AMD Radeon 780M & 760M iGPUs mit neuen Treibern im Performance-Test

In den synthetischen Benchmarks zeigen sich keine Verbesserungen bei der Leistung und der Gaming-Handheld ROG Ally hat dank schnellerem Speicher weiterhin die Nase vorne. Grundsätzlich bleibt es also dabei, dass sich die Radeon 780M nur knapp vor der alten Radeon 680M platzieren kann. Deutlich besser ist der Eindruck bei der Radeon 760M, denn hier sehen eine deutliche Leistungssteigerung zwischen 25 bis maximal knapp 50 % gegenüber einer schnellen Variante der alten Radeon 660M im ThinkPad T16. Angesichts dieser Ergebnisse ist die vergleichsweise schwache Leistung der Radeon 780M schon auffällig und wir müssen abwarten, ob weitere Treiber-Updates hier eine Verbesserung erzielen können.

Die Gaming-Ergebnisse mit der neuen Treiber-Version sind erneut ernüchternd für die Radeon 780M und generell gibt es hier keinen wirklichen Unterschied zur alten Radeon 680M. In den meisten Fällen ist man daher also auf mittlere bis hohe Details in der Full-HD-Auflösung beschränkt. Die Radeon 760M auf der anderen Seite kann sich erneut deutlich von der alten Radeon 660M absetzen und ist in den Gaming-Benchmarks zum jetzigen Zeitpunkt auch gar nicht so weit von der 780M entfernt. Wenn man sich die Spezifikationen der beiden iGPUs ansieht sollte es hier eigentlich einen größeren Vorsprung geben, weshalb wir die Tests auch mehrfach wiederholt haben. An den Ergebnissen hat sich aber nichts verändert. Es gibt im Internet auch weitere Berichte von schlechterer Leistung bei der 780M mit der neuen Treiberversion, die 760M scheint hingegen nicht betroffen zu sein.

Der Arbeitsspeicher spielt nach wie vor eine große Rolle bei der Leistung von integrierten GPUs und unser Testsystem HP EliteBook 845 G10 zeigt das sehr deutlich. Ab Werk ist unsere Konfiguration nur mit einem einzigen RAM-Moduls ausgerüstet, was die Grafikleistung deutlich reduziert. Die Radeon 780M mit Single-Channel-RAM fällt oftmals hinter die Intel Iris Xe Graphics G7 mit 96 EUs zurück und landet auch nur noch knapp vor der alten iGPU RX Vega 8, die von AMD auch bei den aktuellen Chips noch verwendet wird (beispielsweise Ryzen 7 7730U). Wer mit seinem iGPU-Laptop auch ein wenig spielen möchte, kommt um eine Dual-Channel-Konfiguration nicht herum.

Unser Test zeigt ganz klar, dass die Treibersituation bei AMD angespannt bleibt, denn er erste offizielle Treiber wurde knapp drei Monate nach dem Erscheinen der Produkte veröffentlicht und hat nur wenig an der Leistung der Radeon 780M verbessert. Teilweise gibt es sogar Berichte über deutlich geringere Leistungswerte beim Spielen, was aber bei uns zumindest nicht der Fall war. Wenn man sich hingegen die guten Ergebnisse der kleineren Radeon 760M und deren Vorteil gegenüber der alten Radeon 660M ansieht, kommt man schnell zu der Erkenntnis, dass wir immer noch nicht das volle Potenzial der Radeon 780M sehen. 

Der erste offizielle Treiber für die Radeon 780M enttäuscht, denn die Leistung bleibt weiterhin auf dem Niveau der alten Radeon 680M und teilweise kann es sogar zu Leistungsdefiziten gegenüber den Vorserien-Treibern kommen. Hier muss AMD schleunigst nachbessern.

Grundsätzlich gilt weiterhin, dass Systeme mit iGPUs mit Dual-Channel-RAM ausgestattet werden sollten, da die Leistung sonst massiv abfällt und selbst die Radeon 780M nur noch geringfügig schneller arbeitet als die alte RX Vega 8 und auch auf einem Niveau mit der Iris Xe Graphics G7 von Intel liegt. Positiv überrascht sind wir hingegen von der Radeon 760M, weshalb vor allem günstigere Laptop-Modelle mit den neuen Ryzen-5-CPUs interessant werden und man auch hier in 1080p ordentlich spielen kann.

Wir werden die Situation natürlich weiterverfolgen und die Tests wiederholen, sobald AMD neue Treiber veröffentlicht.