Test Alcatel One Touch Idol 4S Smartphone
Der chinesische Hersteller TLC möchte mit dem Alcatel One Touch Idol 4S zu anderen Premiumgeräten aufschließen. Allerdings versucht man dieses Ziel nicht mit roher Leistung zu erreichen, sondern setzt stattdessen auf eine umfangreiche Ausstattung. Dazu gehört beispielsweise die Verpackung, die gleichzeitig als VR-Headset genutzt werden kann und ein ordentliches Headset von JBL. Leistungstechnisch gehört das 5,5-Zoll-Smartphone aber eher zur (oberen) Mittelklasse. Neben einen Snapdragon-652-SoC von Qualcomm erhält der Nutzer 3 GB RAM und 32 GB internen Speicher, der sich zusätzlich noch via microSD erweitern lässt.
Mit einer UVP von 449 Euro trifft das Idol 4S allerdings auf sehr gute Konkurrenten wie das neue OnePlus 3T, das Honor 8 oder auch das ZTE Axon 7, die allesamt überzeugende Leistungen bieten. Ein ebenfalls interessantes Vergleichgerät ist das teure Blackberry DTEK60, welches auch von TLC stammt und praktisch das identische Gehäuse verwendet.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse
Das Gehäuse des Alcatel One Touch Idol 4S besteht aus Metall und Glas. Der Metallrahmen verjüngt sich an den Seiten ein wenig, die beiden Glaselemente auf der Vorder- sowie der Rückseite sehen also aus wie eingefasst. Oben und unten steht der Rahmen ein wenig über, was Platz für zwei Lautsprecher auf der Vorderseite schafft. Es gibt insgesamt drei Farbvarianten, bei denen sich jedoch nur die Farbe des Metallrahmens unterscheidet. Neben unserem silberfarbenen Testmodell stehen noch Gold und Dunkelgrau (Dark Grey) zur Verfügung. Wie zuvor bereits kurz erwähnt, ist das Gehäuse praktisch identisch zum teureren BlackBerry DTEK60.
Qualitativ kann es das Alcatel problemlos mit der Konkurrenz aufnehmen. Die Stabilität ist exzellent, denn Druck und Verwindungsversuche können dem großen Smartphone nichts anhaben. Auch bei der Verarbeitung gibt sich der Hersteller keine Blöße und der sauber integrierte Kartenhalter auf der linken Seite besteht ebenfalls aus Metall. Lediglich die Lautstärkewippe hat minimales Spiel. Ein optischer Nachteil der Glasrückseite ist die enorme Schmutzanfälligkeit. Wer hier nicht regelmäßig putzt, hat es schon nach kurzer Zeit mit einem verschmierten Smartphone zu tun.
Das Idol 4S ist ein ziemlich großes Smartphone, auch innerhalb unserer Vergleichsgruppe. Das liegt an der zuvor beschriebenen Konstruktion mit dem "überstehenden" Rahmen, aber auch an den relativ breiten Rändern ober- und unterhalb des Bildschirms. Mit nur 7 mm ist es dafür aber das dünnste Gerät hier, wobei man fairerweise noch den Kamerabuckel auf der Rückseite berücksichtigen muss. Mit rund 150 Gramm ist es zudem das leichteste Phablet.
Ausstattung
Im Inneren des One Touch Idol 4S befindet sich ein Qualcomm-Snapdragon-652-SoC mit insgesamt 8 Kernen und der Adreno-510-GPU, dem 3 GB Arbeitsspeicher zur Seite stehen. Der interne Speicher bietet eine Kapazität von 32 GB, von denen nach der Aktualisierung aller vorinstallierten Apps allerdings nur etwas mehr als 20 GB für den Nutzer bereitstehen. Zusätzlich lässt sich der Speicherplatz noch mit einer microSD-Karte (bis zu 200 GB) erweitern. Der zusätzliche Speicher kann dabei entweder als mobiler oder interner Speicher formatiert werden.
Der Micro-USB-Anschluss auf der Unterseite unterstützt nur den 2.0-Standard und die Bildausgabe ist nicht möglich. Im Gegenzug lassen sich aber Speichermedien und Peripheriegeräte via USB-OTG anschießen. Weiterhin sind Verbindungen via WiFi-Direct, Bluetooth 4.2 und NFC möglich. Ein UKW-Radio steht ebenfalls zur Verfügung.
Software
Betriebssystem des Idol 4S ist Android 6.0.1 Marshmallow mit den Sicherheitspatches Stand September 2016. Ein Update auf Android 7 Nougat sollte nach ersten Informationen eigentlich bis zum Ende des Jahres erscheinen, doch bislang war das nicht der Fall. Bis auf kleine Unterschiede entspricht die Software dem normalen Android, allerdings befinden sich einige zusätzliche Apps auf dem Gerät. Diese lassen sich bei Bedarf problemlos deinstallieren.
Praktisch ist die zusätzliche Funktionsleiste auf dem Sperrbildschirm, mit der man beispielsweise direkt auf die Anrufliste, den Timer oder die Einstellungen zugreifen kann. Das Smartphone lässt sich zudem mit einem doppelten Tippen aufwecken und auch in den Standby-Modus versetzen. Alles in allem ist die Navigation sehr flüssig. Über dem Display befindet sich auch noch eine Benachrichtigungs-LED, die allerdings nicht konfiguriert werden kann.
Kommunikation und GPS
Auch bei den Kommunikationsmodulen zeigen sich weitere Schwächen, denn das LTE-Modul unterstützt nur Cat.4 (150 Mbit/s Download, 50 Mbit/s Upload) und auch die Freuqenzabdeckung ist nicht sehr großzügig (siehe Spezifikationen weiter oben für komplette Liste). Im städtischen Netz der Telekom hatten wir jedoch keine Probleme. LTE wird übrigens von beiden Nano-SIM-Slots unterstützt, bei der Nutzung von zwei SIM-Karten entfällt jedoch die Möglichkeit der Speichererweiterung via microSD.
Eigentlich unterstützt das Smartphone alle gängigen WLAN-Standards inklusive dem schnellen 802.11ac, doch bei unserem standardisierten WLAN-Test mit dem Router Linksys EA8500 ist die Leistung geradezu katastrophal niedrig. Gerade einmal 35 Mbit/s beim Senden & Empfangen liegen deutlich unter den Werten der Konkurrenz und wir haben auch keine Erklärung für die Werte, möglicherweise gibt es hier ein Kompatibilitätsproblem mit dem Router. In Verbindung mit einer Fritz!Box 7490 war zumindest subjektiv alles in Ordnung.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
OnePlus 3T | |
ZTE Axon 7 | |
Alcatel One Touch Idol 4S | |
iperf3 receive AX12 | |
ZTE Axon 7 | |
OnePlus 3T | |
Alcatel One Touch Idol 4S |
Die Ortung des Smartphones erfolgt ausschließlich via GPS (A-GPS). Dies war innerhalb des Gebäudes nicht möglich, im Freien ist die Positionsbestimmung mit 3 Metern dafür aber sehr genau und zügig (~15 Sekunden). Zusätzlich überprüfen wir die Leistung des Testgerätes auf einer Fahrradtour und vergleichen die Ergebnisse mit dem professionellen Navigationsgerät Garmin Edge 500. Das Idol 4S nimmt einige kleinere "Abkürzungen" und die Gesamtstrecke ist etwas kürzer, im Alltag sollte es aber keine Probleme geben.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Telefon-App entspricht der gebräuchlichen Android Anwendung und ist einfach zu bedienen. Beim Telefonieren hinterlässt das Idol 4S aber nur einen mittelprächtigen Eindruck. Auf unserer Seite des Anrufes klingen Stimmen allgemein sehr blechern und etwas verfälscht. Das war auch auf der Gegenseite der Fall, wobei es hier sogar noch zu gelegentlichen Unterbrechungen kam. Diese Probleme sind auch beim Freisprechen und mit dem Headset vorhanden, hier besteht also noch etwas Verbesserungspotenzial.
Kameras
An der Vorderseite befindet sich eine 8-MP-Kamera mit 84° Weitwinkel und zusätzlichem Blitz. Dieser macht sich besonders bei schlechten Lichtverhältnissen bezahlt, aber insgesamt ist die Qualität der Bilder leider nicht sehr überzeugend. Selbst unter guten Lichtbedingungen wirken Farben recht blass und Details sind nie richtig scharf.
Die Hauptkamera greift auf einen 16-MP-Sensor zurück. Dieser stellt Farben etwas übersättigt dar, was in der Praxis aber gar nicht schlecht aussieht. Beim Vergrößern der Bilder und des Testcharts fallen aber auch hier die unsauberen Konturen auf. Für Schnappschüsse eignet sich die Kamera, zumindest in hellen Umgebungen. Bei wenig Restlicht (Szene 3) ist hingegen nicht mehr viel zu erkennen.
Videos können maximal in 4K (3.840 x 2.160 Pixel, ~38 Mbit/s, 26 fps) aufgenommen werden, standardmäßig steht die Kamera aber auf Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel, ~18 Mbit/s, 28 fps). Erfreulich ist, dass die 4K-Aufnahmen nicht dunkler ausfallen, wir hätten uns aber zumindest bei der FHD-Auflösung eine höhere Bildwiederholrate gewünscht.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Zubehör und Garantie
Normalerweise sprechen wir hier nur über die Inhalte der Verpackung, doch in diesem Fall ist die Verpackung ein VR-Headset. Optisch und qualitativ erinnert uns das Headset an die Gear VR von Samsung, aber bei der Funktionsweise gibt es einige Unterschiede. Der wohl größte Unterschied ist der fehlende Schärferegler. Da das Headset nicht für Brillenträger geeignet ist, ist das durchaus ein Problem. Zudem ist die Bedienung etwas vereinfacht, denn es gibt nur zwei Tasten am Headset (Auswählen & Zurück). Die VR-Erfahrung selbst leidet ein wenig unter dem eingeschränkten Sichtfeld. Das Display des Smartphones ist gefühlt sehr weit weg und man sieht deutlich die schwarzen Ränder, wodurch kein richtiges "Mittendrin"-Gefühl entsteht.
Neben den üblichen Zubehörteilen wie dem Netzteil (10 Watt, modular), dem USB-Kabel und einigen Serviceheftechen bekommen wir auch noch ein ordentliches Headset von JBL sowie eine transparente Schutzhülle, die an der Rückseite befestigt wird. Abschließend gibt es auch noch eine Schutzfolie für das Display.
Der Garantiezeitraum liegt bei 12 Monaten, wobei in Deutschland noch die 24-monatige gesetzliche Gewährleistung gilt.
Eingabegeräte & Bedienung
Die Bedienung des Idol 4S soll durch den Boom-Button auf der rechten Seite vereinfacht werden. Dieser lässt sich mit mehreren Funktionen belegen, in der Praxis hatten wir aber eher Probleme. Aufgrund der Position vermutet man hier automatisch den Power-Button oder Kamera-Auslöser, anstatt ein Bild aufzunehmen haben wir einige Male beispielsweise nur einen Screenshot gemacht. Die Android-Buttons sind nur als Softwareversionen implementiert, obwohl unter dem Display noch Platz für Sensortasten gewesen wäre.
Der kapazitive Touchscreen erkennt bis zu 10 Eingaben gleichzeitig und reagiert sehr präzise, ist allerdings ziemlich empfindlich. Teilweise wurden so zum Beispiel bereits beim Scrollen Funktionen gestartet. Neben der normalen Android Tastatur installiert Alcatel die Tastatur SwiftKey. Diese bietet alle üblichen Eingabemethoden, man kann aber natürlich auch ein anderes Modell aus dem Play Store herunterladen.
Display
Alcatel verwendet ein 5,5 Zoll großes AMOLED-Panel mit der nativen Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixeln, womit scharfe Inhalte garantiert sind (534 DPI). Subjektiv gefällt uns das Bild sehr gut und auch bei den Messungen schlägt sich der Proband sehr ordentlich. Besonders beeindruckend ist die Helligkeit, denn mit einem reinweißen Bild sind es maximal 672 cd/m², bei einer gleichmäßigen Verteilung von hellen und dunklen Bildinhalten sogar 760 cd/m². Es ist daher nicht überraschend, dass die maximale Helligkeit nur mit dem aktivierten Helligkeitssensor möglich ist, mit der manuellen Regelung ist bei 353 cd/m² Schluss. Diese Ergebnisse liegen deutlich über den Konkurrenten.
Da schwarze Pixel nicht beleuchtet werden, liegt der Schwarzwert bei 0,0 cd/m², was theoretisch zu einem unendlichen Kontrastverhältnis führt. Auch typisch für ein AMOLED-Panel ist das PWM-Flimmern bei allen Helligkeitsleveln.
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Ausleuchtung: 92 %
Helligkeit Akku: 625 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 5.9 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 3.8 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.27
Alcatel One Touch Idol 4S AMOLED, 2560x1440, 5.5" | Honor 8 IPS, 1920x1080, 5.2" | ZTE Axon 7 AMOLED, 2560x1440, 5.5" | OnePlus 3T Optic-AMOLED, 1920x1080, 5.5" | BlackBerry DTEK60 AMOLED, 2560x1440, 5.5" | |
---|---|---|---|---|---|
Bildschirm | -16% | -9% | -30% | -6% | |
Helligkeit Bildmitte | 625 | 451 -28% | 328 -48% | 421 -33% | 590 -6% |
Brightness | 639 | 443 -31% | 334 -48% | 430 -33% | 608 -5% |
Brightness Distribution | 92 | 93 1% | 88 -4% | 84 -9% | 88 -4% |
Schwarzwert * | 0.4 | ||||
Delta E Colorchecker * | 5.9 | 5.4 8% | 4.6 22% | 7.1 -20% | 6.6 -12% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 14.6 | 9.9 32% | 14.7 -1% | 15.3 -5% | 14.3 2% |
Delta E Graustufen * | 3.8 | 6.7 -76% | 2.8 26% | 6.8 -79% | 4.3 -13% |
Gamma | 2.27 97% | 2.33 94% | 2.29 96% | 2.23 99% | 1.88 117% |
CCT | 7196 90% | 8262 79% | 6612 98% | 7866 83% | 6966 93% |
Kontrast | 1128 |
* ... kleinere Werte sind besser
In den Einstellungen kann man die Farbtemperatur anpassen und zudem einen natürlichen Modus auswählen, der die AMOLED-typischen knalligen Farben reduziert. In unseren Messungen ermitteln wir ordentliche Werte. Besonders die Graustufen sind mit einer durchschnittlichen DeltaE-2000-Abweichung von 3,8 gegenüber dem sRGB-Referenzfarbraum nicht weit vom Zielwert (<3) entfernt, doch bei den Farben gibt es größere Abweichungen. Hier stechen vor allem Rot (14,6) und Grün (10) hervor. Insgesamt sind die Farben übersättigt.
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 235.8 Hz | ≤ 100 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 235.8 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 100 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 235.8 Hz ist relativ gering und daher sollte es bei sensiblen Personen zu Problemen wie Flackern oder Augenbeschwerden führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8746 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 3 ms steigend | |
↘ 3 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 15 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
18 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 7 ms steigend | |
↘ 11 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 28 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Dank der enormen Helligkeit kann man das One Touch Idol 4S auch in sehr hellen Umgebungen problemlos nutzen. Lediglich direkte Lichtquellen sollte man vermeiden, da es aufgrund der spiegelnden Oberfläche ansonsten zu störenden Reflexionen kommt. Das AMOLED-Panel bietet sehr weite Blickwinkel, wobei es bei leichten Verschiebungen den typischen Blauschimmer gibt.
Leistung
Alcatel verzichtet auf einen modernen High-End-SoC und verbaut im Idol 4S den Snapdragon 652 von Qualcomm, der noch in einem 28-nm-Verfahren hergestellt wird. Mit seinen acht Prozessorkernen (4x Cortex-A72 @1,8 GHz, 4x Cortex-A53 @1,4 GHz) ist er sicherlich kein langsames Modell, aber die Konkurrenten bieten einfach schnellere Hardware. Das wird dann auch in unseren Benchmarks bestätigt, bei denen sich der Prozessor im Idol 4S normalerweise hinten anstellen muss.
Grafikberechnungen werden von der Adreno 510 (550 MHz) übernommen, die alle Features der schnelleren Adreno 530 unterstützt (z. B. Vulkan & OpenGL ES 3.1). Leistungstechnisch liegt die GPU leicht vor der alten High-End-GPU Adreno 330. In den Benchmarks liegt die Grafikkarte meist nur knapp hinter der Mali-T880 MP4 im Honor 8, doch die Adreno 530 der anderen beiden Konkurrenten OnePlus 3T und ZTE Axon 7 ist deutlich überlegen. Der Benchmark 3DMark Sling Shot 3.1 Unlimited wurde übrigens reproduzierbar abgebrochen.
AnTuTu v6 - Total Score | |
OnePlus 3T | |
BlackBerry DTEK60 | |
ZTE Axon 7 | |
Honor 8 | |
Alcatel One Touch Idol 4S | |
BQ Aquaris X5 Plus |
Geekbench 4.0 | |
64 Bit Single-Core Score | |
OnePlus 3T | |
Honor 8 | |
Alcatel One Touch Idol 4S | |
ZTE Axon 7 | |
BQ Aquaris X5 Plus | |
BlackBerry DTEK60 | |
64 Bit Multi-Core Score | |
Honor 8 | |
OnePlus 3T | |
ZTE Axon 7 | |
Alcatel One Touch Idol 4S | |
BQ Aquaris X5 Plus | |
BlackBerry DTEK60 |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen | |
OnePlus 3T | |
ZTE Axon 7 | |
Honor 8 | |
BQ Aquaris X5 Plus | |
OnePlus One | |
Alcatel One Touch Idol 4S | |
BlackBerry DTEK60 | |
1920x1080 T-Rex Offscreen | |
OnePlus 3T | |
ZTE Axon 7 | |
Honor 8 | |
Alcatel One Touch Idol 4S | |
BQ Aquaris X5 Plus | |
OnePlus One | |
BlackBerry DTEK60 |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL | |
OnePlus 3T | |
ZTE Axon 7 | |
Honor 8 | |
BQ Aquaris X5 Plus | |
OnePlus One | |
Alcatel One Touch Idol 4S | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen | |
OnePlus 3T | |
ZTE Axon 7 | |
Honor 8 | |
Alcatel One Touch Idol 4S | |
BQ Aquaris X5 Plus | |
OnePlus One |
GFXBench 3.1 | |
on screen Manhattan ES 3.1 Onscreen | |
OnePlus 3T | |
ZTE Axon 7 | |
Honor 8 | |
BQ Aquaris X5 Plus | |
Alcatel One Touch Idol 4S | |
1920x1080 Manhattan ES 3.1 Offscreen | |
OnePlus 3T | |
ZTE Axon 7 | |
Honor 8 | |
BQ Aquaris X5 Plus | |
Alcatel One Touch Idol 4S |
PCMark for Android - Work performance score | |
Honor 8 | |
OnePlus 3T | |
ZTE Axon 7 | |
BQ Aquaris X5 Plus | |
Alcatel One Touch Idol 4S | |
BlackBerry DTEK60 | |
OnePlus One |
Alcatel verzichtet auf einen eigenen Browser und verwendet stattdessen Google Chrome, in diesem Fall in Version 54. Hier sieht die Situation für das Testgerät besser aus, denn in den Benchmarks wird das ZTE Axon 7 teilweise geschlagen. Insgesamt liegen die vier Probanden aber recht nah beieinander und subjektiv gibt es keinen Grund zum Meckern.
Octane V2 - Total Score | |
Honor 8 | |
OnePlus 3T | |
BlackBerry DTEK60 | |
Alcatel One Touch Idol 4S | |
ZTE Axon 7 |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Alcatel One Touch Idol 4S | |
ZTE Axon 7 | |
Honor 8 | |
BlackBerry DTEK60 | |
OnePlus 3T |
JetStream 1.1 - Total Score | |
Honor 8 | |
BlackBerry DTEK60 | |
OnePlus 3T | |
Alcatel One Touch Idol 4S | |
ZTE Axon 7 |
* ... kleinere Werte sind besser
Der 32 GB große interne eMMC-Speicher muss sich in diesem Vergleich ebenfalls hinten einordnen. Für sich gesehen sind die Ergebnisse okay, vor allem bei kleinen Dateien wird er von den Konkurrenten aber teilweise deutlich übertrumpft.
Die Leistung des Kartenlesers überprüfen wir mit unserer Referenzkarte von Toshiba (Exceria Pro M401), die laut Hersteller Transferraten von bis zu 95 bzw. 80 MB/s (Lesen/Schreiben) erreicht. Bei unseren Tests bleiben davon ordentliche 75 bzw. 56 MB/s übrig, einer Speichererweiterung steht also nichts im Weg.
Alcatel One Touch Idol 4S 32 GB eMMC Flash | Honor 8 32 GB eMMC Flash | ZTE Axon 7 64 GB eMMC Flash | OnePlus 3T 64 GB UFS 2.0 Flash | BlackBerry DTEK60 32 GB eMMC Flash | |
---|---|---|---|---|---|
AndroBench 3-5 | 14% | 67% | 212% | 7% | |
Sequential Write 256KB SDCard | 56.3 | 23.59 -58% | 51.3 -9% | 58.5 4% | |
Sequential Read 256KB SDCard | 74.6 | 53.7 -28% | 78.4 5% | 78.8 6% | |
Random Write 4KB | 14.45 | 31.5 118% | 16.22 12% | 74.4 415% | 15.1 4% |
Random Read 4KB | 36.53 | 34.16 -6% | 121.1 232% | 123.6 238% | 43.1 18% |
Sequential Write 256KB | 80.8 | 119.3 48% | 150.9 87% | 165.3 105% | 79 -2% |
Sequential Read 256KB | 231.9 | 247.5 7% | 406.5 75% | 436.4 88% | 257.4 11% |
Spiele
Wie zuvor beschrieben unterstützt die Adreno 510 auch moderne Grafikschnittstellen wie Vulkan 1.0 und OpenGL ES 3.1. Leistungstechnisch hat die GPU bei sehr aufwändigen Titeln aber teilweise Probleme mit der hohen nativen Bildschirmauflösung. Ein Beispiel hierfür ist Asphalt 8: Airborne, welches auf hohen Details nicht komplett flüssig läuft. Das Spielen macht auf dem Idol 4S dennoch Spaß, was an der guten Steuerung und vor allem den beiden Stereolautsprechern auf der Vorderseite liegt.
Emissionen
Temperatur
Der obere Teil des Smartphones wird unter Last recht warm. Es ist zwar nicht unangenehm, doch bis zu 42 °C merkt man vor allem beim Spielen schon. Die hohen Temperaturen sind auch ein Ergebnis der konstanten Leistung des SoCs, denn wir können mit dem GFXBench Akku-Test keine Leistungsreduzierung bei andauernder Belastung feststellen.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Die beiden Lautsprecher auf der Vorderseite (2x 3,6 Watt) werden mit knapp 89 dB(A) sehr laut und liefern sehr gute Ergebnisse für ein Smartphone. Bass ist bauartbedingt natürlich nicht vorhanden, doch ansonsten bekommen wir einen recht vollen Klang präsentiert, bei dem sogar ein gewisser Stereo-Effekt erkennbar ist. Sobald man ein Headset ansteckt, steht noch eine Software (Waves AudioMaxx) zur Verbesserung des Klangs zur Verfügung. Diese bietet verschiedene Profile, die sich durchaus unterscheiden. Einen ganz guten Eindruck hinterlässt dabei auch das Headset von JBL. Allerdings sitzen die kleinen Stöpsel recht weit im Gehörgang, was vermutlich nicht jedem Nutzer zusagt.
Alcatel One Touch Idol 4S Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (88.9 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 25.6% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (11.5% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 2.7% abweichend
(+) | lineare Mitten (5.2% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 4.7% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (4.3% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (18% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 12% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 8% vergleichbar, 80% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 34% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 58% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
OnePlus 3T Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (84.3 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 24.6% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (7.2% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 4.6% abweichend
(+) | lineare Mitten (4.6% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 7.1% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (2.8% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (20.9% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 34% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 8% vergleichbar, 58% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 53% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 39% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Frequenzdiagramm im Vergleich (Checkboxen oben an-/abwählbar!)
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Unsere Verbrauchsmessungen zeigen sehr geringe Werte für das Alcatel One Touch Idol 4S. Besonders im Leerlauf und unter mittlerer Last benötigt das Testgerät recht wenig Strom. Erst bei voller Auslastung ermitteln wir etwas mehr als 10 Watt, das 10-Watt-Netzteil ist also ausreichend dimensioniert, hat aber kaum Spielraum, um den Akku auch unter Last zu laden.
Aus / Standby | 0.01 / 0.19 Watt |
Idle | 0.76 / 1.02 / 1.04 Watt |
Last |
4.4 / 10.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Alcatel One Touch Idol 4S 3000 mAh | Honor 8 3000 mAh | ZTE Axon 7 3250 mAh | OnePlus 3T 3400 mAh | BlackBerry DTEK60 3000 mAh | |
---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -31% | 3% | -37% | -12% | |
Idle min * | 0.76 | 0.78 -3% | 0.64 16% | 0.61 20% | 0.7 8% |
Idle avg * | 1.02 | 1.89 -85% | 0.84 18% | 1.77 -74% | 1.13 -11% |
Idle max * | 1.04 | 2.02 -94% | 0.87 16% | 1.81 -74% | 1.2 -15% |
Last avg * | 4.4 | 5.28 -20% | 6.02 -37% | 6.67 -52% | 6.52 -48% |
Last max * | 10.4 | 5.44 48% | 10.45 -0% | 10.98 -6% | 9.75 6% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Mit einer Kapazität von 3.000 mAh gehört der Akku des One Touch Idol 4S zu den kleinsten der Vergleichsgruppe. Zusammen mit den ordentlichen Verbrauchswerten sollten aber dennoch praxistaugliche Laufzeiten möglich sein. Wir testen das mit unserem WLAN-Skript, bei dem verschiedene Webseiten besucht werden. Um die Ergebnisse vergleichen zu können, ist die Helligkeit auf rund 150 cd/m² geregelt.
Mit knapp 7 Stunden liegt das Testgerät auf dem Niveau des ZTE Axon 7, doch sowohl das Honor 8 als auch das OnePlus 3T halten mehr als eine Stunde länger durch. In der Praxis hatten wir normalerweise keine Probleme, einen normalen Tag zu überstehen. Ein Energiesparmodus steht ebenfalls zur Verfügung und kann bei 15 oder 5 % verbleibender Akkukapazität automatisch aktiviert werden. Ein kompletter Ladevorgang dauert etwa 1:45 Stunden, wobei 50 % der Kapazität schon nach 30 Minuten wieder geladen sind.
Alcatel One Touch Idol 4S 3000 mAh | Honor 8 3000 mAh | ZTE Axon 7 3250 mAh | OnePlus 3T 3400 mAh | BlackBerry DTEK60 3000 mAh | |
---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | |||||
WLAN | 415 | 499 20% | 411 -1% | 494 19% | 779 88% |
Pro
Contra
Fazit
Kann es das Alcatel One Touch Idol 4S mit der Konkurrenz aufnehmen? Nicht ganz. Zwar kann das Smartphone seinen Verkaufspreis durch das edle Gehäuse, das gute Display und das umfangreiche Zubehör durchaus rechtfertigen, doch im Endeffekt leisten sich die Rivalen weniger Schwächen. Hier stolpert das Idol 4S ein wenig über mittelmäßige Gesprächsqualität, die schlechte Frontkamera und die vergleichsweise schlechten Ergebnisse in den Leistungs- und Laufzeittests.
Ein gutes Mainstream-Smartphone mit tollem Gehäuse und hellem Display, aber die Konkurrenten sind einfach noch etwas besser.
Das beiliegende VR-Headset ist eher ein nettes Gimmick, die Funktionalität ist aber eingeschränkter als bei Samsungs Gear-VR. Auch der vom Hersteller viel beworbene Boom-Button kann uns in der Praxis nicht richtig überzeugen. Im Endeffekt macht man mit dem Alcatel One Touch Idol 4S nicht viel falsch, doch in der Preisklasse bis 450 Euro gibt es bessere Geräte.
Alcatel One Touch Idol 4S
- 29.12.2016 v6 (old)
Daniel Schmidt