Test Lenovo IdeaPad G50-70 Notebook
Bekommt man für 600 Euro schon ein Notebook, das gute Multimedia-Fähigkeiten wie einen hochwertigen Bildschirm und gute Lautsprecher mit Spieletauglichkeit kombinieren kann? Lenovo will es mit dem IdeaPad G50-70 versuchen. Dafür bietet der chinesische Hersteller Konfigurationen an, die von 399 Euro bis 629 Euro reichen. Selbst bei der günstigsten Variante kann schon eine dedizierte Grafikkarte an Bord sein, dann muss man sich allerdings mit einem eher langsamen Intel-Pentium-Prozessor begnügen.
Unser Testgerät verfügt über einen Intel Core i5-4200U mit 1,6 GHz Basistakt und bis zu 2,6 GHz mit der Turbo-Boost-Funktion. Damit sollte auch sichergestellt sein, dass die Grafikkarte nicht durch den Prozessor ausgebremst wird. Die 30 Euro teurere Top-Variante bietet sogar einen Intel Core i7. Wir sind schon gespannt, was die Radeon R5 M230, die dedizierte Grafikkarte im Gerät, leisten kann; wir hatten sie bisher noch nicht oft im Testlabor.
Zu Vergleichszwecken ziehen wir andere günstige Multimedia-Notebooks heran, beispielsweise das Dell Inspiron 15-5547, das wir vor kurzem gestestet haben. Zudem könnten auch das Acer TravelMate P255, Acer Aspire E1-572G, Asus X550LD, HP Compaq 15, HP Pavilion 15 oder MSI CX61 als Alternativen in Frage kommen.
Gehäuse
In dieser Preisklasse finden sich kaum andere Materialien an den Gehäusen als Kunststoff. Lediglich das Dell Inspiron 15-5547 hat einen Deckel aus gebürstetem Aluminium. Lenovo spart sich beim G50-70 das Aluminium und setzt lieber auf hochwertigen Kunststoff. Insgesamt gleicht das Gehäuse des G50 dem der Vorgänger-Reihe Lenovo G500 wie ein Ei dem anderen. Abgesehen vom Dolby-Schriftzug und der nun glänzenden Bildschirmumrandung sind sie baugleich. Auch die Abmessungen sind im Großen und Ganzen gleich geblieben – das heißt, dass das Lenovo G50-70 mit 25 Millimeter Höhe eine sehr schlanke Silhouette aufweist und mit 2,3 Kilo auch unter den Vergleichsgeräten zu den leichtesten gehört.
Die Oberflächen sind immer noch hochwertig gebürstet (rund um die Tastatur) oder geriffelt (an der kompletten Außenseite des Notebooks). Das fühlt sich wertig und griffig an. Verarbeitung und Stabilität könnten immer noch besser sein: Das Lenovo G50-70 lässt sich an genau denselben Stellen eindrücken und verwinden wie das Lenovo G500s. Der Deckel ist verwindbar und lässt Druck von hinten bis zum Monitor durch, auf dem dann Bildstörungen sichtbar werden.
Ausstattung
Auch in Sachen Anschlüsse hat sich im Vergleich zum G500s fast nichts getan: Alle Anschlüsse finden sich sogar noch an der gleichen Stelle. Einer der wenigen Unterschiede: Der LAN-Anschluss ist nun etwas kleiner, da er ausklappbar ist. Außerdem hat sich Lenovo einen USB-3.0-Anschluss gespart und ihn in einen USB-2.0-Anschluss umgewandelt, so dass nur noch ein USB-3.0-Port übrig ist – was soll denn das?
Kommunikation
Ein LAN-Anschluss befindet sich an der linken Seite des Gehäuses. Dahinter verbirgt sich ein Netzwerk-Modul von Realtek, das Netzwerkverbindungen mit bis zu 100 MBit pro Sekunde herstellen kann. Gigabit-LAN ist leider nicht verfügbar. Das WLAN-Modul stammt ebenfalls von Realtek und kann drahtlose Netzwerkverbindungen immerhin nach dem Standard 802.11n herstellen, der einigermaßen flott ist. Der topaktuelle Standard 802.11ac fehlt allerdings.
Die Empfangsstärke ist ganz ordentlich: Zwischen 4/5 und sogar vollem Empfang messen wir in zehn Metern Entfernung zum Router und durch drei Wände. Geht man noch einmal zwei Wände weiter, sinkt der Empfang auf circa die Hälfte. Es handelt sich hier zwar nicht um einen standardisierten Test, zumindest lässt sich aber sagen, dass der Empfang innerhalb einer Wohnung stets gegeben sein sollte.
Die Webcam ist vermutlich dasselbe Modell wie im IdeaPad G500s, jedenfalls liefert sie ein ähnlich matschiges und detailarmes Bild mit einer maximalen Auflösung von 1.280 x 720 Pixel.
Wartung
Vorbildlich ist die Wartungsfähigkeit des IdeaPad G50-70, zumindest für so ein günstiges Multimedia-Notebook: Einfach drei Schrauben lösen, die große Wartungsklappe nach vorne schieben, und schon hat man Zugriff auf die beiden Arbeitsspeichermodule, die Festplatte und den Lüfter. Das WLAN-Modul lässt sich auf Wunsch ebenfalls austauschen.
Garantie
Die Garantie beträgt 24 Monate. Unsinnigerweise kann man in Lenovos Online-Shop für 22,61 Euro diese Garantie für 24 Monate noch einmal kaufen. Die bloße Erweiterung um einen Unfallschutz für zwei Jahre kostet stolze 70,21 Euro. Wer ein Jahr zusätzliche Garantie möchte, zahlt 48,79 Euro. Wer hier Unfallschutz hinzufügt, muss Lenovo 103,53 Euro überweisen.
Eingabegeräte
Tastatur
Die Tastatur nennt Lenovo "Accu Type" wie bei fast allen seinen Modellen. Es handelt sich um ein Chiclet-Keyboard mit elegant designten, an der unteren Kante leicht geschwungenen Tasten. Auch sind die Standard-tasten mit 15 Millimeter Höhe und Breite recht groß geraten und liegen mit 3 Millimeter Abstand ausreichend weit auseinander, um eine Verwechslung oder versehentliche Betätigung unwahrscheinlich zu machen.
Das Layout mit Ziffernblock ist durchaus intuitiv gestaltet, der einzige Schwachpunkt sind die Pfeiltasten, die sowohl die rechte Umstelltaste als auch die "0" auf dem Ziffernblock verkleinern und kaum von den restlichen Tasten abgesetzt sind.
Das Schreibgefühl ist recht indirekt, und die Tastatur biegt sich in der Mitte doch spürbar durch. Die Tasten besitzen einen recht kurzen Hub, was sicherlich Geschmackssache ist. Die fehlende haptische Rückmeldung allerdings dürfte die Präzision beim schnellen Schreiben einschränken.
Touchpad
Das Touchpad mit zwei separaten Tasten sitzt stark nach links verschoben in der Handballenablage. Die Oberfläche ist leicht strukturiert und grundsätzlich recht leichtgängig. Drückt man allerdings den Finger etwas fester auf die berührungsempfindliche Fläche, so spürt man einen deutlichen Widerstand beim Bewegen des Mauszeigers. Multitouchgesten werden zwar unterstützt, aber nicht immer zuverlässig erkannt.
Die beiden Tasten haben etwas Spiel, wirken durch das recht einfache Plastik nicht sehr wertig und sind beim Klicken recht laut. Zudem sind sie von den Abmessungen her etwas niedrig geraten, allerdings funktionieren sie zuverlässig.
Display
Der glänzende 15,6-Zoll-Bildschirm des Lenovo G50-70 löst mit 1.366 x 768 Pixel auf, ein höher auflösendes Panel ist nicht verfügbar. Das ist für die Preislage in Ordnung, MSI CX61 oder Acer Aspire E1-572G zeigen aber, dass auch Full-HD-Bildschirme möglich sind, in beiden Fällen sogar mit mattem Finish.
Was die Helligkeit angeht, schlägt sich unser Testgerät ganz ordentlich: 205,8 cd/m² sind zwar kein Spitzenwert im Vergleichsfeld, es reicht aber immerhin für einen Platz im Mittelfeld. Deutlich heller leuchten die bereits erwähnten Displays von MSI CX61 und Acer Aspire E1-572G. Die Ausleuchtung des Displays in unserem Testgerät ist dafür mit 91 % sehr gleichmäßig, so dass sichtbare Unterschiede in der Helligkeit auch bei großen Flächen nicht auftreten.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 216 cd/m²
Kontrast: 470:1 (Schwarzwert: 0.46 cd/m²)
ΔE Color 11.57 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 12.1 | 0.5-98 Ø5.2
36% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
39.13% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
56.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
38.15% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.38
Der Schwarzwert zählt mit 0,46 cd/m² zu den höheren im Testfeld. Das bedeutet, dass dunkle Flächen mit einem leichten Grauschleier dargestellt werden, der auch mit bloßem Auge sichtbar ist. Da sich der Kontrast aus Schwarzwert und maximaler Helligkeit errechnet, ist auch hier der Wert eher im unteren Bereich, wenn man die Vergleichsgeräte betrachtet: 470:1 sind allerdings keine Katastrophe, das Dell Inspiron 15-5547 beispielsweise bietet mit 764:1 aber einen deutlich besseren Kontrast. Dadurch wirkt die Farbwiedergabe auf dem Display des Lenovo IdeaPad G50-70 recht flau, und schon mit bloßem Auge lässt sich ein deutlicher Blaustich wahrnehmen.
Um dies zu verifizieren, nehmen wir Messungen mit der Software CalMan und einem speziellen Messgerät vor. Damit können wir Vergleiche zu den Idealwerten des Referenzfarbraums sRGB anstellen und merken schon bei der Analyse der Graustufen, dass die Werte extrem stark abweichen und einen sehr starken Blaustich aufweisen. Hier sei auch auf die extrem kalte durchschnittliche Farbtemperatur von über 15.000 Kelvin verwiesen, die ebenfalls auf einen starken Blaustich schließen lässt. Außer grünen und gelben Farbtönen weichen zudem alle Farben sehr stark vom Idealwert ab; die Farbraumabdeckung ist mit 51 % für sRGB und nur 36 % für Adobe RGB zudem recht gering.
In der Praxis bedeutet das, dass Farben auf dem Bildschirm viel zu kühl dargestellt werden, und helle Flächen sichtbar ins Bläuliche tendieren. Auch bei der Betrachtung von Hauttönen fällt auf, dass diese recht unnatürlich wirken, da hier normalerweise der Blauanteil sehr gering ist.
Spiegelnde Oberfläche und geringe Helligkeit sowie mäßiger Kontrast – das ist meistens keine gute Kombination für den Einsatz im Freien. Tatsächlich ist es im direkten Sonnenlicht eigentlich unmöglich, mit dem Lenovo IdeaPad G50-70 vernünftig zu arbeiten. Wer seine Augen nicht über Gebühr beanspruchen will, der sollte von der Arbeit im Freien ohnehin absehen: Selbst an bewölkten Tagen macht das spiegelnde Display das Ablesen vom Bildschirm sehr anstrengend.
Die Blickwinkel sind typisch für ein LCD-Display: Nach den Seiten ganz vernünftig, nach oben und unten wird der Kontrast aber schnell zu hoch oder viel zu gering, als dass man noch etwas auf dem Display erkennen könnte. Dadurch kommt es, neben dem oben bereits genannten Blaustich, zu einer weiteren Verfälschung der Farben, wenn man den Bildschirm aus unterschiedlichen Winkeln betrachtet.
Leistung
Wie schon erwähnt ist die Ausstattung unseres Testmodells eine der teuersten und schnellsten, die man im Lenovo IdeaPad G50-70 bekommt: Ein Intel Core i5-4200U Prozessor soll für genug Power bei geringem Verbrauch sorgen, die dedizierte Grafikkarte Radeon R5 M230 soll ein bisschen Extra-Power gegenüber der im Prozessor integrierten Intel HD Graphics 4400 liefern. Interessant wird sein, wie sich der große Arbeitsspeicher von 8.192 MByte auf die Systemperformance auswirkt.
Prozessor
Der Prozessor heißt, wie schon erwähnt, Intel Core i5-4200U, taktet mit 1,6 GHz im Grundtakt, kann aber bis zu 2,7 GHz im Single-Core- und bis zu 2,3 GHz im Multi-Core-Betrieb erreichen. Seine beiden Kerne können dank Hyperthreading bis zu 4 Threads gleichzeitig abarbeiten. Ein sehr gern gewähltes Modell ist dieser Prozessor, weil er ausreichend Leistung auch für anspruchsvollere Aufgaben bereitstellt, als Low-Voltage-CPU wenig Strom verbraucht und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. So ist er gleich in vier unserer Vergleichsgeräte verbaut.
Wirklich absetzen kann sich im Vergleichsfeld nur das MSI CX61 mit Standard-Voltage-Prozessor, ansonsten liegen die Vergleichsgeräte alle recht gleichauf. Das lässt darauf schließen, dass der Prozessor in diesem System mit voller Leistungsstärke arbeiten kann, was erfreulich ist. Im alltäglichen Betrieb hatte das Lenovo IdeaPad G50-70 tatsächlich für die allermeisten Aufgaben genug Power, erst bei sehr aufwändigen Tätigkeiten wie dem Rendern von Video- und Bildmaterial sowie bei der Decodierung von hochauflösenden 4K-Videos werden die Leistungsunterschiede zu Standard-Voltage-Prozessoren sichtbar.
System Performance
Bei der Bewertung der Systemleistung spielt sicherlich die dedizierte Grafikkarte eine Rolle, ebenso wie der vergleichsweise üppige Arbeitsspeicher von 8 GByte. Beim Dell Inspiron 15-5547 ist die Grafikkarte noch einmal deutlich schneller und der Arbeitsspeicher genauso groß. Schon deshalb kann das Lenovo G50-70 nicht an diesem Gerät vorbeiziehen. Eine schnelle SSD fehlt beiden Geräten. Insgesamt gesehen platziert sich das IdeaPad G50-70 im Mittelfeld der Vergleichsgeräte, kann an Laptops wie dem Asus X550LD vorbeiziehen, schafft aber wegen der nicht allzu flotten Grafikkarte keinen Spitzenplatz unter den Vergleichsgeräten. Im Vergleich zum Vorgänger Lenovo G500s mit deutlich langsameren Intel-Pentium-Prozessor ist diese Konfiguration in den synthetischen Benchmarks insgesamt deutlich höher bewertet.
PCMark 7 Score | 2688 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 2974 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 3355 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 3952 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 8 | |
Work Score Accelerated v2 (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad G50-70 | |
Dell Inspiron 15-5547 | |
Asus X550LD-XX023H | |
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Lenovo IdeaPad G50-70 | |
Dell Inspiron 15-5547 | |
Asus X550LD-XX023H | |
Home Score Accelerated v2 (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad G50-70 | |
Dell Inspiron 15-5547 | |
Asus X550LD-XX023H |
Massenspeicher
Viele Worte muss man zur 500-GByte-Festplatte von Seagate nicht verlieren: Sie dreht mit 5.400 Umdrehungen recht langsam und überträgt Daten deutlich langsamer als eine SSD, die sich allerdings auch in keinem der Vergleichsgeräte findet. 50 GByte sind vom System belegt und können vom Anwender nicht genutzt werden. Das Dell Inspiron 15-5547 und einige andere Vergleichsgeräte bieten in ähnlicher Preislage bereits 1 TByte an Speicher.
Der Start von Anwendungen und des Systems ist auf dem Lenovo IdeaPad G50-70 durch die langsame Festplatte oft eine etwas zähe Sache; hier würde eine SSD sicher Wunder wirken.
Grafikkarte
Die Radeon R5 M230 ist eine Einsteiger-Grafikkarte, die etwas mehr Leistung bietet als manche in Prozessoren integrierte Grafiklösungen. Sie taktet mit 850 MHz und besitzt 2.048 MByte eigenen Speicher. Gegenüber dem Lenovo G500s mit Prozessorgrafik der vorletzten Generation sind die Unterschiede deutlich spürbar, allerdings ist es auch das einzige Vergleichsgerät, das das G50-70 im Vergleichsfeld in Sachen Grafikpower schlägt. Alle anderen haben einen deutlichen Vorsprung, besonders weit zieht das Acer Aspire E1-572G mit Radeon R7 M265 davon. Der Vorsprung liegt in den meisten Tests bei 39 % bis 68 %.
3DMark 11 Performance | 1302 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 44899 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 3899 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 720 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die Radeon R5 M230 soll die Leistung der im Prozessor verbauten Intel HD Graphics 4400 ergänzen, so dass auf die schnellere Grafikkarte zurückgegriffen werden kann, wenn viel Leistung benötigt wird, aber Energie gespart werden kann, wenn man die dedizierte Grafikeinheit eigentlich nicht unbedingt braucht. In Spielen funktioniert das automatische Umschalten über die "Enduro"-Technologie von AMD noch immer nicht so exakt wie bei Nvidia: In einigen Situationen mussten wir Spiele von Hand zur Liste der Programme hinzufügen, welche die schnelle Grafikkarte nutzen sollen.
Wobei "schnell" hier ein relativer Begriff ist: In unseren Spiele-Benchmarks holt die Radeon R5 M230 zwar einige Frames mehr raus als die Intel HD Graphics 4400, zum Spielen eignet sich das Lenovo G50-70 aber dennoch kaum: Selbst drei Jahre alte Titel wie "Anno 2070" oder anspruchslose Titel wie "Diablo 3" laufen gerade mal bei mittleren Details flüssig; bei "Anno 2070" ist selbst das schon knapp. Aktuelle 3D-Titel sind, wenn überhaupt, dann nur auf niedrigsten Details und in niedrigen Auflösungen spielbar.
Unser Fazit: Wer halbwegs aktuelle 3D-Games halbwegs zum Laufen kriegen will, der ist mit der Radeon R5 M230 an der falschen Adresse: Die Leistung ist einfach zu gering. Da bietet ein Dell Inspiron 15-5547 mit Radeon R7 M265 deutlich mehr Leistung, noch mehr gibt es beim Acer Aspire E1-572G - damit lassen sich die meisten Spiele sogar in mittleren Details noch flüssig bewältigen.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Anno 2070 (2011) | 65 | 30 | 19 | 7 |
Diablo III (2012) | 62.3 | 38.2 | 25.4 | 12.4 |
Crysis 3 (2013) | 22.1 | 15.4 | 9.8 | 4.1 |
Tomb Raider (2013) | 43.9 | 25.8 | 16.9 | 8.4 |
StarCraft II: Heart of the Swarm (2013) | 123 | 42.1 | 27.3 | 7.2 |
BioShock Infinite (2013) | 25 | 20.3 | 17 | 6.2 |
Metro: Last Light (2013) | 11.5 | 11 | 9 | 4 |
Fifa 14 (2013) | 160 | 90.2 | 70.3 | 39.4 |
Call of Duty: Ghosts (2013) | 29.5 | 21.6 | 9.4 | 6.3 |
X-Plane 10.25 (2013) | 50.4 | 25.3 | 9.8 | 7.3 |
Thief (2014) | 13 | 8.9 | 7.1 | 3.2 |
The Elder Scrolls Online (2014) | 47.2 | 24.1 | 10.2 | 5.6 |
Wolfenstein: The New Order (2014) | 31.2 | 21.5 | 10.2 | 4 |
Watch Dogs (2014) | 19.5 | 10.4 | 8.3 | 3.2 |
GRID: Autosport (2014) | 97 | 35.2 | 19.1 | 7.3 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Über den Lüfter des Lenovo IdeaPad G50-70 können wir uns nicht beschweren: Er war zwar in vielen Situationen hörbar, allerdings nur als sehr leises und sanftes Rauschen. Auch die Festplatte gab sich recht zurückhaltend und wurde im üblichen Abstand zum Notebook eigentlich nie hörbar. Das DVD-Laufwerk meldet sich natürlich, wenn man eine DVD einlegt, aber mit 34,6 dB(A) Geräuschentwicklung kann man bequem einen Film schauen, ohne zu sehr von dem Laufwerk gestört zu werden.
Selbst unter absoluter Volllast ist der Lüfter mit maximal 36 dB(A) sehr leise, vor allem im Vergleich zu anderen Geräten: Das MSI CX61 kann laute und sehr störende 50 dB(A) unter Last erreichen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.8 / 30.5 / 31 dB(A) |
HDD |
| 30 dB(A) |
DVD |
| 34.6 / dB(A) |
Last |
| 33.6 / 36 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Unter voller Last müsste der Lüfter dann aber vielleicht doch etwas energischer drehen, um das System vernünftig zu kühlen. Zwar erreicht das Lenovo IdeaPad G50-70 an seinen Außenseiten keine kritischen Werte, erwärmt sich aber doch spürbar und vor allem großflächig auf bis zu 45,1 Grad Celsius. Schade auch, dass die Handballenablage davon nicht verschont bleibt. Immerhin ist die Unterseite etwas kühler, so dass ein Betrieb auf dem Schoß gerade noch möglich ist.
Wenn man das Notebook nicht belastet, zeigt sich ein völlig anderes Bild: Zwar ist das Notebook etwas wärmer als seine Umgebung, der Unterschied fällt allerdings so gering aus, dass man ihn kaum spürt. Mit maximal 28,6 Grad im Bereich der Tastatur fällt die Erwärmung im Idle-Betrieb also erfreulich gering aus.
Unter absoluter Volllast für CPU und GPU gleichzeitig erreicht das System nicht mehr seine volle Leistungsfähigkeit: Die CPU kann dann den Turbo-Boost nicht mehr nutzen und bleibt mit 1,7 GHz ganze 600 MHz unter dem maximal möglichen Turbotakt.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 45.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 42.3 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-13.5 °C).
Lautsprecher
Die Lautsprecher liegen wie beim Lenovo G500s an der Unterseite des Gehäuses und klingen immer noch recht dünn. Auch wenn das "Dolby"-Logo auf der Gehäuse prangt, findet sich keine App, mit der man den Klang einstellen oder verbessern könnte. Die maximale Lautstärke überzeugt allerdings, und auch wenn es sehr laut hergeht, übersteuern oder dröhnen die Lautsprecher nicht. Sprache ist zudem recht klar verständlich.
Wer externe Lautsprecher oder ein Headset anschließen möchte, sollte bedenken, dass das Lenovo IdeaPad G50-70 nur einen Audiokombiport bietet, also nur eine Buchse, die mit einem zusätzlichen Kontakt versehen ist und somit mit Smartphone-Headsets klarkommt, nicht aber mit hochwertigeren PC-Headsets mit zwei getrennten Steckern für Mikrofon und Kopfhörer.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Der Low-Voltage-Prozessor hilft immens beim Energiesparen, das macht sich auch beim Lenovo IdeaPad G50-70 bemerkbar: Im Vergleich zum Vorgänger mit Intel Pentium 2020M sind die Verbrauchswerte fast durchgehen niedriger, nur unter Volllast fordert die dedizierte Grafikkarte ihren Tribut. Der Stromverbrauch liegt ungefähr auf einem Niveau mit dem Dell Inspiron 15-5547, das ebenfalls einen Low-Voltage-Core-i5 beinhaltet, und deutlich unter den Vergleichsgeräten mit Standard-Voltage-Prozessoren.
Mit nur 2,6 Watt kommt das Notebook im Idle-Modus aus, bei etwas mehr Tätigkeit werden es bis zu 10 Watt. Unter hoher Last sind es üblicherweise um die 24 Watt; bis auf 58,2 Watt steigt der Verbrauch, wenn die dedizierte Grafikkarte übernimmt.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 2.6 / 5.5 / 10 Watt |
Last |
24 / 58.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Erfreulicherweise spendiert Lenovo mit 31,7 Wattstunden auch einen Akku, der genug Ausdauer hat um das Notebook tauglich für längere Bahnfahrten zu machen: Bis zu 5:44 Stunden kann man im WLAN surfen, zwei DVD-Filme mit leichter Überlänge sind ebenfalls kein Problem. Das toppt im Vergleichsfeld nur noch das Dell Inspiron 15-5547 mit etwas größerem Akku, ansonsten ist meistens nach 3 bis 5 Stunden WLAN-Surfen Schluss.
Fazit
Finger weg, ihr Dauerzocker und Vielspieler – das Lenovo IdeaPad G50-70 ist wirklich nicht für euch gedacht. Das liegt zu einem großen Teil an der Radeon R5 M230, die einfach zu wenig Spiele-Power bietet. Nur wer wirklich keinen Wert auf 3D-Spiele legt und eher Browser- und Casual-Games bevorzugt, für den reicht die Grafikkarte aus. Andererseits tut's für diese Kundschaft auch eine im Prozessor integrierte Grafikkarte. Es gibt also recht wenige Gründe, warum man den zusätzlichen Stromverbrauch und den Aufpreis für die Radeon R5 M230 in Kauf nehmen sollte.
Aber es gibt ja durchaus günstigere Konfigurationen des IdeaPad G50-70 ohne dedizierte Grafikkarte, und man bekommt für sein Geld ja auch etwas geboten: Ein schönes Gehäuse beispielsweise, das zwar keinen Alu-Deckel à la Dell Inspiron 15-5547 bieten kann, dafür Kunststoff mit Struktur und innen im gebürsteten Aluminiumlook. Die Wartung ist einfach, die Netzwerkmodule entsprechen dem Standard und haben eine ordentliche Empfangsstärke, und auch die Eingabegeräte gehen in Ordnung. Die Lautsprecher sind gut und die Akkulaufzeiten wirklich praxistauglich.
Dass im Vergleich zum G500s ein USB-3.0-Anschluss in einen USB-2.0-Anschluss umgewandelt wurde, ist recht unnötig, und ein farbtreueres und nicht spiegelndes Display hätte es gerne auch sein dürfen. Dass das Notebook recht leise zu Werke geht, ist zwar schön, die Erwärmung unter hoher Last ist dafür etwas zu hoch.
Insgesamt haben wir mit dem Lenovo G50-70 ein Gerät mit klaren Ecken und Kanten ins Testlabor bekommen, die teilweise durchaus vermeidbar gewesen wären. Kurz: Man spürt den Kostendruck. Dennoch kann man mit dem Lenovo G50-70 seine Freude haben. Denn für den, der einfach nur ein Notebook für alltägliche Verrichtungen sucht, bietet das Gerät ein schickes Gehäuse, genug Leistung und zwar nicht überragende, aber ordentliche Eingabegeräte.