Test MSI GP60-2PEi585 Notebook
Das MSI GP60-2Pei585 ist nahezu das 15,6-Zoll-Abbild des bereits von uns getesteten MSI GP70 Leopard. Beide Modelle setzen auf Nvidias neue 840M Grafikkarte und Intels i5-4200H Prozessor. Genügend Grafik- und Rechenpower für die meisten Spiele und Multimedia-Anwendungen sollten damit garantiert sein. Auf Wunsch ist das GP60 auch mit einer i7-Quad-Core-CPU erhältlich. Negativ stachen beim 17-Zoll-Gerät das Gehäuse mit einer mangelhaften Verarbeitung und die etwas langsame Festplatte hervor. Für Pluspunkte sorgten jedoch das helle und blickwinkeltreue Display sowie die Emissionswerte bezüglich Temperatur und Betriebsgeräusch.
Als Referenz-Notebooks möchten wir das bereits getestete Asus F550LN-CN89H und das Lenovo IdeaPad Y510p heranziehen. Das Asus ist ebenfalls mit der Nvidia 840M ausgestattet, beim Prozessor jedoch setzt es auf den sparsamen, aber dennoch leistungsfähigen Intel i7-4500U. Das mittlerweile in etwa auf den Preis des MSI GP60 gefallene Lenovo ist, in einer etwas anderen Variante als der getesteten, sogar mit einem Intel Core i7-4700MQ Quad-Core-Prozessor und der Nvidia GT 755M ausgestattet.
Stellt das GP60 vielleicht die ideale Alternative zu klobigen Gaming Notebooks und schwachbrüstigen Geräten aus dem Einstiegs- oder Mittelklasse-Segment dar? Ob MSI die erwähnten Kritikpunkte beim kleinen Bruder vermeiden und die erwähnten Vorteile beibehalten oder sogar weiter ausbauen konnte, zeigt unser Test.
Gehäuse
Trotz einem Preis von etwa 800 Euro liefert MSI nur ein Gehäuse aus Kunststoff. Die Verarbeitung an sich geht zwar okay, jedoch wirkt das verbaute Plastik nicht sehr robust. Gerade auf der Unterseite ist die Wandstärke sehr gering, bei genauerem Hinsehen erinnert auch das Material auf der Oberseite eher an ein günstigeres Gerät. So verwundert es nicht, dass sich das Notebook bereits mit relativ leichter Kraft etwas verwinden oder teilweise auch leicht eindrücken lässt. Eine höhere Steifigkeit hätte dem Notebook hier gut gestanden.
Die angetroffenen Spaltmaße sind für ein Notebook aus Kunststoff durchweg als sehr gut zu bezeichnen. Hervorzuheben ist zudem, dass keine spiegelnden Oberflächen zum Einsatz kommen und somit Fettschlieren und Fingerabdrücke der Vergangenheit angehören. Lediglich die Displayrückseite ist hierfür etwas anfälliger. Ein Öffnen des Notebooks mit nur einer Hand ist fast nicht möglich, da sich schon bei einem kleinen Öffnungswinkel die Base mit anzuheben beginnt. Dafür, dass es sich nicht um ein reinrassiges Gaming Notebook handelt, sind die Abmessungen recht wuchtig. Gerade die Dicke des Gerätes erinnert etwas an „alte Zeiten“. Hierfür ist sicherlich in erster Linie der verbaute Prozessor verantwortlich, der bei Last einer doch intensiveren Kühlung bedarf.
Ausstattung
Mittlerweile scheint es schon fast zum Standard zu gehören, dass sich die Anschlussausstattung auch von höherwertigeren Notebooks ausschließlich auf zwei USB-3.0- und einen USB-2.0-Port, HDMI, VGA, Ethernet sowie einen Kartenleser und 3,5-mm-Anschlüsse beschränkt. Genau wie das Asus und das Lenovo hat auch das MSI nicht mehr zu bieten. Das mag für den Durchschnittsanwender zwar mehr als ausreichen, so manch anderer Hersteller bietet jedoch noch mindestens einen Display-Port-Anschluss oder e-SATA.
Wenigstens ist die Anordnung der Anschlüsse beim MSI GP60 nahezu optimal gewählt. Weder kann einem die eventuell verwendete Maus den Zugang zu einem USB-Port versperren, noch kann der Ethernet-Port durch ein angeschlossenes USB-Gerät abgedeckt werden. Den Kartenleser an der Front muss man jedoch erst ertasten.
Kommunikation
WLAN des Standards 802.11ac sowie ein Bluetooth-V4.0-Modul gehören zur Grundausstattung des GP60. Probleme bei der Verbindung sind nicht aufgetreten, weder in direkter Nähe zum Router noch zwei Stockwerke darüber. Somit kann sich auch die Reichweite sehen lassen. Für die kabelgebundene Verbindung steht ein Killer-Gigabit-Ethernet-Anschluss zur Verfügung. Die Webcam erzeugt ein für Notebooks noch akzeptables 720p-Bild.
Betriebssystem
Bei der getesteten Modellvariante des GP60 war Windows 8.1 bereits vorinstalliert. Jedoch werden auch andere Varianten ohne Betriebssystem angeboten. Eine Windows DVD lag dem Gerät jedoch nicht separat bei. Wer lieber Windows 7 installieren möchte, sollte jedoch keine Probleme haben, da MSI die dazugehörigen Treiber auf der Homepage anbietet.
Wartung
Gut gelöst von MSI: Auf der Unterseite des Gerätes findet man eine große Wartungsklappe vor, die nahezu zwei Drittel des gesamten Unterbodens abdeckt. Ein Tausch der Festplatte gegen eine SSD wäre somit kein Problem. Auch ist eine der beiden Arbeitsspeicherbänke noch unbelegt; ein Aufrüsten des bereits 8 GB großen Speichers ist also problemlos auf 16 GB möglich.
Garantie
MSI bietet auf alle Notebooks standardmäßig eine Herstellergarantie von 2 Jahren an. Wer diese um ein Jahr verlängern möchte, kann dies direkt im MSI Shop tun und eine Garantieverlängerung für allerdings recht hohe 139 Euro erwerben. Asus verlang hier mit etwa 80 Euro deutlich weniger.
Eingabegeräte
Touchpad
Das Touchpad ist mit etwa 9,5 cm in der Diagonalen etwas zu klein geraten. Eine externe Maus ist also fast obligatorisch. Dafür handelt es sich nicht um ein derzeit weit verbreitetes Clickpad, sondern um ein präzises, multitouchfähiges Touchpad mit zwei separaten Maustasten. Gerade hier reagiert aber die linke Maustaste oft erst auf den zweiten Versuch, was mit der Zeit doch störend wirkt, aber auch ein Ausnahmefall bei unserem Testgerät sein kann. Das Touchpad an sich verfügt über eine subjektiv angenehm raue Oberfläche, die den Fingern das Darübergleiten erleichtert. Dies ist jedoch Geschmacksache, da viele Anwender eine glatte Touchpad-Oberfläche bevorzugen.
Tastatur
Die im GP60 verbaute Tastatur ist leider nicht beleuchtet. Leider deshalb, weil andere Geräte in dieser Preisklasse und dem angedachten Einsatzbereich bereits des Öfteren über eine beleuchtete Tastatur verfügen und diese sicherlich auch dem GP60 gut gestanden hätte. Die Tasten an sich verfügen über einen vergleichsweise großen Hub und einen angenehmen Druckpunkt. Auch das Anschlaggeräusch kann weitestgehend überzeugen. Lediglich im linken Randbereich ist ein geringes „Klappern“ zu hören, das aber nicht weiter stört.
Die mögliche Schreibgeschwindigkeit ist aufgrund der ordentlichen Tastengröße von 14 x 14 mm recht hoch. Vielschreiber ohne rechenintensive Aufgaben sollten jedoch eher zu einem anderen Gerät greifen, da der separate Nummernblock doch etwas Platz für noch größere Tasten wegnimmt. Zugunsten einer spielefreundlichen Tastatur jedoch wurde so z. B. der Windows-8-Button auf die rechte Seite der Leertaste verlagert und die linke Shift-Taste deutlich verbreitert.
Display
MSI spendiert dem GP60 ein mattes Full-HD-Display im 15,6-Zoll-Format mit einer nativen Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten. Dieses wirkt subjektiv nicht nur kontrastreich und farbgetreu, sondern auch ausreichend hell und knackscharf; im Tagesbetrieb ist kaum eine Beleuchtung von über der Hälfte der Maximalbeleuchtung nötig. Abends oder bei Nacht reicht sogar eine Beleuchtungsstufe von knapp einem Drittel gut aus. Dies ist kaum verwunderlich, liegt doch die durchschnittliche Helligkeit bei etwa 209 cd/m². Das Asus F550LN erreichte im Test gerade einmal einen Wert von 166 cd/m². Dennoch setzt das GP60 dabei keine neuen Höchstwerte, sondern liegt messtechnisch nur im Mittelfeld; Werte von knapp 400 cd/m² sind bei anderen Geräten bereits möglich. So liegt das IdeaPad Y510p mit maximalen 367 cd/m² klar im besten Bereich.
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Ausleuchtung: 77 %
Helligkeit Akku: 228 cd/m²
Kontrast: 760:1 (Schwarzwert: 0.3 cd/m²)
ΔE Color 7.11 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 8.38 | 0.5-98 Ø5.2
56% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
59.5% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
86.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
57.8% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.22
Subjektiv liefert das Display des MSI GP60 also etwas bessere Werte, als es die Messergebnisse vermuten lassen. So wird auch der AdobeRGB Farbraum nur zu 56 % abgedeckt, der sRGB Raum zu 78 %. Der Schwarzwert von 0,3 ist bereits überdurchschnittlich gut, ebenso der damit einhergehende Kontrast von 783:1. Satte Schwarztöne können somit schon erreicht werden. (Asus F550LN: SW 0,41 und Kontrast 424:1 bzw. IdeaPad Y510p: SW 0,65 und Kontrast 608:1)
MSI GP60-2PEi585 GeForce 840M, 4200H, Western Digital Scorpio Blue WD5000LPVX | Lenovo IdeaPad Y510p GeForce GT 750M SLI, 4700MQ, Samsung SpinPoint M8 HN-M101MBB | Asus F550LN-CN89H GeForce 840M, 4500U, Seagate Momentus SpinPoint M8 ST1000LM024 HN-M101MBB | Asus N550JK-CN109H GeForce GTX 850M, 4200H, Seagate Momentus SpinPoint M8 ST1000LM024 HN-M101MBB | |
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Display | 3% | -29% | -11% | |
Display P3 Coverage | 57.8 | 59.9 4% | 40.82 -29% | 55.1 -5% |
sRGB Coverage | 86.3 | 88.4 2% | 61.2 -29% | 71.8 -17% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 59.5 | 61.5 3% | 42.2 -29% | 53.2 -11% |
Bildschirm | -5% | -6% | 5% | |
Helligkeit Bildmitte | 228 | 395 73% | 178 -22% | 284 25% |
Brightness | 209 | 368 76% | 166 -21% | 264 26% |
Brightness Distribution | 77 | 83 8% | 81 5% | 80 4% |
Schwarzwert * | 0.3 | 0.65 -117% | 0.41 -37% | 0.388 -29% |
Kontrast | 760 | 608 -20% | 434 -43% | 732 -4% |
Delta E Colorchecker * | 7.11 | 8.9 -25% | 4.36 39% | 5.24 26% |
Delta E Graustufen * | 8.38 | 10.88 -30% | 3.35 60% | 7.7 8% |
Gamma | 2.22 99% | 2.55 86% | 2.36 93% | 2.63 84% |
CCT | 10041 65% | 11341 57% | 6991 93% | 6119 106% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 56 | 39 -30% | 47 -16% | |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -1% /
-3% | -18% /
-12% | -3% /
1% |
* ... kleinere Werte sind besser
Auch die Blickwinkelstabilität konnte überzeugen: Auf der Horizontalen treten Farbveränderungen erst sehr spät auf, wobei der Bildinhalt auch dabei noch abgelesen werden kann. Vertikal werden ebenso große Winkel ohne Bildveränderungen erreicht, wobei diese hier jedoch etwas früher und stärker auftreten. Es scheint also von MSI ein überdurchschnittlich gutes TN-Panel verbaut worden zu sein. So lässt es sich auch im Außenbereich mit dem GP60 recht gut arbeiten, bei direkter Sonneneinstrahlung natürlich mit Einschränkungen.
Leistung
MSI führt Das GP60 auf seiner Homepage unter der Rubrik der Gaming Notebooks. Dem würden wir aufgrund der verbauten Mittelklasse-Grafikkarte 840M von Nvidia nicht zustimmen. Zwar liefert der verbaute Prozessor mit dem i5-4200H gute Dual-Core-Leistungen, für die absolute Gaming Power ist die Grafikleistung, erst Recht in Verbindung mit dem verbauten Full-HD-Display, aber eindeutig zu gering. Dennoch lässt es sich mit dem GP60 sehr gut arbeiten, auch ist es möglich, alle derzeitigen Spiele, wenn auch manchmal mit nur reduzierten Details, flüssig zu spielen.
Prozessor
Der verbaute Intel Prozessor der neuen Haswell Generation i5-4200H bietet nicht nur eine gute Rechenleistung auf zwei Kernen plus Hyper-Threading sondern auch eine enorme Verlustleistung von 47 Watt bei Last, die eigentlich nur noch starken Quad-Core-Modellen vorbehalten ist. Die Grundvariante „M“ des i5-4200 setzt dagegen 10 Watt weniger bei Last frei. Der Standardtakt des Prozessors liegt bei recht hohen 2,8 GHz und kann mittels Turbo automatisch auf 3,4 GHz angehoben werden. Dies ist ein Plus von 300 MHz in beiden Betriebszuständen gegenüber dem i5-4200M. Beide Kerne teilen sich auch hier einen Cache von moderaten 3 MB.
Die gemessenen Leistungswerte liegen durchweg auf hohem Niveau. Im Vergleich zu seinem „normalen Bruder“, dem i5-4200M, mit einer über 20 % geringeren TDP liegen die durchschnittlichen Benchmark-Werte der H-Variante nur etwa 12 % darüber. Da beide Prozessoren jedoch gleich viel kosten, kann man die Entscheidung von MSI - trotz der höheren TDP - mitunter nachvollziehen.
Die Ein-Kern-Leistung liegt im Cinebench R11.5 in etwa auf Höhe eines Intel i7-4700HQ Quad-Core Prozessors. Der sparsame Ableger i5-4200U mit einer TDP von 15 W liegt 20-25 % dahinter. Im Segment von AMD kann nicht mal der A10-6800K aus dem Desktop-Segment mithalten und kommt lediglich bis auf 20 % heran.
Sind alle Kerne gefordert, ergibt sich ein etwas anderes Bild: AMD liegt mit dem A10-6800K nun auf einer Höhe mit dem Testkandidaten. Der i5-4200U muss sich erneut ca. 30 % dahinter einreihen. Der i7-4700HQ ist fast doppelt so schnell unterwegs; ein klarer Vorteil der vier Kerne mit Hyperthreading.
Cinebench R11.5 | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GP60-2PEi585 | |
Asus F550LN-CN89H | |
Asus F550LN-CN89H | |
Lenovo IdeaPad Y510p 59-395032 | |
Asus VivoBook S451LB-CA072H | |
Medion Akoya E6239T | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI GP60-2PEi585 | |
Asus F550LN-CN89H | |
Asus F550LN-CN89H | |
Lenovo IdeaPad Y510p 59-395032 | |
Asus VivoBook S451LB-CA072H | |
Medion Akoya E6239T |
System Performance
Die vorgefundene Systemperformance liegt durchweg auf hohem Niveau. Gerade im Vergleich zu einem günstigen Notebook ist eine deutliche Mehrleistung zu spüren. Prozessorintensivere Anwendungen wie das Entpacken von Dateien oder das Installieren von Software geht eindeutig schneller und flüssiger von der Hand. Der Systemstart ist schnell vollzogen, auch während des Betriebes leistet sich das GP60 keinerlei Denkpausen. Ein flüssiges Arbeiten ist somit jederzeit möglich.
Mit einer ab Werk verbauten SSD hätte das Testsystem noch besser abgeschnitten. Zwar kommt beim Arbeiten nicht wirklich der Wunsch nach einem noch schnelleren Massenspeicher auf, doch die Messwerte sagen etwas anderes. Im PCMark 8 Home Benchmark erreicht das System zwar sehr gute Werte von knapp über 2.900 Punkten. Diese werden aber auch von anderen Systemen mit SSD, aber langsameren Prozessoren wie dem i5-4200U erreicht oder sogar etwas überboten.
PCMark 7 Score | 2953 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated | 2912 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated | 3077 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated | 3690 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Der verbaute Massenspeicher mit gerade einmal 500 GB Speicherplatz erreicht im Test für eine 2,5-Zoll-Festplatte überdurchschnittliche Werte im Vergleich zu anderen Testsystemen. So werden bezüglich der maximalen Schreib- und Leseraten sequentiell jeweils knapp 110 MB/s erreicht: bei 512k-Datenblöcken immer noch lesend 34,8 MB/s und schreibend 48 MB/s. Mit der Geschwindigkeit einer SSD kann die HDD-Platte natürlich nicht mithalten; während des normalen Betriebs fällt das aber nicht weiter auf, arbeitet die Festplatte doch stets sehr leise.
Auch der Austausch der Festplatte gegen eine SSD sollte aufgrund der großen Wartungsklappe an der Unterseite des Notebooks kein Problem darstellen und wäre somit jederzeit möglich. Ob dies wirklich nötig ist, muss jedoch der Käufer individuell entscheiden, gerade auch aufgrund der Tatsache, dass nur Platz für eine SATA-Festplatte ist und nicht beides gleichzeitig verbaut werden kann.
Grafikkarte
Während sich MSI mit dem GP60 vornehmlich an Gamer wenden will, und das Notebook auch unter dieser Kategorie listet, wird lediglich eine Nvidia 840M Grafikkarte verbaut. Diese ist zwar nicht von schlechten Eltern und kommt in etwa an die Leistung der älteren GT750M heran, kann aber längst nicht mit den GTX-Ablegern von Nvidia mithalten. So erreicht die 840M im 3DMark 11 Benchmark knapp 2.500 Punkte, eine GT750M kommt in etwa auf dieselbe Punktzahl. Schon die GTX850M hingegen erreicht satte 4.450 Punkte; ein spürbares Leistungsplus für echte Gamer von etwa 78 %.
MSI verbaut mit der 840M einen 2 GB großen DDR3-Grafikspeicher mit einem Standardtakt von 1.001 MHz. Der Grafikprozessor mit GM108-Chip taktet mit maximal 1.029 MHz und verfügt über 384 Shadereinheiten sowie ein 64-Bit-Speicherinterface. Der Core-Takt wird bei Bedarf auf 1.124 MHz erhöht. Bei geringer Belastung ist nur die Intel HD Graphics 4600 in Betrieb. Diese ist eindeutig langsamer, jedoch äußerst sparsam. Erst bei Last wird automatisch und ohne Bildflackern auf die Nvidia Grafikkarte umgestellt (Nvidia Optimus).
3DMark 11 Performance | 2562 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 54685 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 6707 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 1448 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
In unserem Test ist aber auch die Nvidia 840M durchaus spieletauglich! Zu beachten bleibt allerdings, dass es sich beim GP60 um ein Display mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln handelt. Beste Grafikergebnisse werden nur bei dieser nativen Auflösung erreicht, wobei die Grafikkarte dann schon bei mehreren Spielen an ihre Grenzen kommen könnte. Solange man sich mit Einstellungen im oberen mittleren bis, je nach Spiel, auch hohen bzw. sehr hohen Bereich bewegt, ist ein flüssiges Spielerlebnis sichergestellt. Bei Spielen wie GTA4 oder auch Company of Heroes 2, die durchaus von einer Quad-Core-CPU profitieren, könnte auch der Prozessor gelegentlich zum Flaschenhals werden, wäre denn eine stärkere Grafikkarte verbaut.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Tomb Raider (2013) | 146.2 | 58.9 | 32.7 | 10.5 |
BioShock Infinite (2013) | 97.3 | 54.3 | 43.41 | 14.75 |
Metro: Last Light (2013) | 48.75 | 40.35 | 28.77 | 13.2 |
GRID 2 (2013) | 93.3 | 77.4 | 63.2 | 20.27 |
Company of Heroes 2 (2013) | 35.05 | 28.33 | 17.76 | 7.23 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Im Idle-Betrieb ist das Notebook zwar hörbar, aber nicht störend laut. Die Festplatte arbeitet stets angenehm leise. Erst unter Last und steigenden Temperaturen wird das Kühlsystem auch im Vordergrund wahrnehmbar. Ansonsten regelt die Temperaturüberwachung den Lüfter dezent - abhängig vom Lastzustand - auf und ab. Sobald der Prozessor und die Grafikkarte etwa beim Spielen mehr gefordert werden, dauert es aber keine Minute, bis das Lüftergeräusch deutlich und lauter zu hören ist.
MSI spendiert dem GP60 einen Turbo-Kühl-Modus namens „Cooler-Boost“. Mit einem Druck auf die entsprechende Sondertaste unter dem Herstellerlogo verwandelt sich das Kühlsystem in einen kleinen Hurrikan. Der Lüfter ist nun wirklich laut, man könnte fast denken er würde nicht aufhören, immer schneller zu drehen, bis dann doch die Maximaldrehzahl erreicht ist. Dies soll vor allem für Gamer von Vorteil sein, die das letzte Quäntchen Leistung aus dem System herauskitzeln wollen. Eine spürbare Leistungssteigerung in unseren Spielbenchmarks konnten wir dadurch aber nicht feststellen. Daher wurden alle hier gelisteten Spiele- und Lautstärketests ohne aktivierte Kühler-Boost-Funktion durchgeführt.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33 / 33.2 / 33.4 dB(A) |
HDD |
| 33.4 dB(A) |
DVD |
| 37.7 / 37.7 dB(A) |
Last |
| 36.2 / 50 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Den Stresstest durchläuft der Grafikkern sowohl im Netz- als auch im Akkubetrieb mit voller Geschwindigkeit (1.124 MHz). Der Prozessor arbeitet mit durchschnittlich etwa 3,0 GHz und somit etwas unterhalb der maximal möglichen 3,4 GHz im optimalen Fall. Die CPU-Temperatur hat sich im Stresstest (Netzbetrieb) bei etwa 89 Grad Celsius eingependelt.
Die Betriebstemperaturen halten sich sowohl im Idle-Betrieb als auch unter Last im akzeptablen Bereich um 25 °C Gehäusetemperatur auf. Diese schwanken je nach Messpunkt zwischen guten 23,6 °C und akzeptablen 27,5 °C. Erst bei Ansteigen der Last und Einsetzen der dedizierten Nvidia Grafikkarte klettern die Temperaturen merklich auf maximale Gehäusewerte von knapp über 39 °C an. Nur an zwei Messpunkten wurden Temperaturen knapp über 40 °C gemessen. Auch dies ist dank dem kräftigen Kühlsystem noch ein Durchschnitt, der okay geht. Mit der Cooler-Boost-Taste könnten diese Werte sicherlich noch weiter gesenkt werden.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 36.3 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-7.5 °C).
Lautsprecher
MSI hebt auch die Audio-Technologie im GP60 deutlich hervor und verweist auf ein „System mit Stereo-Lautsprechern und Subwoofer […] vom High-End-Audio-Spezialisten Dynaudio“. Die Audiowiedergabe über die eingebauten Lautsprecher kommt zwar nicht an eine kleine 2.1-Anlage heran, bietet aber einen für ein Notebook ausgewogenen und gewissermaßen kraftvollen Stereoklang. Die Wiedergabe verzerrt auch nicht bei gehobenen Lautstärken. Andere Testsysteme schnitten bei diesen Punkten subjektiv wesentlich schlechter ab. Somit ist das Audiosystem nicht nur für Chats und Windows Töne geeignet, sondern auch für Spiele, Videos und die gelegentliche Musikwiedergabe.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Im Idle-Betrieb kommt dem Notebook der Umstand zugute, dass keine CPU ihre TDP im Leerlauf erreicht. So wandelt das Gesamtsystem auch mit dem i5-4200H hierbei lediglich etwa 8 Watt in Wärme um; Display inklusive. Dies bleibt normalerweise nur Notebooks mit ULV-Komponenten oder SoC Systemen (System on a Chip) vorbehalten. Im Durchschnitt begnügt sich das System im Leerlauf mit etwa 13 Watt.
Bei Ansteigen der Last verändert sich dieser Wert jedoch rasant; bei Volllast messen wir Werte von fast 75 Watt. Das ist zwar viel für ein Notebook, jedoch ist es auf die verbauten Komponenten mit Prozessor (TDP 47 Watt), Grafikkarte (maximal etwa 30 Watt) und recht hellem Display zurückzuführen. Das Netzteil hingegen ist sogar für eine Maximalleistung von 120 Watt ausgelegt.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 7.3 / 13.1 / 21.7 Watt |
Last |
50.8 / 74.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Das GP60 verfügt werkmäßig über einen Li-Ion-Akku mit einer Spannung von 11,1 V und 49 Wh. Solange man mit dem Notebook nicht unterwegs spielen möchte, also die Komponenten nicht auslastet, ist dieser, trotz der unter Last stromfressenden Komponenten, sogar recht ausdauernd. Zu beachten ist jedoch, dass die Taktraten von CPU und GPU auch im Akku-Betrieb zugunsten der Performance nicht künstlich abgesenkt werden.
Im Idle-Modus ist Intels integrierte Grafikkarte HD Graphics 4600 in Betrieb. Hier arbeitet der Akku des GP60 knapp über 6 h lang. Das Asus F550LN hält mit 7:17 h, aber einem ULV-Prozessor, deutlich länger durch. Der Idle-Modus wird durch den Battery Eater Readers Test überprüft. Der Bildschirm läuft auf der geringsten Helligkeitsstufe, das Energiesparprofil ist aktiviert und die Funkmodule sind abgeschaltet.
Den praxisnahen WLAN-Test beendet das GP60 nach nur 2:50 h. Bei diesem Test werden Webseiten automatisch in Intervallen aufgerufen. Das Energiesparprofil ist aktiv, die Displayhelligkeit auf Surf- und Leseniveau (rund 150 cd/m²) eingestellt. Auch hier ist das Asus mit 3:50 h deutlich besser.
Unter Last schmilzt der Ladezustand des Akkus förmlich dahin. Rein rechnerisch ergibt sich bei einer Leistungsaufnahme von etwa 75 Watt und einer Akku-Kapazität von 49 Wh eine reine Laufzeit von 39 Minuten. Die Laufzeit im Battery Eater Classic Test pendelt sich bei etwa 0:56 h ein. Der Bildschirm wird auf volle Helligkeit eingestellt, das Hochleistungsprofil und die Funkmodule sind aktiviert. Hierbei ist die Grafikkarte jedoch nur zu 15 % ausgelastet. Bei Volllast ist aber auch das Asus mit 1:14 h nicht wirklich besser, allerdings verfügt es auch nur über einen kleineren 37-Wh-Akku.
Fazit
Das GP60 2Pei585 Leopard ist nur eines von vielen ähnlichen Modellen im Repertoire von MSI mit unterschiedlichen Prozessoren und Grafikkarten. Mit einem derzeitigen Straßenpreis von knapp unter 800 Euro kommen uns die gelieferten Komponenten gerade noch gerechtfertigt vor. Das Betriebssystem schlägt allein mit etwa 100 Euro zu Buche. MSI bietet auch ein ähnliches System mit älterer GT740M Grafikkarte, aber dem Intel Core i7 4700MQ Quad-Core Prozessor ohne Betriebssystem, ab 600 Euro an.
Die vorliegende CPU-/GPU-Kombination ist nicht wirklich für Hardcore Gamer geeignet, lässt aber das Spielen von einigen Spielen, auch auf höheren Einstellungen, flüssig zu. Die Arbeitsgeschwindigkeit des Systems ist stets sehr hoch; leider zu Lasten einer hohen Verlustleistung seitens des Prozessors. Das System ist also eher für den Einsatz am Schreibtisch als zur Verwendung im Garten gedacht.
Hervorzuheben ist das hochauflösende, nicht-spiegelnde Full-HD-Display, welches nicht nur ausreichend hell, sondern auch kontrastreich und blickwinkelstabil daherkommt. Auch im Außeneinsatz ist es noch besser ablesbar als manche Konkurrenz.
Wer mit einem etwas dickeren Gehäuse aus Kunststoff keine Probleme hat und seine Zeit gerne auch mit etwas anspruchsvolleren Spielen verbringt, kann für diesen Preis gerne zugreifen. Eine Überlegung wäre jedoch auch das günstigere Schwestermodell mit einer Grafikkarte der vorherigen Generation, aber wuchtigem Intel Quad-Core Prozessor.