Test Asus Memo Pad FHD 10 Tablet
Das Asus Memo Pad FHD 10 präsentiert sich dem Markt mit ungewöhnlichen technischen Daten - ein Atom-Prozessor anstelle eines ARM-Rechenkerns findet sich noch eher selten. Angesichts eines Preises von etwa 350 Euro für das Modell mit 32 Gigabyte (299 Euro für 16 Gigabyte) muss sich Asus mit dem FHD 10 allerdings auch hochkarätiger Konkurrenz stellen. So ist das Google Nexus 10 mit seinem noch höher auflösenden Display nur wenig teurer.
Mangels Tastatur-Dock rüttelt Asus allerdings nicht am hauseigenen Transformer Infinity, das mit einem Preis von 499 Euro preislich ein gutes Stück vom FHD 10 entfernt bleibt. Mit dem neuen Nexus 7 allerdings muss sich Asus durchaus messen lassen, bietet das gleichfalls von Asus gefertigte Nexus doch ebenso ein hochauflösendes Display. Nur der Preis des von Google vertriebenen Gerätes liegt noch einmal ein gutes Stück unter dem des FHD 10 - trotz der zumindest auf dem Papier besser klingenden technischen Daten.
Im Inneren des Memo Pad FHD 10 rechnet ein Atom-Doppelkern (Z2560, 1,6 Gigahertz), der dank Hyperthreading zumindest vier Rechenkerne anzeigt, wenngleich physikalisch nur derer zwei vorhanden sind. Der Arbeitsspeicher fällt mit 2 Gigabyte zeitgemäß aus, für die Grafik hingegen ist der eher durchschnittlich flotte SGX544MP2 mit 400 Megahertz verantwortlich. Der Festspeicher unseres von Asus zur Verfügung gestellten Testmusters beträgt 32 Gigabyte, wovon knapp 25 Gigabyte frei nutzbar sind. Eine Variante mit 16 Gigabyte bietet Asus ebenfalls an. Als Betriebssystem kommt Android 4.2.2 "Jelly Bean" zum Einsatz, Hinweise auf ein Update auf die jüngste Android Version gibt es noch nicht.
Asus setzt bei der kommenden LTE-Version des FHD 10 nicht ebenfalls auf Intel, sondern verbaut einen Snapdragon S4+ von Qualcomm. Die Testergebnisse dieses Modells lassen sich also nicht auf die LTE-Version übertragen.
Zwar setzt Asus auf Plastik als Gehäusematerial, dennoch wirkt das Memo Pad FHD 10 durchaus hochwertig. Sehr angenehm ist die geriffelte Rückseite. Das Tablet lässt sich sehr gut halten und rutscht selbst mit sommerlich-schwitzigen Händen nicht ab.
Das Gewicht fällt mit 571 Gramm für ein 10-Zoll-Tablet recht gut aus; Konkurrenzprodukte wie das Nexus 10 (603 Gramm) oder das aktuelle Apple iPad (652 Gramm) wiegen mehr. Allerdings ist der Rahmen des Tablets sehr breit, ein schmales Hosentaschen-Tablet ist das FHD 10 nicht. Mit 264 x 183 x 9,5 mm ist das Tablet schon zu groß, um mit den Daumen beim zweihändigen Griff im Querformat die Display-Mitte zu erreichen - unpraktisch, ist aber bei vielen anderen 10-Zoll-Tablet mit 16:10-Auflösung nicht anders.
Die Verarbeitung des Gehäuses ist ausreichend, beim Biegen knarzt das Display allerdings recht deutlich. Wie bei vielen Tablets ist der Akku des FHD 10 fest verbaut und lässt sich nicht wechseln.
Asus setzt beim FHD 10 auf den im Android Bereich noch recht seltenen Intel Atom Z2560. Dabei handelt es sich um einen Doppelkernprozessor mit 1,6 Gigahertz Taktfrequenz. Um die Leistung und Auslastung zu steigern, integriert Intel die hauseigene Hyperthreading-Technologie - dem Betriebssystem werden vier statt zwei Rechenkerne angezeigt und die Performance fällt etwas höher aus als ohne HT-Funktion.
Da der Z2560 auf ein x86-Innenleben setzt und nicht auf ARM-Technologie, erfordert der Einsatz dieser CPU speziell kompilierte Anwendungen. Im Gegensatz zu den ersten Atom-Tablets und Smartphones sind mittlerweile aber die meisten Android Apps in kompatiblen Versionen im Store erhältlich. Wir haben bei unseren umfangreichen Stichproben fast alle von uns benötigen Apps installieren können.
Für die Grafik ist die im SoC enthaltene SGX544MP2 zuständig. Diese von PowerVR lizenzierte Grafikeinheit brilliert nicht gerade durch atemberaubende Performance.
Beim Arbeitsspeicher war Asus nicht geizig und verbaut gleich 2 GByte DDR3-Speicher. Der Festspeicher besteht aus, je nach Modell, 16 oder 32 Gigabyte. Beim vorliegenden Testmuster waren von den 32 Gigabyte noch knapp 25 Gigabyte frei. Erweitert werden kann der Speicher mittels Micro-SD um bis zu 32 Gigabyte.
An weiteren Anschlüssen findet sich nur noch der Micro-USB zum Laden des Akkus und zum Anschluss an den PC sowie Micro-HDMI und ein 3,5-mm-Headset-Anschluss. Die Anschlüsse wurden recht frei verteilt und blockieren sich nicht gegenseitig.
Software
Wie schon beim Fonepad und dem Memo Pad HD 7 setzt Asus beim FHD 10 auf eine sanfte aber sinnvolle Erweiterung des Stock Android. Zum Einsatz kommt Version 4.2.2 "Jelly Bean". Asus legt das eine oder andere Widget hinzu und erweitert das System um einige herstellereigene Apps. So finden sich ein einfaches Zeichenprogramm und eine Notiz-App ebenso wie ein Tool zum Kalibrieren der Farben und ein einfacher Equilizer. Den Käufern des Tablets bietet Asus 5 Gigabyte Speicherplatz im hauseigenen Cloud Service.
Kommunikation & GPS
Das Asus Memo Pad FHD 10 bietet WLAN nach 802.11 b/g/n mit maximal 150 Megabit pro Sekunde. Die Reichweite im Verbindung mit einer Fritzbox LTE ist auch über mehrere Stockwerke überzeugend. Selbst über 20 Meter Luftlinie (ohne weitere Hindernisse) war es möglich, einen Film in FullHD von einer Netzwerkfestplatte flüssig zu streamen.
UMTS/LTE hingegen ist in unserem Testgerät nicht vorhanden, ein entsprechend ausgestattetes Modell ist aber bereits vorbestellbar. Bluetooth beherrscht das Tablet in der Version 3.0. Mit dem Fernseher lässt es sich mittels Miracast/WiFi Direct auf Wunsch auch kabellos verbinden.
Neben GPS ist auch ein e-Kompass vorhanden, der im kurzen Test gut funktionierte. Die GPS-Suche dauert allerdings mit bis zu 30 Sekunden recht lange und das Ergebnis fällt eher durchschnittlich aus. In Innenräumen lässt sich die Suche noch mehr Zeit, ohne dann brauchbare Ergebnisse zu liefern.
Kameras & Multimedia
Das Memo Pad FHD 10 nutzt zwei Kameras. Das rückwärtige Modell löst mit 5 Megapixeln auf und erzeugt nur bei gutem Tageslicht überzeugende Ergebnisse. Für Schnappschüsse reicht die Qualität, der Sinn eines 10-Zoll-Tablets als Schnappschusskamera erschließt sich allerdings nicht zwingend sofort. Videos nimmt die Kamera in FullHD bei durchschnittlicher Qualität auf.
Die Frontkamera bietet eine Auflösung von 1280 x 800 Pixeln. Fotos aus dieser Kamera eignen sich nicht fürs Fotoalbum, sondern eher für Foren-Avatare in Mini-Aulösung. Für Videotelefonie allerdings reicht die gebotene Qualität.
Zubehör
Nachdem wir das Tablet aus der zweckmäßigen Verpackung genommen haben, zeigte sich, dass Asus auch teureren Memo Pads nicht mehr Zubehör mitgibt als preiswerten Modellen wie dem Memo Pad HD 7.
So finden sich neben dem Tablet und einem Anleitungsheftchen erst einmal nur ein 2A-Netzteil mit USB-Ausgang sowie das dazugehörige Micro-USB-Kabel. Erst energisches Schütteln fördert den schon beim HD 7 gelobten Plastikstandfuß hervor.
Dabei handelt es sich um ein als Verpackungsmaterial getarntes Stück preiswerten und dünnen Plastiks, mit dem das Tablet aufgestellt werden kann. Was beim günstigen Memo Pad HD 7 wie eine freundliche Dreingabe erschien, wirkt angesichts des höheren Preises des FHD 10 eher knauserig. Zumal der kleine Ständer das größere Tablet im Hochformat nur sehr schwer halten kann, so dass es beim Antippen umzufallen droht.
Garantie
Asus bietet das Memo Pad FHD 10 mit 24 Monaten weltweiter Garantie inklusive Pickup&Return an.
Eingabegeräte & Bedienung
Asus setzt seine eigene virtuelle Tastatur auf allen neu erscheinenden Geräten ein. Gut so, freuen wir uns, denn auch wenn das virtuelle Keyboard von Asus eigentlich nur solide Hausmannskost und keine Swype-Annehmlichkeiten bietet, gefällt doch die Anordnung der Tasten. Vor allem die Zahlenreihe über den ausreichend groß dargestellten Buchstaben dürfte ruhig jedes neue Android Gerät aufweisen. Vor allem in Zeiten von möglichst sicheren Passwörtern, die schließlich Zahlen beinhalten sollen.
Der Touchscreen selbst nutzt 10-Punkt-Multitouch und ist im Test auch tatsächlich in der Lage, mit 10 Fingern gleichzeitig zuverlässig umzugehen. Dabei gleiten die Finger gut über das Display. Die automatische Drehung funktioniert indes etwas träge.
Beim Memo Pad FDH 10 setzt Asus - Platz ist ja schließlich vorhanden - die wenigen Gehäusetasten recht weit auseinander. So schaltet kein Nutzer das Tablet versehentlich aus, obwohl nur die Lautstärke geändert werden sollte. Verwirrend hingegen ist der Power Button - dieser reagiert mitunter sehr empfindlich und schaltet das Tablet bereits aus, wenn er noch gar nicht richtig gedrückt wurde.
Der Intel Prozessor arbeitet zwar durchaus flott, ab und an hakt das Scrollen oder der Wechsel der Android Bildschirme ein wenig. Vor allem, wenn im Hintergrund Apps geladen werden, neigt das Memo Pad HD 10 ein wenig zum Stocken.
Das Display des Memo Pad FHD 10 löst mit 1920 x 1200 Pixeln erfreulich hoch auf. Mit 240 dpi fällt die Pixeldichte zwar geringer aus als beim Retina-iPad oder Google Nexus 10, einzelne Bildpunkte sind aber auch aus sehr geringem Nase-Display-Abstand nicht auszumachen. Die in diesem Test genannten Konkurrenz-Tablets Asus Iconia Tab A700 und Asus Transformer Infinity sowie das Huawei Mediapad 10 FHD lösen ebenfalls mit 1920 x 1200 Pixeln auf, bieten also die gleiche Pixeldichte, da auch die Displays der Geräte 10,1 Zoll in der Diagonale messen.
Bei dunklen Szenen in Filmen oder Spielen erfreut das Tablet mit einem guten Schwarzwert und angenehmen Kontrasten.
Der Bildschirm ist, wie so oft, hochglänzend und sorgt bei direkter Sonneneinstrahlung für starke Spiegelungen. Schon im Halbschatten kann die Display-Helligkeit (294 cd/m² in der Bildmitte) dem Glanz Herr werden: Das Bild wird mit ein wenig Schatten zumindest ohne störende Spiegelungen dargestellt.
Lichthöfe oder andere Beleuchtungskatastrophen leistet sich das FHD 10 nicht.
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Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 294 cd/m²
Kontrast: 1470:1 (Schwarzwert: 0.2 cd/m²)
ΔE Color 5.35 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 3.2 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.7
Der von uns gemessene Schwarzwert von 0,2 cd/m² zeigt sich im Alltag anhand von angenehm dunklen Szenen in Filmen. Die ausreichend hohe Helligkeit von 294 cd/m² bietet zudem ein vorteilhaft helles Bild und überstrahlt auch viele Spiegelungen. Der Kontrast des IPS-Displays beträgt 1470:1; Asus muss sich mit dem bem Memo Pad FHD 10 genutzten Display nicht hinter teureren Geräten verstecken.
Trotz Glossy Display lässt sich das Memo Pad FDH 10 im Freien nutzen. Allerdings sollte die direkte Sonne vermieden werden. Schon ein wenig von der Sonne weggedreht liefert das Tablet aber aufgrund der mit 294 cd/m² guten Helligkeit angenehme Bilder.
Egal, ob auf den Oberschenkeln, in der Hand oder auf dem Tisch liegend, das FHD 10 sorgt stets für gute Blickwinkel. Verantwortlich dafür zeigt sich das blickwinkelstabile IPS-Panel. Fotosessions mit um das Tablet herumstehenden Freunden oder Verwandten steht damit nichts mehr im Wege.
Das Gesamtpaket stimmt: Intels Atom Z2560 rechnet flott und auch die GPU-Leistung reicht für das hochauflösende Display aus. Ab und an jedoch ruckeln Spiele, viel Sicherheit für die Zukunft bietet zumindest die PowerVR Grafikeinheit nicht. Dafür sorgt der 2 Gigabyte große Arbeitsspeicher für schnell öffnende Apps und nur minimale Ruckler bei der Bedienung von Android.
Von den 32 Gigabyte unseres Testmusters sind nur noch knapp 26 Gigabyte verfügbar, der SD-Slot könnte daher bei vielen Nutzern schneller in Anspruch genommen werden müssen als nötig.
Luxus-Ausstattungsmerkmale wie einen Digitizer oder einen IR-Sensor um das Tablet, wie das Sony Xperia Tablet Z als Fernbedienung am TV nutzen zu können, spart Asus zugunsten des Preises ein. LTE gibt es optional bei teureren Modellen.
Das Asus FHD 10 eignet sich mit seinem guten Display und der hohen Auflösung gut als Reader für Bücher oder Comics, für die Wiedergabe von Filmen und Fotos.
Geekbench 2 - 32 Bit - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Memo Pad FHD 10 | |
Apple iPad 4 | |
Google Nexus 10 | |
Google Nexus 7 2013 | |
Acer Iconia Tab A700 |
AnTuTu v2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Google Nexus 10 | |
Acer Iconia Tab A700 |
Linpack Android / IOS - Multi Thread (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Memo Pad FHD 10 | |
Apple iPad 4 | |
Google Nexus 10 | |
Google Nexus 7 2013 | |
Acer Iconia Tab A700 |
Für eine noch flottere Grafiklösung fehlte Intel beim Design des Atom Z2560 entweder der Mut oder das Watt-Budget. Die genutzte PowerVR SGX544 jedenfalls präsentiert sich auf vor allem auch angesichts der hohen Auflösung als durchaus potent. Das aktuelle Nexus 7 liegt fast immer gleichauf bietet aber eine deutlich bessere Leistung im Epic Citadel Benchmark mit Ultra-High-Details. Abgeschlagen: Acers Iconia Tab A700, ebenfalls mit FullHD-Auflösung.
GLBenchmark 2.5 | |
Egypt HD Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Memo Pad FHD 10 | |
Google Nexus 10 | |
Huawei MediaPad 10 FHD | |
Acer Iconia Tab A700 | |
1920x1080 Egypt HD Offscreen Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Memo Pad FHD 10 | |
Google Nexus 10 | |
Huawei MediaPad 10 FHD | |
Acer Iconia Tab A700 |
NenaMark2 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Memo Pad FHD 10 | |
Google Nexus 10 | |
Google Nexus 7 2013 | |
Huawei MediaPad 10 FHD | |
Acer Iconia Tab A700 |
Epic Citadel | |
High Performance (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Memo Pad FHD 10 | |
Google Nexus 7 2013 | |
High Quality (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Memo Pad FHD 10 | |
Google Nexus 7 2013 | |
Ultra High Quality (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Memo Pad FHD 10 | |
Google Nexus 7 2013 |
Die Internet-Performance des Intel Chips ist erstaunlich. Der Sunspider Webbenchmark attestiert dem Memo Pad FHD 10 durchaus beachtliche Geschwindigkeiten. Im Browsermark jedoch zeigt sich das Google Nexus 7 als performanter. Das Mediapad 10 FHD fällt hingegen zurück.
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Memo Pad FHD 10 | |
Google Nexus 7 2013 | |
Huawei MediaPad 10 FHD | |
Acer Iconia Tab A700 |
Octane V1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Memo Pad FHD 10 | |
Google Nexus 7 2013 |
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus Memo Pad FHD 10 | |
Google Nexus 7 2013 | |
Huawei MediaPad 10 FHD |
* ... kleinere Werte sind besser
Spiele
Im Atom Z2560 ist die PowerVR SGX544MP2 mit einem Takt von 400 MHz für die Grafikausgabe zuständig. Im Alltag zeigt sich die GPU dem 1920-x-1200-Pixel-Display gewachsen, einige grafisch anspruchsvollere Spiele jedoch ruckeln ein wenig. So ist bei Real Racing 3 nur selten ein Rennen ruckelfrei zu gewinnen. Iron Man 3 hingegen scheint mit der x86-CPU nicht zurechtzukommen, das Spiel ruckelt deutlich stärker als es die genutzte Grafiklösung vermuten lassen würde.
Die hübsche Grafik der Unreal Engine, hier im Form des Benchmarks "Epic Citadel", hingegen läuft auch in der hohen WUXGA-Auflösung flüssig.
Temperatur
Unter erhöhter Temperatur leidet das Asus Memo Pad FHD 10 definitiv nicht. So liegen die Werte im Idle nur knapp über der Raumtemperatur und auch unter Last steigen sie kaum an. Mit maximal 32 Grad und einer angenehm geriffelten Rückseite lässt sich das Tablet bequem auf den Beinen balancieren. Die Energieaufnahme des Atom hat Intel offenbar sehr gut im Griff. Auch beim mehrstündigen Stresstest zeigt sich das Kühlsystem der CPU mehr als gewachsen.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 31.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 32 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Die beiden für Stereo geeigneten Lautsprecher des Asus Memo Pad FHD 10 erzeugen einen für die Geräteklasse guten Klang. Der Stereoeffekt ist deutlich wahrnehmbar, beim Spielen kribbelt der Bass sogar ein kleines bisschen an den Fingern. Per Equilizer-App lässt sich der Klang zudem an die jeweilige Situation anpassen. Zwar eignet sich das FHD 10 nicht als Stereoanlage, andere Tablets leiden aber unter den gleichen Problemen.
Energieaufnahme
In Bezug auf die Energieaufnahme fordert das hochauflösende Display seinen Tribut. Um ein ausreichend ausgeleuchtetes Bild zu erreichen, muss bei hohen Auflösungen mit viel Hintergrundlicht ausgeglichen werden. So zeigt sich ein überdurchschnittlicher Verbrauch immer dann, wenn das Display maximal beleuchtet werden muss. Im Idle mit minimaler Helligkeit nimmt das Tablet nur 2,8 Watt auf, bei voller Helligkeit sind es schon 6 Watt (respektive 6,8 Watt bei Höchstleistung und mit aktiviertem WLAN).
Schaltet sich dann der SoC mit Last durch einen Stabilitätstest hinzu, steigt dieser Wert nur minimal auf 8,4 Watt. Darf auch noch die GPU mitarbeiten, zeigt das Messgerät 10,2 Watt.
Im Standby kann das FHD 10 nicht überzeugen, ein Watt Energieaufnahme ist in diesem eigentlich stromsparenden Modus viel zu viel.
Aus / Standby | 0.4 / 1 Watt |
Idle | 2.8 / 6 / 6.8 Watt |
Last |
8.4 / 10.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Der Akku des Memo Pad FHD 10 fällt mit 6.760 mAh nicht zu klein aus. Und tatsächlich überzeugen auch die Akkulaufzeiten des Tablets: Unter Last hält es mehr als 5 Stunden durch, im WLAN-Test sind es mehr als 7 Stunden - recht gute Werte für ein WUXGA-Tablet mit guter Display-Helligkeit und überzeugender Performance. Im Idle jedoch liegt das Tablet unter den Erwartungen.
Das Huawei Mediapad 10 FHD bietet beim WLAN-Surfen noch etwas mehr Spielraum als das Memo Pad FHD 10. An die sehr guten Werte des iPad 4 kommt das Asus Tablet jedoch nicht heran, sieht man einmal von der etwas besseren Laufzeit unter Last ab. Beim Google Nexus 10 hingegen zeigt sich der Energiehunger der A15-Kerne unter Last: Das Asus kann mit zwei Stunden Vorsprung länger ohne Steckdose genutzt werden. Beim WLAN-Test jedoch hält das Nexus 10 mehr als 10 Stunden durch.
Mit einem Preis von knapp 350 Euro fehlt es dem Asus Memo Pad FHD 10 einzig etwas an 3D-Leistung. Vor allem grafisch aufwändige Spiele-Apps ruckeln angesichts der abseits von Benchmarks nur durchschnittlichen Grafik-Performance des Tablets vor sich hin. Die CPU selbst hingegen zeigt sich wenig auffällig und schluckt mittlerweile sogar die meisten erhältlichen Apps. Hinweise auf die unter der Haube liegenden x86-Gene finden sich nur sehr selten.
Herausstechendes Merkmal des FHD 10 ist das namensgebende Display mit einer Auflösung von 1920 x 1200 Pixeln. Damit konkurriert das Tablet mit dem hauseigenen Transformer Infinity. Letzteres kostet aufgrund seines Tastatur-Docks aber deutlich mehr. Wird also kein Dock benötigt, ist als Alternative auch das günstigere FHD 10 möglich.
Der Bildschirm selbst bietet zwar etwas matte Farben und einen leichten Blaustich, überzeugt aber in puncto Blickwinkelstabilität, Auflösung und Helligkeit. In Filmen erfreut zudem der gute Schwarzwert das Auge. Auch erwähnenswert ist die sehr geringe Temperatur des Tablets. Selbst unter Last bleibt das Gerät angenehm kühl und lässt sich dank der geriffelten Rückseite auch sehr gut halten.
Ist der für den Tablet-Kauf reservierte finanzielle Rahmen mit 350 Euro noch nicht überschritten, wäre allerdings das Google Nexus 10 mit seinem noch höher auflösenden Display und dem flotten A15-Prozessor eine bessere Wahl. Wird ein den Akku unterstützendes Keyboard-Dock benötigt, bietet sich das teurere Transformer Infinity an. Doch auch das Retina iPad buhlt mit noch mehr Leistung und noch besserem Display um die Gunst der Käufer. Das FHD 10 bietet keinen Grund zum Klagen und zeigt dem Acer Iconia Tab A700 sowie dem Huawai Mediapad 10 FHD problemlos die Rücklichter.