Test Acer Liquid S2 S520 Phablet
Das Acer Liquid S2 ist ein 5,98 Zoll großes Smartphone, welches in dieser Größenordnung auch gerne Phablet genannt wird. Das Gerät ist in den Farben Schwarz und Rot erhältlich und momentan ab 539 Euro (UVP 599 Euro) zu haben.
Sowohl von der Ausstattung als auch von der Größe positioniert sich das Testgerät vor dem Liquid S1. Letzteres besitzt lediglich einen HD-Screen, einen schwächeren MediaTek-SoC, weniger RAM und Speicher sowie weniger vielfältige Kommunikationsmöglichkeiten. Außerdem ist es mit einer Panel-Diagonale von 5,7 Zoll etwas kleiner. Aber dafür ist der kleine Bruder auch erheblich günstiger und bereits ab 284 Euro erwerbbar.
Aufgrund der Positionierung in der Oberklasse ist die Konkurrenz des S2 enorm hochklassig. In dieser Größenklasse tummeln sich Boliden wie das Samsung Galaxy Note 3 (ab 499 Euro), Sony Xperia Z Ultra (ab 423 Euro) und Nokia Lumia 1520 (ab 594 Euro). Aber auch die preiswerteren Geräte, wie das Asus Fonepad Note 6, Huawei Ascend Mate und Samsung Galaxy Mega 6.3, können durchaus überzeugen und sind alle Male einen Vergleich wert. Ob eine UHD-Video-Kamera als Alleinstellungsmerkmal ausreicht, um die Kontrahenten das Fürchten zu lehren, lesen Sie in unserem ausführlichen Test.
Das Gehäuse des Acer Liquid S2 besteht vollständig aus Kunststoff. Mit einer Bauhöhe von knapp neun Millimetern und einem Gewicht von 231 Gramm ist das Phablet zwar etwas schlanker als sein kleiner Bruder, aber auch schwerer. Trotz seiner Größe liegt das Gerät gut in der Hand.
Verwindungsversuche quittiert das Liquid S2 mit klar hörbarem Knarzen. Und wenn Druck auf die Rückseite des Gerätes ausgeübt wird, werden deutliche Wellenbildungen auf dem Display sichtbar. Die Abdeckung des Nano-SIM-Schachtes muss mit dem mitgelieferten Werkzeug oder einem anderen spitzen Gegenstand geöffnet werden. Leider schließt diese nicht bündig mit dem übrigen Gehäuse ab, sodass sie etwas übersteht. Die danebenliegende Abdeckung für den MicroSD-Slot muss mit dem Finger geöffnet werden. Dies ist etwas fummelig, dafür schließt diese aber passgenau ab.
Die rückseitige Abdeckung lässt sich im S2 nicht mehr entfernen. Somit ist auch der Energiespeicher nicht wechselbar, sondern fest verbaut.
Das Acer Liquid S2 besitzt einen kombinierten Kopfhörer- und Mikrofonanschluss, welcher sich an der Kopfseite des Gerätes befindet. Der seitlich angebrachte USB-2.0-Port dient primär zum Laden des Phablets. Jedoch können darüber auch Daten mit Computern ausgetauscht und externe Speicher angeschlossen werden, wenn ein entsprechender Adapter (OTG) vorhanden ist. Die Schnittstelle unterstützt jedoch keinerlei Videoausgabe.
Der Speicherkartenslot akzeptiert MicroSD-Karten bis zu einer Größe von 128 GB (SDXC). Die sind angesichts der hohen Datenmengen, welche für die Ultra-HD-Videoproduktion benötigt werden, aber auch nötig.
Software
Auch im Liquid S2 setzt Acer wieder auf Googles Android 4.2.2. Hier wäre eine etwas aktuellere Version wünschenswert. Auch sonst greifen die Taiwaner wieder auf ihr bewährtes App-Portfolio und die hauseigene Float UI zurück. Die Features werden bereits beim Liquid S1 ausführlich beschrieben. Hier gibt es keine Veränderungen.
Neben den Acer und Google Apps gibt es nicht mal eine Hand voll Anwendungen von Drittanbietern, worunter sich auch Polaris Office 5 befindet.
Kommunikation & GPS
Die Kommunikationseigenschaften des Acer Liquid S2 lassen kaum Wünsche offen. Das integrierte WLAN-Modul unterstützt die IEEE-802.11-Standards a/b/g/n/ac und funkt in den Frequenzbereichen mit 2,4 und 5,0 GHz. Die Reichweite der Komponente ist recht ordentlich. Auch über 15 Meter vom Router (Fritz!Box 6360) entfernt, hatten wir noch eine überdurchschnittliche Signalqualität, und das Surfen im Web war nur leicht verzögert. DLNA, Bluetooth 4.0 und NFC werden ebenfalls unterstützt.
Auf dem Papier lesen sich die Möglichkeiten der mobilen Datenanbindung gut. Jedoch sind die Bandbreitenabdeckungen für HSPA+/UMTS recht dünn. LTE wird ebenfalls nur mit drei Bändern unterstützt und entspricht dem etwas älteren Standard, welcher Datenübertragungsraten bis zu 100 MBit/s ermöglicht. Angesichts dem Anspruch, sich in der Highend-Klasse mit dem S2 zu positionieren, hätten wir an dieser Stelle eine breitere Frequenzabdeckung erwartet, diese liegt eher auf dem Niveau eines besseren Mittelklasse-Smartphones.
Zur Positionsbestimmung verfügt das Phablet sowohl über einen GPS- als auch einen Glonass-fähigen Empfänger. Die Signalstärke im Freien ist sehr gut, dennoch benötigt das Gerät eine Weile, um die Ortung abzuschließen. In geschlossenen Räumen werden zwar mit der App GPS Test Satelliten angezeigt, welche benutzt werden, aber dennoch benötigt das S2 über sieben Minuten um die Position exakt zu bestimmen. Auch die Streckenverfolgung ist eher unterdurchschnittlich. Im Vergleich zum Garmin Edge 500 zeigen sich teilweise deutliche Unstimmigkeiten.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Sprachqualität des Acer Liquid S2 ist recht gut, solange das Phablet an die Wange gehalten wird. Der Gesprächsteilnehmer ist störungsfrei zu verstehen. Ebenso verhält es sich auf der Gegenseite. Wird das Gerät über den Lautsprecher betrieben, ist ein leichtes Hintergrundrauschen zu vernehmen, welches jedoch nicht sonderlich stört. Wenn über das mitgelieferte Headset telefoniert wird, sind die Störgeräusche wesentlich deutlicher bei unserem Gesprächspartner. Unsere Stimme wurde immer wieder unterbrochen und von Störgeräuschen verzerrt. Wir konnten den anderen Teilnehmer jedoch gut verstehen.
Kameras & Multimedia
Die Webcam des Acer Liquid S2 löst mit 1,2 MP (1.280 x 960 Pixel) auf und liefert bei einem guten Umgebungslicht brauchbare Resultate. Die Hauptkamera auf der Rückseite besitzt einen 13-MP-Sensor, welcher im Format 16:9 mit 4.128 x 2.322 Bildpunkten und im Format 4:3 mit 4.128 x 3.096 Pixeln auflöst. Die Optik (24 mm, f/2,2) wird von einem Autofokus und einem Bildstabilisator unterstützt. Außerdem sollen Aufnahmen bei wenig Licht mittels des integrierten Ringblitzes, welcher aus vier LEDs besteht, gelingen.
Die Aufnahmen der Kamera sind vergleichsweise gut, können aber gegen die Spitzenmodelle nicht bestehen. Probleme hat die Optik vor allem, wenn es unterschiedlich stark erhellte Bereiche im Bild sind. Dies zeigt sich gut im Umgebungsfoto. Die Hecke im vorderen Bereich verschwimmt förmlich zu einer grün-schwarzen Masse, während man beim Nokia Lumia 1020 noch die einzelnen Blätter zählen kann.
Ein besonderes Highlight ist die Möglichkeit, Videos in Ultra-HD (4k, 3.840 x 2.160 Pixel) aufzuzeichnen. Diese werden jedoch ausschließlich mit 30 Bildern pro Sekunde produziert, sodass eine Bildwiedergabe auf einem externen Bildgerät Mikroruckler enthalten kann, wenn das Gerät dies nicht ausgleichen kann. Eine Möglichkeit, das Videomaterial auch mit 25 fps zu produzieren, wäre wünschenswert gewesen. Full-HD-Videos lassen sich sogar mit 60 fps erstellen. Damit werden auch Aufnahmemodi wie Zeitraffer und –lupe ermöglicht.
Zubehör
Der Lieferumfang des Acer Liquid S2 ist gewohnt überschaubar. Neben einem Netzteil mit einer Nennleistung von 10 Watt (5 Volt, 2 Ampere) liegt dem Gerät ein passendes USB-Kabel bei. Außerdem gibt es eine Kurzanleitung, Garantiebestimmungen, ein SIM-Werkzeug sowie ein In-Ear-Headset. Optionales Zubehör wird von Acer nicht angeboten.
Garantie
Auf sein Phablet gewährt Acer 24 Monate Garantie. Accessoires und Akku werden für 12 Monate von der Garantie abgedeckt. Im Schadensfall muss das Liquid S2 eingeschickt oder zu einer Vertragswerkstatt gebracht werden. Außerdem ist ein 180 Tage umfassender Software-Support im Preis inbegriffen. Eine Garantieverlängerung bieten die Taiwaner für ihre Smartphone-Sparte nicht an.
Eingabegeräte & Bedienung
Der kapazitive Touchscreen des S2 erkennt bis zu zehn gleichzeitige Eingaben. Diese werden auch jederzeit schnell und präzise umgesetzt. Auch in den Randbereichen des Displays gibt es nichts zu beanstanden. Die Gleiteigenschaften der Oberfläche sind recht ordentlich, können uns aber nicht vollständig überzeugen. Wer mit dem Finger über das Glas fährt, wird feststellen, dass dies nicht ganz eben, sondern in unregelmäßigen Abständen leicht gewellt ist. Im Alltag ist dies jedoch nicht störend.
Anders als im Liquid S1 greift Acer nun nicht mehr auf das Standard-Tastatur-Layout von Google Android 4.2 zurück, sondern setzt ein eigenes ein. Die virtuelle Tastatur sieht damit nicht nur besser aus, sondern bietet auch auf einige Sonderzeichen einen Direktzugriff. Der gebotene Raum wird ebenfalls besser genutzt. Im Hochformat bleibt viel Content sichtbar, jedoch ist es aufgrund der Abmessungen des Phablets nicht möglich, Texte nur mit dem Daumen der Haltehand zu erfassen. Im Querformat sind die Tasten erheblich größer und gestalten auch das Schreiben längerer Texte angenehm.
Das Acer Liquid S2 besitzt ein IPS-Display mit einer Diagonalen von 5,98 Zoll. Die spiegelnde Oberfläche besteht aus Corning Gorilla Glas 3. Die Auflösung ist mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten (Full-HD) auf der Höhe der Zeit. Dies entspricht einem Seitenverhältnis von 16:9 und einer Pixeldichte von 368 PPI.
Die Helligkeit des Panels ist mit maximal 435 cd/m² recht hoch, und die Ausleuchtung mit 88 Prozent angenehm gleichmäßig. Damit ist vor allem letzteres in dieser Größenklasse ein guter Wert, denn die Ausleuchtung der Konkurrenzmodelle ist teilweise etwas schlechter. So erreichen das Xperia Z Ultra und das Galaxy Note 3 lediglich 81 Prozent. Die Konkurrenten von Nokia (421 cd/m², 86 %) und Asus (491 cd/m², 88 %) können jedoch mithalten. Lichthöfe (Screen Bleeding) konnten wir beim Testgerät nicht feststellen, jedoch war bei einem völlig schwarzen Bildschirm partiell ein leichtes Clouding erkennbar.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 435 cd/m²
Kontrast: 1740:1 (Schwarzwert: 0.25 cd/m²)
ΔE Color 3.59 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 3.83 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.61
Für ein LCD-IPS-Panel liefert das Display des Acer Liquid S2 einen hervorragenden Schwarzwert von 0,25 cd/m² und einen prima Kontrast von 1.740:1. Diese Werte werden lediglich vom Samsung Galaxy Note 3 übertroffen, dessen Super-AMOLED-Screen einen theoretischen Schwarzwert von null besitzt und demnach einen Kontrastwert liefert, welcher gegen unendlich tendiert.
Die Kalibrierung des Panels ist recht ordentlich. Grobe Schnitzer erlaubt sich das S2 in diesem Bereich nicht. Die Farben wirken nur etwas zu dunkel. Ansonsten bewegen sich die Messwerte auf einem guten Niveau. Die Graustufen (dE 3,8) und die Mischfarben (dE 3,6) bleiben im Rahmen und geben eigentlich keinen Anlass zur Kritik. Lediglich bei voller Panelleuchtkraft ist ein leichter Grünstich sichtbar.
Im Außeneinsatz hinterlässt das Acer Liquid S2 einen guten Eindruck. Hier sorgen ein hoher Kontrast und eine starke Leuchtkraft für eine gute Ablesbarkeit des Display-Inhaltes auch bei hellem Umgebungslicht. Lediglich die spiegelnde Oberfläche reflektiert bei direkter Sonneneinstrahlung sehr stark. Wer das Gerät aus der Tasche holt, muss sich zudem einen Moment gedulden, bis der Helligkeitssensor die Leuchtkraft angepasst hat. Dieser benötigt eine etwa zwei Sekunden lange Denkpause dafür.
Die Blickwinkelstabilität des Acer Liquid S2 ist richtig gut. Aufgrund der verwendeten IPS-Technologie war dies jedoch auch zu erwarten. Wer das Display um mehr als 40 Grad neigt, wird einen leichten Helligkeitsverlust feststellen. Bei der Farbdarstellung konnten wir subjektiv keinen Unterschied erkennen. Ansonsten sind sehr flache Betrachtungswinkel bis etwa 170 Grad möglich, wenn Lichtreflektionen auf der spiegelnden Oberfläche dies zuvor nicht verhindern.
Acer setzt im Liquid S2 auf einen der schnellsten SoCs auf dem Markt. Der Qualcomm Snapdragon 800 MSM8974 kann eine Taktfrequenz von bis zu 2,3 GHz liefern. Wie die meisten anderen Smartphone-Hersteller takten die Taiwaner den Prozessor jedoch etwas herunter, um eine einfachere Kühlung zu ermöglichen und den Energiebedarf weiter zu reduzieren. Somit ist dies der schwächste Snapdragon 800 SoC im Vergleichsfeld, da er lediglich bis 2,15 GHz taktet. Lediglich im Galaxy Note 3 wird das volle Potenzial des Chips ausgeschöpft. Im Lumia 1520 und im Xperia Z Ultra kommen Varianten mit 2,2 GHz zum Einsatz. Neben der schnellen Grafikeinheit Qualcomm Adreno 330 runden 2 GB Arbeitsspeicher das Leistungspaket ab. Hier sollten in naher Zukunft keine Leistungsengpässe auftreten.
Auch die Benchmarks bestätigen die hohen Performance-Eigenschaften. Lediglich die Konkurrenten, welche auf den gleichen SoC mit etwas mehr Takt setzen, sind schneller als das Testgerät. Am deutlichsten ist die Differenz im AnTuTu Benchmark. Hier ist das Sony Xperia Z Ultra rund 13 Prozent schneller als das S2, obwohl es gerade mal über 50 MHz mehr Takt verfügt. In der Praxis wird sich der Unterschied aber kaum bemerkbar machen, geschweige denn wahrnehmbar sein. Die Grafikeinheit liefert die erwartungsgemäßen Ergebnisse und arbeitet mit voller Kraft. Die teilweise schlechteren Ergebnisse im 3DMark (Ice Storm Unlimited: 15.700 Punkte) werden auf mäßigere Einzelkomponenten und Messungenauigkeiten zurückzuführen sein. Im Vergleich zu den SoC im Asus Fonepad Note 6 (Atom Z2580) oder dem Samsung Galaxy Mega (Snapdragon 400) ist das Testgerät dennoch absolut überlegen.
Das Liquid S2 besitzt zudem einen Energiesparmodus, in dem die Leistung des Prozessors beschränkt wird. Der Takt wird bei normalen Rechenoperationen auf 729 bis 960 MHz begrenzt. Erst wenn das System merkt, dass dieser Takt nicht ausreichend ist, wird im Energiesparmodus kurzfristig der Takt auf bis zu 2.150 MHz erhöht. In der App Stability Test funktionierte diese Umschaltung etwas schwerfällig und führte zu starken Rucklern. Im Alltag hingegen wird die verringerte CPU-Frequenz lediglich beim Starten umfangreicherer Apps auffallen.
3DMark | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid S2 | |
Asus Fonepad Note FHD 6 ME560CG (K00G) | |
Sony Xperia Z Ultra | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Graphics Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid S2 | |
Asus Fonepad Note FHD 6 ME560CG (K00G) | |
Sony Xperia Z Ultra | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid S2 | |
Asus Fonepad Note FHD 6 ME560CG (K00G) | |
Sony Xperia Z Ultra |
AnTuTu v4 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid S2 | |
Asus Fonepad Note FHD 6 ME560CG (K00G) | |
Sony Xperia Z Ultra | |
Samsung Galaxy Note 3 SM-N9005 |
In den Browser-Benchmarks haben wir Google Chrome 32 als Test-Software verwendet. Die Ergebnisse liegen teilweise auch deutlich über denen der eigentlich schnelleren Konkurrenz. So ist das Samsung Galaxy Note 3 rund 43 Prozent langsamer im Sunspider 0.9.1 als unser Testgerät. Das rührt von der älteren Browser-Version. Im gleichen Benchmark ist das Nokia Lumia 1520 mit dem Internet Explorer 10 jedoch immer noch unschlagbar für die Android-Konkurrenz.
Ansonsten liefert das Acer Liquid S2 eine sehr gute Vorstellung ab. Der vorinstallierte Browser ist jedoch spürbar langsamer.
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid S2 | |
Huawei Ascend Mate | |
Samsung Galaxy Note 3 SM-N9005 | |
Asus Fonepad Note FHD 6 ME560CG (K00G) | |
Sony Xperia Z Ultra | |
Nokia Lumia 1520 |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Liquid S2 | |
Samsung Galaxy Note 3 SM-N9005 | |
Asus Fonepad Note FHD 6 ME560CG (K00G) | |
Sony Xperia Z Ultra | |
Nokia Lumia 1520 |
* ... kleinere Werte sind besser
Das Acer Liquid S2 besitzt einen 16 GB großen Flashspeicher. Nach dem ersten Start stehen dem Nutzer davon noch knapp 12 GB zur Verfügung. Wer Ultra-HD-Videos aufzuzeichnen möchte, sollte sich eine große zusätzliche Speicherkarte anschaffen, denn eine Minute Aufzeichnungszeit schlugen mit knapp 450 MB zu Buche. Das entspricht satten 27 GB für eine Stunde Videomaterial.
Der Speicher präsentiert sich sehr flott. Fast in allen Bereichen lässt er die Konkurrenten hinter sich. Lediglich dem Note 3 kann das Testgerät in keiner Kategorie gefährlich werden. Beim Lesen von kleinen Dateien ist das Z Ultra ebenfalls schneller. In summa also eine durchaus überzeugende Vorstellung.
Spiele
Die Qualcomm Adreno 330 stellt dem Acer Liquid S2 reichlich Grafik-Power zur Seite und ermöglicht eine flüssige Wiedergabe aller Titel im Play Store. Auch für die nahe Zukunft ist man bestens ausgestattet mit dieser GPU, sodass so schnell keine Leistungsengpässe entstehen werden.
Die Sensoren arbeiten einwandfrei und trüben den Spielspaß keinesfalls. Die beschriebenen leichten Unebenheiten der Display-Oberfläche erweisen sich an dieser Stelle auch nicht als störend und werden gar nicht wahrgenommen.
Temperatur
Die Oberflächentemperaturen des Acer Liquid S2 erreichen im Idle-Betrieb einen Höchstwert von 35,2 °C. Lediglich das Huawei Ascend Mate (max. 36,2 °C) wird im Leerlauf noch wärmer. Wer das Gerät dann in die Hand nimmt, wird überrascht sein, wie warm es ist.
Unter Last steigen die Werte auf bis zu 44,7 °C an. Diese Temperaturen werden mit Hilfe der App Stability Test (CPU+GPU) erreicht, indem das System für mindestens eine Stunde ausgelastet wird. Das Phablet wird damit zwar recht warm, aber weder ist der Messwert für das Gerät kritisch noch für den Benutzer unangenehm. Außerdem werden solche Oberflächentemperaturen in der Praxis selten bis gar nicht erreicht, da dies ein Extrem-Szenario darstellt.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 44.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 40.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Die sogenannten Dual-Lautsprecher des Acer Liquid S2 sind auf der linken Gehäuseseite verbaut. Die Positionierung ist recht gut gelungen. Selbst wenn mit einer Hand einer der Lautsprecher abgedeckt wird, ist der Klang immer noch gut zu vernehmen. Ebenso kann das Gerät ruhig flach auf den Tisch gelegt werden, ohne befürchten zu müssen, den Speaker zu dämpfen.
Die Klangqualität der Komponenten könnte etwas besser sein. Bei der Musikwiedergabe sind die Höhen etwas zu dumpf und die Mitten kaum wahrnehmbar. Bässe sind zwar vorhanden, aber kraftlos. Die Unterstützung von Dolby Digital Plus beinhaltet eine App, mit der die Einstellungen verfeinert werden können. Vor allem bei der Filmwiedergabe werden damit recht gute Ergebnisse erzielt.
Energieaufnahme
Die Leistungsaufnahme des Acer Liquid S2 beträgt im Idle-Betrieb zwischen 0,8 und 2,2 Watt. Der Energiebedarf liegt damit auf einem ähnlichen Niveau wie bei den Konkurrenten, welche über den gleichen SoC verfügen. Unter Last steigt der Energiebedarf auf bis zu 3,8 Watt an und bleibt damit überraschend niedrig. Das bisher sparsamste Phablet, mit einem Snapdragon 800 Prozessor, war das Sony Xperia Z Ultra (6,1 W). Das lässt hoffen für den Akkutest.
Im ausgeschalteten Zustand (0,0 W) und im Standby (0,1 W) sind die Messwerte vorbildlich.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 0.8 / 1.9 / 2.2 Watt |
Last |
2.8 / 3.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Das Acer Liquid S2 verfügt über einen 3.300 mAh starken Energiespeicher. Damit müssten angesichts der guten Verbrauchswerte ordentliche Laufzeiten möglich sein. Die maximale Laufzeit ermittelten wir bei minimaler Panelleuchtkraft, aktiviertem Energiesparmodus und deaktivierten Kommunikationsverbindungen. Lediglich das WLAN blieb eingeschaltet, um über ein Browserskript das Lesen eines Buches zu simulieren. Über 16 Stunden hielt das Phablet durch.
Die minimale Laufzeit wurde bei maximaler Displayhelligkeit und allen aktivierten Verbrauchern ermittelt. Die App Stability Test lastet in diesem Szenario CPU und GPU aus und soll möglichst schnell den Akku entladen. Hier war bereits nach nicht einmal drei Stunden Schicht.
Praxisnäher gestaltet sich der Test „Surfen über WLAN“. Hier wird bei einer genormten Helligkeit des Screens (150 cd/m²) mit lediglich aktivierter WLAN-Verbindung ein Browserskript absolviert, welches alle 40 Sekunden eine andere Webseite lädt. 14 Stunden und 33 Minuten hält das S2 durch und muss sich im Vergleichsfeld nur dem Note 3 (18 Std.) geschlagen geben.
Im Video-Test wird unter den gleichen Bedingungen, ohne WLAN, in einer Endlosschleife das Big Buck Bunny Video wiedergegeben. Viereinhalb Stunden sind zwar in diesem Szenario ein brauchbarer Wert, jedoch nicht vergleichbar mit den 14 Stunden des Nokia Lumia 1520.
Insgesamt liefert das Testgerät gute Resultate ab, auch wenn wir anhand der Verbrauchswerte längere Laufzeiten erwartet hätten.
Für einen Sprung aufs Treppchen oder in dessen Nähe hat es nicht gereicht. Dennoch offeriert Acer mit dem Liquid S2 ein gelungenes Riesen-Smartphone. Das helle und kontraststarke Display hat uns gut gefallen. Der dazugehörige Helligkeitssensor könnte manchmal jedoch etwas flotter arbeiten.
Die Kamera macht überdurchschnittlich gute Aufnahmen, wenn es um Fotografie geht. Die enthaltende Ultra-HD-Funktion ist ein nettes Feature, welches jedoch für die wenigsten Nutzer momentan von wirklichen Nutzen sein dürfte. Aber auch in Full-HD werden viele zusätzliche Funktionen geboten. Selbst wenn der interne Speicher für längere Videoaufzeichnungen etwas knapp bemessen wurde, ist die Möglichkeit, MicroSD-Karten bis zu einer Größe von 128 GB nutzen zu können, eine praktische Alternative, um den Datenmengen Herr zu werden.
Die Akkulaufzeiten könnten angesichts der Verbrauchswerte teilweise etwas besser sein. Vor allem beim Videoplayback zeigt das S2 leichte Schwächen. Unterm Strich überzeugt das Phablet aber auch in diesem Bereich. Ebenso wenig gravierend sind die Verarbeitungsmängel, aber in dieser Preisklasse dürfen sie in dieser Form nicht vorkommen. Der GPS-Empfänger könnte erheblich besser sein und vor allem schneller arbeiten. Zusätzlich sind die Frequenzabdeckungen in den schnellen Datennetzen zu mager. In summa erweckt das Acer Liquid S2 den Eindruck, ein sehr gutes Mittelklasse-Phablet mit Ambitionen nach oben zu sein.