E-Autos: BYD will mit Tesla und Co. bei Luxus-Elektroautos konkurrieren
Der chinesische Elektroautohersteller BYD expandiert ins Ausland und will die Autokonkurrenz mit Audi, BMW, Mercedes-Benz, Porsche und die US-amerikanischen Rivalen Tesla und GM überholen. BYD ist bereits in mehr als 40 Ländern tätig, darunter Japan und Länder in Südostasien und Europa, und plant, in diesem Jahr fast 2 Millionen E-Autos zu verkaufen. Wang Chuanfu, Gründer und Vorsitzender von BYD, ist sich sicher: BYD wird mit Yangwang den Markt für Luxusautos verändern.
Unter anderem will BYD wird im Jahr 2023 den Luxus-Elektro-Geländewagen Yangwang U8 und den Elektro-Supersportwagen Yangwang U9 auf den Markt bringen, deren Preise zwischen 800.000 Yuan (109.000 Euro) und 1,5 Millionen Yuan (204.000 Euro) liegen sollen. Bei den Allrad-Elektroautos von Yangwang wird jedes der vier Räder separat angesteuert. Der riesige Luxus-E-SUV Yangwang U8 verfügt außerdem über Notfallfunktionen wie der Fähigkeit, im Wasser schwimmen und sich fortbewegen zu können.
Bisher verdankt BYD sein Wachstum dem starken Absatz von Modellen im unteren und mittleren Preissegment zwischen 100.000 und 300.000 Yuan, wie dem Kleinwagen Dolphin, dem SUV Song und der Limousine Qin sowie der Mittelklasse-E-Limo Han. Allerdings kämpft BYD in China in diesen Autosektoren mit einer harten Konkurrenz. Tesla hat im Januar 2023 seine Preise stark gesenkt und den niedrigsten Preis für sein Kernmodell Model 3 von 265.900 Yuan auf 229.000 Yuan (31.000 Euro) gesenkt. Damit konkurriert Tesla nun direkt mit BYD auf dem Markt der unteren bis mittleren Preisklasse.
Andere Autohersteller wie Volkswagen und Honda verstärken ebenfalls ihre EV-Geschäfte in China und zwingen BYD zum Handeln. BYD will daher die besonders exklusiven E-Autos seiner Luxusmarke Yangwang auf den Markt bringen, um den Weg ins Hochpreissegment zu ebnen und den sich verschärfenden Wettbewerb auf dem Massenmarkt mit teuren Luxus-E-Autos von BYD zu begegnen.
BYDs derzeitige EV-Produktpalette, die hauptsächlich aus Modellen im unteren und mittleren Preissegment besteht, wirft für den Autobauer aus China bislang nur geringe Gewinne ab. Das Verhältnis von Betriebsgewinn zu Umsatz im Autogeschäft von BYD lag in den letzten Jahren bei weniger als 5 Prozent, verglichen mit 25 Prozent bei Tesla.
Elektroautos und Plug-in-Hybridfahrzeuge (PHVs) sind weniger profitabel als vergleichbare Benziner, weil die Antriebsbatterien sehr teuer sind. Der Kampf von BVD um die Steigerung seines Gewinns treibe den Autobauer aus China in andere Marktsegmente, heißt es in Berichten aus Asien. Von der Marke Yangwang erhofft man sich nicht nur eine Steigerung der Gewinne, sondern auch eine Verbesserung des Images des Autoherstellers.
Auch von anderer Seite bläst BYD starker Gegenwind entgegen. So hat die chinesische Regierung Ende 2022 die Käufersubventionen für E-Fahrzeuge und PEHVs gestrichen. Dieser Anreiz wurde bisher Käufern von E-Autoherstellern gewährt, die verschiedene Kriterien, wie z. B. die Reichweite, erfüllten. BYD profitierte den Berichten zufolge am meisten von den Subventionen und erhielt im Steuerjahr bis Dezember 2021 5,8 Milliarden Yuan (790 Mio. Euro).