Test Captiva PAD 8 Pro Tablet
Captiva ist ein Hersteller von Hardwarezubehör, der nun auch auf dem Tablet-Markt Fuß fassen will. Vertrieben werden die Produkte im Moment hauptsächlich von der ebenfalls in Bayern ansässigen Firma Nexoc, die eigentlich für konfigurierbare Laptops und PCs bekannt ist. Mehr zum Hersteller finden Sie auch im Test des Captiva PAD 10.1.
Im Bereich der kleinen Tablets hat Captiva im Moment zwei Modelle im Angebot: Das Captiva PAD 8 und das hier getestete Captiva PAD 8 Pro. Die beiden Modelle unterscheiden sich nicht nur durch eine Preisdifferenz von 30 Euro, sondern auch in der Ausstattung. Der Aufpreis erscheint uns für ein neueres Betriebssystem, schnellere Komponenten und einen besser auflösenden Bildschirm recht fair.
Das Captiva PAD 8 Pro ist, genau wie das bereits getestete Captiva PAD 10.1, mit einem Rockchip RK3066 1.5 GHz und einer ARM Mali-400 MP ausgestattet. Die Displayauflösung beträgt 1.024 x 768 Pixel und es sind 8 GByte Nand-Flash als Speichermedium verbaut, die mittels micro-SD-Karte um bis zu 32 GByte erweitert werden können.
Spätestens seit Apple sein iPad Mini vorgestellt hat, ist klar, dass der Markt für die kleinen Tablets heiß umkämpft ist. Die weiteren Platzhirsche in diesem Segment heißen Google Nexus 7 und Amazon Kindle Fire HD, wobei beide mit 40 Euro teurer sind, als das Captiva PAD 8 Pro. Beim Kindle Fire HD muss man zudem Werbung auf dem Sperrbildschirm akzeptieren, sonst kostet das Gerät noch mal 15 Euro mehr. Preislich dazwischen liegen die Geräte Braun B-Tab 711 und Blaupunkt Endeavour 800. Ein echtes Schnäppchen ist das Acer Iconia B1, das Toshiba AT270-101 wagt einen wesentlich höheren Preis. Kann das PAD 8 Pro von Captiva neben so vielen Angeboten herausstechen?
Ganz ähnlich wie der große Bruder setzt auch das Captiva PAD 8 Pro auf eine Rückseite aus Aluminium und eine Vorderseite aus Kunststoff. Die Stabilität überzeugt: Obwohl sich die Rückseite minimal eindrücken lässt, ist das Gehäuse sonst sehr stabil und wirkt kompakt und solide verarbeitet. Was den Qualitätseindruck etwas schmälert, ist ein leises Klappern, wenn man das Tablet schüttelt. Es kommt vom Standby-Schalter an der Oberseite, der offenbar nicht so fest verbaut ist.
Ähnlich, wie auch beim Captiva PAD 10.1 ist die Vorderseite aus Kunststoff sehr anfällig für Fingerabdrücke oder Schmutz. Ein Reinigungstuch sollte man also stets bereitliegen haben. Das Design entspricht dem des größeren Modells und ist somit recht schlicht, aber dadurch auch passend zu jeder Gelegenheit. Das Tablet liegt gut in der Hand und die schwarzen Ränder um das Display sind genau so breit, dass man dort seine Finger ablegen kann.
Allerdings ist das Captiva PAD 8 Pro mit 450 Gramm und 13 mm das schwerste und dickste Tablet im Vergleich: Apples iPad Mini beispielsweise schafft es, ein Drittel weniger Gewicht auf die Waage zu bringen und ist dabei 5,8 mm dünner. Das Captiva Tablet liegt zwar gut in der Hand, bei längerem Halten werden sich die zusätzlichen Gramm aber irgendwann bemerkbar machen.
Auch hier Gemeinsamkeiten mit dem großen Bruder: Erstens sind die Anschlüsse dieselben, wie beim Captiva PAD 10.1 und zweitens sind sie alle an einer Querseite verbaut. Das ist beim Captiva PAD 8 Pro eher zu verschmerzen, da man die kleineren Tablets öfter im Hochkantbetrieb verwendet, so dass die Anschlüsse an der Ober- oder Unterseite dann nicht weiter stören.
Das Innenleben unseres Testgerätes bestimmt das SoC Rockchip RK3066, das einen Dual-Core-Prozessor mit 1,6 GHz Taktung und die Grafiklösung ARM Mali-400 MP mit einem Kerntakt von 250 MHz beinhaltet. Dazu kommen 1.024 MByte Arbeitsspeicher und 8 GByte Flash-Speicher für Bilder, Filme und andere Dateien. Ein Kartenleser für micro-SD-Karten sorgt bei Bedarf für bis zu 32 GByte weiteren Speicher. Die zwei verbauten Webcams sind von der Auflösung her identisch mit denen im Captiva PAD 10.1: magere 0,3 Megapixel an der Vorderseite und 2 Megapixel an der Rückseite.
Software
Android 4.1, genannt "Jelly Bean" ist nicht ganz die aktuellste Version von Googles Betriebssystem. Ein Update auf Version 4.2 ist laut Captiva grundsätzlich jederzeit möglich, wann es aber tatsächlich kommt, ist noch nicht bekannt. Der Hersteller hat die bekannte Oberfläche von Android übrigens nicht verändert, auch Softwarebeigaben oder eigene Apps sucht man vergeblich. Dafür hat man vollen Zugriff auf den Android App-Store, das ist beim Amazon Kindle Fire HD 7 und manch anderem günstigen Tablet nicht so einfach möglich.
Kommunikation & GPS
Sie würden Ihr Captiva PAD 8 Pro gerne per Bluetooth mit anderen Geräten verbinden? Das ist schwierig, denn das Tablet bringt kein Bluetooth-Modul mit. Auch WWAN, also mobiles Internet über das Handynetz kann nur per USB-Dongle nachgerüstet werden. Eine Liste kompatibler Dongle finden Sie im Einstellungen-Menü oder auf der Packung. Auch einen GPS-Sensor zur Positionsbestimmung oder NFC für die Kommunikation mit nahen Geräten sucht man vergebens. WLAN nach Standard 802.11 bgn ist natürlich an Bord und funktioniert auch sehr gut: 10 Meter und drei Wände entfernt stehen immer noch 3/4 der Empfangsleistung zur Verfügung, Internetseiten laden schnell.
Mit einem PC lässt sich das Tablet per beiliegendem USB-Kabel verbinden und wird dann als externes Speichermedium erkannt, so dass man per Explorer Daten auf das Tablet ziehen kann. Ebenso lassen sich per ebenfalls beiliegendem USB-Adapter externe Festplatten und USB-Sticks anschließen. Das funktioniert meistens sehr gut, es lassen sich auch Filme von USB-Sticks abspielen, einmal stürzte allerdings auch das Betriebssystem bei Anschluss eines USB-Sticks ab. Dieser wurde beim nächsten Versuch ohne Probleme erkannt.
Kameras & Multimedia
Die beiden Kameras waren beim Captiva PAD 10.1 noch ein Schwachpunkt, in der kleineren Geräteklasse des Captiva PAD 8 Pro ist das Gerät damit gar nicht schlecht aufgestellt: Lediglich das doppelt so teure iPad Mini kann ebenfalls mit 2 Kameras punkten, bei allen anderen Vergleichsgeräten muss man sich mit einer Kamera begnügen.
Sonderlich feine Bilder sollte man vom 2 Megapixel-Sensor der rückseitigen Kamera nicht erwarten und die vordere Kamera mit ihren 0,3 Megapixeln fällt hier natürlich noch weiter zurück. Bei dem geringsten Lichtmangel sieht man bei beiden Kameras schnell ein Farbrauschen im Bild und die Ränder fransen gerne aus. Im Videomodus macht das Tablet ebenfalls keine gute Figur: Zwar sind theoretisch mit dem 2 Megapixel-Sensor Full-HD-Videos möglich, mit der vorinstallierten App macht die Kamera aber lediglich Videos in VGA-Auflösung mit ruckligen 9-12 Bildern pro Sekunde.
Videos schauen dagegen geht mit dem Captiva PAD 8 Pro recht gut, das Streaming von YouTube oder Vimeo funktioniert sehr gut, auch wenn die mobile YouTube-App auf unserem Testgerät auf 720p Auflösung limitiert. Auch DivX-Videos vom USB-Stick laufen ohne Probleme. Sollten einige Videoformate vom vorinstallierten Player nicht erkannt werden, findet man im Google Play Store zahlreiche Apps, die dieses Problem beheben können.
Zubehör
Spendabel zeigt sich Captiva, was das beigelegte Zubehör betrifft: Micro-USB-auf-USB-Adapter, USB-Verbindungskabel, gedrucktes und ausführliches Handbuch und ein Netzteil. Optimal wäre noch ein Adapter für den mini-HDMI-Port gewesen, den muss man allerdings gesondert erwerben. Wenn man allerdings bedenkt, welche Preise Apple für derartige Adapter verlangt, und dass beim Amazon Kindle Fire HD 7 nicht einmal ein Netzteil beigelegt ist, muss man Captiva die beigelegten Zugaben hoch anrechnen.
Problematisch wird es lediglich, wenn man für sein Tablet maßgenschneidertes Zubehör, wie eine Schutzhülle oder einen Tischständer kaufen möchte: Captiva bietet momentan nichts Derartiges an, so dass man sich bei Drittherstellern umsehen und ausprobieren muss, ob das Zubehör zum PAD 8 Pro passt.
Garantie
Die gesetzliche Gewährleistung von 24 Monaten greift natürlich beim Captiva PAD 8 Pro, darüber hinaus gibt es von Seiten des Herstellers keine Garantie. Im Schadensfall muss der Kunde nach dem "Bring-In"-Prinzip das Tablet an den Hersteller senden, dieser schaut sich das Tablet an und erstattet bei gerechtfertigten Ansprüchen die Versandkosten.
Eingabegeräte & Bedienung
Bei der Bedienung verlässt sich das Tablet ganz auf seinen kapazitiven Touchscreen, der sich mit bis zu 5 Fingern gleichzeitig bedienen lässt. Bei der Erkennung der Eingaben hatten wir keine Probleme, selbst wenn mehrere Finger gleichzeitig schnell auf der virtuellen Tastatur tippten, wurden die Eingaben klar erkannt. Die Tastatur ist abhängig von der Bildschirmgröße natürlich etwas enger als bei größeren Tablets, trotzdem hatten wir selbst im Hochkant-Modus keinerlei Probleme, schnell und flüssig mit mehreren Fingern zu schreiben.
Spannend wird es bei der Spracheingabe, denn auf den ersten Blick können wir nicht feststellen, ob und wo sich ein Mikrofon an unserem Testgerät befindet. Die Anleitung verrät uns, dass es sich neben dem Audioausgang befinden soll, dort ist aber bei unserem Gerät eine Schraube. Google Chrome erkennt unsere Spracheingaben trotzdem zuverlässig, irgendwo scheint sich das Mikrofon also zu verbergen.
Zusätzlich zum Touchscreen befinden sich an der oberen Querseite, sowie an einer Längsseite mehrere Hardware-Buttons, die der Lautstärkeregelung, dem Ein- und Ausschalten, sowie als "Zurück"-Button dienen. Diese sind, weniger hochwertig als beim Captiva PAD 10.1, nur in schwarzem Kunststoff ausgeführt, haben aber einen klaren Druckpunkt und setzen unsere Eingaben zuverlässig um.
Eine Displaygröße von 4:3 ist mittlerweile richtiggehend ungewöhnlich bei Tablets in der Größe des Captiva PAD 8 Pro ist sie hingegen recht üblich. Das Display löst mit 1.024 x 768 Pixeln auf, da geht in der Klasse mittlerweile mehr, wie Amazon Kindle Fire HD 7 oder Google Nexus 7 beweisen.
Außerdem ist das Display leider nicht sehr hell geraten: 184 cd/m² sind allenfalls unteres Mittelfeld, Konkurrenten wie das Kindle Fire HD 7 schaffen hier über 400 cd/m². Gut, unser Testgerät platziert sich deutlich vor dem Braun B-Tab 711, dieses brachte aber auch einen der schlechtesten Bildschirme mit, die wir jemals gesehen haben.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 184 cd/m²
Kontrast: 876:1 (Schwarzwert: 0.21 cd/m²)
Der Kontrast ist ordentlich und der Bildschirm überzeugt durch tiefes Schwarz, bei dem kaum ein Grauschleier sichtbar ist. Farben wirken recht strahlend und das Bild scharf. Hier gibt es also am Bildschirm nichts auszusetzen, Filme und Bilder ansehen macht auf dem Display definitv Spaß.
Wer nach draußen geht, wird nur wenig Spaß am Captiva PAD 8 Pro haben, dafür ist die Helligkeit einfach zu gering. Dazu kommen noch die starken Reflexionen auf dem Bildschirm. Allenfalls im Schatten oder in hellen Räumen lässt sich mit dem Tablet arbeiten.
Grundsätzlich bieten IPS-Panels eine gute Blickwinkelstabilität. Allerdings ist die natürlich von Panel zu Panel noch einmal unterschiedlich. Beim Captiva PAD 8 Pro sind die Blickwinkel kleiner als bei vielen anderen Geräten, so dass schnell Farbveränderungen und Kontrasteinbrüche sichtbar werden, wenn man das Tablet nach links, rechts, oben und unten neigt. Besonders, wenn man von oben auf den Bildschirm blickt, macht sich das bemerkbar.
Der große Bruder Captiva PAD 10.1 konnte bei gleicher Hardwareausstattung durchaus mit seiner Leistung überzeugen: Spiele jeder Art, Apps und Bedienung liefen flüssig. Auch das kleinere Captiva PAD 8 Pro sollte also leistungstechnisch in der oberen Mittelklasse mitspielen und alle aktuellen Apps vom Browser bis zum 3D-Game ohne Probleme darstellen können. Durch ausführliche Benchmarktests überprüfen wir das.
Das Schlusslicht in unserem Vergleich bildet das Braun B-Tab, das mit einem langsameren Prozessor auskommen muss. Das Blaupunkt Endeavour 800 liegt nur leicht hinter dem Captiva PAD 8 Pro, aber auch Google Nexus 7 und Amazon Kindle Fire HD 7 können nicht wirklich davonziehen. Das Apple iPad Mini zeigt seine Überlegenheit im Linpack-Benchmark, wo es ein um 75% höheres Ergebnis erreicht als unser Testgerät. Wem es also nur um die Leistung geht, der kann sich den Aufpreis für die Geräte von Google und Amazon sparen und beruhigt zum Captiva PAD 8 Pro greifen.
Linpack Android / IOS - Multi Thread (nach Ergebnis sortieren) | |
Captiva PAD 8 Pro | |
Blaupunkt Endeavour 800 | |
Braun B-Tab 711 | |
Acer Iconia B1-A71 | |
Google Nexus 7 | |
Amazon Kindle Fire HD 7 inch | |
Apple iPad mini |
AnTuTu v3 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Captiva PAD 8 Pro | |
Blaupunkt Endeavour 800 | |
Braun B-Tab 711 | |
Acer Iconia B1-A71 | |
Google Nexus 7 |
Geekbench 2 - 32 Bit - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Captiva PAD 8 Pro | |
Braun B-Tab 711 | |
Acer Iconia B1-A71 | |
Google Nexus 7 | |
Amazon Kindle Fire HD 7 inch | |
Apple iPad mini |
Die Grafiklösung im Captiva PAD 8 Pro ist stark und zeigt sich, sogar verglichen mit der im Amazon Kindle Fire HD 7, deutlich überlegen. Lediglich das Google Nexus 7 kann aktuell mithalten.
Auch wichtig für ein Tablet: Wie schnell kann ich damit im Internet surfen und wie schnell bauen die Browser eine Seite auf. Wir testen die Geschwindigkeit mit unterschiedlichen Browserbenchmarks. In allen zeigt sich das Captiva 8 Pro auf einer Höhe mit den meisten Konkurrenten, lediglich das Braun B-Tab fällt zurück.
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Captiva PAD 8 Pro | |
Blaupunkt Endeavour 800 | |
Braun B-Tab 711 | |
Acer Iconia B1-A71 | |
Google Nexus 7 | |
Amazon Kindle Fire HD 7 inch | |
Apple iPad mini |
Vellamo Mobile Benchmark 2.0 - Metal (nach Ergebnis sortieren) | |
Captiva PAD 8 Pro | |
Blaupunkt Endeavour 800 | |
Braun B-Tab 711 | |
Acer Iconia B1-A71 |
Mozilla Kraken 1.0 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Captiva PAD 8 Pro | |
Blaupunkt Endeavour 800 | |
Acer Iconia B1-A71 |
Octane V1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Captiva PAD 8 Pro | |
Acer Iconia B1-A71 | |
Google Nexus 7 |
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Captiva PAD 8 Pro | |
Blaupunkt Endeavour 800 | |
Braun B-Tab 711 | |
Acer Iconia B1-A71 | |
Google Nexus 7 | |
Amazon Kindle Fire HD 7 inch | |
Apple iPad mini |
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Captiva PAD 8 Pro | |
Blaupunkt Endeavour 800 | |
Acer Iconia B1-A71 | |
Google Nexus 7 | |
Apple iPad mini |
* ... kleinere Werte sind besser
Der NAND-Flash-Speicher des Captiva PAD 8 Pro verhält sich in unserem Test sehr unterschiedlich, liegt manchmal vorne und dann wieder zurück. Im Mittel ist der Speicher etwas langsamer, als der der Konkurrenten.
Spiele
Das zeigt sich auch, als wir einige Spiele auf dem Tablet starten: Vom anspruchslosen "Angry Birds Star Wars", über Strategie-Games, wie "Die Simpsons - Springfield" oder das Actionspiel "Zombiewood", bis hin zum 3D-Shooter "Shadowgun: Dead Zone" - alle Games werden flüssig dargestellt. Dafür ist die integrierte Grafiklösung ARM Mali 400-MP verantwortlich, die mit 250 MHz taktet. Die ist für aktuelle Spiele gut gerüstet, mit der Zukunftsfähigkeit ist es aber über kurz oder lang nicht so weit her.
Temperatur
Captiva zeigt auch beim PAD 8 Pro, dass man die integrierten Komponenten gut im Griff hat und auch die Abwärme nicht zu hoch wird. Die absolute Maximaltemperatur, die wir messen, sind 36,1 Grad, was eine spürbare, aber nicht unangenehme Erwärmung darstellt. Hier leistet sich auch keiner der Konkurrenten eine wirkliche Schwäche, am wärmsten wird das Amazon Kindle Fire HD 7: Unter Last steigt die Temperatur bei Amazons Tablet schon mal über 40 Grad.
Wirklich heiß wird eigentlich nur das kleine Netzteil, das bis zu 10 Watt an Strom liefert: 57,5 Grad, wenn man das Tablet wirklich beansprucht und das Netzteil gleichzeitig den Akku laden muss.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 34.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Der Lautsprecher ist etwas ungünstig an der Rückseite platziert. Wenn das Tablet also auf dem Tisch liegt, ist der Sound etwas gedämpft. Ohnehin macht der Lautsprecher aber keinen großartigen Sound: Bässe fehlen völlig, Mitten und Höhen sind überbetont. Dafür ist zumindest die maximale Lautstärke ganz ordentlich. Richtig gute Lautsprecher findet man aber aktuell bei keinem Tablet. Audiophile und Filmliebhaber greifen deshalb lieber zum Kopfhörer oder schließen Lautsprecher an, der 3,5mm Audioausgang funktioniert nämlich tadellos.
Energieaufnahme
Bei der Leistung konnte sich das Captiva PAD 8 Pro nicht wirklich absetzen, platzierte sich aber solide im Mittelfeld. Beim Energieverbrauch fällt es zurück: Etwas schwächere Tablets wie das Braun B-Tab 711 oder auch das Blaupunkt Endeavour 800 brauchen weniger Energie, aber auch das viel leistungsfähigere iPad Mini verbraucht wesentlich weniger.
Unter Vollast verbraucht das Captiva PAD 8 Pro beispielsweise mit 9,8 Watt rund 80% mehr Strom als die günstigen Konkurrenten und auch im Idle-Betrieb ist der Energieverbrauch signifikant höher. Auch nicht vorteilhaft: Wenn das Tablet im Standby-Modus ist, oder wenn es im ausgeschaltenen Zustand ist, verbraucht es mit 0,7 bzw. 0,3 Watt wesentlich mehr Strom als das iPad Mini oder das Blaupunkt Endeavour 800, das sogar völlig ohne Strom auskommt. Bei der Akkukapazität findet sich unser Testgerät wieder in der Mitte ein, es wird also spannend werden, wie sehr der hohe Energieverbrauch auf die Laufzeiten drückt.
Aus / Standby | 0.3 / 0.7 Watt |
Idle | 1.5 / 4.3 / 5 Watt |
Last |
8.3 / 9.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Der höhere Energieverbrauch und der kleine 4.000 mAh-Akku machen sich hier deutlich bemerkbar: Nur 3:23 Stunden kann man mit dem Tablet per WLAN surfen, bis man sich wieder eine Steckdose suchen muss. Wer das Tablet voll belastet, der muss sich sogar nach 2:16 Stunden schon wieder einen Stromanschluss suchen.
Die günstige Konkurrenz ist da nicht soweit voraus und liefert teilweise ja auch weniger Leistung, wer sich bei den Geräten von Amazon und Google umschaut, bekommt aber deutlich höhere Laufzeiten geboten. Von Apples iPad Mini mit seinen 12 Stunden, die es im WLAN-Test durchhält, ganz zu schweigen. Hier hätte Captiva in dem doch recht großen Gehäuse gerne auch einen großen Akku unterbringen können, dann hätte es auch zu einer noch höheren Wertung gereicht.
Um es rundheraus zu sagen: Der größere Bruder, das Captiva PAD 10.1 wirkt auch tatsächlich erwachsener als das Captiva PAD 8 Pro. Zwar bietet auch das 8-Zoll-Gerät ein interessantes Preis-Leistungs-Verhältnis und kann bei der Leistung mit den Konkurrenten Google Nexus 7 und Amazon Kindle Fire HD 7 mithalten, es leistet sich aber auch einige Schwächen: Der dunkle Bildschirm disqualifiziert das Captiva PAD 8 Pro für den Außeneinsatz und enttäuscht mit seinen eingeschränkten Blickwinkeln. Das recht hohe Gewicht und das dickste Gehäuse im Vergleich hätten es Captiva eigentlich erlaubt, auch einen großen Akku einzubauen, stattdessen muss man sich mit kurzen Akkulaufzeiten herumärgern, zudem dauert das Laden des Akkus sehr lange. Außerdem muss man auf viele Features, wie Bluetooth, GPS und NFC verzichten.
Wer also nach einem handlichen Tablet sucht und dabei das Captiva PAD 8 Pro in Betracht zieht, der sollte sich bewusst sein, dass er einige Einschränkungen hinnehmen muss, die größte dürfte die Akkulaufzeit sein. Auf der Habenseite stehen ein solides Gehäuse, die zwei Kameras und die Leistungsfähigkeit. Ein auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmter Vergleich mit der Konkurrenz lohnt sich aber vor dem Kauf.