Test Blaupunkt Endeavour 800 Tablet
Discovery und Endeavour heißen die beiden Tablet-Serien des deutschen Autoradio- und Navi-Herstellers Blaupunkt. Die Discovery-Tablets hat Blaupunkt bereits auf der IFA 2012 vorgestellt, inzwischen sind auch die Endeavour-Geräte auf dem Markt erhältlich. Die Namen, offensichtlich angelehnt an die gleichnamigen US-Raumfähren, klingen verheißungsvoll – nach moderner, zukunftsweisender Technologie. Während die Geräte der Discovery-Serie auf ein 9,7-Zoll großes Display und einen Nvidia-Tegra-2-Prozessor setzen, gibt es die beiden – preislich etwas günstigeren – Endeavour-Varianten mit einem 8 beziehungsweise 9,1 Zoll großen IPS-Display und einem Cortex-A9 1,5 GHz Dual-Core-Prozessor von Amlocic. Beide nutzen das Betriebssystem Android 4.0.4, alias Ice Cream Sandwich, inzwischen abgelöst vom Nachfolger Android 4.1, auch bekannt unter dem Namen Jelly Bean. Das Endeavour 800 verfügt über einen 8 GB Flashspeicher, 16 GB stehen dem User des größeren Bruders Endeavour 1000 zur Verfügung. Beide Geräte sind mit 1 GB Arbeitsspeicher und einem standardmäßig vorhandenen Zugang zum Google Play Store ausgestattet. Das Endeavour 800 ist für 189 Euro zu haben, der große Bruder kostet 239 Euro.
Doch was können die Tablets mit den klangvollen Namen aus der US-Raumfahrt tatsächlich? Wörtlich übersetzt heißt Endeavour "Bestreben". Dürfen wir also davon ausgehen, dass wir es hier mit einem Streber, also Klassenprimus zu tun haben? Oder bleibt das "Bestreben" von Hersteller Blaupunkt, mit dem Endeavour 800 ein ebenso preisgünstiges wie potentes Tablet zu kreieren, unerreicht? Wir haben genau hingeschaut und das Endeavour 800 durch unseren Test-Parcours geschickt.
Eine gute Figur. Im Falle des Blaupunkt Endeavour 800 kann man getrost von einer schmalen Silhouette sprechen. Mit einer Dicke von 11 Millimetern steht es im Vergleich mit Geräten seiner Klasse gar nicht übel dar. Umrandet ist das 8-Zoll große IPS-Display von einem 205 x 158 Millimeter großen Gehäuserahmen. Der ist im Randbereich aus glänzendem anthrazitfarbenem Kunstoff gefertigt. Hier sind auch die Anschlüsse eingelassen – sie befinden sich allesamt an der rechten Gehäuseseite. Lautstärkewippe und der Power-Button befinden sich an der Stirnseite des Geräts.
Die Rückseite des Endeavour 800 besteht aus einer dunkelgrauen Schale aus matt gebürstetem Alu. Die Oberflächenstruktur ist zwar leicht angeraut, dennoch hinterlässt das Tablet einen etwas "flutschigen" Eindruck beim Handling. Ein gutes haptisches Erlebnis, wie es beispielsweise stärker angeraute oder gummierte Oberflächen hinterlassen, bleibt hier aus. Dafür haben Fingerabdrücke auf der metallischen Rückseite so gut wie keine Chance. Anders hingegen sieht es bei dem umlaufenden Rahmen aus glänzendem Kunststoff aus. Der ist nach kürzester Zeit überzogen von unschönen Fingerabdrücken.
Insgesamt macht das Gehäuse des Endeavour 800 einen soliden Eindruck. Für die Optik gibt es sicher keinen Design-Preis, aber sie ist schlicht, unauffällig und zweckmäßig. Letzterer Punkt bezieht sich vor allem auf die Verarbeitung des Chassis. Die Rückseite aus Alu sorgt für Stabilität und eine hohes Maß an Verwindungssteifigkeit.
Im Blaupunkt Endeavour 800 verbaut ist ein Cortex-A9 1,5 GHz Dual-Core-Prozessor Amlocic AML8726-MX. Für die Grafik sorgt eine GPU vom Typ Mali 400 MP, wie sie beispielsweise auch im 169 Euro teuren B-Tab 711 von Braun steckt – ein Tablet, das nicht unbedingt durch eine herausragende Grafikleistung besticht. Doch wie sich CPU- und GPU-Ausstattung des Endeavour 800 schlagen, dazu später mehr in unserem Test.
Das Tablet verfügt über 8 GB internen Speicher und 1 GB Arbeitsspeicher. Per microSD lässt sich die Speicherkapazität um bis zu 32 GB erweitern. Ein entsprechender Slot befindet sich an der rechten unteren Gehäuseseite. Hier sind neben der Buchse für den Ladestecker auch ein Mini-HDMI-Anschluss sowie ein Micro-USB-Port und eine 3,5-mm-Klinke für einen Kopfhörer platziert.
Software
Das Endeavour 800 unterstützt das Betriebssystem Android 4.0, alias Ice Cream Sandwich. Ganz up to date ist das nicht, immerhin verfügt manch Tablet-Rechner ähnlicher Preisklasse bereits über den Nachfolger Android 4.1, genannt Jelly Bean. Das Google Nexus 7 etwa hat zwar ein etwas kleineres Display als unser Blaupunkt-Testkandidat, kostet aber mit rund 200 Euro nicht viel mehr und nennt schon das modernere Jelly Bean sein eigen. Dass das Endeavour 800 – wie viele andere günstige Tablets, die derzeit auf den Markt drängen – noch unter der alten Android-Version läuft, gereicht dem Tablet nicht zwangsläufig zum Nachteil. Nun gut, das Neueste vom Neuen ist die "Eiscremeschnitte" nicht, aber sie läuft stabil und zuverlässig auf dem Blaupunkt-Tablet. Im Rahmen unseres Test sind weder größere Ruckler noch Verzögerungen bei Eingaben und der Bedienung aufgefallen. Für ein Tablet dieser Preisklasse ist das völlig ok. Schließlich gibt es auch andere Beispiele: Das B-Tab von Braun etwa lässt sich unter Android 4.0 in etwa so flüssig bedienen wie ein "Sack Nüsse", spielt aber puppenlustig in derselben Preisklasse wie das Endeavour 800. Beim Trekstor Ventos 9.7 funktioniert zwar Android 4.0 recht gut, dafür hat das rund 250 Euro teure Tablet nicht einmal einen Zugang zum Google Play Store. So gesehen steht das Blaupunkt Endeavour 800 softwareseitig gar nicht mal so schlecht da: Betriebssystem läuft, Zugang zum Google Play Store ist vorhanden.
Kommunikation & GPS
Das Endeavour 800 ist WLAN-fähig nach 802.11 b/g/n. Die Verbindung ist schnell hergestellt, der Empfang ist stabil. Per Standard-3G-Dongle (nicht im Lieferumfang enthalten) lässt sich optional auch eine mobile Internetverbindung herstellen. Über kurze Distanzen ist ein Daten-Austausch per Bluetooth 4.0 möglich. Über ein GPS-Modul verfügt das Blaupunkt Endeavour 800 hingegen nicht.
Kameras & Multimedia
Das Blaupunkt Endeavour 800 verfügt über eine rückwärtige 2-MP-Kamera. Die Tatsache, dass das Tablet überhaupt eine rückwärtige Kamera hat, ist schon mal nicht schlecht. Denn viele günstige Tablets verzichten gänzlich auf eine solche, da mit den Bildergebnissen ohnehin nicht viel anzufangen ist. Zwei Megapixel sind nicht viel, aber für kleine Schnappschüsse zwischendurch ausreichend. Daher "grünes Licht" für die kleine Tablet-Knipse, die zwar keine farbenprächtigen, ultrascharfen Ergebnisse liefert, aber eine nette zusätzliche Option ist. Die Front-Kamera löst mit 0,3 Megapixel auf. Das ist auch keine Wucht, aber für Videotelefonie – etwa über Skype – ausreichend. Die Bilder sind erwartungsgemäß nicht sonderlich toll und arg verrauscht. Irritierend ist zudem ein deutlicher "Lila-Schleier", der sich über sämtliche Aufnahmen legt. Dennoch wollen wir hier nicht meckern, die Kamera erfüllt ihren Zweck. Mehr sicher nicht.
Zubehör
Im Lieferumfang enthalten sind neben Tablet und Bedienungsanleitung ein 230V-Ladeadapter, ein OTG-Adapter (zum Anschluss von Tastaturen, 3G-Sticks o.ä.), ein USB-Kabel sowie In-Ear-Kopfhörer. Letztere Dreingabe ist nicht nicht unbedingt die Regel. In-Ears sucht der Kunde bei manch anderem Tablet dieser Preiskategorie im Lieferumfang vergebens.
Garantie
Blaupunkt gewährt dem Endverbraucher 24 Montate Garantie ab Kaufdatum. Das passt.
Spiele
Ob das Blaupunkt Endeavour für ein kleines Spielevergnügen taugt? Wir haben im Rahmen unseres Tests mal "die Lampe rein gehalten" und geschaut, was das Tablet kann. Das grafisch wenig anspruchsvolle Game "Angry Birds" startet nach der Installation problemlos und lässt sich auch ohne Stocken oder Ruckler leicht und flüssig spielen. Die verbaute GPU des Typs Mali 400 MP muss sich weder recken noch strecken, um dem Spieleklassiker Herr zu werden. Hier gibt es nichts zu beanstanden. Doch wie sieht es bei einem grafisch etwas anspruchsvolleren Spiel wie "Raging Thunder 2" aus? Auch auf der virtuellen Autorennstrecke macht das Tablet eine gute Figur. Nennenswerte Ruckler oder Verzögerung haben wir nicht feststellen können. Der Lagesensor reagiert gut, die Grafik ist ansprechend, wenn auch nicht überragend. Unser Urteil: Daumen hoch für das Endeavour 800 als mobile Spielekonsole für unterwegs. In Sachen Zukunftssicherheit wird es aber mit der ARM Mali Einkern-GPU über kurz oder lang eng.
Eingabegeräte & Bedienung
Um es gleich vorwegzunehmen: Das kapazitive 8-Zoll große "HD Multitouch IPS2 Display", wie Hersteller Blaupunkt den Touchscreen des Endeavour 800 bezeichnet, macht seine Sache ordentlich. Buchstaben und Zahlen auf der virtuellen Tastatur lassen sich präzise ansteuern und auswählen. Auch beim Surfen im Web werden angeklickte Links korrekt angezeigt. Ein vermeintliches "Danebenklicken", wie es dem User bei weniger empfindlichen Touchscreens schnell "sauer aufstößt", bleibt hier aus. Auch der Randbereich, wo man etwa die "Kreuzchen" mehrerer geöffneter Tabs schließen muss, ist ebenso berührungsempfindlich wie die Mitte des Panels. Die Anordnung der Anschlüsse an der rechten Gehäuseseite ist übersichtlich. Hängt das Gerät am Ladekabel ist dennoch ein Arbeiten problemlos möglich. Auch Lautstärkewippe und Power-Button sind gut tastbar und können somit "blind" betätigt werden. Alles in allem meistert das Tablet alltägliche Eingabe- und Bedienungs-Anforderungen wie das Surfen im Web oder ein bisschen Korrespondenz unauffällig und flüssig.
Das 8-Zoll Große IPS-Display des Endeavour 800 stellt Bildinhalte im Format 4:3 dar und verfügt über eine mittlerweile als durchschnittlich zu bezeichnende Auflösung von 1024 x 768 Bildpunkten. Schauen wir uns die Luminanzwerte an. Bei einem Spitzenwert von 222 cd/m2 (gemessen am oberen rechten Rand) kann man zwar nicht von einem Feuerwerk geballter Leuchtkraft sprechen – im Zentrum erreicht das Tablet gar eine maximale Helligkeit von nur noch 187 cd/m2. Aber ein Blick in die Niederungen der nach unten offenen "Luminanz-Skala" mag die Werte des Blaupunkt Tabs dennoch ins rechte Verhältnis setzen. Das cmx Rapax 070-0508 Tablet etwa dümpelt bei den Luminanzwerten an allen neun Messpunkten im zweistelligen Bereich und leuchtet an der hellsten Stelle mit gerade mal mit 93 cd/m2. Das sind rund 100 cd/m2 weniger als bei unserem Testgerät. Natürlich darf auch der Vergleich nach oben nicht fehlen. Das kleine Google Nexus 7 beispielsweise knackt hier an der hellsten Stelle knapp die 300 cd/m2-Marke. Unterm Strich ist auch die Leuchtkraft nur durchschnittlich.
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Ausleuchtung: 83 %
Helligkeit Akku: 187 cd/m²
Kontrast: 813:1 (Schwarzwert: 0.23 cd/m²)
Grundsolide ist der Schwarzwert von 0,23 cd/m2, gemessen mit dem Gossen Mavo-Monitor. Das Resultat sind gute Kontraste und eine farblich satte Darstellung selbst dunkler Bildschirminhalte.
Kommen wir zu der Frage, wie sich das Display des Endeavour 800 im Außengebrauch schlägt. Eine elementare Frage, schließlich ist ein Tablet für den mobilen Einsatz konzipiert. Und wer mag sein Tablet schon nur inhäusig von Zimmer zu Zimmer schleppen? Wie schaut's also unter freiem Himmel aus? Zunächst fällt die spiegelnde Oberfläche auf, die naturgegeben je nach Sonneneinstrahlung heftig reflektiert und dem User mehr oder weniger stark die Sicht auf den Displayinhalt nimmt. Aber reichen die Helligkeitswerte aus, um reflexionsbedingte Irritationen auf dem Bildschirm wett zu machen? Unsere Erfahrung im Test hat gezeigt: Nicht ganz. Die Luminanzwerte sind nicht wirklich schlecht, die Leuchtkraft des Displays ist aber nicht stark genug, um unter freiem Himmel ein problemloses Ablesen des Bildschirminhaltes stets zu gewährleisten.
Ein weiteres Kriterium bei der Beurteilung der Display-Qualität ist die Frage nach der Blickwinkelstabilität. Ist diese schwach, guckt der User bereits bei leicht flachem Blickwinkel in "die Röhre" beziehungsweise in ein konturloses Potpourri invertierter Farben. Das kann man dem Blaupunkt Endeavour 800 allerdings nicht nachsagen. Selbst flache Blickwinkel meistert das Display ordentlich. Dass das in der Tablet-Welt nicht selbstverständlich ist, zeigt der Vergleich mit Blickwinkel-schwachen Geräten wie dem cmx Rapax oder dem B-Tab von Braun.
Das Blaupunkt Endeavour 800 basiert auf einem 1,5 GHz Amlogic AML8726-MX Prozessor mit zwei Kernen und verfügt über 1 GB RAM Arbeitsspeicher. Die verbaute Grafikkarte ist eine ARM Mali 400 MP.
Werfen wir einen Blick darauf, wie sich das Tablet im direkten Leistungsvergleich mit anderen aktuellen Geräten seiner Klasse schlägt. Die Ergebnisse des Performance-Benchmarks Antutu V3 sehen gar nicht übel aus. Die CPU-Performance bleibt zwar mit 4082 Punkten hinter der des Google Nexus 7 mit 6371 Punkten zurück, das Acer Iconia B1-A71 muss sich aber mit 3223 Punkten geschlagen geben. Im Antutu Total Score belegt das Endeavour 800 im Vergleich mit dem Braun B-Tab 711, dem Google Nexus 7 und dem Acer Iconia B1-A71 sogar mit 9142 Punkten den zweiten Platz. Das Google Nexus ist hier mit insgesamt 12703 Punkten einfach besser. Auf den Performance-Benchmark Androbench mochte sich das Endeavour nicht einlassen. Die Anwendung ließ sich auch nach wiederholtem Versuch nicht starten.
Das Ergebnis des Grafik-Tests per GLBenchmark 2.5 sieht ganz ähnlich aus. Hier gibt es für das Endeavour 800 innerhalb der Vergleichsgruppe immerhin "Bronze" mit 7 fps, "Silber" für das Prestigio Multipad mit 7,2 fps und "Gold" für das Google Nexus 7 mit 7,7 fps.
GLBenchmark 2.5 - 1920x1080 Egypt HD Offscreen Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Blaupunkt Endeavour 800 | |
Braun B-Tab 711 | |
Google Nexus 7 | |
Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo (PMP5770D) |
Im browserbasierten Benchmark Google V8 erreicht das Blaupunkt Tablet 1291 Punkte und bleibt damit nur knapp hinter dem Nexus 7 und dem Acer Iconia B1-A71 zurück.
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Blaupunkt Endeavour 800 | |
Trekstor Surftab Ventos 9.7 | |
Braun B-Tab 711 | |
Google Nexus 7 | |
Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo (PMP5770D) | |
Acer Iconia B1-A71 |
Beim Javascript-Benchmark Sunspider erreicht das Endeavour 800 unauffällige 1512,7 ms. Hier gilt, je weniger desto besser. Zum Vergleich: Das B-Tab 711 von Braun ist hier mit 3542,3 ms klares Schlusslicht.
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Blaupunkt Endeavour 800 | |
Trekstor Surftab Ventos 9.7 | |
Braun B-Tab 711 | |
Google Nexus 7 | |
Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo (PMP5770D) | |
Acer Iconia B1-A71 |
* ... kleinere Werte sind besser
Temperatur
Das Blaupunkt Endeavour 800 behält auch unter Stress einen kühlen Kopf. Während des Stability Tests wird das Gerät unter Volllast gerade mal 34,9 Grad warm, gemessen an der Vorderseite im mittleren, unteren Randbereich. Das ist nicht einmal handwarm. Im Idle-Modus zeigt sich ein ähnliches Bild. Hier klettert die Quecksilbersäule lediglich auf 31,8 Grad an. Das Netzteil erreicht unter Last 37,1 Grad, im Idle-Modus wird es 34 Grad warm. Insgesamt ein durchweg unauffälliges Temperaturverhalten, das weit entfernt von kritischen Bereichen rangiert.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 34.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 32.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Der Mono-Lautsprecher auf der Rückseite des Gehäuses ist zwar verhältnismäßig laut, der Klang ist jedoch blechern und leicht krächzend. Die Bässe sind schwach, die Höhen verzerrt. Zur klanglichen Untermalung von Spielen langt der Lautsprecher. Für ungetrübten Musikgenuss empfiehlt sich der Griff zum Kopfhörer.
Energieaufnahme
Im Idle-Zustand verbraucht das 8-Zoll-Tablet von Blaupunkt bei minimaler Helligkeit und ausgeschaltetem WLAN 1,8 Watt. Bei maximaler Helligkeit, eingeschaltetem WLAN und Bluetooth genehmigt sich das Tablet im Idle-Zustand 3,7 W. Unter voller Prozessor-Last werden 5,1 W verbraucht. Immerhin 5,6 W saugt das Endeavour 800 beim Stability Test CPU+GPU. Die Werte sind vergleichbar mit den Ergebnissen, die beispielsweise ein Acer Iconia B1-A71 oder ein Prestigio Multipad erreicht.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 1.8 / 3.2 / 3.7 Watt |
Last |
5.1 / 5.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Im Lesetest hält der 19 Wh starke Akku des Endeavour 800 bei minimaler Displayhelligkeit und angeschaltetem WLAN 11 Stunden und 35 Minuten durch. Der 16 Wh starke Akku des Google Nexus 7 schafft hier beispielsweise über 17 Stunden. Beim realitätsnahen WLAN-Surftest mit einer Display-Helligkeit von 150 cd/m2 streckt der Lithium-Ionen-Akku nach 5 Stunden und 18 Minuten "alle Viere von sich". Nicht viel langlebiger ist hier das Acer Iconia B1-A71, sein muss auch nach rund fünfeinhalb Stunden zurück an die Steckdose. Unter voller Belastung während des Stability Tests (CPU + GPU) ist nach 3 Stunden und 5 Minuten Schluss. Viel mehr schafft auch das Google Nexus 7 nicht. Mit diesen Werten zählt der 4300 mAh starke Lithium-Ion-Akku des Endeavour sicher nicht zu den absoluten Langstreckenläufern, knauserig bemessen ist die Kapazität aber auch nicht und daher als gutes Mittelmaß einzustufen.
"Endeavour" das klingt nach Raumfahrt, moderner Technik und Fortschritt. Eingangs haben wir uns gefragt, wie viel Wahrheit in dem klangvollen Namen Endeavour, "Bestreben", steckt. Ist das Endeavour 800 ein Streber, wie er im Buche steht oder strebt Hersteller Blaupunkt hier das sehr ambitionierte Ziel "viel Leistung für wenig Geld" an? Unser Test hat gezeigt, ein Streber ist das Blaupunkt Endeavour wahrlich nicht. Eher ein stiller Arbeiter, der schnörkellos und unauffällig daherkommt und einfach seinen Dienst tut. Zugegeben, wirkliche Höhen im Sinne von absoluten Glanzlichtern, zeigt das Gerät nicht. Aber es zeigt eben auch keine gravierenden Mängel oder heftige Einbrüche. Da wäre zum einen das solide Gehäuse. Es besticht nicht durch irgendwelche optischen Highlights, aber es bietet auch keinen wirklichen Anlass zur Kritik. Es hält Druck und dem Versuch einer Verwindung stand. Punkt. Ebenso verhält es sich mit dem Betriebssystem. Natürlich ist die "Eiscremeschnitte" Android 4.0 nicht mehr die "frischeste". Aber im Falle des Blaupunkt Endeavour 800 "schmeckt" sie noch. Android 4.0 läuft hier stabil und zuverlässig. Was will man mehr.
Und das Display? Eine maximale Leuchtkraft von 222 cd/m2 ist nicht übel. Immerhin gibt es Tablets, die bei den Luminanz-Werten im zweistelligen Bereich rangieren und für fast dasselbe Geld über die Ladentheke gehen. Natürlich gibt es auch Ausreißer nach oben, etwa das Google Nexus 7, das mit mehr als 300 cd/m2 strahlt und auch nicht viel teurer ist. Auch in Bezug auf Schwarzwert, Kontrastverhältnis und Blickwinkelstabilität kommt das IPS-Display des Endeavour 800 gut weg.
Damit kann das 8-Zoll große Tablet von Blaupunkt im Prinzip alles, was ein Tablet für den üblichen "Hausgebrauch" so können muss: Ein bisschen Surfen, Spielen oder ein paar Zeilen tippen. Hinter dem großen klangvollen Namen Endeavour steckt somit weniger ein "strebsames Tablet-Raumschiff" als vielmehr ein solides, schnörkelloses Stück Tablet.