Test Asus A56CB-XX053H Notebook
Dünn, leicht, mobil: Dieser Trend ist derzeit quer durch den gesamten Notebook-Markt zu beobachten. Was vor ein bis zwei Jahren mit den ersten Ultrabooks begann, macht nun auch vor Office- und Multimedia-Laptops nicht Halt.
Genau in diese Kategorie fällt das neue Asus A56CB. Bestückt mit sparsamen ULV-CPUs aus Intels Ivy-Bridge-Baureihe soll der schlanke 15-Zöller mit hoher Mobilität und niedrigen Emissionen glänzen. Gleichzeitig spricht das Notebook aber auch Spielerherzen an: Als besonderes Schmankerl hat Asus die nagelneue Nvidia GeForce GT 740M verbaut, die wir in diesem Artikel einem ersten Leistungstest unterziehen wollen. Auch wenn unser rund 580 Euro teures Einstiegsmodell nur mit einem Core i3-3217U und magerer Speicherausstattung (4 GB RAM, 500-GB-HDD) auftrumpfen kann, verspricht dies ein spannendes Gesamtpaket. Alternativ stehen zudem noch verschiedene weitere Konfigurationen zur Auswahl (Auszug):
- A56CB-XX053H: Core i3-3217U, 4 GB RAM, 500-GB-HDD, GeForce GT 740M (ab 580 Euro)
- A56CB-XX055H: Core i5-3317U, 4 GB RAM, 500-GB-HDD, GeForce GT 740M (ab 600 Euro)
- A56CB-XX057H: Core i7-3517U, 8 GB RAM, 500-GB-HDD, GeForce GT 740M (ab 750 Euro)
- A56CB-XX058H: Core i7-3517U, 8 GB RAM, 1000-GB-HDD, GeForce GT 740M (ab 800 Euro)
Im nachfolgenden Test wollen wir das Asus A56CB gegen zwei Kontrahenten von Acer und HP stellen: Das Aspire V5-571G sowie das Pavilion Sleekbook 15 zielen auf dieselbe Marktnische und sind, je nach Ausstattung, zu vergleichbaren Preisen von 500 bis 600 Euro erhältlich.
Eine positive Überraschung gleich zu Beginn: Für ein Notebook dieser Preisklasse hinterlässt das A56CB einen qualitativ bemerkenswerten Ersteindruck. Anders als viele Konkurrenten, denen eher das Prädikat "Plastikbomber" angemessen erscheint, setzt unser Kandidat auf ein hochwertiges Aluminium-Chassis. Das edle Leichtmetall wird sowohl für die Oberseite der Basiseinheit als auch den Displaydeckel verwendet, während das restliche Gehäuse aus fein strukturiertem, mattschwarzen Kunststoff besteht.
Auch wenn das Notebook von Asus nicht offiziell als Ultrabook bezeichnet wird – der Hersteller spricht (anders als beim S56CM) lediglich von "ultradünn" –, entsprechen Abmaße und Gewicht problemlos dem Standard dieser Gerätekategorie. Gerade einmal 21 Millimeter Dicke und 2,3 Kilogramm Gewicht sind für einen leistungsstarken 15-Zöller aller Ehren wert, zumal die Stabilität unter dieser Radikaldiät nicht gelitten hat.
Punktuelle Belastungen pariert das Gehäuse ohne Murren und zeigt dabei selbst an typischen Problemstellen wie über dem DVD-Laufwerk kaum sichtbare Verformungen. Auch das Display ist trotz seiner schlanken Bauweise verwindungssteifer als der Klassendurchschnitt. Gehalten wird es von zwei straffen, leider aber etwas nachwippenden Scharnieren, welche ein beidhändiges Öffnen des Gerätes erfordern.
Abgesehen von einigen unbedeutenden Details kann die Verarbeitungsqualität insgesamt überzeugen. Scharfkantige Materialübergänge haben wir ebenso vergeblich gesucht wie störende Spaltmaße oder sonstige Mängel – zumindest bei unserem Testmuster. Gegenüber dem Aspire V5-571G und Sleekbook 15 behält das Asus A56CB damit klar die Oberhand und schrammt nur knapp an einer sehr guten Bewertung vorbei.
USB 3.0 hat sich mittlerweile auch bei preiswerten Notebooks als fester Standard etabliert und ist beim A56CB mit einem Port vertreten. Die beiden anderen der insgesamt drei USB-Anschlüsse entsprechen dagegen leider noch der älteren Version 2.0 und sind demzufolge auf eine maximale Übertragungsrate von gut 35 MB/s limitiert.
Externe Monitore können wie üblich per HDMI und VGA angesteuert werden. Mangels DisplayPort-Ausgang sind dabei jedoch Auflösungen von mehr als 1.920 x 1.200 Pixeln nur auf Umwegen möglich, was insbesondere Besitzer von 27- oder 30-Zoll-Displays betrifft. Wir werden dieses herstellerübergreifende Problem demnächst in einem gesonderten Artikel näher beleuchten.
An der Positionierung der Anschlüsse gibt es nur Kleinigkeiten zu kritisieren: So hätten wir uns beispielsweise den GBit-LAN-Port eher an der Rückseite gewünscht, was aber durch die Gehäusekonstruktion beziehungsweise den dort befindlichen Akku verhindert wird. Alle wichtigen Schnittstellen wie die Headset-Buchse oder der SD-Kartenleser können vom Anwender ohne Schwierigkeiten erreicht werden.
Kommunikation
Im Bereich Funkkommunikation bietet das A56CB nur den gängigen Mindeststandard. Der von Qualcomm/Atheros stammende PCIe-Adapter AR9485 unterstützt mit 802.11b/g/n zumindest die wichtigsten WLAN-Versionen, ist dabei aber auf das 2,4-GHz-Frequenzband beschränkt (keine 5-GHz-Netze). Per Single-Stream-Übertragung erreicht die Bruttodatenrate maximal 150 Mbit/s (netto deutlich weniger) und kann damit sehr schnelle Internetanschlüsse bereits etwas ausbremsen. Allerdings: Für den heimischen Einsatz sind Reichweite und Geschwindigkeit in den meisten Fällen vollkommen ausreichend. Über eine Entfernung von etwa 5 Metern und durch eine Zimmerwand hinweg bescheinigte Windows der Funkverbindung eine hervorragende Signalstärke – ein Zeichen dafür, dass das Aluminium-Gehäuse den WLAN-Empfang nicht nennenswert einschränkt. Bluetooth wird leider generell nicht angeboten.
Wer Wert auf eine ansprechende Bildqualität legt, sollte die verbaute 720p-Webcam besser meiden. Mangelnde Detailwiedergabe und starkes Rauschen lassen bei Video-Chats nur wenig Freude aufkommen. Immerhin liefert das integrierte Mikrofon ordentliche Tonaufnahmen und kann damit ein zusätzliches Headset ersetzen.
Zubehör
Das Notebook samt Akku, ein kompaktes 65-Watt-Netzteil sowie einige obligatorische Broschüren – der Lieferumfang fällt wahrlich mager aus. Aber: Besser der Hersteller spart am Zubehör als an der Ausstattung und Qualität des eigentlichen Notebooks.
Auch softwareseitig hat sich Asus auf das Wesentliche beschränkt. Dazu zählen unter anderem ein Virenscanner (leider nur eine Testversion von McAfee Internet Security) sowie das praktische Tool "Asus Tutor": Windows-8-Einsteigern werden hier mit einfachen Schritten die wichtigsten Änderungen des neuen Betriebssystems nähergebracht.
Wartung
Nach dem Lösen zweier Schrauben an der Unterseite kann der Anwender die Wartungsklappe öffnen und erhält Zugriff auf die wichtigsten Komponenten des Notebooks. Mit wenigen Handgriffen lässt sich nun die Festplatte tauschen oder der Arbeitsspeicher aufrüsten. Die beiden DIMM-Slots können dabei mit maximal 2x 8 GB DDR3-RAM bestückt werden. Vermisst haben wir einen mSATA-Steckplatz für eine zusätzliche SSD sowie die Möglichkeit, an weitere Bauteile wie zum Beispiel das WLAN-Modul zu gelangen. Auch zur Reinigung von Lüfter und Kühlkörper müsste das Notebook vollständig zerlegt werden, was allerdings mit dem Risiko eines Garantieverlustes einhergeht.
Garantie
Asus gewährt Kunden aus Deutschland und Österreich eine 24-monatige Garantie inklusive Collect & Return Service. Wie üblich lässt sich dieser Zeitraum gegen Aufpreis verlängern; ein weiteres Jahr schlägt dabei je nach Anbieter mit etwa 75 Euro zu Buche.
Tastatur
Die im Chiclet Design gestaltete Tastatur fügt sich nahtlos in die massive Aluminiumoberseite des Notebook-Chassis ein. Dank des ausladenden 15-Zoll-Gehäuses konnte der Hersteller sowohl einen Ziffernblock als auch großzügige Tasten mit 15 Millimetern Kantenlänge verbauen, was insbesondere dem Schreibkomfort zugute kommt. Optik und Layout erinnern dabei stark an das ungleich teurere Schwestermodell Zenbook UX51VZ.
Insgesamt zählt die Tastatur zu den besseren Modellen auf dem Markt, obwohl das Tippgefühl im Detail noch verbesserungswürdig erscheint. Der relativ weiche Anschlag könnte noch etwas mehr Präzision vermitteln und einen längeren Hubweg bieten, woran sich der Anwender jedoch mit der Zeit gewöhnen wird. Im Gegenzug gefällt das Eingabegerät mit seiner niedrigen Geräuschkulisse und der auch hier sehr sorgfältigen Verarbeitung.
Touchpad
Mit einer Größe von 10,5 x 7,3 Zentimetern bietet das silbergraue Touchpad genügend Platz zum Navigieren oder Ausführen verschiedener Multitouch-Gesten. Die samtig-glatte Oberfläche punktet dabei mit guten Gleiteigenschaften, allerdings nur bei vollkommen trockenen Fingern. Leider wurde das Pad bei unserem Testgerät leicht schief eingebaut, was jedoch nur die Optik, nicht aber die Funktion beeinflusst. Weitere Punktabzüge gibt es für das nicht besonders direkte Ansprechverhalten.
Der untere Teil der Eingabefläche fungiert gleichzeitig als Ersatz für die Maustasten (Clickpad-Bauweise). Für unseren Geschmack sind beide Tasten etwas zu schwergängig, wenngleich der knackig-direkte Druckpunkt samt sattem Klick-Geräusch einen angenehm hochwertigen Eindruck hinterlässt. In der Praxis greift der Anwender aber besser auf eine externe Maus zurück.
Ebenso wie bei anderen Notebooks dieser Preisklasse löst das Display des Asus A56CB nur mit dürftigen 1.366 x 768 Bildpunkten auf. Bezogen auf die Bilddiagonale von 15,6 Zoll ergibt dies eine Pixeldichte von rund 100 dpi – nicht gerade knackig scharf, aber für die meisten Zwecke ausreichend.
Auch die Displayhelligkeit verdient höchstens das Prädikat "mittelmäßig". Im Durchschnitt unserer 9 Messfelder erreicht die Leuchtdichte einen Wert von 196 cd/m², was immerhin etwas über den noch dunkleren Displays des Aspire V5-571G und Sleekbook 15 liegt. Ärgerlich: Wird das Notebook per Akku betrieben, sinkt die Helligkeit auf nur noch 160 cd/m² ab (Displaymitte).
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Ausleuchtung: 82 %
Helligkeit Akku: 160 cd/m²
Kontrast: 545:1 (Schwarzwert: 0.38 cd/m²)38.67% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
54.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
37.5% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Beim verbauten Display von AUO (B156XW04 V5) handelt es sich um das gleiche Modell, welches auch Acer im Aspire V5-571G einsetzt. Unser neues Messgerät X-Rite i1Pro 2 bescheinigt dem TN-Panel zwar einen tieferen Schwarzwert (0,38 cd/m²) sowie ein demzufolge deutlich höheres Kontrastverhältnis von 545:1 (V5-571G: 193:1), ohne das wir diese Verbesserung jedoch subjektiv bestätigen könnten.
Als günstiges Consumer-Notebook genügt das A56CB nicht den Ansprüchen professioneller Fotografen oder Bildbearbeiter. Trotz Kalibrierung erweist sich die Darstellung als blaustichig und zeigt unter anderem bei Magenta-Tönen starke Farbabweichungen. In puncto Farbumfang offenbart das Panel ebenfalls Schwächen und scheitert sowohl bei der Abdeckung des sRGB- als auch AdobeRGB-Farbraumes. Für die meisten Privatanwender sind diese Einschränkungen jedoch nicht weiter bedeutsam.
Infolge der verspielten Displayoberfläche wird der Nutzer unter freiem Himmel von störenden Reflexionen geplagt. Die insbesondere im Akkubetrieb viel zu geringe Leuchtdichte verstärkt dieses Problem noch, sodass die Anzeige allenfalls im Schatten ablesbar bleibt. Schade, da die ultrabookähnlichen Abmaße dem mobilen Einsatz eigentlich entgegenkommen – ein mattes Display und eine Helligkeit von mindestens 250 cd/m² würden hier Abhilfe leisten.
Die Blickwinkelstabilität zählt bekanntermaßen nicht zu den Stärken eines TN-Panels: Wer nicht absolut senkrecht auf das Display blickt, muss sich mit verfälschten Farben und einem sinkenden Kontrastverhältnis abfinden. Das Asus Notebook schlägt sich diesbezüglich weder besser noch schlechter als die direkte Konkurrenz – vor allem in der Vertikalen ist der Bewegungsspielraum stark eingeschränkt, seitlich werden zumindest kleine Abweichungen toleriert.
Um das Gehäuse des A56CB so leicht und dünn konstruieren zu können, setzt Asus auf besonders sparsame ULV-Prozessoren aus Intels Ivy-Bridge-Generation. Diese unterscheiden sich durch eine TDP von nur 17 Watt von ihren Dual-Core-Geschwistern, welche im Normalfall mit 35 Watt spezifiziert sind.
Die niedrigere Leistungsaufnahme dieser ULV-Modelle resultiert in erster Linie aus geringeren Versorgungsspannungen und abgesenkten Taktraten. Mit 1,8 GHz bleibt der Core i3-3217U deutlich hinter dem i3-3110M zurück (2,4 GHz, 35 W) und muss zudem, wie alle Core i3, auf die Turbo-Boost-Technik verzichten. Hyper-Threading zur parallelen Bearbeitung von bis zu 4 Threads wird dagegen unterstützt, was die Performance in gut parallelisierten Anwendungen verbessert. Für weitere Details möchten wir an dieser Stelle auf unsere CPU-Datenbank verweisen.
Da Intels HD Graphics 4000 für aktuelle Spiele nur bedingt geeignet ist, hat Asus dem A56CB zusätzlich eine dedizierte Nvidia GeForce GT 740M spendiert. Per Optimus wird dabei automatisch der für die jeweilige Anwendung optimale Grafikprozessor ausgewählt: Im Leerlauf oder bei der Videowiedergabe ist die energieeffiziente Prozessor-Grafik aktiv, während der schnelle GeForce Chip anspruchsvollere 3D-Aufgaben übernimmt.
Neben 4 GB Arbeitsspeicher (DDR3-1600, ein Modul) umfasst die Speicherausstattung auch eine 500 GB große Festplatte. SSDs werden von Asus ab Werk leider nicht offeriert.
Prozessor
Der fehlende Turbo Boost sowie die ULV-typisch niedrige Basistaktrate des i3-3217U bleiben nicht ohne Auswirkungen auf die Performance. Dies betrifft vor allem die Single-Thread-Leistung, welche mit 0,74 Punkten im Cinebench R11.5 (64 Bit) nur etwa auf dem Niveau eines älteren Pentium P6200 liegt.
Im Multi-Thread-Test profitiert der Core i3 dagegen von SMT und erreicht immerhin 1,8 Punkte. Zum Vergleich: Der bei voller Auslastung mit bis zu 2,4 GHz taktende Core i5-3317U, ebenfalls ein 17-Watt-Modell, geht mit rund 2,4 Punkten gut 30 Prozent in Führung.
In besonders CPU-lastigen Anwendungen mag man diese Differenz nicht nur messen, sondern auch spüren können; prinzipiell besitzt der Core i3-3217U aber eine für die meisten Situationen ausreichende Leistungsfähigkeit. Angesichts des geringen Aufpreises für eine stärkere CPU sollte der Käufer jedoch auch einen Blick auf die anderen Konfigurationen des Asus A56CB wagen.
Massenspeicher
Asus hat die 500 GB große Festplatte in zwei Partitionen unterteilt, die zusammen eine nutzbare Kapazität von reichlich 400 GB bieten. Der Rest geht wie üblich durch Umrechnungsfaktoren, die Wiederherstellungspartition sowie Windows und vorinstallierte Software verloren.
Das mit 5.400 U/min arbeitende Laufwerk stammt aus der Scorpio-Blue-Serie von Western Digital (WD5000LPVT). Die durchschnittliche Übertragungsrate von knapp 83 MB/s ist für eine 2,5-Zoll-Festplatte dieser Drehzahl recht ordentlich und kaum schlechter als bei manchem Modell mit 7.200 U/min. Auch die Zugriffszeit erweist sich mit 17,7 ms als relativ flott, was Anwendungsstarts und Ladevorgänge verkürzt. Wer dennoch über einen Wechsel beziehungsweise den Umstieg auf eine SSD nachdenkt, sollte die Bauhöhe von nur 7 mm beachten.
System Performance
Erfahrungsgemäß profitiert der PCMark 7 gleichermaßen von starken Prozessoren und Flashspeicher-Laufwerken – das Leistungsniveau der schnellsten Ultrabooks bleibt dem A56CB damit verwehrt. In Anbetracht des Kaufpreises sind die erreichten 2.253 Punkte aber absolut respektabel und übertreffen sowohl das Aspire V5-571G (1.858 Punkte) als auch das HP Pavilion Sleekbook 15 mit AMD APU (1.505 Punkte).
Im Alltag wird der Anwender nur selten den Wunsch nach mehr Leistung verspüren: Sind die gewünschten Programme erst einmal gestartet – hier würde eine SSD erhebliche Vorteile bieten – ist auch Multitasking ohne größere Einschränkungen möglich. Die teureren Modelle mit Core-i5- und Core-i7-Prozessor dürften derartige Szenarien aber noch besser bewältigen.
PCMark Vantage Result | 5109 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2253 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte
Kommen wir nun zum wohl spannendsten Kapitel dieses Tests. Nachdem Nvidia kürzlich die GT 730M als ersten Ableger der neuen 700M-Serie vorgestellt hat, folgt nun das zweite Modell namens GeForce GT 740M.
Spekulationen zufolge könnte es dabei verschiedene Versionen der Grafikkarte geben: Neben einer Variante mit GK107-Chip (der auch bei der GT 640M, 650M oder 730M verbaut wird) wäre ebenso ein Ableger mit dem bislang noch nicht näher bekannten GK208 möglich – wohl auch ein 28-Nanometer-Derivat der Kepler Architektur, ohne dass wir aber bereits Taktraten oder andere Details nennen könnten.
In unserem Testgerät wurde anscheinend der "alte" GK107 verbaut, welcher im Vergleich zur GT 730M jedoch etwas höher taktet. Die Frequenz der 384 Shader-Einheiten liegt bei 810 - 895 MHz (730M: meist 725 - 895 MHz), während der 2 GB große und mit 128 Bit angebundene DDR3-Speicher mit unveränderten 900 MHz läuft. Dementsprechend minimal sind die Performance-Unterschiede: Der GPU-Score im 3DMark 11 liegt mit 2.066 Punkten nur dürftige 7 Zähler über dem bislang besten Ergebnis der GT 730M – eine Abweichung im Rahmen der Messtoleranz.
3DMark 11 - 1280x720 Performance GPU (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus A56CB-XX053H | |
Acer Aspire V5-571G-53314G50Makk | |
Acer Aspire V3-571G-53238G1TMaii | |
Asus N56VZ-S4044V |
3DMark 06 Standard Score | 8418 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 6701 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 2020 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 31366 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 4409 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 1195 Punkte | |
3DMark Fire Strike Extreme Score | 602 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Gegenüber dem Aspire V5-571G ist der Vorsprung dagegen umso größer: Je nach Spiel deklassiert die GeForce GT 740M die GT 620M des Acer Notebooks etwa um Faktor 2 und ermöglicht es so, fast alle aktuellen Spiele in nativer Displayauflösung flüssig darzustellen. Oftmals bestehen sogar noch ausreichende Reserven zur Aktivierung von AA und AF, ohne das die Bildrate in kritische Bereiche abfällt.
Allerdings gibt es auch einige Ausnahmefälle: In Hitman: Absolution oder Crysis 3 bremst der Prozessor vor allem bei niedrigen Grafikeinstellungen merklich – beide Titel erreichen deshalb selbst mit minimalen Details nicht ganz die wichtige 30-fps-Marke. Wie wir bereits zuvor erwähnt haben, erscheint es deshalb ratsam, das Budget etwas aufzustocken und lieber das Modell mit dem Core i5-3317U zu wählen.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Mafia 2 (2010) | 53 | 47 | 42 | 30 |
Battlefield 3 (2011) | 42 | 34 | 31 | 12 |
CoD: Modern Warfare 3 (2011) | 89 | 70 | 55 | 40 |
The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 49.2 | 41 | 30.6 | 17.5 |
Anno 2070 (2011) | 111 | 57 | 35 | 18 |
Mass Effect 3 (2012) | 36 | 39 | 30 | |
Risen 2: Dark Waters (2012) | 38 | 34 | 26 | 13 |
Diablo III (2012) | 94.7 | 71.7 | 70.8 | 52.2 |
Dirt Showdown (2012) | 41.5 | 30 | 28.9 | 19.1 |
Max Payne 3 (2012) | 28 | |||
Darksiders II (2012) | 62 | 35 | ||
Sleeping Dogs (2012) | 56 | 41.6 | 27.4 | 6.8 |
Counter-Strike: GO (2012) | 88.1 | 76.7 | 70.2 | 54.1 |
Fifa 13 (2012) | 139 | 124 | 119 | 62 |
Dishonored (2012) | 54.7 | 54.4 | 53.3 | 41.2 |
Medal of Honor: Warfighter (2012) | 64 | 44 | 36 | 11 |
Need for Speed: Most Wanted (2012) | 52.3 | 44.6 | 32.7 | 19 |
Call of Duty: Black Ops 2 (2012) | 73.8 | 69.3 | 54.4 | 31.2 |
Hitman: Absolution (2012) | 28.4 | 26.6 | 17.5 | 7.3 |
Dead Space 3 (2013) | 133.3 | 75.3 | 58.5 | 38.4 |
Crysis 3 (2013) | 28.9 | 25.1 | 18.4 | 7.7 |
Tomb Raider (2013) | 70 | 53.6 | 31.8 | 10.8 |
SimCity (2013) | 41.6 | 21.6 | 18.2 | 11.5 |
Geräuschemissionen
Asus hat die Lüftersteuerung des A56CB optimal auf verschiedene Lastsituationen abgestimmt, sodass das Notebook nie mehr Lärm als notwendig produziert. Im Leerlauf schaltet sich der Lüfter meist vollständig aus und hinterlässt das leise Rauschen der Festplatte (31,4 dB(A)) als einzige Lärmquelle. Tätigkeiten wie Surfen oder die Wiedergabe von Videos werden ebenfalls nahezu lautlos bewältigt.
Spiele oder andere 3D-Anwendungen treiben den Geräuschpegel auf bis zu 37,1 dB(A). Trotz seines weitaus schnelleren Grafikchips ist das Asus Notebook damit nicht lauter als die Kontrahenten von Acer oder HP. Das gleichmäßige und tieffrequente Lüfterrauschen haben wir dabei als subjektiv recht leise und auch über längere Zeit nicht übermäßig störend empfunden. Noch höhere Werte von bis zu 39,8 dB(A) konnten wir nur bei gleichzeitiger Belastung mit Prime95 und FurMark ermitteln.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30 / 30.6 / 31 dB(A) |
HDD |
| 31.4 dB(A) |
DVD |
| 36.3 / dB(A) |
Last |
| 37.1 / 39.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL 320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die geringe Lärmentwicklung hat leider auch ihre Schattenseite: In Verbindung mit der hohen Wärmeleitfähigkeit des Aluminiumgehäuses erreichen die Oberflächentemperaturen bereits im Leerlauf Werte von zum Teil fast 38 °C. Wer sein Notebook gelegentlich auf den Oberschenkeln benutzt, dürfte dies schnell als unangenehm empfinden. Unter Volllast klettern die Temperaturen noch weiter nach oben, bleiben aber in einem insgesamt akzeptablen Bereich.
Gerade bei Ultrabooks und anderen besonders dünnen Laptops stellt sich immer wieder die Frage, ob das Gerät unter Last throttelt. In diesem Fall können wir beruhigen: Selbst eine Stunde in unserem Stresstest bringt das A56CB nicht aus der Fassung. Prozessor und Grafikkarte halten stabil ihren jeweiligen Maximaltakt von 1.800 respektive 895 MHz. Die niedrigen Temperaturen von unter 80 °C lassen vermuten, dass das Kühlsystem auch schnellere i5- und i7-CPUs ohne Probleme bewältigt.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 39.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 39.2 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-10.4 °C).
Lautsprecher
"Crystal Clear Sound" und "Deeper & Richer Bass" – mit diesen und noch einigen weiteren Slogans preist Asus das integrierte "SonicMaster" Soundsystem des Notebooks an. Dahinter verbergen sich allerdings zwei einfache Stereolautsprecher, welche mit allenfalls durchschnittlicher Soundqualität aufwarten können. Vor allem im Tieftonbereich schwächeln die kleinen Boxen doch merklich, sodass bei Musik und effektreichen Filmen ein Teil der Atmosphäre verloren geht. Die Wiedergabe von hohen und mittleren Frequenzen gelingt dagegen relativ gut, wenngleich mancher Konkurrent noch etwas mehr Räumlichkeit und Pegel erreicht. Abhilfe leistet da ein externes Soundsystem, welches sowohl digital per HDMI als auch ganz klassisch mittels 3,5-Millimeter-Klinke (leichtes Rauschen) angebunden werden kann.
Energieaufnahme
Trotz Optimus Unterstützung und sparsamer ULV-CPU kann das A56CB im Leerlauf nicht ganz mit den niedrigen Verbrauchswerten des Aspire V5-571G konkurrieren. Die von uns ermittelten 8,6 bis 12,3 Watt liegen etwa 2 Watt über dem Acer Notebook und im Bereich anderer Multimedia-Geräte der 15-Zoll-Kategorie.
Auch unter Volllast benötigt unser Testkandidat mit 50,6 bis 54,2 Watt ein wenig mehr Leistung (V5-571G: 42,1-49,5 Watt), was in Anbetracht der erheblich schnelleren Grafiklösung aber zu erwarten war. Ausgestattet mit dem stärkeren Core i5-3317U dürften diese Werte um weitere gut 5 Watt ansteigen. Das beigelegte 65-Watt-Netzteil wurde von Asus damit passend dimensioniert.
Aus / Standby | 0 / 0.3 Watt |
Idle | 8.6 / 11.8 / 12.3 Watt |
Last |
50.6 / 54.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Mit einer Kapazität von 44 Wh fällt der Akku des A56CB nicht übermäßig groß aus, wenngleich die Konkurrenz von Acer und HP mit einem noch kleineren Energiespeicher vorliebnehmen muss (jeweils 37 Wh).
Dieser Vorteil wird durch die etwas höhere Leistungsaufnahme wieder aufgezehrt, sodass wir im Battery Eater Readers Test (Energiesparmodus, minimale Helligkeit, WLAN und GPU aus) nur eine Laufzeit von knapp 5 Stunden ermitteln konnten (V5-571G: 5 h 34 min).
In einem praxisnahen Szenario mit aktiviertem WLAN und angepasster Displayhelligkeit (rund 150 cd/m²) kann der Anwender 3 Stunden und 52 Minuten im Internet surfen, bis die Reserven des Akkus erschöpft sind. Die Wiedergabe einer DVD endet nach spätestens 3 Stunden und 27 Minuten – im direkten Vergleich sind dies etwas bessere Ergebnisse als zuvor im Leerlauf, wenngleich manche Ultrabooks noch um einiges länger durchhalten.
Da im Akkubetrieb weder die CPU- noch die GPU-Taktraten gedrosselt werden, steht dem Anwender auch abseits der Steckdose die volle Leistungsfähigkeit des Notebooks zur Verfügung. Dementsprechend kurz fällt allerdings auch die mögliche Laufzeit aus: Mehr als 60 Minuten waren im Battery Eater Classic Test (Höchstleistung, maximale Helligkeit, WLAN und GPU an) nicht zu erreichen.
Die Idee eines besonders mobilen Multimedia-Notebooks ist nicht neu: Fast jeder große Hersteller hat mittlerweile ein entsprechendes Modell im Programm, auch wenn sich Ausstattung und Preis zum Teil drastisch unterscheiden.
Trotz dieser hohen Konkurrenzdichte hat es das Asus A56CB in unserem Test geschafft, aus der grauen Masse hervorzustechen. Die Gründe dafür sind einfach: Schlankes Design, ein hochwertiges Aluminium-Gehäuse und spieletaugliche Hardware – das gibt es zwar auch von anderen Herstellern, aber nur selten zu einem vergleichbaren Preis von unter 600 Euro. Anders als bei vielen Ultrabooks muss der Käufer zudem weder auf ein optisches Laufwerk noch auf wichtige Schnittstellen wie Gbit-LAN verzichten.
Sicher: Auch Asus musste an einigen Punkten den Rotstift ansetzen. Das einfache WXGA-Display mit TN-Panel ist ein in dieser Preisklasse nahezu unausweichliches Übel, zudem vermissen wir einen mSATA-Slot sowie einen Hauch mehr Prozessorleistung. Die für einen moderaten Aufpreis angebotene Core-i5-Version dürfte besser mit der flotten GeForce GT 740M harmonieren und stellt damit die wohl stimmigste Ausstattungsvariante des Notebooks dar. Damit hätten wir unser abschließendes Fazit schon fast vorweggenommen: Unterm Strich hat sich das Asus A56CB seine Kaufempfehlung redlich verdient.