Test cmx Rapax 070-0508 Tablet
Es ist wie überall: Erleben Produkte einen Hype, springen zahllose Hersteller und Firmen, die sich als solche ausgeben, auf den Verkaufszug auf, um ihren Anteil vom großen Kuchen abzubekommen. Ein gutes Beispiel dafür ist der aktuelle Tablet-Markt. Während in den ersten Monaten und Jahren seit Erscheinen der ersten modernen Tablets – als Vorreiter darf hier wohl das Apple iPad genannt werden – vorwiegend bekannte Markenhersteller mit Geräten aufwarteten, drängen jetzt unzählige Firmen mit preisgünstigen Modellen in den Markt. (Fast) jeder will heute ein Tablet, und (fast) jeder Hersteller will damit Geld verdienen.
Einer der Newcomer ist die Marke cmx der österreichischen Darius HandelsgmbH. Das Portfolio umfasst derzeit neben verschiedensten elektronischen Gadgets auch eine Handvoll Tablets, die allesamt vor allem mit ihrem günstigen Verkaufspreis locken wollen. So auch das aktuelle Testgerät mit dem nicht gerade sprechenden Namen cmx Rapax 070-0508. Dabei handelt es sich um ein 7-Zoll-Gerät auf Basis von Android Ice Cream Sandwich, das schon etwas länger zu haben ist. Die Ausstattung ist angesichts des Verkaufspreises von nur 130 Euro erwartungsgemäß recht spartanisch. Das Display löst mit 800 x 480 Pixel auf, die Rechenarbeit übernimmt ein Allwinner A13 Prozessor, dessen einziger Rechenkern mit 1 GHz getaktet ist. Auf dem System-on-a-Chip befindet sich zudem die ebenfalls einkernige Grafikeinheit ARM Mali-400 MP. Arbeitsspeicher sind 512 MB vorhanden, der erweiterbare interne Speicher beträgt 8 GB. WLAN ist natürlich auch an Bord, Bluetooth und GPS hingegen nicht.
Vergleicht man die technischen Daten des cmx Rapax mit denen des bereits getesteten Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo (PMP5770D), sieht man sofort, dass man dort für nur 20 Euro Aufpreis deutlich mehr bekommt – zumindest auf dem Papier. Hieran muss sich unser Testgerät also ebenso messen lassen wie an weiteren günstigen Tablets vom Schlage eines Braun B-Tab 711, eines Acer Iconia B1 oder eines Google Nexus 7. Letzteres ist eine harte Nuss, die für das cmx Rapax wohl kaum zu knacken sein wird.
Funktionell lautet die wohlwollende Beschreibung des komplett aus nicht sehr hochwertigem Kunststoff gefertigten Gehäuses. Mit aktuellen Handschmeichlern wie einem Asus Transformer Pad Infinity oder einem Apple iPad mini hat das cmx Rapax natürlich nichts gemeinsam. Das ist auch gar nicht der Anspruch eines Tablets für 130 Euro. Ein wenig mehr Anfassqualität hätten wir uns dennoch gewünscht, zumal das Gehäuse auch nicht zu den stabilsten seiner Zunft zählt. Schon leichte Verwindungen quittiert das 330 Gramm leichte 7-Zoll-Gerät mit vernehmbarem Knarzen. Auf dem Display wird zudem sehr schnell ein Verlaufen der LCD-Flüssigkeit sichtbar, wenn Druck auf die Rückseite ausgeübt wird. Dabei fällt das Gehäuse nicht grade filigran aus. Bei einer Dicke von 13 Millimetern trägt es deutlich mehr auf als das schlanke und dennoch erheblich verwindungssteifere Prestigio MultiPad 7.0. Die übrigen Abmessungen liegen mit 186 x 114 Millimetern aber eher auf der schlanken Seite.
Das kantige Design mit seinem durchgehend schwarzen Kunststoff mutet recht bieder an, die Funktionalität wird aber nicht eingeschränkt. Die Bedienelemente – allesamt Druckknöpfe identischer Größe – sind auf der Oberseite des Gerätes angebracht. Zwei der Plastiktasten dienen zur Regelung der Lautstärke, eine fungiert als Ein-/Aus-Schalter, und der vierte Knopf trägt das Häuschen-Symbol. Damit übernimmt er die Funktion des Home-Buttons, den es bei Android Ice Cream Sandwich aber auch schon als Standardsymbol im Displaybereich gibt. Gut gefallen hat uns der Druckpunkt der Knöpfe.
Erwartungsgemäß wirkt sich der sehr günstige Preis auf die Ausstattung des cmx Rapax aus. Angefangen bei der Allwinner A13 CPU mit nur einem Rechenkern und 1 GHz Taktfrequenz über die ebenfalls im Single-Core-Design ausgeführte GPU vom Typ ARM Mali-400 MP bis hin zum ausreichend bemessenen Arbeitsspeicher von 512 MB. Der interne Speicher beträgt 8 GB, was jedoch angesichts der Erweiterbarkeit mittels microSD-Karte in Ordnung ist. Das 7-Zoll-Tablet versteht sich dabei auch auf SDHC-Karten mit bis zu 32 GB Kapazität.
Auf der linken Gehäuseseite befinden sich alle Schnittstellen. Im Einzelnen sind das eine USB-2.0-Buchse im Miniformat, die mittels OTG-Kabel auch als Host dient, ein offen liegender microSD-Schacht und eine 3,5-Millimeter-Kopfhörerbuchse. Beim Arbeiten im Querformat, und das wird sicher die bevorzugte Haltung sein, stören angeschlossene USB-Kabel oder Kopfhörer. Ein Mikrofon befindet sich noch an der unteren Gerätekante.
Kameras verbaut cmx am Rapax 070-0508 keine – ungewöhnlich in der heutigen Zeit. Wir finden jedoch: besser keine Kamera als die oft unterirdisch schlechten, die bei vielen günstigen Tablets verbaut werden.
Software
Obschon andere Geräte von cmx bereits mit Android Jelly Bean ausgeliefert werden, war unser Testgerät noch mit Android 4.0.4 alias Ice Cream Sandwich ausgerüstet. Grundsätzlich keine schlechte Wahl, nur eben nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit. Dem Hersteller zufolge ist jedoch das verbaute SoC nicht für Jelly Bean geeignet, weshalb auch die Frage nach einem Update obsolet ist. Die cmx Presseagentur verweist auf andere aktuelle Geräte, die mit Android 4.1 ausgestattet sind. Ein entsprechender Test steht schon bei uns auf der Agenda.
Kommunikation & GPS
Auch dieses Kapitel fällt eher kurz aus. WLAN ist natürlich an Bord und mit 802.11b/g/n auch ausreichend schnell. Dass das 5-GHz-Band nicht unterstützt wird, darf man in dieser Preisklasse sicher nicht bemängeln. Dass weder Bluetooth noch GPS vorhanden sind, hingegen schon. Ein 3G-Modul für die mobile Internetverbindung integrieren die Österreicher ebenfalls nicht, verweisen aber auf die Möglichkeit, einen UMTS-Stick am USB-Port nutzen zu können. Eine Liste der unterstützten Sticks gibt es auf der Herstellerseite.
Zubehör
cmx liefert wie nahezu alle Tablet-Hersteller kaum Zubehör mit. Immerhin findet sich im kompakten Karton neben Strom- und USB-Kabel ein USB-OTG-Adapter mit, der die USB-Schnittstelle um eine Host-Funktion erweitert. Als optionales Zubehör führt die Webseite des Herstellers lediglich verschiedene Kopfhörer auf.
Garantie
cmx gewährt auf das Rapax 070-0508 für einen Zeitraum von 24 Monaten Herstellergarantie.
Eingabegeräte & Bedienung
Bei Tablets der untersten Preiskategorie – und da zählt das cmx Rapax 070-0508 zweifelsohne dazu – mussten wir bereits mehrfach nur mäßig funktionierende Touchscreens bemängeln. Da macht der cmx 7-Zöller eine positive Ausnahme. Fingertipps und Multitouch-Gesten werden meist verzögerungsfrei umgesetzt. Die virtuelle Tastatur entspricht dem Android-Standardlayout, an dem cmx systemweit nahezu keine Anpassungen vorgenommen hat. Lediglich die zusätzlichen Symbole für die Lautstärkeregelung im Bereich der Android-Bedienelemente fallen sofort ins Auge. Auch wenn damit die Lautstärkeregelung ebenso doppelt ausgelegt ist wie der Home-Button, finden wir die Integration in die Android-Oberfläche als recht gelungen.
Die Tasten sind im Querformat ausreichend groß und erlauben schnelles Tippen, sofern die Rechenleistung ausreicht. Das ist leider nicht immer der Fall, sodass der User auf manche Eingaben schon mal ein paar Sekunden warten muss. Wohlgemerkt: Dieser Umstand ist weder dem Touchscreen noch den Bedienelementen anzulasten. Hier fehlt es schlicht und einfach an der nötigen Leistung. Dazu aber mehr im entsprechenden Kapitel. Vereinzelte Abstürze des Standard-Browsers und dass sich die Google Chrome App gar nicht erst starten lässt, sind wohl nicht nur der mäßigen Leistung anzukreiden.
Negativ aufgefallen, wenn auch schon ein wenig belustigt, ist uns, dass manche Menüeinträge trotz der Auswahl "Deutsch" auf Englisch angezeigt werden. So ist im Display-Menü etwa von "Screen Adaption" und "Accelerometer Coordinate System" die Rede. Zudem ist es uns nicht gelungen, über die bei ICS bekannte Tastenkombination Power+Lautstärke-Minus Screenshots zu erstellen.
cmx verbaut beim Rapax 070-0508 ein 7 Zoll großes Display mit der WVGA-Auflösung 800 x 480, was mit einem für Tablets eher ungewöhnlichen Seitenverhältnis von 5:3 einhergeht. Bei der Display-Technologie handelt es sich augenscheinlich um ein TN-Panel. Bei günstigen Tablets ist die TN-Technik noch häufig anzutreffen, in einem ultramobilen Gerät wie einem Tablet hat ein TN-Panel aber nichts mehr zu suchen. Warum? Einfach weiterlesen.
In Sachen Helligkeit schießt das Display des cmx Rapax schon den ersten Bock. Ein leuchtschwächeres Tablet haben wir bis dato noch nicht im Test gehabt. Mit maximal 93 cd/m2 muss sich das cmx Rapax sogar noch dem Braun B-Tab 711 geschlagen geben, das für sein schlechtes Display schon heftige Kritik einstecken musste. Auch dort kommt im Übrigen die veraltete TN-Technologie zum Einsatz. In der linken unteren Ecke kommt das Rapax nur auf indiskutable 79 cd/m2 – wohlgemerkt bei maximaler Helligkeitseinstellung. Damit liegt auch die Ausleuchtung mit 85 Prozent nur auf durchschnittlichem Niveau.
Mit 0,3 cd/m2 gibt es am Schwarzwert nichts auszusetzen, da kann das cmx Rapax auch mit deutlich teureren Geräten mithalten. Über einen schwachen Kontrast von 310:1 kommt es aber aufgrund der geringen Leuchtdichte nicht hinaus.
Aufgrund der extrem schlechten Messergebnisse haben wir den Hersteller um ein Ersatzgerät gebeten. Kurzum: Es zeigte sich keine Verbesserung.
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Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 93 cd/m²
Kontrast: 310:1 (Schwarzwert: 0.3 cd/m²)
Dass die Inhalte durchwegs zu dunkel dargestellt werden, ist angesichts der mauen Helligkeit nicht weiter verwunderlich. Dunkle Bereiche profitieren vom recht guten Schwarzwert. Insgesamt fehlt es aber an Dynamik und Kontrastumfang. Zum Surfen und Mailen ist die Bilddarstellung in Ordnung, farbenfrohe Fotos und Filme machen aber keinen echten Spaß.
Zugegeben – beim Außeneinsatz haben wir uns zunächst von Vorurteilen leiten lassen. "Mit dem Display siehst du im Freien gar nichts", lautete die einhellige Meinung der Tester. Aber falsch gedacht: Da das Panel im Vergleich zu anderen Tablets relativ wenig spiegelt, kann man die Inhalte auch im Freien noch passabel erkennen – trotz der geringen Leuchtkraft. Das geht aber nur an schattigen Plätzen. In der Sonne gibt das Display des cmx Rapax dann doch auf.
Die Blickwinkelstabilität ist naturgemäß die Achillesferse der TN-Technik. Und das bestätigt auch das cmx Rapax 070-0508. Zwar bleiben die Farben bei horizontalen Einblicken weitgehend stabil, bei vertikalen Blickwinkeln, vor allem von unten, lässt der Kontrast stark nach und – noch deutlich schlimmer – die Farben werden invertiert dargestellt. Liegt das Tablet etwa auf dem Tisch und man blickt von schräg vorne drauf, ist quasi nichts zu erkennen. Lediglich dunkle Bildinhalte stechen als sehr helle Flächen heraus.
Für die Rechenleistung sorgt im cmx Rapax 070-0508 ein in günstigen Geräten oft verbautes System-on-a-Chip (SoC) von Allwinner. Der A13 beinhaltet einen Single-Core-Prozessor mit Cortex-A8-Rechenkern, der mit 1 GHz getaktet ist. Gefertigt wird der Prozessor noch mit 55 Nanometer Strukturbreite. Ebenfalls einen Kern besitzt die integrierte Grafikeinheit. Die ARM Mali-400 ist eine Altbekannte und hat ihren Zenith längst überschritten. Für ein günstiges Tablet erscheint sie uns aber als angebracht. Dem SoC stehen 512 MB Arbeitsspeicher zur Seite. Nicht eben üppig, aber der Preisklasse angemessen.
Auf dem Benchmark-Parcours wird dennoch schnell deutlich, dass sich die Leistung des cmx 7-Zöllers am unteren Ende der Skala aktueller Tablets bewegt. Das war aber angesichts der technischen Daten auch nicht anders zu erwarten. Als Vergleichsmodelle haben wir Geräte derselben Preisklasse wie das Braun B-Tab 711 oder das Prestigio MultiPad herangezogen und – um zu zeigen, wie der Unterschied zu deutlich potenteren, aber auch teureren Geräten ausfällt – das Google Nexus 7 mit Nvidia Tegra-3-SoC. Ganz neu dabei in dieser Preisklasse ist das Acer Iconia B1, das dem cmx Rapax in fast allen Disziplinen die lange Nase zeigt. Nur bei der Grafikleistung muss sich das Acer geschlagen geben.
Bei den synthetischen Tests AnTuTu, SmartBench und Linpack reiht sich das cmx-Tablet stets am Ende der Vergleichsgruppe ein. Mit dem ähnlich ausgestatteten Braun B-Tab 711 kann es mithalten, der Abstand zu den Tegra-3-Geräten ist allerdings riesig. Auch das nur 20 Euro teurere Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo läuft dem Rapax gehörig den Rang ab.
Smartbench 2012 - Productivity Index (nach Ergebnis sortieren) | |
cmx Rapax 070-0508 | |
Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo (PMP5770D) | |
Google Nexus 7 | |
Acer Iconia B1-A71 |
Linpack Android / IOS - Single Thread (nach Ergebnis sortieren) | |
cmx Rapax 070-0508 | |
Braun B-Tab 711 | |
Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo (PMP5770D) | |
Google Nexus 7 | |
Acer Iconia B1-A71 |
Ein Tablet wird wohl einen großen Teil seiner Nutzungszeit mit dem Surfen im Internet verbringen. Wie sich das cmx Rapax 070-0508 in dieser Disziplin schlägt, klären die bekannten Browser-Benchmarks. Die meisten Vergleichswerte haben wir für den Javascript-Test SunSpider und den Google V8 Benchmark. Die Ergebnisse bestätigen die Resultate der synthetischen Tests: Das cmx-Gerät reiht sich erneut ganz hinten ein, knapp hinter dem Braun B-Tab 711. Die Vergleich-Tablets haben allesamt einen deutlichen Vorsprung. Das nur 119 Euro günstige Acer Iconia B1 ist für das cmx ebenfalls außer Reichweite.
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
cmx Rapax 070-0508 | |
Braun B-Tab 711 | |
Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo (PMP5770D) | |
Google Nexus 7 | |
Acer Iconia B1-A71 |
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
cmx Rapax 070-0508 | |
Braun B-Tab 711 | |
Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo (PMP5770D) | |
Google Nexus 7 | |
Acer Iconia B1-A71 |
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
cmx Rapax 070-0508 | |
Google Nexus 7 | |
Acer Iconia B1-A71 |
* ... kleinere Werte sind besser
Für die Grafikberechnungen ist beim cmx Rapax 070-0508 die Single-Core-GPU ARM Mali-400 verantwortlich. Erwartungsgemäß reißt der Grafikprozessor keine Bäume aus. Das zeigen auch unsere beiden Grafikbenchmarks. AnTuTu 3D Rating sieht das Rapax ganze 50 Prozent hinter dem Prestigio MultiPad. Der GL Benchmark 2.5.1 stößt in dasselbe Horn, wobei hier zu berücksichtigen ist, dass nur der On-Screen-Test, also mit der Tablet-eigenen Auflösung, funktioniert hat. Beim Off-Screen-Test mit einer höheren, aber einheitlichen Auflösung, wären die Unterschiede sicher noch deutlicher zutage getreten. Leider quittierte das cmx Rapax den Test wiederholt mit einem Shader Error.
GLBenchmark 2.5 - Egypt HD Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
cmx Rapax 070-0508 | |
Braun B-Tab 711 | |
Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo (PMP5770D) | |
Google Nexus 7 | |
Acer Iconia B1-A71 |
Mit dem Testtool AndroBench 3 überprüfen wir die Leistungsfähigkeit des verbauten internen Speichers. Nicht, dass sich das cmx Rapax hierbei zu Höchstleistungen aufschwingen würde. Die Ergebnisse können sich innerhalb der Vergleichsgruppe aber durchaus sehen lassen. Zwar muss sich das 7-Zoll-Gerät beim sequentiellen Lesen und Schreiben wieder hinten anstellen. Im Random-Betrieb zeigt es jedoch eine ansprechende Performance und besteht sogar gegen das Google Nexus 7.
Spiele
Ein 3D-Bolide ist das cmx Rapax mit Sicherheit nicht und will es auch gar nicht sein. Dennoch muss auch ein günstiges, eher leistungsschwaches Tablet für das ein oder andere Spiel taugen.
Der Spielespaß wird allerdings vom verzögert reagierenden G-Sensor etwas getrübt. Bei schnellen Autorennspielen etwa landet man oft unversehens in der Leitplanke oder im Graben, weil die Bewegungen und Lageänderungen nicht prompt in Lenkbefehle umgesetzt werden.
Manche Spiele wie etwa ShadowGun oder Need for Speed: Hot Pursuit ließen sich gar nicht erst starten. Need for Speed brach schon beim Laden ab, ShadowGun startete zwar und der Ton war zu hören. Der Bildschirm blieb dabei allerdings schwarz. Unterm Strich eignet sich das cmx Rapax nur für weniger anspruchsvolle Spiele, etwa den Klassiker Angry Birds.
Temperatur
Nichts zu kritisieren haben wir am Temperaturverhalten des cmx Rapax 070-0508. Selbst unter stundenlanger Volllast, die wir mit der App Stability Test CPU+GPU simulieren, wird das Tablet gerade einmal handwarm. Und das auch nur im Bereich der USB-/Ladebuchse. Im Alltagsbetrieb messen wir an keiner Stelle des Kunststoffgehäuses mehr als 30 Grad Celsius. Das Netzteil wird ebenso nie bedenklich warm.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 33 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 35.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Der einzige Lautsprecher befindet sich beim cmx Rapax auf der Rückseite, im linken unteren Bereich. Liegt das Tablet auf dem Tisch, wird dadurch ein Großteil des Klangs absorbiert, und es klingt leise bzw. gedämpft. Können sich die Schallwellen hingegen ungehindert ausbreiten, erreicht der Speaker eine mehr als ausreichende Maximallautstärke. Die Klangqualität ist dennoch nur durchschnittlich. Das Klangbild ist sehr mittenlastig, Bässe gibt es nahezu keine zu hören, und die Höhen dürften klarer sein. Der Kopfhörerausgang macht seine Sache da deutlich besser.
Energieaufnahme
Der Lithium-Polymer-Akku des cmx Rapax bietet mit 19 Wh bzw. 3800 mAh eine vergleichsweise hohe Kapazität im Feld der 7-Zoll-Tablets. Eigentlich beste Voraussetzungen für lange Akkulaufzeiten. Auch der Energiekonsum in den verschiedenen Leistungsbereichen fällt moderat aus. Maximal 2 Watt konsumiert das Rapax im Idle-Zustand, was dem Alltagsverbrauch wohl am nächsten kommen dürfte. Werden CPU und GPU voll gefordert und die Beleuchtung auf maximal eingestellt, steigt der Stromverbrauch auf immer noch gute 3,6 Watt an.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 1 / 1.6 / 2 Watt |
Last |
3.4 / 3.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeit eines Tablets prüfen wir anhand dreier Szenarien. Zum einen ermitteln wir die längst mögliche Akkulaufzeit bei minimaler Beleuchtung in unserem Lesetest. Dabei erreicht das cmx Rapax ordentliche 09:47 Stunden. Allerdings bei einer Resthelligkeit von nur 10 cd/m2. Da ist auf dem Display nur noch in dunkler Umgebung etwas zu erkennen. Die kürzeste Akkulaufzeit testen wir zum anderen mit maximaler Helligkeit, allen Kommunikationsmodulen im Aktiv-Zustand und der App Stability Test, die CPU und GPU maximal auslastet. Hier hält das Rapax knapp 4 Stunden durch – ebenfalls sehr respektabel für ein 7-Zoll-Gerät. Nicht ganz mithalten kann da die Laufzeit beim WLAN-Surftest, der sehr praxisnahen Disziplin. Normalerweise stellen wir dafür eine Helligkeit von 150 cd/m2 ein und lassen ein Server-Script ablaufen, das alle 40 Sekunden eine neue Webseite aufruft. Aufgrund der limitierten Helligkeit des cmx-Tablets mussten wir hier die Maximaleinstellung wählen. Das Resultat lautet 04:54 Stunden und ist damit angesichts des großen Akkus nicht ganz zufrieden stellend, im Vergleich aber in Ordnung.
Bereits im Vorspann haben wir die Aussage getroffen, dass es sich beim cmx Rapax 070-0508 nicht nur um ein preisgünstiges, sondern insbesondere um ein billiges Tablet handelt. Diese Aussage können wir auch nach Beendigung des Tests nicht revidieren oder abschwächen. Im Fokus unserer Kritik stehen vor allem zwei Punkte: das grottenschlechte Display und die fehlende Stabilität des Gehäuses. Zunächst zum Display: Ein leuchtschwächeres hatten wir bis dato nicht im Test. Die Helligkeit reicht selbst in Räumen nur bei normaler Beleuchtung aus. An einen Einsatz unter der Sonne ist gar nicht erst zu denken. Die schlechte Blickwinkelstabilität tut ihr Übriges dazu. Auch ein extra angefordertes Ersatzgerät – wir vermuteten einen Defekt bei unserem im Handel erworbenen Tablet – brachte keine Besserung.
Materialanmutung und Verarbeitungsqualität können in dieser Preisklasse nicht auf dem Niveau von deutlich teureren Geräten liegen. Ein Mindestmaß darf der Käufer jedoch erwarten. Und mehr bekommt er beim cmx Rapax 070-0508 auch nicht.
Positive Eindrücke gibt es aber auch. So liegt die Akkulaufzeit auf gutem Niveau, der Touchscreen funktioniert weitgehend einwandfrei, und wenn man das Tablet nicht fordert, lässt sich auch einigermaßen flüssig damit arbeiten.
Empfehlen können wir das cmx Rapax dennoch nicht. Erst recht nicht, seit es mit dem Acer Iconia B1 eine günstigere und viel bessere Alternative gibt. Um das Tablet in der Gesamtwertung fair zu benoten, haben wir den "Eindruck"-Wert zur Abwertung genutzt. Sie entspricht also nicht dem tatsächlichen Eindruck.
cmx hat uns bereits den Nachfolger, das Rapax LE 070-0508, zur Verfügung gestellt. Der Test läuft und wird in den kommenden Tagen veröffentlicht. Der erste Eindruck steht schon fest: Es ist erheblich besser verarbeitet.