Test HP Omen Notebook
Das HP Omen richtet sich an Spieler, die bei ihrem Gaming-Notebook auf ein kompaktes, repräsentatives Äußeres Wert legen und gleichzeitig nicht auf eine hohe, spieletaugliche Leistung verzichten wollen. Hardcore-Gamer, die stets in den höchsten Einstellungen spielen wollen und sich kaum mit weniger als 40 FPS im Minimum zufrieden geben, werden eher zu 17-Zoll-Geräten mit Grafikkarten ab der GeForce GTX 970M oder auch der älteren GTX 880M greifen. Mit dem extrem schnellen Asus G751JY hatten wir vor kurzem einen Boliden dieser Klasse im Test. Der ist allerdings auch ungleich größer und mit rund 4,2 kg doppelt so schwer.
Nachteile kompakter Gaming-Notebooks sind oft ein lauter und heißer Betrieb, denn die Gehäuse bieten weniger Platz für passive Kühlelemente, und die Lüfter fallen kleiner aus und müssen daher schneller drehen. Besonders spannend ist daher die Frage, ob HP die Thermik des nur 2 cm hohen Omen in den Griff bekommen hat. Wer sein Notebook parallel auch zum Arbeiten nutzen möchte, findet dafür natürlich genug Leistung vor, wird aber daneben Wert auf gute Eingabegeräte und ausreichende, ergonomisch platzierte Anschlüsse legen. Immer und für alle wichtig ist ein guter, blickwinkelstabiler Bildschirm, der zu unserem Erstaunen als glänzende Touch-Variante ausgeführt ist. Wie sich das Omen in den erwähnten Disziplinen schlägt, klärt unser ausführlicher Test.
Als Vergleichgsgeräte für die Benchmarks und Messungen haben wir uns mit dem Acer Aspire V 15 Nitro und dem Lenovo IdeaPad Y50-70 zwei recht ähnliche Notebooks herausgesucht, die in Sachen Abmessungen, Gewicht und CPU-Leistung auf Augenhöhe mit dem Omen agieren und mit der gleichen Grafikkarte (Acer mit 2 GB VRAM) ausgestattet sind, allerdings nur rund 1.000 Euro kosten. Dafür hat das Acer beispielsweise nur eine 128-GB-SSD zu bieten, und das Lenovo setzt auf eine Hybrid-Festplatte mit 1 TB sowie ein günstigeres TN-Panel.
Gehäuse
Zumindest die matte Oberseite der Base des hochwertig anmutenden Gehäuses scheint aus Metall zu bestehen, bei der Wanne und der Unterseite sind wir uns nicht sicher. Die Deckelrückseite ist ebenfalls matt, besteht aus Kunststoff und weist ein attraktives Muster aus winzigen Dreiecks-Vertiefungen auf, nimmt aber ebenso wie die anderen Oberflächen gerne Fingerabdrücke an. Rechts und links neben der Tastatur befinden sich etwa zwei Zentimeter breite Lochgitter-Streifen, die neben der sich nach unten hin stark verjüngenden Wanne und der verzierten Rückseite die wichtigsten optischen Akzente setzen. Im unteren Bereich der Lochgitter hat HP zwei RGB-Leuchtelemente platziert, die bei Inanspruchnahme der Hardware oder bei Sounds wie Musik in einer wählbaren Farbe pulsieren. Je mehr Leistung gefordert wird bzw. je lauter der Sound ist, desto intensiver fällt der Effekt aus, der ein wenig an die Aussteuerungsanzeigen bei alten Tapedecks erinnert und dem Tester sehr gut gefallen hat.
Bei der Bauhöhe ist es HP gelungen, die magische Grenze von zwei Zentimetern nicht zu überschreiten, und auch das Gewicht von nur 2,1 Kilogramm kann sich im Hinblick auf die leistungsstarken Komponenten sehen lassen. Zum Vergleich: Das Acer Aspire V 15 mit SSD wiegt bei einer Höhe von 2,4 Zentimetern etwa 100 Gramm mehr, und das Lenovo IdeaPad Y50-70 kommt bei einer Dicke von ebenfalls rund 2,4 Zentimetern auf etwa 2,4 Kilogramm, ist aber auch mit einer schweren Hybrid-Festplatte ausgestattet. Das einzige Hochglanz-Element des HP Omen ist die Display-Scheibe, die auch den größten Teil des Bildschirmrahmens einnimmt. Wie man auf den Fotos sehen kann, hat die Design-Abteilung von HP auch vor der Unterseite nicht haltgemacht. Selbst das silberne, an den Seiten wie angelaufen wirkende Scharnier-Element zeigt viel Liebe zum Detail.
Passend zum edlen Look gibt es an der Verarbeitungsqualität absolut nichts auszusetzen. Das Omen weist zwar einige harte Kanten auf, die aber alle entgratet sind. Unregelmäßige Spaltmaße oder andere Mängel waren nicht zu entdecken. Die Base lässt sich auch mit viel Kraftaufwand kaum verwinden, quittierte unsere Versuche aber mit leisen, harmlos klingenden Knackgeräuschen. Als recht flexibel und nicht druckresistent erwies sich der Deckel, der zwar mit einer Hand geöffnet werden kann, bei Erschütterungen, wie sie gerne unterwegs auftreten, aber dazu neigte, sich bis zum maximal möglichen Winkel von etwa 135 Grad zu öffnen. Dafür schwingt er kaum nach.
Ausstattung
Schnittstellen
Bauartbedingt fällt die Anschlussausstattung übersichtlich aus, so fehlen z. B. VGA und Ethernet. Dafür gibt es einen DisplayPort und immerhin 4 x USB 3.0. Ungewöhnlich, aber wegen der Form der Wanne nicht anders lösbar: Alle Ports befinden sich an der Hinterseite. Das ist einerseits ideal, weil an den Seiten keine eingesteckten Kabel und Geräte stören, kann sich bei häufig erforderlichem Umstecken aber als umständlich erweisen. Das Omen lässt sich nicht mit einem Kensington-Schloss sichern. Der SD-Kartenleser ist in der Mitte der rechten Seite gelandet.
Kommunikation
HP setzt in Sachen drahtloser Kommunikation auf das Premium-WLAN-Modul Intel HD Wireless-AC 7260, das sowohl "Gigabit-WLAN" als auch das weniger überlaufene 5-GHz-Band beherrscht. Letzeres kann besonders in großen Miets- oder Bürohäusern mit vielen aktiven 2,4-GHz-WLANs den erforderlichen Datendurchsatz ermöglichen. Im individuellen Testsetup des Autors wird zunächst geprüft, ob die Empfangsleistung schon in einer Entfernung von etwa acht Metern zum Router durch zwei gemauerte Wände hindurch nachlässt, was nicht der Fall war. Danach wird die Entfernung vergrößert, und es kommen immer mehr bauliche Hindernisse hinzu. Wie auch in anderen Notebooks schafft es das Intel-Modul auch beim HP Omen, die Verbindung überdurchschnittlich lange aufrecht zu erhalten und dabei bessere Datendurchsätze zu erreichen als andere Module unter den selben Bedingungen. Die durch den Preis des Notebooks geweckten Erwartungen werden hier voll erfüllt. Bluetooth 4.0 ist natürlich ebenfalls an Bord, die Kopplung mit einem Bluetooth-Headset funktionierte problemlos.
Zubehör
HP präsentiert das Omen in einer aufwändigen, etwas an einen Sarg erinnernden Verpackung und beweist auch hier viel künstlerischen Sinn. Neben Netzteil, einer kurzen Installationsanleitung und einem Mikrofasertuch für den Bildschirm ist allerdings kein weiteres Zubehör enthalten. Recovery-Medien fehlen, sodass man darauf achten sollte, die entsprechende Partition auf der SSD unangetastet zu lassen.
Wartung
Den Zugang zu wartungsfreudigen Bauteilen, wie zu den Lüftern oder zu sonstigem Innenleben wie RAM-Bänken, WLAN-Modul und SSD verwehrt HP dem Besitzer komplett. Es fehlt nicht nur eine Wartungsklappe, sondern auch jede erkennbare Möglichkeit, das Gerät aufzuschrauben. Der Akku ist ebenfalls fest verbaut. Was Kompaktheit und Style zugute kommen mag, sehen wir gerade bei einem Gaming-Notebook wie dem Omen sehr kritisch, denn beim Spielen entsteht viel Kühlbedarf, sodass die Lüfter schneller verschmutzen als etwa bei einem Office-Notebook. Ob und in welcher Form HP das Innenleben vor Staub schützt, bleibt uns verborgen.
Garantie
HP bietet zwei Jahre eingeschränkte Garantie auf Teile, Arbeitszeit sowie einen Abhol- und Lieferservice. Umfang und Dauer der Garantie können z. B. mit dem HP Care Pack für mehr als 200 Euro erweitert werden. Einige Händler bieten zudem erfahrungsgemäß eigene Pakete an. Daneben gilt natürlich die gesetzliche Händlergewährleistung von zwei Jahren mit (theoretischer) Beweislastumkehr nach einem halben Jahr.
Eingabegeräte
Tastatur
Auf einen ohnehin eher im Business-Bereich wichtigen Nummernblock muss das HP Omen verzichten. Links befindet sich eine horizontale Reihe mit sechs frei belegbaren Zusatztasten, wodurch das sonstige Tastenfeld nicht mittig, sondern leicht nach rechts versetzt ist. Das hat den Tester häufiger irritiert. Steuert man z. B. die Escape-Taste an, vermutet man sie ganz oben links, wo sich aber die P1-Taste befindet. Das ist sicher nur eine Frage der Gewöhnung. Ansonsten bietet das Layout kaum Überraschungen, allerdings sind die sonst oben rechts beheimateten Tasten Ende und Pos1 als zweite Belegungen auf den teilweise verkleinerten Cursortasten gelandet. Der Hersteller hat den Platz gut ausgenutzt und Keys wie Strg und Shift eine vergrößerte Oberfläche spendiert. Die ist bei allen Tasten völlig flach, rutschhemmend beschichtet und fühlt sich samtweich an.
Im Hinblick auf die flache Bauweise muss der Nutzer mit wenig Tastenhub auskommen, findet aber einen deutlich spürbaren Druckpunkt und einen leicht abgefederten Anschlag vor. Für den Geschmack des Testers hätte ein etwas größerer Abstand zwischen Druckpunkt und Anschlag nicht geschadet, wäre aufgrund des geringen Hubs aber wohl nicht umsetzbar gewesen. Das Keyboard eignet sich auch für lärmsensible Umgebungen, denn die normal großen Tasten verursachen nur ein sehr dezentes Anschlaggeräusch, während die größeren wie Space zwar klappern, das aber auch nur verhalten. Unseren Versuchen, die Tastatur einzudrücken, widersetzte sich das Omen hartnäckig. Über HP Omen Control können Keyboard, Beleuchtung, Touchpad und ausgewählte Systemeinstellungen konfiguriert werden, Einzelheiten sind auf den Screenshots unten zu sehen. Makros können ohne Zusatzsoftware offenbar nicht verwendet werden.
Der insgesamt sehr gute und hochwertige Eindruck, den das Keyboard im Test hinterlassen hat, wird durch tadellos ablesbare Beschriftungen abgerundet. Vielschreiber, die mit dem knappen Hub zurechtkommen, sollten sich ohne Weiteres mit dem gelungenen Eingabegerät anfreunden können. Ein absolutes Highlight ist die gleichmäßige, vielfältig konfigurierbare Tastaturbeleuchtung. Folgende Zonen und Elemente können getrennt wählbare Farben aus dem RGB-Spektrum annehmen: Sondertasten (P1 - P6), links, Mitte, rechts, WASD, Lochgitter-Beleuchtung, Betriebs-LED. Dimmen und abschalten lässt sich die Beleuchtung nur als Ganzes.
Touchpad
Obwohl es sich beim Synaptics-Clickpad ohne abgesetzte Tasten nicht um ein HP Control Zone Touchpad handelt, ist es ebenso wie dieses ungewöhlich breit ausgefallen. Für die Randbereiche, in denen keine Berührungen mehr erkannt werden, gilt das leider ebenfalls. Die Oberfläche ist völlig glatt und vermittelt kaum haptisches Feedback. Dafür werden sogar sehr schnelle Bewegungen anstandslos nachvollzogen. An der Präzision hatten wir nichts zu monieren, am Ansprechverhalten schon: Oft wurde ein einfaches Antippen etwa zum Markieren eines Elementes schlicht nicht registriert. Drag & Drop durch doppeltes Antippen funktionierte damit ebenfalls nicht zuverlässig.
Es werden bis zu vier Berührungen gleichzeitig erkannt, Gesten etc. lassen sich im ausreichend bestückten Optionsmenü des Treibers konfigurieren. Wie bei Clickpads üblich, kann man es fast auf der gesamten Fläche herunterdrücken, was aber nur unten rechts als Rechts- und sonst überall als Linksklick interpretiert wird. Den deutlich spürbaren Widerstand empfand der Autor als angemessen, dank knackigem Druckpunkt äußert sich das Feedback in einem deutlich hörbaren Klickgeräusch.
Display
Für Gamer sind höhere Auflösungen als 1.920 x 1.080 noch selten sinnvoll, weil sie von vielen Spielen nicht unterstützt werden und wertvolle FPS kosten. Davon abgesehen kann das menschliche Auge bei voller Sehkraft aus einem typischen Betrachtungsabstand von 45 Zentimetern ohnehin nicht von höheren Pixeldichten als 188 ppi profitieren. Zum Vergleich: Das Full-HD-Display des Testgerätes (16:9) kommt bei 15,6 Zoll auf eine Pixeldichte von 141 ppi, ein 13,3 Zoll kleines QHD-Display auf 221 ppi. Dank IPS-Technologie ist mit hoher Blickwinkelstabilität und guter Farbwiedergabe zu rechnen, aber eventuell auch mit für Gamer zu langen Schaltzeiten, die sich früher etwa durch Schlieren an bewegten, kontrastreichen Objektkanten bemerkbar gemacht haben. Heute sind solche Probleme durch Techniken wie Overdrive zumeist kein Thema mehr. Das Omen ist uns in dieser Hinsicht jedenfalls überhaupt nicht negativ aufgefallen.
Reflexionen auf der glänzenden Oberfläche treten in Inneräumen nur bei dunklen Bildinhalten zutage, gleichwohl sollte man darauf achten, dass sich keine Lichtquellen wie Fenster oder Lampen im Display spiegeln, sodass gegenüber matten Bildschirmen schon mit gewissen Einschränkungen zu rechnen ist. Die werden durch die sehr gute Maximalhelligkeit von 301 cd/m² abgemildert, die auch das Acer Aspire V 15 schafft, nicht jedoch das in dieser Hinsicht mittelmäßige Lenovo IdeaPad Y50-70. Bei unserem ersten HP Testsample hatten wir noch über deutliche Lichthöfe am unteren rechten Bildschirmrand zu klagen, beim zweiten Exemplar des Omen sind diese auf ein Minimum reduziert und fallen kaum auf. Gleichwohl ist die Ausleuchtung mit 85 % nicht gerade gleichmäßig. Alternative Display-Varianten stehen nicht zur Auswahl.
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Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 315 cd/m²
Kontrast: 829:1 (Schwarzwert: 0.38 cd/m²)
ΔE Color 4.37 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 5.46 | 0.5-98 Ø5.2
60% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
65.5% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
92.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
64.4% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.48
Dunkle Schwarzwerte gehören nicht zu den Stärken von IPS-Displays. Die gemessenen 0,38 cd/m² sind trotzdem völlig in Ordnung, wirklich satt wirkt das Schwarz subjektiv aber nur im Kontrast mit hellen Bildelementen. Durch die sehr gute Leuchtkraft ergibt sich ein mehr als anständiger Kontrast von 829:1. Das Acer Aspire V 15 Nitro kann mit 0,46 cd/m² und 689:1 wieder ganz gut mithalten, während das TN-Panel des IdeaPad mit 0,72 cd/m² und einem bescheidenen Kontrast von 315:1 die Rote Laterne hält. Das gilt auch für die Farbtreue im Auslieferungszustand: Zwar sind die etwa bei DeltaE 5 liegenden Ergebnisse des Omen und Aspire V 15 für IPS-Bildschirme nicht berauschend, im Vergleich zu den DeltaE 10 des Y50-70 jedoch OK.
Kommen wir abschließend zur Abdeckung des nur für engagierte Bildbearbeiter relevanten, großen AdobeRGB-Farbraums. Gute IPS-Panels schaffen hier typischerweise um die 60 %, und das Testgerät macht da keine Ausnahme. Etwas schwächer präsentiert sich das Acer mit 55 %. Unser IdeaPad bietet selbst für TN-Verhältnisse schlechte 35 %. Nach Profilierung (ICC-Datei ist im Kasten verlinkt) ergab sich beim Testgerät keine Verbesserung, was man ungewöhnlich nennen muss. Die Bildschärfe des Omen blieb ohne Beanstandung.
HP Omen | Acer Aspire V 15 Nitro VN7-591G-77A9 | Lenovo IdeaPad Y50 | |
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Display | -4% | -43% | |
Display P3 Coverage | 64.4 | 66.9 4% | 35.98 -44% |
sRGB Coverage | 92.6 | 84 -9% | 52.8 -43% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 65.5 | 61.4 -6% | 37.28 -43% |
Bildschirm | -8% | -58% | |
Helligkeit Bildmitte | 315 | 317 1% | 227.1 -28% |
Brightness | 301 | 319 6% | 221 -27% |
Brightness Distribution | 85 | 87 2% | 85 0% |
Schwarzwert * | 0.38 | 0.46 -21% | 0.722 -90% |
Kontrast | 829 | 689 -17% | 315 -62% |
Delta E Colorchecker * | 4.37 | 5.79 -32% | 10.13 -132% |
Delta E Graustufen * | 5.46 | 5.01 8% | 10.04 -84% |
Gamma | 2.48 89% | 2.35 94% | 2.15 102% |
CCT | 7915 82% | 7347 88% | 10438 62% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 60 | 55 -8% | 34.26 -43% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -6% /
-7% | -51% /
-54% |
* ... kleinere Werte sind besser
Wegen der stark spiegelnden Oberfläche ist die Verwendung im Freien trotz sehr guter Helligkeit massiv eingeschränkt. Befinden sich helle Flächen wie der Himmel im Hintergrund, kann das Omen Reflexionen auch an einem bewölkten Tag nicht hinreichend überstrahlen. Scheint die Sonne, sollte man sich mit dem Gerät komplett in den Schatten begeben, wird aber selbst dort seine Position sorgfältig wählen müssen, um angenehmes Arbeiten oder Spielen zu ermöglichen.
Bei der täglichen Benutzung kommt es nicht zu Einschränkungen aufgrund mangelnder Blickwinkelstabiliät. Das IPS-Panel sorgt dafür, dass man sich frei vor dem Bildschirm bewegen kann, ohne mit den bei TN-Panels üblichen Darstellungsfehlern wie invertiert wirkenden Farben konfrontiert zu werden. Die bei verschobenen Einblickwinkeln etwas reduzierte Helligkeit, welche mit verringerten Kontrasten einhergeht, fällt kaum ins Gewicht. Wie man auf dem Bild unten sieht, treten erst bei größeren Winkeln leichte Beeinträchtigungen auf.
Leistung
Mit dem schnellen Vierkerner Intel Core i7-4710HQ (2,5 - 3,5 GHz, Hyperthreading, 47 Watt TDP), üppigen 16 GB RAM und der Performance-Grafikkarte Nvidia GeForce GTX 860M mit 4 GB dediziertem GDDR5-Speicher ist das HP Omen, das laut HP-Seite alternativ noch mit 8 GB Arbeitsspeicher und/oder einer größeren 512-GB-SSD angeboten wird, für so gut wie jede Aufgabe bestens gerüstet. Selbst anspruchsvolle, stark parallelisierte Programme wie die 3D-Rendering-Software 3ds Max, welche oft über Schnittstellen wie CUDA die GPU als Co-Prozessor einbinden kann, sollten das System nicht überfordern, das gleiche gilt für aufwändige Photoshop-Sessions. Auch die meisten Spiele würden kaum noch von einer schnelleren CPU profitieren, wohl aber von einer flotteren Grafikkarte, womit wir schon bei der Limitierung des Omen angelangt sind: Die GTX 860M bietet zwar eine gute Spiele-Performance, kann mit Spitzenmodellen GTX 980M und GTX 970M aber nicht mithalten.
Prozessor
Der Intel Core i7-4710HQ ist im Gegensatz zum sonst nahezu identischen i7-4710MQ fest verlötet und hat einen Basistakt von 2,5 GHz, der per Turbo bei Auslastung zweier Kerne auf bis zu 3,4 GHz und bei vier und mehr Threads auf bis zu 3,3 GHz gesteigert wird. Der Maximalturbo von 3,5 GHz, der bei nur einem Thread erreicht werden kann, greift wie üblich selten. Dank Hyperthreading können bis zu acht Aufgaben gleichzeitig abgearbeitet werden.
Wegen der recht hohen TDP von 47 Watt und der damit einhergehenden Abwärme ist der i7-4710HQ am besten in Notebooks ab 15 Zoll aufgehoben. Die Fertigung erfolgt weiterhin in einem 22-nm-Prozess. Gegenüber ihren Pendants der verflossenen Ivy-Bridge-Generation wie dem etwa gleich schnellen Core i7-3740QM (2,7 - 3,7 GHz, Hyperthreading, 45 W TDP) konnte die Pro-MHz-Leistung nur um fünf bis zehn Prozent gesteigert werden. In Sachen Energieeffizienz hat sich hingegen mehr getan. Macht eine Software von den neuen Befehlssatzerweiterungen wie AVX2 Gebrauch, sind auch deutlich höhere Performance-Steigerungen möglich.
Integriert ist die Grafikeinheit Intel HD 4600, die trotz Shared Memory immerhin mit einer dedizierten GeForce GT 720M mithalten kann und durch die stromsparende Optimus-Technologie immer dann zum Zuge kommt, wenn eher anspruchslose (2D-)Grafikberechnungen anstehen.
Mit dem Cinebench R15 haben wir eine hohe CPU-Auslastung erzeugt und dabei die Kerntakte beobachtet. Der Screenshot rechts zeigt, dass der spezifizierte Takt von 3,3 GHz während des kurzen Durchlaufs des Multicore-Benchmarks gehalten werden konnte. Unter realistischen Bedingungen ist daher von einer optimalen Turbo-Ausnutzung auszugehen. Unser Acer Aspire V 15 Nitro verhielt sich hier ebenfalls im besten Sinne unauffällig, während das Lenovo IdeaPad Y50 mit nur minimal schwächerer CPU bei der Turbo-Ausnutzung deutlich schwächelte.
Cinebench R15 | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Omen | |
Acer Aspire V 15 Nitro VN7-591G-77A9 | |
Lenovo IdeaPad Y50 | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Omen | |
Acer Aspire V 15 Nitro VN7-591G-77A9 | |
Lenovo IdeaPad Y50 |
Cinebench R11.5 | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Omen | |
Acer Aspire V 15 Nitro VN7-591G-77A9 | |
Lenovo IdeaPad Y50 | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Aspire V 15 Nitro VN7-591G-77A9 | |
Lenovo IdeaPad Y50 |
System Performance
Für die Beurteilung der Systemperformance bedienen wir uns wieder des PCMark 7, der mit seinen verschiedenen Einzelbenchmarks unterschiedliche Belastungsszenarien wie Productivity simuliert und dabei neben der CPU auch die Performance von Hauptspeicher, Grafikkarte und Festplatte in unterschiedlichen Gewichtungen berücksichtigt. Das HP Omen schafft erwartungsgemäße, hohe Ergebnisse, die sich kaum von denen des sehr ähnlich ausgestatteten Aspire V 15 Nitro unterscheiden.
Eine Ausnahme ist der schon erwähnte Productivity-Benchmark, wo sich das Aspire aus unerfindlichen Gründen einen Vorsprung von 70 % herausarbeiten kann. Die einzige mögliche Ursache, die dem Tester einfällt, ist der Rückstand der Omen SSD im 4k-Bereich (nächster Abschnitt), aber das allein dürfte es nicht sein. Subjektiv konnten wir uns über eine absolut flüssige Bedienung und rasante Startzeiten freuen. Dass das IdeaPad deutlich zurückfällt, liegt hauptsächlich an der erheblich langsameren Hybrid-Festplatte mit acht GB SSD-Cache. Der PCMark 8 bestätigt die Ergebnisse, sieht das Lenovo aber weniger deutlich abgeschlagen als der Vorgänger.
PCMark 8 | |
Home Score Accelerated v2 (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Omen | |
Acer Aspire V 15 Nitro VN7-591G-77A9 | |
Lenovo IdeaPad Y50 | |
Creative Score Accelerated v2 (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Omen | |
Acer Aspire V 15 Nitro VN7-591G-77A9 | |
Lenovo IdeaPad Y50 |
PCMark 7 Score | 5919 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3618 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 4285 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Beim sequenziellen Lesen, wie es oft beim Starten von Spielen erfolgt, erreicht die verbaute SanDisk A110 SD6PP4M-256G-1006 mit 256 GB einen sehr guten Wert von 703 MB/s und ordnet sich damit im Wesentlichen nur noch hinter SSD-RAIDS mit zwei oder mehr Solid State Drives ein. Als Vergleichsbasis dienen uns Gaming-Notebooks, die wir in den letzten zwölf Monaten getestet haben.
Eine Stärke von SSDs sind ihre im Vergleich zu herkömmlichen Festplatten viel schnelleren Zugriffszeiten, die unter anderem beim Einlesen kleiner, verteilter Datenblöcke (4k Read) entscheidend und für Programm- und Betriebssystemstarts charakteristisch sind. Die besten Modelle kommen hier auf über 40 MB/s, der Durchschnitt liegt bei 28,7 MB/s. Insofern bekleckert sich die SSD im HP Omen mit nur 23,2 MB/s nicht mit Ruhm, bleibt aber Hybrid-Modellen haushoch überlegen. Die Kingston-SSD im Aspire V 15 Nitro präsentiert eine insgesamt durchschnittliche Leistung und fällt — vom Test 4k Read abgesehen — immer deutlich hinter die SanDisk des Omen zurück, was sich auch im 43 % niedrigeren Gesamtscore (Read) niederschlägt.
Geht es um das unwichtigere Schreibtempo, liegen die beiden Drives auf Augenhöhe. Die Ergebnisse des CrystalDiskMark zeigen, dass die Hybrid-HDD im IdeaPad Y50 in keiner Hinsicht auch nur den Hauch einer Chance gegen SSDs hat.
Grafikkarte
Bei der Nvidia GeForce GTX 860M handelt es sich um eine dedizierte Grafikkarte der Performance-Klasse, die in der vorliegenden Variante bereits auf der aktuellen Maxwell-Architektur (GM107-Chip) basiert und im März 2014 vorgestellt wurde. Sie verfügt über 640 Shader-Einheiten, 4 GB eigenes, mit effektiv 5.000 MHz taktendes und über einen 128 Bit breiten Bus angebundenes GDDR5-RAM und weist einen Kerntakt von 1.029 MHz auf, der per Boost noch gesteigert werden kann.
Neben DirectX 11.2 unterstützt sie auch 4k-Videodecoding. Da die Leistungsaufnahme bei etwa 60 Watt liegt, erfordert die Karte ausreichend Kühlung, die zumeist nur in Gehäusen ab 15 Zoll gewährleistet werden kann. Vergleichbar ist die Performance in etwa mit der älteren GTX 770M, welche aufgrund ihrer weniger effizienten Kepler-Architektur jedoch knapp 15 % mehr Strom verbraucht und entsprechend heißer wird. Betrachtet man die Ergebnisse der 3DMarks, kann man dem Omen eine hohe Grafikleistung attestieren, die sich exakt auf dem erwarteten Level bewegt und nahezu identisch mit den beiden Konkurrenten im Test ausfällt.
3DMark | |
1920x1080 Fire Strike Graphics (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Omen | |
Acer Aspire V 15 Nitro VN7-591G-77A9 | |
Lenovo IdeaPad Y50 | |
1280x720 Cloud Gate Standard Graphics (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Omen | |
Acer Aspire V 15 Nitro VN7-591G-77A9 | |
Lenovo IdeaPad Y50 |
3DMark 11 - 1280x720 Performance GPU (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Omen | |
Acer Aspire V 15 Nitro VN7-591G-77A9 | |
Lenovo IdeaPad Y50 |
3DMark 11 Performance | 5058 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 101562 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 15749 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 3714 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Zunächst müssen wir an dieser Stelle leider auf einen penetranten Bug aufmerksam machen, den beide Omen-Testsamples gleichermaßen aufwiesen und der sich auch durch Treiber-Updates nicht beheben ließ. Für jedes getestete Spiel außer Risen 3: Titan Lords gilt, dass Auflösungen unter der nativen (1.920 x 1.080) nicht als Vollbild, sondern im Fenster dargestellt werden. Es handelt sich bei den Testmustern um Seriengeräte, die uns freundlicherweise von Notebooksbilliger.de zur Verfügung gestellt wurden. Da die verbaute Nvidia GeForce GTX 860M nicht schnell genug ist, um alle Games in hohen Einstellungen bei Full-HD darzustellen und spätestens mittelfristig öfter auf 1.366 x 768 oder 1.600 x 900 ausgewichen werden muss, handelt es sich um einen durchaus schwerwiegender Fehler. Dass HP das Gerät trotzdem so auf den Markt geworfen hat, wirft ein schlechtes Licht auf die interne Qualitätssicherung. Da wir bis zum Beweis des Gegenteils davon ausgehen müssen, dass ein Hardware- oder Softwareproblem vorliegt, haben wir die Gesamtnote um 4 % reduziert. Sollte HP später für Abhilfe sorgen, würden wir die Abwertung wieder entfernen. Da der Fenstermodus erfahrungsgemäß kaum Einfluss auf die Leistung hat, kann man sich trotzdem an den von uns ermittelten Ergebnissen orientieren.
Diese zeigen, dass alle getesteten Games inklusive aktueller Grafikkracher wie Thief mindestens in hohen Details flüssig laufen. Allerdings messen wir fast alle Spiele in diesem Setting mit 1.366 x 768 Pixeln, welche eben nur im Fenster dargestellt werden. Die meisten Games von 2013 schafft das Omen auch in hohen Einstellungen bei Full-HD, nicht aber die grafisch sehr anspruchsvollen Titel Crysis 3, Battlefield 4 sowie Thief und Dragon Age: Inquisition von 2014. Im Ergebnis heißt das, dass man sich zurzeit nur selten mit größeren Kompromissen anfreunden muss, aber in Sachen Grafikleistung auch nicht unbedingt zukunftssicher aufgestellt ist, denn viele aktuelle Games sind Portierungen von den neuen Microsoft und Sony Konsolen und daher oft recht leistungshungrig. Ein kleiner Benchmark-Vergleich der im Test erwähnten Notebooks ist unter diesem Absatz zu finden. Einzelheiten und weitere Benchmarks entdecken Sie in unserer FAQ-Sektion.
GRID: Autosport | |
1920x1080 Ultra Preset AA:4x MS (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Omen | |
Acer Aspire V 15 Nitro VN7-591G-77A9 | |
Lenovo IdeaPad Y50 | |
1920x1080 High Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Omen | |
Acer Aspire V 15 Nitro VN7-591G-77A9 | |
Lenovo IdeaPad Y50 |
Thief | |
1920x1080 Very High Preset AA:FXAA & High SS AF:8x (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Omen | |
Acer Aspire V 15 Nitro VN7-591G-77A9 | |
Lenovo IdeaPad Y50 | |
1366x768 High Preset AA:FXAA & Low SS AF:4x (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Omen | |
Acer Aspire V 15 Nitro VN7-591G-77A9 | |
Lenovo IdeaPad Y50 |
BioShock Infinite | |
1920x1080 Ultra Preset, DX11 (DDOF) (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Omen | |
Acer Aspire V 15 Nitro VN7-591G-77A9 | |
Lenovo IdeaPad Y50 | |
1366x768 High Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Omen | |
Acer Aspire V 15 Nitro VN7-591G-77A9 | |
Lenovo IdeaPad Y50 |
Tomb Raider | |
1920x1080 Ultra Preset AA:FX AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Omen | |
Acer Aspire V 15 Nitro VN7-591G-77A9 | |
Lenovo IdeaPad Y50 | |
1366x768 High Preset AA:FX AF:8x (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Omen | |
Acer Aspire V 15 Nitro VN7-591G-77A9 | |
Lenovo IdeaPad Y50 |
min. | mittel | hoch | max. | |
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Anno 2070 (2011) | 90.3 | 45.8 | ||
Hitman: Absolution (2012) | 66.9 | 42.7 | ||
Crysis 3 (2013) | 74.3 | 49.1 | 18.6 | |
Tomb Raider (2013) | 108.3 | 46.4 | ||
BioShock Infinite (2013) | 103.7 | 40.5 | ||
Battlefield 4 (2013) | 94.5 | 69.6 | 28.1 | |
Thief (2014) | 74.7 | 54.9 | 47 | 25 |
GRID: Autosport (2014) | 94.3 | 79 () | 44 () | |
Risen 3: Titan Lords (2014) | 35.6 | 43.1 | 34.2 | |
Dragon Age: Inquisition (2014) | 53.1 | 30.1 | 20.4 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Unabhängig von der gewählten Kühlmethode (aktiv oder passiv) läuft der Lüfter auch im Idle-Betrieb durchgehend, ist bei geringer Last aber nur geringfügig aus den üblichen Umgebungsgeräuschen herauszuhören. Aktiviert man in HP Omen Control die maximale Drehzahl, steigert sich die Geräuschkulisse rasant, aber ohne grobe Abstufungen zu einem mehr als deutlich vernehmbaren Rauschen, das leider eher hochfrequent daherkommt und außerdem mit pulsierenden Pfeifftönen unterlegt ist, was gerade jüngere Nutzer mit gutem Hörvermögen in den oberen Frequenzbereichen stören könnte und auch dem Tester ein wenig auf die Nerven ging.
Gleichwohl haben wir speziell bei dünnen Gaming-Notebooks schon Schlimmeres gehört. Im Vergleich mit den beiden Test-Konkurrenten erweist sich das Acer Aspire V 15 Nitro in allen Lastzuständen als etwas leiser, während das Lenovo IdeaPad Y50-70 — vom 3DMark 06 abgesehen — stets am lautesten ist. Groß sind die Unterschiede aber generell nicht.
HP Omen | Acer Aspire V 15 Nitro VN7-591G-77A9 | Lenovo IdeaPad Y50 | |
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Geräuschentwicklung | 8% | -0% | |
Idle min * | 32.2 | 29.6 8% | 33.3 -3% |
Idle avg * | 34.3 | 30.6 11% | 35.9 -5% |
Idle max * | 36.2 | 31.4 13% | 36.1 -0% |
Last avg * | 46.2 | 44.4 4% | 40.4 13% |
Last max * | 46.6 | 44.6 4% | 49.8 -7% |
* ... kleinere Werte sind besser
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.2 / 34.3 / 36.2 dB(A) |
Last |
| 46.2 / 46.6 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Im Hinblick auf die flache Bauweise verwundert es nicht, dass die Oberflächentemperaturen unter Last stellenweise 50 °C überschreiten, was insbesondere für die Unterseite gilt. Sollte tatsächlich jemand auf die Idee kommen, mit dem Omen auf dem Schoß zu zocken, ist eine ebene, harte Unterlage aber auch schon deswegen erforderlich, weil sonst die Luftzirkulation behindert werden könnte. Wichtiger ist, dass der Bereich der Handballenablagen zu keiner Zeit 36 °C überschritten hat.
Wenden wir uns den Stresstests zu, mit deren Hilfe wir prüfen, wie sich der CPU-Takt bei hoher und maximaler Auslastung darstellt. Beschränkt man sich auf Prime95 (CPU), schwanken die Takte zwischen 3,1 und 3,2 GHz, was nur geringfügig unter dem Limit des Core i7-4710HQ liegt. Schaltet man den GPU-Stresstest FurMark dazu, sinken die CPU-Frequenzen teilweise unter den Basistakt von 2,5 GHz, womit leichtes Throttling vorliegt. Unter realistischen Bedingungen, also selbst bei anspruchsvollsten Games, kommt eine durchgehende, gleichzeitige Maximalbelastung von CPU und GPU aber in der Regel nicht vor, sodass wir unser Urteil einer sehr guten Turbo-Ausnutzung nicht revidieren müssen.
Die höchsten Temperaturen lagen bei schon grenzwertigen, aber nur einen winzigen Moment vorherrschenden 97 °C für die CPU und 86 °C für die GeForce. Dass die Lüfter schnell auf Lasterhöhungen reagieren und nach Wegnahme der Last nicht lange nachlaufen, deutet auf eine eher schwache passive Kühlung hin. Aus unserer Sicht gibt es am Kühlkonzept von HP trotzdem wenig auszusetzen, wenn man Maße, Gewicht und Leistungspotenzial im Auge behält.
HP Omen | Acer Aspire V 15 Nitro VN7-591G-77A9 | Lenovo IdeaPad Y50 | |
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Hitze | 6% | -3% | |
Last oben max * | 45.7 | 48 -5% | 60.4 -32% |
Last unten max * | 53.5 | 47.6 11% | 48.8 9% |
Idle oben max * | 34.2 | 32.3 6% | 32.8 4% |
Idle unten max * | 34.6 | 30.8 11% | 31.6 9% |
* ... kleinere Werte sind besser
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 45.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 53.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35.6 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-6.7 °C).
Lautsprecher
Dass HP das Omen mit dem BeatsAudio-Label bewirbt, weckt beim Tester inzwischen keine hohen Erwartungen mehr. In der Voreinstellung Musik und ohne Einsatz des Equalizers klingen Musikstücke sehr mittenbetont bis schrill, blechern und flach. Bässe sind trotz minimaler Dynamik Fehlanzeige, von Räumlichkeit kann keine Rede sein. Besser sieht es mit der Unterscheidbarkeit von Instrumenten aus, und von Pegelschwankungen und Verzerrungen bleibt man auch bei hoher Lautstärke, die für mittelgroße Raum genügt, verschont. Stimmen in Filmen klingen präsent, aber ebenfalls zu höhenlastig. Beim Spielen von Crysis 3 im passenden Preset konnten wir uns noch am ehesten mit dem Sound anfreunden, der für Notebook-Verhältnisse insgesamt noch in Ordnung geht, dem Anspruch und dem Preis des Gerätes aber nicht gerecht wird.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Der Verbrauch des Omen im ausgeschalteten Zustand ist mit 0,1 Watt unauffällig, im Standby mit 0,4 Watt dagegen nicht perfekt. Vergleicht man das Omen mit ähnlich ausgestatteten Gaming-Notebooks aus den letzten zwölf Monaten, liegt die Stromaufnahme mal etwas über und mal etwas unter dem jeweiligen Durchschnitt, wobei der Leerlauf-Wert einen Tick geringer hätte ausfallen dürfen. Da das Omen maximal 130 Watt gesaugt hat, ist das Netzteil mit seiner Ausgangsleistung von 120 Watt recht knapp dimensioniert.
HP Omen | Acer Aspire V 15 Nitro VN7-591G-77A9 | Lenovo IdeaPad Y50 | |
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Stromverbrauch | 22% | ||
Idle min * | 15 | 6.2 59% | |
Idle avg * | 19 | 10.2 46% | |
Idle max * | 23.7 | 21.4 10% | |
Last avg * | 87.9 | 85.5 3% | |
Last max * | 129.5 | 136.9 -6% |
* ... kleinere Werte sind besser
Aus / Standby | 0.1 / 0.4 Watt |
Idle | 15 / 19 / 23.7 Watt |
Last |
87.9 / 129.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Wer ohne Stromanschluss spielen möchte, sollte sich anderweitig umsehen, denn ebenso wie die beiden Kontrahenten würde das Omen nach weniger als 1,5 Stunden in die Knie gehen. Dass der 15-Zöller im Idle-Betrieb mehr als das Aspire verbraucht, schlägt sich in den nur 260 Minuten nieder, die es beim Readers-Test mit niedrigster Helligkeit durchgehalten hat. Unser IdeaPad Y50 schafft fast die doppelte Zeit, und der Vorsprung des Aspire V 15 Nitro liegt gar bei 129 %. Auch im praxisnahen WLAN-Test (Wie wir testen) bleibt das Omen mit relativ schwachen 208 Minuten Schlusslicht — und das trotz stärkstem Akku im Feld.
HP Omen | Acer Aspire V 15 Nitro VN7-591G-77A9 | Lenovo IdeaPad Y50 | |
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Akkulaufzeit | 52% | 46% | |
Idle | 260 | 596 129% | 497 91% |
WLAN (alt) | 208 | 277 33% | 261 25% |
Last | 72 | 68 -6% | 88 22% |
Fazit
Leicht macht HP uns die Bewertung diesmal nicht. Bildschirm, Leistung und das tolle Gehäuse können überzeugen, am Keyboard gibt es nichts auszusetzen, und die spektakulären, frei konfigurierbaren Farbeffekte sowie die Tastaturbeleuchtung suchen ihresgleichen. Um so ärgerlicher, dass auf der Negativliste ein pfeifender Lüfter, ein nerviger und für die Zielgruppe kaum zu tolerierender Darstellungsbug (teilweise kein Vollbild möglich) und ein suboptimales Touchpad stehen.
Was ein Touchscreen in einem Gaming-Notebook zu suchen hat, muss HP uns erst einmal erklären. Immerhin erhöht dieser den Preis, zudem hätte die Bildschirmoberfläche ohne Touch matt statt reflektierend ausfallen können. Ein No-Go dürfte für viele Spieler auch sein, dass man überhaupt nicht an das Innenleben herankommt und so jede eigene Wartung ausscheidet. Nicht einmal der Akku kann ausgetauscht werden. Die geringe Laufzeit dürfte die Zielgruppe weniger stören.
Mit den genannten Kompromissen könnte man sich eher anfreunden, wenn da nicht die üppige Summe von 1.600 Euro (UVP zum Testzeitpunkt) auf dem Preisschild stehen würde. Eine Kaufempfehlung bleibt dem HP Omen somit verwehrt, woran sich auch nichts ändern würde, wenn HP das Fullscreen-Problem wider Erwarten durch ein Update in den Griff bekommen sollte.
Update 10/2015: Das Omen lässt sich wie hier nachgelesen werden kann durchwegs öffnen, allerdings riskiert man dabei einen Garantieverlust. Auch der Darstellungsbug lässt sich lt. Geforce-Forum beheben. Vielen Dank für die entsprechenden Hinweise in unserem Forum.