Test Wileyfox Spark+ (Plus) Smartphone
Das noch junge britische Unternehmen Wileyfox bringt mit dem Spark+ ein neues Smartphone der 150-Euro-Klasse auf den Markt. Es ist mit einem 5-Zoll-IPS-Bildschirm, 2 GB RAM und 16 GB internem Speicher ausgestattet. Darüber hinaus hat es einen wechselbaren Akku, zwei Micro-SIM-Karten-Slots sowie einen microSD-Steckplatz zu bieten. Innerhalb der Modellreihe handelt es sich um das mittelpreisige Gerät. Käufer des günstigeren Basismodells müssen eine deutlich reduzierte Speicherausstattung in Kauf nehmen, während das teurere Modell über ein größeres Display verfügt. Als Betriebssystem kommt das Android-6-basierte Cyanogen OS zum Einsatz.
Das Testgerät ist aktuell ausschließlich beim Hersteller selbst oder über den Online-Händler Amazon zu einem Preis von 149 Euro erhältlich. Damit steht es in direkter Konkurrenz zu vielen anderen Einsteiger-Smartphones wie dem ZTE Blade V7 lite, dem TP-Link Neffos C5 oder dem Archos 50 Power. Auch das Lenovo Moto G4 Play sowie das HTC Desire 530 gehören zu den Mitbewerbern.
Wir erweitern unser Team und suchen News-Redakteure sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse
Zwar besteht das Gehäuse des Wileyfox Spark+ vollständig aus Kunststoff, der Stabilität tut dies aber keinen Abbruch: Verwindungsversuchen widersetzt es sich von einem leichten Knistern begleitet standhaft. Die Rückseite – beim Testgerät in „Sandstein-Schwarz“ gehalten – kann vollständig abgenommen werden. Darunter befinden sich der wechselbare Akku sowie die drei Karten-Slots. Auf der leicht rauen Oberfläche der Abdeckung sind Fingerabdrücke kaum zu sehen, zudem fühlt sie sich angenehm an. Mittig ist dort auch das stilisierte kupferfarbene Fuchsemblem des Herstellers zu finden.
Zum Schutz vor Kratzern kommt auf der Vorderseite Dragontrail Glas zum Einsatz, das an den Rändern minimal abgerundet wurde. Da hier aber ohnehin der – ebenfalls gut abgerundete – Kunststoff-Rahmen zu spüren ist, ist das 2,5D-Glas eher ein optisches Design-Element.
Mit Abmessungen von 8,65 x 143 x 70,4 Millimetern sowie einem Gewicht von 134,5 Gramm fügt sich das Spark+ gut in den klassenüblichen Rahmen ein.
Ausstattung
Ein großer Pluspunkt des Testgeräts ist, dass sich der Nutzer dank dreier Karten-Slots nicht zwischen der Dual-SIM-Funktion und einer Speichererweiterung entscheiden muss. Zwar werden offiziell nur microSD-Karten mit einem Fassungsvermögen von bis zu 32 GB unterstützt, tatsächlich hatten wir mit einer 64-GB-Karte aber keinerlei Probleme. Intern stehen 16 GB Speicherplatz zur Verfügung, wobei davon im Auslieferungszustand nur noch rund 10,7 GB frei genutzt werden können.
Der manchmal etwas hakelige Micro-USB-Anschluss unterstützt leider kein USB-OTG. Zudem ist die drahtlose Bildübertragung nur via Chromecast, nicht jedoch Miracast möglich. Darüber hinaus fanden wir es schade, dass der integrierte Kompass bei unserem Testgerät nicht funktionierte.
Das Smartphone besitzt eine kleine Benachrichtigungs-LED, die jedoch nur in den Farben Rot und Grün leuchten kann. Wie in der Einsteigerklasse üblich fehlt dem Spark+ ein Fingerabdrucksensor – ein ZTE Blade V7 lite hat diesen trotz eines ähnlichen Preises aber bereits mit an Bord.
Software
Als Betriebssystem kommt Cyanogen OS in der Version 13 zum Einsatz, das auf Android 6.0.1 basiert. Bis auf ein spezielles Design-Paket, welches optional angewendet werden kann, hält sich Wileyfox mit Software-Anpassungen zurück, sodass auch keine überflüssigen Programme vorinstalliert sind. Im Vergleich zu Stock Android kann das System dank vieler Zusatzoptionen noch stärker individualisiert werden. Praktisch ist auch die Funktion, zwischen der aktuellen und der zuletzt genutzten App mittels eines langen Drucks auf die rechte Navigationstaste hin- und her springen zu können.
Kommunikation und GPS
Beide SIM-Steckplätze des Wileyfox Spark+ unterstützen grundsätzlich LTE CAT 4 (150 Mbit/s Download, 50 Mbit/s Upload), wobei stets nur eine SIM-Karte für die Datenverbindung zuständig ist. An der Empfangsstärke gab es im urbanen Umfeld subjektiv nichts zu bemängeln.
Entgegen der offiziellen Spezifikationen funkt unser Testgerät nicht nur im 2,4-GHz-Frequenzbereich, sondern stellt auch Verbindungen mit 5-GHz-Netzwerken her. Allerdings ist die Reichweite dabei sehr begrenzt und deutlich schlechter als beim Betrieb im 2,4-GHz-Band. Mit maximal 87,1 Mbit/s beim Empfang und 74,2 Mbit/s beim Senden von Daten erreicht das Spark+ mit unserem Referenzrouter Linksys EA8500 eine für das Einsteigersegment akzeptable Leistung. An viele Mittelklasse-Smartphones, wie beispielsweise das Lenovo Moto Z Play, kann es aber nicht heranreichen. Für die drahtlose Nahfeldkommunikation steht zudem Bluetooth in der Version 4.1 zur Verfügung.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Google Pixel XL 2016 | |
Lenovo Moto Z Play | |
Wileyfox Spark Plus | |
LG X Power K220 | |
Coolpad Modena 2 | |
iperf3 receive AX12 | |
Google Pixel XL 2016 | |
Lenovo Moto Z Play | |
Wileyfox Spark Plus | |
LG X Power K220 | |
Coolpad Modena 2 |
Laut der App „GPS Test“ glänzt das Spark+ im Freien mit einer extrem genauen Ortung, die bis auf einen Meter genau erfolgen soll. In einem Innenraum wurde immerhin noch eine Genauigkeit von vier Metern angezeigt. Der Kontakt zum Satellitennetzwerk erfolgte dabei stets zügig.
Doch wirken sich diese fabelhaften Werte im Praxiseinsatz aus? Um dies herauszufinden, haben wir das Smartphone mit auf eine Radtour genommen, die wir parallel mit dem GPS-Fahrradcomputer Garmin Edge 500 aufgezeichnet haben. Dabei hinterließ das Spark+ einen brauchbaren Eindruck, auch wenn an manchen schwierigen Stellen – beispielsweise der Unterführung im Bereich der Bahngleise oder der Flussüberquerung – Abweichungen von der tatsächlichen Fahrtstrecke zu erkennen sind. Grobe Ausrutscher gab es jedoch nicht, sodass dem Spark+ eine für Navigationszwecke allemal ausreichende GPS-Performance attestiert werden kann.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Als Telefon-App kommt bei Cyanogen OS zwar nicht die Standard-Version von Android Marshmallow zum Einsatz, dennoch sind die Funktionen trotz des anderen Layouts weitestgehend identisch. Das Programm ist in drei Tabs unterteilt: Einen Ziffernblock, eine Anrufliste sowie einen Direktzugriff aufs Telefonbuch, der im oberen Bereich auch Favoriten und eine Suchleiste bereithält. Zusätzlich kann das „truecaller“-Feature aktiviert werden, welches die Identifizierung von unbekannten Anrufern ermöglichen soll.
Beim normalen Telefonieren waren die Stimmen beider Gesprächsteilnehmer störungsfrei und gut verständlich. Dass es sich beim Testgerät lediglich um ein Einsteiger-Smartphone handelt, war höchstens am etwas dumpfen Klang zu erkennen. Wird der integrierte Freisprecher genutzt, ist zwar eine leichte Verschlechterung des Klangs wahrnehmbar, die Verständlichkeit bleibt aber auf beiden Seiten gewährleistet, solange sich der Wileyfox Nutzer in einer ruhigen Umgebung befindet.
Kameras
Die Hauptkamera des Wileyfox Spark+ bietet eine Auflösung von rund 13,4 Megapixeln und eine Blende von f/2.8. Bei Tageslicht gefallen die Fotos angesichts der niedrigen Preisklasse des Testgeräts mit einer relativ guten Detailwiedergabe und zufriedenstellender Bildschärfe. Vor allem bei der Darstellung von filigraner Vegetation werden aber erste Schwächen sichtbar (Szene 1). Bei weniger idealen Bedingungen addieren sich mehrere Probleme, die die Bildqualität negativ beeinflussen: So gelingt dem Autofokus das Scharfstellen nicht immer zuverlässig, das Bildrauschen nimmt deutlich zu, und wegen des fehlenden Bildstabilisators verwackeln viele Aufnahmen (Szene 3).
Die vorderseitige Webcam hat mit 8 Megapixeln ebenfalls eine hohe Auflösung spendiert bekommen, besitzt im Gegensatz zur Hauptkamera aber keinen Autofokus. Fotos im Freien zeigen viele Details, allerdings werden diese bei wenig Umgebungslicht ein Opfer der Rauschunterdrückung.
Videos zeichnet die Hauptkamera in Full-HD-Auflösung auf. In hellen Umgebungen überzeugen die Filme mit guter Bildqualität, sobald die Funktion aber unter weniger idealen Bedingungen genutzt wird, verschlechtern sich die Ergebnisse deutlich. Bis auf die etwas niedrigere Auflösung von 1.280 x 720 Pixeln ist das grundsätzliche Verhalten der Webcam bei Videoaufnahmen dem der Hauptkamera sehr ähnlich.
Die Kamera-App lässt sich per Doppelklick auf den Power Button auch direkt aus dem Standby-Betrieb heraus öffnen, glänzt jedoch nicht durch leichte Bedienbarkeit: So fallen insbesondere die Symbole zum Aktivieren diverser Funktionen unnötig klein aus. Unterschiedliche Modi wie z. B „Nachtaufnahme“ oder „Party“ lassen sich per vertikaler Wischgeste auswählen, allerdings verwackeln handgehaltene HDR-Aufnahmen teils sogar bei Sonnenschein.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Zubehör und Garantie
Das Smartphone wird in einer hochwertigen Verpackung geliefert, in der sich neben dem Gerät selbst allerdings nur noch ein etwa 60 Zentimeter kurzes USB-Flachbandkabel, eine piktografische Schnellanleitung sowie mehrsprachige Garantiebedingungen befinden. Ein Headset oder ein Netzteil sind nicht Bestandteil des Lieferumfangs.
Gegen Aufpreis bietet Wileyfox eine Schutzhülle in den Farben Rot oder Schwarz für 14,99 Euro sowie eine Displayschutzfolie aus Glas für 11,99 EUR an.
Wileyfox gewährt auf das Smartphone eine zweijährige Garantie, wobei diese für den Akku auf sechs Monate eingeschränkt wird.
Eingabegeräte & Bedienung
Ab Werk ist beim Wileyfox Spark+ das Android-Standard-Keyboard vorinstalliert. Dank des präzisen Touchscreens und der kraftvollen Vibration tippt es sich treffsicher und vergleichsweise zügig, alternativ können auch Wischgesten zur Eingabe von Texten verwendet werden. Der Power-Button sowie die Lautstärkewippe sind zwar nur aus Kunststoff gefertigt, haben allerdings einen klar definierten Druckpunkt und sind spielfrei in das Gehäuse integriert.
Komfortabel ist, dass das Display durch zweifaches Antippen des Touchscreens eingeschaltet werden kann. Auch der umgekehrte Vorgang ist möglich: Zwei Berührungen der Statusleiste in kurzer Folge schicken das Smartphone in den Standby-Modus. Beide Funktionen müssen zuvor jedoch in den Displayeinstellungen aktiviert werden.
Deutliche Ruckler oder Hänger der Benutzeroberfläche konnten wir im Test nicht feststellen. Nur beim Scrollen sind gelegentlich leichte Unregelmäßigkeiten zu erkennen, die vielen jedoch kaum auffallen dürften. Spürbar sind hingegen die recht langen Ladezeiten mancher Apps, darunter aufwendige Spiele oder Benchmark-Programme.
Display
Das 5-Zoll-Display des Spark+ löst mit 1.280 x 720 Bildpunkten klassentypisch auf. Die Pixeldichte von 294 ppi sorgt aus einem normalen Betrachtungsabstand dafür, dass die dargestellten Inhalte scharf abgebildet werden. Betrachtet man das IPS-Panel aber aus nächster Nähe, lassen sich noch Pixelstrukturen erkennen.
Mit einer Helligkeit von durchschnittlich 471 cd/m² bei der Darstellung eines weißen Bildes erreicht das Testgerät eine relativ hohe Leuchtkraft. Misst man erneut bei gleichmäßig auf dem Display verteilten hellen und dunklen Flächen (Average Picture Level/APL 50) erhöht sich die Luminanz in der Bildmitte von 456 cd/m² auf 467 cd/m². Mit aktivem Helligkeitssensor werden dort sogar bis zu 475 cd/m² erreicht. Das Display verzichtet dabei auf eine PWM-Steuerung, sodass kein Flackern erkennbar ist. Negativ fallen hingegen dessen recht ungleichmäßige Ausleuchtung sowie die etwas träge reagierende automatische Helligkeitsregelung ins Auge.
|
Ausleuchtung: 82 %
Helligkeit Akku: 456 cd/m²
Kontrast: 1060:1 (Schwarzwert: 0.43 cd/m²)
ΔE Color 3.5 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 3.2 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.13
Wileyfox Spark Plus IPS, 1280x720, 5" | ZTE Blade V7 Lite IPS, 1280x720, 5" | TP-Link Neffos C5 IPS, 1280x720, 5" | HTC Desire 530 IPS, 1280x720, 5" | Lenovo Moto G4 Play IPS, 1280x720, 5" | Archos 50 Power IPS, 1280x720, 5" | |
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Bildschirm | ||||||
Helligkeit Bildmitte | 456 | 312 -32% | 508 11% | 375 -18% | 412 -10% | 304 -33% |
Brightness | 471 | 302 -36% | 491 4% | 376 -20% | 414 -12% | 311 -34% |
Brightness Distribution | 82 | 79 -4% | 89 9% | 91 11% | 94 15% | 83 1% |
Schwarzwert * | 0.43 | 0.15 65% | 0.58 -35% | 0.32 26% | 0.42 2% | 0.31 28% |
Kontrast | 1060 | 2080 96% | 876 -17% | 1172 11% | 981 -7% | 981 -7% |
Delta E Colorchecker * | 3.5 | 8.2 -134% | 7 -100% | 6 -71% | 5.6 -60% | 5.9 -69% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 5.5 | 16.5 -200% | 14.1 -156% | 9.5 -73% | 9.7 -76% | 14.3 -160% |
Delta E Graustufen * | 3.2 | 9.2 -188% | 6.1 -91% | 4.5 -41% | 6.9 -116% | 4.6 -44% |
Gamma | 2.13 103% | 2.29 96% | 2.15 102% | 2.26 97% | 2.4 92% | 2.51 88% |
CCT | 6691 97% | 9017 72% | 8068 81% | 6975 93% | 8422 77% | 7088 92% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8743 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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28 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 11 ms steigend | |
↘ 17 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 68 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
36 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 17 ms steigend | |
↘ 19 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 46 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten durchschnittlich (32.9 ms). |
Gerade für ein Gerät der Einsteigerklasse ist die Werkskalibrierung des Displays sehr gut gelungen. Die Farbtemperatur von 6.691 K liegt recht nahe am Optimum von 6.500 K, sodass kein Blaustich vorhanden ist. Zudem fallen die durchschnittlichen Delta-E-Werte mit 3,2 (Graustufen) und 3,5 (Farben) sehr moderat aus und befinden sich damit nur wenig oberhalb des Idealbereichs, der bei 3 beginnt.
Die relativ hohe Displayhelligkeit sorgt im Freien dafür, dass Bildschirminhalte in vielen Fällen noch gut ablesbar sind - Spiegelungen können einem aber schnell einen Strich durch die Rechnung machen und sollten daher vermieden werden.
Obwohl im Testgerät ein IPS-Panel verbaut ist, kann dessen Blickwinkelstabilität nicht vollends überzeugen: Aus diagonalen Blickwinkeln zeigen sich Verschiebungen hin zu wärmeren bzw. kälteren Farbtönen, zudem ist eine Aufhellung von dunklen Bildinhalten sichtbar. Ein ähnliches Verhalten zeigen aber auch andere Einsteigergeräte, wie beispielsweise das HTC Desire 530. Positiv ist hingegen, dass es nie zu einer Invertierung von Bildinhalten kommt.
Leistung
Im Inneren des Wileyfox Spark+ arbeitet ein Mediatek-MT6735-SoC, dem 2 GB Arbeitsspeicher zur Seite stehen. Der Quadcore-Chip basiert auf vier Cortex-A53-Kernen, die mit einer Frequenz von 1,3 GHz zu Werke gehen. Für die Grafikausgabe ist eine ARM-Mali-T720-MP2-GPU integriert.
Bei den Benchmarks fällt vor allem das gute Abschneiden im GFXBench sowie 3DMark ins Auge. Hier erreicht das Spark+ bei den besonders praxisrelevanten On-Screen-Tests stets Spitzenplatzierungen. Vor allem im Androbench kristallisiert sich jedoch auch eine klare Schwäche heraus: Die Schreibleistung des internen Speichers: Insbesondere die sequenzielle Schreibrate liegt mit 12,24 MB weit hinter allen Mitbewerbern. Der Speicherkarten-Slot ist hingegen nur beim Lenovo Moto G4 Play noch schneller angebunden, trotzdem werden die Fähigkeiten unserer Referenzkarte Toshiba Exceria Pro M401 (THN-M401S0640E2, UHS-I Class 3, max. Lesen: 95 MB/s, max. Schreiben: 80 MB/s) nicht ansatzweise ausgereizt. Im Vergleich zur Konkurrenz zeigt das Spark+ in den Browser-Tests eine überdurchschnittlich gute Leistung.
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Wileyfox Spark Plus | |
ZTE Blade V7 Lite | |
TP-Link Neffos C5 | |
HTC Desire 530 | |
Lenovo Moto G4 Play | |
Archos 50 Power |
Geekbench 4.0 | |
64 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Wileyfox Spark Plus | |
64 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Wileyfox Spark Plus | |
Compute RenderScript Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Wileyfox Spark Plus |
PCMark for Android - Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Wileyfox Spark Plus | |
TP-Link Neffos C5 | |
HTC Desire 530 | |
Lenovo Moto G4 Play | |
Archos 50 Power |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Wileyfox Spark Plus | |
ZTE Blade V7 Lite | |
TP-Link Neffos C5 | |
HTC Desire 530 | |
Lenovo Moto G4 Play | |
Archos 50 Power |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Wileyfox Spark Plus | |
ZTE Blade V7 Lite | |
TP-Link Neffos C5 | |
HTC Desire 530 | |
Lenovo Moto G4 Play | |
Archos 50 Power |
JetStream 1.1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Wileyfox Spark Plus | |
ZTE Blade V7 Lite | |
TP-Link Neffos C5 | |
HTC Desire 530 | |
Lenovo Moto G4 Play | |
Archos 50 Power |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Wileyfox Spark Plus | |
ZTE Blade V7 Lite | |
TP-Link Neffos C5 | |
HTC Desire 530 | |
Lenovo Moto G4 Play | |
Archos 50 Power | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Wileyfox Spark Plus | |
ZTE Blade V7 Lite | |
TP-Link Neffos C5 | |
HTC Desire 530 | |
Lenovo Moto G4 Play | |
Archos 50 Power |
GFXBench 3.0 | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Wileyfox Spark Plus | |
ZTE Blade V7 Lite | |
TP-Link Neffos C5 | |
HTC Desire 530 | |
Lenovo Moto G4 Play | |
Archos 50 Power | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
Wileyfox Spark Plus | |
ZTE Blade V7 Lite | |
TP-Link Neffos C5 | |
HTC Desire 530 | |
Lenovo Moto G4 Play | |
Archos 50 Power |
GFXBench 3.1 | |
1920x1080 Manhattan ES 3.1 Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Wileyfox Spark Plus | |
ZTE Blade V7 Lite | |
Archos 50 Power | |
on screen Manhattan ES 3.1 Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Wileyfox Spark Plus | |
ZTE Blade V7 Lite | |
Archos 50 Power |
3DMark | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Wileyfox Spark Plus | |
ZTE Blade V7 Lite | |
TP-Link Neffos C5 | |
HTC Desire 530 | |
Lenovo Moto G4 Play | |
Archos 50 Power | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Graphics Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Wileyfox Spark Plus | |
ZTE Blade V7 Lite | |
TP-Link Neffos C5 | |
HTC Desire 530 | |
Lenovo Moto G4 Play | |
Archos 50 Power | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Wileyfox Spark Plus | |
ZTE Blade V7 Lite | |
TP-Link Neffos C5 | |
HTC Desire 530 | |
Lenovo Moto G4 Play | |
Archos 50 Power | |
2560x1440 Sling Shot OpenGL ES 3.0 Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Wileyfox Spark Plus | |
ZTE Blade V7 Lite | |
TP-Link Neffos C5 | |
Lenovo Moto G4 Play | |
2560x1440 Sling Shot OpenGL ES 3.0 Graphics (nach Ergebnis sortieren) | |
Wileyfox Spark Plus | |
ZTE Blade V7 Lite | |
TP-Link Neffos C5 | |
Lenovo Moto G4 Play | |
2560x1440 Sling Shot OpenGL ES 3.0 (nach Ergebnis sortieren) | |
Wileyfox Spark Plus | |
ZTE Blade V7 Lite | |
TP-Link Neffos C5 | |
Lenovo Moto G4 Play | |
Archos 50 Power |
* ... kleinere Werte sind besser
Spiele
Durch die moderate Display-Auflösung genügt die Mali-T720-MP2-GPU des Testgeräts, um die meisten Spiele problemlos darzustellen. Bei Asphalt 8 bemerkten wir mit höchsten Qualitätseinstellungen zwar, dass es ab und an zu kleineren Rucklern kam, allerdings blieb die Spielbarkeit dabei jederzeit gewährleistet. Für eine absolut flüssige Darstellung müssen die Grafikdetails etwas reduziert werden. Weniger Hardware fordernde Spiele wie beispielsweise Angry Birds 2 laufen auf dem Spark+ ohne Einschränkungen.
Emissionen
Temperatur
Mit Idle-Betriebstemperaturen von bis zu 39,7 °C im Bereich der Navigationsleiste erwärmt sich das Wileyfox Spark+ bereits bei geringer Beanspruchung punktuell etwas stärker. Unter Dauerlast steigen die Werte dann großflächig über die 40-°C-Marke, ohne dabei wirklich kritisch zu werden. Subjektiv fühlte sich das Gerät im Alltag nicht übermäßig warm an.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 34.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Dem Mono-Lautsprecher auf der Rückseite des Spark+ fehlt es etwas an maximaler Laustärke: Mit einem Höchstwert von 76,4 dB(A) in unserem Pink-Noise-Test ist er für viele Umgebungen zu leise, in denen es Nebengeräusche gibt. Positiv ist allerdings, dass seine Sound-Qualität durchaus in Ordnung ist, auch wenn tiefe Töne kaum zur Geltung kommen. Ein Nachteil der Positionierung ist zudem, dass sich die Klangcharakteristik je nach Unterlage bzw. Handhaltung deutlich verändert.
Über die AudioFX-App kann die Tonausgabe an den eigenen Geschmack angepasst werden, wobei unterschiedliche Profile für den internen Lautsprecher sowie angesteckte Kopfhörer abgespeichert werden. Die Audioqualität über den 3,5-mm-Klinkenanschluss ist in Ordnung, das Abschalten des internen Verstärkers nach einigen Sekunden Stille ist jedoch anhand eines leisen Knacksen hörbar.
Wileyfox Spark Plus Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (76.4 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 31% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (6.1% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | verringerte Mitten, vom Median 6.1% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (9.4% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 2.4% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (3.8% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (27.3% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 67% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 6% vergleichbar, 27% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 81% aller getesteten Geräte waren besser, 4% vergleichbar, 15% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
HTC Desire 530 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (87.4 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 41% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (4.1% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | verringerte Mitten, vom Median 7.8% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (10.8% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 7.4% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (5.7% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (31.2% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 78% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 3% vergleichbar, 18% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 89% aller getesteten Geräte waren besser, 2% vergleichbar, 9% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Frequenzdiagramm im Vergleich (Checkboxen oben an-/abwählbar!)
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
In puncto Energieverbrauch reiht sich das Testgerät inmitten der Vergleichsgeräte ein. Während das HTC Desire 530 durchweg mehr Strom verbraucht als das Wileyfox Spark+, ist das ZTE Blade V7 lite stets etwas sparsamer.
Aus / Standby | 0.003 / 0.32 Watt |
Idle | 0.87 / 2.13 / 2.27 Watt |
Last |
4.74 / 4.77 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Wileyfox Spark Plus 2200 mAh | ZTE Blade V7 Lite 2500 mAh | TP-Link Neffos C5 2200 mAh | HTC Desire 530 2200 mAh | Lenovo Moto G4 Play 2800 mAh | Archos 50 Power 4000 mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 32% | -4% | -30% | 25% | -31% | |
Idle min * | 0.87 | 0.63 28% | 0.72 17% | 1.58 -82% | 0.68 22% | 1.66 -91% |
Idle avg * | 2.13 | 1.37 36% | 1.87 12% | 2.59 -22% | 1.58 26% | 2.88 -35% |
Idle max * | 2.27 | 1.71 25% | 2 12% | 2.66 -17% | 1.61 29% | 3.46 -52% |
Last avg * | 4.74 | 2.82 41% | 5.99 -26% | 5.22 -10% | 3.36 29% | 3.96 16% |
Last max * | 4.77 | 3.36 30% | 6.45 -35% | 5.67 -19% | 3.91 18% | 4.34 9% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Trotz des durchschnittlichen Stromverbrauchs landet das Spark+ beim WLAN-Akkulaufzeit-Test nur auf dem letzten Platz. Dies dürfte zum einen am mit 2.200 mAh nicht besonders üppig bemessenen Akku liegen, zum anderen aber auch am hohen Niveau der Konkurrenten: So ist ein Durchhaltevermögen von rund 7 Stunden für sich genommen kein schlechtes Resultat, verblasst jedoch gegenüber dem um 50 Prozent besseren Ergebnis des besonders sparsamen Lenovo Moto G4 Play.
Da Wileyfox beim Spark+ kein Netzteil mitliefert, muss zum Aufladen des Akkus ein bereits vorhandenes genutzt werden. Für einen vollständigen Ladezyklus nahm sich das Testgerät rund vier Stunden Zeit. Schneller geht es auch mit leistungsstarken Netzadaptern nicht, da der Akku laut Datenblatt maximal mit 5 Watt geladen wird. Auffällig war zudem, dass die angezeigte Restdauer bis zur vollständigen Aufladung nicht annähernd der tatsächlich benötigten Zeit entsprach.
Wileyfox Spark Plus 2200 mAh | ZTE Blade V7 Lite 2500 mAh | TP-Link Neffos C5 2200 mAh | HTC Desire 530 2200 mAh | Lenovo Moto G4 Play 2800 mAh | Archos 50 Power 4000 mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | ||||||
WLAN | 419 | 517 23% | 453 8% | 425 1% | 630 50% | 592 41% |
Pro
Contra
Fazit
Dank der hochwertigen Verkaufsverpackung fühlt sich das Wileyfox Spark+ von Anfang an nicht wie Billigware an. Dass es sich dennoch um ein preiswertes Einsteigermodell handelt, wird unter anderem am knappen Lieferumfang deutlich. Das Smartphone selbst muss auf einige Zusatz-Features wie einen Fingerabdrucksensor oder USB-OTG verzichten, dafür wurde der Rotstift nicht bei der Verarbeitungsqualität angesetzt. Zudem gefallen das helle Display, der präzise Touchscreen sowie die Fotoqualität bei Tageslicht. Für den einen oder anderen dürfte es darüber hinaus relevant sein, dass zusätzlich zu zwei SIM-Karten auch eine microSD-Karte eingelegt werden kann. Die weitestgehend flüssig bedienbare Benutzeroberfläche und die ausreichende Leistung für alltägliche Aufgaben runden das ordentliche Gesamtpaket ab.
Mit dem Wilefox Spark+ erhält der Kunde viel Smartphone für wenig Geld. Nachteile des Gerätes sind vor allem das Fehlen einiger Zusatzfunktionen sowie die mäßige Bildqualität der beiden Kameras bei schlechten Lichtverhältnissen.
Dem Testgerät in technischer Hinsicht sehr ähnlich ist das ebenfalls ab rund 150 Euro erhältliche ZTE Blade V7 lite, welches einen Fingerabdrucksensor sowie ein Aluminiumgehäuse zu bieten hat. Im Gegenzug muss der Käufer aber einen fest verbauten Akku, das Fehlen eines dritten Karten-Slots sowie ein relativ dunkles Display in Kauf nehmen.
Wileyfox Spark Plus
- 21.11.2016 v5.1 (old)
Andreas Kilian