Test HP EliteBook 840 G1-H5G28ET Ultrabook
Speziell im Business-Segment hat sich das 14-Zoll-Format als beliebter Kompromiss zwischen den kleineren Subnotebooks und dem Standardmaß von 15,6 Zoll etabliert. Folglich bieten fast alle großen Hersteller zumeist gleich mehrere entsprechende Modelle an – so auch Hewlett-Packard.
Versuchen wir zunächst, das neue EliteBook 840 G1 in das Portfolio des Unternehmens einzuordnen. Wie der Name schon andeutet, versteht sich das EliteBook als Premium-Produkt, das sowohl preislich als auch in puncto Qualität eine Stufe oberhalb des ProBook 640 G1 steht. Die absolute Speerspitze repräsentiert wiederum das geradezu sündhaft teure EliteBook Folio 1040 G1, bei dem allerdings einige Ausstattungsmerkmale zugunsten einer noch besseren Mobiliät geopfert wurden.
Ein Schnäppchen ist das 840 G1 deshalb aber noch lange nicht: Bereits das Basismodell schlägt mit fast 1.000 Euro zu Buche, unser Testkandidat bringt es sogar auf rund 1.650 Euro. Dafür bekommt der Anwender unter anderem einen Core i7-4600U, 8 GB RAM und eine 180-GB-SSD geboten, zudem gehören ein integriertes UMTS-Modul und gleich zwei Betriebssysteme zum Lieferumfang. Genauere Details zu den verschiedenen Konfigurationen haben wir in untenstehender Tabelle zusammengefasst.
Konkurrenz erfährt das EliteBook unter anderem durch Lenovos ThinkPad T440s sowie das Dell Latitude E7440. Wir wollen im nachfolgenden Test immer wieder einen vergleichenden Blick auf beide Mitbewerber werfen, um Ihnen so die Kaufentscheidung zu erleichtern.
Konfigurations-Übersicht des EliteBook 840 G1 (Auszug):
EliteBook 840 G1 (H5G18ET) | EliteBook 840 G1 (F1R86AW) | EliteBook 840 G1 (H5G28ET) |
---|---|---|
Core i5-4200U | Core i5-4300U | Core i7-4600U |
4 GB RAM | 4 GB RAM | 8 GB RAM |
500 GB (HDD) | 500 GB (HDD) | 180 GB (SSD) |
HD Graphics 4400 | Radeon HD 8750M | HD Graphics 4400 |
1.366 x 768 Pixel | 1.600 x 900 Pixel | 1.600 x 900 Pixel |
kein WWAN-Modul | kein WWAN-Modul | UMTS/HSPA+ |
ab 1.000 Euro | ab 1.500 Euro | ab 1.650 Euro |
Gehäuse
Auf den ersten Blick sieht das EliteBook 840 G1 seinen Konzern-Geschwistern 820 G1 und 850 G1 zum Verwechseln ähnlich. Kein Wunder: Geschwungene Formen und eine schwarz-silberne Farbgebung sind ab sofort die zentralen Designmerkmale der gesamten Baureihe, sodass letztlich vor allem Abmessungen und Masse die einzelnen Modelle voneinander separieren. Unsere Waage bescheinigt dem 14-Zöller ein Gewicht von immerhin 1,78 Kilogramm, womit das Notebook im Klassenvergleich nur im Mittelfeld landet. Dennoch darf sich das 2,1 Zentimeter dicke 840 G1 mit dem begehrten Ultrabook-Titel schmücken und kann als höchst portabel bezeichnet werden.
Bei der Entwicklung stand allerdings nicht nur die Mobilität im Mittelpunkt: Das aus Aluminium und Magnesium gefertigte Chassis musste seine Widerstandsfähigkeit auch in Tests nach den Normen des US-Militärs (MIL-STD 810G) unter Beweis stellen. Angesichts der extrem stabilen Basiseinheit, die auch starke punktuelle Belastungen anstandslos pariert, wollen wir HP dieses Versprechen gerne glauben.
Der durch eine umlaufende Gummilippe geschützte Displaydeckel knüpft nahtlos an den hohen Qualitätsstandard an. Trotz der schlanken Bauweise bewegt sich die Verwindungssteifigkeit auf einem ausgezeichneten Niveau. Die für die Verbindung von Baseunit und Deckel verantwortlichen Scharniere arbeiten präzise und dennoch so leichtgängig, dass das Notebook mit nur einer Hand geöffnet werden kann.
Abgesehen von einigen im Detail nicht ganz gleichmäßigen Spaltmaßen gibt auch die Verarbeitung praktisch keinerlei Anlass zur Kritik. Gleichzeitig sorgen die teils metallischen, teils mit weicher Soft-Touch-Beschichtung überzogenen Oberflächen für eine überaus hochwertige Haptik – das kann auch die Konkurrenz nicht besser.
Ausstattung
Das EliteBook 840 G1 versteht sich als vollwertiges Arbeitsgerät und kann demzufolge mit einer umfassenden Schnittstellenausstattung aufwarten. Gleich vier USB-3.0-Ports erlauben den Anschluss von allerlei Peripherie, außerdem lassen sich zwei externe Monitore mittels VGA und DisplayPort anbinden. Verzichten muss der Anwender dagegen auf eSATA, den ExpressCard-Slot sowie ein optisches Laufwerk – der Preis für die im Vergleich zum Vorgänger deutlich kompaktere Gehäusekonstruktion. Selbige ist auch der Grund dafür, dass der Gbit-LAN-Port wie bei vielen Konkurrenten zunächst herausgeklappt werden muss.
HP hat alle Anschlüsse an die Seiten des Chassis verlagert und dabei auf eine praxisgerechte Positionierung geachtet. Nur bei ungewöhnlich breiten Steckern oder USB-Sticks kann es zur Blockierung benachbarter Ports kommen, im Normalfall sollten hier aber keine Probleme auftreten. Noch viele weitere Schnittstellen ergänzt die optionale "HP UltraSlim-Dockingstation" für etwa 170 Euro, die – und das ist recht ungewöhnlich – seitlich an das Notebook gesteckt wird.
Kommunikation
Der vom Hersteller Intel stammende Funkadapter namens Dual Band Wireless-N 7260 beherrscht neben Bluetooth 4.0 auch die WLAN-Standards 802.11a/b/g/n im 2,4- und 5-GHz-Band, nicht jedoch den aktuellen Daten-Turbo 802.11ac. Je nach Router bleibt die Bruttoübertragungsrate so auf maximal 300 Mbit/s begrenzt (2x2 Dual-Stream). In unserem Praxistest (o2 Box 4421, max. 150 Mbit/s) glänzte des EliteBook dennoch mit einer performanten und auch über größere Entfernungen absolut stabilen Verbindung. Hierbei gilt es allerdings festzuhalten, dass dies immer vom Zusammenspiel mit der Gegenseite abhängt – ein alternativ angebotenes WLAN-Modul von Broadcom erwies sich im Test des EliteBook 850 G1 als deutlich kritischer.
Unser Topmodell kommt mit einem integrierten UMTS-/HSPA+-Adapter von Huawei daher, mit dem der Anwender unterwegs bis zu 21,6/5,76 Mbit/s (Download/Upload) schnell im Internet surfen kann. Die notwendigen Antennen und Kabel sollten aber bei allen Konfigurationen ab Werk verlegt sein, sodass auch dem nachträglichen Einbau einer WWAN-Karte nichts im Wege steht.
Webcam und Array-Mikrofon des 840 G1 kennen wir bereits von den beiden Schwestermodellen. Während die sehr klaren und ausgewogenen Tonaufnahmen oftmals sogar ein zusätzliches Headset überflüssig machen, liefert die 0,9-Megapixel-Kamera gerade bei diffuser Beleuchtung nur mäßige Ergebnisse mit geringer Schärfe und ausgewaschenen Farben. Für Skype und ähnliche Anwendungen reicht das zwar allemal, Fotos schießt man jedoch lieber mit einem aktuellen Smartphone.
Sicherheit
HP spricht selbstbewusst von "felsenfester Sicherheit" und hat das EliteBook mit einer Reihe wichtiger Features versehen. So verfügt das Notebook nicht nur über ein speziell abgesichertes BIOS mit Unterstützung für Intels Anti-Theft-Technik, sondern auch ein TPM (TCG 1.2), Verschlüsselungsoptionen für die Festplatte und einen SC-Reader. Ebensowenig fehlen dürfen natürlich der praktische Fingerabdruckscanner sowie Kensington Lock als physischer Diebstahlschutz. Verwaltet werden die einzelnen Sicherheitsoptionen über Software-Tools wie die HP Client Security Suite.
Zubehör
Wer das vorinstallierte Windows 7 Professional auf Windows 8 Pro (jeweils 64 Bit) upgraden möchte, findet im Lieferumfang die dafür erforderlichen Datenträger – ein externes optisches Laufwerk muss sich der Nutzer allerdings selbst organisieren. Als weiteres Zubehör legt der Hersteller lediglich ein handliches 45-Watt-Netzteil sowie einige Broschüren bei.
Abseits diverser Systemprogramme wie dem HP Connection Manager oder einer Software zur Backup-Erstellung hinterlässt die Werksinstallation einen sauberen und aufgeräumten Eindruck. Wer einzelne Tools wie PowerDVD oder YouCam nicht benötigen sollte, kann diese recht einfach entfernen und damit den freien Speicherplatz auf der SSD vergrößern (Auslieferungszustand: 115 GB frei).
Wartung
Die Demontage des Notebooks wird in einem von HP bereitgestellten Service Manual detailliert beschrieben. Wichtige Komponenten wie Arbeitsspeicher (2 von 2 Slots belegt), Festplatte (2,5-Zoll-Schacht belegt, M.2-Slot frei) oder die beiden Funkmodule sind aber auch ohne jegliches Werkzeug über eine großflächige Wartungsklappe an der Unterseite erreichbar. Dafür muss nur ein kleiner Riegel betätigt werden, um anschließend die Abdeckung abnehmen zu können – daran sollte sich manch anderer Hersteller ein Beispiel nehmen. Übrigens: Auch ein Austausch des Akkus ist ohne weiteres möglich, da dieser nicht verklebt oder anderweitig unlösbar befestigt wurde.
Garantie
Klassentypisch kommt das EliteBook mit einer 3-jährigen Herstellergarantie daher, die sich gegen Aufpreis weiter verlängern und verbessern lässt. Entsprechende Service-Pakete werden von HP unter dem Namen "Care Pack" geführt. Die Preisspanne beginnt bei etwa 130 Euro für ein weiteres Jahr Pick-Up & Return Service (U7868E), wohingegen ein Upgrade auf insgesamt 5 Jahre inklusive Zusatzleistungen (UL786E, Vor-Ort-Service am nächsten Arbeitstag + Unfallschutz) mit über 500 Euro zu Buche schlägt.
Eingabegeräte
Tastatur
HP greift beim EliteBook 840 G1 auf exakt die gleiche Chiclet-Tastatur zurück, die wir bereits von der größeren 15-Zoll-Version kennen. Einzig die breiten Streifen links und rechts des Keyboards fallen hier natürlich etwas schmäler aus, weitere Unterschiede konnten wir aber nicht feststellen. Alle Details zu dem insgesamt gelungenen Schreibgefühl, welches lediglich durch ein leichtes Nachfedern im mittleren Bereich beeinträchtigt wird, können sie im Test des 850 G1 nachlesen.
Touchpad und Trackpoint
Auch das von Synaptics stammende Touchpad entspricht weitestgehend dem zuvor getesteten Schwestermodell. Zwar musste die Eingabefläche aus Platzgründen auf 9,8 x 5,5 Zentimeter verkleinert werden, seine hervorragenden Gleiteigenschaften und die ausgezeichnete Präzision hat das Pad jedoch behalten. Die beiden dazugehörigen Maustasten besitzen einen angenehm festen und wohldefinierten Druckpunkt und lösen auch im Randbereich zuverlässig aus.
Alternativ kann der Anwender auf den sogenannten Pointstick zurückgreifen, der – nach gewisser Eingewöhnungszeit – eine ebenso exakte und besonders ergonomische Steuerung des Mauszeigers erlaubt. Erfreulicherweise ignoriert HP auch hier den Trend, sämtliche Tasten direkt in das Touchpad zu integrieren und spendiert dem kleinen Joystick zwei eigene Buttons. Wir hätten uns zusätzlich lediglich noch eine Scroll-Funktion gewünscht, wie sie zum Beispiel das Dell Latitude E7440 bietet.
Display
Als Käufer des 840 G1 kann man zwischen insgesamt vier verschiedenen 14-Zoll-Displays wählen: Das Einstiegsmodell mit nur 1.366 x 768 Pixeln ist dabei den günstigeren Konfigurationen vorbehalten und erscheint in unseren Augen einem High-End-Produkt der EliteBook-Serie kaum angemessen. Direkt darüber siedelt sich die hier verbaute WXGA++-Version mit 1.600 x 900 Pixeln an, die wahlweise auch mit Touchscreen angeboten wird. Als teuerste, wohl aber auch hochwertigste Option dient schließlich ein besonders fein auflösendes FullHD-Display – hier handelt es sich vermutlich um das gleiche IPS-Panel, das auch im ZBook 14 zum Einsatz kommt.
Doch zurück zu unserem Testgerät: Über mangelnde Schärfe können wir auch bei der mittleren Variante nicht klagen. Rechnerisch ergibt sich für diese eine Pixeldichte von immerhin 131 dpi, die als sinnvoller Kompromiss zwischen Schriftgrad, Arbeitsfläche und Kaufpreis angesehen werden kann. Dies gilt umso mehr, als dass das 840 G1 standardmäßig mit dem älteren Windows-7-Betriebssystem daherkommt, welches nur sehr eingeschränkte Skalierungsmöglichkeiten offeriert.
Mit durchschnittlich 280 cd/m² strahlt das WXGA++-Display fast genauso hell wie bereits getestete FullHD-Version (295 cd/m²). In Innenräumen wird man die maximale Leuchtdichte vermutlich nur selten benötigen, weshalb das Backlight in 20 Stufen bis auf 12 cd/m² heruntergedimmt werden kann. Unabhängig von der Helligkeitseinstellung haben wir keinerlei Lichthöfe oder sonstige Probleme mit der Ausleuchtung festgestellt, das Bild wirkt subjektiv absolut homogen.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 280 cd/m²
Kontrast: 406:1 (Schwarzwert: 0.69 cd/m²)
ΔE Color 9.41 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 10.19 | 0.5-98 Ø5.2
40% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
43.08% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
62.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
41.65% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.49
Leider hinterlässt das Display nicht in allen Disziplinen einen derart guten Eindruck. Entsprechend des dürftigen Schwarzwertes – 0,69 cd/m² bei voller Helligkeit – errechnet sich ein ebenso nur mittelmäßiges Kontrastverhältnis von 406:1. Besonders ärgerlich ist zudem, dass auch dieser Wert nur bei exakt senkrechter Betrachtung gehalten wird, doch dazu später mehr. Eine wirklich satte und plastische Darstellung bietet das 840 G1 so jedenfalls nicht.
Weitere Schwächen werden bei der Untersuchung der Farbwiedergabe deutlich. Gerade einmal 58 Prozent des wichtigen sRGB-Standards vermag die Anzeige abzudecken, im AdobeRGB-Farbraum sind es gar nur 40 Prozent – für Fotografen und Bildbearbeiter definitiv zu wenig. Hinzu kommt, dass das Display im Auslieferungszustand einen sichtbaren Blaustich bei Farben und Graustufen zeigt, der sich in entsprechend hohen Delta-E-Werten niederschlägt. Mittels Kalibrierung lassen sich diese zumindest etwas verringern und der Weißpunkt den gewünschten 6.500 K annähern, dennoch bleibt das Gesamtergebnis verbesserungswürdig.
Dank der matten Displayoberfläche und dem kräftigen Backlight, dessen maximale Helligkeit auch im Akkubetrieb abgerufen werden kann, steht einem Außeneinsatz des Notebooks nichts weiter im Wege. Selbst an sonnigen Tagen bleibt das Bild stets einwandfrei ablesbar und weitestgehend frei von störenden Reflexionen. Es ist allerdings zu befürchten, dass die preisgünstige WXGA-Version eine niedrigere Leuchtdichte aufweist, sodass wir an dieser Stelle nur für die von uns getestete Konfiguration sprechen können.
Das bescheidene Kontrastverhältnis hat es bereits angedeutet: HP verbaut hier nur ein einfaches TN-Panel vom Hersteller Chi Mei (CMN14A3) – interessanterweise exakt das gleiche Modell, das auch im ProBook 640 G1 zu finden ist. Stabile Blickwinkel zählen nicht unbedingt zu den Stärken dieses Fabrikats, bereits kleine Abweichungen nach oben oder unten rufen drastische Bildveränderungen hervor. Seitlich ist der Bewegungsspielraum des Anwenders immerhin etwas größer, aber noch immer weit schlechter als bei jedem IPS- oder PLS-Panel.
Im stationären Einsatz bietet es sich deshalb an, das EliteBook an einen externen Monitor zu koppeln. Sollte dieser noch keinen digitalen Eingang besitzen, erlaubt auch die analoge VGA-Buchse eine erstaunlich hochwertige Ansteuerung. Selbst bei 1.920 x 1.080 Pixeln bleibt die Darstellung scharf und flimmerfrei.
Leistung
HP hat die gesamte EliteBook-Serie auf sparsame ULV-Prozessoren aus Intels Haswell-Generation umgestellt. Hauptsächlich verbaut der Hersteller dabei Ableger der Core-i5- und Core-i7-Baureihe, in einigen Ländern werden aber auch Konfigurationen mit dem preiswerteren Core i3 angeboten.
In unserem Testgerät werkelt die derzeit stärkste CPU der 15-Watt-Klasse, ein Core i7-4600U. Der 2,1 bis 3,3 GHz schnelle Zweikerner unterstützt neben modernen Befehlssatzerweiterungen wie AVX2 auch das sogenannte Hyper-Threading, womit bis zu vier Threads parallel abgearbeitet werden können. Weitere Details finden Sie in unserer CPU-Datenbank sowie dem Hintergrundartikel zur Haswell-Architektur.
Als Grafikbeschleuniger dient die im Prozessor integrierte Intel HD Graphics 4400, eine DirectX-11-fähige GPU der Einstiegsklasse. Optional kann das 840 G1 auch mit einer dedizierten AMD Radeon HD 8750M (1 GB GDDR5-Speicher) bestückt werden; entsprechende Modelle sind bislang jedoch nur vereinzelt am Markt zu finden.
Anders als das ThinkPad T440s kommt das EliteBook mit gleich zwei DIMM-Slots daher, sodass der Arbeitsspeicher theoretisch auf bis zu 16 GB erweitert werden kann. In diesem Fall wurden zwar nur 8 GB (2x 4 GB DDR3L-1600) verbaut, die aber ebenfalls im Dual-Channel-Modus arbeiten und so eine optimale (Grafik-)Performance erlauben sollten. Betriebssystem und Anwendungen finden auf einer 180-GB-SSD Platz.
Prozessor
Die Zeiten, in denen ULV-Prozessoren kaum mehr als eine schwachbrüstige Notlösung für besonders kompakte Subnotebooks darstellten, sind lange vorbei: Vor allem die Single-Thread-Leistung aktueller Modelle bewegt sich auf einem beeindruckenden Niveau und wird sogar mancher Standard-Voltage-CPU gefährlich. Im Cinebench R11.5 (64 Bit, Single) ermitteln wir einen Score von 1,46 Punkten, minimal mehr als das T440s mit identischem Prozessor erreicht. Der Core i5-4200U/-4300U des Latitude E7440 fällt demgegenüber etwas zurück, allerdings bietet auch Dell optional den stärkeren Core i7 an.
Bei Belastung aller vier Threads limitiert die niedrige TDP den Turbo Boost. Eigentlich dürfte der i7-4600U seine beiden Kerne dauerhaft mit 2,9 GHz takten, praktisch bricht die Frequenz aber nach etwa einer halben Minute auf 2,6 GHz (Cinebench R11.5 Multi) ein. Diese temporäre Überschreitung der 15-Watt-Grenze ist vom Hersteller beabsichtigt und soll kurze Lastspitzen abfangen. Im Vergleich mit der Konkurrenz reizt das EliteBook seinen Taktspielraum am besten aus und setzt sich so mit knappem Vorsprung an die Spitze des Feldes.
Die genannten Benchmarkergebnisse gelten leider nur bei angeschlossenem Netzteil: Im Akkubetrieb deaktiviert sich der Turbo und begrenzt den Takt auf maximal 2,1 GHz. Je nach Anwendung sinkt die Leistung dadurch um 20 bis 35 Prozent – der i7-4600U ist nun kaum noch schneller als ein Core i3-4158U. Glücklicherweise lässt sich dieses Verhalten im BIOS deaktivieren, die entsprechende Option hört auf den Namen "Enable Turbo Boost on DC".
Massenspeicher
Bei der 180 GB großen Intel SSD Pro 1500 handelt es sich um das gleiche Modell, welches auch im EliteBook 820 G1 Verwendung findet. Der Hersteller sieht diese Baureihe speziell für Business-Notebooks vor und hebt insbesondere den sehr niedrigen Leerlaufverbrauch sowie die AES256-Verschlüsselung hervor. Ein wenig unvorteilhaft erscheint uns aber, dass sich HP nicht für die kompakte und noch sparsamere M.2-Variante, sondern die normale 2,5-Zoll-Version entschieden hat – das führt nicht nur zu einem etwas höheren Gesamtgewicht, sondern erschwert auch den Einbau einer zusätzlichen HDD.
Davon einmal abgesehen kann das Laufwerk als gelungene Wahl bezeichnet werden. Der SandForce-Controller vom Typ SF-2281 sorgt in Kombination mit MLC-Flash-Bausteinen in 20-nm-Fertigung für solide Übertragungsraten, die beim Lesen knapp über 450 MB/s erreichen. Beim sequentiellen Schreiben konnten wir gut 220 MB/s messen, womit die Pro 1500 in Schlagdistanz zur Samsung-SSD des ThinkPad T440s liegt. Die Ergebnisse der 4K- und Kopier-Tests liegen ebenfalls auf einem ansprechenden Level, wenngleich es nicht ganz für die absolute Leistungsspitze (z.B. Samsung SSD 840 Pro) reicht.
HP EliteBook 840 G1 HD Graphics 4400, 4600U, Intel SSD Pro 1500 Series SSDSC2BF180A4H | Lenovo Thinkpad T440s 20AQ0069GE HD Graphics 4400, 4600U, Samsung SSD 840 250GB MZ7TD2560/0L9 | Dell Latitude E7440 FHD SSD256 HD Graphics 4400, 4300U, Liteonit LMT-256M6M | HP EliteBook 820 G1 HD Graphics 4400, 4600U, Intel SSD Pro 1500 Series SSDSC2BF180A4H | |
---|---|---|---|---|
AS SSD | -15% | 20% | -2% | |
Seq Read | 450.9 | 488.7 8% | 479.1 6% | 445.3 -1% |
Seq Write | 223.9 | 247.9 11% | 400.2 79% | 232.6 4% |
4K Read | 23.67 | 24.18 2% | 29.81 26% | 23.69 0% |
4K Write | 95.3 | 56.4 -41% | 63.4 -33% | 100.6 6% |
Copy ISO MB/s | 331.7 | 190.6 -43% | 326.9 -1% | |
Copy Program MB/s | 176.1 | 124.9 -29% | 157 -11% | |
Copy Game MB/s | 200.4 | 173.2 -14% | 180.3 -10% |
System Performance
Nicht einmal 20 Sekunden vergehen, bis das EliteBook nach einem Kaltstart vollständig betriebsbereit ist – mit Windows 8.1 dürfte diese Zeit sogar noch ein wenig sinken. Vor allem die SSD beflügelt die Arbeitsgeschwindigkeit enorm und erlaubt blitzschnelle Installationen und überaus kurze Ladezeiten. Die vergleichbar ausgestattete Konkurrenz von Lenovo und Dell steht dem allerdings kaum nach und fällt im PCMark 7 lediglich um 5 beziehungsweise 14 Prozent zurück.
Auch der Prozessor steuert seinen Teil zum gelungenen Gesamtpaket bei: Dass es sich eigentlich "nur" um ein Stromsparmodell handelt, ist im Alltag praktisch nicht zu spüren. Wer nicht gerade regelmäßg mit extrem anspruchsvoller Software (beispielsweise aus dem Bereich HD-Videoschnitt oder FEM-Simulation) arbeitet, wird eine noch stärkere Quad-Core-CPU kaum vermissen.
PCMark 7 Score | 5303 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3610 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 3114 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 5180 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte
Seit der Vorstellung der Haswell-Architektur ist mittlerweile fast ein Jahr ins Land gegangen – und die ehemals beachtliche Performance der integrierten HD Graphics 4400 ("GT2"-Ausbau, 20 EUs) driftet mehr und mehr in Richtung Low-End-Bereich ab. Da hilft auch die im Falle des Core i7-4600U relativ hohe Taktrate von 200 bis 1.100 MHz wenig, zumal der volle Turbo Boost nur selten ausgeschöpft werden kann. Immerhin: Die Dual-Channel-Anbindung an den Hauptspeicher steigert die Framerate je nach Anwendung um etwa 15 bis 40 Prozent. Käufern eines 4-GB-Modells mit nur einem Speichermodul würden wir darum unbedingt zum Aufrüsten raten.
Während die Leistungsfähigkeit der HD 4400 insgesamt etwa auf dem Niveau der AMD Radeon HD 7570M im letztjährigen EliteBook 8470p verharrt, verspricht die optional angebotene Radeon HD 8750M mit GDDR5-Speicher einen merklichen Performancezuwachs. Vermutlich dürfte sich die Karte knapp oberhalb einer GeForce GT 740M ansiedeln, die wiederum ungefähr doppelt so schnell wie die Intel-GPU rechnet. Detaillierte Benchmarks werden wir in Kürze in einem Test-Update des EliteBook 850 G1 nachreichen.
Was der HD Graphics 4400 an Performance fehlt, macht sie mit nützlichen Features und ihrer niedrigen Leistungsaufnahme wieder wett: Ein 4K-Trailer (H.264) mit rund 100 Mbit/s wurde im Test mit einer CPU-Auslastung von unter 10 Prozent flüssig abgespielt. Ähnlich beeindruckend ist der bei Haswell abermals verbesserte Quick-Sync-Transcoder, der Videokonvertierungen um Faktor 5 bis 10 beschleunigen kann.
3DMark 11 - 1280x720 Performance GPU (nach Ergebnis sortieren) | |
HP EliteBook 840 G1 | |
Lenovo Thinkpad T440s 20AQ0069GE | |
Dell Latitude E7440 | |
HP EliteBook 8470p |
3DMark 06 Standard Score | 6262 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 4211 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 988 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 40658 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 4778 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 632 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Ein EliteBook richtet sich an professionelle Anwender und dürfte deshalb nur selten zum Spielen genutzt werden. Wer dennoch die Pause zwischen zwei Meetings gelegentlich in virtuellen 3D-Welten verbringen will, muss seine Ansprüche an die Darstellungsqualität herunterschrauben: Mehr als 1.024 x 768 Pixel und niedrige Details bewältigt die HD 4400 zumindest in aktuellen Titeln in der Regel nur mit Bildraten unter 30 fps. Reserven für höhere Einstellungen bestehen lediglich in älteren oder weniger aufwändigen Spielen wie der Fifa-Reihe.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Anno 2070 (2011) | 61.9 | 29.3 | 17.4 | |
Tomb Raider (2013) | 52.4 | 26 | 15.6 | |
Dota 2 (2013) | 66.4 | 33.8 | ||
X-Plane 10.25 (2013) | 30.2 | 18.4 | 8.8 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Nicht nur im absoluten Leerlauf, sondern auch in alltäglichen Office- und Multimedia-Anwendungen besticht das 840 G1 mit seinem zumeist lautlosen Betriebsgeräusch. Der einzige Lüfter des Notebooks schaltet sich bei geringer Belastung oft vollständig ab oder rotiert mit so geringer Drehzahl, dass der entstehende Lärmpegel in den meisten Situationen kaum wahrgenommen wird. Sollte sich das EliteBook anders als hier notiert verhalten, lohnt ein Blick in das BIOS: Die "Fan always on while AC"-Option darf natürlich nicht aktiviert sein.
Lauter wird es in CPU- oder GPU-lastiger Software wie dem 3DMark 06, wo die Geräuschkulisse auf 37,4 dB(A) ansteigt. Damit platziert sich das EliteBook genau zwischen dem Dell Latitude E7440 (40,2 dB(A)) und Lenovos ThinkPad T440s (32,9 dB(A)), welches auch weiterhin die Referenz in dieser Disziplin bleibt. Die Frequenzcharakteristik würden wir als leicht hochfrequent, aber sehr gleichmäßig und insgesamt nicht übermäßig störend beschreiben.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.4 / 29.4 / 29.4 dB(A) |
Last |
| 37.4 / 38.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-451 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Dank der sparsamen Haswell-Plattform erwärmt sich unser Testkandidat selbst unter Volllast nur unwesentlich. Weite Teile des Gehäuses erreichen kaum die 35-Grad-Marke, noch etwas höhere Werte messen wir lediglich in direkter Nähe der CPU. Wer darauf achtet, die an der Unterseite befindlichen Lüftungsöffnungen nicht zu verdecken, kann das Notebook darum ohne weitere Einschränkungen auf den Oberschenkeln betreiben.
Als ebenso unkritisch erweisen sich die Temperaturen der Hardware im Inneren. Unser einstündiger Stresstest mit Prime95 und FurMark treibt den Core i7 auf knapp 80 °C, weit weniger als laut Hersteller Intel maximal zulässig wären (100 °C). Dennoch throttelt der Prozessor auf rund 1,0 - 1,1 GHz – durch die gleichzeitige Belastung von CPU und GPU würde andernfalls die spezifizierte TDP überschritten werden. Priorität genießt in diesem Fall die Grafikeinheit, die mit 750 MHz und damit weit oberhalb der Basisfrequenz von 200 MHz taktet.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30.5 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-2.8 °C).
Lautsprecher
Die klaren und ausreichend lauten Stereolautsprecher des EliteBooks leisten für übliche Office-Zwecke gute Dienste, auch die akustische Untermalung von Videos gelingt in befriedigender Qualität. Druckvolle Bässe vermag das Soundsystem jedoch nicht wiederzugeben, sodass man gegebenenfalls auf externe Boxen zurückgreifen muss. Der dafür vorgesehene Klinken-Ausgang überzeugt mit einem sauberen und rauschfreien Signal, ist allerdings nur bedingt für sehr hochohmige Kopfhörer geeignet.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Je nach Displayhelligkeit, Energiesparplan und aktivierten Funkmodulen schwankt die Leistungsaufnahme im Leerlauf zwischen 4,3 und 9,3 Watt. Dies in entspricht im Großen und Ganzen unseren Erwartungen, der minimale Mehrverbrauch gegenüber einigen Konkurrenten dürfte auf die reichhaltige Ausstattung mit zwei Speicherriegeln und UMTS-Adapter zurückzuführen sein. Eindrucksvoll fällt der Vergleich mit dem (etwas leistungsstärkeren) Vorgängermodell aus: Das EliteBook 8470p lag noch bei 15,6 bis 21,9 Watt.
Ebenfalls erstaunlich ist die Effizienzsteigerung unter Volllast, wo sich das 840 G1 mit knapp über 30 Watt begnügt (8470p: 41,3 - 68,8 Watt). So reicht schon ein kleines 45-Watt-Netzteil aus, um jederzeit den Energiebedarf zu decken.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 4.3 / 7.7 / 9.3 Watt |
Last |
30.6 / 31.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft Energy Check 3000 |
Akkulaufzeit
In Ergänzung zu dem im Gehäuse integrierten 50-Wh-Akku kann der Anwender einen weiteren 60-Wh-Akku erwerben (HP C006XL), der unten an das Notebook gesteckt wird. Mit diesem, etwa 180 Euro teuren Zusatzspeicher sollten sich die untenstehenden Akkulaufzeiten noch einmal mehr als verdoppeln.
Doch auch so kann die Ausdauer des EliteBooks durchaus überzeugen. Im Battery Eater Reader's Test (Energiesparmodus, minimale Helligkeit, Funk aus) vergehen fast 13 Stunden, bis das Gerät zurück an die Steckdose muss.
Bei praxisnaher Nutzung geht die Laufzeit auf etwa 5 bis 6 Stunden zurück, wie unsere WLAN- und Video-Tests bei angepasster Displayhelligkeit (rund 150 cd/m²) zeigen. In Relation zur Akkukapazität ist das klassentypisches Ergebnis und unterstreicht die Vorzüge der ULV-Plattform.
Mit dem Battery Eater Classic Test (Höchstleistung, maximale Helligkeit, Funk an) simulieren wir eine rechenintensive Software, die den Energiespeicher des Notebooks in weniger als zwei Stunden leersaugt. Für den anschließenden Ladevorgang müssen circa zweieinhalb Stunden einkalkuliert werden.
Fazit
Es ist nicht immer ganz einfach, den perfekten Kompromiss zwischen Tradition und Moderne zu finden – doch genau das ist HP mit dem EliteBook 840 G1 gelungen. War der Vorgänger noch ein schwerfälliges und unhandliches Arbeitsgerät, macht das neue Modell in puncto Mobilität einen gewaltigen Sprung nach vorn. Qualitative Einbußen muss man indes nicht befürchten: Das hohe Niveau von Verarbeitung und Stabilität hat auch weiterhin Bestand, ebenso die exzellenten Eingabegeräte.
Den Verlust des optischen Laufwerkes sowie einiger älterer Schnittstellen dürften nur wenige Kunden bedauern, ebenso die minimal gesunkene Prozessorleistung. Erst die Abkehr von den bisher eingesetzten Standard-Voltage-CPUs hat es dem Hersteller überhaupt ermöglicht, ein derart schlankes Design mit geringen Emissionen und langen Akkulaufzeiten zu vereinen.
Auf der Suche nach Kritikpunkten muss man schon sehr genau hinschauen, um einen wirklich gravierenden Mangel zu entdecken. Hier wäre allenfalls das stark blickwinkelabhängige TN-Panel zu nennen, welches aber gegen Aufpreis durch ein IPS-Display mit FullHD-Auflösung ersetzt werden kann. Gleiches gilt für die integrierte HD-4400-GPU: Sollte deren Leistung nicht ausreichen, stehen optional auch Modelle mit stärkerer Grafiklösung (Radeon HD 8750M) bereit.
Alles in allem hat HP ein attraktives Gesamtpaket geschnürt, das den Vergleich mit dem Lenovo ThinkPad T440s oder Dell Latitude E7440 nicht scheuen muss. Alle drei Modelle bieten dabei ihre individuellen Vorzüge – die Entscheidung muss letztlich jeder Käufer selbst treffen.