AMD Ryzen AI Max+ 395 in der Analyse - Strix Halo als Antwort auf Apples M4 Pro/Max mit 16 Zen-5-Kernen und iGPU auf Niveau der RTX 4070 Laptop
AMD präsentiert mit den Ryzen-AI-Max-Chips neue Mobilprozessoren mit leistungsstarken Prozessoren und schnellen iGPUs, die auf gemeinsamen Arbeitsspeicher zurückgreifen. Je nach Konfiguration stehen bis zu 96 GB VRAM zur Verfügung, was vor allem bei anspruchsvoller Bild-/Videobearbeitung und AI-Entwicklung helfen kann. Wir testen den Ryzen AI Max+ 395, das Flagship der neuen Strix-Halo-Baureihe und vergleichen sowohl die CPU- als auch GPU-Leistung mit der Konkurrenz. Zusätzlich sehen wir uns an, wie sich die Monster-APU beim Spielen schlägt und ob es Effizienzvorteile gegenüber Geräten mit CPUs und dedizierten GPUs gibt.
Update 21.02.2025: Leistung bei verschiedenen TDP-Werten & RAM-Performance hinzugefügt
Überblick - AMD Ryzen AI Max
Mit den neuen Prozessoren der Ryzen-AI-Max-Serie erweitert AMD sein Portfolio an APUs um leistungsstarke Modelle, wobei die Chips weiterhin auf der bekannten Strix-Point-CPU-Architektur (4 nm TMSC) und RDNA-3.5-GPU-Architektur basieren. AMD selbst spricht bei den beiden neuen Ryzen-AI-Max-Modellen von der "Halo"-Serie, also den Flaggschiffen. Hieraus ist auch die Bezeichnung Strix Halo entstanden, die oftmals für den Ryzen AI Max verwendet wird. Darunter positionieren sich die Ryzen-AI-9-Modelle in der Premium-Serie (z. B. Ryzen AI 9 365) bzw. die Ryzen-AI-7/5-Modelle in der Advanced-Serie (z. B. Ryzen AI 7 Pro 360). Alle Ryzen-AI-APUs verwenden die XDNA-2-NPU mit einer Leistung von 50 TOPS, weshalb auch alle Modelle die Copilot+-Zertifizierung tragen.
Während die bisherigen Strix-Point-Mobilprozessoren auf eine Kombination von Zen-5-Kernen und kompakteren Zen-5c-Kernen mit weniger Cache setzen, kommen bei den Strix-Halo-Chips ausschließlich die vollen Zen-5-Kerne zum Einsatz, wobei der maximale Takt bei weiterhin 5,1 GHz liegt. Im Top-Modell Ryzen AI Max+ 395 sind es 16 Kerne und 32 Threads (80 MB Cache), bei den anderen beiden Modellen Ryzen AI Max 390 sind es 12 Kerne/24 Threads (64 MB Cache) bzw. 8 Kerne/16 Threads (40 MB Cache) beim Ryzen AI Max 385. Der RAM (LPDDR5x-8000) ist ebenfalls Teil des Prozessors und hier stehen entweder 32, 64 oder 128 GB zur Verfügung.
Die Strix-Halo-Chips sind zudem mit leistungsstarken integrierten Grafikkarten ausgestattet, die auf der RDNA-3.5-Architecktur basieren. Im Top-Modell Ryzen AI Max+ 395 kommt die Radeon 8060S mit 40 CUs zum Einsatz, bei den anderen beiden Max-Modellen ist es die Radeon 8050S mit 32 CUs. Je nach RAM-Konfiguration kann der iGPU eine bestimmte Menge des Arbeitsspeicher fest zugewiesen werden (max. 24 GB bei Modellen mit 32 GB RAM, 48 GB bei Modellen mit 64 GB RAM und 96 GB bei Modellen mit 128 GB).
Der TDP-Bereich wird von AMD zwischen 45-125 Watt beziffert, weshalb sich die neuen Strix-Halo-Chips vor allem für schnelle Multimedia-Laptops mit entsprechender Kühlleistung eignen. Laut dem Datenblatt des HP ZBook Ultra 14 wird es noch einen weiteren Strix-Halo-Chip mit der Bezeichnung Ryzen AI Max 380 geben, der aber nur 6 CPU-Kerne sowie eine nochmals schwächere iGPU (Radeon 8040S) nutzt.
Testsystem - Asus ROG Flow Z13 GZ302
Als Testgerät steht uns die 2025er-Version des Gaming-Convertibles Asus ROG Flow Z13 GZ302EA zur Verfügung, die wir auch schon ausführlich testen konnten. Hier kommt der Ryzen AI Max+ 395 zum Einsatz, also der schnellste Chip der neuen Strix-Halo-Serie mit 16 Zen-5-Prozessorkernen und der Radeon 8060S mit 40 CUs. Als Arbeitsspeicher stehen 32 GB RAM (LPDDR5x-8000) zur Verfügung, worauf auch die GPU zugreifen kann. Zusätzlich ist es möglich, der GPU bis zu 24 GB RAM fest zuzuweisen. Gerade beim Spielen oder kreativen Apps kann dedizierter VRAM einen Vorteil bringen und auch der Auto-Modus funktioniert insgesamt gut. Entsprechend der Empfehlung von Asus haben wir die Benchmarks mit 8 GB fest zugewiesenem RAM durchgeführt.
Im Turbo-Modus darf der Ryzen AI Max+ 395 kurzzeitig 86 Watt und dauerhaft 70 Watt verbrauchen, wenn man nur die CPU oder GPU belastet. Bei kombinierter Belastung pendelt sich der Wert dann bei 60 Watt ein.
Testverfahren
Um die verschiedenen Prozessoren und Grafikkarten aussagekräftig miteinander vergleichen können, schauen wir uns neben der reinen Leistung in synthetischen Benchmarks auch den Stromverbrauch an, woraus wir dann die Effizienz ermitteln. Die Verbrauchsmessungen werden jeweils an einem externen Display durchgeführt, damit wir die unterschiedlichen internen Displays als Einflussfaktoren eliminieren können. Dennoch messen wir hier den Gesamtverbrauch des Systems und vergleichen nicht nur auf die reinen TDP-Werte.
CPU-Leistung
Bei der CPU-Leistung beginnen wir mit der Performance in Single-Core-Szenarien. Da hier die bekannten Zen-5-Kerne mit einem maximalen Takt von bis zu 5,1 GHz zum Einsatz kommen, überrascht es nicht, dass wir in den Cinebench-Tests auch vergleichbare Ergebnisse zu anderen Zen-5-Prozessoren wie dem Ryzen AI 9 HX 370 sehen. Damit liegt man auf dem Niveau der alten Dragon-Range-HX-Chips (wie dem Ryzen 9 7945HX3D), aber auch etwas hinter den aktuellen Intel-Mobilprozessoren der Arrow-Lake- bzw. Lunar-Lake-Generation (zumindest den schnellen Core-Ultra-9-Chips). Die schnellen Snapdragon-X-Elite-CPUs mit Dual-Core-Turbo (ab X1E-80-100) liegen ebenfalls vorne, ab dem X1E-78-100 sind die ARM-Chips aber langsamer. Apple spielt mit seinen M4-CPUs aktuell in einer ganz anderen Liga und auch die aktuellen Desktop-CPUs von AMD und Intel sind schneller als der Ryzen AI Max+ 395.
Im Geekbench-6-Test schneidet der neue Ryzen AI Max+ 395 aber insgesamt besser ab und kann alle aktuellen Mobilprozessoren von AMD, Intel und Qualcomm hinter sich lassen. Der alte Raptor Lake Core i9-14900HX ist vergleichbar, die aktuellen Desktop-CPUs und vor allem die Apple-M4-Chips haben aber Vorteile.
Bei der Single-Core-Effizienz nutzen wir Cinebench 2024 sowie den älteren Cinebench R23, da wir dort deutlich mehr Vergleichswerte (vor allem mit anderen HX-CPUs) haben. Im 2024er-Test muss sich der neue Ryzen AI Max+ 395 deutlich hinter den aktuellen Mobilprozessoren der Konkurrenz einordnen, sowohl den kleineren Ryzen-AI-Chips als auch den Intel-Modellen (Arrow Lake-H und Lunar Lake-V). Die ARM-Konkurrenz von Apple und Qualcomm ist in Single-Core-Szenarien ebenfalls deutlich effizienter. Lediglich die Desktop-CPUs schneiden noch schlechter ab.
Im älteren Cinebench-R23-Test haben die aktuellen Mobilprozessoren ebenfalls einen Vorteil, die älteren HX-Chips (die von der Gesamtleistung her deutlich besser zum Ryzen AI Max passen) werden aber deutlich geschlagen. Das gilt auch erneut für die aktuellen Desktop-CPUs von AMD sowie Intel.
Power Consumption / Cinebench 2024 Single Power Efficiency - external Monitor | |
Apple M4 Pro (14 cores) | |
Apple M4 Max (16 cores) | |
Qualcomm Snapdragon X Elite X1E-78-100 | |
Qualcomm Snapdragon X Elite X1E-84-100 | |
Qualcomm Snapdragon X Elite X1E-80-100 | |
Intel Core Ultra 9 288V | |
AMD Ryzen AI 9 365 | |
Intel Core Ultra 9 285H | |
AMD Ryzen AI 7 PRO 360 | |
AMD Ryzen AI 9 HX 370 | |
AMD Ryzen AI Max+ 395 | |
Intel Core Ultra 9 285K | |
AMD Ryzen 7 9700X | |
AMD Ryzen 9 9900X | |
AMD Ryzen 9 9950X |
In den Multi-Core-Tests schneidet der neue Ryzen AI Max+ 395 wie erwartet besser ab, wobei man sich hier klar machen muss, dass wir den Chip in einem 13-Zoll-Convertible getestet haben, wo die Power Limits mit 86/70 Watt natürlich eingeschränkt sind. Mit den vollen 125 Watt sollte die Multi-Core-Leistung noch deutlich besser ausfallen. Die aktuellen Mobilchips von AMD, Intel und Qualcomm werden klar geschlagen, lediglich die HX-CPUs liegen auf einem vergleichbaren Niveau (allerdings bei deutlich höherer Energieaufnahme, vor allem im Fall der Core-i9-14900HX-Modelle). Apple ist mit dem M4 Pro etwas im Vorteil, und die meisten aktuellen Desktop-Chips ebenfalls.
Im Geekbench-6-Test schneidet der neue Ryzen AI Max erneut deutlich besser ab und gehört hier zu den schnellsten Prozessoren überhaupt. Apples M4-Pro- und M4-Max-CPUs bleiben vorne, dann folgt aber auch schon der Ryzen AI Max+ 395 sowie aktuelle Desktop-CPUs wie der Intel Core Ultra 9 285K oder der AMD Ryzen 9950X.
Bei der Effizienz werfen wir zunächst wieder einen Blick auf Cienbench 2024. Hier schneidet der Ryzen AI Max gut ab und muss sich gegenüber der x86-Konkurrenz lediglich dem neuen Arrow-Lake-H-Modell Core Ultra 9 285H geschlagen geben, alle anderen Modelle sind entweder auf einem vergleichbaren Niveau oder deutlich schlechter. Die ARM-Konkurrenz bleibt aber vorne.
Im älteren R23-Test interessiert uns vor allem der Vergleich mit den x86-Chips, da die ARM-CPUs den Test emulieren und daher an Leistung einbüßen. In diesem Test gehört der neue Ryzen-AI-Max-Chip zu den effizientesten Modellen und lässt die gesamte HX-Konkurrenz sowie die Desktop-Modelle klar hinter sich.
Power Consumption / Cinebench 2024 Multi Power Efficiency - external Monitor | |
Apple M4 Max (16 cores) | |
Qualcomm Snapdragon X Elite X1E-80-100 | |
Qualcomm Snapdragon X Elite X1E-84-100 | |
Apple M4 Pro (14 cores) | |
Intel Core Ultra 9 285H | |
Qualcomm Snapdragon X Elite X1E-78-100 | |
AMD Ryzen AI 7 PRO 360 | |
AMD Ryzen AI Max+ 395 | |
Intel Core Ultra 9 288V | |
AMD Ryzen AI 9 365 | |
AMD Ryzen AI 9 HX 370 | |
Intel Core Ultra 9 285K | |
AMD Ryzen 9 9950X | |
AMD Ryzen 7 9700X | |
AMD Ryzen 9 9900X |
CPU-Leistung mit festgesetzten TDP-Werten
Da die endgültige Leistung massiv von dem jeweiligen Laptop-Modell und den Power Limits abhängt, haben wir zusätzlich den Cinebench-2024-Multi-Benchmark bei festgelegten Power Limits durchgeführt. Dazu haben wir entweder die Tools Throttle Stop oder Universal x86 Tuning Utility verwendet, wobei wir hier auf die Intel- und AMD-Prozessoren beschränkt sind.
TDP | Ryzen AI Max+ 395 | Ryzen 9 7945HX3D | Core Ultra 9-14900HX | Ryzen AI 9 HX 370 | Core Ultra 9 285H |
---|---|---|---|---|---|
45 Watt | 1.310 Punkte | 1.146 Punkte | 1.107 Punkte | 977 Punkte | |
55 Watt | 1.494 Punkte | 1.370 Punkte | 1.012 Punkte | 1.167 Punkte | 1.042 Punkte |
65 Watt | 1.602 Punkte | 1.492 Punkte | 1.190 Punkte | ||
80 Watt | 1.731 Punkte | 1.708 Punkte | 1.407 Punkte |
Um die Leistung gerade im Bereich von 45-55 Watt noch etwas besser einzuordnen, haben wir auch die Ergebnisse der beiden aktuellen Chips Ryzen 9 AI HX 370 sowie Core Ultra 9 285H in die Vergleichstabelle mit aufgenommen. In diesem Vergleich zeigt sich deutlich, dass der neue Ryzen AI Max+ 395 auch bei relativ geringen Power Limits schon sehr schnell ist und zudem einen deutlichen Leistungsvorteil gegenüber den anderen beiden mobilen Chips bietet. Der ältere Ryzen 9 7945HX3D ist erst ab 80 Watt vergleichbar, der Core i9-14900HX hingegen bleibt deutlich hinter den AMD-Chips zurück. Aus unseren Testberichten wissen wir, dass der 14900HX einfach sehr viel Strom benötigt (deutlich mehr als 100 Watt) um eine gute Leistung abzuliefern.
RAM-Performance
In unseren Reviews testen wir mit dem Tool AIDA auch immer die Leistung des Arbeitsspeichers und hier hat der neue Ryzen AI Max+ 395 einen deutlichen Vorteil gegenüber dem Ryzen AI 9 HX 370 und auch den anderen Vergleichsgeräten. Die Lunar-Lake-Chips mit 32 GB RAM schlagen sich ebenfalls gut, die Snapdragon-Chips fallen aber etwas zurück. Interessant is zudem der Vergleich mit dem Apple M4 Pro, wo wir die RAM-Performance mit dem Tool AmorphousMemoryMark bestimmen. Hier zeigt sich, dass der M4 Pro bei Lesen einen deutlichen Vorsprung hat, beim Schreiben sind die beiden SoCs aber fast auf dem gleichen Niveau.
AIDA64 / Memory Copy | |
Asus ROG Flow Z13 GZ302EA-RU073W | |
Durchschnittliche AMD Ryzen AI Max+ 395 (n=1) | |
Lenovo Yoga Slim 9 14ILL10 | |
Asus ProArt PX13 HN7306 | |
Acer Predator Helios Neo 14 (2024) | |
SCHENKER Key 17 Pro (M24) | |
Durchschnitt der Klasse Convertible (29473 - 158525, n=60, der letzten 2 Jahre) | |
Asus ROG Zephyrus G14 2024 GA403U | |
Razer Blade 14 RZ09-0508 | |
Asus ROG Flow Z13 ACRNM | |
Razer Blade 14 RTX 4070 | |
Honor MagicBook Art 14 Snapdragon | |
Asus ROG Strix Scar 17 G733PYV-LL053X |
* ... kleinere Werte sind besser
GPU-Leistung
Neben der starken CPU kommt mit der Radeon 8060S auch eine schnelle iGPU zum Einsatz, bei der es sich laut AMD um die schnellste x86-GPU auf dem Markt handelt. Hier können wir direkt vorwegnehmen, dass dieses Ziel mit Leichtigkeit erreicht wird, da weder die Radeon 890M noch die Intel Arc Graphics 140V/140T auch nur ansatzweise mit der neuen Radeon 8060S mithalten können.
Wir fangen zunächst mit den verschiedene Tests der 3DMark-Reihe an, wo sich ganz klar zeigt, dass die Radeon 8060S auf dem Niveau der RTX 4070 Laptop mit TGP-Werten von 65-75 Watt agiert. Das gilt für den 3DMark 11 sowie für die 3DMart-Benchmarks Fire Strike und Time Spy. In den Steel-Nomad-Tests sowie dem Speed-Way-Test muss die Radeon 8060S im Vergleich zur RTX 4070 Laptop aber Federn lassen.
3DMark: 1920x1080 Fire Strike Graphics | 2560x1440 Time Spy Graphics | Steel Nomad Light Score | Steel Nomad Score | Solar Bay Score | 2560x1440 Speed Way Score
Zusätzlich haben wir die neue Radeon 8060S noch mit der ARM-Konkurrenz von Apple sowie Qualcomm vergleichen. Die schnellste Version der Qualcomm Adreno X1-85 mit 4,6 TFLOPS ist komplett chancenlos und kommt nicht einmal ansatzweise an die neue Strix-Halo-iGPU heran. Beim Vergleich mit Apple sieht das schon anders aus, je nach Test kann sich die 8060S zwischen den beiden aktuellen M4-Pro-Chips bzw. davor positionieren. Die große M4-Max-GPU bleibt aber außer Reichweite.
GFXBench: 3840x2160 4K Aztec Ruins High Tier Offscreen | on screen Aztec Ruins High Tier Onscreen
Geekbench 6.4: GPU OpenCL
Gaming-Leistung
Bei unseren Gaming-Benchmarks, die wir standardmäßig für jeden Laptop-Test durchführen, liegt die Radeon 8060S auf dem Niveau der Radeon RX 7600M XT und knapp vor der schnellsten Variante der GeForce RTX 4050 Laptop (90 Watt TGP) im Lenovo IdeaPad Pro 5 16. Die beiden vergleichbaren RTX-4070-Laptop-Modelle Asus ROG Flow Z13 sowie Asus ProArt PX13 haben einen leichten Vorteil, was aber vor allen an den Ergebnissen in älteren Titeln wie GTA V liegt. Das gilt auch für schnelle Versionen der RTX 4060 Laptop. Bei den beiden aktuellen Titeln Cyberpunk 2077 bzw. Baldur's Gate 3 ist die Radeon 8060S auf Augenhöhe mit der 4070 Laptop. Grundsätzlich lassen sich fast alle modernen Titel flüssig in 1080p und maximalen Details spielen, bei QHD wird es vor allem bei anspruchsvollen Titeln schon knapper, dazu gleich aber noch mehr.
Da wir auch noch das Flow Z13 mit der RTX 4070 Laptop zur Hand hatten, haben wir direkte Vergleiche in verschiedenen aktuellen Titeln durchgeführt, wobei beide Tests jeweils im Turbo-Modus durchgeführt wurden. In 1080p und maximalen Details sieht die Sache grundsätzlich deutlich positiver für die neue Radeon 8060S aus. In Titeln wie Cyberpunk 2077 oder Call of Duty Black Ops 6 hat die AMD-GPU einen Vorteil von 13-17 %. In vielen Titeln sind die Ergebnisse sehr nah beieinander, es gibt aber auch einige negative Beispiele wie GTA V oder F1 24 (-12 bis -21 %). Alles in allem sind die beiden aber fast gleichauf.
Gaming 1080p Ultra Performance Rating - Percent | |
Asus ROG Flow Z13 ACRNM | |
Asus ROG Flow Z13 GZ302EA-RU073W |
In der QHD-Auflösung sind die Ergebnisse sehr ähnlich, wobei der Vorsprung für das Flow Z13 mit der RTX 4070 Laptop minimal größer ausfällt (+5 %). Grundsätzlich sind viele Titel in QHD und maximalen Details flüssig spielbar, nur sehr anspruchsvolle Titel wie Black Myth: Wukong, Star Wars Outlaws, Indiana Jones oder Monster Hunter Wilds fallen unter die Marke von 30 FPS.
Gaming QHD Ultra Performance Rating - Percent | |
Asus ROG Flow Z13 ACRNM | |
Asus ROG Flow Z13 GZ302EA-RU073W |
In unterstützen Titeln lässt sich die Performance zudem noch mit dem FSR-3-Upscaling steigern, wobei die Anzahl der Titel im Vergleich zu Nvidias DLSS-Technologie deutlich geringer ist. Wir haben das bei einigen Titeln getestet und obwohl FSR 3 in den meisten Fällen bereits spürbare Verbesserungen bringt, macht vor allem Frame Generation einen massiven Unterschied. Die nativen Ergebnisse können oftmals mehr als verdoppelt werden und auch anspruchsvolle Titel wie Black Myth: Wukong, Monster Hunter Wilds oder Star Wars Outlaws laufen dann flüssig in der QHD-Auflösung. Zumindest theoretisch, denn das tatsächliche Spielerlebnis kann variieren. In Star Wars Outlaws und Horizon Forbidden West kommt es beispielsweise zu einer deutlichen Artefakt-Bildung und Bildfehler, vor allem bei Bewegungen.
Spiel | Nativ | FSR 3 | FSR3 + FG |
---|---|---|---|
Ghost of Tsushima | 40,1 FPS | 52,4 FPS | 90,8 FPS |
GoW Ragnarök | 57,5 FPS | 49,7 FPS | 81,4 FPS |
Cyberpunk 2077 | 46,4 FPS | 64,5 FPS | 109,7 FPS |
Monster Hunter Wilds | 28,4 FPS | 36,4 FPS | 59,3 FPS |
Horizon Forbidden West | 38,3 FPS | 44,8 FPS | 69 FPS |
Black Myth: Wukong | 16 FPS | 25 FPS | 48 FPS |
Star Wars Outlaws | 19,8 FPS | 27,4 FPS | 54,3 FPS |
CoD Black Ops 6 | 64 FPS | 79 FPS | 114 FPS |
min. | mittel | hoch | max. | QHD FSR | QHD | 4K | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
GTA V (2015) | 166.9 | 83.5 | 64.3 | 72.9 | |||
The Witcher 3 (2015) | 101 | ||||||
Dota 2 Reborn (2015) | 223 | 192.3 | 164.4 | 142 | 87 | ||
Final Fantasy XV Benchmark (2018) | 182.7 | 117.6 | 86.6 | 63.6 | 34.7 | ||
X-Plane 11.11 (2018) | 138.8 | 104.9 | 76.7 | 60.4 | |||
Strange Brigade (2018) | 453 | 221 | 192.7 | 167.9 | 109.9 | 57.6 | |
Baldur's Gate 3 (2023) | 128.8 | 100.9 | 87.9 | 85.3 | 55.2 | 28.6 | |
Cyberpunk 2077 2.2 Phantom Liberty (2023) | 124.8 | 105.3 | 85 | 75.6 | 46.4 | 18.8 | |
Horizon Forbidden West (2024) | 48.7 | 44.8 | 38.3 | ||||
Ghost of Tsushima (2024) | 78.1 | 65.1 | 59.2 | 51.2 | 40.1 | 23 | |
F1 24 (2024) | 207 | 185.6 | 147.7 | 46 | 28.8 | 13 | |
Black Myth: Wukong (2024) | 27 | 28 | 20 | ||||
Star Wars Outlaws (2024) | 32.7 | 33.3 | 23.1 | ||||
God of War Ragnarök (2024) | 111.8 | 96.4 | 82.8 | 76.1 | 49.7 | 57.5 | 33.2 |
Call of Duty Black Ops 6 (2024) | 83 | 79 | 64 | ||||
Indiana Jones and the Great Circle (2024) | 77.2 | 49.4 | 40.3 | 27.4 | |||
Monster Hunter Wilds (2025) | 59.8 | 50.2 | 39.2 | 28.8 | 15.9 |
Für die Betrachtung der GPU-Effizienz setzen wir auf das Spiel Cyberpunk 2077 und wir haben hier für alle aktuellen Mobilplattformen Vergleichswerte, wobei man anmerken muss, dass das Spiel auf den ARM-Modellen emuliert wird, was Leistung kostet und somit nicht repräsentativ für die eigentliche Effizienz ist. Zumindest für die Apple-Prozessoren wird sich das in Kürze ändern, sobald die macOS-Version für Cyberpunk erscheint. Der Vollständigkeit halber haben wir die Ergebnisse aber dennoch eingeblendet.
Die Radeon 8060S iGPU gehört zu den effizientesten Modellen in unserer Datenbank und wird lediglich von einzelnen Varianten der Arc Graphics 140V überholt, die aber insgesamt ein deutlich geringeres Leistungsniveau erreichen. Die RTX 4070 im MSI Katana (mit AMD-CPU) ist ebenfalls auf einem vergleichbaren Niveau, die anderen GeForce-GPUs fallen aber weiter zurück, vor allem in Kombination mit Intel-CPUs.
System Performance & Kreative Apps
Die System-Performance ist hervorragend, sowohl bei PCMark, dem plattformübergreifenden CrossMark, als auch den Browser-Tests. IM PCMark 10 sowie CrossMark kann sich das ROG Flow Z13 mit dem Ryzen AI Max+ 395 an die Spitze unseres Vergleichsfeldes setzen und dabei sogar das MacBook Pro 16 mit dem M4 Max hinter sich lassen. In den Browser-Tests schneiden die ARM-Konkurrenten von Apple und Qualcomm (zumindest die schnellen Versionen) aber etwas besser ab.
CrossMark: Overall | Productivity | Creativity | Responsiveness
WebXPRT 3: Overall
WebXPRT 4: Overall
Mozilla Kraken 1.1: Total
PCMark 10 / Score | |
Ryzen AI Max+ 395, Radeon RX 8060S | |
Durchschnittliche AMD Ryzen AI Max+ 395, AMD Radeon RX 8060S (n=1) | |
R9 8945HS, NVIDIA GeForce RTX 4070 Laptop GPU | |
R9 7940HS, NVIDIA GeForce RTX 4070 Laptop GPU | |
i9-13900H, NVIDIA GeForce RTX 4070 Laptop GPU | |
Ryzen AI 9 HX 370, NVIDIA GeForce RTX 4070 Laptop GPU | |
Ultra 9 185H, NVIDIA GeForce RTX 4070 Laptop GPU | |
R5 8645HS, NVIDIA GeForce RTX 4060 Laptop GPU | |
R9 8945HS, NVIDIA GeForce RTX 4070 Laptop GPU | |
i7-13700H, NVIDIA GeForce RTX 4060 Laptop GPU | |
Durchschnitt der Klasse Convertible (3229 - 9125, n=58, der letzten 2 Jahre) |
CrossMark: Overall | Productivity | Creativity | Responsiveness
WebXPRT 3: Overall
WebXPRT 4: Overall
Mozilla Kraken 1.1: Total
* ... kleinere Werte sind besser
In den PugetBench-Tests für die beiden Adobe-Apps Photoshop sowie Premiere Pro ist die Leistung ebenfalls ordentlich, bei DaVinci Resolve gab es aber Einschränkungen. Obwohl das Benchmark-Ergebnis im Basic-Test vor den beiden Vergleichsgeräten mit der RTX 4070 Laptop liegt, kam es beim Bearbeiten von einem unserer YouTube-Videos zweimal zu einem Absturz des Programms, was mit Nvidia-GPUs fast nie vorkommt. Ob das Problem an der Software oder dem Treiber liegt können wir aktuell nicht verifizieren.
Fazit - Beeindruckende Leistung, aber Fragen bei der Verfügbarkeit sowie dem Preis
Der AMD Ryzen AI Max+ 395 ist ein beeindruckendes Stück Hardware und es handelt sich hier ganz klar um die schnellste APU im x86-Bereich. Vor allem die Multi-Core-Leistung beeindruckt und die Radeon 8060S kann es beim Spielen mit der GeForce RTX 4070 Laptop aufnehmen, wenn die Power Limits vergleichbar sind. Zudem eignet sich der neue Chip auch für kompaktere Geräte und auf dem Mainboard muss nur ein Prozessor verbaut werden. Dank gemeinsamen RAM ergeben sich auch Vorteile für die Bild/Videobearbeitung, bei denen man mit 8-12 GB VRAM von vielen aktuellen dedizierten Grafikkarten schnell am Limit ist. Im vergleich mit Apples aktueller M4-Generation kann das Topmodell Ryzen AI Max+ 395 ganz gut mit dem großen M4 Pro mithalten (abgesehen von der Single-Core-CPU-Leistung, wo Apple aktuell allen Konkurrenten enteilt ist), der M4 Max bleibt aber außer Reichweite.
Es bleiben aber auch Fragen, denn die anderen beiden Chips der neuen Strix-Halo-Serie bieten weniger CPU-Kerne und auch eine schwächere Radeon-8050S-iGPU. Wie viel Sinn diese Modelle dann noch machen, vor allem in Anbetracht der Preise, muss sich erst noch zeigen. Das ROG Flow Z13 mit dem Ryzen AI Max+ 395 und 32 GB RAM kostet 2.499 Euro, obwohl hier nur die kleinste RAM-Konfiguration mit 32 GB verbaut ist. Preisinformationen zu anderen RAM-Konfigurationen liegen uns aktuell noch nicht vor.
Das bringt uns zum nächsten Problem, der Verfügbarkeit. Bisher wurden mit dem Asus ROG Flow Z13 GZ302 sowie dem HP ZBook Ultra 14 G1a lediglich zwei Geräte angekündigt, die auf die neuen Strix-Halo-APUs setzen. Kombiniert man diese Faktoren werden die Strix-Halo-Chips zumindest in dieser Generation vermutlich die Ausnahmen bleiben und vor allem im Multimedia-Bereich werden Intel- oder AMD-CPUs wohl weiterhin hauptsächlich mit dedizierten Nvidia-GPUs angeboten.