Test Apple iPad Pro 11 (2018, WiFi, 64 GB) Tablet
Das iPad Pro war vor zwei Jahren ein Wagnis für Apple: Würden sich Kreative, Büroarbeiter und Fotografen wirklich auf ein Tablet als Arbeitsgerät einlassen? Nach dem Erfolg von Microsofts Surface-Geräten schien es so und Apple brachte mit dem ersten iPad Pro ein Gerät mit überragendem Display, vier Lautsprechern und professionellem Zubehör heraus, das offensichtlich viele Menschen überzeugte. Vor Kurzem hat Apple die dritte Generation seiner Tablets für Profis vorgestellt, besonders im Fokus stand das neue Design mit noch schlankeren Rändern und der vom iPhone schon bekannten FaceID-Technologie, um auf einen Fingerabdrucksensor verzichten zu können.
Die kleinere Version des iPad Pro besitzt in der dritten Auflage 11 Zoll Durchmesser bei einem für ein Tablet recht günstigen Seitenverhältnis von (ungefähr) 3:2. Was auch auffällig ist, ist die erneute Preiserhöhung, die mittlerweile bei neuen Apple-Produkten beinahe schon zum Feature-Set gehört. 879 Euro kostet das kleinere iPad Pro ab sofort mindestens, mit 1 TB Speicherplatz, LTE-Chip und Apple Care überspringt man die 2.000-Euro-Marke. Ebenfalls mittlerweile bekannt von Apple: Die alten Modelle gibt es vorerst weiter, sodass man ab 729 Euro in die Welt der iPad Pros einsteigen kann. Dafür bekommt man dann ein iPad Pro der zweiten Generation mit 10,5 Zoll.
Neben dem Surface Pro 6 von Microsoft gibt es wenig echte Konkurrenz für das iPad Pro. Das Samsung Galaxy Tab S4 oder das Huawei MediaPad M5 10.8 Pro kommen noch am ehesten in Frage: Beide sind deutlich günstiger als Apples Angebot, bieten aber auch längst nicht so viele Features.
Gehäuse – Schickes Neudesign
Apple hat sich für ein völliges Neudesign entschlossen. Kantiger und noch eleganter kommt das iPad Pro 2018 zu seinen Käufern, auch die Farbvarianten wurden wieder reduziert: Gold und Roségold sind erstmal passé, Silber und Space-Grau aktuell die einzigen beiden Gehäusefarben. Der Rahmen um den Bildschirm ist schmaler geworden und bei allen Farbvarianten schwarz. Abgerundete Ecken gibt es weiterhin, allerdings nur noch beim Bildschirm, die Gehäuseseiten sind nun gerader und erinnern an das Design, dass Microsoft mit seinen Surface-Geräten ins Leben gerufen hat.
Die Breite der Ränder hat Apple gut gewählt: Obwohl sie vor allem oben und unten deutlich schmaler sind als beim Vorgänger, können wir auch unsere dicken Redakteursfinger problemlos ablegen, ohne dass ein Kommando auf dem Screen ausgelöst wird. Verarbeitung und Materialwahl sind wie von Apple gewohnt erstklassig, Materialübergänge sind mit dem Finger nicht wahrnehmbar, die matte Rückseite unseres space-grauen Testmodells mit dem glänzend-schwarzen Apple-Logo sieht sehr schick aus. Mit 5,9 Millimeter ist das iPad Pro 11 2018 nochmal ein wenig dünner als sein Vorgänger, allerdings steht das Kameramodul deutlich aus dem Gehäuse hervor.
Die Stabilität des Gehäuses ist OK, starker Druck auf die Vorderseite wird aber im Flüssigkristall des Displays sichtbar, ebenso wie Druck auf die Rückseite. Zudem lässt sich das Tablet doch recht deutlich verwinden, Geräusche gibt es dabei aber nicht von sich. Dieser mäßige Stabilitätseindruck wurde mittlerweile auch durch Bendtests im Internet bestätigt.
Ausstattung – iPad Pro jetzt mit USB-C und noch teurer
Apple bietet für das 11-Zoll-iPad-Pro des Jahres 2018 eine neue Speichervariante an: Bis zu 1 TB Massenspeicher findet sich nun in dem Tablet. Wählt man die größte Massenspeicher-Ausstattung bekommt man zusätzlich noch 6 GB RAM, alle Modelle mit weniger Platz für Daten besitzen nur 4 GB Arbeitsspeicher.
Auch die Preise haben dieses Jahr wieder angezogen, im Folgenden eine Übersicht der Modelle und der Preise im deutschen Apple-Onlineshop:
- iPad Pro 11 WiFi 64 GB / 4 GB RAM: 879 Euro
- iPad Pro 11 WiFi+LTE 64 GB / 4 GB RAM: 1.049 Euro
- iPad Pro 11 WiFi 256 GB / 4 GB RAM: 1.049 Euro
- iPad Pro 11 WiFi+LTE 256 GB / 4 GB RAM: 1.219 Euro
- iPad Pro 11 WiFi 512 GB / 4 GB RAM: 1.269 Euro
- iPad Pro 11 WiFi+LTE 512 GB / 4 GB RAM: 1.439 Euro
- iPad Pro 11 WiFi 1 TB / 6 GB RAM: 1.709 Euro
- iPad Pro 11 WiFi+LTE 1 TB / 6 GB RAM: 1.879 Euro
Bei den Modellen mit LTE-Modem gibt es noch einen Slot für eine Nano-SIM, auch eine integrierte eSIM lässt sich aber bereits nutzen. Erstmals verbaut Apple in einem Tablet oder Smartphone nicht mehr den hauseigenen Lightning-Connector, sondern einen USB-C-Anschluss, wie er auch in vielen anderen Geräten vorkommt. Das hat den Vorteil, dass man nun auch bereits vorhandene USB-C-Netzteile zum Laden des iPad Pro verwenden kann. Auch kann man per HDMI-Adapter das Bild des iPad Pro auf einen externen Bildschirm bekommen, dabei wird das Seitenverhältnis des Tablets beibehalten, auf einem 16:9-Monitor gibt es also links und rechts breite Streifen. Externe Datenträger können über den USB-C-Port ebenfalls verbunden werden, allerdings dient dies lediglich dem Import von Bilddateien und auch hier kommt es zu Problemen mit manchen Formaten und Ordnerstrukturen.
Zudem findet sich an der Unterseite des Gerätes noch ein magnetischer Dockingport für den Apple Pencil 2. An der Rückseite lässt sich über Pogo-PINs diverses Zubehör verbinden. Nicht mehr vorhanden ist der 3,5-mm-Audioport.
Software – iOS 12.1 an Bord
Als Betriebssystem kommt Apples neueste iOS-Version zum Einsatz. iOS 12 soll deutlich schneller sein als frühere Versionen, bietet neue Kameraeffekte und Support für Augmented Reality, wobei sich sogar mehrere Geräte zu einer Augmented-Reality-Welt verbinden lassen und alle Nutzer beispielsweise ein Spiel miteinander in einem Raum auf mehreren Devices spielen können. Bei einer Demo im Apple-Büro in München konnten wir uns davon überzeugen, wie einfach das Setup ist und wie gut die Echtzeit-Synchronisation zwischen den Geräten funktioniert. Es bleibt spannend, welche Anwendungen Entwickler hier kreieren werden.
Zudem gibt es nun eine erweiterte Nutzerkontrolle, beispielsweise für die Konten von Kindern und auch die neue Screentime-Funktion, die anzeigt, wie lange man sein Gerät schon nutzt, Pausen vorschlägt und auf Wunsch auch Apps nach einer bestimmten Nutzungsdauer deaktiviert. Nachrichten werden nun übersichtlicher zusammengefasst und Fotos lassen sich nun noch intelligenter durchsuchen.
Apple ruft für die iPad Pros auch dieses Jahr den Sturm auf die Notebook-Welt aus und macht sogar seinen eigenen MacBooks Konkurrenz: Für das iPad Pro gibt es ab nächstem Jahr eine vollständige Photoshop-Version, das Gerät ist extrem mobil und der Apple A12X Bionic als SoC kann in einigen Benchmarks sogar die klassischen x86-Prozessoren im MacBook übertrumpfen.
Dabei sollte man aber auch bedenken, dass manche Software nicht optimal an den Gebrauch auf dem iPad Pro angepasst ist: So fehlt einigen Apps oft schlicht die Skalierung auf die massive Bildschirmgröße und selbst iOS an sich könnte die großen Displays mit etwas kleineren Symbolen besser nutzen. Weitere Probleme ergeben sich bei der Dateiverwaltung und dem Anschluss von externen Datenträgern. Das iPad Pro ist sichtlich darauf ausgelegt, dass man komplett in Apples Welt eintaucht und auch Clouddienste, wenn schon nicht von Apple, dann zumindest von einem anderen Anbieter nutzt, um Daten zwischen den Geräten auszutauschen. Aber wie sollen die Daten vom USB-Stick in die Cloud kommen, wenn man nur ein iPad Pro besitzt? Als alleiniges Arbeitsgerät bietet das iPad Pro 11 also noch einige Tücken, als mobiler Zusatzlaptop für einfachere und vor allem kreative Aufgaben kann man es aber durchaus nutzen.
Kommunikation und GPS – Flottes WLAN im iPad Pro
Selbstverständlich unterstützt das Apple iPad Pro 11 (2018) alle aktuell verbreiteten WLAN-Standards bis hin zu 802.11 ac. Die Geschwindigkeit, die wir mit unserem Referenzrouter Linksys EA8500 messen, ist dabei in etwa auf dem Niveau des Vorgängers, hier kann das Microsoft Surface Pro 6 noch ein paar MBit/s mehr rausholen. Generell surft man aber sehr flott mit dem iPad Pro 11: Nahe am Router ist die volle Empfangsstärke gegeben und Seiten bauen sich schnell auf. In 10 Meter Entfernung und durch 3 Wände sind noch 2/3 der Signalstärke vorhanden und Seiten bauen sich mit minimaler Verzögerung auf. Das ist aber wirklich Meckern auf sehr hohem Niveau.
Zur Standortbestimmung nutzt Apple die Satellitennavigationssysteme GPS (inklusive A-GPS), Glonass, Galileo und QZSS, allerdings nur bei den Modellen mit mobilem Internet. Die WiFi-Modelle sind eigentlich nicht zum Navigieren ausgelegt, sie können sich lediglich mittels Kompass, sowie an WLAN-Netzwerken orientieren. Apples Kartenapp platziert uns dennoch sehr flott und sehr genau auf der Karte, solange wir in WLAN-Reichweite sind.
Um die Genauigkeit der Ortung unter Praxisbedingungen zu überprüfen, nehmen wir das iPad Pro 11 mit auf eine Radtour. Ebenfalls an Bord: Das Profi-Navi Garmin Edge 520. Als erstes fällt uns auf, dass das iPad Pro eine deutlich längere Wegstrecke aufgezeichnet hat, als unser Referenz-Navi. Beim genaueren Hinsehen wird auch schnell klar, warum: Das iPad Pro 11 ohne LTE ist an mehreren Stellen unserer Rundfahrt ordentlich aus dem Takt geraten und hat wilde Muster auf die Karte gezeichnet, die wir so garantiert nicht gefahren sind. Oft liegt die Ortung auch deutlich neben der Straße.
Die Navigation ist also rudimentär auch mit den WiFi-Modellen möglich, allerdings raten wir zur Vorsicht. Nähere Infos zur Genauigkeit der LTE-Modelle erhalten Sie in unserem Test des iPad Pro 12.9 (2018). Durch seine Größe ist das iPad Pro 11 aber wohl ohnehin nicht das typische Navigationsgerät.
Kameras – Die besten Tablet-Kameras auf dem Markt
In Sachen Kameras bleibt fast alles beim Alten, das iPad Pro 11 besitzt grundsätzlich dieselben Kameramodule wie das iPad Pro 10.5 (2017) und auch wie das aktuelle iPad Pro 12.9: An der Rückseite gibt es weiterhin eine 12-Megapixel-Linse. Ebenso gibt es wieder den True Tone Blitz, der aus vier verschiedenfarbigen LEDs das richtige Licht zusammenmischt.
Die Qualität der Standbilder ist für ein Tablet weiterhin sehr gut, wir vermuten, dass nach wie vor die Optiken zum Einsatz kommen, die bereits im iPhone 7 verbaut waren. Damit kann das Tablet nicht mehr ganz mit dem iPhone XS mithalten, das die aktuell beste Kamera im Apple-Universum bereithält. Auch auf dem iPad Pro 11 (2018) werden Farben aber schön wiedergegeben, wirken sehr warm und dank dynamischem HDR sind die Kontraste stark. Das iPhone XS Max schafft es aber im direkten Vergleich, noch mehr Details in den Bildern darzustellen. Die Belichtung fällt beim Tablet in unserer Low-Light-Szenerie noch gut aus, aber das XS Max bringt auch hier mehr Schärfe ins Bild. Die Unterschiede sind aber nicht riesig und bestätigen unser Urteil vom iPad Pro 10.5 (2017): Auch dieses Jahr gibt es keine bessere Kamera in einem Tablet als die des iPad Pro.
Neu ist bei der Rückkamera, dass sich nun 4K-Videos auch in 60 fps aufzeichnen lassen. Bewegungen werden dann sehr flüssig dargestellt, die aufgezeichneten Farben und die Bildschärfe überzeugen. Auch der Belichtungssensor reagiert praktisch verzögerungsfrei und exakt auf Änderungen des Umgebungslichts. Zeitlupenvideos lassen sich in 080p und 240 fps aufnehmen.
Und die Frontkamera? Macht weiterhin sehr gute Bilder mit ihrer 7-Megapixel-Optik: Details werden gut dargestellt und selbst bei Gegenlicht gerät die Kamera nicht in Bedrängnis. Auch für die Frontkamera gibt es einen Porträtmodus.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Schaut man sich das Testchart an, so wird klar, dass Farben nicht ganz so brillant wiedergegeben werden wie bei aktuellen Kameras in High-End-Smartphones. Auch gibt es leichte Schärfeprobleme bei schwarzem Text vor rotem Hintergrund. Die Schärfe ist insgesamt gut und fällt auch zu den Rändern hin nicht ab.
Zubehör und Garantie – Hochwertiges Zubehör für viel Geld
In der Packung des iPad Pro 11 (2018) liegen ein USB-C-auf-USB-C-Kabel mit einem Meter Länge, das passende Netzteil mit bis zu 18 Watt Leistung liegt ebenfalls bei. Ansonsten gibt es den üblichen Papierkram und zwei Apple-Aufkleber. Mit 12 Monaten Garantie muss man sich zufriedengeben, ist aber innerhalb der EU durch die Händlergewährleistung auch darüber hinaus geschützt. Für 139 Euro kann man AppleCare+ hinzufügen, durch das man auch bei unbeabsichtigten Beschädigungen für zwei Jahre geschützt ist, beim iPad Pro ist hier sogar der Apple Pencil eingeschlossen, wenn man ihn erwirbt. Allerdings gibt es eine Obergrenze von zwei Reparaturen und für diese ist jeweils nochmals eine Service-Gebühr zu entrichten.
Wer Zubehör von älteren iPad-Pro-Modellen besitzt, der kann es gleich mit seinem alten Tablet verkaufen: Die neuen iPad Pro sind nicht mehr kompatibel. Das liegt zum einen am neuen Format des kleineren iPads, für das die älteren Tastaturhüllen nicht mehr geeignet wären und zum anderen auch an den neuen Anschlüssen: Die Pogo-PINs befinden sich an einer anderen Stelle und der Lightning-Connector wurde ja durch einen USB-C-Port ersetzt. Der neue Apple Pencil 2 kostet 135 Euro, hält magnetisch am iPad Pro und wird dabei auch gleich aufgeladen. Zudem reagiert er nun auf Berührung: Wenn man den Stift hält und mit dem Finger zweimal seitlich antippt, kann man automatisch zwischen Werkzeugen wechseln. Das Smart Keyboard Folio für 219 Euro schützt nun auch die komplette Rückseite des Tablets und kann in zwei verschiedenen Stellungen arretiert werden. Es verbindet sich mit dem iPad aber nicht ganz so fest, wie wir uns das manchmal wünschen würden.
Eingabegeräte & Bedienung – Vielfätige Möglichkeiten dank Apple Pencil und Folio Cover
Das Apple iPad Pro soll laut Hersteller ein magisches Fenster sein, über das man Zugang zur Welt bekommt. Wie bei einem Tablet üblich erfolgt auch die Steuerung direkt über den kapazitiven Touchscreen, man kann die Welt also buchstäblich mit den Fingerspitzen kontrollieren. Beim iPad Pro 11 funktioniert das sehr gut: Der Touchscreen ist sehr zuverlässig und direkt, reaktionsschnell und präzise auch in den Ecken.
Das iPad Pro 11 wird nicht mehr per Fingerabdrucksensor freigeschaltet, sondern per FaceID, was bei einem Tablet fast noch sinnvoller ist als beim iPhone, weil man es nicht ständig in der Hand hält, sondern eben auch mal im Folio-Cover auf den Tisch stellt oder legt. Da konnte es beim alten iPad Pro schon mal zu Verrenkungen kommen, wenn man an den Fingerabdrucksensor gelangen wollte. Woran man sich allerdings erst gewöhnen muss beim neuen iPad Pro: Die Meldung "Kamera verdeckt" erscheint doch deutlich öfter als beim iPhone. Aber wenn man erst einmal weiß, dass man die Frontcam im Quermodus gern mal mit der Hand verdeckt, gewöhnt man sich auch daran schnell. FaceID funktioniert ansonsten gewohnt flott und problemlos und wer einem zweiten Nutzer die Zugriffsmöglichkeit bieten will, der kann noch ein alternatives Erscheindungsbild für FaceID festlegen. Bei zwei Nutzern ist allerdings Schluss.
Das iPad Pro funktioniert als reines Tablet schon sehr gut, aber so richtig kreativ lässt es sich erst mit dem Apple Pencil 2 werden. Der alte Apple Pencil funktioniert übrigens nicht mit dem neuen iPad Pro, da er sich nicht koppeln lässt. Apple verspricht pixelgenaues und praktisch verzögerungsfreies Arbeiten. Weiters kann man auf den Pencil zweimal mit dem Finger tippen und so schnell zwischen vordefinierten Werkzeugen wechseln. Auch ist der Pencil lageempfindlich und kann beispielsweise zur Schraffur schräg gehalten werden. Der Stift funktioniert sehr gut, ist für Kreative ein wirklich gutes Tool, bei der Bedienung ist aber der Finger nach wie vor das bessere Werkzeug.
Die Onscreen-Tastatur funktioniert sehr gut, das Herunterziehen der Tasten für die alternative Belegung gelingt intuitiv. Ansonsten hat sich hier aber nicht viel getan. Die Tastatur im optionalen Folio-Cover lässt sich mit ihren 1,5-Zentimeter-Tasten recht gut bedienen. Die einzelnen Keys sind leicht nach innen gewölbt und haben eine griffige Oberfläche. Die Rückmeldung über den Tastendruck ist gut und auch das Geräusch hat Apple gut hinbekommen, zumal sich die Leertaste hier im Ton deutlich unterscheidet. Ein Tastendruck weckt das iPad auf und über FaceID wird es dann in den allermeisten Fällen auch schnell und zuverlässig entsperrt. Einziges Manko: Manche Tasten auf der Tastatur sind dann doch recht klein geraten, aber das ist bei einem Notebook dieser Größe meist ebenfalls ein Problem. Insgesamt kommt Apple dem Anspruch recht nahe, dass das iPad Pro auch ein Notebook ersetzen könnte. Wer aber viel schreibt, der wird vielleicht doch noch höhere Ansprüche an eine Tastatur haben, aber dafür gibt es ja Bluetooth-Tastaturen.
Display – Tolles 3:2-Tabletdisplay
Eine der wichtigsten Komponenten beim Apple iPad Pro 11 (2018) ist sicherlich das Display. Schließlich dient es als zentrales Eingabelement und soll auch Grafikern und Designern eine farbechte Arbeitsumgebung bieten. Alte Tugenden wie der TrueTone-Sensor, der die Bildschirmfarben an das Umgebungslicht anpasst, und diverse Beschichtungen gegen Reflexionen und Fingerabdrücke sind natürlich wieder an Bord.
Das Apple-Tablet bietet einen Bildschirm, dessen Seitenverhältnis knapp unter 3:2 liegt, exakt sind es 2,86:2. Damit bietet es ein anderes Seitenverhältnis als das größere iPad Pro 12.9 mit 4:3-Bildschirm, das angezeigte Bild ist etwas flacher, dafür im Verhältnis ein wenig breiter. 3:2 ist ein verbreitetes Format in der Fotografie, auch in 4:3 kann man mit den meisten Kameras allerdings arbeiten. Bei 16:9-Inhalten, wie den meisten Videos, müssen beide Bildschirme schwarze Balken am Rand anzeigen.
Das Liquid-Retina-Display des iPad Pro 11 bietet exakt dieselbe Pixeldichte wie das des größeren Modells. Im Vergleich zu anderen Oberklasse-Tablets liegt das Apple iPad Pro 11 mit 265 PPI auf einem ähnlichen Niveau. Die Bilddarstellung auf dem Screen ist glasklar, scharf und detailliert. Helligkeit und Ausleuchtung liegen auf dem Niveau des Vorgängers von 2017.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 639 cd/m²
Kontrast: 1420:1 (Schwarzwert: 0.45 cd/m²)
ΔE Color 0.92 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 1.3 | 0.5-98 Ø5.2
99.7% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.22
Apple iPad Pro 11 2018 IPS, 2388x1668, 11" | Microsoft Surface Pro 6, Core i7, 512 GB IPS, 2736x1824, 12.3" | Apple iPad Pro 10.5 2017 IPS, 2224x1668, 10.5" | Apple iPad Pro 12.9 2018 IPS, 2732x2048, 12.9" | Samsung Galaxy Tab S4 Super AMOLED, 2560x1600, 10.5" | Huawei MediaPad M5 10.8 Pro IPS, 2560x1600, 10.8" | |
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Bildschirm | -94% | -30% | 4% | -66% | -217% | |
Helligkeit Bildmitte | 639 | 484 -24% | 634 -1% | 632 -1% | 474 -26% | 384 -40% |
Brightness | 591 | 473 -20% | 625 6% | 605 2% | 477 -19% | 360 -39% |
Brightness Distribution | 87 | 91 5% | 87 0% | 91 5% | 91 5% | 84 -3% |
Schwarzwert * | 0.45 | 0.33 27% | 0.39 13% | 0.32 29% | 0.8 -78% | |
Kontrast | 1420 | 1467 3% | 1626 15% | 1975 39% | 480 -66% | |
Delta E Colorchecker * | 0.92 | 4.29 -366% | 1.9 -107% | 1.1 -20% | 2.5 -172% | 6.83 -642% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 2.59 | 6.46 -149% | 3.9 -51% | 2.4 7% | 5.8 -124% | 12.7 -390% |
Delta E Graustufen * | 1.3 | 4.3 -231% | 2.8 -115% | 1.7 -31% | 2.1 -62% | 7.5 -477% |
Gamma | 2.22 99% | 2.51 88% | 2.26 97% | 2.21 100% | 2.08 106% | 2.199 100% |
CCT | 6656 98% | 7315 89% | 7027 93% | 6794 96% | 6281 103% | 8544 76% |
Colorchecker dE 2000 calibrated * | 1.34 | |||||
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 62 | |||||
Color Space (Percent of sRGB) | 95 |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Bei unseren Messungen mit der Software CalMAN und dem Spektralfotometer stellen wir eine sehr gute Farbtreue des Screens fest, diese ist vor allem im Vergleich zum iPad Pro 10.5 (2017) nochmals besser geworden. Leider ist der Schwarzwert mit 0,45 cd/m² nicht perfekt, das Kontrastverhältnis ist aber aufgrund der hohen Helligkeit des Displays mit 1.420:1 immer noch sehr gut. Bei sehr hoher Bildschirmhelligkeit wirken dunkle Flächen aber eben nicht ganz schwarz, sondern haben einen sichtbaren Grauschleier. Senkt man die Helligkeit allerdings etwas ab, verliert sich dieser Effekt recht schnell.
Die Farbraumabdeckung können wir mit CalMAN leider nicht exakt messen, hier sollte man die Ergebnisse eher als Näherungswert betrachten: Der sRGB-Farbraum wird danach annähernd komplett abgedeckt. Apple gibt nur an "Display mit großem Farbraum (P3)". Leider können wir hier keine finale Aussage treffen.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
36 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 19 ms steigend | |
↘ 17 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 93 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
54 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 25 ms steigend | |
↘ 29 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 90 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
In Sachen Blickwinkel gibt es nichts auszusetzen: Das Bild bleibt auch aus flachen Ansichtswinkeln stabil und verändert weder Helligkeit noch Farben. Im Freien kommt man mit maximaler Helligkeit oder aktiviertem Helligkeitssensor gut zurecht. Schon bei mittlerer Helligkeit treten die Spiegelungen aber so stark in den Vordergrund, dass es anstrengend wird, auf dem Bildschirm etwas zu betrachten. Die Helligkeit lässt sich weit absenken, sodass der Bildschirm im Freien gar nicht mehr zu lesen ist.
Leistung – iPad Pro 2018 macht einen deutlichen Leistungssprung
Im iPad Pro 11 (2018) arbeitet als SoC ein Apple A12X Bionic. Von dem kleinen Namensunterschied des SoCs zum normalen Apple A12 sollte man sich nicht täuschen lassen: Die Leistungsunterschiede sind beachtlich. So gibt es zwei Prozessorkerne mehr, dadurch wesentlich mehr Transistoren und der Chip ist somit auch physisch größer als der Apple A12.
Unsere Leistungsbenchmarks zeigen eine deutliche Leistungssteigerung durch den Apple A12X Bionic gegenüber dem Apple A10X Fusion im iPad Pro 10.5 von letztem Jahr: Teils verdoppeln sich die Benchmarkergebnisse. Das Microsoft Surface Pro 6 erscheint durch die x86-Prozessorarchitektur nicht in den Benchmarks, denn Apples SoC basiert auf ARM, wie die allermeisten SoCs für Mobilgeräte. Die Android-Geräte im Test mit nicht mehr ganz aktuellen High-End-SoCs kommen aber nicht mal in die Nähe des iPad Pro, wenn es um die Leistungsfähigkeit geht.
Auch die Grafikeinheit, schlicht Apple A12X Bionic GPU genannt, liefert mit ihren 7 Kernen beinahe schon erstaunliche Leistung ab. Die Leistung im GFXBench Manhattan 3.1 ist im gut vergleichbaren Offscreen-Test sogar fast 3-mal so hoch wie beim Vorgänger-Tablet.
PCMark for Android | |
Work performance score | |
Samsung Galaxy Tab S4 | |
Huawei MediaPad M5 10.8 Pro | |
Work 2.0 performance score | |
Samsung Galaxy Tab S4 | |
Huawei MediaPad M5 10.8 Pro |
AnTuTu v7 - Total Score | |
Apple iPad Pro 11 2018 | |
Durchschnittliche Apple A12X Bionic (552676 - 566378, n=2) | |
Apple iPad Pro 12.9 2018 | |
Samsung Galaxy Tab S4 | |
Huawei MediaPad M5 10.8 Pro |
Basemark ES 3.1 / Metal - offscreen Overall Score | |
Apple iPad Pro 12.9 2018 | |
Durchschnittliche Apple A12X Bionic (5216 - 5300, n=2) | |
Apple iPad Pro 11 2018 | |
Durchschnitt der Klasse Tablet (309 - 3806, n=10, der letzten 2 Jahre) |
Auch in Sachen Surfgeschwindigkeit deklassiert das iPad Pro 11 die Vergleichsgeräte und auch seinen Vorgänger: Um die 30 % schneller ist es in unseren Benchmarks als das iPad Pro 10.5 2017, das ist ein ordentlicher Geschwindigkeitszuwachs innerhalb eines Jahres. Hier spielt natürlich auch die optimierte Software eine große Rolle: Apples Browser Safari muss ja nur auf recht wenige iOS-Geräte angepasst werden.
Auch in der Praxis ist das Surfen eine echte Freude, die Wartezeiten auf Websites sind minimal, das Scrollen ist absolut flüssig und ein Nachladen von Inhalten konnten wir auf den von uns besuchten Seiten nicht feststellen. Anspruchsvolle HTML-5-Anwendungen wie Googles Interland laufen völlig flüssig und mit sehr kurzen Ladezeiten.
JetStream 1.1 - Total Score | |
Apple iPad Pro 12.9 2018 (Safari Mobile 12) | |
Durchschnittliche Apple A12X Bionic (278 - 279, n=2) | |
Apple iPad Pro 11 2018 (Safari 13) | |
Microsoft Surface Pro 6, Core i7, 512 GB | |
Apple iPad Pro 10.5 2017 (Safari Mobile 10) | |
Samsung Galaxy Tab S4 (Samsung Browser 8.0) | |
Huawei MediaPad M5 10.8 Pro (Chrome 68.0.3440.91) |
Octane V2 - Total Score | |
Apple iPad Pro 12.9 2018 (Safari Mobile 12) | |
Durchschnittliche Apple A12X Bionic (44425 - 45734, n=2) | |
Apple iPad Pro 11 2018 (Safari 13) | |
Microsoft Surface Pro 6, Core i7, 512 GB | |
Apple iPad Pro 10.5 2017 (Safari Mobile 10) | |
Durchschnitt der Klasse Tablet (763 - 105178, n=87, der letzten 2 Jahre) | |
Samsung Galaxy Tab S4 (Samsung Browser 8.0) | |
Huawei MediaPad M5 10.8 Pro (Chrome 68.0.3440.91) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Durchschnitt der Klasse Tablet (319 - 34733, n=75, der letzten 2 Jahre) | |
Huawei MediaPad M5 10.8 Pro (Chrome 68.0.3440.91) | |
Samsung Galaxy Tab S4 (Samsung Browser 8.0) | |
Microsoft Surface Pro 6, Core i7, 512 GB | |
Apple iPad Pro 10.5 2017 (Safari Mobile 10) | |
Apple iPad Pro 12.9 2018 (Safari Mobile 12) | |
Durchschnittliche Apple A12X Bionic (603 - 614, n=2) | |
Apple iPad Pro 11 2018 (Safari 13) |
WebXPRT 3 - Overall | |
Apple iPad Pro 12.9 2018 (Safari Mobile 12) | |
Durchschnittliche Apple A12X Bionic (172 - 182, n=2) | |
Apple iPad Pro 11 2018 (Safari 13) | |
Durchschnitt der Klasse Tablet (34 - 435, n=45, der letzten 2 Jahre) | |
Samsung Galaxy Tab S4 (Samsung Browser 8.0) | |
Huawei MediaPad M5 10.8 Pro (Chrome 68.0.3440.91) |
WebXPRT 2015 - Overall | |
Apple iPad Pro 11 2018 (Safari 13) | |
Durchschnittliche Apple A12X Bionic (380 - 386, n=2) | |
Apple iPad Pro 12.9 2018 (Safari Mobile 12) | |
Apple iPad Pro 10.5 2017 (Safari Mobile 10) | |
Samsung Galaxy Tab S4 (Samsung Browser 8.0) | |
Huawei MediaPad M5 10.8 Pro (Chrome 68.0.3440.91) |
* ... kleinere Werte sind besser
Unsere App AndroBench, mit der wir üblicherweise die Speichergeschwindigkeit bestimmen, ist leider auf iOS nicht verfügbar, deshalb nutzen wir Passmark, um zumindest einen gewissen Eindruck von den Zugriffsgeschwindigkeiten zu bekommen. Im Vergleich zum aktuell schnellsten iPhone, dem XS Max, ist die Leserate beim iPad Pro 11 nur leicht höher, die Schreibrate hingegen fast 3-mal so hoch. Während unseres Tests konnten wir uns über lange Ladezeiten oder überhaupt Wartezeiten auf Daten nicht beschweren.
Spiele – Zocken wie ein Pro
Dass man mit dem iPad Pro 11 (2018) nicht nur sehr gut arbeiten, sondern auch vorzüglich zocken kann, das haben wir uns fast schon gedacht. Nur eines der von uns getesteten Games verhält sich etwas seltsam: Asphalt 9 läuft grundsätzlich mit 30 fps, hat aber immer wieder Ausreißer nach oben. Ansonsten laufen die meisten aktuellen Games konstant mit um die 60 fps. Wir messen die Frameraten mit dem Tool GameBench.
Da es sich beim iPad Pro (2018) um Apples aktuell stärkstes Geräte mit iOS handelt, dürfte die Zukunftsfähigkeit in Sachen Gaming auch für die nächsten Jahre gegeben sein. Dass auch die Steuerung mit Touchscreen und Lagesensor perfekt funktioniert, war ebenfalls zu erwarten.
Asphalt 9: Legends | |||
Einstellungen | Wert | ||
High Quality | 29 fps |
Shadow Fight 3 | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 59 fps | ||
minimal | 59 fps |
Arena of Valor | |||
Einstellungen | Wert | ||
min | 60 fps | ||
high HD | 59 fps |
Emissionen – Drosseln unter Last
Temperatur
Das Apple iPad Pro 11 erwärmt sich unter Last leicht, allerdings ist die maximale Erwärmung in der Mitte der Vorderseite mit 37,9 °C nur leicht spürbar. Insgesamt bleibt das Gerät auch nach längerer Last auf einem recht niedrigen Temperaturniveau. Im Idle-Modus ist eine Erwärmung ebenfalls nur in der Mitte des Gerätes feststellbar, hier sitzt wohl das SoC.
Im GFXBench-Akkutest zeigt sich gut, ob ein Gerät fähig ist, auch unterer längerer Last mit voller Power zu arbeiten. Das ist beim iPad Pro 11 (2018) leider nicht der Fall: Apples Tablet erreicht trotz der nur geringen Erwärmung während der 30 Durchläufe desselben Benchmarks nach einiger Zeit zwischen 1/6 bis zu 1/3 weniger Leistung.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 36.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Die vier Lautsprecher am iPad Pro 11 machen wieder einen sehr guten Job, bieten auch im Rahmen der Möglichkeiten eines Tablets eine ordentliche Basswiedergabe und klingen insgesamt warm und laut genug für viele Umgebungen. Die Soundwiedergabe ist sogar noch etwas linearer als beim iPad Pro 10.5 2017. Einen systemweiten Equalizer gibt es nicht, in Apple Music kann man aber beispielsweise aus zahlreichen Audioprofilen wählen. Das iPad Pro ersetzt sicher kein hochwertiges Audiosystem, kann es aber mit einfachen Bluetoothlautsprechern locker aufnehmen und einen mittelgroßen Raum auch gut beschallen. Ab und an klingen Hochtöne etwas unangenehm scheppernd in den Ohren, ansonsten ist der Klang aber recht warm.
Audioverbindungen per Bluetooth oder USB-C sind möglich. Per Bluetooth kommen Verbindungen sehr flott zustande und die Soundqualität ist gut. Bei der Ausgabe per USB-C erleben wir eine positive Überraschung: Nach der jahrelang sehr abgeschlossenen Apple-Zubehör-Welt funktioniert nun dank USB-C sogar der USB-C-auf-Klinken-Adapter eines Fremdherstellers, der nicht explizit für Apple gedacht ist, allerdings muss ein DAC im Adapter integriert sein. Damit bekommen wir ebenfalls sehr guten Sound auf unsere Kopfhörer.
Apple iPad Pro 11 2018 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (78.7 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(±) | abgesenkter Bass - 8.9% geringer als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (12.2% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 1.9% abweichend
(+) | lineare Mitten (2.4% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 1.9% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (6.4% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (16.5% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 33% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 5% vergleichbar, 62% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 7%, durchschnittlich ist 22%, das schlechteste Gerät hat 129%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 25% aller getesteten Geräte waren besser, 5% vergleichbar, 70% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Apple iPad Pro 10.5 2017 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (84.6 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(±) | abgesenkter Bass - 10.4% geringer als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (12.3% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 5.8% abweichend
(+) | lineare Mitten (4.3% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 6.6% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (7% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (16.1% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 31% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 6% vergleichbar, 63% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 7%, durchschnittlich ist 22%, das schlechteste Gerät hat 129%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 23% aller getesteten Geräte waren besser, 5% vergleichbar, 72% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Energieverwaltung – Tolle Laufzeiten für das Apple-Tablet
Energieaufnahme
Das iPad Pro 11 braucht in der Spitze wesentlich mehr Energie als sein Vorgänger. Mit über 15 Watt liegt es hier auch an der Spitze aller Vergleichs-Tablets, nur der Core i7 im Microsoft Surface Pro 6 ist nochmals deutlich energiehungriger. Allerdings ist das iPad Pro 11 bei wenig Belastung recht sparsam, das hat es auch dem größeren Schwestermodell voraus.
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 1.2 / 4.1 / 7.5 Watt |
Last |
13.6 / 15.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Apple iPad Pro 11 2018 7736 mAh | Microsoft Surface Pro 6, Core i7, 512 GB mAh | Apple iPad Pro 10.5 2017 8134 mAh | Apple iPad Pro 12.9 2018 mAh | Samsung Galaxy Tab S4 7300 mAh | Huawei MediaPad M5 10.8 Pro 7500 mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -120% | 3% | -33% | 22% | -27% | |
Idle min * | 1.2 | 3.2 -167% | 1.44 -20% | 1.42 -18% | 1.76 -47% | 3.3 -175% |
Idle avg * | 4.1 | 8.7 -112% | 6.12 -49% | 9.35 -128% | 4.22 -3% | 4.2 -2% |
Idle max * | 7.5 | 10.4 -39% | 6.14 18% | 9.38 -25% | 4.25 43% | 7 7% |
Last avg * | 13.6 | 29.2 -115% | 8.55 37% | 12.75 6% | 4.52 67% | 10.4 24% |
Last max * | 15.2 | 40.8 -168% | 10.62 30% | 14.96 2% | 7.35 52% | 13.8 9% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Auch bei der Akkulaufzeit gibt es laut unseren Tests deutliche Fortschritte: 15:20 Stunden hielt das iPad Pro 11 (2018) in unserem WLAN-Test durch. Das ist rekordverdächtig, bedeutet es doch ein gutes Viertel mehr Laufzeit als beim Vorgänger. Und das, obwohl der Akku beim neuen Modell etwas weniger Kapazität bietet. Mit aktiviertem Helligkeitssensor sind sogar noch längere Laufzeiten in unseren Tests möglich. Unter voller Last ist der Laufzeit-Unterschied zum Vorgänger allerdings marginal.
Das neue Schnellladegerät mit USB-C-Anschluss lädt das iPad Pro 11 (2018) in akzeptabler Zeit wieder auf, wie bei vielen Geräten wird die Ladung aber deutlich langsamer, sobald ein hohes Energielevel erreicht ist. 2-3 Stunden sollte man für eine volle Ladung rechnen.
Apple iPad Pro 11 2018 7736 mAh | Microsoft Surface Pro 6, Core i7, 512 GB mAh | Apple iPad Pro 10.5 2017 8134 mAh | Apple iPad Pro 12.9 2018 mAh | Samsung Galaxy Tab S4 7300 mAh | Huawei MediaPad M5 10.8 Pro 7500 mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | -43% | -17% | -10% | -23% | -24% | |
Idle | 2056 | 1083 -47% | 2036 -1% | 1888 -8% | 1227 -40% | 1254 -39% |
H.264 | 982 | 629 -36% | 899 -8% | 735 -25% | 629 -36% | |
WLAN | 920 | 509 -45% | 693 -25% | 796 -13% | 495 -46% | 670 -27% |
Last | 208 | 131 -37% | 199 -4% | 184 -12% | 245 18% | 220 6% |
Pro
Contra
Fazit – Teures, aber hochwertiges Arbeitstier
Das neue iPad Pro 11 (2018) offenbart schon auf den ersten Blick, dass es einen Neuanfang darstellt. Das Design ist radikal anders, die Farboptionen sind zurückhaltender und an der Vorderseite entspricht Apple tatsächlich zunehmend seinem Designgrundsatz "Das Apple iPad Pro soll eine magische Fläche aus Glas sein": Die Ränder sind, unter anderem durch das Weglassen des Fingerabdrucksensors, schmaler geworden und geben mehr Displayfläche frei.
Und es lohnt sich wieder, auf dieses Display zu blicken: Das Liquid Retina Display bietet erneut eine tolle Helligkeit sowie hübsche und originalgetreue Farben. Leistung und Akkulaufzeiten machen einen deutlichen Sprung, aber auch der Preis geht nochmal nach oben. Ein Tablet für knapp 2.000 Euro? Mit dem iPad Pro 11 ist das möglich, mit dem etwas größeren iPad Pro 12.9 (2018) sogar noch leichter.
Wer sich den hohen Preis leisten kann, der bekommt ein faszinierendes Tablet, das durch seine kompromisslose Optimierung auf Leistung nur wenige Konkurrenten hat.
Die Gehäusestabilität ist nicht perfekt, was bei einem so teuren Gerät dann doch etwas irritiert. Außerdem trifft die Werbeaussage, dass das Apple iPad Pro 11 (2018) ein Notebook ersetzen könnte, nur für manche Nutzer zu. Wer aber unterwegs viel kreativ arbeitet, dafür einen präzisen Stylus braucht und hauptsächlich Bilder und Videos verwaltet, wer eine Cloud nutzt und nicht ständig am Tippen ist, der wird mit dem iPad Pro tatsächlich einen ordentlichen Ersatz für seinen mobilen Computer finden.
Die Bewertung wurde auf die neue Version 7 umgestellt. Das Apple iPad Pro 11 (2018) erreichte zum Zeitpunkt des Tests 92,7 Prozent (V6).
Apple iPad Pro 11 2018
- 16.09.2019 v7 (old)
Florian Schmitt