Test Lenovo IdeaPad Yoga 11 Convertible
Mit dem Lenovo IdeaPad Yoga 11 ist das kleinere Convertible der Serie noch vor Jahresende in der Redaktion angekommen. Auf der Consumer Electronics Show 2012 (CES 2012) war das neue Konzept des chinesischen Herstellers ein Highlight. Die patentierten Scharniere ermöglichen eine 360-Grad-Bewegung des Bildschirms. Lenovo selbst nennt das Yoga einen Multimode-PC, der als Notebook, Tablet, Stand oder Zelt genutzt werden. Diese Multifunktionalität wird von Lenovo aktuell stark beworben, wobei sich die Frage stellt, ob Lenovo den Spagat zwischen den Geräteklassen ohne große Minuspunkte meistert.
Bei gleichem Gehäusedesign unterscheidet sich die Konfiguration der beiden Yoga-Devices deutlich. Das IdeaPad Yoga 13 ist mit einer Intel-CPU, Windows 8 und einem 13,3-Zoll-Display (1.600 x 900 Pixel) ausgestattet. Wir testen in diesem Artikel das kleinere Lenovo IdeaPad Yoga 11 mit einem 11,6 Zoll großen IPS-Touchscreen (1.366 x 768 Pixel), 64 GB eMMC-Speicher, 2 GB Arbeitsspeicher, einem Nvidia Tegra 3 Quad-Core SoC (System-on-a-Chip) mit integrierter Grafikeinheit und Windows RT.
Bei einem Preis von 800 Euro sind unsere Erwartungen an das Gerät entsprechend hoch. Bringt das Lenovo IdeaPad Yoga 11 die Vorzüge beider Geräteklasse unter, oder müssen Abstriche in Kauf genommen werden? Diese und weitere Fragen werden im Testbericht beantwortet.
Das Design des Lenovo IdeaPad Yoga 11 unterscheidet sich nicht vom größeren Bruder. Die Grundform erinnert an die normalen Ultrabooks dieser Serie. Je nach Geschmack ist das Convertible in einem dezenten Silber (IdeaPad Yoga 13) oder in dem hier getesteten „Clementine Orange“ erhältlich. Die Verarbeitungsqualität lässt keinen Platz für Kritik. Auch die angenehme Haptik der matten Oberflächen und die Tastatureinfassung aus schwarzem Kunstleder sprechen für sich. Für ein 800-Euro-Gerät mit einem Chassis aus Kunststoff liefert das Gerät eine überraschend hochwertige Vorstellung.
Bei der von Lenovo genutzten Konstruktion mit 360-Grad-Scharnieren spielt die Stabilität eine wichtige Rolle, da das Gerät bei häufiger Nutzung der verschiedenen Modi stark beansprucht wird. Die schlanke Base-Unit gibt bei Druck leicht nach. Das Federn des Chassis wirkt sich unserer Meinung nach aber nicht nachteilig auf die Ergonomie aus. Ein Unibody-Gehäuse aus Aluminium spielt natürlich in einer anderen Liga. Der Displaydeckel überzeugt hingegen weniger. Durch die dünne Bauweise lässt er sich leicht verwinden und die Bewegung der zwei Teile des Deckels ist spürbar. Zudem ist ein leises Knacken zu hören. Die speziellen Scharniere gefallen auf Anhieb. Neben der eigentlichen Funktion bieten sie einen straffen Halt in der gewünschten Position. Im Tablet-Betrieb wird der Bildschirm durch Magnete zusätzlich fixiert und das physikalische Keyboard deaktiviert.
Kommen wir nun zu den harten Fakten. Das Yoga 11 misst 298 x 204 x 15,6 Millimeter (B x T x H) und wiegt 1,19 Kilogramm. Damit ist es kompakter und ein wenig leichter als das größere IdeaPad Yoga 13. Im Vergleich mit dem Asus Zenbook Prime UX21A zeigen sich nur marginale Unterschiede bei Größe und Gewicht, wobei dieses Ultrabook nach vorne spitz zuläuft und dadurch schlanker erscheint. Ähnlich sieht es bei Apples MacBook Air 11 Mid 2012 aus.
Im Tablet-Betrieb und dem Klassenvergleich zeigen sich die ersten Nachteile. Es ist schwerer und dicker als reine Tablets. Mit einer Hand möchte man das Gerät nicht lange halten. Das Asus Vivo Tab RF TF600 mit abnehmbarem Tastatur-Dock ist leichter. Das deutlich geringere Gesamtgewicht von nur 525 Gramm (Differenz: 56 Prozent) macht sich bemerkbar. Das Samsung ATIV Tab ist mit 580 Gramm ein wenig schwerer als das Pendant von Asus, aber immer noch deutlich leichter als das Convertible von Lenovo. In diesem Punkt müssen demnach Abstriche in Kauf genommen werden.
Die gebotene Anschlussausstattung ist überschaubar. Aufgrund der Scharniere befinden sich die Ports an der rechten und linken Seite des Convertibles. Neben zwei USB-2.0-Anschlüssen für Peripherie sind eine 3,5mm-Stereo-Klinke, ein HDMI-Ausgang und ein Kartenleser an Bord. Insgesamt ein einfacherer Standard. Auf flinkere USB-3.0-Schnittstellen müssen potentielle Nutzer ebenso verzichten wie auf einen VGA-Ausgang, einen Kensington Lock oder einen Ethernet-Port, der aufgrund der geringen Bauhöhe keinen Platz gefunden hat. Aus Sicht eines Tablets überzeugen die gebotenen Schnittstellen. Vor allem der Kartenleser für SD- und MMC-Speichermedien ist ein nützliches Feature.
Die Positionierung hinterlässt einen gespaltenen Eindruck. Positiv: Die Ports haben zueinander einen angenehmen Abstand und die wichtigsten Bedienelemente sind auch im Tablet-Betrieb erreichbar. Neben der frontal angebrachten Power-Taste finden sich an den Seiten eine Lautstärkewippe und ein Rotation-Lock. Andererseits macht sich der geringe Abstand zum Untergrund negativ bemerkbar. Bei größeren USB-Sticks oder einem HDMI-Kabel wird das Gerät zum Teil minimal angehoben.
Software
Als Betriebssystem setzt Lenovo auf das neue Windows RT für Geräte auf ARM-Basis. Optisch unterscheidet sich das OS nicht von Windows 8 (Lenovo IdeaPad Yoga 13), da beide Systeme auf die bekannte Modern-UI-Benutzeroberfläche zurückgreifen. Im Vergleich zu Windows 8 könnten unter RT allerdings nur Anwendungen aus dem Windows-Store installiert werden. Diese Tatsache sollte vor dem Kauf beachtet werden.
Ab Werk sind erste Anwendungen vorinstalliert. Neben den Apps von Lenovo umfasst das Angebot kostenlose Tools (Bloatware), die ohne Probleme deinstalliert werden können. Vorteil: Unter Windows RT muss keine Office-Suite gekauft werden. Die Office Home & Student 2013 RT Preview richtet sich mit Word, Excel, PowerPoint und OneNote an Privatanwender. Die kommerzielle Nutzung ist nicht erlaubt. Für diesen Einsatzzweck muss eine separate Business-Lizenz auf einem Desktop-PC oder Notebook installiert sein.
Der Store von Microsoft hält einige, aber nicht alle bekannten Anwendungen bereit. Die Vielfalt ist natürlich nicht mit dem Angebot von Apple oder Google vergleichbar. Der VLC-Player oder Chrome als alternativer Browser stehen unter Windows RT beispielsweise nicht zur Verfügung.
Kommunikation
Für Konnektivität sorgt ein Modul von Broadcom (BCM4330), das neben der WLAN-Übertragung nach 802.11b/g/n auch den Datenaustausch via Bluetooth 4.0 unterstützt. Innerhalb der Wohnung bei einer Entfernung von drei bis zehn Metern ist der WLAN-Empfang hervorragend. Ein Stockwerk tiefer ist die Leistung immer noch gut. Außerhalb des Hauses bei mehr als 15 bis 20 Metern Entfernung zum Router sinkt die Leistung auf 20 Prozent. Ein Modell mit UMTS-Modul wird von Lenovo (noch) nicht angeboten. Ein Blick in das Innere zeigt, dass Platz für ein entsprechendes Modul samt SIM-Slot vorhanden ist. Die benötigten Steckplätze sind allerdings nicht aufgelötet. Zudem fehlen die notwendigen Antennen für diese Technologie.
Zubehör
Im Lieferumfang finden sich keine Goodies. Neben dem Convertible legt Lenovo nur ein 45-Watt-Netzteil mit Netzkabel und gedruckte Dokumentationen bei. Im eigenen Shop werden verschiedene Accessoires angeboten. Dazu gehören ein Slot-In-Case für die Base-Unit des Yoga 11 (20 Euro), eine Maus für 30 Euro, ein externer DVD-Brenner (60 Euro) und ein HDMI-VGA-Adapter für 20 Euro. Bei Peripherie-Produkten empfiehlt sich allerdings immer ein Preisvergleich. Der Adapter ist aus unserer Sicht aber ein nützliches Produkt zu einem angemessenen Preis, wenn man in der Universität oder auf der Arbeit mit dem Gerät unterwegs ist.
Wartung
Die Wartung oder der Austausch der Komponenten ist bei diesem Modell nicht vorgesehen. Der eMMC-Speicherbaustein und der Arbeitsspeicher sind fest auf dem Mainboard verlötet. Dank passiver Kühlung der Komponente entfällt auch die Wartung in diesem Bereich. Der Akku ist fest integriert. Ein Austausch sollte aufgrund filigraner Kunststoffbauteile und der komplizierten Demontage der Tastatur einem autorisierten Servicepartner überlassen werden.
Garantie
Ein kleiner Hinweiszettel in der Verpackung erfreut den Tester. Anstatt der üblichen Standard-Garantie (12 Monate) wird das IdeaPad Yoga 11 mit einer erweiterten Garantie ausgeliefert. Innerhalb der ersten zwei Jahre sind Ersatzteile und Arbeit abgedeckt. Auf den integrierten Akku gewährt Lenovo 12 Monate Garantie. Auf der Produktseite erwähnt Lenovo eine mögliche Garantieverlängerung auf insgesamt 36 Monate, wobei das Unternehmen bisher keine Angaben zum Preis machen konnte.
Im Notebook-Modus erfolgt die Bedienung zum Großteil über die AccuType getaufte Tastatur von Lenovo, die sich auch im größeren Yoga-Convertible und in vielen ThinkPad-Notebooks wiederfindet. Das Layout unterscheidet sich im Fall des IdeaPad Yoga 13 nur durch die veränderte Tastenbelegung des US-Layouts. Der Redakteur kann das durchschnittliche Tippgefühl des US-Kollegen bestätigen. Das Touchpad hinterlässt einen positiven Eindruck. Schade ist die Tatsache, dass Lenovo keine Hintergrundbeleuchtung für die Tastatur integriert hat. Detaillierte Informationen zu den physikalischen Eingabegeräten entnehmen Sie bitte dem Test des großen Bruders.
Die virtuelle Tastatur wird bei der Nutzung als Tablet automatisch eingeblendet. Bei der Nutzung als Notebook kann diese über ein Icon in der Taskleiste aktiviert werden. In der Horizontalen begrüßt uns ein großzügiges Layout, wobei die Shift-Tasten größer sein könnten. Die häufig verwendeten beziehungsweise besuchten Lesezeichen und Internetseiten werden über der Tastatur angezeigt. Praktisch ist die unten angeordnete URL-Eingabeleiste, wodurch ein Umgreifen nicht notwendig ist.
Im Hochformat ist das Layout aufgrund des geringeren Platzangebots gedrängter. Mit ein wenig Übung kommt man mit dem Keyboard aber gut zurecht. Das akustische Tippgeräusch lässt sich auf Wunsch deaktivieren. Zu den weiteren Features der virtuellen Tastatur gehören die Texterkennung von Handschrift, die mit dem Finger eingegeben wird, und ein „Thumb-Typing“-Keyboard, die vor allem im Querformat überzeugt.
Den zentralen Bestandteil des Lenovo IdeaPad Yoga 11 bildet ein kapazitiver IPS-Touchscreen mit einer Diagonale von 11,6 Zoll (29,5 Zentimeter). Das Panel unterstützt Multi-Touch-Gesten mit bis zu fünf Fingern, womit die Mindestanforderung von Windows RT erfüllt wird. Der Bildschirm des größeren Yoga 13 (1.600 x 900 Pixel, HD+) erkennt im Vergleich bis zu zehn Finger parallel. Geschützt wird die Anzeige durch einen hochglänzenden Vorsatz. Dieser wirkt im Vergleich zum häufig genutzten Gorilla Glass vom amerikanischen Verbundstoffspezialist Corning nicht sehr stabil. Reine Tablets wirken deutlich stabiler, wenn es um eine höhere Druckeinwirkung geht.
Die von Lenovo verwendete 11,6-Zoll-Anzeige löst mit einfachen 1.366 x 768 Pixel (HD) im 16:9-Format auf. Eine hochauflösende Alternative wird nicht angeboten. Sowohl im Notebook- als auch im Tablet-Segment wird der Full-HD-Standard mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel immer häufiger nativ unterstützt. Beispiele sind das Asus Zenbook Prime UX21A Ultrabook oder Tablets wie das Apple iPad 4 (2.048 x 1.536 Pixel) respektive Google Nexus 10 (2.560 x 1.600 Pixel).
Mit dem Tool Gossen Mavo-Monitor haben wir uns im ersten Schritt der Vermessung der Helligkeit angenommen. Mit einem Durchschnittswert von 293 cd/m² bewegt sich das Convertible im oberen Mittelfeld dieser Preisklasse. Insgesamt keine schlechten Voraussetzungen für den Außengebrauch, aber dazu in Kürze mehr. Die Ausleuchtung der LEDs ist mit einem Wert von 86 Prozent als „gut“ zu bezeichnen. Die Helligkeit fällt von oben nach unten ab, wobei diese Differenz im Alltag nicht zu erkennen ist.
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Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 306 cd/m²
Kontrast: 1055:1 (Schwarzwert: 0.29 cd/m²)
Die weiteren Messwerte können überzeugen. Dank einem geringen Schwarzwert (0,29 cd/m²) und der guten Beleuchtung errechnet sich ein Kontrastverhältnis von 1.055:1. Damit muss sich der Bildschirm nicht vor deutlich teureren Geräten verstecken. Subjektiv wirkt die Farbdarstellung natürlich und angenehm. Die Bildschärfe ist in Ordnung. Die Pixeldichte beträgt bei dieser geringen Auflösung allerdings nur 135 DPI. Aktuelle Tablets bewegen sich zumeist im Bereich von über 300 DPI, wodurch die einzelnen Bildpunkte nur sehr schwer bis gar nicht zu erkennen sind. Auf die Analyse des darstellbaren Farbraums mussten wir wegen Inkompatibilität unseres Tools mit Windows RT verzichten.
Im Außengebrauch zeigt sich das übliche Bild. Die gebotene Bildschirmhelligkeit ist in Ordnung, aber Spiegelungen lassen sich aufgrund der glänzenden Oberfläche nicht vermeiden. Bei bedecktem Himmel ist der Inhalt gut zu erkennen. Das Gebäude im Hintergrund ist allerdings zu erkennen. Subnotebooks mit matter Anzeige und gleicher Luminanz schneiden in diesem Test besser ab. Die Leistung im Freien ist mit Blick auf vergleichbare Tablets aber kein K.O.-Kriterium für das IdeaPad Yoga 11. Hinweis: Die adaptive Helligkeit (Umgebungslichtsensor) sollte im Leistungsprofil von Windows RT deaktiviert werden.
Das von Lenovo verwendete Panel basiert auf der blickwinkelunabhängigen IPS-Technologie (In-Plane Switching), die bei Tablets ein Must-Have ist. Im Vergleich zu einem herkömmlichen TN-Panel verändert sich die Farbtemperatur bei flachen Blickwinkeln nicht. Auch das Aufblenden beziehungsweise Invertieren von Bildern ist mit dieser Technologie passé. Ein weiterer Vorteil ist der geringere Stromverbrauch dieses Anzeigentyps.
Außen ein Ultrabook, im Inneren aber mehr ein Tablet. Das Herz des Lenovo IdeaPad Yoga 11 bildet nämlich der bekannte Nvidia Tegra 3 Quad-Core System-on-a-Chip (SoC) mit einer Taktfrequenz von 1,2 GHz. Aus diesem Grund darf sich dieses Gerät auch nicht Ultrabook nennen, da dieser Begriff nur Geräte mit Intel-Prozessor umfasst. Auf dem ARM-Chip mit dem Codenamen Kai-El basieren allerdings alle aktuell erhältlichen Windows-RT-Tablets. Dazu zählen neben dem Microsoft Surface RT unter anderem das bereits getestete Asus Vivo Tab RT TF600 oder das Samsung ATIV Tab, dessen Test in den nächsten Tagen folgt.
Für die Grafik ist die integrierte Nvidia GeForce ULP des SoC verantwortlich, der in 40 Nanometer Strukturbreite gefertigt wird. Zur weiteren Ausstattung des Convertibles gehören 2 GB DDR3L-Arbeitsspeicher und 64 GB eMMC-Flashspeicher. Nach der Ersteinrichtung stehen leider nur 44,7 GB zur freien Verfügung (Netto: 70 Prozent). Der Austausch dieser Komponenten ist nicht möglich. Über den integrierten Kartenleser kann die Speicherkapazität aber günstig erweitert werden.
Der Benchmarkparcours ist unter Windows RT überschaubar, da nur Anwendungen aus dem Windows-Store installiert werden können. Nach längerer Suche folgt die Ernüchterung: Es gibt keine der bekannten Test-Tools für Windows RT. Aus diesem Grund beschränkt sich die Überprüfung auf die gängigen Browser-Benchmarks.
Die Ergebnisse des IdeaPad Yoga 11 bestätigen die Leistung aus vorherigen Testberichten bei Notebookcheck. Der mobile Internet Explorer 10 ist im Browsermark 2.0 und in der aktuellen Revision des Google-V8-Benchmarks sehr schwach auf der Brust. Lediglich der Samsung ATIV Smart PC bildet die Ausnahme im Browsermark 2.0 mit über 2.000 Punkten. Ansonsten haben die Browser von Apple und Google durchweg die Nase vorne. Die Differenz liegt in diesen beiden Benchmarks fast immer über 100 Prozent.
Im Java-Script-Benchmark Sunspider 0.9.1 kann der Internet Explorer 10 wieder mit den Konkurrenten mithalten. Bei diesem Test gewinnt das kleinste Ergebnis. Der Browser von Microsoft gewinnt in diesem Benchmark vor dem Apple iPad 4 mit Safari und den leicht abgeschlagenen Tablets mit Googles Browser Chrome.
Subjektiv hat der integrierte SoC keine Probleme mit den Anforderungen von Windows RT. Das System läuft extrem flüssig, die Ladezeiten sind minimal und die Bedienung ist sehr direkt. Schlussendlich kommt es auf die eigenen Ansprüche an, da man sich bewusst machen muss, dass nur Anwendungen aus dem Store von Microsoft installiert werden können. Dieser ist zugegeben noch nicht sehr üppig ausgestattet.
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad Yoga 11 | |
Asus Vivo Tab RT TF600 | |
Asus Asus Transformer Pad Infinity TF700T | |
Apple iPad 4 | |
Microsoft Surface RT | |
Google Nexus 10 |
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad Yoga 11 | |
Asus Vivo Tab RT TF600 | |
Apple iPad 4 | |
Google Nexus 10 | |
Samsung ATIV Smart PC XE500T1C-A02DE |
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad Yoga 11 | |
Asus Vivo Tab RT TF600 | |
Asus Asus Transformer Pad Infinity TF700T | |
Apple iPad 4 | |
Microsoft Surface RT | |
Google Nexus 10 |
* ... kleinere Werte sind besser
Temperatur
Die entstehende Wärme der Komponenten im Inneren des Chassis wird passiv abgeführt. Dank dem geräumigen Gehäuse und genügsamer Tablet-Hardware liegen die Temperaturwerte sowohl im Office- als auch im Last-Szenario im grünen Bereich. Der Maximalwert von 36,4 °C befindet sich im Bereich des SoC von Nvidia.
Insgesamt bleibt aber ein durchweg positiver Eindruck, da das Gerät nur handwarm wird. Die angenehme Haptik trägt ihren Teil dazu bei. Das Surface RT von Microsoft bewegt sich auf Augenhöhe. Das Asus Vivo Tab RT TF600 wird aufgrund der schlanken Bauweise unter Last etwas wärmer.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 32.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.3 °C (von 19.6 bis 60 °C für die Klasse Convertible).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 36.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 27.7 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.1 °C (+0.4 °C).
Lautsprecher
Für die Audiowiedergabe sind zwei Lautsprecher (Stereo) verantwortlich, die den Klang über kleine Öffnungen rechts und links am Gehäuse abgeben. Die Positionierung ist nicht ideal, aber für ein Convertible doch durchdacht. Im Notebook-Modus lässt ein fester Untergrund den Klang voller wirken, wobei Bässe und tiefe Töne nicht ausgeprägt sind. Nutzt man das Gerät als Tablet, dann werden die Speaker-Öffnungen nicht mit den Händen verdeckt. Allerdings sollte man in diesem Szenario keinen USB-Stick nutzen.
Insgesamt solide Lautsprecher, wobei uns die Positionierung neben dem Bildschirm besser gefallen hätte. Ein positives Beispiel ist das Google Nexus 10. Das Pendant mit Windows RT heißt Samsung ATIV Tab. Externe Lösungen können wahlweise über die 3,5mm-Stereo-Klinke oder den HDMI-Ausgang angesteuert werden. Im Praxistest konnte die Übertragungsqualität überzeugen.
Energieaufnahme
Der Stromverbrauch ist bei diesem Gerät besonders spannend, da herkömmliche Subnotebooks beziehungsweise Ultrabooks in der Regel mehr Strom benötigen als Tablets mit einem SoC. Im Office-Betrieb benötigt die Testkonfiguration zwischen 1,7 und 2,5 Watt. Im Vergleich ist es in diesem Szenario erstaunlich sparsam unterwegs. Das Pendant von Asus verbraucht bei dieser Messung bis zu 6,1 Watt (Differenz: 144 Prozent). Das Google Nexus 10 als neuer Android-Platzhirsch verbraucht mit 9 Watt deutlich mehr Strom im Leerlauf (Differenz: 260 Prozent). Das Asus Zenbook Prime UX21A Ultrabook liegt bei diesem Test auf Augenhöhe mit dem Google-Tablet (Idle mit maximal 9,6 Watt).
Das Last-Szenario haben wir mit dem 3D-Spiel „Hydro Thunder“ simuliert. In der Spitze konnten wir einen Verbrauch von 7,7 Watt festhalten. Auch hier haben die erwähnten Geräte von Asus und Microsoft mit bis zu 11 Watt (RT TF600, 43 Prozent) das Nachsehen. Das Google Nexus 10 ist mit 9,4 Watt genügsamer (Differenz: 22 Prozent). Das Asus-Ultrabook bewegt sich aufgrund des starken Intel Core i7-3517U Dual-Core Prozessor natürlich deutlich über dem Niveau der Tablets. Bei maximal 34,6 Watt ergibt sich eine Differenz von 349 Prozent. Grundsätzlich bietet das Lenovo IdeaPad Yoga 11 die gleichen Funktionen, allerdings machen beispielsweise das „vollwertige“ Betriebssystem und die leistungsstärkere Hardware den Unterschied aus.
Dem Verbrauch des Convertibles steht ein erstaunlicher großer Lithium-Polymer-Akku gegenüber. Dieser nimmt einen Großteil des vorhandenen Platzes ein, und bietet eine Kapazität von 42 Wattstunden. Vergleichbare Tablets und Ultrabooks bieten in der Regel Stromspeicher mit 20 bis 35 Wattstunden. Dies hängt allerdings mit dem Platzangebot zusammen. Bei einem Tablet befindet sich die Hardware auf einem viel kleineren Raum. Bei einem Ultrabook müssen meist viel mehr Komponenten wie das Kühlsystem oder ein Steckplatz für das Speichermedium untergebracht werden.
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 1.7 / 2.3 / 2.5 Watt |
Last |
3.3 / 7.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 |
Akkulaufzeit
Bei minimaler Bildschirmhelligkeit und aktiviertem Flugmodus haben wir das Lesen eines Textdokuments auf dem IdeaPad Yoga 11 simuliert. Erst nach fast 24 Stunden musste das Convertible in diesem Szenario an die Steckdose. Im Vergleich zum Asus Vivo Tab RT TF600 macht sich der größere Akku positiv bemerkbar. Bei einem Ergebnis von 16 Stunden ergibt sich eine gerundete Differenz von acht Stunden zu Gunsten des Convertibles. Das Apple MacBook Air 11 Mid 2012 und vergleichbare Konfigurationen können mit einer Laufzeit von zirka 10 Stunden nicht mithalten.
Die Messung „Surfen über WLAN“ ist eine realitätsnahe Messung, bei der alle 40 Sekunden eine neue Internetseite bei einer genormten Bildschirmhelligkeit von 150 cd/m² angesteuert. Bei diesem Gerät entspricht das einer Reduzierung der Helligkeit um zwei Stufen. Das Resultat ist eine gute Laufzeit von 12 Stunden und 30 Minuten. Tablets mit kleinerem Akku, ein Nvidia Tegra 3 SoC und Windows RT können mit acht bis zehn Stunden nicht mithalten. Das Google Nexus 10 kommt mit rund 11 Stunden zumindest in die Nähe. Subnotebooks und Ultrabooks erreichen in diesem Test lediglich vier bis sechs Stunden.
Abschließend haben wir die Laufzeit bei der Wiedergabe einer lokalen Full-HD-Filmdatei (H.264, .wmv, 1.920 x 1.080 Pixel) überprüft. Bei maximaler Bildschirmhelligkeit und aktiver WLAN-Verbindung ist eine Laufzeit von 11 Stunden und 30 Minuten möglich. Bei der üblichen Filmlänge von 120 Minuten entspricht dies zirka fünf Kinofilmen.
Das Lenovo IdeaPad Yoga 11 greift die altbekannte Idee eines Convertibles auf, und macht auch einiges richtig. Die stabilen 360-Grad-Scharniere, das angenehme Gehäuse, die gebotenen Akkulaufzeiten und die Leistung des Nvidia-Chips unter Windows RT hinterlassen einen positiven Eindruck. Die Stabilität des Displaydeckels, das geschlossene Chassis sind erste Kritikpunkte. Die Abmessungen und das Gesamtgewicht liegen im Rahmen für ein 11,6-Zoll-Gerät. Als Tablet ist es auf Dauer aber deutlich zu schwer und klobig.
Der integrierte IPS-Touchscreen kann mit guten Werten überzeugen, wobei das Convertible weder als Notebook noch als Tablet voll überzeugen kann. Auf einer Seite schränken das Betriebssystem, die Konnektivität und die fehlende Konfigurationsvielfalt ein. Eine Tastaturhintergrundbeleuchtung wäre ein nettes Feature gewesen. Auf der anderen Seite bieten aktuelle Tablets einen hochauflösenderen Bildschirm, ein integrierte UMTS- beziehungsweise LTE-Modul und eine Hauptkamera an der Geräterückseite.
Summa summarum eine neue Interpretation eines Convertibles auf Basis aktueller Tablet-Hardware mit Microsofts neuem Windows RT. Bei einem Preis von 800 Euro gibt es zahlreiche Alternativen. Egal ob Tablet, Tablet mit Tastatur-Dock, andere Convertibles oder Subnotebooks respektive Ultrabooks. Die Entscheidung können wir Ihnen natürlich nicht abnehmen.