Test Apple MacBook 12 (Early 2015) 1.1 GHz
Wir schreiben das Jahr 2008, Macworld Conference, San Francisco: Aus einem flachen, braunen Umschlag zaubert Steve Jobs das erste MacBook Air hervor – und läutet damit einen Trend ein, der einige Jahre später unter dem Namen Ultrabook auch die Windows-Welt nachhaltig prägen wird.
Heute sind schlanke und schicke Ultrabooks längst im Massenmarkt angekommen. Nahezu jeder Hersteller führt eine breite Palette entsprechender Geräte im Programm, die sich dank immer schnellerer ULV-Hardware oftmals sogar als vollwertiges Arbeitsgerät einsetzen lassen. Die ursprüngliche Intention des verstorbenen Apple-Visionärs – ein auf das Nötigste reduziertes, maximal portables (Zweit-)Notebook – ist dabei etwas in Vergessenheit geraten; höchste Zeit also, einen radikalen Neuanfang zu wagen.
Apple hat sich dazu entschieden, die bestehtende MacBook-Air-Familie in gewohnter Form weiterzuführen und zusätzlich eine neue Baureihe im gehobenen Preissegment anzubieten, die künftig die Vorreiterrolle in puncto Mobilität übernimmt. Das schlicht "MacBook" getaufte Modell verfügt über ein 12 Zoll großes Retina-Display und wird ausschließlich mit passiv gekühlten Core-M-Prozessoren angeboten. Bereits die uns vorliegende, 1.449 Euro teure Basis-Konfiguration protzt mit 8 GB RAM und einer 256-GB-SSD; schnellere CPUs und eine Verdoppelung des SSD-Speichers können den Kaufpreis sogar bis auf 1.949 Euro in die Höhe treiben. Ein vergleichbar ausgestattetes Lenovo Yoga 3 Pro oder Asus Zenbook UX305 kostet dagegen mehrere hundert Euro weniger – wir sind gespannt, ob Apple diese immense Differenz rechtfertigen kann.
Konfigurationsübersicht:
Core M-5Y31 | Core M-5Y51 | Core M-5Y71 |
8 GB RAM | 8 GB RAM | 8 GB RAM |
256 GB (SSD) | 512 GB (SSD) | 512 GB (SSD) |
HD Graphics 5300 | HD Graphics 5300 | HD Graphics 5300 |
IPS-Panel, 2.304 x 1.440 Pixel | IPS-Panel, 2.304 x 1.440 Pixel | IPS-Panel, 2.304 x 1.440 Pixel |
ab 1.449 Euro | ab 1.799 Euro | ab 1.949 Euro |
Gehäuse
Schon auf den ersten Blick gibt sich das neue MacBook unzweifelhaft als Apple-Gerät zu erkennen – das minimalistisch gestaltete, keilförmige Unibody-Gehäuse trägt viele Design-Elemente des aktuellen MacBook Air. Während letzteres allerdings nur in Silber erhältlich ist, stehen für das 12-Zoll-MacBook auch Gold und das von uns gewählte "Space Grau" zur Auswahl; die gleichen Farbtöne, die der Hersteller für das iPhone und iPad anbietet. Selbstverständlich darf auch das Apple-Logo auf der Displayrückseite nicht fehlen, welches in diesem Fall jedoch nur eingraviert und mit einer Art Spiegelfolie überzogen wurde. Auf die ansonsten übliche LED-Beleuchtung haben die Konstrukteure dagegen verzichtet, mutmaßlich aus Verbrauchs- oder Baudicke-Gründen.
Damit wären wir auch gleich beim richtigen Stichwort: Gegenüber dem nur 13 Millimeter dicken und 920 Gramm schweren MacBook wirkt ein typisches Ultrabook in etwa so mobil wie ein Pflasterstein. Selbst die 11-Zoll-Version des MacBook Air wiegt rund 170 Gramm mehr und baut zudem deutlich voluminöser (19 Millimeter breiter, 4 Millimeter höher). Hier zahlt sich der an den Seiten lediglich 11 Millimeter breite Displayrahmen aus – ein ordentlicher Wert, aber kein Vergleich zu den beeindruckenden 5,2 Millimetern des Dell XPS 13.
Anders als viele besonders leichte Konkurrenzmodelle (beispielsweise das aus Kohlefasern gefertigte Sony Vaio Pro 13) erweckt das MacBook nicht den Eindruck, dass das Chassis kompromisslos auf minimales Gewicht getrimmt wurde. Display und Basiseinheit lassen sich selbst mit hohem Kraftaufwand kaum verwinden oder eindrücken, wenngleich wir einem ausgewachsenen MacBook Pro noch einen Hauch mehr Stabilität zugestehen würden. Die Verarbeitung des gesamten Gerätes verdient einmal wieder das Prädikat makellos: Fertigungstoleranzen scheinen den Aluminium-Fräsen bei Apple (oder Foxconn?) vollkommen fremd zu sein, die wenigen Materialübergänge wie zwischen Touchpad und Handballenauflage zeigen praktisch keinerlei Spaltmaße.
Gerade bei einem extrem leichten Subnotebook besteht immer die Gefahr, dass das Gehäuse zu einer gewissen Hecklastigkeit neigt. Das MacBook erweist sich jedoch als perfekt ausbalanciert und kippt weder beim einhändigen Aufklappen noch im maximal geöffneten Zustand (etwa 130 Grad) ohne Weiteres hinten über. Trotz der recht leichtgängigen Scharniere bringen Erschütterungen den Deckel nur kurz zum Nachwippen.
Ausstattung
Kaum ein Detail des neuen MacBooks wurde in den vergangenen Wochen so kontrovers diskutiert wie die Entscheidung Apples, neben der obligatorischen Headset-Buchse (3,5 Millimeter Klinke) lediglich einen einzigen USB-Port zu verbauen. Genauer gesagt handelt es sich dabei um einen hochmodernen Typ-C-Anschluss nach USB 3.1 Gen. 1, der dank symmetrischem Aufbau in beide Richtungen eingesteckt werden kann. Darüber hinaus ermöglicht der sogenannte Alternate Mode die parallele Übertragung von USB- und Bildsignalen bei gleichzeitiger Stromversorgung des Notebooks mit bis zu 100 Watt (allerdings liegt dem MacBook nur ein 29-Watt-Netzteil bei). Der praktische MagSafe-Stecker, dessen magnetische Befestigung schon viele Anwender vor kostspieligen Schäden an Steckern und Ladebuchsen bewahrt hat, bleibt damit der MacBook-Pro- und MacBook-Air-Serie vorbehalten – falls diese nicht auch irgendwann auf den universelleren USB-Anschluss umgestellt werden sollten.
Wirklich nutzen kann man die Möglichkeiten der Typ-C-Schnittstelle auf absehbare Zeit leider nur, wenn man in zusätzliche Adapter investiert. Schon ein simples Kabel auf eine normale Typ-A-Buchse schlägt bei Apple mit 19 Euro zu Buche; für einen der beiden Multiport-Adapter werden sogar happige 89 Euro fällig. Erst diese erlauben es jedoch, neben dem Netzteil noch ein USB-Gerät sowie ein VGA- oder HDMI-Display (max. 3.840 x 2.160 Pixel @ 30 Hz) anzuschließen – für produktives Arbeiten praktisch unumgänglich. Immerhin kommen zunehmend deutlich preiswertere Alternativlösungen von Drittherstellern auf den Markt.
Übrigens: Performance-Vorteile bietet der USB-3.1-Standard in diesem Fall nicht, da das Core-M-basierte MacBook Daten nur mit der maximalen USB-3.0-Geschwindigkeit von 5 Gbit/s transferiert – erst USB 3.1 Gen. 2 schraubt die Datenrate auf 10 Gbit/s nach oben.
Funkverbindungen
In Anbetracht des dürftigen Schnittstellenangebotes kommt den Funkverbindungen des MacBooks besondere Bedeutung zu. Mit einem Modul der Broadcom-BCM43xx-Serie (mutmaßlich der BCM4352) verbaut Apple einen flotten WLAN-Adapter nach IEEE 802.11ac, der dank Dual-Stream-Technik (2x2:2) Bruttodatenraten von bis zu 867 Mbit/s verspricht. Allerdings: Im ähnlich teuren MacBook Pro 13 steckt eine nochmals bis zu 50 Prozent schnellere Triple-Stream-Lösung.
Bedauerlicherweise harmonierte unser Test-Router, ein TP-Link Archer C7 (V1), mit dem Broadcom-Chipsatz nicht sonderlich gut. Selbst unter optimalen Empfangsbedingungen kamen wir bei einer 802.11n-Verbindung im 2,4-GHz-Band nicht über etwa 70 Mbit/s hinaus – der 802.11ac-Modus erwies sich mit weniger als 5 Mbit/s sogar als nahezu unbenutzbar langsam. Derartige Inkompatibilitäten treten im WLAN-Bereich leider immer wieder einmal auf und betreffen mehr oder weniger sämtliche Hersteller; mit anderen Routern sollte das MacBook problemlos weit über 300 Mbit/s transferieren können. Ungeachtet der niedrigen Übertragungsgeschwindigkeit können wir dem Funkadapter jedoch eine tadellose Verbindungsstabilität sowie eine hohe Reichweite attestieren.
Wer neben WLAN und Bluetooth 4.0 auf ein integriertes WWAN-Modul gehofft hatte, dürfte enttäuscht sein – UMTS/LTE gibt es bei Apple auch weiterhin nur im iPhone und iPad.
Webcam und Mikrofon
Während der Selfie-Trend mittlerweile Smartphone-Frontkameras mit 8 Megapixeln und mehr hervorbringt, steckt im MacBook nur eine bescheidene 480p-Webcam (0,3 Megapixel). Bei einer derart geringen Auflösung kann man die einzelnen Pixel fast schon persönlich per Handschlag begrüßen – für mehr als gelegentliche Videochats ist die bei schwachem Licht stark rauschende Kamera definitiv nicht geeignet. Vermutlich konnte Apple aufgrund des extrem dünnen Displays keinen besseren Sensor unterbringen, was die qualitätsbewusste Premium-Kundschaft allerdings kaum trösten dürfte. Immerhin besticht das zugehörige Array-Mikrofon mit sehr klaren und natürlich wirkenden Sprachaufnahmen, sodass ohne Weiteres auf ein externes Headset verzichtet werden kann.
Zubehör
Außer dem Netzteil sowie einer Kurzanleitung liegt dem 12-Zoll-MacBook kein weiteres Zubehör bei.
Wartung
Wie üblich wird die Bodenplatte von mehreren Pentalobe-Schrauben gesichert, die sich mit dem passenden Werkzeug aber recht einfach lösen lassen. Darunter verbirgt sich das geradezu winzige Mainboard, auf dem der Hersteller sämtliche Komponenten wie Prozessor, RAM, SSD und WLAN-Chip verlötet hat. Ein Aufrüsten oder Reparieren des Gerätes ist damit (zumindest für den Endanwender) praktisch unmöglich.
Der restliche Freiraum wird von terrassenförmig gestapelten Lithium-Polymer-Akkus eingenommen, wobei wieder einmal reichlich Klebstoff zur Fixierung zum Einsatz kommt. Letztlich erreicht das MacBook bei den Kollegen von ifixit.com einen Repairability Score von lediglich 1 von 10 Punkten.
Garantie
Auch bei Kaufpreisen nahe oder jenseits der 1.500-Euro-Marke muss man sich bei Apple mit mageren 12 Monaten Herstellergarantie begnügen. Ein Erwerb des "AppleCare Protection Plan" verlängert diesen Zeitraum auf drei Jahre und schließt zudem kostenfreien Telefon- und Vor-Ort-Support im Apple Store ein – falls man denn bereit ist, den dafür fälligen Aufpreis von 249 Euro zu zahlen.
Eingabegeräte
Tastatur
Speziell bei sehr schlanken Note- und Ultrabooks nimmt die Tastatur einen nicht unerheblichen Teil der Bauhöhe ein – wertvoller Platz, der letztlich zulasten der möglichen Akkukapazität geht. Aus diesem Grund hat Apple speziell für das MacBook einen extrem kurzhubigen "Butterfly-Switch" konstruiert, der im Vergleich zum herkömmlichen "Scissor"-Design rund 40 Prozent dünner baut. Darüber hinaus soll die modifizierte Mechanik für mehr Stabilität in den Randbereichen und damit ein einheitliches Schreibgefühl sorgen.
Unsere ersten Gehversuche mit dem nahezu randlosen Keyboard lassen sich am besten mit dem Wort "holprig" umschreiben – an einen derart kurzen Anschlag müssen sich wohl die meisten Anwender erst einmal gewöhnen. Obwohl jeder Druck auf einen der 17 x 17 Millimeter großen Buchstaben von einem klar definierten, angenehm knackigen Klicken quittiert wird, vermissten wir doch ein wenig das Feedback klassischer Tastaturen. Mit etwas Übung nähert sich die Schreibgeschwindigkeit dann langsam wieder dem gewohnten Niveau an und man lernt den gleichmäßigen Druckpunkt sowie die geringe Geräuschentwicklung der Butterfly-Taster zu schätzen. Dennoch: An diesem Keyboard werden sich die Geister scheiden, so sehr wir Apples Innovationskraft auch loben wollen.
Ebenfalls erwähnenswert ist die neue Hintergrundbeleuchtung, bei der nun unter jeder einzelnen Taste eine eigene LED sitzt. Das spart nicht nur Platz, sondern sorgt auch für eine perfekte Ausleuchtung und weniger Streulicht (siehe Foto).
Touchpad
Abgesehen von den etwas geringeren Abmessungen (11,2 x 7 Zentimeter) steckt im neuen MacBook das gleiche Force Touch Trackpad, welches bislang der aktuellen Ausgabe des MacBook Pro 13 Retina vorbehalten war. Während ein herkömmliches Clickpad wie ein Art Scharnier funktioniert und darum nur an der Unterseite beweglich ist, lässt sich Apples Konstruktion über die gesamte Fläche drücken und bietet dabei stets einen einheitlichen, knackigen Druckpunkt. Der Trick dahinter ist ebenso simpel wie genial: In Wahrheit bewegt sich das Pad nämlich gar nicht – stattdessen messen Sensoren den vom Finger ausgeübten Druck und aktivieren bei einem Klick Elektromagnete, die ein haptisches und akustisches Feedback erzeugen. In der Praxis funktioniert das so überzeugend, dass man erst bei ausgeschaltetem Gerät glauben mag, dass in Wahrheit gar kein mechanischer Klick erfolgt.
Genauere Details zu Funktion und Vorteilen des Force Touch Trackpads haben wir bereits im Test des MacBook Pro 13 Retina zusammengetragen; die wichtigste Neuerung stellt zweifellos der namensgebende Force Klick dar, der durch einen besonders kräftigen Druck auf das Pad ausgelöst wird. Hiermit lassen sich beispielsweise mit nur einem Klick Dateinamen umbenennen oder ein unbekanntes Wort im Browser nachschlagen.
Abgesehen von dieser Besonderheit verhält sich das Eingabegerät wie ein ganz normales Touchpad und überzeugt mit hervorragenden Gleiteigenschaften und ausgezeichneter Präzision. Eine externe Maus haben wir im Alltagsbetrieb eigentlich nie vermisst – zum Glück, mag man fast schon sagen, denn wo sollte man diese (angenommen, es handelt sich nicht um ein Bluetooth-Modell) auch anschließen?
Display
Im Gegensatz zum (für Apple-Verhältnisse) relativ preiswerten MacBook Air steckt im 12-Zoll-MacBook ein hochauflösendes Retina-Display mit einer etwas krummen Auflösung von 2.304 x 1.440 Pixeln. Diese lässt sich vielleicht am besten als 16:10-Abwandlung des WQHD-Standards (2.560 x 1.440 Pixel, 16:9) bezeichnen, der insbesondere bei PC-Monitoren recht weit verbreitet ist. Warum Apple genau diese Auflösung gewählt hat, zeigt sich beim Blick auf die resultierende Pixeldichte: Mit 226 ppi liegt das MacBook praktisch exakt auf dem Niveau der beiden anderen Retina-Modelle im Lineup, dem MacBook Pro 13 (227 ppi) und MacBook Pro 15 (221 ppi). Auch wenn die Windows-Konkurrenz zum Teil noch schärfere Displays aufbietet: Jenseits der 200-ppi-Marke geht der Vorteil immer höherer Auflösungen rapide gegen Null, dafür steigen Kosten und Leistungsaufnahme exponentiell an.
Die Bildhelligkeit kann sowohl automatisch als auch von Hand eingestellt werden und erreicht maximal 325 cd/m². Zumindest in Innenräumen sind derart hohe Leuchtdichten aber kaum erforderlich, sodass wir das Backlight meist auf Stufe 12/16 (entspricht 161 cd/m²) zurückgeregelt haben. Dabei konnten wir weder subjektiv noch beim Abfilmen des Monitors Anzeichen für PWM-Flimmern erkennen – dies ist zwar kein endgültiger Beweis, dass das Display bei abgesenkter Helligkeit nicht doch mit gepulster Hintergrundbeleuchtung arbeitet, ein störendes Flackern können wir aber definitiv ausschließen. Weitere Pluspunkte sammelt die Anzeige für ihre absolut gleichmäßige Ausleuchtung ohne Backlight-Bleeding oder Clouding.
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Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 345 cd/m²
Kontrast: 1065:1 (Schwarzwert: 0.324 cd/m²)
ΔE Color 1.62 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 1.88 | 0.5-98 Ø5.2
95.5% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
61.8% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
68.7% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
95.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
67.6% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.55
Apple MacBook 12 (Early 2015) 1.1 GHz 2304 x 1440 (IPS) | Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2015-03 2560 x 1600 (IPS) | Apple MacBook Air 11 inch 2015-03 1366 x 768 (TN) | Asus Zenbook UX305FA-FC004H 1920 x 1080 (IPS) | Dell XPS 13-9343 3200 x 1800 (IPS) | |
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Display | -1% | -39% | -5% | 4% | |
Display P3 Coverage | 67.6 | 65.9 -3% | 40.56 -40% | 64.2 -5% | 72 7% |
sRGB Coverage | 95.6 | 97 1% | 60.6 -37% | 91.9 -4% | 96 0% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 68.7 | 67.4 -2% | 41.95 -39% | 65.4 -5% | 71.6 4% |
Bildschirm | -5% | -42% | -65% | -30% | |
Helligkeit Bildmitte | 345 | 361 5% | 368 7% | 351 2% | 367.3 6% |
Brightness | 325 | 342 5% | 349 7% | 341 5% | 372 14% |
Brightness Distribution | 90 | 81 -10% | 90 0% | 93 3% | 77 -14% |
Schwarzwert * | 0.324 | 0.361 -11% | 0.493 -52% | 0.33 -2% | 0.178 45% |
Kontrast | 1065 | 1000 -6% | 746 -30% | 1064 0% | 2063 94% |
Delta E Colorchecker * | 1.62 | 1.82 -12% | 3.29 -103% | 6.5 -301% | 5.92 -265% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 2.51 | 3.26 -30% | 5.22 -108% | ||
Delta E Graustufen * | 1.88 | 1.8 4% | 3.06 -63% | 7.19 -282% | 4.79 -155% |
Gamma | 2.55 86% | 2.49 88% | 2.68 82% | 2.07 106% | 2.42 91% |
CCT | 6411 101% | 6417 101% | 6397 102% | 6692 97% | 7013 93% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 61.8 | 61.9 0% | 38.8 -37% | 59.6 -4% | 63 2% |
Color Space (Percent of sRGB) | 95.5 | 96.9 1% | 91.8 -4% | 96.4 1% | |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -3% /
-4% | -41% /
-41% | -35% /
-50% | -13% /
-22% |
* ... kleinere Werte sind besser
Über den Hersteller des verbauten IPS-Panels schweigt sich Apple wie üblich aus, verspricht allerdings eine um 30 Prozent gesteigerte Energieeffizienz im Vergleich zu anderen Retina-MacBooks. Der Bildqualität haben diese Optimierungen offensichtlich nicht geschadet: Mit einem Kontrastverhältnis von 1.065:1 liegt die Anzeige am oberen Ende dessen, was ein modernes IPS-Display zu leisten vermag. Subjektiv profitiert die Darstellung zudem von der Glare-Type-Bildoberfläche, die Farben nochmals kräftiger und schwarze Flächen besonders satt erscheinen lässt.
Wer sich nicht an der relativ kleinen Arbeitsfläche stört, kann das MacBook auch zur Foto- und Bildbearbeitung einsetzen. Bereits im Auslieferungszustand weichen Farben (Delta E 1,6) und Graustufen (Delta E 1,9) nur unwesentlich vom Ideal ab; nach unserer Kalibrierung gehen beide Delta-E-Werte sogar auf beeindruckende 0,55 zurück. Dies ist auch deshalb möglich, weil das Display den sRGB-Farbraum nahezu vollständig abdeckt (95,5 %). Sollte man dagegen auf den deutlich größeren AdobeRGB-Standard angewiesen sein (61,8 %), bleibt nur die Option, einen hochwertigen externen Monitor anzuschließen.
Trotz seines glänzenden Displays kann man mit dem MacBook durchaus unter freiem Himmel arbeiten, wenngleich selbst bei maximaler Helligkeit gelegentlich Reflexionen die Lesbarkeit erschweren. Allerdings scheint Apple die Anzeige zumindest leicht entspiegelt zu haben – manch anderes Glare-Typ-Panel schlägt sich diesbezüglich jedenfalls merklich schlechter. Vollständig matte Core-M-Ultrabooks beziehungsweise -Subnotebooks haben leider nur sehr wenige Hersteller wie Asus im Programm.
Außeneinsatz (Sonnenschein)
Zum Abschluss dieses Kapitels folgt wie immer die Untersuchung der Blickwinkelstabilität. Abermals bestätigt sich dabei die Qualität des vorliegenden IPS-Panels: Weder in horizontaler noch vertikaler Richtung wird die Bewegungsfreiheit des Anwenders durch Farbverfälschungen oder eine übermäßige Kontrastabnahme eingeschränkt. Auch für ein IPS-Display ist das nicht unbedingt selbstverständlich – preiswertere Fabrikate wie im Zenbook UX305 verlieren bei seitlicher Betrachtung zunehmend an Brillanz.
Boot Camp und Windows 8.1
Mit Boot Camp steht unter OS X ein praktisches Werkzeug zur Verfügung, um mit wenigen Klicks ein weiteres Betriebssystem neben dem Apple-OS hinzuzufügen. Dafür bedarf es lediglich eines ausreichend großen USB-Sticks sowie der passenden Image-Datei – in unserem Fall die 90-Tage-Testversion von Windows 8.1 Enterprise.
Schon nach wenigen Minuten lässt sich das frisch installierte Windows starten (Alt-Taste beim Start gedrückt halten) und ohne größere Einschränkungen nutzen; sogar Kleinigkeiten wie der Helligkeitssensor des Displays funktionieren absolut problemlos. Wir werden nachfolgend noch mehrfach vergleichend auf den Betrieb unter OS X sowie Windows 8.1 eingehen.
Leistung
Im MacBook Pro 13 verbaut Apple 28-Watt-CPUs, im aktuellen MacBook Air stecken 15-Watt-Prozessoren – doch welcher Chip passt am besten in ein noch dünneres, passiv gekühltes 12-Zoll-MacBook? Zum einen stünde da Intels jüngst vorgestellte Cherry-Trail-Plattform bereit, die unter anderem im Surface 3 von Microsoft Verwendung findet. Für ein Premium-Produkt wie das MacBook erscheint ein solcher Atom-SoC jedoch kaum angemessen; die logische Entscheidung lautet darum: Core M.
Technisch betrachtet gehört die Core-M-Serie zur 5. Core-Generation namens Broadwell und unterstützt damit bekannte Features wie Hyper-Threading und Turbo Boost. Dank 14-Nanometer-Fertigung sowie relativ niedrigen Taktraten liegt die TDP dieser Zweikerner standardmäßig bei lediglich 4,5 Watt. Die beworbene Grundfrequenz von 1,1 GHz (2,4 GHz Turbo) für den Core M-5Y31 im MacBook-Basismodell deutet allerdings darauf hin, dass der Hersteller die TDP auf 6 Watt angehoben hat – eine von Intel explizit vorgesehene Option, die unter Inkaufnahme höherer Temperaturen eine bessere Ausnutzung des Turbo-Boost-Spielraumes erlaubt. Davon profitiert neben dem CPU-Part natürlich auch die integrierte Grafikeinheit namens HD Graphics 5300.
In puncto Speicherausstattung kann der MacBook-Käufer zwischen einer 256 oder 512 GB großen SSD wählen, wobei letztere nur in Verbindung mit dem schnelleren Core M-5Y51 angeboten wird (zusammen 350 Euro Aufpreis). Als Arbeitsspeicher stehen stets 8 GB LPDDR3-1600 im Dual-Channel-Modus zur Verfügung.
Prozessor
Beginnen wir zunächst mit der Performance unter OS X: Hier macht der Core M-5Y31 regen Gebrauch von seinem Turbo Boost und bearbeitet sogar Multi-Threading-Anwendungen mit satten 2,0 GHz (Akku- und Netzbetrieb). Besonders beeindruckt, dass die Taktrate selbst nach mehreren Cinebench-Runs nicht unter 1,9 GHz absinkt – viele andere Core-M-Notebooks drosseln schon nach wenigen Minuten stark, weil entweder die Temperatur zu sehr ansteigt oder die TDP-Begrenzung eingreift. Das MacBook scheint derartigen Limitierungen nicht zu unterliegen: Trotz über 90 °C Chiptemperatur und fast 8 Watt CPU-Verbrauch bleibt die Leistung absolut konstant. Dies ist übrigens nicht das erste Mal, dass Apple die TDP-Vorgaben Intels ignoriert; Ähnliches konnten wir in der Vergangenheit bereits beim MacBook Pro 13 beobachten. Den Anwender freut's.
Gänzlich anders verhält sich das MacBook dagegen unter Windows. Zwar liegen die Taktraten im ersten Cinebench-Durchlauf auf gleichem Niveau wie unter OS X (die Punktzahlen sogar etwas darüber), doch bricht die Performance bei längerer Belastung dramatisch ein. Ab dem zweiten Run beginnt der Takt periodisch zwischen 1,1 und 2,0 GHz zu schwanken und die Scores sacken rund 30 Prozent ab.
Unabhängig vom OS lässt sich festhalten, dass das MacBook klar thermisch limitiert ist und sich ein Upgrade auf den Core M-5Y51 (max. 2,6 GHz) beziehungsweise Core M-5Y71 (max. 2,9 GHz) darum nur bei kurzzeitigen Lastspitzen kleiner 30 bis 60 Sekunden auszahlt. Für dauerhaft höhere Taktraten wäre ein Gehäuselüfter erforderlich.
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple MacBook 12 (Early 2015) 1.1 GHz | |
Asus Zenbook UX305FA-FC004H | |
Dell XPS 13 9343 Core i7 | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2015-03 |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple MacBook 12 (Early 2015) 1.1 GHz | |
Asus Zenbook UX305FA-FC004H | |
Dell XPS 13 9343 Core i7 | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2015-03 |
* ... kleinere Werte sind besser
Massenspeicher
Still und heimlich hat Apple das MacBook – als vermutlich erstes Notebook überhaupt – mit einer modernen NVMe-SSD bestückt. Hinter diesem Kürzel (Non-Volatile Memory Host Controller Interface Specification) verbirgt sich der Nachfolger des angestaubten AHCI-Standards, der speziell für die Anbindung schneller PCI-Express-SSDs ausgelegt wurde. NVMe verspricht unter anderem niedrigere Latenzen, besseren Mehrkern-Support sowie eine effizientere Verwaltung mehrfach paralleler Zugriffe.
Nach außen gibt sich das Laufwerk als Apple SSD AP0256H zu erkennen und basiert mutmaßlich auf einem eigens entwickelten Controller mit 512 MB LPDDR3-Cache, der in diesem Fall 256 GB MLC-NAND von Toshiba verwaltet wird. Über vier PCIe-2.0-Lanes (max. 2,0 GB/s) ist der Datenträger an die CPU angebunden – mehr geht bei der aktuellen Core-M-Plattform (aber auch allen anderen Broadwell-ULV-Modellen) ohnehin nicht.
Erwartungsgemäß erlaubt der PCIe-Bus sehr hohe sequentielle Transferraten von fast 800 MB beim Lesen sowie knapp 500 MB beim Schreiben. Gleichwohl schneiden manche AHCI-SSDs wie die Samsung SM951 diesbezüglich noch etwas ab und überspringen teils sogar die 1-GB/s-Marke. Auch in den praxisrelevanten 4K-Benchmarks ordnet sich die AP0256H nur im Mittelfeld ein; erst der anspruchsvollere 4K-64-Test lässt zumindest beim Lesen das Potential des Laufwerks hervorblitzen. So oder so: Geschwindigkeitsunterschiede aktueller SSDs sind in der Praxis allenfalls mess-, aber kaum spürbar, schon gar nicht in Kombination mit einem relativ schwachbrüstigen Core-M-Prozessor.
Apple MacBook 12 (Early 2015) 1.1 GHz Apple SSD AP0256 | Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2015-03 Apple SSD SM0128G | Apple MacBook Air 11 inch 2015-03 Apple SSD SM0128F | Asus ZenBook UX305FA-FB003H SanDisk SD7SN3Q256G1002 | Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2015 Samsung SSD SM951 512 GB MZHPV512HDGL | |
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AS SSD | 46% | -5% | 31% | 151% | |
Seq Read | 716 | 1233 72% | 630 -12% | 454.5 -37% | 1339 87% |
Seq Write | 475.8 | 616 29% | 283.5 -40% | 371.6 -22% | 1209 154% |
4K Read | 17.55 | 20.6 17% | 18.32 4% | 28.11 60% | 39.9 127% |
4K Write | 26.26 | 30.2 15% | 25.54 -3% | 59.4 126% | 91.3 248% |
4K-64 Read | 838 | 891 6% | 355 -58% | 337.3 -60% | 510 -39% |
4K-64 Write | 94.4 | 221.2 134% | 169.4 79% | 204.9 117% | 402.2 326% |
System Performance
Zu den Haupteinsatzzwecken des MacBooks zählt neben Office-Arbeiten und Video-Playback vor allem das Surfen im Internet – ein Anwendungsfall, der in erster Linie von hoher Single-Thread-Performance profitiert und keine durchgängige Volllast erzeugt. Dem Core M kommt ein solches Szenario optimal entgegen: Bei maximalem Turbo taktet selbst der Core M-5Y31 des Basismodells nur unwesentlich niedriger als beispielsweise ein Core i5-5200U (2,4 vs. 2,7 GHz). Ähnliche Frequenzen erreicht zwar auch der Atom x7-Z8700 im Surface 3, doch rechnet dessen Atom-Architektur bei gleichem Takt nicht einmal halb so schnell. Derart eklatante Differenzen dürften auch weniger anspruchsvollen Anwendern auffallen.
Die 15- und 28-Watt-CPUs im MacBook Air und MacBook Pro spielen ihre Vorteile vorrangig in gut parallelisierter Software oder bei ausgiebigem Multi-Tasking aus, wofür das kompakte MacBook aber ohnehin nicht konzipiert wurde.
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple MacBook 12 (Early 2015) 1.1 GHz | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2015-03 | |
Asus Zenbook UX305FA-FC004H | |
Dell XPS 13 9343 Core i7 |
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Apple MacBook 12 (Early 2015) 1.1 GHz | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2015-03 | |
Asus Zenbook UX305FA-FC004H | |
Dell XPS 13 9343 Core i7 |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple MacBook 12 (Early 2015) 1.1 GHz | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2015-03 | |
Asus Zenbook UX305FA-FC004H | |
Dell XPS 13 9343 Core i7 |
* ... kleinere Werte sind besser
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 2671 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 3276 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 3488 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte
Genau wie die HD Graphics 5500 verfügt auch die HD Graphics 5300 der Core-M-Serie über 24 EUs (Intel Gen. 8 Architektur, DirectX 11.2 Support), die in diesem Fall mit 300 bis 850 MHz takten. In kürzeren Benchmarks wird dieser Spielraum nahezu vollständig ausgereizt, sodass die 3D-Leistung bis auf etwa 20 Prozent an Geräte wie das XPS 13 mit aktiver Kühlung herankommt. Dies klappt allerdings nur, weil der Core M bei niedrigen Temperaturen ebenfalls weit über 10 Watt Leistung aufnehmen darf. Hat sich das Gehäuse erst einmal aufgeheizt, fallen Taktraten und Performance merklich ab – mehr dazu im nächsten Kapitel.
Vorher wollen wir uns noch dem Thema Videowiedergabe widmen. Sein Retina-Display macht das MacBook auch für Auflösungen über FullHD interessant, doch kann die Hardware derartiges Material überhaupt flüssig abspielen? Falls lediglich der H.264-Codec zum Einsatz kommt, stellen selbst 4K-Trailer mit extrem hoher Bitrate (100 Mbit/s) kein Problem dar. Anders dagegen bei H.265: Da erst die Skylake-Architektur einen vollwertigen HEVC-Decoder mitbringt, muss die CPU den Großteil der Rechenarbeit übernehmen und gerät (abhängig von der Datenrate) schon ab etwa 1.080p ihre Leistungsgrenze.
3DMark 11 - 1280x720 Performance (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple MacBook 12 (Early 2015) 1.1 GHz | |
Asus ZenBook UX305FA-FB003H | |
Dell XPS 13-9343 | |
Apple MacBook Air 11 inch 2015-03 | |
Microsoft Surface 3 |
3DMark | |
1280x720 Ice Storm Standard Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple MacBook 12 (Early 2015) 1.1 GHz | |
Asus ZenBook UX305FA-FB003H | |
Dell XPS 13-9343 | |
Apple MacBook Air 11 inch 2015-03 | |
1280x720 Cloud Gate Standard Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple MacBook 12 (Early 2015) 1.1 GHz | |
Asus ZenBook UX305FA-FB003H | |
Dell XPS 13-9343 | |
Apple MacBook Air 11 inch 2015-03 | |
1920x1080 Fire Strike Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple MacBook 12 (Early 2015) 1.1 GHz | |
Asus ZenBook UX305FA-FB003H | |
Dell XPS 13-9343 | |
Apple MacBook Air 11 inch 2015-03 |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 - 1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple MacBook 12 (Early 2015) 1.1 GHz | |
Apple iPad Air 2 2014 |
GFXBench 3.0 - 1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple MacBook 12 (Early 2015) 1.1 GHz | |
Apple iPad Air 2 2014 |
3DMark 06 Standard Score | 5991 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3242 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 898 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 41018 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 4274 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 620 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die nachfolgenden Spielebenchmarks wurden jeweils nach einer längeren Leerlaufphase durchgeführt und spiegeln damit die bestmögliche Performance wieder. Leider hält diese nicht wirklich lange an: Durch das schon mehrfach erwähnte, temperatur- und verbrauchsbedingte Throttling sinkt beispielsweise in Dota 2 die Framerate von 48 fps (min.-Setting, erster Durchlauf) auf nur noch 30 fps (10 Minuten Spielzeit) ab – ein Rückgang um fast 40 Prozent. Ein ähnliches Verhalten zeigen jedoch sämtliche Core-M-Notebooks, weshalb Apple hier kein Vorwurf gemacht werden kann.
Insgesamt bewältigt das MacBook zumindest einige ältere und weniger anspruchsvolle Titel wie Diablo III oder Counter-Strike: Global Offensive flüssig; voraussgesetzt, man begnügt sich mit minimalen Grafikeinstellungen und 1.024 x 768 Pixeln.
Abfall von Taktraten und Leistungsaufnahme nach längerer Spielzeit
Dota 2 | |
1024x768 Low / Off, Render Quality: 40 % (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple MacBook 12 (Early 2015) 1.1 GHz | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2015-03 | |
Microsoft Surface 3 | |
1366x768 Medium / On, Render Quality: 70 % (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple MacBook 12 (Early 2015) 1.1 GHz | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2015-03 | |
Microsoft Surface 3 | |
1920x1080 High / On, Render Quality: 100 % (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple MacBook 12 (Early 2015) 1.1 GHz | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2015-03 |
min. | mittel | hoch | max. | |
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Diablo III (2012) | 57.1 | 31.1 | 28.9 | 20 |
Counter-Strike: GO (2012) | 62 | 49.7 | 25.1 | 19.8 |
Tomb Raider (2013) | 49.1 | 25.2 | 16.5 | 7.9 |
BioShock Infinite (2013) | 33.8 | 18.8 | 15.5 | |
Dota 2 (2013) | 48 | 23.2 | 14.9 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Mangels Lüfter oder sonstigen Geräuschquellen arbeitet das MacBook durchgängig lautlos (kein elektronisches Fiepen oder Summen).
Temperatur
Trotz passiver Kühlung wird das Gehäuse im normalen OS-X-Alltag mit Browsing, Office und Video-Playback nicht einmal handwarm. Neben der ohnehin geringen Leistungsaufnahme des Core-M-Prozessors zahlt sich hier vor allem die massive Aluminium-Konstruktion aus, welche die Abwärme großflächig verteilt und damit unangenehmen Hotspots vorbeugt. Unter Windows heizt sich das MacBook bei gleichen Tätigkeiten interessanterweise deutlich stärker auf.
Konstante Volllast, die wir mit FurMark und Prime95 (Windows) beziehungsweise Unigine Heaven und Cinebench (OS X) simuliert haben, treibt die Temperaturen dann schließlich doch erkennbar nach oben. Nahe der Rückseite messen wir fast 50 °C, an den Handballenauflagen bleiben die Werte mit höchstens 37 °C aber noch im Rahmen. Zumindest auf dem Schreibtisch – auf den Oberschenkeln wird es nun doch etwas zu heiß – lässt sich das MacBook darum weiterhin ohne nennenswerte Einschränkungen betreiben.
Wenig überraschend drückt die parallele Belastung von Prozessor und Grafikeinheit die Taktraten stark nach unten. 800/1.200 MHz CPU- sowie 300/500 MHz GPU-Frequenz (Windows/OS X) bei einer Kerntemperatur von knapp 80 Grad entsprechen dem Maximum, was man von einem passiv gekühlten Core-M-Notebook erwarten kann.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 45.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.9 °C (von 21.4 bis 59 °C für die Klasse Subnotebook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 49.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 37.1 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-8.8 °C).
Lautsprecher
Angesichts des begrenzten Bauraums sollte man meinen, dass die integrierten Stereolautsprecher kaum mehr als das übliche Brüllwürfel-Niveau erreichen. Doch weit gefehlt: Einen derart lauten, ausgewogenen und kräftigen Sound, der sogar recht nachdrückliche Bässe erkennen lässt, bieten selbst viele weit größere Multimedia-Laptops nicht. Oberhalb von etwa 500 Hz spielen die Boxen relativ linear, doch auch darunter fällt der Pegel – für Notebook-Verhältnisse wohlgemerkt – nur langsam ab. Auf externe Lautsprecher kann man darum getrost verzichten, obwohl dafür eine rauscharme, für sehr hochohmige Kopfhörer aber etwas zu leistungsschwache 3,5-Millimeter-Buchse bereitsteht.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Was die Temperaturentwicklung bereits angedeutet hat, bestätigt sich beim Blick auf den Leerlaufverbrauch: Unter OS X (1,7 bis 6,0 Watt) arbeitet das MacBook weit effizienter als unter Windows (2,5 bis 9,9 Watt). Ein Quervergleich mit anderen Geräten aus dem Windows-Lager lässt uns vermuten, dass dies in erster Linie auf eine schlechte Optimierung der Boot-Camp-Treiber als einen generellen Verbrauchsvorteil des Apple-Betriebssystems zurückzuführen ist.
Die maximale Leistungsaufnahme des Systems lässt sich aufgrund der Abhängigkeit von Temperatur und Auslastungsdauer nur schwer beziffern. Kurze Spitzen können den Verbrauch durchaus auf knapp 30 Watt schießen lassen, dauerhaft landet man aber unabhängig vom Betriebssystem klar unter 20 Watt. Besonders üppig dimensioniert erscheint das mitgelieferte 29-Watt-Netzteil damit zwar nicht, doch es erfüllt seinen Zweck.
Aus / Standby | 0 / Watt |
Idle | 1.7 / 5.3 / 6 Watt |
Last |
18.5 / 29.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Extech Power Analyzer 380803 |
Akkulaufzeit
Obwohl Apple praktisch des gesamte Gehäuse mit Akkus ausgefüllt hat, summiert sich deren Energieinhalt auf lediglich 39,7 Wh – etwas weniger als bei einem Zenbook UX305 (45 Wh), aber minimal mehr als das MacBook Air 11 (38,75 Wh) aufbietet.
Besonders gespannt waren wir im Vorfeld auf die Laufzeiten bei praxisnaher Nutzung, die wie üblich in zwei verschiedenen Szenarien – HD-Video-Playback und Browsing bei jeweils rund 150 cd/m² Bildhelligkeit – ermittelt wurden. Mit etwa 7,5 h bleibt das MacBook dabei rund eine Stunde hinter dem 11-Zoll-Air zurück, was hauptsächlich der höheren Displayauflösung geschuldet sein dürfte. Wer sich mit einer etwas geringeren Leuchtdichte zufriedengibt, kann locker noch ein bis zwei Stunden mehr herausholen. Surft man mit Windows 8.1 im Web, macht der Akku dagegen fast eine Stunde früher schlapp (6 Stunden 48 Minuten im WLAN-Test).
Die für einen vollständigen Ladevorgang benötigte Zeitspanne hängt stark von der parallelen Nutzung des Notebooks ab und bewegt sich irgendwo zwischen 2,5 Stunden (Leerlauf) und 4 Stunden (starke Auslastung). Absolut betrachtet mag das nicht übermäßig viel sein; wer jedoch keinen Multiport-Adapter besitzt und häufig USB-Geräte anschließen muss, hat mit ähnlichen Problemen wie beim Surface 3 zu kämpfen.
Apple MacBook 12 (Early 2015) 1.1 GHz 40 Wh | Apple MacBook Air 11 inch 2015-03 38 Wh | Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2015-03 75 Wh | Asus ZenBook UX305FA-FB003H 45 Wh | Microsoft Surface 3 28 Wh | |
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Akkulaufzeit | -15% | 9% | -10% | -11% | |
Idle | 1407 | 1690 20% | 781 -44% | 828 -41% | |
H.264 | 426 | 581 36% | 396 -7% | ||
WLAN | 456 | 512 12% | 539 18% | 437 -4% | |
Last | 155 | 92 -41% | 94 -39% | 189 22% | 173 12% |
WLAN (alt) | 408 | 425 |
Fazit
Pro
Contra
Wir könnten jetzt anfangen, über das mangelhafte Schnittstellenangebot zu jammern, die fehlenden Erweiterungsmöglichkeiten oder die niedrige 3D-Leistung – sicherlich alles Kritikpunkte, die zweifellos ihre Berechtigung haben. Zunächst einmal muss man sich aber darüber im Klaren werden, an welchen Kundenkreis sich das MacBook eigentlich richtet und ob diese Schwächen dort überhaupt relevant sind.
Mit der Erweiterung der Produktpalette um ein Modell, welches sich in puncto Größe noch unterhalb der MacBook-Air-Serie ansiedelt, verfolgt Apple ein klares Ziel:
Dieses Subnotebook soll nicht den heimischen PC oder iMac ersetzen, sondern stellt eine Möglichkeit dar, die gewohnte OS-X-Umgebung immer und überall dabei zu haben – egal ob im Café um die Ecke oder auf der nächsten Geschäftsreise.
Neben der Wiedergabe von Fotos/Videos oder Browsing (dafür würde schon ein preiswertes Tablet reichen) erhält man so die Option, auch beliebige andere Programme auszuführen. Abseits von 3D-Anwendungen fühlt sich das passiv gekühlte MacBook dabei erstaunlich leistungsstark an und meistert kurze Lastspitzen absolut souverän.
Qualitativ hat Apple wieder einmal ein nahezu makelloses Produkt abgeliefert. Neben der sorgfältigen Verarbeitung begeistert insbesondere die enorme Stabilität des nur 920 Gramm schweren Chassis. Display und Touchpad zählen ebenfalls zur Spitzenklasse, lediglich die extrem kurzhubige Tastatur erweist sich als etwas gewöhnungsbedürftig. Vor dem Kauf des mindestens 1.449 Euro teuren Gerätes sollte man deshalb wenigstens einmal den nächsten Apple-Store aufsuchen, um sich so einen eigenen Eindruck zu verschaffen. Überhaupt könnte der Preis zum größten Hindernis für den Erfolg des MacBooks werden: Ein unwesentlich schlechter ausgestattetes Asus Zenbook UX305 ist bereits ab 900 Euro erhältlich; wer sich mit Windows und 300 Gramm Mehrgewicht anfreunden kann, erhält hier definitiv mehr für sein Geld. Ein Schnäppchen waren Apple-Produkte eben noch nie.
Apple MacBook 12 (Early 2015) 1.1 GHz
- 27.04.2016 v5.1 (old)
Sebastian Jentsch