Huawei P Smart Z im Test: Mittelklasse-Smartphone mit Pop-up-Kamera
Das erste randlose Smartphone aus dem Hause Huawei, welches ohne Notch oder Punch Hole auskommt, stammt nicht aus der Mate- oder hochpreisigen P-Reihe des chinesischen Konzerns, sondern erscheint in Form eines Mittelklasse-Handys: P Smart Z. Ermöglicht wird dies durch ein ausfahrbares Kameramodul auf der Gehäuseoberseite des Huawei-Smartphones.
Die Pop-up-Cam besitzt einen 16-MP-Sensor und soll laut Hersteller über 100.000 motorisierte Bewegungen und bis zu 12 kg Gewicht aushalten. Auf der Rückseite verbaut Huawei ebenfalls eine 16-Megapixel-Kamera, welche durch eine 2 MP-Bokeh-Optik unterstützt wird. Die Vorderseite des Huawei-Handys wird durch ein 6,59 Zoll großes IPS-Panel, was mit 2.340 x 1.080 Pixeln auflöst, bestimmt. Der verbaute hauseigene Kirin-710F-SoC greift auf 4 GB RAM zurück.
Der aktuelle Straßenpreis des Huawei P Smart Z liegt bei deutschen Online-Händlern bei etwa 250 bis 270 Euro. Damit platziert sich das Mittelklasse-Handy in einem sehr stark umkämpften Preissegment und die Alternativen sind entsprechend groß. Als mögliche Konkurrenten und als Vergleichsgeräte im Test haben wir das Samsung Galaxy A50, Motorola Moto G7 Plus, Sony Xperia 10, Huawei P30 Lite sowie das Xiaomi Mi 9 SE auserkoren.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse - Huawei P Smart Z mit Pop-up-Cam
Die Pop-up-Kamera ermöglicht dem Huawei P Smart Z, auf eine Notch oder ein Displayloch zu verzichten. Ähnlich wie bei dem OnePlus 7 Pro fällt das Gehäuse des Huawei-Smartphones durch das ausfahrbare Kameramodul vergleichsweise groß aus. Mit 163,5 x 77,3 Millimetern ist das P Smart Z kaum einhändig zu bedienen. Mit über 84 Prozent besteht die Front des P Smart Z nahezu vollständig aus dem Display und besitzt eines der effizientesten Display-Oberflächen-Verhältnisse im mittleren Preissegment - die von Huawei angegebenen 91 Prozent erreicht das Handy jedoch nicht.
Die leicht gebogene Rückseite ist in drei Farbvarianten: Schwarz (Midnight Black), Grün (Emerald Green) und Blau (Starlight Blue) erhältlich und besteht aus Kunststoff. Letzterer fühlt sich etwas billig in den Händen an. Dieses Gefühl wird durch die leicht hohle Rückseite des Huawei P Smart Z, welche mit wenig Kraft eingedrückt werden kann, und den Kunststoffrahmen noch einmal verstärkt. Auch das motorisierte Kameramodul macht einen wackeligen Eindruck, sodass die Gehäuseverarbeitung des P Smart Z einige Schwächen aufweist.
Die Tasten für die Lautstärkeregelung sowie An/Aus sind trotz der Größe noch gut erreichbar und haben einen angenehmen Druckbereich. Die Tasten sitzen fest im Gehäuse. Eine IP-Zertifizierung fehlt dem Huawei-Smartphone, sodass Wasser und Staub in das Gehäuse eindringen können.
Ausstattung - Huawei-Smartphone mit 3,5-mm-Klinke
Zur Ausstattung des Mittelklasse-Smartphones gehören ein 3,5-mm-Kopfhöreranschluss sowie ein Fingerabdrucksensor. Eine FaceUnlock-Funktion, Status-LED oder eine Always-On-Displayeinstellung gibt es nicht. Bei der Speicherauswahl müssen sich Käufer des Huawei-Handys mit 64 GB eMMC-Speicher zufriedengeben. Eine größere Speichervariante bietet der chinesische Hersteller nicht an - nach der Ersteinrichtung stehen dem Nutzer noch 52 GB zur freien Verfügung. Dafür lässt sich das P Smart Z via microSD-Karten um bis zu 512 GB erweitern. Das Dateisystem exFAT wird unterstützt.
Die drahtlose Übertragung von Displayinhalten auf externe Monitore via Miracast wird ebenfalls ermöglicht und funktionierte im Test mit einem Sony-Android-TV ohne Probleme. Der USB-Port besitzt die Type-C-USB-Bauform, dahinter verbirgt sich ein USB-2.0-Anschluss, mit dem das Smartphone geladen wird. Darüber hinaus wird USB-OTG angeboten, sodass externe Speichermedien oder Eingabegeräte erkannt werden.
Software - P Smart Z mit Android 9 und EMUI 9.0
Als Betriebssystem installiert der chinesische Hersteller die Androidversion 9.0, welche durch eine hauseigene EMUI-Benutzeroberfläche ergänzt wird. Die Sicherheits-Patches mit dem Stand März 2019 sind zum Zeitpunkt des Tests nicht mehr ganz aktuell.
Das User-Interface des chinesischen Herstellers in der Version 9.0 wirkt im Vergleich zu Stock Android stark modifiziert. Dafür können sich Nutzer des Huawei P Smart Z auf sehr viele Individualisierungseinstellungen freuen. Ab Werk unterstützt die Software des Huawei-Handys bereits das Widevine DRM Level 1, was Videoinhalte auf Netflix, Amazon Prime Video und anderen Video-Streaming-Diensten in HD-Qualität ermöglicht.
Kommunikation und GPS - Huawei P Smart Z mit NFC
Das integrierte WLAN-Modul des P Smart Z funkt dank des IEEE-802.11-Standards nach a/b/g/n/ac im 2,4 GHz-und 5 GHz-Frequenzbereich. Die Übertragungsgeschwindigkeit zwischen dem Huawei-Smartphone und unserem Referenz-Router Linksys EA 8500 liegt mit 191 Mbit/s respektive 212 Mbit/s etwas unter dem Niveau anderer Mitteklasse-Handys im Preisbereich um die 300 Euro. In unmittelbarer Nähe zum Router (Telekom Speedport, W921V) ist die Dämpfung mit knapp -31 dBm aber gering.
Das Dual-SIM-Smartphone geht mit bis zu zwei nanoSIM-Karten mit LTE-Geschwindigkeit ins mobile Internet. Die Nutzung des schnellen Standards ist mit beiden SIM-Karten-Slots möglich. Wie für ein Smartphone dieser Preisklasse typisch ist die Anzahl an Frequenzbändern, die das P Smart Z unterstützt, gering. Auf nur 8 LTE-Bänder kann das Mittelklasse-Handy zurückgreifen. Für die hiesige Nutzung müssen, mit Ausnahme des LTE Band 28, aber keine Abstriche gemacht werden.
Für die drahtlose Kommunikation mit Peripherie-Geräten kann auf einen NFC-Chip zurückgegriffen werden. Außerdem versteht sich das Huawei-Handy auf Bluetooth in der Version 4.2.
Die Positionsbestimmung mit dem Huawei P Smart Z erfolgt mittels der Satellitensysteme GPS, GLONASS sowie BeiDou. Der Satfix erfolgt sowohl im Freien als auch im Gebäude nach einer kurzen Verzögerung von unter einer Minute mit einer Genauigkeit von etwa 5 Metern.
Um die Ortungsgenauigkeit unseres Testgerätes in der Praxis einschätzen zu können, zeichnen wir parallel eine Strecke zu Vergleichszwecken mit dem GPS-Fahrradcomputer Garmin Edge 500 und dem Smartphone auf. Die Abweichungen des GPS-Moduls im Mittelklasse-Handy sind sehr niedrig. Nur etwa 30 Meter liegen zwischen dem P Smart Z und dem Profi-Navi am Ende der 9 Kilometer langen Teststrecke.
Telefonfunktionen und Sprachqualität - Huawei-Handy mit WLAN-Calling
Die Sprachqualität des Huawei-Smartphones ist über das Vodafone-Mobilfunknetz (D-Netz) gut und ermöglicht auf beiden Seiten eine klare Verständigung. Das Phablet unterstützt die Telefonie über das WLAN (WiFi-Calling), eine VoLTE-Einstellung konnten wir nicht entdecken.
Kameras - Huawei P Smart Z mit Dual-Kamera
Das Highlight des P Smart Z ist die motorisierte 16-MP-Kamera oberhalb der Front, aber nur in puncto Designsprache. Ein Selfie-Spezialist ist das Mittelklasse-Handy trotz Pop-up-Cam nämlich nicht. Die Aufnahmen neigen zu Überbelichtung, sind detailarm und zeigen deutliche Artefakte. Als etwas störend empfinden wir zudem die Weichzeichnung in den Fotos. Die Offenblende von f/2.0 ist außerdem nicht sehr lichtsensitiv.
Die rückseitige Hauptkamera des Huawei-Smartphones verfügt über zwei Objektive mit einer Offenblende von f/1.8 und einem Autofokus mit Phasenerkennung. Während die 16-MP-Hauptkamera mit 4.608 x 3.456 Bildpunkten im Bildformat 4:3 auflöst, besitzt der zweite Kamerasensor eine Auflösung von 2 MP. Dank der zweiten Linse lassen sich Bokeh-Effekte mit gezieltem Einsatz von Hintergrundunschärfe erstellen.
Die Fotoqualität ist, zumindest bei guten Lichtbedingungen, nicht schlecht, insbesondere da sich der Straßenpreis wohl bald bei deutlich unterhalb von 250 Euro einpendeln wird. Sowohl die Dynamik in den Fotos als auch die Bilddetails können in den Aufnahmen des P Smart Z nur bedingt überzeugen. Der im Xiaomi Mi 9 SE verbaute Sony-IMX586-Bildsensor bietet noch einmal eine deutlich ansprechendere Fotoqualität. Gerade bei wenig Licht. Hier offenbart das P Smart Z viel Bildrauschen und wenig Schärfe.
Videos nimmt die Frontkamera in 1080p bei bis zu 30 Bildern pro Sekunde auf. Die 16-MP-Kamera auf der Rückseite zeichnet Videos ebenfalls nur in Full-HD-Auflösung auf, aber immerhin mit bis zu 60 FPS.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Zubehör und Garantie - P Smart Z mit Headset und Case
Im Karton befinden sich neben dem Smartphone selbst eine Kurzanleitung, ein modulares Netzteil mit einer Nennleistung von 10 Watt (5 V, 2 A), ein USB-Ladekabel, eine Displayfolie (die ab Werk installiert ist) und ein Siliconcase. Kopfhörer sind im Lieferumfang ebenfalls enthalten.
Huawei gewährt für Smartphones einen Garantiezeitraum von 24 Monaten.
Eingabegeräte & Bedienung - Huawei-Smartphone mit schnellem Fingerabdrucksensor
Der kapazitive Multi-Touchscreen des P Smart Z gefällt im Test durch eine präzise und flüssige Bedienung. Eine Eingabe ist mit bis zu 10 Fingern gleichzeitig möglich. Die Anti-Fingerprint-Glasoberfläche fühlt sich angenehm an und besitzt gute Gleiteigenschaften.
Der aktive Fingerabdruck-Scanner auf der Rückseite ist präzise und auch recht schnell. Bis der Bildschirm nach der biometrischen Identifikation per Fingerabdruck eingeschaltet wird, vergeht aber etwas Zeit. Eine FaceUnlock-Funktion via Pop-up-Frontkamera gibt es nicht.
Display - Huawei P Smart Z mit 6,59 Zoll-IPS-Panel
Das IPS-LC-Display misst 15,2 Zentimeter (6,59 Zoll) in der Diagonale. Bei einer Auflösung von 2.340 x 1.080 Bildpunkten ergibt das eine Pixeldichte von 391 ppi. Bei normalem Gebrauch und Betrachtungsabständen sind keine Pixelstrukturen erkennbar. Subjektiv wirken Textinhalte auch bei kleiner Schrift noch scharf dargestellt.
Die von uns gemessene maximale Luminanz von 439 cd/m² ist für ein Mittelklasse-Smartphone etwas gering, zumal mit aktiviertem Umgebungslichtsensor zur Steuerung der Displayhelligkeit auch nur 449 cd/m² erreicht werden. Die Ausleuchtung ist mit 92 Prozent aber gleichmäßig.
Der realitätsnahe APL50-Test (Average Picture Level) mit gleichmäßig verteilten hellen und dunklen Bereichen ergibt ebenfalls eine nahezu gleiche maximale Helligkeit von nur 427 cd/m².
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Ausleuchtung: 92 %
Helligkeit Akku: 439 cd/m²
Kontrast: 1219:1 (Schwarzwert: 0.36 cd/m²)
ΔE Color 6.4 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 8.6 | 0.5-98 Ø5.2
96.3% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.18
Huawei P Smart Z 2019 LCD IPS, 2340x1080, 6.6" | Xiaomi Mi 9 SE AMOLED, 2340x1080, 6" | Huawei P30 Lite IPS LCD, 2312x1080, 6.2" | Motorola Moto G7 Plus IPS, 2270x1080, 6.2" | Sony Xperia 10 IPS-LCD, 2520x1080, 6" | Samsung Galaxy A50 AMOLED, 2340x1080, 6.4" | |
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Bildschirm | 47% | 16% | -2% | 20% | 41% | |
Helligkeit Bildmitte | 439 | 583 33% | 451 3% | 537 22% | 547 25% | 644 47% |
Brightness | 431 | 577 34% | 430 0% | 525 22% | 525 22% | 628 46% |
Brightness Distribution | 92 | 97 5% | 90 -2% | 85 -8% | 93 1% | 91 -1% |
Schwarzwert * | 0.36 | 0.55 -53% | 0.58 -61% | 0.36 -0% | ||
Kontrast | 1219 | 820 -33% | 926 -24% | 1519 25% | ||
Delta E Colorchecker * | 6.4 | 1.6 75% | 1.4 78% | 6.41 -0% | 4.6 28% | 2.64 59% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 12.1 | 3.9 68% | 4.4 64% | 10.86 10% | 12.1 -0% | 9.23 24% |
Delta E Graustufen * | 8.6 | 2.7 69% | 2.5 71% | 6.7 22% | 3.9 55% | 2.5 71% |
Gamma | 2.18 101% | 2.27 97% | 2.22 99% | 2.099 105% | 2.17 101% | 2.024 109% |
CCT | 9021 72% | 6267 104% | 6422 101% | 8310 78% | 7158 91% | 6649 98% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8746 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Das Zusammenspiel aus geringer Displayhelligkeit und dem für ein IPS-Panel noch als gut einzuschätzenden Schwarzwert von 0,36 cd/m² ergibt ein zufriedenstellendes Kontrastverhältnis von 1.219:1. Bei der realitätsnahen Messung der Displayhelligkeit mit gleichmäßig verteilten hellen und dunklen Flächen (APL50-Test) ermitteln wir einen Schwarzwert von 0,37 cd/m², sodass sich das Kontrastverhältnis (1.157:1) leicht reduziert.
Unter Verwendung des X-Rite-Fotospektrometers (i1pro 2) und der Analysesoftware CalMAN wird die Displayfarbdarstellung des P Smart Z überprüft. Der sRGB-Farbraum wird von dem IPS-Panel größtenteils abgedeckt. Die durchschnittliche Delta-E-Abweichung im Bereich der Graustufen sowie Mischfarben liegt mit 8,6 beziehungsweise 6,4 deutlich über dem Idealbereich von <3. Die ideale Farbtemperatur von 6.500 K wird vom Huawei-Handy ebenfalls deutlich überschritten, und die Graustufen offenbaren in hellen Flächen einen sichtbaren Blaustich.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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21.6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 9.2 ms steigend | |
↘ 12.4 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 43 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten durchschnittlich (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
40.4 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 18.4 ms steigend | |
↘ 22 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 60 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Die Blickwinkelstabilität der verbauten Flüssigkristallanzeige kann überzeugen, zudem ist die Helligkeitsabnahme beim seitlichen Betrachten des Bildschirms gering. Im Außeneinsatz macht das IPS-Panel aufgrund der geringen Helligkeit bei ausgeprägten Reflexionen keine gute Figur – zumindest bei den vorherrschenden sommerlichen Bedingungen.
Leistung - Huawei P Smart Z mit HiSilicon Kirin 710F
Der im Huawei P Smart Z verbaute HiSilicon Kirin 710F setzt wie auch der Modellbruder auf vier ARM-Cortex-A73-Prozessorkerne mit bis zu 2,2 GHz und vier Cortex-A53-Kerne mit bis zu 1,7 GHz im big.LITTLE-Verbund, wird aber etwas anders gefertigt. Das "F" in der Modellbezeichnung steht für FCCSP (Flip Chip Chip Scale Package).
Analog zum Kirin 980 verfügt das Mittelkasse-SoC über den GPU-Turbo-Support sowie eine integrierte Neuronale Processing Unit (NPU), die für die AI-Funktionen zuständig ist. Die integrierte Grafikkarte ist eine ARM Mali-G51 MP4. Die Mittelklasse-GPU basiert auf der Bifrost-Architektur und nutzt in der MP4-Variante 4 der möglichen 12 Kerne. An Grafik-APIs unterstützt die Mali-G51 Grafik-Standards, wie OpenGL ES 3.2, Vulkan 1.0, OpenCL 2.0 sowie DirectX 11 und Renderscript.
In den Benchmarks begegnet der Kirin 710F im Zusammenspiel mit 4 GB RAM unserer im Test aufgeführten Android-Konkurrenz größtenteils auf Augenhöhe. Die Ergebnisse des P Smart Z zeigen allerdings, dass es dem Snapdragon 710 des Xiaomi Mi 9 SE sowohl bei den prozessorlastigen als auch bei den grafikintensiven Benchmarks unterlegen ist.
Auch im Alltag ist die Systemleistung des P Smart Z einigermaßen zufriedenstellend. Die Navigation innerhalb des Android-User-Interfaces läuft größtenteils flüssig. Unter Multitasking kommt es zu Verzögerungen und die Ladezeiten sind spürbar länger. Der Huawei-Mittelkasse-Prozessor wirkt, wie auch beim P30 Lite, nicht immer souverän bei den alltäglichen Anforderungen.
Beim Surfen mit dem Chrome-Browser muss man sich keine Sorgen über zu wenig Geschwindigkeit machen. Für ein Mittelklasse-Handy schlägt sich das P Smart Z in allen Benchmarks sehr passabel. In der Praxis können selbst aufwändige Seiten relativ schnell und fehlerfrei geladen werden.
Jetstream 2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (13.8 - 387, n=161, der letzten 2 Jahre) | |
Xiaomi Mi 9 SE (Chrome 73) | |
Huawei P Smart Z 2019 (Chrome 74) | |
Huawei P30 Lite (Chrome 74) | |
Durchschnittliche HiSilicon Kirin 710 (30 - 33, n=8) | |
Sony Xperia 10 (Chrome Version 73) |
Octane V2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=203, der letzten 2 Jahre) | |
Xiaomi Mi 9 SE (Chrome 73) | |
Samsung Galaxy A50 (Chrome 73) | |
Huawei P Smart Z 2019 (Chrome 74) | |
Huawei P30 Lite (Chrome 74) | |
Durchschnittliche HiSilicon Kirin 710 (9041 - 10544, n=13) | |
Motorola Moto G7 Plus | |
Sony Xperia 10 (Chrome Version 73) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Sony Xperia 10 (Chrome Version 73) | |
Motorola Moto G7 Plus | |
Durchschnittliche HiSilicon Kirin 710 (3999 - 4853, n=13) | |
Huawei P30 Lite (Chrome 74) | |
Huawei P Smart Z 2019 (Chrome 74) | |
Samsung Galaxy A50 (Chrome 73) | |
Xiaomi Mi 9 SE (Chrome 73) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=160, der letzten 2 Jahre) |
* ... kleinere Werte sind besser
Die gemessene Geschwindigkeit beim Lesen und Schreiben des internen Speichers ist nicht sehr hoch, für einen eMMC-Speicher aber auf einem sehr guten Niveau. Auch die Zugriffsraten des microSD-Kartenslots, getestet mit unserer Referenzkarte Toshiba Exceria Pro M501 (max. 270 MBit pro Sekunde beim Lesen und max. 150 MBit pro Sekunde beim Schreiben), sind beim Huawei-Handy gemessen an der Konkurrenz sehr zufriedenstellend.
Huawei P Smart Z 2019 | Xiaomi Mi 9 SE | Huawei P30 Lite | Motorola Moto G7 Plus | Sony Xperia 10 | Samsung Galaxy A50 | Durchschnittliche 64 GB eMMC Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
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AndroBench 3-5 | 3% | -5% | -4% | -19% | -3% | -21% | 409% | |
Sequential Read 256KB | 304.3 | 492.5 62% | 293.2 -4% | 283.6 -7% | 273.8 -10% | 507 67% | 274 ? -10% | 1839 ? 504% |
Sequential Write 256KB | 191.8 | 190.1 -1% | 158.6 -17% | 208.7 9% | 232.9 21% | 192.1 0% | 176.2 ? -8% | 1425 ? 643% |
Random Read 4KB | 94.1 | 115.8 23% | 71.6 -24% | 76.6 -19% | 53.1 -44% | 98.9 5% | 59.4 ? -37% | 277 ? 194% |
Random Write 4KB | 78 | 21.86 -72% | 87.3 12% | 73.1 -6% | 14.39 -82% | 18.2 -77% | 32 ? -59% | 309 ? 296% |
Sequential Read 256KB SDCard | 76.4 ? | 76.8 ? 1% | 82.8 ? 8% | 83.2 ? 9% | 73.9 ? -3% | 77.4 ? 1% | ||
Sequential Write 256KB SDCard | 67.5 ? | 67.8 ? 0% | 62.1 ? -8% | 63.8 ? -5% | 60.7 ? -10% | 58.3 ? -14% |
Spiele - P Smart Z mit Mali G51 MP4
Die verbaute ARM Mali-G51 MP4 ist nicht besonders leistungsstark, ermöglicht aber selbst aufwändigere 3D-Spiele ruckelfrei wiederzugeben. Anspruchsvolle Android-Games aus dem Play Store laufen mit der GPU bei niedrigsten Grafikeinstellungen relativ flüssig.
Sowohl die Steuerung via Touchscreen als auch die Lagesensorik reagieren im Test schnell und exakt.
Emissionen - Heißes Huawei-Handy
Temperatur
Die Vorderseite des Huawei-Smartphones erwärmt sich unter Last ausgeprägt. Die unter Lastbedingungen anfallenden Temperaturen sind im Alltag nicht störend, aber deutlich spürbar.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 35.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Die Maximallautstärke des Monolautsprechers auf der Geräteunterseite ist mit 85 dB(A) ausreichend laut. Die gebotene Klangqualität ist aber nur durchschnittlich. Bei unserer Pink-Noise-Messung zeigt das Diagramm eine nur wenig lineare Wiedergabe von Mitten und Höhen. Gerade im Bassbereich herrscht ein erwartungsgemäßes Defizit.
Neben dem Mono-Lautsprecher ist eine Audio-Ausgabe via Bluetooth 4.2 sowie über den 3,5-mm-Klinkenanschluss möglich. Die Musikwiedergabe ist subjektiv betrachtet ausreichend laut und rauscharm.
Huawei P Smart Z 2019 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (85.1 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 30.4% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (10.9% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 4.6% abweichend
(+) | lineare Mitten (5% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 4.2% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (6.2% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (23.5% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 49% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 9% vergleichbar, 43% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 67% aller getesteten Geräte waren besser, 7% vergleichbar, 26% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Xiaomi Mi 9 SE Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (81.5 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 21.9% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (12.8% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 2.5% abweichend
(+) | lineare Mitten (4.5% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 3.2% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (6.3% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (18.7% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 17% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 9% vergleichbar, 74% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 39% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 53% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit - Huawei-Smartphone mit großem Akku
Energieaufnahme
Der Verbrauch des Huawei P Smart Z ist für ein Smartphone mit einem fast 6,6 Zoll großen IPS-Panel insgesamt in Ordnung und bewegt sich auf dem Niveau des P30 Lite, welches einen deutlich kleineren Bildschirm aufweist.
Aus / Standby | 0.01 / 0.08 Watt |
Idle | 0.85 / 2.4 / 2.43 Watt |
Last |
4.62 / 7.44 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Huawei P Smart Z 2019 4000 mAh | Xiaomi Mi 9 SE 3070 mAh | Huawei P30 Lite 3340 mAh | Motorola Moto G7 Plus 3000 mAh | Sony Xperia 10 2870 mAh | Samsung Galaxy A50 4000 mAh | Durchschnittliche HiSilicon Kirin 710 | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
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Stromverbrauch | 42% | -2% | -0% | 18% | 7% | -5% | -1% | |
Idle min * | 0.85 | 0.53 38% | 0.91 -7% | 1.1 -29% | 0.72 15% | 0.8 6% | 1.058 ? -24% | 0.894 ? -5% |
Idle avg * | 2.4 | 1.18 51% | 2.41 -0% | 1.7 29% | 2.16 10% | 1.5 37% | 2.2 ? 8% | 1.456 ? 39% |
Idle max * | 2.43 | 1.2 51% | 2.43 -0% | 2.1 14% | 2.17 11% | 1.7 30% | 2.57 ? -6% | 1.616 ? 33% |
Last avg * | 4.62 | 3.04 34% | 4.57 1% | 5.1 -10% | 3.32 28% | 5.9 -28% | 4.61 ? -0% | 6.45 ? -40% |
Last max * | 7.44 | 4.83 35% | 7.57 -2% | 7.9 -6% | 5.34 28% | 8.3 -12% | 7.6 ? -2% | 9.8 ? -32% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Mit etwa 12,5 Stunden hält der 4.000 mAh starke Akku des Huawei-Smartphones in unserem WLAN-Surftest bei angepasster Helligkeit sehr lange durch.
Huawei P Smart Z 2019 4000 mAh | Xiaomi Mi 9 SE 3070 mAh | Huawei P30 Lite 3340 mAh | Motorola Moto G7 Plus 3000 mAh | Sony Xperia 10 2870 mAh | Samsung Galaxy A50 4000 mAh | |
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Akkulaufzeit | ||||||
WLAN | 746 | 510 -32% | 515 -31% | 715 -4% | 541 -27% | 701 -6% |
Pro
Contra
Fazit - Mittelklasse für Design-Fetischisten
Das Huawei P Smart Z hebt sich in Form seines randlosen Designs, welches ohne Notch oder Punch Hole auskommt, von der Mittelklasse ab. Ermöglicht wird dies durch ein ausfahrbares Kameramodul. Neben dieser Pop-up-Cam bietet das P Smart Z aber kaum nennenswerte Punkte, in denen sich das Huawei-Phone von der Android-Mittelklasse abhebt. Vielmehr müssen aufgrund der Bauweise nicht unerhebliche Abstriche in puncto Handlichkeit und Ergonomie in Kauf genommen werden. Außerdem gefällt uns die Verarbeitungsqualität des P Smart Z nur bedingt.
Durch das ausfahrbare Kameramodul ist das Huawei P Smart Z ein echter Hingucker. Wer mit den aufgezeigten Schwächen leben kann, bekommt ein solides Mittelklasse-Handy mit toller Optik.
Ebenfalls weniger überzeugt haben uns die Displayqualität und die verbauten Kameramodule. Obwohl die Frontkamera aus dem Display ausgelagert ist und somit eigentlich mehr Platz zur Verfügung haben sollte, lässt die verbaute Optik noch qualitativ viel Luft nach oben.
Huawei P Smart Z 2019
- 17.06.2019 v6 (old)
Marcus Herbrich, Daniel Schmidt