Test-Update Lenovo IdeaPad Z50-75 (A10-7300, R6 M255DX) Notebook
Das abschließende Urteil in unserem ersten Test des Lenovo IdeaPad Z50-75 fiel eher verhalten aus: Zwar bescheinigten wir dem günstigen Multimedia-Notebook ordentliche Allround-Qualitäten, ein wirklich überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis bot die damalige Konfiguration jedoch nicht.
Dies lag nicht zuletzt daran, dass die verbaute Dual-Graphics-Lösung namens Radeon R6 M255DX ihr eigentliches Leistungspotential nicht so recht ausschöpfen konnte. Mit AMDs neuem Catalyst-Omega-Treiber sollen Skalierungsprobleme und nervige Mikroruckler nun jedoch endlich der Vergangenheit angehören – Grund genug für uns, dem Z50-75 noch eine zweite Chance zu geben.
Die Unterschiede zu unserem ersten Testgerät beschränken sich auf eine etwas schnellere Kaveri APU – die A10-7300 anstelle der A8-7100 – sowie eine von 4 auf 8 GB RAM verdoppelte Speicherausstattung. Das 15,6 Zoll große WXGA-Display sowie die 1-TB-Festplatte bleiben dagegen unverändert, ebenso der Kaufpreis von rund 550 Euro. Ob sich das Notebook nun besser gegen Konkurrenten wie das Acer Aspire E1-572G oder Asus X555LN behaupten kann?
Da wir Gehäuse, Eingabegeräte und Schnittstellen bereits im Test des IdeaPad Z50-70 detailliert beleuchtet haben, werden wir nachfolgend auf eine erneute Untersuchung dieser Punkte verzichten.
Display
Anders als bei unserem vorherigen Test-Sample stammt das 15,6-Zoll-Display mit 1.366 x 768 Pixeln (100 dpi) nicht von LG, sondern dem taiwanesischen Konkurrenten Chi Mei Optoelectronics (CMO). Qualitativ nehmen sich beide Produkte wenig: In puncto Helligkeit hat das LG Fabrikat mit 224 zu 211 cd/m² knapp die Nase vorn, wenngleich beide Werte eher als unterdurchschnittlich einzustufen sind. Den höheren Kontrast bietet dagegen die CMO Anzeige, die statt 536:1 (LG) immerhin ein Verhältnis von 674:1 erreicht.
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Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 229 cd/m²
Kontrast: 674:1 (Schwarzwert: 0.34 cd/m²)
ΔE Color 8.27 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 9.01 | 0.5-98 Ø5.2
41.4% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
45.15% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
65% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
43.66% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.28
Egal welches Display man als Käufer nun erwischt: In jedem Fall handelt es sich um ein einfaches TN-Panel und nicht um ein höherwertiges, aber auch teureres IPS-Modell. Im Auslieferungszustand ist zudem ein deutlicher Blaustich erkennbar, der jedoch mittels angepasstem Farbprofil korrigiert werden kann. Generell erscheint die Wiedergabe von Farben (Delta E 8,3) und Graustufen (Delta E 9,0) verbesserungswürdig – in dieser Preisklasse muss man sich aber auch bei der Konkurrenz mit derartigen Einschränkungen arrangieren.
Im Außeneinsatz leidet das Z50-75 unter der Kombination aus verspiegeltem Display und niedriger Maximalhelligkeit besonders stark. Nur im Schatten ist der Bildinhalt einigermaßen gut erkennbar, wohingegen sich das Notebook bei direktem Sonnenlicht in einen unhandlichen Schminkspiegel verwandelt. Fairerweise sei allerdings betont, dass das IdeaPad weniger als mobiler Begleiter, sondern vielmehr für den heimischen Schreibtisch konzipiert wurde; hier dürfte nur selten mit größeren Problemen zu rechnen sein.
Wie bei jedem TN-Panel muss sich der Anwender möglichst mittig vor dem Display positionieren, um die optimale Darstellungsqualität zu erhalten. Schon kleinste vertikale Abweichungen werden mit einer Abnahme des Kontrastverhältnisses sowie drastischen Farbverfälschungen quittiert. Seitlich fällt der Bewegungsspielraum etwas großzügiger aus, aber auch hier sollte man Blickwinkel von mehr als etwa 40 Grad nach Möglichkeit vermeiden.
Leistung
Der A10-7300 ist nach dem FX-7500 AMDs derzeit zweitschnellste Low-Voltage-APU für Consumer Notebooks. Trotz vier CPU-Kernen mit 1,9 bis 3,2 GHz Taktrate begnügt sich der in 28-Nanometer-Technik gefertigte Kaveri Chip mit einer Leistungsaufnahme von maximal 19 Watt (TDP). Damit liegt der Prozessor zwar nominell leicht über konkurrierenden Intel Modellen wie dem Core i3-4010U (15 Watt TDP), bringt gleichzeitig aber auch eine etwas stärkere integrierte Grafikeinheit mit.
Selbige hört auf den schlichten Namen Radeon R6 und bietet 384 Shadereinheiten mit bis zu 533 MHz Taktrate. Im Falle des Lenovo Z50-75 wurde zusätzlich noch eine dedizierte Radeon R5 M230 verbaut, die weitere 320 Shader bei einer Frequenz von 855 MHz beisteuert. Beide Grafikkarten berechnen im AFR-Verfahren jeweils abwechselnd ein Bild, um so die 3D-Performance zu steigern. Der gesamte Crossfire-Verbund wird vom Hersteller als Radeon R6 M255DX bezeichnet.
Leider wird die (Grafik-)Leistung vieler Notebooks durch eine schmale Single-Channel-Anbindung des Hauptspeichers ausgebremst – ein Ärgernis, dem AMD künftig mit strengeren Vorgaben an die Hersteller entgegentreten will. Unser Testgerät geht derweil mit gutem Beispiel voran und nutzt mit 2x 4 GB DDR3-1600 beide Speicherkanäle. Nichtflüchtige Daten finden auf einer Hybrid-Festplatte mit üppigen 1.000 GB Kapazität Platz.
Prozessor
Durch den großen Turbo-Spielraum lässt sich die exakte Performance aktueller CPUs oftmals nur schwer vorhersagen. Wird der maximale Takt auch wirklich erreicht? Wenn ja, in welchen Anwendungen und für wie lange?
Bei unserem heutigen Testkandidaten lässt sich zunächst einmal feststellen: Ja, die vollen 3,2 GHz sind auch in der Praxis anzutreffen. Allerdings beschränkt sich dies auf sehr kurze Lastspitzen und einfache Single-Thread-Benchmarks wie SuperPi. Den Einzelkern-Test des Cinebench R11.5 beginnt der A10-7300 dagegen mit 2,9 GHz, um sich nach einigen Sekunden bei nur noch 2,4 GHz einzupendeln. Bei anderen Kaveri-Notebooks haben wir in der Vergangenheit Ähnliches beobachtet, auch der Score von 0,68 Punkten deckt sich mit bisherigen Erfahrungswerten.
Noch weiter zurück geht die Taktrate bei Multi-Threading. Nach anfänglichen 2,1 GHz sinkt die Frequenz hier schrittweise bis auf 1,8 GHz und damit knapp unter den Basiswert. Infolgedessen verliert der A10-7300 mit 1,98 zu 1,81 Punkten sogar gegen den nominell schwächeren Beema-Chip A6-6310, der jedoch im Single-Thread-Test merklich zurückfällt. Unterm Strich kann die A10-APU knapp einem Intel Core i3-4010U Paroli bieten, der in einer vergleichbaren Preisklasse spielt. Unterschiede zwischen Netz- und Akkubetrieb konnten wir nicht ausmachen.
Massenspeicher
Lenovo hat nicht irgendeine 1-TB-Festplatte ausgewählt, sondern sich für eine sogenannte SSHD entschieden. Derartige Laufwerke kombinieren die großzügige Kapazität einer HDD mit der Ansprechfreudigkeit einer SSD, indem sie einen zusätzlichen Flashspeicher-Cache integrieren. Bei der hier verbauten Seagate Laptop SSHD (ST1000LM014) fasst dieser immerhin 8 GB, was ausreicht, um den Start von Windows sowie wichtigen Programmen signifikant zu beschleunigen. All dies geschieht vollautomatisch im Hintergrund, für den Anwender ist der schnelle Zwischenspeicher nicht sichtbar.
Mit klassischen Tools wie HDTune lassen sich die Vorzüge der SSHD-Technik nur schlecht aufzeigen. Die durchschnittliche Transferrate von 87 MB/s liegt auf dem Niveau "normaler" Festplatten, was ebenso für die Zugriffszeit von 19,8 Millisekunden gilt.
System Performance
Betrachtet man nur die subjektive Alltags-Performance, so muss sich das Z50-75 nicht vor der Intel basierten Konkurrenz verstecken – die reaktionsschnelle SSHD bietet in vielen Situationen einen höheren Mehrwert als ein schnellerer Prozessor. So ist das Betriebssystem direkt nach dem Bootvorgang ohne weitere Verzögerungen bedienbar, während man bei Festplatten ohne SSD-Cache zumeist noch gewisse Wartezeiten einplanen muss. Ebenfalls loben wollen wir den 8 GB großen Arbeitsspeicher, der sich insbesondere bei Multitasking mit komplexer Software als äußerst nützlich erweist.
Dank SSHD und guter OpenCL Performance übertrumpft unser Kandidat im PCMark 8 locker das Asus F555LD mit Core-i3-Prozessor und kommt sogar dem teureren X555LN bedrohlich nahe. Interessant: Wie schon in den CPU-Benchmarks zuvor kann sich der FX-7500 nicht vom nominell schwächeren A10-7300 absetzen – den Aufpreis für das FX-Modell sollte man sich also sparen.
PCMark 8 - Home Score Accelerated v2 (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad Z50-75 | |
Acer Aspire E5-551-T8X3 | |
Acer Aspire E5-551G-F1EW | |
Asus F555LD-XX243H | |
Asus X555LN-XO112H |
PCMark 7 Score | 2875 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 2742 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte
Für sich allein genommen ordnen sich sowohl die integrierte Radeon R6 als auch die dedizierte Radeon R5 M230 nur im Low-End-Segment ein; erst der Crossfire-Verbund öffnet die Tür für eine ansehnliche Gesamtleistung. Zumindest in den Benchmarks der beliebten 3DMark-Serie klappt das mit AMDs neuem Catalyst Omega 14.12 in vorbildlicher Weise: Die Zuwächse bei der Aktivierung von Dual Graphics beziffern sich hier auf etwa 70 bis 80 Prozent, was die Radeon R6 M255DX auf das Niveau einer GeForce 840M von Nvidia hebt. Dieses Mittelklasse-Modell ist in vielen ähnlich teuren Notebooks anderer Hersteller zu finden.
3DMark 11 - 1280x720 Performance GPU (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad Z50-75 | |
Acer Aspire E5-551-T8X3 | |
Acer Aspire E5-551G-F1EW | |
Asus F555LD-XX243H | |
Asus X555LN-XO112H | |
Acer Aspire E1-572G-54204G75Mnkk |
3DMark - 1920x1080 Fire Strike Graphics (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad Z50-75 | |
Acer Aspire E5-551-T8X3 | |
Acer Aspire E5-551G-F1EW | |
Asus F555LD-XX243H | |
Asus X555LN-XO112H | |
Acer Aspire E1-572G-54204G75Mnkk |
3DMark 11 Performance | 2101 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 37550 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 4368 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 1252 Punkte | |
3DMark Fire Strike Extreme Score | 626 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Leider mussten wir in der Vergangenheit schon mehrfach die Erfahrung machen, dass Dual Graphics vor allem in synthetischen Tests ausgezeichnet skaliert, wohingegen Spiele nur sehr selten profitieren. Doch wie ist die aktuelle Situation?
Erneut zeigt der Catalyst Omega 14.12 einen gewissen Fortschritt gegenüber früheren Treiberversionen. Das Paradebeispiel für optimalen Dual-Graphics Support ist zweifellos Tomb Raider mit über 80 Prozent Leistungsgewinn, aber auch die Frameraten in BioShock (+44 Prozent) oder Total War (+35 Prozent) können sich absolut sehen lassen. Letzteres leidet allerdings unter spürbaren Mikrorucklern, sodass der reale Mehrwert eher bescheiden ausfällt. Einige andere Titel legen zumindest in spielbaren Settings nur geringfügig oder gar nicht zu, was wohl auch an einer gelegentliche CPU-Limitierung liegt. Letztendlich ordnet sich der GPU-Verbund oberhalb der Intel HD Graphics 4400, aber unter einer dedizierten GeForce 820M ein.
Diablo III - 1366x768 High AA:on (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad Z50-75 | |
HP EliteBook 755 G2 |
Tomb Raider - 1366x768 High Preset AA:FX AF:8x (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad Z50-75 | |
Lenovo IdeaPad Z50-75 | |
Acer Travelmate P276-MG-56FU | |
HP EliteBook 755 G2 | |
Dell Inspiron 15 3542-2293 | |
Acer Aspire E17 E5-721-69FX | |
Acer Aspire E5-551-T8X3 |
BioShock Infinite - 1366x768 High Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad Z50-75 | |
Acer Travelmate P276-MG-56FU | |
HP EliteBook 755 G2 | |
Dell Inspiron 15 3542-2293 | |
Acer Aspire E5-551-T8X3 |
Metro: Last Light - 1024x768 Low (DX10) AF:4x (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad Z50-75 | |
HP EliteBook 755 G2 |
Company of Heroes 2 - 1024x768 Minimum / Low / Off AA:Off (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad Z50-75 | |
Asus Zenbook UX302LA-C4003H |
Dota 2 - 1366x768 Medium / On, Render Quality: 70 % (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad Z50-75 | |
HP EliteBook 755 G2 | |
Acer Aspire E5-551-T8X3 |
Total War: Rome II - 1366x768 High Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad Z50-75 | |
HP EliteBook 755 G2 | |
Asus Zenbook UX302LA-C4003H |
Middle-earth: Shadow of Mordor - 1280x720 Lowest Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad Z50-75 | |
Dell Inspiron 15 3542-2293 | |
Dell Latitude E5550 | |
Acer Aspire E17 E5-721-69FX |
Alien: Isolation - 1024x768 (Very) Low, Off, Shadow Map 512 AF:1x (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad Z50-75 | |
Dell Inspiron 15 3542-2293 | |
Acer Aspire E17 E5-721-69FX |
Ryse: Son of Rome - 1024x768 Low Texture Res. + Low Graphics Quality (Rest Off/Disabled) AF:2x (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad Z50-75 | |
Dell Inspiron 15 3542-2293 | |
Acer Aspire E17 E5-721-69FX |
F1 2014 - 1024x768 Ultra Low Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad Z50-75 | |
Dell Inspiron 15 3542-2293 | |
Acer Aspire E17 E5-721-69FX |
Civilization: Beyond Earth - 1024x768 Minimum Preset (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad Z50-75 | |
Acer Travelmate P276-MG-56FU | |
Dell Inspiron 15 3542-2293 | |
Acer Aspire E17 E5-721-69FX |
Dragon Age: Inquisition - 1024x768 Low Graphics Quality (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad Z50-75 | |
Dell Latitude E5550 |
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Diablo III (2012) | 63.5 | 40.6 | 31.9 | 20.6 |
Tomb Raider (2013) | 61.3 | 47.1 | 33.6 | 17.5 |
BioShock Infinite (2013) | 51.6 | 38 | 33.3 | 13.1 |
Metro: Last Light (2013) | 20.7 | 17.9 | 13.6 | 7.8 |
Company of Heroes 2 (2013) | 14.5 | 14 | 9.3 | 3.8 |
Dota 2 (2013) | 40.7 | 32.8 | 22.2 | |
Total War: Rome II (2013) | 50.3 | 39.5 | 30.6 | 6.4 |
Thief (2014) | 15.8 | 13.1 | 10.6 | 5.1 |
Middle-earth: Shadow of Mordor (2014) | 32.5 | 22.2 | 13.9 | 12 |
Alien: Isolation (2014) | 30.7 | 20.3 | 11.6 | 8.9 |
Ryse: Son of Rome (2014) | 14.1 | 8.3 | 4.2 | |
The Evil Within (2014) | 19.3 | 13.7 | ||
F1 2014 (2014) | 37 | 29 | 22 | 15 |
Civilization: Beyond Earth (2014) | 34.4 | 12.3 | 7.4 | 6.5 |
Call of Duty: Advanced Warfare (2014) | 20.7 | 17.9 | 9.8 | |
Dragon Age: Inquisition (2014) | 20 | 13.9 | 5.5 | 3.7 |
The Crew (2014) | 21 | 9.3 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Der integrierte Lüfter ist zwar selbst im Leerlauf stets aktiv, fällt durch sein niedriges Drehzahlniveau aber nur in sehr leisen Umgebungen auf. Zusammen mit dem dezenten Surren der Festplatte ergibt sich so ein Schallpegel von knapp über 32 dB(A) – in einer ähnlichen Größenordnung bewegen sich auch Alternativen wie das Asus X555LN oder das Acer Aspire E1-572G.
Unter Last tritt das Z50-75 mit etwa 37 bis 38 dB(A) deutlich stärker in den Vordergrund, ohne dass wir jedoch von einem wirklich störenden Betriebsgeräusch sprechen wollen. Zu diesem positiven subjektiven Eindruck trägt vor allem die tieffrequente und gleichmäßige Charakteristik des Lüfterrauschens bei.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.1 / 32.4 / 32.4 dB(A) |
HDD |
| 32.4 dB(A) |
DVD |
| 36.8 / dB(A) |
Last |
| 36.9 / 38.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-451 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Selbst in direkter Nähe des Luftauslasses erwärmt sich das Notebook bei ruhendem Windows Desktop nur marginal. Leichte Last wie Browsing treibt die Temperaturen ebenfalls nicht sonderlich weit in die Höhe, sodass ein Betrieb auf dem Schoß ohne Einschränkungen möglich ist. Erst unter Volllast knacken zwei Messpunkte die 40-Grad-Marke, wohingegen die Handballenauflage und viele weitere Flächen relativ kühl bleiben.
Unseren Stresstest bestehend aus Prime95 und FurMark bewältigt das Z50 mit leichtem Throttling bei CPU (1,5 GHz, 72 °C) und Grafikkarte (785 MHz, 72 °C), was bei moderner ULV Hardware allerdings kein untypisches Verhalten darstellt. Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle noch erwähnt, dass der FurMark nur die dedizierte Radeon R5 testen konnte – theoretisch wäre also noch eine stärkere Belastung denkbar, praktisch übertrifft unser Stresstest aber dennoch jede reale Anwendung inklusive Spielen.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 36.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 34.7 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-5.9 °C).
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Mit einem Leerlaufverbrauch zwischen 7,1 und 12,9 Watt liegt das Z50-75 durchgängig rund 3 Watt über dem Intel basierten Schwestermodell Z50-70. Auf die Stromrechnung hat dies natürlich keinen nennenswerten Einfluss, wohl aber auf die Akkulaufzeiten, wie wir in Kürze noch feststellen werden.
Wird die Hardware voll gefordert, genehmigt sich unser Proband stolze 46,3 bis 53,7 Watt. Auch das ist etwas mehr als bei vergleichbar schnellen Konkurrenten, wird von dem mitgelieferten 65-Watt-Netzteil jedoch ohne Murren bewältigt.
Aus / Standby | 0 / 0.2 Watt |
Idle | 7.1 / 10.1 / 12.9 Watt |
Last |
46.3 / 53.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Extech Power Analyzer 380803 |
Akkulaufzeit
Trotz dem nicht gerade zurückhaltenden Energiebedarf hat Lenovo nur einen schwachbrüstigen 32-Wh-Akku verbaut, der für entsprechend bescheidene Laufzeiten sorgt. Schon nach 4 Stunden und 26 Minuten endet unser Leerlauf-Szenario, welches wir wie üblich mit dem Battery Eater Reader's Test (minimale Helligkeit, WLAN aus, Energiesparmodus) simuliert haben.
Im Alltag sind die Reserven bereits nach knapp über 2 Stunden erschöpft, wenn der Anwender bei angepasster Displayhelligkeit (150 cd/m²) im Internet surft oder Videos abspielt. Wer es darauf anlegt und die Hardware mit einer 3D-Anwendung belastet, kann den Akku sogar in rund 60 Minuten leeren.
Einen kleinen Trostpunkt können wir für den recht kurzen Ladevorgang vergeben, insgesamt bleibt das Z50-75 aber ein Notebook primär für den stationären Einsatz.
Fazit
Auch nach unserem zweiten Test des Lenovo Z50-75 ergibt sich ein insgesamt durchwachsenes Fazit, welches nun noch einmal zusammenfassend analysiert werden soll.
Beginnen wir zunächst mit den positiven Aspekten: Insbesondere die umfangreiche Speicherausstattung sticht angesichts der niedrigen Preisklasse positiv hervor. Die moderne Hybrid-Festplatte erweist sich als sinnvoller Kompromiss zwischen Kapazität und Geschwindigkeit und sorgt für ein subjektiv sehr ansprechfreudiges Gesamtsystem. Multitasking und anspruchsvollere Software bewältigt das Notebook dank Quad-Core-APU ebenfalls und kann sich dabei knapp mit der Core-i3-Konkurrenz messen.
Wer sich auf niedrige Grafikeinstellungen beschränkt, darf sich über eine flüssige Wiedergabe vieler aktueller Spiele freuen. AMDs Dual-Graphics-Technik präsentiert sich im Vergleich zu früheren Tests als ausgereifter, zeigt aber noch immer nicht in jedem Fall spürbare Leistungszuwächse. Dies könnte womöglich auch auf CPU-Limits sowie das schmale 64-Bit-Interface der hier verbauten Radeon R5 M230 zurückzuführen sein – genauere Analysen werden wir demnächst in einem eigenen Spezialartikel zu diesem Thema nachreichen.
Wieder einmal enttäuscht hat uns das Display, welches mit WXGA-Auflösung und schwachen Blickwinkeln einfach nicht mehr zeitgemäß erscheint. Während dies aber auch auf viele Kontrahenten zutrifft, lässt sich unser zweiter großer Kritikpunkt – die schlechten Akkulaufzeiten – nicht so einfach beiseite schieben. Mit weniger als 2,5 Stunden beim Surfen per WLAN muss sich das Z50-75 ganz weit unten in unserer Rangliste einordnen. Für ein stationär genutztes Multimedia-Notebook mag dies vertretbar sein – ob das IdeaPad letztlich aber gegen die zahlreichen Alternativen am Markt bestehen kann, bleibt abzuwarten.