Test Xiaomi Redmi Note 4G Smartphone
In der westlichen Welt schaffte es Xiaomi bisher vor allem dadurch in die Schlagzeilen, dass der Hersteller von Smartphones und Tablets unglaublich starke Wachstumsraten vor allem in China vorlegen konnte und damit die ausländische Konkurrenz wie Apple und Google auf die hinteren Plätze verwies. Außerdem ist der Konzern mittlerweile eines der am höchsten bewerteten privaten Technologie-Unternehmen der Welt und hat mit Lei Jun einen etwas exzentrischen Geschäftsführer, der sich gerne als Steve-Jobs-Kopie darstellt und Produktvorstellungen nach Apple-Art veranstaltet. Dazu der seltsame Name Xiaomi, der übersetzt "Hirse" bedeutet...
Nichtsdestotrotz lässt der Erfolg vor allem in China natürlich auch manche westlichen Kunden neugierig werden, zumal der Preis mit nicht einmal 200 Euro für ein Phablet wie das Redmi Note 4G, das wir nun testen, sehr günstig ist. Eine große Hürde muss dabei aber noch überwunden werden: Die Geräte von Xiaomi gibt es meist nur als Direktimport aus China, was den Preis durch Mehrwertssteuer, Versand und Zoll verteuert und verkompliziert. Hier helfen Händler wie http://www.lenteen.de – die Website hat uns freundlicherweise das Testgerät zur Verfügung gestellt. Nun müssen wir nur noch klären, ob das Xiaomi Redmi Note 4G auch qualitativ mit den ohnehin in Asien hergestellten Phablets von Apple, Huawei, Acer, Nokia, Samsung und Google mithalten kann.
Recht einfache Kunststoffoberflächen prägen das Äußere des Redmi Note 4G, das sich allerdings ingesamt stabil zeigt. Starker Druck von hinten wird zwar auf dem Bildschirm sichtbar und wenn man das Smartphone in der Mitte durchbiegt, löst sich die Rückseite leicht, das liegt aber vor allem daran, dass die Rückseite abnehmbar ist. Das Xiaomi Redmi Note 4G besitzt nämlich einen austauschbaren Akku und außerdem einen micro-SD-Slot, der sich zusammen mit dem SIM-Slot unter der Rückseite verbirgt. Das Abnehmen ist allerdings nur mit hohem Kraftaufwand möglich.
Als Farbe steht nur eine schwarze Vorderseite und eine weiße Rückseite zur Verfügung, einen kleinen Farbakzent setzten die rot markierten Touchbuttons unterhalb des Bildschirms. Die Rückseite ist glänzend und dadurch sehr anfällig für Fingerabdrücke und Schmutz, allerdings auch einigermaßen griffig, so dass einem das Phablet nicht so leicht aus der Hand rutscht. Das Design ist eher funktional und unauffällig.
Von der Bauhöhe her kann das Redmi Note 4G nicht mit den Konkurrenten mithalten, hier sind fast alle Vergleichsgeräte schlanker. Nur das Google Nexus 6 ist mit 10 Millimetern noch etwas dicker, allerdings wirkt es durch die geschwungene Rückseite dennoch schlanker.
Software
In Sachen Software muss man sich auf ein etwas älteres Betriebssystem einstellen: Android 4.2 Jelly Bean als Basis ist schon deutlich überholt, die aktuelle Version wäre eigentlich Android 5.0.1. So muss man auf einige Funktionen verzichten, beispielsweise die standardmäßige Verschlüsselung des Speichers oder den Akkusparmodus. Xiaomi inkludiert dafür die eigene Oberfläche MIUI 5, die vorrangig grafische Änderungen vornimmt und beispielsweise die Optionen etwas übersichtlicher gestaltet.
Es gibt einige überarbeitete und zusätzliche Apps, so hat Xiaomi einen neuen Musikplayer integriert, der entgegen anderslautenden Berichten im Internet auch im Standby gut funktionierte. Das Streaming-Angebot von Baidu Music ist stark auf die chinesische Kundschaft zugeschnitten, man findet aber beispielsweise auch die Billboard-Charts. Praktischer ist der DU Speed Booster, ein Programm, das auf Wunsch die Akkulaufzeit verlängert oder auch Speicherplatz auf dem Smartphone freigeben kann.
Wer sich um seine Datensicherheit sorgt, der sollte den integrierten Clouddienst MiCloud vielleicht abschalten, die Daten werden nämlich auf Servern in China gespeichert. Immerhin sendet das Smartphone nun laut Hersteller keine Nutzerdaten wie Telefonverbindungen oder ähnliche Infos mehr an den Hersteller, zumindest nicht, ohne nachzufragen. Statt des Appshops von Xiaomi kann übrigens auch der offizielle Google Play Store genutzt werden.
Kommunikation & GPS
Zunächst betrachten wir das aGPS-Modul, das sich auch mit dem Glonass-Netzwerk versteht. Es kann uns in Innenräumen nicht orten, im Freien allerdings erreicht es innerhalb kurzer Zeit eine Genauigkeit von 7 Metern.
Das WLAN-Modul beherrscht auch sehr schnelle Verbindungen nach Standard 802.11ac und kann sowohl über die 2,4-GHz-, als auch über die 5-GHz-Frequenz funken. Die Verbindungsqualität ist ordentlich: Auch in zehn Metern Entfernung und durch drei Wände kommen noch 3/4 des Signals an und der Seitenaufbau funktioniert flott. Bluetooth 4.0LE ist ebenfalls im Gerät verbaut.
Mit Handynetzen kooperiert das Smartphone in allen aktuell verfügbaren Varianten: 2G, 3G und sogar schnelles 4G sind kein Problem. Die Vielfalt an unterstützten Netzen ist nicht riesig, sollte aber für die meisten Nutzer ausreichen: Je vier Frequenzen werden im GPRS- und UMTS-Netz unterstützt, drei LTE-Frequenzen kommen dazu. Leider ist LTE im deutschen E-Plus-Netz noch nicht stark ausgebaut, so dass wir nur den Empfang im UMTS-Netz testen konnten, hier waren wir zufrieden: Im städtischen Umfeld erreichten wir meistens 4 oder 5 Striche.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Telefonapp entspricht weitgehend dem Android-Standard und ist übersichtlich und recht intuitiv zu bedienen. In Sachen Sprachqualität gefällt das Xiaomi Redmi Note 4G ebenfalls gut: Ab und an berichtete unser Gegenüber ein leichtes Knistern im Mikrofon, ansonsten kamen wir aber sehr klar dort an. Ebenso hören wir unseren Gesprächspartner sehr klar. Auch die Freisprechfunktion funktioniert gut, die Wiedergabe ist deutlich und wir werden klar verstanden.
Kameras & Multimedia
Mit 13 Megapixel an der Rückseite und 5 Megapixel an der Vorderseite muss sich das Xiaomi Redmi Note 4G nicht vor den Vergleichsgeräten verstecken. Im Gegenteil: Rein von der Pixelzahl übertrifft es auch deutlich teurere Geräte wie das Nexus 6. Außerdem sind ein LED-Blitz und Autofokus für die rückwärtige Kamera an Bord. Damit gelingen gute Bilder, bei großer Vergrößerung ist die geringere Detailschärfe im Vergleich zu anderen hochwertigen Smartphonekameras aber deutlich sichtbar. Die Frontkamera ist ziemlich weitwinklig und macht gute Selfies, die auch einer Vergrößerung standhalten. Insgesamt sind die Kameras des Xiaomi Redmi Note 4G vielleicht keine neue Referenz, können aber auf jeden Fall mit teureren Geräten mithalten.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Garantie
In Sachen Garantie sollte man sich lieber auf die Händlergewährleistung verlassen, da Xiaomi noch keine offizielle Niederlassung in Europa oder einen Importeur hat, der eine Herstellergarantie übernehmen würde. Es kann sein, dass man sein Gerät im Garantiefall nach China schicken muss und die damit verbundenen Kosten selbst zu tragen hat.
Eingabegeräte & Bedienung
Der Touchscreen funktioniert zuverlässig, auch in den Ecken. Die Tastatur entspricht dem Standard-Modell von Android und ist damit übersichtlich gestaltet und man kann damit flott tippen, bekommt Wortvorschläge und kann auch Wischen, um Wörter ohne Absetzen zu schreiben. Der Voice-Assistent ist ungünstigerweise nur auf Mandarinchinesisch verfügbar.
Eine Auflösung von 1.280 x 720 Pixel ist bei Phablets kaum mehr zeitgemäß, alle Vergleichsgeräte bieten mittlerweile FullHD oder mehr. Immerhin verbaut Xiaomi einen IPS-Bildschirm, der zudem mit 417,7 cd/m² einigermaßen hell leuchtet und mit 87% recht gleichmäßig ausgeleuchtet ist. In der Praxis reichte uns die Helligkeit und die niedrige Auflösung empfanden wir als teils deutlich wahrnehmbar, aber tragbar.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 446 cd/m²
Kontrast: 949:1 (Schwarzwert: 0.47 cd/m²)
ΔE Color 5.1 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 5.93 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 3.46
Xiaomi Redmi Note 4G Adreno 305, 400 MSM8928, 8 GB eMMC Flash | Apple iPhone 6 Plus PowerVR GX6450, A8, 64 GB eMMC Flash | Google Nexus 6 Adreno 420, 805 APQ8084, 32 GB eMMC Flash | Huawei Ascend Mate 7 Mali-T628 MP6, Kirin 925, 16 GB eMMC Flash | Acer Liquid S2 Adreno 330, 800 MSM8974, 16 GB eMMC Flash | Nokia Lumia 1520 Adreno 330, 800 MSM8974, 32 GB eMMC Flash | |
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Bildschirm | 8% | -16% | 18% | 27% | 11% | |
Helligkeit Bildmitte | 446 | 519 16% | 274 -39% | 451 1% | 435 -2% | 421 -6% |
Brightness | 418 | 496 19% | 264 -37% | 455 9% | 406 -3% | 399 -5% |
Brightness Distribution | 87 | 90 3% | 89 2% | 93 7% | 88 1% | 86 -1% |
Schwarzwert * | 0.47 | 0.62 -32% | 0.46 2% | 0.25 47% | 0.48 -2% | |
Kontrast | 949 | 837 -12% | 980 3% | 1740 83% | 877 -8% | |
Delta E Colorchecker * | 5.1 | 3.67 28% | 6.99 -37% | 2.49 51% | 3.59 30% | 3.28 36% |
Delta E Graustufen * | 5.93 | 3.78 36% | 4.01 32% | 2.88 51% | 3.83 35% | 2.28 62% |
Gamma | 3.46 64% | 2.42 91% | 2.03 108% | 2.61 84% | 2.5 88% | |
CCT | 7350 88% | 7327 89% | 6329 103% | 6491 100% | 6936 94% |
* ... kleinere Werte sind besser
In Sachen Schwarzwert und Kontrast reiht sich das Xiaomi Redmi Note 4G im Mittelfeld der Testgeräte ein und kann sogar das Retina-Display des Apple iPhone 6 Plus schlagen. In der Praxis wirkt der Bildschirm recht kontraststark, Farben sind aber leicht gedämpft.
Um einen genaueren Eindruck von der Farbdarstellung zu bekommen, verwenden wir die Software CalMan und ein Spektralfotometer. Das Ergebnis zeigt einen ganz leichten Blaustich und tatsächlich etwas zu wenig leuchtende Farben im Vergleich zum Referenzfarbraum sRGB. Insgesamt sind die Abweichungen vom Idealwert auch deutlich höher als bei den Vergleichsgeräten.
Im Freien kann man mit dem Xiaomi Redmi Note 4G arbeiten, allerdings wird das durch den stark spiegelnden Bildschirm in hellen Umgebungen schnell anstrengend für die Augen. Der Kontrast reicht aus, dass man im Schatten und in Innenräumen den Bildschirminhalt deutlich erkennt, selbst wenn sich ein Fenster oder eine Lampe im Display spiegelt.
Die Blickwinkel gefallen nach allen Seiten: Dank des IPS-Displays ist der Bildschirminhalt auch aus sehr flachen Blickwinkeln noch gut erkennbar.
Am deutlichsten lässt sich der Kampfpreis des Xiaomi Redmi Note 4G wohl mit dem schwachen SoC erklären: Die Prozessoreinheit heißt Qualcomm Snapdragon 400 MSM8928, besitzt vier Kerne und taktet mit bis zu 1,6 GHz. Das SoC hat schon anderthalb Jahre auf dem Buckel und war damals schon eher für das Einstiegssegment gedacht. Dennoch konnten wir in der MIUI-Oberfläche keine Ruckler oder lange Ladezeiten feststellen. Auch in den meisten Apps, die wir ausprobierten, gab es keine Performanceprobleme. Dass das SoC deutlich langsamer ist, wird beim Multitasking spürbar: Hört man im Hintergrund Musik, dauert das Laden von selbst einfachen Apps plötzlich deutlich länger.
Außerdem wir der Geschwindigkeitsunterschied auch in den Benchmarks deutlich: Im Geekbench liegt unser Testgerät deutlich zurück. Auch beim Surfen im Web über den von Xiaomi selbst programmierten Browser ist das Gerät deutlich weniger leistungsfähig. Ebensowenig kann die Grafikeinheit Adreno 305 mit den Vergleichsgeräten mithalten. Immerhin zeigt sich der Speicher mit 8 GByte zwar klein, aber von der Geschwindigkeit her doch konkurrenzfähig.
3DMark | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Redmi Note 4G | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Google Nexus 6 | |
Huawei Ascend Mate 7 | |
Acer Liquid S2 | |
Samsung Galaxy Note 4 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Graphics Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Redmi Note 4G | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Google Nexus 6 | |
Huawei Ascend Mate 7 | |
Acer Liquid S2 | |
Samsung Galaxy Note 4 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Redmi Note 4G | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Google Nexus 6 | |
Huawei Ascend Mate 7 | |
Acer Liquid S2 | |
Samsung Galaxy Note 4 |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Redmi Note 4G | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Google Nexus 6 | |
Huawei Ascend Mate 7 | |
Samsung Galaxy Note 4 | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Redmi Note 4G | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Google Nexus 6 | |
Huawei Ascend Mate 7 | |
Samsung Galaxy Note 4 |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Redmi Note 4G | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Google Nexus 6 | |
Acer Liquid S2 | |
Nokia Lumia 1520 | |
Samsung Galaxy Note 4 | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Redmi Note 4G | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Google Nexus 6 | |
Acer Liquid S2 | |
Nokia Lumia 1520 | |
Samsung Galaxy Note 4 |
Sunspider - 1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Redmi Note 4G | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Google Nexus 6 | |
Huawei Ascend Mate 7 | |
Acer Liquid S2 | |
Nokia Lumia 1520 | |
Samsung Galaxy Note 4 |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Redmi Note 4G | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Google Nexus 6 | |
Huawei Ascend Mate 7 | |
Acer Liquid S2 | |
Samsung Galaxy Note 4 |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Redmi Note 4G | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Google Nexus 6 | |
Huawei Ascend Mate 7 | |
Acer Liquid S2 | |
Nokia Lumia 1520 | |
Samsung Galaxy Note 4 |
* ... kleinere Werte sind besser
Spiele
Die Adreno 305 reicht durchaus auch für anspruchsvolle 3D-Games wie "Asphalt 8: Airborne" in hoher Detailstufe aus. Man kann das Spiel flüssig zocken, was aber auch daran liegt, dass die Auflösung des Bildschirms mit 1.280 x 720 Pixeln nicht sehr hoch ist. Die Bildqualität ist also grundsätzlich etwas pixeliger, dem Spielspaß tut das aber wenig Abbruch. Auch die Steuerung per Lagesensor und Touchscreen funktioniert zuverlässig.
Temperatur
Die eher mäßige Leistung lässt schon darauf schließen, dass die Erwärmung ebenfalls im Rahmen bleibt: Als absolutes Maximum messen wir 38,3 Grad Celsius an der Rückseite. Das ist zwar spürbar, aber keineswegs unangenehm. 31,6 Grad Celsius messen wir maximal im Idle-Modus, das ist eine kaum spürbare Erwärmung. In kritische Temperaturbereiche wird das Xiaomi Redmi Note 4G also nicht vordringen.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 35.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der kleine Lautsprecher an der Rückseite sieht unscheinbar aus, gibt aber durchaus eine ordentliche Maximallautstärke von sich. Außerdem ist der Klang auch auf voller Lautstärke gut und dröhnt nicht. Allerdings sollte man das Smartphone nicht mit der Rückseite auf den Tisch legen, dann wird der Sound dumpf und matschig, das hätte man durch eine Positionierung an der Vorderseite einfach umgehen können. Ansonsten ist der Lautsprecher für gelegentliches Musikhören oder für Videos durchaus geeignet. Wer besseren Klang will, nutzt die Audiokombibuchse mit einem Lautsprecher oder Kopfhörer, hier ist der Klang störfrei.
Energieaufnahme
Viel Strom verbraucht das Xiaomi Redmi Note 4G eigentlich nicht, mit dem Samsung Galaxy Note 4 kann es dennoch beim Idle-Verbrauch nicht ganz mithalten. Unter Last hingegen fällt der Verbrauch für die vergleichsweise geringe Leistung des Redmi Note 4G doch recht hoch aus: Maximal 5,1 Watt überbieten nur deutlich leistungsfähigere Geräte wie das Google Nexus 6. Das iPhone 6 Plus liegt mit 5,8 Watt Maximalverbrauch nur knapp oberhalb unseres Testgerätes, hat aber deutlich mehr Power.
Noch ein Wort zum Netzteil: Zwar liegt ein Adapter für die in Deutschland üblichen Schuko-Steckdosen bei, dieser war allerdings bei unserem Testgerät schnell verbogen und blieb allein in der Steckdose stecken, wenn wir das Ladegerät aussteckten. Da er sehr klein war, hatten wir Probleme, ihn wieder aus der Steckdose zu bekommen. Wer allerdings schon ein micro-USB-Ladegerät daheim hat, wird damit leben können, da er dieses auch für das Xiaomi Redmi Note 4G verwenden kann.
Aus / Standby | / 0.1 Watt |
Idle | 0.8 / 1.6 / 1.8 Watt |
Last |
3.5 / 5.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Das Xiaomi Redmi Note 4G ist also nicht sonderlich effizient und besitzt zudem noch einen recht schwachen Akku: Obwohl der auswechselbare Energiespeicher recht viel Platz im Gehäuse einnimmt, kommt er nur auf 3.100 Milliamperestunden oder 11,8 Wattstunden. Da bieten Geräte wie das Huawei Ascend Mate 7 mit 4.100 mAh deutlich mehr und auch alle anderen Smartphones im Vergleich haben größere Energiespeicher.
Dadurch ergeben sich für unser Testgerät auch kürzere Laufzeiten als für die meisten Vergleichsgeräte: Besonders unter Last fällt das Redmi Note 4G zurück und auch beim WLAN-Test muss es sich den meisten Vergleichsgeräten geschlagen geben. Mit über 11 Stunden Surfen über WLAN ist es aber dennoch ein praxistaugliches Gerät und dank der App mit Batteriespartipps kann man die Laufzeit sogar noch etwas verlängern.
Xiaomi Redmi Note 4G Adreno 305, 400 MSM8928, 8 GB eMMC Flash | Apple iPhone 6 Plus PowerVR GX6450, A8, 64 GB eMMC Flash | Google Nexus 6 Adreno 420, 805 APQ8084, 32 GB eMMC Flash | Huawei Ascend Mate 7 Mali-T628 MP6, Kirin 925, 16 GB eMMC Flash | Acer Liquid S2 Adreno 330, 800 MSM8974, 16 GB eMMC Flash | Nokia Lumia 1520 Adreno 330, 800 MSM8974, 32 GB eMMC Flash | |
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Akkulaufzeit | 31% | -1% | 35% | 14% | 21% | |
Idle | 985 | 1436 46% | 1153 17% | 977 -1% | 1455 48% | |
WLAN (alt) | 662 | 777 17% | 601 -9% | 687 4% | 844 27% | 582 -12% |
Last | 152 | 199 31% | 135 -11% | 253 66% | 177 16% | 194 28% |
Ja, die Leistungsfähigkeit des Xiaomi Redmi Note 4G ist wesentlich geringer als die anderer Phablets. Ja, 8 GByte Speicherplatz und ein Bildschirm mit nur 1.280 x 720 Pixeln sind für ein großes Smartphone dann doch recht wenig. Allerdings zahlt man auch unter 200 Euro dafür und bekommt für sein Geld mehr Qualität, als man vielleicht erwartet: Einen austauschbaren Akku, einen micro-SD-Slot, LTE-Speed und flottes WLAN nach 802.11ac. Ein recht stabiles Gehäuse, einen ordentlichen Screen, gute Kameras und einen vernünftigen Lautsprecher. Xiaomi hat in China nicht nur den Bonus eines einheimischen Unternehmens, sondern liefert auch ordentliche Produkte ab.
Was man aber merkt: Verkäufe nach Europa und Amerika sind im Moment noch recht unwichtig für die Chinesen. Die Software ist zwar auch auf Deutsch übersetzt, allerdings gibt es den Sprachassistenten nur auf Chinesisch, das Musikstreaming beinhaltet vornehmlich Künstler aus dem Reich der Mitte und Baidu als Standardsuchmaschine ist für westliche Kunden kaum die richtige Wahl. Weitere Schrulligkeiten wie den schlechten Netzteiladapter, ein nicht funktionierendes Suchfeld-Widget und möglicherweise teuere Garantiefälle muss man ebenso in Kauf nehmen. Dafür ziehen wir einen Punkt in der Wertung ab.
Wem das alles nichts ausmacht, der kann sich mit dem Xiaomi Redmi Note 4G ein solides Phablet besorgen, das einige durchaus gelungene Features mit dem Reiz des Neuen und Unbekannten verbindet.