Zenbook Pro 16X (2023) im Test - Endlich volle Power im Flaggschiff von Asus

Damit stehen hier so einige Konkurrenten zur Auswahl. Am unteren Ende des Preissegments liegt das Asus ROG Strix G16 G614JZ, welches ebenfalls mit einer RTX 4080 und einem Intel Core i9 kommt, aber auf ein OLED-Display verzichtet. Dafür kommt ein hervorragendes IPS-Panel zum Einsatz. Etwas mehr für den Creative-Einsatz abgestimmt ist das MSI Stealth 17 Studio A13VH-014, welches ebenfalls mit einer RTX 4080 bestückt ist. Noch besser ausgestattet sind Lenovo Legion Pro 7 und das Asus ROG Zephyrus M16. Beide kommen mit einer RTX 4090. 

Mit dem Lenovo Legion Slim 7i 16 Gen 8 und dem Asus Vivobook Pro 16X stellen wir auch den Vergleich nach unten an, denn diese sind mit RTX 4070 respektive RTX 4060 ausgestattet. Im Vergleich darf natürlich nicht das Zenbook Pro 16X aus dem letzten Jahr fehlen.

Mit etwas mehr als 2 kg reiht sich unser Testgerät in die Konkurrenzgeräte ein. Auch bei Größe und Dicke fällt nur das 3 kg schwere MSI Stealth 17 Studio unter den meisten Konkurrenten auf. Geht es um ein möglichst flaches Gerät, sind das Lenovo Legion Slim und unser Zenbook jedoch alternativlos.

Einen Punkt, den wir schon am Vorgänger kritisieren mussten, ist die maue Anschlussausstattung. Hier hat sich leider nichts verändert: USB-Anschlüsse gibt es nur auf der linken Seite des Laptops, HDMI- und Audioanschlüsse sowie der nicht besonders schnelle Kartenleser befinden sich auf der rechten Seite. 

Trotz dreier WLAN-Antennen mit smartem Umschalter können wir hier nur durchschnittliche Übertragungsgeschwindigkeiten zu unserem Asus-ROG-AX11000-Router feststellen. Wer eine stabile Verbindung zum Netzwerk benötigt, könnte aber auch den beigelegten LAN-Adapter verwenden. 

Die verbaute Windows-Hello-fähige Webcam am Zenbook ist relativ gut und löst mit 1.920 × 1.080 Pixeln auf. Farbabweichungen, Kontrast und Schärfe der Kamera sind in Ordnung, aber nicht außergewöhnlich.

Fingerabdruckscanner und Gesichtserkennung hat das Zenbook Pro 16X verbaut. Beide funktionieren schnell und problemfrei. Daneben stehen auch die vielfältigen Sicherheitsmerkmale moderner Prozessoren bereit. So sind TPM 2.0 und SecureBoot an Bord.

Neben dem Laptop und einem passenden 280-Watt-Netzteil liegen eine Hülle und der Asus Pen 2.0 bei. Dazu gibt es ein entsprechendes Ladekabel und drei Ersatzspitzen. Um den Laptop auch per Kabel ins Netzwerk zu bringen, liegt zudem ein RJ45-USB-C-Adapter bei. Zu guter Letzt darf man beim Zenbook auch die Verpackung nicht vergessen. Diese ist hier nämlich besonders schick und taugt durchaus als Ständer für den Laptop.

Zehn Schrauben in vier unterschiedlichen Längen sichern die Basisabdeckung des Laptops. Hier sollte man sich also die Positionen der einzelnen Schrauben beim Herausdrehen gut merken. Viel mehr Aufwand ist es jedoch auch nicht, um ans Innere des Laptops zu gelangen. Die große Basisabdeckung wird nicht weiter gesichert und lässt sich ohne die Schrauben leicht abnehmen. 

Im Laptop finden wir nur eine tauschbare SSD vor. RAM und WLAN-Modul sind verlötet. Wirklich reparatur- oder wartungsfreundlich ist das Zenbook somit nicht. 

Asus bietet beim Kauf in Europa eine Garantie von 24 Monaten an. Verschiedene Händler bieten auch Garantieerweiterungen für das Zenbook.

Höchstens eine Eingabe per Gestensteuerung fehlt dem Zenbook noch. Abgesehen davon ist die Auswahl der Eingabemethoden am Testgerät mit Tastatur, Touchpad, Touchscreen, Asus Dial und Asus Pen 2.0 groß. Alle Eingabegeräte arbeiten an sich problemfrei, aber noch immer müssen wir feststellen, dass sie sich mitunter in den Weg kommen. 

Der Asus Pen 2.0 wird hier gleich mitgeliefert, und der MPPT-2.0-Eingabestift von Asus funktioniert auf dem Touchscreen des Zenbooks tadellos. Der Eingabestift verfügt über einen eingebauten Akku, welcher mittels USB-C-Kabel geladen werden kann. Auf dem Touchscreen werden bis zu zehn Finger genaustens erkannt. Auch das Asus Dial bietet hier seine vielen Funktionen an. Wie schon beim Vorgänger müssen wir an dieser Stelle aber bemängeln, dass sich die einzelnen Eingabegeräte oft in die Quere kommen. So legt man beim Tippen gerne mal die Hand auf dem Dial ab, was für Fehleingaben sorgt. Um per Asus Pen auf dem Bildschirm zu arbeiten, würde es sich eigentlich anbieten, den Arm auf der Tastatur abzulegen, aber auch dies geht nicht problemfrei. Letztlich ist der Bildschirm teils auch zu wackelig für einen Eingabestift. 

Mit einer Nvidia GeForce RTX 4080 und dem Intel Core i9-13905H hat sich die Hardware im diesjährigem Zenbook deutlich verbessert. Der Laptop richtet sich ganz klar an Content Creatoren, Gamer und andere Anwender, die auf eine extrem leistungsfähige Hardware setzen. Mit mehr als 170 Watt dürfen die beiden Chips in diesem Notebook gemeinsam arbeiten.

Mit 14 Kernen kommt der Intel Core i9-13905H auf 20 Threads. Somit sind es hier 6 P- und 8 E-Cores, die mit hoher Leistung arbeiten. Leistungsmäßig ist das Zenbook damit top aufgestellt, aber auch die Konkurrenten sind stark. Diese werden angeführt vom Lenovo Legion Pro 7, dem Asus ROG Strix G16 und überraschenderweise auch dem günstigeren Asus Vivobook Pro 16X. Einen deutlichen Leistungsvorsprung bei der Prozessorleistung hat das aktuelle Zenbook Pro 16X seinem Vorgänger gegenüber nicht. Zu ähnlich sind sich hier die blanken Leistungswerte des Core i9-13905H und des Core i9-12900H aus dem Vorjahr. Allerdings hat auch Intel ein wenig optimiert, sodass die generischen Benchmarks mit Aida64 ein anderes Bild zeigen. Hier hebt sich das aktuelle Modell deutlich ab und muss sich nur den drei zuvor genannten Konkurrenten geschlagen geben. 

Auffällig ist in unseren Benchmarks immer wieder, dass Zenbook auf den Einsatz der Lüfter verzichtet. Diese laufen insbesondere erst spät im Cinebench-R23-Multicore-Durchlauf an, und erst nach etlichen Durchläufen im Cinebench R15 Loop werden Höchstpunktzahlen erreicht. Dabei wird auch einen Teil der möglichen Leistung eingebüßt. Aber bei kürzeren Lastspitzen und im Alltag bleibt der Laptop von Asus dafür oft sehr leise oder gänzlich lautlos.

Mit einer potenteren Grafikkarte und einem mindestens ebenbürtigen Prozessor sollte das neue Zenbook Pro 16X hier in den Benchmarks mit PCMark 10 und CrossMark eigentlich merklich besser abschneiden als sein Vorgänger. Auch in den Speicher-Benchmarks mit AIDA64 hätten wir einen deutlichen Vorsprung erwartet. Aber das neue Gerät senkt die Speicherlatenzen trotz verkürztem Weg zu den RAM-Chips kaum. Lediglich die Schreib und Kopiergeschwindigkeiten des Arbeitsspeichers profitieren klar vom neuen SoM-Design. 

So zeigt sich in den Ergebnissen auch, dass die RTX 4080 einen deutlichen Punkteschub im Teilbereich Digital Content Creation bringt. Auch die anderen Teilbereiche in PCMark10 erhalten einen kleinen Punkteanstieg im Vergleich zum Vorgänger. Der Vergleich zum Asus ROG Zephyrus M16 oder dem Lenovo Legion Pro 7 mit RTX 4090 zeigt in diesen Benchmarks so gut wie keine Vorteile der stärkeren Grafik. Das zugeklappte 18 mm dünne Gehäuse scheint kaum die extreme Leistung des Notebooks zu beeinflussen, dafür aber ein anderer Faktor:

Wir stellen ein weiteres Mal fest, dass die Lüfter und die Leistungssteuerung im Zenbook Pro 16X sehr zögerlich auf Lastwechsel reagieren. Dieser Umstand wurde bereits im Langzeittest mit Cinebench R15 sichtbar. Ein „vorgewärmtes“ System bietet so zum Teil mehr Leistung als der frisch gestartete Laptop. Letztlich ist das jedoch Meckern auf hohem Niveau, denn das Asus Zenbook Pro 16X ist ein äußerst performanter Laptop, der mit PhotoShop oder Premiere Pro spielend zurechtkommt.