Test Xiaomi 12 Pro - Starkes Premium-Smartphone mit Snapdragon 8 Gen. 1
Die Xiaomi-12-Serie ist in Europa noch nicht erhältlich und lässt noch auf sich warten, sodass wir hier das Spitzenmodell der Highend-Modellreihe als Import-Version testen. Das Xiaomi 12 Pro setzt in allen Bereichen auf Spitzentechnologie und ist in verschiedenen Speichervarianten verfügbar. Die Wahl kann auf 8 oder 12 GB Arbeitsspeicher sowie 128 beziehungsweise 256 GB internen Speicher fallen. Eine optionale Speichererweiterung mittels microSD-Karte ist jedoch nicht möglich.
Im Vergleich zum Vorgänger hat sich vor allem das Kamera-Setup verbessert. Zum einen ersetzt Xiaomi den Samsung Hauptsensor durch einen von Sony und rüstet sowohl den Ultraweitwinkel als auch das Teleobjektiv mit 50-MP-Sensoren von Samsung aus. Angetrieben wird das Smartphone vom topaktuellen Qualcomm Snapdragon 8 Gen. 1 und ist das erste verfügbare Handy mit dem Spitzen-SoC aus Kalifornien. Ebenso verspricht das Display eine verbesserte adaptive Steuerung der Bildwiederholrate sowie noch mehr Helligkeit.
Da das Xiaomi 12 Pro das erste Flaggschiff-Smartphone des Jahres 2022 ist, muss es sich vor allem mit den Vorjahresmodellen messen. Zu denen zählen unter anderem das iPhone 13 Pro Max, das Samsung Galaxy S21 Ultra und das Oppo Find X3 Pro. Aber auch günstigere Smartphones wie das Motorola Edge 20 Pro oder das Google Pixel 6 fallen in eine ähnliche Preisklasse wie Xiaomis neues Aushängeschild.
mögliche Konkurrenten im Vergleich
Bew. | Datum | Modell | Gewicht | Laufwerk | Größe | Auflösung | Preis ab |
---|---|---|---|---|---|---|---|
87.6 % v7 (old) | 02 / 2022 | Xiaomi 12 Pro SD 8 Gen 1, Adreno 730 | 204 g | 256 GB UFS 3.1 Flash | 6.73" | 3200x1440 | |
86.9 % v7 (old) | 10 / 2021 | Motorola Edge 20 Pro SD 870, Adreno 650 | 185 g | 256 GB UFS 3.1 Flash | 6.70" | 2400x1080 | |
90.4 % v7 (old) | 02 / 2021 | Samsung Galaxy S21 Ultra Exynos 2100 5G, Mali-G78 MP14 | 227 g | 128 GB UFS 3.1 Flash | 6.80" | 3200x1440 | |
90.5 % v7 (old) | 10 / 2021 | Apple iPhone 13 Pro Max A15, A15 GPU 5-Core | 238 g | 128 GB NVMe | 6.70" | 2778x1284 | |
89.2 % v7 (old) | 06 / 2021 | Xiaomi Mi 11 Ultra SD 888 5G, Adreno 660 | 234 g | 256 GB UFS 3.1 Flash | 6.81" | 3200x1440 | |
88.9 % v7 (old) | 03 / 2021 | Oppo Find X3 Pro SD 888 5G, Adreno 660 | 193 g | 256 GB UFS 3.1 Flash | 6.70" | 3216x1440 |
Gehäuse - Glas und Kunstleder stehen zur Wahl
Das Xiaomi 12 Pro ist in vier Farbvarianten verfügbar. Die Modelle in Schwarz, Blau und Pink besitzen eine Glasrückseite und sind dadurch ein Gramm schwerer als das grüne Smartphone mit sogenanntem veganem Leder. Dieses ist im Gegenzug einen halben Millimeter dicker und soll eine Bauhöhe von 8,66 Millimeter erreichen. Wir messen bei unserem Testgerät jedoch 9,1 Millimeter, wahrscheinlich nimmt Xiaomi für diese Angabe einen Mittelwert der abgerundeten Kanten.
Das Kameraplateau besitzt eine Höhe von 1,45 Millimetern, die Hauptoptik ragt zusätzliche 1,05 Millimeter empor. Wer das 12 Pro flach auf den Tisch legt, muss sich deshalb mit einem linksseitigen Wippeln arrangieren, was mit dem mitgelieferten Silikonbumper sogar noch ausgeprägter ausfällt.
Die Verarbeitung des Xiaomi Smartphones gefällt uns richtig gut. Die Spaltmaße sind sehr gleichmäßig und enganliegend. Die Materialauswahl wirkt hochwertig, wenn auch das Kunstleder optisch zwar gut aussieht, haptisch jedoch eher an Plastik mit etwas Weichmacher erinnert. Der matte Aluminiumrahmen wirkt dafür umso eleganter. Bei den Verwindungsversuchen hätten wir etwas mehr Widerstand erwartet, und das Xiaomi 12 Pro knarzt und knistert ziemlich laut.
Schade ist zudem die fehlende IP-Zertifizierung. Zwar befindet sich am SIM-Schlitten, welcher aus Kunststoff gefertigt ist, ein dünner Dichtungsring, bei wasserdichten Smartphones ist dieser jedoch für gewöhnlich wesentlich dicker. Die Schachtabdeckung schließt zwar bündig mit dem Rahmen ab, hat jedoch nicht exakt dieselbe Farbe wie dieser.
Ausstattung - Xiaomi 12 Pro nur mit USB 2.0
Erwartungsgemäß besitzt das Xiaomi 12 Pro weder eine Audioklinke noch einen microSD-Slot. Etwas schade ist es jedoch, dass weiterhin nur ein USB-2.0-Anschluss zum Einsatz kommt. Dieser ist nicht nur wesentlich langsamer als die Konkurrenz mit USB 3.2, sondern beherrscht auch keine kabelgebundene Bildausgabe, wohl aber OTG und Tethering.
Abgesehen von einem Radioempfänger zeigt sich das Xiaomi 12 Pro ansonsten ziemlich komplett. So sind Bluetooth 5.2, NFC und ein IR-Blaster an Bord. Jedoch verzichtet Xiaomi weiterhin auf die Integration eines UWB-Chips, welcher bislang nur im Mix 4 zu finden ist.
Software - Android 12 mit MIUI 13
Das Xiaomi 12 Pro wird mit Android 12 und der hauseigenen Benutzeroberfläche MIUI 13 ausgeliefert. Da es sich bei unserem Testgerät um ein chinesisches Modell handelt, ist die Sprachauswahl recht eingeschränkt, und die meisten Nutzer in der westlichen Hemisphäre werden wohl auf Englisch zurückgreifen müssen.
Entsprechend sind GetApps und viele chinesische Anwendungen vorinstalliert. Auch die Tastaturlayouts sind anfangs etwas gewöhnungsbedürftig und sollten schnell durch ein anderes wie beispielsweise GBoard oder Swift ersetzt werden. Auch wenn es für den chinesischen Raum nicht notwendig ist, finden sich auf dem Xiaomi 12 Pro bereits alle notwendigen Google Dienste, lediglich der Play Store muss noch installiert werden, dann kann es eigentlich auch schon fast in gewohnter Manier losgehen.
Etwas nervig ist der sogenannte Content Launcher, welcher durch das Wischen vom unteren Bildrand eingeblendet wird und einen, mangels Sprachkenntnisse, nicht näher definierbaren Feed einblendet. In den Homescreen-Einstellungen kann dieser jedoch gegen eine Suchfunktion ersetzt oder vollständig deaktiviert werden. Freunde des App-Drawlers können diesen dort ebenfalls einschalten.
Eine DRM-Zertifizierung kann das Xiaomi Smartphone ebenfalls vorweisen. Entsprechend geschützte Inhalte können also in hoher Qualität konsumiert werden, sofern der entsprechende Dienst das 12 Pro auch unterstützt. Mit Netflix war dies problemlos möglich, und selbst DolbyVision wurde angeboten.
Wer seine Daten sichern möchte, dem legt Xiaomi ziemlich häufig seinen eigenen Cloud-Dienst ans Herz, alternativ kann jedoch auch Google Drive genutzt werden. Zusätzlich lassen sich Backups via USB an einem Computer machen oder auf einem externen Datenträger abgelegen. Bei der kabelgebundenen Variante kann der alte USB-Standard schnell zur echten Geduldsprobe werden.
Etwas ungewiss ist die Verteilung von Updates. Während des Tests haben wir zwar bereits eins erhalten, jedoch sind die Sicherheitspatches noch auf dem Stand vom 1. Dezember 2021. Monatliche Patches sind also eher nicht zu erwarten, wohl aber noch das eine oder andere Versions-Update. Konkrete Aussagen dazu seitens Xiaomi gibt es dazu bislang nicht.
Kommunikation und GNSS - Xiaomi 12 Pro kommt ohne LTE-Band 20
Das Xiaomi 12 Pro hat nominell eines der leistungsfähigsten Modems integriert: das Snapdragon-X65-5G-Modem-RF-System. Jedoch zeigt sich bereits auf dem Datenblatt eine für dieses Preissegment recht dünne Frequenzbandunterstützung, und es wird lediglich 5G-Sub6 angeboten. Bei den LTE-Bänder fehlt vor allem das in Europa wichtige Band 20. In Ballungsgebieten macht dies in der Regel keine Probleme, und während des Tests in der Großstadt konnten wir keine Einschränkungen feststellen, jedoch kann sich dies vor allem in ländlichen Bereichen schnell ändern. Bei einer kommenden globalen Version ist dieses Defizit nicht zu erwarten.
Für die WLAN-Anbindung unterstützt das Xiaomi Smartphone alle gängigen IEEE-802.11-Standards, inklusive aktuellem WiFi 6E. Im Test mit unseren Referenzrouter Asus ROG Rapture GT-AXE11000 war es jedoch nicht möglich, das 6-GHz-Band zu nutzen, was wahrscheinlich auf die fehlende Unterstützung der noch jungen europäischen 6E-Spezifikationen zurückzuführen ist. Im WiFi-6-Netz zeigt das Xiaomi 12 Pro jedoch hohe Übertragungsraten und ist vor allem beim Empfang von Daten sehr stabil. Das Senden gelingt zwar ebenfalls flott, jedoch ist die Geschwindigkeit diesbezüglich weniger konstant, wenn auch dieser Umstand im Alltag nicht spürbar ist.
In puncto GNSS-Support zeigt sich das Xiaomi 12 Pro vorbildlich und beherrscht GPS, Glonass, BeiDou, QZSS, NavIC sowie SBAS mit allen verfügbaren Frequenzen. Ein Satfix gelingt im Freien praktisch sofort und ist direkt sehr genau. Im Gebäude dauert es zwar einen kurzen Moment länger, jedoch ist die Ortung auch dort sehr exakt.
Auf einer kleinen Radtour muss sich das Xiaomi Smartphone dem Vergleich mit der Garmin Venu 2 Smartwatch stellen. Auf der Gesamtstrecke von über fünf Kilometern liegen die beiden Geräte nur 90 Meter auseinander. Bei einer Betrachtung des detaillierten Streckenverlaufs sind diese bei der Seeumrundung sehr dicht beieinander, lediglich am Wendepunkt zeigen beide Tracker an unterschiedlichen Stellen Abweichungen. Im Alltag sollte das 12 Pro jedoch eine sehr zuverlässig Wegführung ermöglichen und ist auch für andere Ortungsaufgaben bestens geeignet.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Das Xiaomi 12 Pro offeriert vollwertiges Dual-SIM mit zwei Nano-SIM-Karten, eine eSIM wird nicht unterstützt, lediglich Xiaomis eigene Mi SIM, die jedoch nur in China funktioniert. Features wie VoLTE und WLAN-Anrufe sind vorhanden, eine Verwaltung von SIP-Konten ist nicht ins System integriert.
Durch die chinesische Software ist ein Anruf-Rekorder in die Telefonie-App integriert, die angepriesenen AI-Funktionen sind jedoch ausschließlich in chinesischer Sprache. Die Sprachqualität ist enttäuschend. Zwar bleibt der Nutzer beziehungsweise die Nutzerin stets verständlich, jedoch klingt die eigene Stimme dumpf und wird häufig von kleinen elektronischen Rückkopplungen oder gar Unterbrechungen begleitet. Zu Beginn ist auch gerne mal ein Hallen zu hören, welches jedoch im weiteren Verlauf verschwindet. Eine Unterdrückung von Störgeräuschen ist vorhanden und dämpft diese zumindest so gut ab, dass selbst in lauten Umgebungen das Gespräch fortgeführt werden kann, jedoch ist die Nutzerin/der Nutzer des 12 Pro teilweise nur abgehakt zu verstehen und wird manchmal sogar komplett ausgeblendet.
Der Lautsprecher liefert eine ordentliche Leistung in stillen Umgebungen. Zwar klingt die Stimme des Nutzers auch hier etwas dumpf und wird von einem leichten Rauschen begleitet, jedoch bleibt die Gesprächsqualität auch mit einem größeren Abstand von bis zu zwei Metern auf einem konstanten Niveau.
Kameras - 182 MPix für das Xiaomi 12 Pro
Die Frontkamera des Xiaomi 12 Pro löst mit üppigen 32 MPix (Sensor: OmniVision OV32B40) auf und stellt diese auch vollständig für Fotos zur Verfügung, welche in den Seitenvorformaten 4:3, 16:9 und über den vollständigen Bildschirm aufgenommen werden können. Aufnahmen besitzen einen entsprechend hohen Detailgrad und sehen ansprechend aus. Der Beauty-Modus ist voreingestellt, kann in den Einstellungen jedoch auch vollständig deaktiviert oder nach den eigenen Vorlieben angepasst werden. Außerdem können sogenannten Cinematic Effects über das Bild gelegt werden. Wer den Porträtmodus nutzt, bekommt eine ordentliche Freistellung des Motivs, jedoch steht dann kein HDR zur Verfügung.
Videos werden bestenfalls in FullHD (1.920 x 1.080 Pixel) mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet; es gibt eine optionale automatische Untertitelfunktion, welche im Test jedoch nicht so recht überzeugen kann.
Hauptkameras
Die drei Sensoren auf der Rückseite können alle auf einen 50-MPix-Sensor zurückgreifen. Jedoch handelt es sich bei dem der Hauptkamera um einen Sony IMX707 (Pixelgröße: 1,22 µm), während die beiden zusätzlichen Sensoren jeweils einen Samsung S5KJN1 (Pixelgröße: 0,64 µm) nutzen, welche wesentlich kleiner sind.
Die Abbildungsqualität des Hauptsensors ist nominell gut, jedoch übertreibt es Xiaomi arg mit Kontrast und Schärfe, was für etwas zu dunkle Aufnahmen sorgt und die Dynamik unnötig verringert. Das kann aber auch den asiatischen Vorlieben geschuldet sein, denn die Farben werden zusätzlich stark gesättigt, vor allem Grüntöne springen förmlich ins Auge. Mit der GCam-App oder anderen Kamera-Anwendungen sollten bessere Ergebnisse möglich und die kommende globale Version wird diesbezüglich sicherlich ebenfalls anders ausbalanciert sein.
Der Ultraweitwinkelsensor liefert richtig gute Aufnahmen. Die Linsenwölbungen werden sauber korrigiert, und es können auch in den Randbereichen keine chromatischen Aberrationen festgestellt werden. Durch die hohe Auflösung ist auch die Tiefenschärfe ansprechend. Mit einem integrierten Makromodus hätte Xiaomi hier noch das i-Tüpfelchen kredenzen können.
Der zweifache optische Zoom komplettiert das Kamera-Trio des Xiaomi 12 Pro. Leider besitzt diese Optik, im Gegensatz zur Hauptkamera, keine optische Bildstabilisierung (OIS). Die Abbildungsleistung ist bei Tageslicht ordentlich, in höheren Vergrößerungsstufen verwackeln Aufnahmen jedoch schnell. Der 20-fache Digitalzoom ist auf dem Datenblatt zwar nett, im Alltag wird er jedoch eher selten zum Einsatz kommen, da die Qualität sehr bescheiden ausfällt.
Über den Pro-Modus können die Einstellungen auch manuell getätigt und Fotos im RAW-Format aufgenommen werden.
Der Videomodus erlaubt Aufnahmen mit einer Auflösung von 8k, jedoch ausschließlich mit 24 Bildern pro Sekunde und begrenzt auf sechs Minuten. Immerhin können diese in HDR10 erstellt werden, jedoch steht nur der Hauptsensor in dieser Auflösung zur Verfügung.
Wem Ultra HD ausreicht, der kann auf alle drei Objektive zurückgreifen und zwischen 30 und 60 fps wählen, optional steht auch HDR10+ zur Verfügung. Während der Aufnahme kann jedoch nicht zwischen den Sensoren umgeschaltet werden. Wer die besonders stabile Steady-Stabilisierungen nutzen möchte, muss sich mit 1.080p sowie fixen 30 fps begnügen. Die kleine HD-Auflösung steht zwar ebenfalls zur Verfügung, aber auch diese ist auf 30 fps beschränkt. Schade ist hier, dass eigentlich nur die 8k-Aufnahmen in 24p aufgezeichnet werden können. Warum Xiaomi bei den anderen Auflösungen darauf verzichtet, ist ein wenig unverständlich.
Der Pro-Modus ist ebenfalls fürs Filmen nutzbar und ähnlich aufgebaut wie beim Fotografieren, nur dass zusätzlich ein kleines Histogramm sowie der Pegel für die Mikrofone eingeblendet werden.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
HauptkameraHauptkameraUltraweitwinkel5-facher ZoomLow-LightUnter kontrollierten Lichtbedingungen gelingt dem Xiaomi 12 Pro eine ordentliche Abbildung unseres Testcharts mit einer scharfen Darstellung. Dabei zeigt das Smartphone eine wesentlich sanftere Kontrastdarstellung als im Alltag.
Bei den Farben übertreibt es das 12 Pro teilweise und übersättigt diese sehr stark. Bei dunklem Grün wird so ein DeltaE von über 24 erreicht, was weit weg von einer natürlichen Darstellung ist. Der Weißabgleich ist zwar etwas wärmer als das Soll vorgibt, jedoch gefällt uns dies sehr gut.
Zubehör und Garantie
Der Hersteller gewährt auf das Xiaomi eine zwölfmonatige Garantie, davon unberührt bleibt die Händlergewährleistung. Eine spezielle Versicherung oder Garantieverlängerung offeriert Xiaomi nicht.
Im Lieferumfang des Xiaomi 12 Pro liegt neben dem Smartphone ein modulares 120-Watt-Netzteil, das passende USB-Kabel (Typ-A zu Typ-C), ein SIM-Werkzeug sowie ein transparenter Silikonbumber. Spezielles Zubehör offeriert der Hersteller nicht, Hüllen können aber von Drittanbietern erworben werden.
Eingabegeräte & Bedienung - Schneller Fingerprint und 480 Hz
Der kapazitive Touchscreen des Xiaomi 12 Pro erkennt bis zu zehn Eingaben gleichzeitig, besitzt eine Abtastrate von hohen 480 Hz und wird von widerstandsfähigem Corning Gorilla Glas Victus geschützt. Von Werk aus ist bereits eine recht dicke Displayschutzfolie aufgetragen, deren Kanten sich im Randbereich etwas zu hart anfühlen. Die Gleiteigenschaften sind zwar dennoch gut, ohne die Folie jedoch wesentlich angenehmer. Eingaben werden so oder so prompt und exakt umgesetzt.
Xiaomi installiert einige chinesische Keyboards vor, welche schnellstmöglich durch ein passenderes Layout aus dem Play Store ersetzt werden sollten. Danach ist praktisch kein Unterschied gegenüber einer globalen Variante spürbar.
Der Fingerabdrucksensor wurde von Xiaomi unter dem Display versteckt. Zwar handelt es sich dabei lediglich um einen optischen Sensor, jedoch präsentiert sich dieser im Test als sehr zuverlässig und entsperrt das Smartphone ebenfalls schnell aus dem Standby. Alternativ oder zusätzlich kann eine Gesichtserkennung genutzt werden, welche gefühlt noch einen Hauch schneller ist. Durch die MIUI 13 verspricht Xiaomi weitere Machine-Learning-Algorithmen, welche die Sicherheit der 2D-Erkennung über die Frontkamera verbessern sollen.
Display - Hell, akkurat und mit bis zu 120 Hz
Das Xiaomi 12 Pro besitzt ein 6,73 Zoll (17,09 cm, 109,35 cm²) großes AMOLED-Display, welches maximal mit 3.200 x 1.440 Bildpunkten (WQHD+) auflöst und dann eine enorm hohe Pixeldichte von 521 ppi ermöglicht. Dies muss jedoch erst in den Einstellungen aktiviert werden, denn voreingestellt ist die kleinere FullHD-Plus-Auflösung (2.400 x 1.080 Pixel, 391 ppi). Wer sich für die höhere Variante entscheidet, hat zusätzlich die Option, diese automatisch vom System anpassen zu lassen, um den Akku weniger zu beanspruchen.
Die Bildwiederholrate des LTPO-2.0-Panels wird adaptiv vom System zwischen 10 und 120 Hz gesteuert. Alternativ hat der Nutzer die Wahl, diese fix auf 60, 90 oder 120 Hz einzustellen. Seine maximale Helligkeit erreicht das Xiaomi 12 Pro nur mit aktiviertem Umgebungslichtsensor, welcher im Test recht flott arbeitet und sich schnell auf neue Lichtsituationen einstellt.
Auf einer reinweißen Fläche erreicht das AMOLED-Panel bis zu 959 cd/m² in der Bildmitte. Findet eine gleichmäßige Verteilung von hellen und dunklen Flächen auf dem Display statt, klettert die Leuchtkraft deutlich höher und erreicht bei APL50 1.279 cd/m², bei APL25 1.356 cd/m² und bei APL10 1.377 cd/m². Damit bleibt Xiaomi jedoch immer noch knapp unterhalb der Angabe, was maximal möglich sein soll (1.500 cd/m²). Wer die Helligkeit lieber manuell regelt, dem stehen höchsten 479 cd/m² zur Verfügung.
Wie alle OLEDs flackert auch das des Xiaomi 12 Pro dauerhaft. Bei minimaler Panel-Leuchtkraft messen wir eine Frequenz zwischen 181,2 und 367,6 Hz, deren Periodenverlauf mit zunehmender Helligkeit enger zusammenrückt und zunehmend flacher wird. Einen Anti-Flacker-Modus hat Xiaomi nicht fest im System verankert, sondern lässt sich nur über die Entwickler-Optionen erreichen.
Außerdem ist ein Blaulichtfilter (Reading Mode) an Bord, welcher sich bezüglich der dargestellten Farbtemperatur anpassen und zusätzlich auch zeitlich steuern lässt. Das Panel unterstützt zudem alle gängigen HDR-Standards: HLG, HDR10, HDR10+ sowie Dolby Vision.
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Ausleuchtung: 96 %
Helligkeit Akku: 959 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 1.1 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 1.9 | 0.5-98 Ø5.2
99.8% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.22
Xiaomi 12 Pro AMOLED, 3200x1440, 6.7" | Samsung Galaxy S21 Ultra Dynamic AMOLED 2X, 3200x1440, 6.8" | Apple iPhone 13 Pro Max OLED, 2778x1284, 6.7" | Xiaomi Mi 11 Ultra AMOLED, 3200x1440, 6.8" | Oppo Find X3 Pro AMOLED, 3216x1440, 6.7" | Motorola Edge 20 Pro OLED, 2400x1080, 6.7" | |
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Bildschirm | -18% | 25% | -12% | 7% | -13% | |
Helligkeit Bildmitte | 959 | 910 -5% | 1049 9% | 891 -7% | 759 -21% | 666 -31% |
Brightness | 977 | 913 -7% | 1060 8% | 888 -9% | 776 -21% | 644 -34% |
Brightness Distribution | 96 | 98 2% | 98 2% | 99 3% | 94 -2% | 93 -3% |
Schwarzwert * | ||||||
Delta E Colorchecker * | 1.1 | 2 -82% | 0.78 29% | 1.9 -73% | 0.8 27% | 1.4 -27% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 3.1 | 3.1 -0% | 1.72 45% | 3.7 -19% | 1.8 42% | 2.65 15% |
Delta E Graustufen * | 1.9 | 2.2 -16% | 0.8 58% | 1.3 32% | 1.6 16% | 1.9 -0% |
Gamma | 2.22 99% | 2.06 107% | 2.181 101% | 2.3 96% | 2.23 99% | 2.209 100% |
CCT | 6498 100% | 6512 100% | 6559 99% | 6527 100% | 6512 100% | 6646 98% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 367.6 Hz | ||
Das Display flackert mit 367.6 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) . Die Frequenz von 367.6 Hz ist relativ hoch und sollte daher auch bei den meisten Personen zu keinen Problemen führen. Empfindliche User sollen laut Berichten aber sogar noch bei 500 Hz und darüber ein Flackern wahrnehmen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8710 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Mit dem Fotospektrometer und der Analyse-Software CalMAN überprüfen wir die Darstellungsgenauigkeit des AMOLED-Displays, welches eine Farbtiefe von 10 Bit vorweisen kann. Die natürlichste Abbildungsleistung erreicht das Xiaomi 12 Pro jedoch im Natural-Modus, welcher den vergleichsweise kleinen sRGB-Farbraum nutzt. Dort ist die DeltaE-Abweichung kaum der Rede wert, und der Weißabgleich ist nahe am Optimum.
Der Vivid-Modus nutzt zwar den großen DCI-P3-Farbraum, besitzt aber einen kühleren Weißabgleich und sättigt Farben kräftiger.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
2.4 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 1.2 ms steigend | |
↘ 1.2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 9 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
7.2 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 3.6 ms steigend | |
↘ 3.6 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 16 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Für den Einsatz im Freien zeigt sich das Xiaomi 12 Pro bestens gerüstet. Das Display spiegelt nicht übermäßig stark und es besitzt enorm viele Helligkeitsreserven.
Wie aber im späteren Verlauf des Tests noch detaillierter geschildert, kann die schwache Wärmeableitung jedoch dazu führen, dass das System an heißen Tagen entscheidet, das Panel herunterzudimmen, um einer Überhitzung zuvorzukommen.
Die Blickwinkelstabilität des AMOLED-Displays ist erwartungsgemäß sehr gut. Lediglich bei sehr flachen Betrachtungswinkeln auf das Xiaomi 12 Pro zeigt sich ein Abfall der Helligkeit, und ein türkiser Farbschleier legt sich über den dargestellten Inhalt.
Leistung - Snapdragon 8 Gen. 1 für das Xiaomi 12 Pro
Das Xiaomi 12 Pro ist das erste erwerbbare Smartphone mit Qualcomms Spitzen-SoC für 2022, dem Snapdragon 8 Gen. 1. Xiaomi stellt dem Chipsatz je nach Ausstattungsvariante 8 oder 12 GB LPDDR5-Arbeitsspeicher zur Seite, bei unserem Testgerät handelt es sich um das Modell mit 12 GB RAM. Als integrierte Grafikeinheit kommt die Adreno 730 zum Einsatz.
Die reine CPU-Performance ist dabei gegenüber dem Vorgänger-Chipsatz nur leicht angestiegen, und das Xiaomi 12 Pro liegt im Geekbench leicht hinter dem Referenzdesign von Qualcomm. Bei der GPU-Leistung sollte es anders aussehen, hier sind vor allem bei der Nutzung der Vulkan-API signifikante Steigerungen gegenüber der Adreno 660 des Snapdragon 888 zu erwarten. Dies bestätigt sich auch im Test, und in den 3DMark-Graphics-Tests erreicht das 12 Pro zwischen 13 und 83 Prozent mehr Leistung, wobei die geringeren Zuwächse jenen Tests mit der älteren OpenGL-ES-Schnittstelle zuzuordnen sind. Ähnlich verhält es sich im GFXBench. Jedoch bleibt das Xiaomi 12 Pro dabei deutlich unterhalb seiner Möglichkeiten. Vor allem in den aktuellen Testszenarien des GFXBench (Aztec Ruins) ist das Referenzdesign bis zu 44 Prozent schneller, was wahrscheinlich auf eine schlechte Kühlung zurückzuführen ist.
GFXBench 3.1 | |
on screen Manhattan ES 3.1 Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi 12 Pro | |
Samsung Galaxy S21 Ultra | |
Apple iPhone 13 Pro Max | |
Motorola Edge 20 Pro | |
Xiaomi Mi 11 Ultra | |
Oppo Find X3 Pro | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1 (50 - 121, n=16) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (3.7 - 166, n=173, der letzten 2 Jahre) | |
1920x1080 Manhattan ES 3.1 Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi 12 Pro | |
Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1 Reference | |
Samsung Galaxy S21 Ultra | |
Apple iPhone 13 Pro Max | |
Motorola Edge 20 Pro | |
Xiaomi Mi 11 Ultra | |
Oppo Find X3 Pro | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1 (95 - 175, n=17) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (8.3 - 365, n=173, der letzten 2 Jahre) |
Basemark ES 3.1 / Metal - offscreen Overall Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi 12 Pro | |
Samsung Galaxy S21 Ultra | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1 (2293 - 2663, n=2) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (205 - 7616, n=57, der letzten 2 Jahre) |
Bei den System-Benchmarks präsentiert sich das Xiaomi 12 Pro zwar gut, bleibt jedoch hinter den Erwartungen zurück. Im AnTuTu fällt der Abstand zur Konkurrenz großzügig aus, jedoch gelingt dem Xiaomi Smartphone nicht der Sprung in den siebenstelligen Punktebereich. Im PCMark ist es sogar 23 Prozent langsamer als das Referenzdesign. Das ist zum einen auf die MIUI zurückführbar als auch auf die Wärmeentwicklung des SoCs. Dies bestätigen auch die Erfahrungen im Alltag, denn es kommt selbst bei der Navigation durch das System immer wieder mal zu kleinen Mikrorucklern.
Bei der AI-Beschleunigung lässt das 12 Pro jedoch die Muskeln spielen und kann die versammelte Konkurrenz deutlich hinter sich lassen.
Antutu v9 - Total Score | |
Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1 Reference | |
Xiaomi 12 Pro | |
Asus ROG Phone 5 | |
Xiaomi Mi 11 Ultra | |
Apple iPhone 13 Pro Max | |
Samsung Galaxy S21 Ultra | |
Google Pixel 6 | |
Motorola Edge 20 Pro |
PCMark for Android - Work 3.0 | |
Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1 Reference | |
Asus ROG Phone 5 | |
Samsung Galaxy S21 Ultra | |
Xiaomi Mi 11 Ultra | |
Xiaomi 12 Pro | |
Motorola Edge 20 Pro | |
Google Pixel 6 |
UL Procyon AI Inference for Android - Overall Score NNAPI | |
Xiaomi 12 Pro | |
Google Pixel 6 | |
Asus ROG Phone 5 | |
Motorola Edge 20 Pro | |
Samsung Galaxy S21 Ultra |
AImark - Score v2.x | |
Xiaomi Mi 11 Ultra | |
Samsung Galaxy S21 Ultra | |
Asus ROG Phone 5 | |
Apple iPhone 13 Pro Max | |
Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1 Reference | |
Xiaomi 12 Pro | |
Google Pixel 6 | |
Motorola Edge 20 Pro |
Die Browser-Performance des Xiaomi 12 Pro ist erwartungsgemäß hoch, und das Surfen im Web geht flott von der Hand, wenn auch hier in den Benchmarks keine Spitzenwerte erreicht werden.
Jetstream 2 - Total Score | |
Apple iPhone 13 Pro Max (Safari 15) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (13.8 - 387, n=169, der letzten 2 Jahre) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1 (72.8 - 134.6, n=16) | |
Xiaomi Mi 11 Ultra (Chrome91) | |
Motorola Edge 20 Pro (Chrome 94) | |
Xiaomi 12 Pro (Chrome 97) | |
Samsung Galaxy S21 Ultra (Chrome 88) |
JetStream 1.1 - Total Score | |
Apple iPhone 13 Pro Max (Safari 15) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1 (121.9 - 237, n=11) | |
Motorola Edge 20 Pro (Chrome 94) | |
Xiaomi Mi 11 Ultra (Chrome91) | |
Xiaomi 12 Pro (Chrome 97) | |
Oppo Find X3 Pro (Chrome 89) | |
Samsung Galaxy S21 Ultra (Chrome 88) |
Speedometer 2.0 - Result | |
Apple iPhone 13 Pro Max (Safari 15) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (15.2 - 569, n=152, der letzten 2 Jahre) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1 (64.4 - 129.3, n=16) | |
Xiaomi Mi 11 Ultra (Chrome91) | |
Samsung Galaxy S21 Ultra (Chrome 88) | |
Xiaomi 12 Pro (Chrome 97) | |
Motorola Edge 20 Pro (Chrome 94) |
WebXPRT 3 - Overall | |
Apple iPhone 13 Pro Max (Safari 15) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (38 - 347, n=79, der letzten 2 Jahre) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1 (79 - 193, n=15) | |
Xiaomi Mi 11 Ultra (Chrome91) | |
Samsung Galaxy S21 Ultra (Chrome 88) | |
Oppo Find X3 Pro (Chrome 89) | |
Motorola Edge 20 Pro (Chrome 94) | |
Xiaomi 12 Pro (Chrome 97) |
Octane V2 - Total Score | |
Apple iPhone 13 Pro Max (Safari 15) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1 (27730 - 50626, n=17) | |
Motorola Edge 20 Pro (Chrome 94) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=210, der letzten 2 Jahre) | |
Xiaomi Mi 11 Ultra (Chrome91) | |
Xiaomi 12 Pro (Chrome 97) | |
Oppo Find X3 Pro (Chrome 89) | |
Samsung Galaxy S21 Ultra (Chrome 88) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Samsung Galaxy S21 Ultra (Chrome 88) | |
Xiaomi Mi 11 Ultra (Chrome91) | |
Oppo Find X3 Pro (Chrome 89) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=167, der letzten 2 Jahre) | |
Xiaomi 12 Pro (Chrome 97) | |
Motorola Edge 20 Pro (Chrome 94) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1 (814 - 1440, n=16) | |
Apple iPhone 13 Pro Max (Safari 15) |
Sunspider - 1.0 Total Score | |
Samsung Galaxy S21 Ultra (Chrome 88) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1 () | |
Xiaomi 12 Pro (Chrome 97) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (134.3 - 197, n=5, der letzten 2 Jahre) |
* ... kleinere Werte sind besser
Die Speichergeschwindigkeit des UFS-3.1-Speichers im Xiaomi 12 Pro ist rasant und zeigt sich in nahezu allen Bereichen verbessert, lediglich beim sequenziellen Lesen wird kein Spitzenwert erreicht, was im Alltag aber nicht spürbar ist.
Xiaomi 12 Pro | Motorola Edge 20 Pro | Samsung Galaxy S21 Ultra | Xiaomi Mi 11 Ultra | Oppo Find X3 Pro | Durchschnittliche 256 GB UFS 3.1 Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
AndroBench 3-5 | -33% | -15% | -19% | -24% | -14% | -7% | |
Sequential Read 256KB | 1620 | 1699 5% | 1710 6% | 1928 19% | 1779 10% | 1742 ? 8% | 1894 ? 17% |
Sequential Write 256KB | 1465 | 723 -51% | 1077 -26% | 756 -48% | 759 -48% | 1160 ? -21% | 1476 ? 1% |
Random Read 4KB | 324.9 | 245.7 -24% | 316.7 -3% | 259.3 -20% | 273.3 -16% | 286 ? -12% | 278 ? -14% |
Random Write 4KB | 448.9 | 179.6 -60% | 279.5 -38% | 329.7 -27% | 267.1 -40% | 319 ? -29% | 312 ? -30% |
Spiele - Schwache Kühlung kann den Spielspaß bremsen
Die Adreno 730 im Xiaomi 12 Pro ist nominell eine der stärksten Grafikeinheiten, welche zum Zeitpunkt des Tests in einem Android Smartphone vorhanden sein kann. Vor allem die Vulkan-Performance wurde erheblich verbessert, und HFR-Gaming sollte ohne Einschränkungen möglich sein.
Mit GameBench haben wir drei Spiele genauer analysiert, leider kann das 12 Pro die Erwartungen nicht erfüllen. Während bei PUBG Mobile im Ultra-HD-Setting das Spielerlebnis bei 40 fps stabil bleibt, zeigen sich in den geringeren Detailstufen mit höheren Frame-Raten immer wieder Drops, die auch als Ruckler sichtbar werden.
Ähnlich verhält es sich in den höheren Detailstufen bei Genshin Impact, welche mit maximal 35 fps jedoch nicht sonderlich hoch ausfallen. Ein Galaxy S21 Ultra schafft hier in der Regel mehr als 55 fps. Wird ein niedriges Preset gewählt, startet das Xiaomi 12 Pro zwar mit 60 fps, stürzt aber bereits nach kurzer Zeit auf 35 fps ab und zeigt dann immer wieder ein kleines Hakeln.
Wild Rift läuft zwar sehr stabil, jedoch unterstützt das Xiaomi Handy nur bis zu 60 fps, 90 oder gar 120 Bilder pro Sekunde sind in den Einstellungen nicht auswählbar. Das kann ein Galaxy S21 FE besser, welchem eine ruckelfreie Darstellung mit 120 fps gelingt.
Emissionen - Ein Festival der Sinne
Temperatur
Die Oberflächentemperaturen des Xiaomi 12 Pro bleiben im Leerlauf angenehm kühl. Unter andauernder Last steigen die Werte erwartungsgemäß an, jedoch ist die Verteilung sehr gleichmäßig, und die Temperaturen bleiben im handwarmen Bereich.
Anders sieht es im Inneren des Smartphones aus: Der angepriesene große Kühlkörper des Smartphones wird der Wärmeentwicklung nicht ganz Herr. So zeigt das 12 Pro in den Stresstests des 3DMark starke Leistungsbußen, welche sich auf den Alltag auswirken können, wie auch unsere Spiele-Tests zeigen. Der Stresstest des Wild Liefe Extreme musste vom System sogar abgebrochen werden, um eine Überhitzung zu verhindern (siehe Screenshot). Ein Umstand, der sich sicherlich auch an warmen Sommertagen bemerkbar machen kann.
Die Akkutests des GFXBench ließen sich zwar ausführen, jedoch führte der Versuch, die Ergebnisse aufzurufen, zum Absturz der App, sodass sie an dieser Stelle leider fehlen.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
3DMark Wild Life Stress Test
Lautsprecher
Die beiden Stereo-Lautsprecher des Xiaomi 12 Pro wurden von Harman Kardon optimiert und hinterlassen einen sehr guten Eindruck. Für ein Smartphone ist der Klang vergleichsweise ausgewogen und klingt sogar voll, da selbst die oberen Bassbereiche noch bedient werden.
Alternativ kann ein Kopfhörer über den USB-C-Port angeschlossen oder ein kabelloses Modell via Bluetooth verbunden werden. Bei den unterstützten Bluetooth-Codecs tischt Xiaomi mächtig auf, denn mit SBC, AAC, aptX, aptX HD, aptX Adaptive, aptX TWS+, LDAC und LHDC (Version 1 bis 4) sind alle gängigen Varianten an Bord.
Xiaomi 12 Pro Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (84.2 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 18.8% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (12.9% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 4.2% abweichend
(+) | lineare Mitten (4.4% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 3.1% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (6.8% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(+) | hörbarer Bereich ist sehr linear (14.8% Abstand zum Median
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 1% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 2% vergleichbar, 97% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 17% aller getesteten Geräte waren besser, 4% vergleichbar, 79% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Samsung Galaxy S21 Ultra Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (88 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 22.9% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (11.9% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 3.4% abweichend
(+) | lineare Mitten (4.5% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 4.2% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (6.3% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(+) | hörbarer Bereich ist sehr linear (14.9% Abstand zum Median
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 1% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 2% vergleichbar, 97% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 17% aller getesteten Geräte waren besser, 4% vergleichbar, 79% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit - Xiaomi 12 Pro mit 4.600 mAh
Energieaufnahme
Die Leistungsaufnahme des Xiaomi 12 Pro zeigt sich verbessert, lediglich bei der minimalen Displayhelligkeit im Leerlauf ist diese trotz der adaptiven Bildwiederholrate recht hoch.
Der 4.600 mAh starke Akku kann mit dem mitgelieferten 120-Watt-Netzteil binnen 24 Minuten wieder vollständig aufgeladen werden, bereits nach 15 Minuten ist der Ladestand bei 75 Prozent. Kabellos kann das Xiaomi mit bis zu 50 Watt geladen werden, und Reverse Wireless Charging ist mit bis zu 10 Watt möglich.
Aus / Standby | 0.009 / 0.24 Watt |
Idle | 0.94 / 1.24 / 1.34 Watt |
Last |
5.7 / 8.12 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Xiaomi 12 Pro 4600 mAh | Motorola Edge 20 Pro 4500 mAh | Samsung Galaxy S21 Ultra 5000 mAh | Xiaomi Mi 11 Ultra 5000 mAh | Oppo Find X3 Pro 4500 mAh | Apple iPhone 13 Pro Max 4352 mAh | Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1 | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 23% | -9% | -19% | -16% | 15% | -33% | -14% | |
Idle min * | 0.94 | 0.7 26% | 1.06 -13% | 1.13 -20% | 0.93 1% | 0.6 36% | 1.255 ? -34% | 0.883 ? 6% |
Idle avg * | 1.24 | 0.9 27% | 1.19 4% | 1.67 -35% | 1.54 -24% | 1.5 -21% | 2.02 ? -63% | 1.467 ? -18% |
Idle max * | 1.34 | 1.2 10% | 1.2 10% | 1.69 -26% | 1.69 -26% | 1.6 -19% | 2.21 ? -65% | 1.621 ? -21% |
Last avg * | 5.7 | 4.6 19% | 6.46 -13% | 5.17 9% | 6.38 -12% | 3.5 39% | 5.49 ? 4% | 6.58 ? -15% |
Last max * | 8.12 | 5.5 32% | 10.76 -33% | 9.9 -22% | 9.58 -18% | 4.8 41% | 8.75 ? -8% | 9.91 ? -22% |
* ... kleinere Werte sind besser
Leistungsaufnahme: Geekbench (150 cd/m²)
Leistungsaufnahme: GFXBench (150 cd/m²)
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeiten des Xiaomi 12 Pro sind in summa sehr gut, vor allem im praxisnahen WLAN-Test mit angepasster Displayhelligkeit (150 cd/m²) demonstriert es eine hohe Ausdauer und hält länger durch als die übrigen Android Smartphones im Vergleichsfeld. Die Videowiedergabe hingegen fällt kürzer aus, wenn auch diese immer noch sehr lang ist.
Xiaomi 12 Pro 4600 mAh | Motorola Edge 20 Pro 4500 mAh | Samsung Galaxy S21 Ultra 5000 mAh | Apple iPhone 13 Pro Max 4352 mAh | Xiaomi Mi 11 Ultra 5000 mAh | Oppo Find X3 Pro 4500 mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 2% | 4% | 52% | -13% | -1% | |
Idle | 2036 | 1689 -17% | 1408 -31% | 2846 40% | 1108 -46% | |
H.264 | 788 | 1289 64% | 1310 66% | 1522 93% | 1006 28% | |
WLAN | 766 | 774 1% | 702 -8% | 1067 39% | 650 -15% | 757 -1% |
Last | 337 | 195 -42% | 304 -10% | 452 34% | 276 -18% |
Pro
Contra
Fazit zum Xiaomi 12 Pro
Das Xiaomi 12 Pro ist ein richtig gutes Smartphone, welches vor allem mit einem hervorragenden Display, modernem SoC, langen Akkulaufzeiten und einer guten Triple-Kamera punkten kann.
Außerdem gefällt uns das Design des Smartphones ausgesprochen gut, die Lautsprecher bieten einen ansprechenden Klang, die Ladegeschwindigkeit ist enorm, und in puncto Ortungsgenauigkeit kann das 12 Pro ebenfalls überzeugen.
Kritik muss sich das Smartphone bei der Kühlung gefallen lassen: In anspruchsvollen Stresstests neigt es zur Überhitzung, was sich im Alltag auch auf die Frame-Raten beim Spielen negativ niederschlägt. Erst der Sommer wird dann letztendlich zeigen, ob es bei hohen Umgebungstemperaturen dann auch zu einer eingeschränkten Nutzung bei der Kamera oder dem Display kommen kann.
Das Xiaomi 12 Pro ist ein starkes Stück Technik, stellt sich aber zwischendurch selbst ein Bein.
Der Verzicht auf 6-GHz-Band für das nominelle WiFi-6E-Modul ist zum heutigen Stand zwar kein Beinbruch, angesichts der potenziell langen Lebensdauer des Smartphones jedoch schade. Eventuell bessert Xiaomi mit der globalen Version des Smartphones in diesem Bereich noch nach. Auch die auf dem Launch-Event angekündigte adaptive Steuerung der Bildwiederholrate von 1 bis 120 Hz (wir berichten) kann der Hersteller nicht halten, wenn auch ein Minimum von 10 Hz ebenfalls sehr gut ist.
Starke Alternativen zum Xiaomi 12 Pro sind das Galaxy S21 FE 5G, das Google Pixel 6 oder das kommende Galaxy S22 Plus.
Preis und Verfügbarkeit
Das Xiaomi 12 Pro lässt sich aktuell günstig über Importhändler wie unseren Leihsteller TradingShenzhen beziehen und liegt dort je nach Ausstattung zwischen 797 und 897 Euro. Mit dem Start der globalen Version wird das Smartphone auch den Weg in den hiesigen Handel finden, dort aber auch teurer sein.
Xiaomi 12 Pro
- 30.08.2022 v7 (old)
Daniel Schmidt