Test HP Probook 645 G1 Notebook
Das Probook 645 stellt das AMD Gegenstück zu dem von uns getesteten Probook 640 (Core i5-4200M, HD Graphics 4600) dar. Während bei den Modellen der 640er-Reihe Intel Prozessoren zum Einsatz kommen, finden bei den 645er-Geräten AMD APUs Verwendung. Ob das Probook 645 zu gefallen weiß, verrät unser Testbericht.
Zur Einordnung des Notebooks ziehen wir die Konkurrenten Lenovo Thinkpad L440 (Core i5-4330M, HD Graphics 4600) und Dell Latitude 3440 (Core i5-4200U, GeForce GT 740M) heran.
Da das Probook 640 und das Probook 645 baugleich sind, gehen wir nicht weiter auf das Gehäuse, die Ausstattung, die Eingabegeräte und die Lautsprecher ein. Entsprechende Informationen können dem Testbericht des Probook 640 entnommen werden.
Display
HP verbaut im Probook ein mattes 14-Zoll-Display, das mit einer nativen Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten arbeitet. Leider liefert HP hier ein recht dunkles Display. Die durchschnittliche Helligkeit liegt bei 170,4 cd/m². Einen besseren Wert liefert der Thinkpad Bildschirm (204,4 cd/m², HD). Mit dem sehr guten Resultat des Latitude (319,7 cd/m², HD+) können beide Konkurrenten nicht mithalten.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 182 cd/m²
Kontrast: 674:1 (Schwarzwert: 0.27 cd/m²)
ΔE Color 10.49 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 11.42 | 0.5-98 Ø5.2
37.6% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
40.86% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
58.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
39.73% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.32
Deutlich bessere Werte hat das Probook in den Bereichen Kontrast (674:1) und Schwarzwert (0,27 cd/m²) zu bieten. Hier liegt es auf einer Höhe mit dem Thinkpad (655:1, 0,32 cd/m²). Etwas schlechtere Werte liefert der Bildschirm des Latitude (438:1, 0,78 cd/m²). Die Farbräume sRGB und AdobeRGB kann der Bildschirm des Probook nicht darstellen. Die Abdeckungsraten liegen bei 53,7 Prozent (sRGB) bzw. 37,6 Prozent (AdobeRGB).
Im Auslieferungszustand kommt die durchschnittliche DeltaE-2000-Abweichung des Displays auf einen Wert von 10,5. Damit bewegt es sich auf einer Höhe mit den meisten von uns vermessenen Bildschirmen. Den Zielbereich (DeltaE kleiner 3) erreicht keine Farbe. Das Display besitzt zudem einen Blaustich, der sich aber durch eine Kalibrierung beseitigen lässt. Wir haben es ausprobiert.
Da das Display mit einer matten Oberfläche ausgestattet ist, kann das Probook durchaus auch im Freien verwendet werden. Allerdings sollten zu helle Umgebungen vermieden werden, denn das Display strahlt nicht allzu hell.
Sonderlich blickwinkelstabil zeigt sich der Bildschirm nicht. Hier erwarten wir von einem 750-Euro-Notebook mehr. Ändert sich der vertikale Blickwinkel auf den Bildschirm, bricht das Bild schnell ein. In horizontaler Richtung sieht es besser aus. Auch mehrere Personen können gleichzeitig den Displayinhalt erkennen.
Leistung
Innerhalb der Probook-645-Reihe offeriert HP Business-Notebooks im 14-Zoll-Format. Ihre Rechenleistung reicht zur Erledigung der meisten Aufgaben aus den Bereichen Büro, Internet und Kommunikation vollkommen aus. Zusätzlich haben sie klassische Business-Eigenschaften wie beispielsweise einen Dockingport zu bieten. Unser Testgerät ist für etwa 750 Euro zu haben. Andere Ausstattungsvarianten konnten wir nicht ausfindig machen. Mehr Auswahl gibt es innerhalb der baugleichen Probook-640-Reihe. So sind hier auch Modelle mit HD+-Bildschirm (1.600 x 900) zu bekommen.
Prozessor
Im Probook verrichtet eine A6-5350M APU ihren Dienst. Sie basiert auf der Richland Architektur. Bei dem CPU-Teil der APU handelt es sich um einen Zweikernprozessor, der mit einer Basisgeschwindigkeit von 2,9 GHz arbeitet. Mittels Turbo kann die Geschwindigkeit auf bis zu 3,5 GHz erhöht werden. AMD beziffert die TDP der APU mit 35 Watt.
Die volle Leistung der CPU steht im Netz- und im Akkubetrieb zur Verfügung: Die Single-Thread-Tests der Cinebench Benchmarks durchläuft der Prozessor mit 3,5 GHz (beide Kerne), die Multi-Thread-Tests mit 3,3 GHz (beide Kerne). Mit den Resultaten des Latitude und des Thinkpad kann das Probook nicht mithalten. Ihre Intel Prozessoren sind deutlich leistungsstärker.
System Performance
An der System Performance gibt es nichts zu bemängeln. Das System läuft rund. Die Resultate der PC Mark Benchmarks gehen in Ordnung und fallen so aus, wie wir es von Notebooks mit AMD APUs gewohnt sind. An die Werte des Thinkpad und des Latitude reicht das Probook aber nicht heran. Beide Konkurrenten sind mit deutlich stärkeren Prozessoren bestückt.
PCMark 7 Score | 1908 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 2230 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 1922 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 3175 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Im Probook kommt eine Festplatte aus Hitachis Travelstar-Z7K500-Reihe zum Einsatz. Sie bietet eine Speicherkapazität von 500 GB und arbeitet mit 7.200 Umdrehungen pro Minute. CrystalDiskMark meldet eine Lesegeschwindigkeit von 112,8 MB/s. HD Tune liefert eine durchschnittliche Transferrate von 104,4 MB/s. Hierbei handelt es sich um gute Werte für eine 7.200er-Festplatte.
Grafikkarte
Der AMD Radeon HD 8450G Grafikkern findet im Probook Verwendung. Die GPU unterstützt DirectX 11 und arbeitet mit einer Basisgeschwindigkeit von 533 MHz. Mittels Turbo kann die Geschwindigkeit auf 720 MHz gesteigert werden. Leistungsmäßig ist der Grafikkern auf dem Niveau von Intels HD Graphics 4400 GPU einzuordnen. Mit dem Latitude können beide Konkurrenten nicht mithalten. Der GeForce Grafikkern ist deutlich leistungsstärker.
3DMark 06 Standard Score | 3992 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 789 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 32882 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 2337 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 420 Punkte | |
Hilfe |
3DMark 11 - 1280x720 Performance (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Probook 645 G1 | |
Fujitsu Lifebook E743-0M55A1DE | |
Lenovo ThinkPad T440 20B6005YGE | |
Dell Latitude 3440 |
Gaming Performance
Die CPU-GPU-Kombination des Probook erlaubt es, einige Spiele in niedriger Auflösung und auf niedrigem Qualitätsniveau zu spielen. Vereinzelt sollten auch höhere Auflösungen bzw. eine höhere Qualitätsstufe möglich sein - beispielsweise bei dem Spiel Fifa 14. Wer dem Rechner ein zweites Arbeitsspeichermodul spendiert, kann noch ein paar mehr Frames aus der Hardware herausquetschen. Der Arbeitsspeicher läuft dann im Dual-Channel-Modus, wodurch der Grafikkern besser ausgereizt wird. Somit steigen die Frameraten - abhängig vom jeweiligen Spiel - um durchschnittlich bis zu zwanzig Prozent.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Tomb Raider (2013) | 36.9 | 19 | 12.3 | |
GRID 2 (2013) | 34.2 | 22.7 | 19.3 | |
Thief (2014) | 10.3 | 7.4 |
HP Probook 645 G1 Radeon HD 8450G, A6-5350M, Hitachi Travelstar Z7K500 HTS725050A7E630 | Dell Latitude 3440 GeForce GT 740M, 4200U, Seagate Momentus ST750LM022 HN-M750MB | Lenovo Thinkpad L440 HD Graphics 4600, 4330M, 500 GB - 5400 rpm | |
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Tomb Raider | 118% | -8% | |
1024x768 Low Preset | 36.9 | 88.2 139% | 36.3 -2% |
1366x768 Normal Preset AA:FX AF:4x | 19 | 42 121% | 19.9 5% |
1366x768 High Preset AA:FX AF:8x | 12.3 | 23.9 94% | 8.9 -28% |
Emissionen
Geräuschemissionen
Während des Idle-Modus steht der Lüfter des Probook oftmals still, und es ist dann nur das Rauschen der Festplatte zu vernehmen. Unter mittlerer (3D Mark 06 läuft) bzw. voller Last (Stresstest, Prime95 und Furmark arbeiten) steigen die Schalldruckpegel des Probook auf 36,9 bzw. 40,2 dB. Beim Latitude sieht es praktisch genauso aus wie beim Probook. Das überrascht auf den ersten Blick, denn der Dell Rechner ist mit einer dedizierten GPU ausgestattet. Allerdings steckt auch eine verbrauchsarme ULV-CPU in dem Notebook. Das Thinkpad arbeitet im Idle-Modus lauter und unter Volllast leiser als die Konkurrenten.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.6 / 31.6 / 34.9 dB(A) |
HDD |
| 31.9 dB(A) |
DVD |
| 38.7 / dB(A) |
Last |
| 36.9 / 40.2 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Während des Idle-Modus liegen die Außentemperaturen aller drei Vergleichsgeräte im grünen Bereich. Unter Last steigen die Werte deutlich an. So überschreitet das Probook an einem Messpunkt die Fünfzig-Grad-Celsius-Marke, die beiden Konkurrenten erreichen an mehreren Messpunkten Temperaturen oberhalb von 40 Grad Celsius.
Den Stresstest (Prime95 und Furmark laufen für mindestens eine Stunde) durchläuft das Probook sowohl im Netz- als auch im Akkubetrieb auf die gleiche Weise: Die CPU arbeitet mit 2,5 bis 2,9 MHz, der Grafikkern werkelt mit voller Geschwindigkeit (720 MHz).
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 52.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 31.7 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-4 °C).
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Im Idle-Modus liegt die Leistungsaufnahme des Probook zwischen 8,4 und 11,5 Watt. Diese Werte gehen in Ordnung. Das Thinkpad (8,6 bis 12,7 Watt) befindet sich auf einer Höhe mit dem Probook. Das Latitude (bis zu 8,3 Watt) schneidet besser ab, da es mit einer ULV-CPU ausgerüstet ist. Unter mittlerer Last (3D Mark 06 läuft) bzw. Volllast (Stresstest, Prime95 und Furmark arbeiten) steigen die Werte des Probook auf 40,3 bzw. 47,8 Watt. Das Thinkpad (48,1 bzw. 53,4 Watt) verlangt etwas mehr Energie. Das Latitude (43,6 bzw. 49,3 Watt) positioniert sich überraschenderweise zwischen seinen beiden Konkurrenten. Die Kombination aus ULV-CPU und dedizierter GPU benötigt genauso viel Energie wie die beiden Standard-Mobil-CPUs bzw. APUs der Konkurrenz.
Aus / Standby | 0.6 / 0.3 Watt |
Idle | 8.4 / 10.5 / 11.5 Watt |
Last |
40.3 / 47.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Der Akku des Probook hält im Idle-Modus 9:28 h durch. Damit positioniert es sich hinter dem Thinkpad (10:55 h). Beim Latitude haben wir diesen Test nicht durchgeführt. Der Idle-Modus wird durch den Battery Eater Readers Test überprüft: Der Bildschirm läuft auf der geringsten Helligkeitsstufe, das Energiesparprofil ist aktiviert und die Funkmodule sind abgeschaltet. Unter Last stellt das Probook den Betrieb nach 1:26 h ein. Das Latitude (2:10 h) und das Thinkpad (1:54 h) halten länger durch. Die Laufzeit unter Last wird mit dem Battery Eater Classic Test ermittelt. Dabei läuft der Bildschirm mit voller Helligkeit, das Hochleistungsprofil und die Funkmodule sind aktiviert.
Den WLAN-Test beendet das Probook nach 4:49 h. Damit schneidet das Probook deutlich schlechter ab als das Thinkpad (7:51 h) und das Latitude (8:18 h). Bei diesem Test werden Webseiten automatisch im 40-Sekunden-Intervall aufgerufen. Das Energiesparprofil ist aktiv und die Displayhelligkeit wird auf etwa 150 cd/m² geregelt. Die DVD-Wiedergabe stoppt auf dem Probook nach 3:20 h. Das Latitude (4:31 h) hält länger durch. Beim Thinkpad haben wir diesen Test nicht durchgeführt. Der DVD-Test wird mit aktiviertem Energiesparprofil (oder einem höheren Profil, falls die DVD nicht flüssig abgespielt wird), voller Bildschirmhelligkeit und deaktivierten Funkmodulen durchgeführt.
Die Laufzeiten des Probook gehen insgesamt sehr in Ordnung. Ein Blick auf die Akkukapazitäten verrät auch, warum die beiden Konkurrenten deutlich länger durchhalten: Die Akkus der von uns getesteten Modelle verfügen über eine größere Kapazität als der Probook-Akku (HP: 55 Wh, Lenovo: 100 Wh, Dell: 65 Wh). Beim Latitude kommt zudem ein deutlich sparsamerer ULV-Prozessor zum Einsatz.
HP Probook 645 G1 Radeon HD 8450G, A6-5350M, Hitachi Travelstar Z7K500 HTS725050A7E630 | Dell Latitude 3440 GeForce GT 740M, 4200U, Seagate Momentus ST750LM022 HN-M750MB | Lenovo Thinkpad L440 HD Graphics 4600, 4330M, 500 GB - 5400 rpm | |
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Akkulaufzeit | 62% | 37% | |
Idle | 568 | 655 15% | |
WLAN (alt) | 289 | 498 72% | 471 63% |
Last | 86 | 130 51% | 114 33% |
Fazit
Das Probook 645 kann mit klassischen Business-Eigenschaften aufwarten: gute Eingabegeräte, gute Schnittstellenausstattung, ordentliche Akkulaufzeiten, ein Dockinganschluss, einfache Wartungs- und Aufrüstmöglichkeiten und ein Trusted Platform Module. Zudem ist ein Steckplatz (inklusive Antennen und SIM-Karten-Schlitz) für ein LTE-/3G-Modem vorhanden. Die Rechenleistung der verbauten APU reicht für alltäglich anfallende Aufgaben aus. Das Display ist dem Kaufpreis nicht angemessen: Es ist dunkel, blaustichig und nicht blickwinkelstabil. Auch in Sachen Garantie müsste HP mehr bieten: 12 Monate sind zu wenig.
Das Lenovo Thinkpad L440 bietet sich an, wenn möglichst viel Rechenleistung gefragt ist. Zudem erreicht es dank dem großen Akku sehr gute Laufzeiten. Das Dell Latitude 3440 bietet die längsten Laufzeiten. Ihm fehlen aber viele Business-Funktionen wie beispielsweise ein Dockingport. Wer darauf angewiesen ist, kann zum Dell Latitude E5440 greifen. Das Notebook kommt ebenfalls mit ULV-CPU von Intel und dem vom 3440 bekannten 65-Wh-Akku. In Kürze wird auf unseren Seiten auch ein Test zum Dell Latitude E5440 abrufbar sein.
Einer der größten Konkurrenten des Probook 645 ist im eigenen Haus zu finden: Das baugleiche Probook 640. Die Variante H5G64ET kommt mit einem Core i3-4000M Prozessor und kostet etwa 699 Euro. Damit ist der Rechner etwas preiswerter als das Probook 645, bietet aber deutlich mehr Rechenleistung.