Apple M2 Pro und M2 Max in der Analyse - GPU ist effizienter geworden, die CPU nicht immer
Vor etwas mehr als einem halben Jahr hat Apple den neuen M2-SoC vorgestellt, der im MacBook Air, dem MacBook Pro 13 und auch dem Mac Mini zum Einsatz kommt. Genau wie sein M1-Vorgänger wird der M2-Chip nach wie vor in einem 5-nm-Prozess hergestellt, der jedoch weiter verbessert wurde. Es gab noch weitere Veränderungen wie eine neue Media-Engine, für den Leistungszuwachs war aber vor allem der höhere Takt der Kerne verantwortlich (P-Kerne max. 3,48 vs. 3,2 GHz; E-Kerne: max. 2,4 vs. 2,1 GHz). An der grundsätzlichen Architektur und Kernkonfiguration mit einem Performance-Cluster (4 Kerne) sowie einem Efficiency-Cluster (4 Kerne) hat sich jedoch nichts verändert. In unserer Analyse zeigte sich dann auch, dass Apple zwar die Leistung steigern konnte, das jedoch auch mit einem höheren Stromverbrauch erkauft hat. Die Effizienz unter Last ist daher schlechter als beim alten M1.
Die neuen M2-Pro- und M2-Max-SoCs hatten wir eigentlich im Herbst letzten Jahres erwartet und die Gerüchte sprachen bereits über die neue 3-nm-Fertigung, die deutlich mehr Effizienz bieten sollten. Der Launch wurde dann jedoch auf Januar diesen Jahres verschoben und es handelte sich nach wie vor um 5-nm-Chips. Neben höheren Takten gibt es mehr Kerne, sowohl beim Prozessor als auch der Grafikkarte. Wir konnten sowohl das neue MacBook Pro 14 2023 als auch das MacBook Pro 16 2023 bereits ausführlich testen, nun wollen wir aber noch einen genaueren Blick auf die neuen SoCs werfen. Sie bieten auf jeden Fall mehr Leistung, doch geht die zusätzliche Leistung wie schon beim normalen M2 auch hier wieder auf Kosten der Effizienz?
Apple M2 Pro und M2 Max in der Übersicht
Apple hat das Prozessorangebot etwas verschlankt, denn es gibt nur noch insgesamt vier verschiedene SoCs mit zwei M2-Pro-Chips und zwei M2 Max-SoCs. Alle Modelle haben jetzt zwei zusätzliche Efficiency-Kerne und nach wie vor sechs oder acht Performance-Kerne. Neu ist zudem der Single-Core-Turbo von bis zu 3,69 GHz im M2 Max bzw. 3,504 im M2 Pro, im Multi-Core-Betrieb sind es maximal 3,264 GHz. Zudem ist der L2-Cache von 28 auf 36 MB angewachsen.
Zudem bekommen auch die Grafikkarten mehr Kerne und einen höheren Takt von 1,4 GHz. Für den M2 Pro sind es entweder 16 oder 19 GPU-Kerne, beim M2 Max sind es 32 bzw. 38 Kerne. Den abgespeckten M2 Pro gibt es nur für das Basismodell des kleineren MacBook Pro 14. Apple hat außerdem die maximale Größe des Arbeitsspeichers von 64 auf 96 GB RAM (LPDDR5-6400) erhöht, jedoch nur in Verbindung mit dem M2 Max; beim M2 Pro ist bei 32 GB Schluss.
SoC | CPU-Kerne | GPU-Kerne | RAM |
---|---|---|---|
M2 Pro | 4 Efficiency-Kerne & 6 Performance-Kerne | 16 | 16 oder 32 GB |
M2 Pro | 4 Efficiency-Kerne & 8 Performance-Kerne | 19 | 16 oder 32 GB |
M2 Max | 4 Efficiency-Kerne & 8 Performance-Kerne | 30 | 32, 64 oder 96 GB |
M2 Max | 4 Efficiency-Kerne & 8 Performance-Kerne | 38 | 32, 64 oder 96 GB |
Abgesehen vom Basismodell des M2 Pro ist die CPU-Leistung daher praktisch identisch, was wir auch schon in unseren beiden Tests des MacBook Pro 14 2023 sowie dem MacBook Pro 16 2023 gesehen haben. Der große Unterschied liegt also in der Grafikleistung. Wir werden nun überprüfen, wie die Leistung der neuen SoCs innerhalb der Apple-Produktpalette und auch im Vergleich mit Prozessoren sowie Grafikkarten von AMD, Intel und auch Nvidia abschneidet.
Zudem untersuchen wir die Effizienz, allerdings hat uns Apple die Situation mit den neuen M2-Modellen etwas schwieriger gemacht, da die integrierte PowerMetrics-Funktion nun nicht mehr die Package Power des Chips anzeigt (gilt auch für Tools wie Asitop oder MX Power Gadget). Stattdessen wird nur noch der reine Verbrauch der CPU sowie der GPU angezeigt. Für den Effizienzvergleich des Prozessors verwenden wir daher den Cinebench-R23-Benchmark an einem externen Monitor, damit das integrierte Panel als Einflussfaktor ausgeschlossen werden kann. Bei der Grafikkarte nutzen wir den reinen GPU-Verbrauch im Benchmark 3DMark Wild Life Extreme Unlimited für den Vergleich innerhalb der Apple-Palette sowie das Spiel The Witcher 3 für den Vergleich mit Windows-Geräten. Hierzu später aber noch mehr.
Single-Core-Leistung und Effizienz
Apple bewirbt einen Leistungsvorteil von bis zu 20 % für den Prozessor, allerdings gilt das nicht für die Single-Core-Performance. Wir konnten einen Leistungsvorteil von 6-8 % gegenüber den alten M1-Pro- bzw. M1 Max-CPUs feststellen, was aber fast ausschließlich auf den höheren Takt zurückzuführen ist. Im Gegensatz zur letzten Generation können sich die neuen M2 Pro bzw. M2 Max damit aber zumindest ganz leicht vor dem regulären M2-Prozessor im MacBook Pro 13 bzw. MacBook Air positionieren.
Cinebench R23 - Single Core | |
Apple M2 Pro | |
Apple M2 Pro 10-Core | |
Apple M2 Max | |
Apple M2 | |
Apple M2 | |
Apple M1 Max | |
Apple M1 Pro | |
Apple M1 Pro 8-Core | |
Apple M1 Max |
Geekbench 5.5 - Single-Core | |
Apple M2 Max | |
Apple M2 Pro | |
Apple M2 | |
Apple M2 Pro 10-Core | |
Apple M2 | |
Apple M1 Max | |
Apple M1 Max | |
Apple M1 Pro 8-Core | |
Apple M1 Pro |
Cinebench R20 - CPU (Single Core) | |
Apple M2 Max | |
Apple M2 Pro 10-Core | |
Apple M2 Pro | |
Apple M1 Max | |
Apple M1 Pro | |
Apple M1 Max | |
Apple M2 | |
Apple M2 |
Cinebench R15 - CPU Single 64Bit | |
Apple M2 Max | |
Apple M2 Pro 10-Core | |
Apple M2 Pro | |
Apple M2 | |
Apple M2 | |
Apple M1 Pro 8-Core | |
Apple M1 Pro | |
Apple M1 Max | |
Apple M1 Max |
Der Stromverbrauch ist bei reiner Single-Core-Last zwar ebenfalls minimal angestiegen, hier kann es aber je nach Chip leichte Unterschiede geben. Die beiden M2-Pro-Modelle sind hier beispielsweise ein wenig effizienter als der alte M1 Pro, während der M2 Max hingegen hinter den alten M1 Max zurückfällt. Die Unterschiede sehen hier zwar groß aus, allerdings muss man beachten, dass wir uns hier im Bereich von 4-6 Watt bewegen, was insgesamt wirklich wenig ist.
Power Consumption / Cinebench R23 Single Power Efficiency - external Monitor | |
Apple M2 | |
Apple M2 | |
Apple M2 Pro | |
Apple M2 Pro 10-Core | |
Apple M1 Pro | |
Apple M1 Max | |
Apple M2 Max |
Power Consumption / Cinebench R23 Single (external Monitor) | |
Apple M2 Max | |
Apple M1 Max | |
Apple M1 Pro | |
Apple M2 Pro 10-Core | |
Apple M2 Pro | |
Apple M2 | |
Apple M2 |
* ... kleinere Werte sind besser
Dank der gesteigerten Single-Core-Performance konnte Apple die Lücke zu Intel fast schließen, wobei es hier je nach Test Unterschiede gibt. In Geekbench schneidet der Apple-SoC extrem gut ab und kann sogar den neuesten Raptor Lake Core i7-1360P um 10 % übertrumpfen. In Cinebench R23 hingegen liegt der M2 Pro/M2 Max auf dem Niveau der bisherigen Alder-Lake-CPUs, wobei der neue Raptor Lake i7 dank dem höheren Single-Core-Turbo hier und 15 Prozent vorne liegt. Den alten AMD Ryzen 7 6800U mit den Zen-3+-Kernen hat Apple gut im Griff, allerdings könnte sich das Bild mit den kommenden Zen-4-Modellen schon bald wieder ändern.
Performance Rating - Percent | |
Intel Core i7-1360P | |
Apple M2 Pro | |
Apple M2 Max | |
Intel Core i7-12700H | |
Intel Core i7-1260P | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
AMD Ryzen 7 PRO 6850U |
Cinebench R23 - Single Core | |
Intel Core i7-1360P | |
Intel Core i7-12700H | |
Intel Core i7-1260P | |
Apple M2 Pro | |
Apple M2 Max | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
AMD Ryzen 7 PRO 6850U |
Geekbench 5.5 - Single-Core | |
Apple M2 Max | |
Apple M2 Pro | |
Intel Core i7-1360P | |
Intel Core i7-12700H | |
Intel Core i7-1260P | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
AMD Ryzen 7 PRO 6850U |
Wenn es um die Single-Core-Effizienz im Vergleich zu AMD und Intel geht liegt Apple mit dem M2 Pro hier ganz klar an der Spitze und der Abstand ist riesig. Beim M2 Max ist das Ergebnis zwar scheinbar deutlich schlechter als dem M2 Pro, da wir uns bei den Apple-Chips unter Single-Core-Last aber auf einem insgesamt sehr geringen Niveau befinden, machen sich schon kleine Mehrverbräuche hier natürlich deutlicher bemerkbar.
Intel konnte die Single-Core-Effizienz mit dem neuen Raptor Lake Core i7 etwas steigern, liegt aber immer noch hinter AMDs Zen3+-Chips.
Power Consumption / Cinebench R23 Single Power Efficiency - external Monitor | |
Apple M2 Pro | |
Apple M2 Max | |
AMD Ryzen 7 PRO 6850U | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
Intel Core i7-1360P | |
Intel Core i7-1260P | |
Intel Core i7-12700H |
Power Consumption / Cinebench R23 Single (external Monitor) | |
Intel Core i7-12700H | |
Intel Core i7-1260P | |
Intel Core i7-1360P | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
AMD Ryzen 7 PRO 6850U | |
Apple M2 Max | |
Apple M2 Pro |
* ... kleinere Werte sind besser
Multi-Core-Leistung und Effizienz
Alle neuen M2-Pro- sowie M2-Max-SoCs haben zwei zusätzliche Effizienzkerne bekommen, was sich natürlich auch positiv auf die Multi-Core-Leistung auswirkt. Im Alltag helfen die beiden zusätzlichen Kerne auch, den Chip effizienter zu machen, da die schnellen und energiehungrigen Performance-Kerne nun weniger benutzt werden müssen. Zudem sind die Ergebnisse in den Multi-Core-Tests nun deutlich besser, denn die beiden zusätzlichen Kerne in Verbindung mit den zuvor genannten Optimierungen führen im Idealfall zu einer 20 % höheren Multi-Core-Leistung gegenüber dem M1 Pro/M1 Max. Das neue Basismodell des M2 Pro mit 10 Kernen liegt seinerseits 23 % vor dem alten M1 Pro mit 8 Kernen (Cinebench R23) und lediglich 5 % hinter dem alten M1 Pro/M1 Max mit 10 Kernen. Die beiden neuen Chips mit 12 Kernen sind jeweils 25 % schneller als der Basis M2 Pro.
Die beiden zusätzlichen Kerne samt dem höheren Takt erhöhen natürlich den Stromverbrauch gegenüber dem M1 Pro, wenn man alle Kerne belastet. Hier zeigt sich auch, dass die neuen Chips keine grundlegenden Neuerungen bieten, denn die Effizienz in den Multi-Core-Tests ist gesunken. Wie erwartet schneidet der M2 Max mit dem größeren Arbeitsspeicher hier am schlechtesten innerhalb des Apple-Lineups ab, aber auch der M2 Pro mit 12 Kernen fällt hinter seine Vorgänger zurück.
Beim Entry-Level M2 Pro mit 10 Kernen steigt der maximale Verbrauch auf ~28 Watt (M1 Pro 8 Kerne: 21 Watt), beim größeren 12-Kern Modell sind es ~34 Watt (M1 Pro mit 10 Kernen: 27 Watt) und beim M2 Max 34-36 Watt (M1 Max: 29 Watt). Ohne den nächsten Schritt beim Fertigungsprozess kann auch Apple nicht zaubern und die beiden zusätzlichen Kerne sowie die gestiegenen Takte erhöhen einfach den Verbrauch.
Power Consumption / Cinebench R23 Multi Power Efficiency - external Monitor | |
Apple M2 | |
Apple M2 | |
Apple M1 Pro | |
Apple M2 Pro | |
Apple M1 Max | |
Apple M2 Pro 10-Core | |
Apple M2 Max |
Power Consumption / Cinebench R23 Multi (external Monitor) | |
Apple M2 Max | |
Apple M2 Pro | |
Apple M2 Pro 10-Core | |
Apple M1 Max | |
Apple M1 Pro | |
Apple M2 | |
Apple M2 |
* ... kleinere Werte sind besser
Dank der gesteigerten Leistung kann sich Apple in den Multi-Core-Tests von seinen Konkurrenten absetzen. In Geekbench bieten die neuen M2-Chips sowieso eine extrem gute Leistung, aber auch in Cinebench R23 ist die Leistung sehr gut. Hier muss sich der Apple-Chip nur dem Core i7-12700H im Schenker Vision 14 geschlagen geben, der jedoch auch mehr Strom benötigt (60/40 Watt). Vor dem neuen Core i7-1360P aus Intels aktuellster Raptor-Lake-Generation (trotz höherem Verbrauch) muss sich Apple also nicht fürchten.
Die Zen3+-Chips von AMD hat Apple in den Multi-Core-Tests ebenfalls im Griff, allerdings dürfte sich das mit den kommenden Zen4-Chips ändern.
Performance Rating - Percent | |
Apple M2 Max | |
Apple M2 Pro | |
Intel Core i7-12700H | |
Intel Core i7-1360P | |
AMD Ryzen 9 6900HS | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
Intel Core i7-1260P | |
AMD Ryzen 7 PRO 6850U |
Cinebench R23 - Multi Core | |
Intel Core i7-12700H | |
Apple M2 Pro | |
Apple M2 Max | |
AMD Ryzen 9 6900HS | |
Intel Core i7-1360P | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
AMD Ryzen 7 PRO 6850U | |
Intel Core i7-1260P |
Geekbench 5.5 - Multi-Core | |
Apple M2 Max | |
Apple M2 Pro | |
Intel Core i7-12700H | |
Intel Core i7-1360P | |
Intel Core i7-1260P | |
AMD Ryzen 9 6900HS | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
AMD Ryzen 7 PRO 6850U |
Aufgrund der etwas schlechteren Multi-Core-Effizienz bei Volllast fällt der M2 Max tatsächlich hinter den Ryzen 7 Pro 6850U zurück. Der M2 Pro kann sich noch behaupten, doch spätestens die Zen-4-CPUs der U-Serie sollten hier deutlich besser aufgestellt sein und damit erstmal die Effizienz von Apples ARM-SoCs überbieten. Intel liegt mit seinen Modellen derweil am Ende der Effizienzwertung.
Interessehalber haben wir den neuen Ryzen 9 7945HX (Zen 4, 5 nm) einmal mit 35 Watt betrieben und das Ergebnis waren 16.872 Punkte im Cinebench R23 Multi-Test, der AMD-Chip arbeitet hier also effizienter als der M2 Pro.
Power Consumption / Cinebench R23 Multi Power Efficiency - external Monitor | |
Apple M2 Pro | |
AMD Ryzen 7 PRO 6850U | |
Apple M2 Max | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
Intel Core i7-1360P | |
Intel Core i7-1260P | |
Intel Core i7-12700H |
Power Consumption / Cinebench R23 Multi (external Monitor) | |
Intel Core i7-12700H | |
Intel Core i7-1360P | |
Apple M2 Max | |
Apple M2 Pro | |
Intel Core i7-1260P | |
AMD Ryzen 7 6800U | |
AMD Ryzen 7 PRO 6850U |
* ... kleinere Werte sind besser
GPU-Leistung und Effizienz
Schon beim normalen M2-SoC haben wir gesehen, dass Apple anscheinend etwas mehr verändert hat, denn trotz der höheren Leistung wurde auch die Effizienz gesteigert. Insgesamt gibt es bei den M2 Pro/M2 Max jetzt vier verschiedene iGPUs, entweder mit 16 oder 19 GPU-Kernen im M2 Pro bzw. 32 oder 38 GPU-Kernen im M2 Max.
Die neue Basis-GPU mit 16 Kernen ist im WildLife Extreme Unlimited Test rund 20 % schneller als das alte Basismodell und 8 % vor der alten 16-Kern-GPU des M1 Pro. Die 19-Kern-Version ist noch einmal 16 % schneller, der Rückstand auf die alte M1-Max-GPU mit 24 Kernen liegt bei 18 %.
Benchmarks für die neue M2-Max-GPU mit 32 Kernen haben wir bisher noch nicht, werden diese aber so schnell wie möglich ergänzen. Die schnelles M2-Max-GPU mit 38 Kernen liegt 24 % vor dem alten Topmodell M1 Max mit 32 GPU-Kernen.
Den Stromverbrauch der iGPUs von Apple zu bestimmen ist nicht ganz einfach und vor allem beim M2 Max (wie auch schon beim M1 Max) ist es überhaupt nicht einfach, die iGPU wirklich maximal für einen längeren Zeitraum zu belasten. In der nachfolgenden Tabelle haben wir die Verbrauchswerte aufgelistet, dabei konnten wir mit dem Novabench-Test den höchsten Stromverbrauch der iGPUs ermitteln, was allerdings mit keinem anderen Test möglich war.
3DMark WildLife Extreme Unlimited | Novabench | |
---|---|---|
M1 Pro 16C | ~20 Watt | 24 Watt |
M2 Pro 16C | ~23,5 Watt | 27,5 Watt |
M2 Pro 19C | ~26 Watt | 30 Watt |
M1 Max 32C | ~44 Watt | ~49 Watt |
M2 Max 38C | ~48 Watt | 64 Watt |
Beim Blick auf die Effizienz starten wir zunächst einmal mit dem M2 Pro 16C, dessen Mehrleistung durch den Mehrverbrauch praktisch egalisiert wird und die Effizienz ist im Endeffekt identisch zum alten M1-Pro-GPU mit 16 Kernen. Das neue 19-Kern-Modell ist hingegen 6 % effizienter geworden.
Besonders beeindruckend ist aber die neue M2-Max-GPU mit 38 Kernen, denn hier liegt der Effizienzvorsprung im 3DMark WildLife Extreme Unlimited Test bei 14 %. Es bestätigen sich also unsere Ergebnisse aus der M2-Analyse und scheinbar hat Apple bei den iGPUs mehr als nur die Anzahl der Kerne verändert.
Power Consumption - 3DMark Wild Life Extreme Unlimited GPU Efficiency (internal tool) | |
Apple M2 10-Core GPU | |
Apple M2 8-Core GPU | |
Apple M2 Max 38-Core GPU | |
Apple M2 Pro 19-Core GPU | |
Apple M2 Pro 16-Core GPU | |
Apple M1 Pro 16-Core GPU | |
Apple M1 Max 32-Core GPU | |
Apple M1 Max 24-Core GPU |
Im Vergleich mit der Konkurrenz aus dem Windows-Lager kann die M2-Max-GPU auch die neue GeForce RTX 4070 Laptop in Schach halten, was angesichts der deutlich geringeren Energieaufnahme schon ein sehr beachtliches Ergebnis ist. Die beiden M2-Pro-GPUs positionieren sich hingegen zwischen der GeForce RTX 3050 Ti sowie der neuen RTX 4050 Laptop - ebenfalls sehr gute Ergebnisse.
3DMark - Wild Life Extreme Unlimited | |
Apple M2 Max 38-Core GPU | |
NVIDIA GeForce RTX 4070 Laptop GPU | |
NVIDIA GeForce RTX 4050 Laptop GPU | |
NVIDIA GeForce RTX 3060 Laptop GPU | |
Apple M2 Pro 19-Core GPU | |
Apple M2 Pro 16-Core GPU | |
NVIDIA GeForce RTX 3050 Ti Laptop GPU | |
NVIDIA GeForce MX550 | |
Intel Iris Xe Graphics G7 96EUs | |
Intel Iris Xe Graphics G7 96EUs | |
AMD Radeon 680M |
GFXBench | |
3840x2160 4K Aztec Ruins High Tier Offscreen | |
Apple M2 Max 38-Core GPU | |
NVIDIA GeForce RTX 4070 Laptop GPU | |
NVIDIA GeForce RTX 4060 Laptop GPU | |
Apple M2 Pro 19-Core GPU | |
NVIDIA GeForce RTX 4050 Laptop GPU | |
Intel Arc A730M | |
Apple M2 Pro 16-Core GPU | |
AMD Radeon RX 6700S | |
NVIDIA GeForce MX550 | |
2560x1440 Aztec Ruins High Tier Offscreen | |
Apple M2 Max 38-Core GPU | |
NVIDIA GeForce RTX 4070 Laptop GPU | |
NVIDIA GeForce RTX 4060 Laptop GPU | |
Apple M2 Pro 19-Core GPU | |
NVIDIA GeForce RTX 4050 Laptop GPU | |
Intel Arc A730M | |
AMD Radeon RX 6700S | |
Apple M2 Pro 16-Core GPU | |
NVIDIA GeForce MX550 | |
AMD Radeon 680M |
Der Vergleich der Effizienz gestaltet sich schwierig, denn bei Windows-Geräten messen wir standardmäßig nur den Stromverbrauch bei Witcher 3. Mit dem Tool CrossOver lässt sich Witcher 3 auf auch dem Mac (sehr gut) nutzen und wir können auch hier den Stromverbrauch messen. Die Werte sind aber trotzdem nicht 100 % vergleichbar, da wir auf den MacBooks HBAO+ sowie Nvidia HairWorks deaktivieren mussten. Wenn man jedoch bedenkt, dass dieser Titel nicht für die Apple-SoCs optimiert ist und wie gut beispielsweise auch das native Resident Evil Village läuft, können wir nur hoffen, dass es in Zukunft mehr native Spiele für Apples eigene Prozessoren gibt.
Bei der Effizienzbetrachtung liegen die Apple-GPUs aber insgesamt deutlich vor der Konkurrenz, selbst die neuen RTX-40-Modelle von Nvidia haben hier keine Chance.
Fazit - M2 Pro und M2 Max sind solide Updates, die großen Effizienzsprünge lassen aber noch auf sich warten
Auch wenn der große Effizienzsprung ausgeblieben ist und Apple die neuen M2-Pro-/M2-Max-Modelle weiterhin im 5-nm-Prozess fertigt, handelt es sich um solide Updates. Apple konnte sowohl die Single- als auch die Multi-Core-Leistung des Prozessors steigern. Bei voller Belastung bedeuten die beiden zusätzlichen Kerne zwar eine etwas geringere Effizienz als beim alten M1 Pro/M1 Max, aber in der Praxis machen sich die beiden zusätzlichen Effizienzkerne auf jeden Fall positiv bemerkbar, da die schnellen Performance-Kerne nun noch weniger genutzt werden müssen. Insgesamt ist die Effizienz der neuen CPUs also ganz klar besser geworden.
Intel bietet mit den neuen Raptor-Lake-Mobilprozessoren (13. Generation) zwar eine höhere Single-Core-Leistung, aber weder bei der Multi-Core-Leistung noch der Effizienz kann man hier mit Apple mithalten. Etwas anders ist die Sache hier für AMD, denn die ersten Benchmarks des großen Ryzen 9 7945HX (ebenfalls 5 nm) zeigen bereits, dass dieser bei 35 Watt effizienter ist als der M2 Pro und wir erwarten für die U-Serie-Chips mit Zen 4 (4 nm) sogar noch bessere Ergebnisse.
Wenn es um die integrierte Grafikkarte geht können aktuell weder Intel noch AMD auch nur ansatzweise mit Apple mithalten, stattdessen nimmt es Apple mit dedizierten Grafikkarten wie der RTX 3050 Ti oder im Fall der M2-Max-GPU (38 Kerne) sogar mit der neuen GeForce RTX 4070 Laptop auf. Apple konnte neben der Leistung auch die Effizienz der integrierten Grafikkarte weiter steigern.
Vor allem beim Vergleich mit Windows-Rechnern darf man zwei Dinge nicht vergessen, denn der Stromverbrauch bei wenig Last ist bei den MacBooks extrem gering und zudem steht sogar beim M2 Max die volle Leistung auch im Akkubetrieb zur Verfügung, was bei vergleichbar leistungsstarken Windows-Komponenten einfach nicht möglich ist.
Man muss aber auch klar sagen, dass Apple vor allem von AMD zunehmend Konkurrenz bekommt, zumindest im Bereich des Prozessors. Wir sind extrem gespannt wie die neuen Zen-4-Chips der U-Serie abschneiden werden und ob Apple im nächsten Jahr mit den kommenden 3-nm-Chips dann der erhoffte große Sprung bei der Effizienz gelingt.