Test Lenovo IdeaPad Z50-70 (4510U, 840M) Notebook
Bei der Serie Z50-70 von Lenovo hat man es mit zahlreichen schwarzen und weißen Modellen ab 500 Euro zu tun, die sich das gleiche Gehäuse teilen, aber in Sachen CPU, Grafikkarte, Arbeitsspeicher und Massenspeicher in diversen Kombinationen angeboten werden, deren vollständige Aufzählung den Rahmen sprengen würde. Orientiert man sich am Angebot des dominierenden Versandhändlers, stehen bei den CPUs/APUs die Kaveri Modelle AMD A10-7300 (4x 1,9-3,2 GHz, TDP 19 W) und A8-7100 (4x 1,8-3,0 GHz, TDP 19 W) zur Auswahl, die jeweils mit einer AMD Radeon R7 M255 (2 GB) kombiniert sind. Zieht man Intel vor, lassen sich die zur Auswahl stehenden i3-, i5-, und i7-Haswell-Prozessoren mit den dedizierten Grafikkarten Nvidia GeForce 820M und 840M kombinieren. SSDs sind Fehlanzeige, stattdessen setzt Lenovo auf herkömmliche oder mit 8 GB SSD-Cache kombinierte Hybrid-Festplatten mit 500 oder 1.000 GB Kapazität. Die RAM-Ausstattung beläuft sich auf 4 oder 8 GB. In der (fehlerhaften) Liste eines großen deutschen Preisvergleichs tauchen auch Varianten mit der Bildschirmauflösung 1.366 x 768 auf, deren Existenz wir aufgrund unserer Recherchen aber nicht bestätigen können. Wir gehen davon aus, dass alle hierzulande angebotenen Z50-70-Modelle über den gleichen glänzenden Full-HD-Bildschirm auf TN-Basis verfügen wie das Testgerät, das mit einem schnellen Intel Core i7-4510U (2x 2,0-3,1 GHz, Hyperthreading, TDP 15 W), 8 GB RAM, der dedizierten Grafikkarte Nvidia GeForce 840M sowie einer 1-TB-Hybrid-HDD ausgestattet ist.
Die Vergleichsgeräte, die wir für diesen Test herausgesucht haben, spielen ausstattungs- und preismäßig in derselben Liga. Das im Juni 2014 getestete MSI GP60-2PEi585 kommt mit einem Intel Core i5-4200H (2x 2,8-3,4 GHz, Hyperthreading, TDP 47 W) und der gleichen Grafikkarte wie das Testgerät, allerdings mit nur 2 statt 4 GB dediziertem Speicher. Auf eine Kombination von Intel CPU Core i5-4200U (2x 1,6-2,6 GHz, Hyperthreading, TDP 15 W) und AMD Grafik Radeon R7 M265 setzt hingegen das Acer Aspire V5-561G. Alle drei Notebooks im Test verfügen über TN-Displays mit 1.920 x 1.080 Pixeln, die bei MSI und Acer im Gegensatz zum Testgerät matt ausfallen. Beide Konkurrenten beherbergen herkömmliche Festplatten ohne SSD-Cache und verwenden ebenso wie unser Lenovo IdeaPad Windows 8.1 als Betriebssystem. Die drei Kandidaten wiegen jeweils knapp 2,4 kg. Zum Testzeitpunkt kostete das Acer etwa 700, das Lenovo 750 sowie das MSI 800 Euro.
Gehäuse
Ganz in Schwarz und in futuristischem, kantigem Design präsentiert sich das hauptsächlich aus Kunststoff gefertigte Gehäuse des Z50-70. Die etwas hellere Deckelrückseite schimmert matt, die Oberseite der Base ziert ein mäßig für Fingerabdrücke empfängliches Brushed-Metal-Finish. Der Bildschirmrahmen kommt im Klavierlack-Design. Für bessere Griffigkeit ist die Unterseite mit einem markanten Noppenmuster versehen.
Viel Kraft braucht man nicht, um die Base zu verwinden, dabei entstehen wenig vertrauenerweckende Geräusche, was auch für den flexiblen Bildschirm gilt. Drückt man auf der Rückseite herum, entstehen an einigen Stellen vorne Bildfehler, an anderen nicht. Das Scharnier hält den Deckel sicher und schwingt bei ruckartigen Bewegungen, wie sie etwa beim Einsatz in Auto oder Zug entstehen können, nur kurz nach. Offensichtliche Verarbeitungsmängel wie (unabsichtlich) überstehende Kanten oder unregelmäßige Spaltmaße konnten wir nicht beobachten, allenfalls die Wartungsklappe (siehe Wartung) war nicht ganz perfekt eingepasst.
Ausstattung
Wie so oft bei Mittelklasse-Notebooks, die sich das Gehäuse mit deutlich günstigeren Varianten teilen, bleibt auch hier die Anschlussausstattung hinter dem zurück, was man im Hinblick auf den eben nicht ganz niedrigen Preis erwarten darf. So gibt es nur einen USB-3.0-Port, und auch sonst ist nur das Nötigste vorhanden. Zudem sind die Anschlüsse so weit vorne untergebracht, dass eingesteckte Geräte und Kabel z. B. bei Verwendung einer externen Maus stören können.
Kommunikation
Kabel-LAN ist über den ausklappbaren Ethernet-Port erreichbar. Daneben kommuniziert das Testgerät natürlich auch über Funk. Der Atheros Communications AR9565 Wireless Network Adapter beherrscht weder das 5-GHz-Band noch das neue "Gigabit-WLAN" IEEE 802.11ac, integriert aber immerhin Bluetooth 4.0. Im individuellen Test-Setup des Autors stellte sich die Empfangsleitung bei zunehmender Entfernung zum Router mit immer mehr baulichen Hindernissen als durchschnittlich dar, was nur dann ein Problem darstellen könnte, wenn man regelmäßig mit grenzwertigen Signalstärken zu kämpfen hat.
Zubehör
Bis auf Netzteil, Schnellstartanleitung und Garantiehinweise ist in der Packung nichts zu finden, auch keine Installations- oder Recovery-Medien. Das ist in dieser Preisklasse normal.
Wartung
Über die mit drei Schrauben gesicherten Wartungsklappe gelangt man recht einfach an HDD, Lüfter, WLAN-Modul und Speicherbänke. Damit steht der unkomplizierten Wartung und Aufrüstung nichts im Wege — vorbildlich.
Garantie
Lenovos Angaben zur Herstellergarantie sind widersprüchlich. Auf der Produktseite werden zwei Jahre genannt. Gibt man hier die Seriennummer ein, ist hingegen von einem Jahr die Rede. Auf dem ersten Bild der Gallerie rechts kann man sich die verschiedenen kostenpflichtigen Garantieerweiterungen ansehen.
Eingabegeräte
Tastatur
Der Autor hatte noch nie ein Gerät im Test, dessen Keyboard sich fast flächendeckend so leicht eindrücken lässt wie die des Lenovo Z50-70, was spontan einen billigen Eindruck vermittelt, der durch das Klappern der großen Tasten noch verstärkt wird. Auch sonst zieht das Keyboard in keiner Hinsicht die Wurst vom Teller. Der Hubweg geht gerade noch in Ordnung, den Druckpunkt empfanden wir aber als zu schwammig und den Anschlag als zu hart. Nur über die Fn-Taste sind die Funktionstasten F1 bis F12 zu erreichen, deren erste Belegung die notebooktypischen Sondertasten wie lauter/leiser und heller/dunkler übernommen haben. Will man die normalen Funktionstasten bedienen, ärgert man sich über die winzige, kontrastarme Beschriftung. Ein Lob hat hingegen das Layout verdient: Alle Tasten sind dort anzutreffen, wo man sie erwartet; Shift, Strg sind, wie vom Desktop gewohnt, vergrößert. Die Tastenoberfläche ist rau und leicht konkav.
Touchpad
Schon auf den ersten Blick haben wir uns gefragt, warum das klassische Touchpad im Hinblick auf den reichlich vorhandenen Platz nicht etwas größer ausgefallen ist. Dafür strahlt die schmale silberne Einfassung eine gewisse Eleganz aus. Die nicht bis ganz an den Rand berührungsempfindliche Oberfläche ist angeraut, was der Tester aus Feedback-Gründen eigentlich bevorzugt. In diesem Fall mag das aber zu den subjektiv nicht als optimal empfundenen Gleiteigenschaften beitragen. Präzision und Ansprechverhalten boten keinen Anlass zur Klage, auch Drag & Drop gelang stets sicher. Die beiden mechanisch wenig überzeugenden Tasten liegen zu tief im Gehäuse und bieten für unseren Geschmack etwas zu viel Widerstand. Das Feedback geht noch in Ordnung, könnte aber besser und weniger von der genauen Stelle abhängig sein, auf die man drückt. Da da Touchpad zu weit links liegt, lässt sich beim Spielen mit den AWDS-Tasten gelegentlicher Kontakt mit dem Handballen kaum vermeiden. Die wichtigsten Konfigurationsmöglichkeiten ergeben sich aus den beiden Screenshots oben rechts.
Display
Das glänzende 15,6-Zoll-Display (16:9) auf TN-Basis kommt dank Full-HD-Auflösung zwar auf eine brauchbare Pixeldichte von 141 ppi - das war es aber schon mit den guten Nachrichten. Bei bestimmten Kombinationen von Schrift- und Hintergrundfarben ergibt sich eine leicht verwaschene, unscharfe Darstellung. In Sachen Helligkeit schafft das IdeaPad gerade mal eben die bei günstigen Notebooks mindestens zu erwartenden 200 cd/m². Das günstigere Acer Aspire V5-561G erreicht hingegen sehr ordentliche 300 cd/m², das allerdings für den Preis eines unglaublich hohen Schwarzwertes 1,27 cd/m². Ob sich die eher bescheidene Ausleuchtung von 78 % in der Praxis bemerkbar macht, konnten wir aufgrund der katastrophal geringen Blickwinkelstabilität nicht überprüfen - dazu gleich mehr. Helligkeitseinschränkungen im Akkubetrieb waren nicht zu beobachten.
* ... kleinere Werte sind besser
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Ausleuchtung: 78 %
Helligkeit Akku: 202 cd/m²
Kontrast: 546:1 (Schwarzwert: 0.37 cd/m²)
ΔE Color 10.23 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 10.04 | 0.5-98 Ø5.2
35% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
37.48% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
53.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
36.2% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.2
Ebenfalls nicht gerade mustergültig fällt der mittelmäßige Kontrast von 546:1 aus. Der korrespondierende Schwarzwert von 0,37 cd/m² poliert den schwachen Gesamteindruck ein wenig auf; in diesem Aspekt kann auch der insgesamt bessere, aber trotzdem nur durchschnittliche Bildschirm des MSI GP60-2PEi585 punkten. Typisch für billige TN-Panels ist auch eine geringe Farbtreue, die bei allen drei Geräten im Test durch zu hohe DeltaE-Werte von 7 bzw. 8 (MSI) über 10 (Testgerät) bis zu exorbitanten 13 (Acer, Graustufen) repräsentiert wird. Unprofiliert zeigt das Testnotebook den typischen kräftigen Blaustich. Auch für TN-Verhältnisse sind nur 35 % Abdeckung des zumeist nur für professionelle Bildbearbeiter relevanten, großen AdobeRGB-Farbraums zu wenig. Für Erstaunen sorgt das MSI, das trotz TN auf dafür sehr gute 56 % kommt.
Zur Benutzung im Freien ist das Gerät zumindest an sonnigen Tagen kaum geeignet. Selbst im Schatten (drittes Bild) ist es schwierig, eine Position zu finden, in der überhaupt noch was zu erkennen ist. Das ist der Tribut an den stark spiegelnden, dunklen Bildschirm.
Wir hatten ja schon "angedeutet", dass die Blickwinkelstabilität so sehr zu wünschen übrig lässt, dass eine subjektive Beurteilung von Schwarzwert und Ausleuchtung quasi unmöglich war. Wenn man ganz gerade auf ein komplett schwarzes Bild (RGB 0,0,0) schaut, kann von so etwas wie Schwarz nur im mittleren Bereich die Rede sein, während einem oben und unten eine Art Grau begegnet. Verschiebt man den Blickwinkel vertikal, wandert der dunkle Bereich mit. Die für TN-Screens typischen Bildfehler bei verschobenen Einblickwinkeln wie ein milchiger Bildeindruck beim Blick von oben und invertiert wirkende Farben beim Blick von unten sind bei diesem Display besonders ausgeprägt und treten auch schon bei deutlich größeren Winkeln als bei guten TN-Bildschirmen auf.
Leistung
Unser Lenovo IdeaPad Z50-70 ist ein typischer Vertreter der Gattung Mittelklasse-Multimedia-Notebook, verfügt dafür aber über eine recht potente Intel Core i7-CPU, die von der im März 2014 vorgestellten Mittelklasse-Grafikkarte Nvidia GeForce GT 840M mit üppigen 4 GB eigenem Speicher ergänzt wird. Damit reicht die Leistung nicht nur für alle erdenklichen Office-Aufgaben, sondern beispielsweise auch für Echtzeit-Videoschnitt oder anspruchsvolle Bildbearbeitung aus. Spiele werden eher von der Grafikkarte limitiert als von der CPU, grafisch anspruchsvolle, aktuelle Titel kann man zumeist in der Auflösung 1.366 x 768 in mittleren, selten auch in hohen Einstellungen genießen.
Prozessor
Der Intel Core i7-4510U ist ein sparsamer 22-nm-Dualcore-Prozessor mit einer TDP von 15 Watt, der dank Hyperthreading bis zu 4 Threads vermeintlich gleichzeitig abarbeiten kann und einen Basistakt von 2,0 GHz aufweist. Wird nur ein Kern belastet, können kurzzeitig bis zu 3,1 GHz (Turbo) erreicht werden, bei Belastung beider Kerne noch bis zu 2,8 GHz. Gegenüber Ivy Bridge wurden die Energieeffizienz deutlich und die Pro-MHz-Leistung geringfügig erhöht. Macht Software Gebrauch von den neuen Befehlssatzerweiterungen wie AVX2, kann die Mehrleistung auch erheblich ausfallen. Als On-Chip-GPU ist die sparsame Intel HD 4400 integriert, die dank Nvidias Optimus Technologie fürs 2D-Rendering zuständig ist, während anspruchsvollere Aufgaben automatisch auf der GeForce 840M ausgeführt werden.
Der spezifizierte Maximaltakt von 2,8 GHz konnte bei Durchführung des Multi-CPU-Tests des Cinebenches R11.5 nicht ganz gehalten werden und fiel nach etwa einer Minute auf 2,6 GHz ab. Damit kann man schon sehr zufrieden sein. Insgesamt zeigt die CPU bei jeder Belastung das erwartete Leistungsniveau. Die Unterschiede zum schnelleren i5-4200H (2x 2,8-3,4 GHz, Hyperthreading, TDP 47 W) und dem langsameren i5-4200U (2x 1,6-2,6 GHz, Hyperthreading, TDP 15 W) in den beiden Vergleichs-Notebooks fügen sich nahtlos ins Bild. Leistungseinschränkungen im Akkubetrieb sind nicht zu befürchten. Zahlreiche weitere Benchmarks zu diesem und vielen anderen mobilen Prozessoren sind in unserer FAQ-Sektion zu finden.
Cinebench R11.5 | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad Z50-70 (59427656) | |
MSI GP60-2PEi585 | |
Acer Aspire V5-561G | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad Z50-70 (59427656) | |
MSI GP60-2PEi585 | |
Acer Aspire V5-561G |
System Performance
Ob die jeweilige CPU der beiden Vergleichs-Notebooks nun schneller (MSI) oder langsamer (Acer) als die des Testgerätes ist - beide Konkurrenten liegen im PCMark 7 (Gesamtscore) um mehr als 25 % hinten. Beim Acer kann man das noch auf die deutlich langsamere Grafikkarte und den fehlenden SSD-Cache zurückführen, beim MSI nur noch auf letzteres, was aber als Erklärung für die Höhe des Rückstands schwerlich ausreicht. Zur besseren Einordung des Einflusses des Massenspeichers haben wir hier noch drei weitere Notebooks mit ähnlich starken CPUs und Grafikkarten in das Diagramm gepackt, von denen zwei mit herkömmlichen Festplatten (Acer Aspire V7-582PG-74508G52tkk, Asus F550LN-CN89H) und eine mit einer reinen SSD (Gigabyte U24T) ausgestattet sind. Subjektiv empfanden wir die Bedienung als sehr flott. Der Start von häufig genutzten Programmen scheint tatsächlich etwas vom SSD-Cache zu profitieren. Gleichwohl würde eine "echte" SSD erfahrungsgemäß noch eine weitere, deutlich spürbare Beschleunigung mit sich bringen.
PCMark 7 Score | 4023 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 2909 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 3575 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 3714 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Als Massenspeicher kommt beim Testgerät ein mit 8 GB SSD-Cache versehenes Seagate ST1000LM014 Solid State Hybrid Drive zum Einsatz. Die Platte merkt sich, auf welche Daten wiederholt zugegriffen wird und kopiert diese in den Cache, von wo aus sie künftig deutlich schneller eingelesen werden können. Das soll sich vor allem bei Programm- und Betriebssystemstarts bemerkbar machen, führt bei Benchmarks aber manchmal zu erratischen Ergebnissen. So auch hier: Trotz dreifacher Wiederholung bescheinigt der CrystalDiskMark 3 der 1-TB-HDD einen sehr schlechten Datendurchsatz beim sequenziellen Lesen von nur 55 bis 70 MB/s, während HD Tune realistischere, aber immer noch nicht gute 90 MB/s ausweist. Im Lenovo IdeaPad Y510p-59400120 kommt die gleiche Festplatte auf 112 MB/s. 0,4 MB/s beim Einlesen kleiner, verteilter Datenblöcke (4k) sind selbst für reine HDDs kein guter Wert, SSDs schaffen in der Regel mindestens 20 MB/s.
Grafikkarte
Die Nvidia GeForce 840M ist eine mobile Mittelklasse-Grafikkarte auf Basis der neuen Maxwell Architektur, die DirectX 11 beherrscht und ihren eigenen GDDR3-Speicher (kein GDDR5 möglich), der sich beim Testgerät auf 4 GB beläuft, über einen 64 Bit schmalen Bus anbindet. Trotz der niedrigen Speicherbandbreite liegt die Leistung aufgrund diverserer Verbesserungen der Architektur nur geringfügig unter der einer älteren GeForce GT 750M mit 128-Bit-Bus und übertrifft die der direkten, sehr verbreiteten Vorgängerin GT 740M um etwa 30 %. Der 3DMark 11 weist aus, dass sich die Leistung noch in der erwarteten Bandbreite ansiedelt. Mehr als 8 % Rückstand gegenüber aktuellen Multimedia-Notebooks mit der gleichen Grafikkarte ergeben sich nicht. Der neuere 3DMark 2013 bestätigt dieses Ergebnis. Das MSI P60-2PEi585 mit der gleichen GPU befindet sich auf Augenhöhe. Im DirectX-10-Benchmark Cloud Gate kann sich die insgesamt langsamere Radeon R7 M265 im Acer Aspire V5-561G nicht mehr entscheidend absetzen.
3DMark 11 - 1280x720 Performance GPU (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad Z50-70 (59427656) | |
MSI GP60-2PEi585 | |
Acer Aspire V5-561G |
3DMark - 1280x720 Cloud Gate Standard Graphics (nach Ergebnis sortieren) | |
Lenovo IdeaPad Z50-70 (59427656) | |
MSI GP60-2PEi585 | |
Acer Aspire V5-561G |
3DMark 11 Performance | 2373 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 5934 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 1312 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Aktuelle Grafikkracher wie Thief oder Crysis 3 kann man mit den IdeaPad Z50-70 überhaupt nicht oder nur in den hässlichen niedrigsten Einstellungen bei einer Auflösung von 1.024 x 768 spielen. Hitman: Absolution sieht auch in mittleren Einstellungen bei 1.366 x 768 schon schick aus und läuft so gerade noch flüssig. Das trifft auf einige etwas ältere 3D-Shooter wie Bioshock Infinite ebenfalls zu. Dort und erfahrungsgemäß auch bei anderen Shootern wie Dishonored, die auf die nicht mehr ganz taufrische Unreal Engine setzen, darf man sich sogar an hohen Einstellungen erfreuen. Spiele wie Dota 2 oder Diablo 3 stellen erst in den allerhöchsten Einstellungen eine Herausforderung für die GeForce 840M dar. Einschränkungen im Akkubetrieb gab es nicht. Unter dem Fazit ist ein kleiner Vergleich zwischen den am Test beteiligten Grafikkarten zu finden.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Anno 2070 (2011) | 125.6 | 61.3 | 37.5 | 18.4 |
Hitman: Absolution (2012) | 45.29 | 33.37 | 15.41 | |
Crysis 3 (2013) | 37 | 21.8 | ||
Tomb Raider (2013) | 123.3 | 58.8 | 28.7 | 15 |
BioShock Infinite (2013) | 82.7 | 47.08 | 37.75 | 13.2 |
Company of Heroes 2 (2013) | 32.38 | 25.73 | ||
Dota 2 (2013) | 99.9 | 67.8 | 29.5 | |
Call of Duty: Ghosts (2013) | 56.2 | 34.9 | 19.3 | |
Thief (2014) | 15.4 | |||
GRID: Autosport (2014) | 89.5 | 28.83 | 14.48 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Ganz stumm ist das Lenovo IdeaPad Z50-70 nie, allerdings sind die Geräusche des gutmütigen Lüfters im Idle-Betrieb auch in einem leisen Umfeld nicht aus den normalen Umgebungsgeräuschen herauszuhören, man muss sich schon mit dem Ohr dem Gerät nähern. Legt man Last an, bleibt es bei einem vernehmbaren, aber überhaupt nicht störenden, sanften Rauschen. Die beiden Konkurrenten im Test sind bei wenig Last minimal lauter, wirklich evident sind im Vergleich aber nur die schon störenden 50 dB, die das MSI bei hoher Beanspruchung von sich gibt. Wer in lärmsensiblen Umgebungen (mit Kopfhörer) spielen will, dürfte mit dem Testgerät auf ein wenig Widerstand stoßen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30 / 30.4 / 31 dB(A) |
HDD |
| 30.2 dB(A) |
DVD |
| 35.6 / dB(A) |
Last |
| 35 / 38.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Beim Surfen oder der Erledigung alltäglicher Office-Aufgaben sind die Oberflächentemperaturen an keiner Stelle ein Thema. Spielen auf dem Schoß ist grundsätzlich möglich, weil die Abluft seitlich aus dem Gehäuse geführt wird. Die Zufuhr erfolgt allerdings u. a. auch über Schlitze am Boden. Maximal werden bei anhaltender, starker Beanspruchung 45 °C im Bereich der Hauptlüftungsschlitze oben links erreicht; ob einen das stört, ist subjektiv.
Lässt man den CPU-Stresstest Prime95 laufen, kommen die beiden CPU-Kerne nur wenige Sekunden über den Basistakt von 2,0 GHz hinaus, unterschreiten ihn aber kaum, sodass kein Throttling vorliegt. Das bleibt auch so, wenn man zusätzlich noch die GeForce 840M mit FurMark auslastet. Die GPU-Takte liegen dann bei 1,1 GHz, womit der Turbo prima ausgenutzt wird.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 44.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 44.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 41.5 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-12.7 °C).
Lautsprecher
Einen mittelmäßigen Job machen die nach vorne unten abstrahlenden Lautsprecher, denen wir ein völlig bassfreies, mitten- bis höhenbetontes Klangbild attestieren müssen. Die Maximallautstärke reicht aus, um einen etwa 30 m² großen Raum mit Musik zu beschallen und geht nicht mit Verzerrungen oder Pegelschwankungen einher. Steht das Notebook auf einem als Reflexionsfläche dienenden Tisch, klingt Musik lauter, präsenter, teilweise je nach Quelle aber auch etwas blechern und schrill. Erklingen viele Instrumente gleichzeitig, sind diese nur noch schwer zu unterscheiden. Immerhin gelingt es oft, eine gewisse Räumlichkeit zu vermitteln. Sprache in Filmen ist gut verständlich. Von den Soundprofilen des "Dolby Digital Plus Home Theater" (Screenshot) sollte man die Finger lassen, Off ist hier die beste Einstellung, in der wir auch getestet haben.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Als Basis für die Vergleiche von Verbrauch und Akkulaufzeit dienen uns gleichgroße Multimedia-Notebooks, die wir in den letzten zwölf Monaten getestet haben. Zunächst ist festzustellen, dass 0,1 Watt Stromaufnahme in ausgeschaltetem Zustand und 0,2 Watt im Standby kaum zu beanstanden sind. Schaut man sich Idle (avg) an, landet das Lenovo unter den genügsamsten 4 Geräten unter Volllast, wo sich das generell deutlich durstigere MSI mit 47-Watt-TDP-CPU sogar noch 10 Watt mehr genehmigt, hingegen nur im Mittelfeld. Das Netzteil ist mit 65 Watt grenzwertig dimensioniert.
Lenovo IdeaPad Z50-70 (59427656) GeForce 840M, 4510U, Seagate ST1000LM014 Solid State Hybrid Drive | MSI GP60-2PEi585 GeForce 840M, 4200H, Western Digital Scorpio Blue WD5000LPVX | Acer Aspire V5-561G Radeon R7 M265, 4200U, WDC Scorpio Blue WD10JPVX-22JC3T0 | |
---|---|---|---|
Stromverbrauch | -74% | -24% | |
Idle min * | 3.6 | 7.3 -103% | 5.7 -58% |
Idle avg * | 6.4 | 13.1 -105% | 9.7 -52% |
Idle max * | 10 | 21.7 -117% | 11.9 -19% |
Last avg * | 38.8 | 50.8 -31% | 42.6 -10% |
Last max * | 64.4 | 74.5 -16% | 51.7 20% |
* ... kleinere Werte sind besser
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 3.6 / 6.4 / 10 Watt |
Last |
38.8 / 64.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Unterwegs ohne Stromnetz spielen kann man mit dem Z50-70 in dieser Konfiguration vielleicht eine bis eineinhalb Stunden. Interessanter ist der praxisnahe WLAN-Test, wo mit abgeschalteten Verbrauchern wie Bluetooth und auf etwa 150 cd/m² reduzierter Helligkeit regelmäßig durch ein Skript repräsentativ ausgewählte Internetseiten angesurft werden. Die erreichten 281 Minuten sind ein durchschnittlicher Wert, man muss aber berücksichtigen, dass der Akku nur eine relativ geringe Kapazität von 41 Wh aufweist (MSI, 49 Wh: 170 Minuten; Acer, 37 Wh: 212 Minuten).
Fazit
Die eingangs gestellte Frage müssen wir leider mit nein beantworten. Technisch gibt es am Lenovo IdeaPad Z50-70 (59427656) absolut nichts auszusetzen: Die Leistung stimmt, und das gelungene Wärmemanagement resultiert in leisem und kühlem Betrieb. So viel und so kurz zu den inneren Werten. Schaut man sich hingegen die Äußerlichkeiten an, kommt spätestens bei den ersten Eingaben über die Tastatur oder dem ersten Blick auf den Bildschirm die Frage auf, wo Lenovo diese Unterklasse-Komponenten überhaupt aufgetrieben hat, und warum nicht zumindest für die mittelpreisigen Varianten ein etwas besserer TN-Bildschirm angeboten wird. Zwar ist das Gehäuse nett anzusehen und gut verarbeitet, und in Sachen Wartungsmöglichkeiten können sich die meisten Konkurrenten eine Scheibe vom Z50-70 abschneiden. Aber auch die magere Anschlussausstattung unterstreicht erneut das Grundproblem des Testgerätes: Das höherwertige Innenleben führt zu einem Preis, mit dem die Bauteile, die die getestete Variante mit den günstigsten Varianten gemeinsam hat, nicht mithalten können.
Mit einer Kaufempfehlung tun wir uns schwer, weil im selben Preissegment auch Notebooks angeboten werden, die deutlich rundere Gesamtpakete darstellen. Als Beispiel sei neben den beiden Konkurrenten im Test das nagelneue Acer Aspire V5-573G-54218G1Taii genannt, das in unserem Test 82 % einheimsen konnte und sich durch eine schnellere Grafik bei etwas langsamerer CPU, ein mattes, helles, blickwinkelstabiles und farbkorrektes IPS-Display und bessere Akkulaufzeiten abhebt. Es ist flacher und leichter als das Lenovo, aber dafür unter Last auch erheblich wärmer und etwas lauter. Auf eine Wartungsklappe muss man hier gleich ganz verzichten, dafür gab es mit den Eingabegeräten (beleuchtete Tastatur) im Test keine Probleme.