Anschlüsse, drei davon USB-A, erlauben auch abseits einer Dockingstation die parallele Nutzung zahlreicher externer Geräte. Links befindet sich der schnelle USB4-Stecker in vorderer Position, sodass man das Netzteil intuitiv am zweiten und langsameren USB-C-Anschluss einsteckt, der ebenfalls alle Ladefunktionen bereithält.

Dazu kommen Gigabit-LAN-Port, Headset-Eingang und HDMI-Anschluss sowie der Einschub für die SmartCard. Rückseitig befindet sich außerdem ein Slot für die SIM-Karte. Antennen für den mobilen Breitbandempfang sind verbaut, aber die zugehörige M.2-Karte muss noch im freien Steckplatz im Inneren nachgerüstet werden. Einen SD-Kartenslot gibt es nicht.

Alle zu erwartenden Sicherheitsfunktionen sind an Bord. Für die biometrische Anmeldung können entweder die Gesichtserkennung oder der Fingerabdruck genutzt werden. Die Verwendung einer SmartCard ist möglich und mit dem Kensington Lock lässt sich der Laptop ausreichend sichern.

Im Flotteneinsatz kämen noch die Fernwartungsmöglichkeiten und die erweiterten Sicherheitsfunktionen der "Pro"-Prozessoren zum Tragen. Lediglich die beiden kleineren Varianten von Intel bieten diese Zusatzfunktionen nicht.

Ein einfach gehaltenes Netzteil liegt bei, mit USB-C-Anschluss und maximal 65 Watt Leistung. Mehr Zubehör gibt es nicht.

Für die Herstellung veranschlagt Lenovo beim ThinkPad L16 Gen1 CO₂-Emissionen in Höhe von 161 kg. Über den gesamten Lebenszyklus sollen es 208 kg sein. Der Wert liegt beispielsweise 10 Prozent unter dem des Lenovo ThinkPad T16 AMD G1.

Punkte sammelt das L16 bezüglich Nachhaltigkeit zudem bei der komplett kunststofffreien Verpackung, die stattdessen aus Recyclingpapier besteht. Lautsprecher- und Akkugehäuse, Netzteil, die beleuchteten Tastenkappen und der Tastaturrahmen bestehen zum überwiegenden Teil aus recyceltem Kunststoff.

Grundlegend beträgt die Garantiedauer 1 Jahr mit Einlieferung durch den Kunden beziehungsweise Abholung. Gegen Aufpreis kann die Dauer auf maximal 5 Jahre erhöht werden und auch ein Vor-Ort-Reparatur-Service kann nachträglich vereinbart werden.

Beim Prozessor kann zwischen Intel und AMD gewählt werden. Stets sind es die mehr auf Mobilität ausgerichteten "U"-Varianten, die entweder einen geringeren Basistakt oder bei Intel eine kleinere iGPU und weniger L3-Cache als die größeren "HS"- beziehungsweise "H"-Versionen bieten.

Rechenleistung erhält man im Grunde immer genug, wobei mit dem kleinen AMD Ryzen 3 Pro 7335U schon ein paar Abstriche gemacht werden müssen. Bei AMD kommen der Ryzen 5 Pro 7535U und der von uns getestete Ryzen 7 Pro 7735U hinzu. Von Intel stehen der Core Ultra 5 125U, Ultra 7 155U und Ultra 7 165U vPro zur Auswahl. Auch hier ist der größte Leistungssprung zwischen dem kleinsten und dem mittleren Modell zu verzeichnen.

Als Grafikchip kommt die jeweilige iGPU zum Einsatz. Eine dedizierte und entsprechend leistungsstärkere Variante steht nicht zur Wahl.

Beim Arbeitsspeicher setzt das ThinkPad L16 Gen 1 auf DDR5-4800. Es gibt zwei vollwertige Speicherbänke, sodass eine nachträgliche Erweiterung gut möglich ist. Von vornherein können 8, 16 oder 32 GB ausgewählt werden. Das Maximum liegt bei 64 GB. Als Massenspeicher ist eine M.2-NVMe-SSD in der Standardgröße 2280 verbaut. Einen zweiten Slot gibt es nicht.

Für die Leistungssteuerung stehen lediglich die üblichen drei Modi von Windows zur Verfügung. Sie finden sich in den Akku- und Energieeinstellungen und regeln die Leistungszufuhr zur CPU.

• Beste Leistung: PL1 31 W | PL2 40 W
• Ausbalanciert: PL1 25 W | PL2 30 W
• Beste Energieeinsparung / Akkubetrieb: PL1 15 W | PL2 20 W

Unsere Tests haben wir im Modus "Beste Leistung" durchgeführt.

Der AMD Ryzen 7 Pro 7735U in unserem ThinkPad L16 Gen1 ist der leistungsstärkste AMD-Prozessor, der für den Laptop zur Auswahl steht. Er bietet acht Kerne und 16 Threads, taktet auf bis zu 4,75 GHz und besitzt 16 MB L3-Cache. Seine typische Stromaufnahme liegt bei 28 W, die im vorliegenden ThinkPad L16 G1 kurzzeitig mit 41 W deutlich und mit 31 W auf längere Sicht noch ein klein wenig überschritten werden darf.

Gut beobachten lässt sich das Resultat dieser Einstellungen am Dauertest mit Cinebench R15. Bereits nach dem ersten Durchlauf auf hohem Niveau sinkt die Bewertung, weil die Kühlleistung nicht ausreichend hoch ist. Sowohl das ThinkPad L15 G4 also auch das ThinkPad E16 G1 mit nahezu identischer CPU machen das deutlich besser. Allerdings sei gesagt, dass eine dauerhafte Auslastung gar nicht zwingend ins Anforderungsprofil eines Business-Notebooks gehört.

Insgesamt bleiben Überraschungen aus. Der Prozessor erreicht über die verschiedenen CPU-Benchmarks hinweg die Werte, die wir auch in anderen Laptops mit identischem Rechenkern ermittelt haben. Lediglich im AIDA64-Benchmark wird ein kleiner Vorsprung von 4 Prozent herausgearbeitet. So ergibt sich eine Leistung auf hohem, aber keinesfalls überragendem Niveau.

Im Akkubetrieb ist dagegen mit recht hohen Einbußen zu rechnen. Je nach Benchmark messen wir 15 bis 35 Prozent schlechtere Ergebnisse. Das liegt auch an der Begrenzung der CPU-Last auf unter 50 Prozent, wenn kein Netzteil verbunden ist. Davon profitiert die Akkulaufzeit, aber richtig schnell ist das L16 nur an der Steckdose.

Weitere Benchmarks, technische Daten und Vergleiche liefert unsere CPU-Benchmarkliste.