Test Xiaomi Mi Mix Phablet
Mit einer Bildschirmdiagonale von 6,4 Zoll bietet das Xiaomi Mi Mix deutlich mehr Sicht- und Arbeitsfläche als die meisten Konkurrenten. Dass die Abmessungen dabei nicht aus dem Ruder laufen, liegt an den schmalen Displayrändern an drei Seiten. Da der Ohrhörer so keinen Platz mehr hat, wird seine Funktion von einem schallerzeugenden Element aus Piezokeramik übernommen, das sich hinter dem Bildschirm befindet. Doch auch sonst stecken mit einem Snapdragon-821-SoC, 128 GB Speicher sowie 4 GB RAM feine Komponenten im schwarzen Keramik-Gehäuse des Testgeräts.
Während Xiaomi mit seinen Produkten im Heimatmarkt China Spitzenplätze bei den Verkaufszahlen belegt, sind die Geräte in Europa offiziell nicht verfügbar. Über Importeure können sie aber auch hierzulande bestellt werden. Das Testgerät ist derzeit für rund 680 Euro erhältlich. Hinzu kommen noch Versandkosten sowie gegebenenfalls Steuern. Für einen Aufpreis von 40 Euro gibt es auch eine Variante mit 256 GB Speicherplatz und 6 GB RAM.
Ein starker Gegner des Mi Mix im Phablet-Bereich ist das brandneue Huawei Mate 9. Da sonst aber kaum aktuelle Konkurrenzmodelle verfügbar sind, ziehen wir mit dem Samsung Galaxy S7 Edge, dem Google Pixel XL sowie dem OnePlus 3T auch mehrere Android-Smartphones zum Vergleich heran. Zusätzlich steigen das Apple iPhone 7 Plus sowie das Microsoft Lumia 950 XL mit in den Ring.
Wir erweitern unser Team und suchen News-Redakteure sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse
Sowohl der nahtlos umlaufende Rahmen als auch die Rückseite des Phablets bestehen aus grau-schwarzer Keramik. Das spiegelnde Material fühlt sich durch die glatte Oberfläche an wie Glas, zeigte sich gegenüber Kratzern jedoch deutlich resistenter als der Touchscreen, auf dem sich gegen Testende bereits mehrere mit dem Fingernagel spürbare Beschädigungen befanden. Unser Leihsteller legt Verkaufsgeräten eine Displayschutzfolie bei – eine sinnvolle Vorsichtsmaßnahme, auch wenn die feinen Kratzer zunächst nur im direkten Sonnenlicht sichtbar sind.
Durch die sauber abgerundeten Übergänge, die bündig eingepasste Kameraeinheit sowie die allseitig glatten Materialien wirkt das Mi Mix trotz seiner mehrteiligen Bauweise wie aus einem Guss. Nachteilig sind jedoch die starke Anfälligkeit gegenüber Fingerabdrücken sowie die Rutschneigung auf leicht abfallenden Oberflächen bzw. beim Halten mit feuchten Händen. Für Abhilfe kann hier die Lederhülle sorgen, die Xiaomi bereits ab Werk mit in die Verpackung legt. Diese bietet auch bei Stürzen einen gewissen Schutz – zumal durch die randlose Konstruktion sowie den Rahmen aus Keramik besondere Vorsicht geboten ist.
Zwar ist das Mi Mix mit 158,8 x 81,9 x 7,9 Millimetern und 209 Gramm das größte und schwerste Gerät im Vergleich, angesichts des riesigen Bildschirms fallen die Unterschiede jedoch relativ moderat aus. So ist es dank der schmalen Displayränder nur 0,6 Millimeter länger und 4 Millimeter breiter als ein iPhone 7 Plus mit 5,5-Zoll-Bildschirm. Das relativ hohe Gewicht trägt subjektiv zudem zum wertigen Eindruck des Testgerätes bei. Dieser wird auch von der sehr hohen Verwindungssteifigkeit des Gehäuses unterstrichen. Lediglich bei starkem Druck auf den Touchscreen ist an manchen Stellen eine geringfügige Wellenbildung auf dem LC-Panel erkennbar.
Ausstattung
Neben einem klassischen 3,5-mm-Headset-Anschluss besitzt das Xiaomi Mi Mix auch einen verdrehsicheren USB-Typ-C-Port. Letzterer beherrscht leider nur den älteren USB-2.0-Standard, sodass Daten maximal mit rund 35 MB/s übertragen werden können. Schön ist allerdings, dass USB-OTG zum Anschluss von Peripheriegeräten unterstützt wird. Zwar kann der Speicher des Mi Mix nicht mit microSD-Karten erweitert werden, allerdings stehen ab Werk satte 119 GB interner Speicher zur freien Verfügung.
Neben den beiden Nano-SIM-Slots zur Verbindung mit Mobilfunknetzen sind auch AC-WLAN samt Wi-Fi-Direct-Funktion, Bluetooth 4.2 sowie NFC für drahtlose Datenübertragungen mit an Bord. Auch die Bild- und Tonausgabe via Miracast wird unterstützt.
Trotz des Platzmangels auf der Vorderseite des Gerätes hat Xiaomi eine kleine RGB-Benachrichtigungs-LED mittig unterhalb des Displays platziert. Auf der Rückseite befindet sich zudem ein Fingerabdrucksensor, der das Gerät problemlos aktiviert und entsperrt.
Software
Als Betriebssystem kommt beim Xiaomi Mi Mix Android 6.0.1 mit der MIUI 8.0 zum Einsatz. Positiv fiel während des Tests die gute Verfügbarkeit von OTA-Sicherheitsupdates auf: So wurde die ohnehin relativ aktuelle Sicherheitspatch-Ebene vom 01. November 2016 per Update auf die des 01. Dezember 2016 aktualisiert – vorbildlich!
Die Benutzeroberfläche weicht optisch wie funktional deutlich vom Stock-Android ab. So besitzt sie beispielsweise keinen App-Drawer, weshalb installierte Programme direkt auf dem Home-Screen landen. Standardmäßig ist zudem ein „Quick Ball“ getaufter Schnellzugriffs-Button aktiv, der die Funktionen der Navigationsleiste vollständig übernehmen kann. Das System ist generell stark anpassbar: So kann beispielsweise die Zurück-Schaltfläche je nach persönlichem Geschmack links oder rechts des Home-Buttons angeordnet werden. Nützliche Zusatz-Features sind ein Kindermodus, der nur den Zugriff auf eine zuvor definierte App-Auswahl gestattet, sowie die „Dual Apps“-Funktion, durch die Programme gleich zweimal installiert und voneinander unabhängig genutzt werden können. Ein optionaler Einhand-Modus hilft darüber hinaus bei der Bedienung des Geräts.
Da das Mi Mix nicht für den europäischen Markt konzipiert ist, wird keine deutsche Spracheinstellung unterstützt. Englisch ist als Systemsprache hingegen wählbar, allerdings finden sich in vielen System-Apps weiterhin chinesische Schriftzeichen. Wie in China üblich, wird das Gerät zudem ohne Google-Services ausgeliefert, stattdessen ist der Mi-App-Store vorinstalliert. Xiaomi packt ab Werk bereits eine Vielzahl von Apps auf das Phablet, die zum Großteil in Europa nicht nutzbar sind oder schlicht nicht übersetzt wurden. Glücklicherweise lassen sie sich bis auf wenige herstellereigene Programme allesamt entfernen. Wer möchte, kann an europäische Gegebenheiten angepasste System-ROMs flashen oder zumindest den Google-Play-Store nachinstallieren.
Kommunikation und GPS
Für mobile Datentransfers unterstützt das Xiaomi Mi Mix grundsätzlich Verbindungen über das LTE-Netz, allerdings kann das Import-Gerät nicht in dem für Deutschland und andere europäische Länder wichtigen Band 20 funken. Falls dennoch ein passendes 4G-Netz zur Verfügung steht, wählt sich die für den Internet-Zugang konfigurierte SIM-Karte dort ein, der andere Karten-Slot nutzt 3G- bzw. 2G-Netze. Bezüglich der maximalen Übertragungsgeschwindigkeit in Mobilfunknetzen liegen uns keine gesicherten Informationen vor.
Zur Kommunikation im lokalen WLAN nutzt das Testgerät den aktuellen AC-Standard. Mit unserem Referenzrouter Linksys EA8500 erreichen wir so 289 Mbit/s beim Empfang bzw. 234 Mbit/s beim Senden. Vor allem ersteres genügt für einen Platz im Mittelfeld, etwa gleichauf mit Samsungs Smartphone-Topmodell Galaxy S7 Edge – in dieser Disziplin sind nur Geräte mit MIMO-Technik wie das Google Pixel XL oder das Apple iPhone 7 überlegen. Beim Senden von Daten rutscht das Mi Mix in der Rangfolge nach unten, bleibt aber stets besser als der Phablet-Konkurrent Huawei Mate 9. Die Reichweite des WLAN-Moduls war unauffällig gut.
Für die Datenübertragung via Funk stehen dem Nutzer darüber hinaus Bluetooth 4.2 sowie NFC zur Verfügung.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Apple iPhone 7 (Klaus I211) | |
Google Pixel XL 2016 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
OnePlus 3T | |
Xiaomi Mi Mix | |
Huawei Mate 9 | |
iperf3 receive AX12 | |
Apple iPhone 7 (Klaus I211) | |
Google Pixel XL 2016 | |
Xiaomi Mi Mix | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Huawei Mate 9 | |
OnePlus 3T |
Das GPS-Modul des Mi Mix unterstützt zusätzlich die Satellitennetzwerke Beidou sowie GLONASS. Im Freien ermittelt das Phablet den Standort schnell bis auf 3 Meter genau, doch auch in einem Innenraum – rund 2,5 Meter vom nächsten Fenster entfernt – gelang die Ortung bei einer etwas reduzierten Genauigkeit von 9 Metern noch recht zügig.
Wie immer haben wir das Testgerät auch auf eine Fahrradtour mitgenommen, die wir parallel mit dem GPS-Gerät Garmin Edge 500 aufgezeichnet haben. Dabei schlägt sich das Phablet recht ordentlich: So bildet es den gefahrenen Weg im Bereich der Unterführung sogar etwas sauberer als das Garmin-Navi ab, muss aber im Bereich des Wendepunkts durch eine grobe Abkürzung deutlich Federn lassen. Die ermittelten Gesamtstrecken unterscheiden sich dabei um weniger als zwei Prozent, sodass sich auch das Mi Mix problemlos als Navigationsgerät eignen dürfte.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Xiaomis Telefon-App bietet auf ihrem Startbildschirm einen Ziffernblock, eine Anrufliste sowie ein Suchfeld für die Kontaktdatenbank. Ein zweites Tab innerhalb der Anwendung zeigt alle gespeicherten Kontakte, während in einem dritten namens „Yellow pages“ diverse nicht übersetzte Dienste sowie das verbrauchte mobile Datenvolumen aufgerufen werden können.
Durch den im oberen Bereich nahezu randlosen Bildschirm konnte beim Mi Mix kein herkömmlicher Ohrhörer integriert werden. Stattdessen übernimmt dessen Funktion ein Piezokeramik-Element, das hinter dem Display verbaut wurde. Ein ähnliches System haben wir unter anderem beim Gigaset ME Pro bereits probehören können und waren damals nicht gerade begeistert. Umso mehr überrascht die gute Umsetzung beim Testgerät: Der Hörbereich ist großzügig, sodass man das Ohr nicht an eine bestimmte Stelle halten muss, um den Gesprächspartner zu verstehen. Der laute, deutliche Klang kann mit den meisten herkömmlich ausgestatteten Telefonen durchaus konkurrieren, wobei in puncto Natürlichkeit kleinere Abstriche hingenommen werden müssen. Hintergrundgeräusche werden effektiv unterdrückt. Auf der Gegenseite wurde der Xiaomi-Nutzer jederzeit klar und ohne Aussetzer verstanden.
Auch bei aktivem Freisprecher-Modus arbeiten die Mikrofone ordentlich, zumal der kraftvolle, warm klingende Lautsprecher für eine gute Verständlichkeit des Gesprächspartners sorgt.
Kameras
Die Frontkamera des Mi Mix löst mit 5 Megapixeln auf und hat eine Blendenzahl von f/2.0 zu bieten. Sie ist nicht wie sonst üblich oberhalb des Displays verbaut, sondern befindet sich in der rechten unteren Ecke. Xiaomi empfiehlt, das Phablet beim Aufnehmen von Selfies einfach um 180 Grad zu drehen, um die Linse nicht versehentlich abzudecken. Wer möchte, kann sein digitales Abbild wahlweise automatisch oder manuell per Software-Filter verändern lassen. Zur Wahl stehen das Glätten sowie Aufhellen der Haut, das Vergrößern der Augen sowie das Verschlanken des Gesichts. Deaktiviert man alle Filter, gelingen bei Tageslicht recht detailreiche Fotos, in Innenräumen lässt die Bildschärfe dann aber sichtbar nach. Videos können in Full-HD-Auflösung gedreht werden und punkten mit ordentlicher Qualität.
Bei der Hauptkamera setzt Xiaomi einen 16-Megapixel-Sensor sowie eine Optik mit Blendenzahl f/2.2 ein. Die Bildqualität muss sich bei Außenaufnahmen nicht vor der der Konkurrenz verstecken. Die Fotos zeigen im Allgemeinen viele Details, ohne dabei überschärft zu wirken (z. B. Szene 1). Dies gilt allerdings nicht für dunkle Bildbereiche, die schnell zu einem einheitlichen Schwarz verschwimmen. Daran ändert leider auch der wahlweise automatisch oder manuell eingreifende HDR-Modus nichts, der primär für einen stärkeren Kontrast und buntere Farben sorgt. In Innenräumen vermisst man des Öfteren einen optischen Bildstabilisator, da viele Aufnahmen durch Verwackeln leicht unscharf erscheinen. Positiv fällt hingegen die geringe Auslöseverzögerung auf. Videos lassen sich mit dem Mi Mix maximal in UHD-Auflösung bei 30 Bildern pro Sekunde und aktivem Autofokus filmen. Sie können mit ihrer guten Bildqualität punkten, allerdings leidet das Ergebnis erneut unter dem fehlenden Bildstabilisator, weshalb die Aufnahmen recht unruhig wirken. Ein Modus mit 60 Bildern pro Sekunde für eine flüssigere Darstellung von Bewegungen ist nicht verfügbar, allerdings können Slow-Motion-Videos mit einer Auflösung von 1.280 x 720 Pixeln und 120 Bildern pro Sekunde gedreht werden. Ihre Qualität genügt jedoch nur für kleine Bildschirme.
Die Kamera-App lässt sich per Doppelklick auf die Leiser-Taste flott aus dem Standby-Modus heraus öffnen. Sie bietet neben Modi wie „Beautify“, „Panorama“ oder „Tilt-Shift“ auch einen manuellen Modus an, in dem die Parameter Weißabgleich, Belichtungszeit, Fokuspunkt und ISO-Empfindlichkeit beliebig wählbar sind. Etwas störend ist ein Bug, durch den die Videoqualität der Hauptkamera nach einem Neustart des Phablets wieder auf „HD“ gesetzt wird, auch wenn zuvor „4K“ oder „FULL HD“ ausgewählt war.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Um die Farbtreue der Hauptkamera des Xiaomi Mi Mix zu testen, vergleichen wir ein unter kontrollierten Lichtbedingungen geschossenes Foto des X-Rite ColorChecker-Passport mit den tatsächlichen Referenzfarben. Eine Nachbearbeitung der Aufnahme wie z. B. ein manueller Weißabgleich findet nicht statt. Es zeigt sich, dass die meisten Farben kräftiger dargestellt werden als dies in der Realität der Fall ist.
Die Abbildungsleistung des verwendeten Objektivs sowie das Auflösungsvermögen des Kamerasensors prüfen wir anhand einer Aufnahme unseres Testcharts bei definiertem Kunstlicht. Auf dieser ist eine an den Rändern leicht reduzierte Auflösung zu erkennen, die aber im unkritischen Bereich liegt. Einfarbige Flächen wirken in der Nahansicht etwas unregelmäßig und bei harten Kontrasten sind leichte Farbsäume erkennbar. Insgesamt ein gutes, wenn auch nicht herausragendes Ergebnis.
Zubehör und Garantie
Neben einem chinesischen Ladegerät samt USB-Kabel liegt dem Testgerät ab Werk ein schwarzes Ledercover bei, das die Rückseite sowie den Rahmen vor Beschädigungen schützt. Ein Headset findet sich hingegen nicht in der Verkaufsverpackung. Wer das Xiaomi Mi Mix bei unserem Leihsteller TradingShenzen erwirbt, erhält zusätzlich einen passenden EU-Adapter für das Netzteil, eine Displayschutzfolie sowie ein USB-OTG-Kabel. Darüber hinaus gibt der Händler eine einjährige Garantie auf die Funktionsfähigkeit des Phablets.
Da unser Testgerät eigentlich für den asiatischen Markt bestimmt ist, besitzt es keine CE-Kennzeichnung. Weiterführende Informationen rund um den Import von Smartphones und Phablets haben wir in einem ausführlichen Artikel zusammengefasst.
Eingabegeräte & Bedienung
Der Touchscreen des Testgeräts ist trotz seiner ungewöhnlich weit an den Rand heranreichenden Bauform überall sehr sensibel, zudem gleiten die Finger leicht über die Glasoberfläche. Hält der Nutzer das Gerät im Querformat, sind durch den extrem schmalen Displayrand je nach Position der Hände und der auf dem Bildschirm angezeigten Schaltflächen auch Fehleingaben möglich – dies ist jedoch nur selten der Fall.
Zum Schreiben von Texten ist ab Werk das auf chinesische Schriftzeichen fokussierte Sogou-Keyboard vorinstalliert, das aber auch eine herkömmliche Tastatur mit englischem Layout bietet. Da viele Schaltflächen und Funktionen nicht übersetzt sind, dürften sich einige Nutzer außerhalb Chinas wohl ein anderes Keyboard installieren. Dazu muss nicht einmal Googles Play-Store nachinstalliert werden, denn Apps wie SwiftKey lassen sich auch ohne Anmeldung über Xiaomis App-Store herunterladen.
Der Fingerabdruckscanner auf der Rückseite des Mi Mix ist gut erreichbar, solange das Phablet in einer Hand gehalten wird. Er reagiert zuverlässig und schnell auf Berührungen. Will man das Display aktivieren, ohne das Gerät vom Tisch anzuheben, genügt dafür optional auch ein Doppeltippen auf den abgeschalteten Touchscreen. Die Lautstärkewippe sowie der Power-Button haben einen knackigen, nicht zu festen Druckpunkt und sitzen nahezu spielfrei in ihren Aussparungen. Lediglich beim leichten Antippen ist ihnen ein minimales Klappern zu entlocken.
Wie anhand der hervorragenden technischen Daten des Phablets zu erwarten war, reagiert die Benutzeroberfläche sehr flüssig und praktisch verzögerungsfrei auf alle Nutzereingaben.
Display
Der Bildschirm des Xiaomi Mi Mix ist sicherlich der größte Blickfang des Geräts. Dank seiner Diagonale von 6,4 Zoll wirken selbst Smartphones mit eigentlich recht großzügigen 5,5-Zoll-Displays wie aus einer anderen Zeit. Dank des ungewöhnlichen 17:9-Bildformats können bei eingeblendeten Android-Navigationstasten 16:9-Bildinhalte vollständig dargestellt werden. Mit einer Auflösung von 2.040 x 1.080 Bildpunkten bzw. einer Pixeldichte von 361 PPI gewinnt man heute zwar keine Vergleiche mehr, dennoch sind einzelne Pixel praktisch nicht zu sehen. Ungewöhnlich sind die abgerundeten Ecken des Panels, durch die es sich noch besser in das Gehäuse-Design einfügt.
Mit bis zu 577 cd/m² in der Bildmitte bei der Darstellung einer vollständig weißen Fläche bietet das Display eine hohe Luminanz und ein gutes Kontrastverhältnis von 1.374:1. Dabei ist es egal, ob der Helligkeitssensor aktiv ist oder nicht. Bei einer realitätsnahen, gleichmäßigen Verteilung dunkler und heller Flächen auf dem Bildschirm (Average Picture Level / APL 50) sinkt die Leuchtkraft auf 530 cd/m². Zugleich erhöht sich der Schwarzwert geringfügig von 0,38 cd/m² auf 0,42 cd/m², was zu einem leicht reduzierten Kontrastverhältnis von 1.262:1 führt. Betrachtet man die Werte bei manueller Helligkeitseinstellung, landet das Testgerät hinter dem Huawei Mate 9 auf dem zweiten Platz, mit automatischer Regelung sowie beim APL-50-Test haben die Konkurrenten zum Teil noch etwas mehr zu bieten. Die Ausleuchtung fällt mit 89 % ordentlich aus, auch subjektiv ist nur eine winzige Aufhellung in der rechten unteren Ecke bei der Anzeige eines schwarzen Bildes zu erkennen. Bei einer Displayhelligkeit von unter 10 % kommt PWM mit einer relativ hohen Frequenz von 1.136 Hz zum Einsatz.
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Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 530 cd/m²
Kontrast: 1374:1 (Schwarzwert: 0.42 cd/m²)
ΔE Color 2.7 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 4.2 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.23
Xiaomi Mi Mix IPS, 2040x1080, 6.4" | Huawei Mate 9 IPS, 1920x1080, 5.9" | Samsung Galaxy S7 Edge Super AMOLED, 2560x1440, 5.5" | Google Pixel XL 2016 AMOLED, 2560x1440, 5.5" | OnePlus 3T Optic-AMOLED, 1920x1080, 5.5" | Microsoft Lumia 950 XL AMOLED, 2560x1440, 5.7" | Apple iPhone 7 Plus IPS, 1920x1080, 5.5" | |
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Bildschirm | |||||||
Helligkeit Bildmitte | 577 | 696 21% | 554 -4% | 402 -30% | 421 -27% | 297 -49% | 557 -3% |
Brightness | 576 | 680 18% | 552 -4% | 408 -29% | 430 -25% | 297 -48% | 553 -4% |
Brightness Distribution | 89 | 93 4% | 96 8% | 85 -4% | 84 -6% | 93 4% | 97 9% |
Schwarzwert * | 0.42 | 0.42 -0% | 0.35 17% | ||||
Kontrast | 1374 | 1657 21% | 1591 16% | ||||
Delta E Colorchecker * | 2.7 | 4.3 -59% | 1.59 41% | 4 -48% | 7.1 -163% | 2.67 1% | 1.4 48% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 6.9 | 9.4 -36% | 2.56 63% | 10.1 -46% | 15.3 -122% | 3.98 42% | 3.1 55% |
Delta E Graustufen * | 4.2 | 4.8 -14% | 2.01 52% | 3.2 24% | 6.8 -62% | 2.81 33% | 1.3 69% |
Gamma | 2.23 99% | 2.33 94% | 2.01 109% | 2.19 100% | 2.23 99% | 2.08 106% | 2.21 100% |
CCT | 7287 89% | 7255 90% | 6321 103% | 7037 92% | 7866 83% | 6379 102% | 6667 97% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 82.12 | 66.31 | 63.1 | ||||
Color Space (Percent of sRGB) | 99.98 | 99.79 | 99.83 |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 1136 Hz | ≤ 10 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 1136 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 10 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 1136 Hz ist sehr hoch und sollte daher auch bei empfindlichen Personen zu keinen Problemen führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8743 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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37.2 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 10.4 ms steigend | |
↘ 26.8 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 95 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
36 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 14.8 ms steigend | |
↘ 21.2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 46 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten durchschnittlich (32.9 ms). |
Standardmäßig arbeitet das Testgerät mit einer automatischen Kontrastregelung. Diese Einstellung sorgt mit einer Farbtemperatur von 7.233 K für kühle und gesättigte Farben. Die DeltaE-Abweichungen von 4,5 (Farben) bzw. 4 (Graustufen) fallen in diesem Modus zwar nicht besonders hoch aus, liegen aber dennoch über dem Idealbereich (< 3). Wählt man den Kontrast-Modus „Standard“ aus, wirkt die Farbdarstellung weniger kräftig, zudem fällt die DeltaE-Abweichung für Farben auf 2,7 – ein guter Wert. Manche Smartphones wie z. B. das Samsung Galaxy S7 Edge, das Microsoft Lumia 950 XL sowie das Apple iPhone 7 Plus haben aber noch eine etwas präzisere Farbdarstellung.
Dank des hellen Displays kann das Xiaomi Mi Mix im Freien auch bei Sonnenschein genutzt werden. Die Luminanz reicht allerdings nicht ganz aus, um helle Spiegelungen zu überstrahlen.
Wie bei hochwertigen IPS-Panels üblich, gibt es auch bei flachen Blickwinkeln auf das Display keinerlei Farbinvertierungen. Jedoch sind ein Helligkeitsabfall sowie das IPS-typische Aufhellen dunkler Bildbereiche erkennbar.
Leistung
Für genügend Leistung sorgt beim Mi Mix Qualcomms aktueller Spitzen-Prozessor Snapdragon 821. Er besitzt vier Kyro-Rechenkerne, von denen zwei mit bis zu 1,6 GHz und zwei weitere mit bis zu 2,35 GHz zu Werke gehen. Für die Grafikausgabe ist eine starke Adreno-530-GPU verbaut, die aufgrund der moderaten Displayauflösung über große Leistungsreserven verfügt.
Da die ausgewählten Vergleichsmodelle allesamt dem High-End-Segment zuzuordnen sind, erklimmt das Testgerät bei Benchmarks nur selten Spitzenpositionen. Gute Ergebnisse erzielt es vor allem beim Geekbench-4-Compute-Score, den Onscreen-Tests von GFXBench sowie im 3DMark. Verhältnismäßig schwach schneidet es hingegen im Gesamt-Ranking des BaseMark OS II ab.
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Mi Mix | |
Huawei Mate 9 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Google Pixel XL 2016 | |
OnePlus 3T | |
Microsoft Lumia 950 XL | |
Apple iPhone 7 Plus |
Geekbench 4.0 | |
64 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Mi Mix | |
Huawei Mate 9 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Google Pixel XL 2016 | |
OnePlus 3T | |
Apple iPhone 7 Plus | |
64 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Mi Mix | |
Huawei Mate 9 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Google Pixel XL 2016 | |
OnePlus 3T | |
Apple iPhone 7 Plus | |
Compute RenderScript Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Mi Mix | |
Huawei Mate 9 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Google Pixel XL 2016 |
PCMark for Android - Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Mi Mix | |
Huawei Mate 9 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Google Pixel XL 2016 | |
OnePlus 3T |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Mi Mix | |
Huawei Mate 9 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Google Pixel XL 2016 | |
OnePlus 3T | |
Microsoft Lumia 950 XL | |
Apple iPhone 7 Plus | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Mi Mix | |
Huawei Mate 9 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Google Pixel XL 2016 | |
OnePlus 3T | |
Microsoft Lumia 950 XL | |
Apple iPhone 7 Plus |
GFXBench 3.0 | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Mi Mix | |
Huawei Mate 9 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Google Pixel XL 2016 | |
OnePlus 3T | |
Microsoft Lumia 950 XL | |
Apple iPhone 7 Plus | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Mi Mix | |
Huawei Mate 9 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Google Pixel XL 2016 | |
OnePlus 3T | |
Microsoft Lumia 950 XL | |
Apple iPhone 7 Plus |
GFXBench 3.1 | |
1920x1080 Manhattan ES 3.1 Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Mi Mix | |
Huawei Mate 9 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Google Pixel XL 2016 | |
OnePlus 3T | |
Apple iPhone 7 Plus | |
on screen Manhattan ES 3.1 Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Mi Mix | |
Huawei Mate 9 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Google Pixel XL 2016 | |
OnePlus 3T | |
Apple iPhone 7 Plus |
Bei den Browser-Tests hinterlässt das Mi Mix einen durchwachsenen Eindruck. Mit Chrome 55 erreicht es beim Mozilla-Kraken-Benchmark hinter dem iPhone 7 Plus einen sehr guten zweiten Platz. Beim Jetstream- sowie Octane-V2-Benchmark sortiert es sich im Mittelfeld ein. Ungewöhnlich schlecht fällt allerdings das Ergebnis des WebXPRT-2015-Tests aus. Subjektiv lädt das Phablet Webseiten rasant und reagiert flott auf die Eingaben des Nutzers.
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Mi Mix | |
Huawei Mate 9 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Google Pixel XL 2016 | |
OnePlus 3T | |
Microsoft Lumia 950 XL | |
Apple iPhone 7 Plus |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Mi Mix | |
Huawei Mate 9 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Google Pixel XL 2016 | |
OnePlus 3T | |
Microsoft Lumia 950 XL | |
Apple iPhone 7 Plus |
WebXPRT 2015 - Overall (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Mi Mix | |
Huawei Mate 9 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Google Pixel XL 2016 | |
OnePlus 3T | |
Microsoft Lumia 950 XL | |
Apple iPhone 7 Plus |
JetStream 1.1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Mi Mix | |
Huawei Mate 9 | |
Samsung Galaxy S7 Edge | |
Google Pixel XL 2016 | |
OnePlus 3T | |
Microsoft Lumia 950 XL | |
Apple iPhone 7 Plus |
* ... kleinere Werte sind besser
Dank seines flotten UFS-2.0-Flash-Speichers kann das Testgerät Googles Smartphone-Flaggschiff Pixel XL im Androbench 5 in seine Schranken verweisen. Auch das iPhone 7 Plus muss sich dem Mi Mix im BaseMark-OS-II-Memory-Test geschlagen geben. Dass dennoch Luft nach oben ist, beweisen insbesondere das OnePlus 3T, welches vor allem bei zufälligen Schreibvorgängen einen klaren Vorsprung besitzt, sowie das Huawei Mate 9, das beim sequenziellen Schreiben Spitzenreiter ist.
Xiaomi Mi Mix | Huawei Mate 9 | Samsung Galaxy S7 Edge | Google Pixel XL 2016 | OnePlus 3T | Microsoft Lumia 950 XL | Apple iPhone 7 Plus | |
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AndroBench 3-5 | |||||||
Random Read 4KB | 116.6 | 94.7 -19% | 86.7 -26% | 87.7 -25% | 123.6 6% | ||
Random Write 4KB | 15.15 | 8.77 -42% | 15.79 4% | 14.56 -4% | 74.4 391% | ||
Sequential Write 256KB | 161.3 | 142.9 -11% | 145.1 -10% | 83.4 -48% | 165.3 2% | ||
Sequential Read 256KB | 409.9 | 594 45% | 487.3 19% | 258.2 -37% | 436.4 6% | ||
Sequential Write 256KB SDCard | 29.53 | 50.4 | |||||
Sequential Read 256KB SDCard | 54 | 76.4 | |||||
BaseMark OS II | |||||||
Memory | 1747 | 3850 120% | 2072 19% | 1677 -4% | 1954 12% | 1945 11% | 1319 -24% |
Spiele
Dank der flotten Adreno-530-GPU laufen auf dem Mi Mix auch grafisch aufwendige Spiele ohne Ruckler. Mit hohen Qualitätseinstellungen konnten wir bei Asphalt 8 eine durchschnittliche Bildrate von 29 fps ermitteln, in Real Racing 3 wurden sogar 51 fps erreicht. Während es bei Asphalt 8 eine künstliche Obergrenze seitens des Spiels zu geben scheint, kann das Testgerät bei Real Racing 3 auch leistungsstarke Geräte wie das OnePlus 3 oder das Samsung Galaxy 7 Edge übertreffen.
Der große Touchscreen sowie die internen Sensoren funktionieren auch beim Spielen einwandfrei, allerdings wird je nach Positionierung der Hände der seitlich angebrachte Lautsprecher verdeckt.
Asphalt 8: Airborne | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 29 fps | ||
very low | 29 fps |
Real Racing 3 | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 51 fps | ||
low | 60 fps |
Emissionen
Temperatur
Im Idle-Betrieb erwärmt sich das Xiaomi Mi Mix auf der Rückseite mit durchschnittlichen Temperaturen von 28,6 °C kaum. Lediglich auf der Vorderseite findet im unteren Bereich eine etwas höhere Erwärmung statt. Unter Dauerlast steigen die Messwerte auf maximal 40,2 °C, was gerade angesichts der starken Performance des Mi Mix unproblematisch ist. Manche Vergleichsgeräte wie etwa das Huawei Mate 9 oder das Microsoft Lumia 950 XL entwickeln unter Last merkbar höhere Oberflächentemperaturen.
Ob mit steigender Erwärmung auch eine Leistungsreduktion des Snapdragon-821-SoC einhergeht, testen wir mit dem Akku-Test von GFXBench, der den Manhattan-Test dreißigmal in Folge durchführt und dabei neben dem Batteriestand auch die erzielte Performance protokolliert. Dieser offenbart bereits nach dem ersten Benchmark-Durchlauf einen Leistungsrückgang um rund 6 %, der nach der elften Wiederholung der Test-Sequenz zu einem dauerhaften Einbruch um 25 % im Vergleich zur Ausgangs-Performance anwächst. Dank der hohen Leistungsfähigkeit des SoC sollte im Alltag davon jedoch kaum etwas zu spüren sein.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 36.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 32 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Mit 88,4 db(A) erreicht der seitlich positionierte Mono-Lautsprecher des Xiaomi Mi Mix eine hohe Maximallaustärke. Für Smartphone- bzw. Phablet-Verhältnisse geht die Klangqualität in Ordnung, auch wenn das Testgerät hier keine neuen Bestmarken setzen kann. Der Tieftonbereich ist wie üblich nicht besonders präsent, je nach Audioinhalt wirkt der Klang aber sogar etwas räumlich und ist frei von groben Verzerrungen.
Schließt man einen Kopfhörer an den 3,5-mm-Headset-Port an wird man mit einer subjektiv einwandfreien Sound-Qualität belohnt: Weder ist ein Rauschen zu vernehmen, noch treten andere Störgeräusche auf. Die Klangcharakteristik kann zudem mit den Einstellungen „HD Sound audio“ und „Mi Sound Enhancer“ an den persönlichen Geschmack angepasst werden.
Xiaomi Mi Mix Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (88.4 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 21.8% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (10.6% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 3.2% abweichend
(+) | lineare Mitten (3.7% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 7.5% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (3.2% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (18.9% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 19% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 10% vergleichbar, 72% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 40% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 52% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Huawei Mate 9 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (83.9 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 24.1% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (11.1% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 3.2% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (8.6% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 10.4% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (3.8% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (25.2% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 58% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 35% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 74% aller getesteten Geräte waren besser, 5% vergleichbar, 20% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Frequenzdiagramm im Vergleich (Checkboxen oben an-/abwählbar!)
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Abgesehen von dem mit einem älteren, weniger energieeffizienten Snapdragon-810-SoC bestückten Microsoft Lumia 950 XL benötigen alle Vergleichsgeräte durchweg weniger Strom als das Xiaomi Mi Mix. Dies ist allerdings auch nicht weiter verwunderlich, da beim Testgerät das mit Abstand größte Display beleuchtet werden muss.
Aus / Standby | 0.08 / 0.29 Watt |
Idle | 0.87 / 2.16 / 2.28 Watt |
Last |
9.21 / 11.76 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Xiaomi Mi Mix 4400 mAh | Huawei Mate 9 4000 mAh | Samsung Galaxy S7 Edge 3600 mAh | Google Pixel XL 2016 3450 mAh | OnePlus 3T 3400 mAh | Microsoft Lumia 950 XL 3340 mAh | Apple iPhone 7 Plus 2915 mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 18% | 37% | 45% | 21% | -57% | 19% | |
Idle min * | 0.87 | 0.78 10% | 0.63 28% | 0.53 39% | 0.61 30% | 2.85 -228% | 0.77 11% |
Idle avg * | 2.16 | 2.13 1% | 1.1 49% | 1.07 50% | 1.77 18% | 2.95 -37% | 2.04 6% |
Idle max * | 2.28 | 2.17 5% | 1.56 32% | 1.12 51% | 1.81 21% | 3.26 -43% | 2.24 2% |
Last avg * | 9.21 | 6.32 31% | 5.95 35% | 5.53 40% | 6.67 28% | 8.92 3% | 4.69 49% |
Last max * | 11.76 | 6.49 45% | 6.7 43% | 6.26 47% | 10.98 7% | 9.39 20% | 8.66 26% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Dank des üppigen 4.400-mAh-Akkus erreicht das Mi Mix trotz des relativ hohen Energieverbrauchs gute Akkulaufzeiten. Im Idle-Betrieb kann das Phablet fast 30 Stunden am Stück betrieben werden, ohne dass es an die Steckdose muss – nach dem iPhone 7 Plus das beste Resultat im Vergleich. Auch mit maximal aufgedrehter Bildschirmhelligkeit und beanspruchtem SoC sind fast 5 Stunden Dauernutzung möglich – mehr bietet nur das Galaxy S7 Edge. Während der praxisnahe WLAN-Akkutest nach einer Dauer von 10 Stunden und 44 Minuten zu Ende ging – was lediglich für einen Platz im Mittelfeld genügt –, machte das Mi Mix beim Abspielen des Big-Buck-Bunny-Videos erst nach 16 Stunden und 4 Minuten schlapp und sicherte sich damit den ersten Platz in dieser Kategorie.
Zur Verlängerung der ohnehin schon ordentlichen Akkulaufzeiten kann bei Bedarf oder per Zeitsteuerung ein Energiesparmodus aktiviert werden, der Hintergrundprozesse strenger überwacht und die Synchronisation von Daten deaktiviert.
Das Mi Mix unterstützt QuickCharge 3.0 für ein möglichst zügiges Aufladen des großen Akkus. Im Lieferumfang befindet sich ein passendes Schnellladegerät, das allerdings einen Adapter benötigt, um in Europa eingesetzt werden zu können. Ein Austausch des Akkus durch den Nutzer ist nicht vorgesehen.
Xiaomi Mi Mix 4400 mAh | Huawei Mate 9 4000 mAh | Samsung Galaxy S7 Edge 3600 mAh | Google Pixel XL 2016 3450 mAh | OnePlus 3T 3400 mAh | Microsoft Lumia 950 XL 3340 mAh | Apple iPhone 7 Plus 2915 mAh | |
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Akkulaufzeit | -6% | 9% | -29% | -16% | -40% | -12% | |
Idle | 1797 | 1538 -14% | 1663 -7% | 1333 -26% | 1423 -21% | 1078 -40% | 1835 2% |
H.264 | 964 | 947 -2% | 914 -5% | 505 -48% | 810 -16% | 611 -37% | 813 -16% |
WLAN | 644 | 758 18% | 732 14% | 505 -22% | 494 -23% | 369 -43% | 587 -9% |
Last | 292 | 219 -25% | 392 34% | 230 -21% | 282 -3% | 179 -39% | 225 -23% |
Pro
Contra
Fazit
Das Highlight des Mi Mix ist zweifelsohne sein ungewöhnliches 6,4-Zoll-IPS-Display, das an drei Seiten nahezu randlos in das schicke Keramikgehäuse integriert wurde. Dieses überzeugt aber nicht nur mit seiner großen Fläche, sondern kann auch in puncto Auflösung, Helligkeit und Kontrast im Alltag bestehen. Details wie die abgerundeten Panel-Ecken lassen den Bildschirm noch eine Spur futuristischer wirken. Auch sonst befindet sich das Phablet auf der Höhe der Zeit: Mit Qualcomms Spitzen-SoC, 4 GB RAM sowie 128 GB UFS-2.0-Speicher bestückt, arbeitet das Gerät jederzeit flüssig und startet Apps ohne lange Wartezeiten. Auch an der Ausstattung gibt es dank integriertem NFC, USB-OTG, Miracast und Bluetooth 4.2 nur wenig auszusetzen. Praktisch im Alltag sind zudem der zuverlässige Fingerabdruckscanner, das mitgelieferte Leder-Case sowie der verdrehsichere USB-Typ-C-Anschluss. Schade ist, dass die Kamera ohne einen optischen Bildstabilisator auskommen muss und das in Europa häufig verwendete LTE-Band 20 nicht unterstützt wird.
In Sachen Software muss der europäische Nutzer aber Kompromisse eingehen. So bringt Xiaomis hauseigene Benutzeroberfläche zwar eine Menge nützlicher Zusatzfeatures mit sich, allerdings ist weder eine deutsche Lokalisierung verfügbar noch ist die englische Übersetzung vollständig gelungen. Zudem sind im Gegensatz zu praktisch allen hierzulande offiziell erhältlichen Android-Geräten keine Google-Dienste vorinstalliert. Abhilfe schaffen können hier allerdings alternative ROMs bzw. die nachträgliche Installation des Play-Stores.
Das Xiaomi Mi Mix setzt sich besonders durch sein innovatives Displaydesign von anderen High-End-Smartphones und -Phablets ab. Leider ist das Gerät nicht für den Betrieb in Europa optimiert, was sich an der eingeschränkten LTE-Unterstützung sowie der unvollständigen Übersetzung bemerkbar macht.
Das Mi Mix ist in Europa nur über Importeure wie unseren Leihsteller TradingShenzen verfügbar. Dort kostet es aktuell 677 Euro zuzüglich Versandkosten sowie gegebenenfalls Einfuhrumsatzsteuer. Eine interessante Alternative ist sicherlich Huaweis neuer Phablet-Sprössling Mate 9, der derzeit ab rund 700 Euro zu haben ist. Bei diesem muss der Käufer zwar auf den außergewöhnlichen Bildschirm des Testgeräts verzichten, allerdings gibt es keine Probleme mit europäischen LTE-Netzen oder der an chinesische Gegebenheiten angepassten Benutzeroberfläche.
Xiaomi Mi Mix
- 02.01.2017 v6 (old)
Andreas Kilian