Test Asus X555LN-XO112H Notebook
Mit dem X555LN-XO112H liegt uns ein Vertreter aus Asus neuer Allrounder-Serie vor. Bei der X555-Reihe handelt es sich um die Nachfolgeserie der F550-/X550-Reihe. Wir haben insgesamt fünf Modelle der Serie getestet - zuletzt das F550LN-CN89H (Core i7-4500U, GeForce 840M). Ob das X555LN überzeugen kann, zeigt unser Testbericht.
Konkurrenten des X555LN sind alle Allround-Notebooks mit einem Preis um 600 Euro. Dazu zählen beispielsweise das HP Pavilion 15-p008ng (Core i5-4210U, GeForce 840M) und das Acer Aspire E5-571G-536E (Core i5-4210U, GeForce 840M).
Gehäuse & Ausstattung
Das Preisniveau des X555LN lässt schon vorab erahnen, dass ein reines Kunststoffgehäuse geliefert wird. Es erinnert sehr stark an die Gehäuse der Asus-F550-/X550-Serie. Die Oberseite der Baseunit ist silber gefärbt. Zusätzlich setzt Asus auf Texturierungen: Die Handballenablage ist mit einer feinen Rillenstruktur versehen, der restliche Teil der Oberseite ist mit einer feinen Gitterstruktur bedeckt. Bei den restlichen Komponenten des Gehäuses setzt Asus auf die Farbe Schwarz. Aber auch die Deckelrückseite wird von einer Textur bedeckt. Hier kommen Rillen zum Einsatz, die sich kreisförmig um den Mittelpunkt herum ausbreiten. Stabilität und Verarbeitung des Gehäuses dürften etwas besser ausfallen. Wird Druck auf den Bereich links neben der Tastatur ausgeübt, biegt sich das Gehäuse etwas durch. Gleichzeitig hebt der vordere rechte Fuß des Notebooks von der Unterlage ab. Die Verwindungssteifigkeit der Baseunit geht in Ordnung; der Deckel hingegen kann zu leicht verdreht werden. Eine große Wartungsklappe hat das Aspire nicht zu bieten. Es gibt lediglich eine kleine Klappe, die den Zugriff auf die Arbeitsspeicherbank ermöglicht.
Der auffälligste Unterschied zur F550-/X550-Serie findet sich in der Schnittstellenanordnung: Art und Anzahl der Steckplätze sind hingegen identisch. Die Schnittstellen der linken Seite sitzen im hinteren Bereich der Seite. Somit bleibt der Bereich neben der Handballenablage frei von Kabeln.
Das X555LN wird mit vorinstalliertem Windows 8.1 (64 Bit) ausgeliefert. Eine Recovery-DVD gehört nicht zum Lieferumfang. Asus unterstützt lediglich Windows 8.1 und stellt auch nur entsprechende Treiber bereit.
Eingabegeräte
Die Eingabegeräte kennen wir bereits von der F550-/X550-Serie. Geändert hat sich bei diesen nichts: Asus setzt auch beim X555LN auf eine unbeleuchtete Chiclet-Tastatur mit flachen, sehr leicht angerauten Tasten. Sie bieten einen mittleren Hub und einen klaren Druckpunkt. Leider gibt die Tastatur während des Tippens nach, was das Tippgefühl negativ beeinflusst. Vielschreiber sind hier fehl am Platz. Das multitouchfähige Clickpad nimmt eine Fläche von ca. 10,5 x 7,3 cm ein - viel Platz zur Anwendung von Multitouchgesten. Die glatte Oberfläche ermöglicht zudem ein problemloses Gleiten. Das Pad verfügt über einen kurzen Hub und einen deutlich hör- und fühlbaren Druckpunkt.
Display
Ein mattes 15,6-Zoll-Display hat seinen Weg in das X555LN gefunden. Mit einer Helligkeit von 184,2 cd/m² und einem Kontrast von 86:1 (ja, sechsundachtzig) kann es nicht einmal ansatzweise überzeugen. Wie ein solcher Bildschirm in einem 600-Euro-Notebook eingesetzt werden kann, ist unbegreiflich. Das quasi identisch ausgestattete und gleichteure Pavilion bringt ein deutlich helleres Display in Full-HD-Auflösung mit.
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Ausleuchtung: 92 %
Helligkeit Akku: 187 cd/m²
Kontrast: 86:1 (Schwarzwert: 2.2 cd/m²)
ΔE Color 7.77 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 8.82 | 0.5-98 Ø5.2
48% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
51.7% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
73.9% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
49.95% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.43
Asus X555LN-XO112H GeForce 840M, 4210U, Toshiba MQ01ABF050 | Acer Aspire E5-571G-536E GeForce 840M, 4210U, WDC Scorpio Blue WD10JPVX-22JC3T0 | HP Pavilion 15-p008ng GeForce 840M, 4210U, HGST Travelstar 5K1000 HTS541075A9E680 | Lenovo IdeaPad Z50-70 (59427656) GeForce 840M, 4510U, Seagate ST1000LM014 Solid State Hybrid Drive | Acer Aspire V5-573G-54218G1Taii GeForce GTX 850M, 4210U, Seagate ST1000LM014 Solid State Hybrid Drive | |
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Display | -3% | -28% | 24% | ||
Display P3 Coverage | 49.95 | 48.78 -2% | 36.2 -28% | 63.4 27% | |
sRGB Coverage | 73.9 | 71.3 -4% | 53.8 -27% | 89.7 21% | |
AdobeRGB 1998 Coverage | 51.7 | 50.4 -3% | 37.48 -28% | 64.6 25% | |
Bildschirm | 11% | 52% | 68% | 116% | |
Helligkeit Bildmitte | 189 | 212 12% | 343 81% | 202 7% | 326 72% |
Brightness | 184 | 217 18% | 329 79% | 192 4% | 306 66% |
Brightness Distribution | 92 | 91 -1% | 87 -5% | 78 -15% | 87 -5% |
Schwarzwert * | 2.2 | 1.1 50% | 1.02 54% | 0.37 83% | 0.56 75% |
Kontrast | 86 | 193 124% | 336 291% | 546 535% | 582 577% |
Delta E Colorchecker * | 7.77 | 12.4 -60% | 10.9 -40% | 10.23 -32% | 3.2 59% |
Delta E Graustufen * | 8.82 | 13.94 -58% | 12.09 -37% | 10.04 -14% | 3.65 59% |
Gamma | 2.43 91% | 3.08 71% | 2.01 109% | 2.2 100% | 2.29 96% |
CCT | 9275 70% | 17672 37% | 10388 63% | 10347 63% | 6685 97% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 48 | 49.2 3% | 46.1 -4% | 35 -27% | 58 21% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 11% /
11% | 25% /
37% | 20% /
42% | 70% /
91% |
* ... kleinere Werte sind besser
Asus Notebooks werden mit vorinstallierten Farbprofilen ausgeliefert. Somit bieten sie ab Werk bereits eine ausgewogenere Farbdarstellung als die meisten Notebooks anderer Hersteller. Gerade im Niedrigpreissegment macht sich das bezahlt. Im Auslieferungszustand liegt die durchschnittliche DeltaE-2000-Abweichung bei einem Wert von 7,77. Optimal wäre ein Wert kleiner 3. Der Bildschirm weist allenfalls einen minimalen Blaustich auf. Wirklich wahrnehmbar ist dieser aber nicht.
Das Preisniveau des X555LN lässt schon ahnen, dass ein einfaches TN-Panel in dem Rechner steckt. Und so ist es auch. Daher kann der Bildschirm nur mit eingeschränkten Blickwinkeln aufwarten. Ein Einsatz im Freien ist aufgrund der mageren Helligkeit und des sehr niedrigen Kontrasts nur eingeschränkt möglich. Allzu helle Umgebungen sollten gemieden werden.
Leistung
Asus bietet mit dem X555LN-XO112H ein einfaches Allround-Notebook mit spielefähiger GPU. Unser Testgerät ist für etwa 599 Euro zu haben. Andere Ausstattungsvarianten sind verfügbar. Das aktuell günstigste Modell der Serie - das X555LN-XO128D - kommt ohne Windows Betriebssystem und verfügt nur über 4 GB Arbeitsspeicher. Die restliche Ausstattung ist identisch. Hier liegt der Preis bei etwa 480 Euro.
Prozessor
Der Intel Core i5-4210U Zweikernprozessor (Haswell) steckt im Inneren des X555LN. Der Prozessor arbeitet mit einer Basisgeschwindigkeit von 1,7 GHz. Per Turbo kann die Geschwindigkeit auf 2,4 GHz (beide Kerne) bzw. 2,7 GHz (nur ein Kern) erhöht werden. Die TDP der CPU liegt bei 15 Watt. Die volle Leistung des Prozessors steht im Netz- und im Akkubetrieb zur Verfügung. Die CPU-Tests der Cinebench Benchmarks werden jeweils mit den vollen Geschwindigkeiten abgearbeitet.
System Performance
Keinen Anlass zur Klage gibt die Gesamtperformance des Systems: Alles arbeitet rund. Dazu gesellen sich noch gute Resultate in den PC Mark Benchmarks.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 2945 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 2885 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4046 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Als Datenspeicher dient eine Toshiba Festplatte, welche eine Kapazität von 500 GB besitzt und mit 5.400 Umdrehungen pro Minute arbeitet. Wie üblich bei Asus Notebooks ist der nutzbare Teil der Festplatte in eine Betriebssystempartition (186 GB) und eine Datenpartition (258 GB) unterteilt. Dazu gesellt sich noch eine für den Nutzer nicht sichtbare Recoverypartition (20 GB). Alles in allem liefert die Platte gute Transferraten für ein 5.400er-Modell.
Grafikkarte
Der HD Graphics 4400 Grafikkern von Intel und Nvidias GeForce 840M GPU bilden einen sogenannten Optimus Verbund. Beide GPUs sind für unterschiedliche Anwendungsbereiche vorgesehen: Intels Kern absolviert den Alltags- und Akkubetrieb, während der GeForce Kern leistungshungrige Anwendungen wie Computerspiele bedient. Beide Kerne unterstützen mindestens DirectX 11. Bei der GeForce GPU handelt es sich um ein Modell der GPU-Mittelklasse. Es arbeitet mit einer Basisgeschwindigkeit von 1.029 MHz. Per Turbo kann die Geschwindigkeit auf 1.124 MHz erhöht werden. Die Resultate in den 3D Mark Benchmarks halten keine Überraschungen bereit und liegen auf einer Höhe mit den Ergebnissen gleich ausgestatteter Konkurrenten wie dem HP Pavilion 15-p008ng und dem Acer Aspire E5-571G-536E.
3DMark 11 Performance | 2327 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 59788 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 5634 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 1350 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die Spielefähigkeit kann dem X555LN bescheinigt werden. Die meisten aktuellen Spiele laufen auf mittlerem bis hohem Qualitätsniveau flüssig auf dem Rechner. Ältere Spiele und Spiele mit geringen Hardware-Anforderungen erlauben teilweise mehr. Reicht die Spieleleistung den eigenen Anforderungen nicht aus, muss zu einem anderen Notebook gegriffen werden. Hier käme beispielsweise das Acer Aspire V5-573G (Core i5-4210U, GeForce GTX 850M, Full-HD-IPS-Bildschirm) in Frage. Das Gerät ist ohne Windows Betriebssystem ab 699 Euro zu haben.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Tomb Raider (2013) | 125.2 | 59.9 | 29.5 |
Asus X555LN-XO112H GeForce 840M, 4210U, Toshiba MQ01ABF050 | HP Pavilion 15-p008ng GeForce 840M, 4210U, HGST Travelstar 5K1000 HTS541075A9E680 | Acer Aspire V5-573G-54218G1Taii GeForce GTX 850M, 4210U, Seagate ST1000LM014 Solid State Hybrid Drive | Acer Aspire V5-573G-54208G50aii GeForce GT 750M, 4200U, Seagate Momentus Thin ST500LT0 12-9WS142 | Lenovo IdeaPad Z50-70 (59427656) GeForce 840M, 4510U, Seagate ST1000LM014 Solid State Hybrid Drive | |
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Tomb Raider | -17% | 82% | 13% | -2% | |
1024x768 Low Preset | 125.2 | 85.1 -32% | 181.1 45% | 120.4 -4% | 123.3 -2% |
1366x768 Normal Preset AA:FX AF:4x | 59.9 | 52.2 -13% | 112.6 88% | 65.4 9% | 58.8 -2% |
1366x768 High Preset AA:FX AF:8x | 29.5 | 28.1 -5% | 62.4 112% | 39.8 35% | 28.7 -3% |
Emissionen & Energie
Geräuschemissionen
Im Idle-Modus ist kaum etwas vom X555LN zu hören. Der Lüfter arbeitet mit niedrigen Geschwindigkeiten vor sich hin. Unter Belastung dreht der Lüfter schlagartig stärker auf. Die dabei entstehende Geräuschkulisse ist aber auszuhalten. Beim Pavilion sieht es ähnlich aus wie beim X555LN. Das Aspire arbeitet unter Belastung etwas leiser als die Konkurrenz.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.7 / 31.7 / 31.8 dB(A) |
DVD |
| 37 / dB(A) |
Last |
| 40.8 / 43.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Ein Lob gebührt Asus für die geringe Wärmeentwicklung an den Außenseiten des Notebooks. Im Idle-Modus registrieren wir an den einzelnen Messpunkten Temperaturen deutlich unterhalb von 30 Grad Celsius. Während des Stresstests kratzt das Notebook an keinem Messpunkt auch nur ansatzweise an der Vierzig-Grad-Celsius-Marke.
Den Stresstest (Prime95 und Furmark laufen für mindestens eine Stunde) durchläuft die GPU sowohl im Netz- als auch im Akkubetrieb mit voller Geschwindigkeit (1.124 MHz). Der Prozessor werkelt nur im Netzbetrieb mit voller Kraft (2,4 GHz). Im Akkubetrieb wir er auf 800 MHz gedrosselt. Die CPU-Temperatur hat sich während des Stresstests (Netzbetrieb) bei etwa 85 Grad Celsius eingependelt.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 24.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 27.4 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (+1.4 °C).
Lautsprecher
Die Stereo-Lautsprecher des X555LN haben ihren Platz auf der Geräteunterseite gefunden und bieten insgesamt einen annehmbaren Klang, dem der Bass fehlt. Mit Hilfe der vorinstallierten Audio Wizard Software kann der Klang noch etwas an die jeweilige Situation (Spiel, Film, Musikstück) angepasst werden.
Energieaufnahme
Auch bei der Energieaufnahme verhält sich das X555LN vorbildlich: Es benötigt über den gesamten Lastbereich hinweg weniger Energie als das Pavilion und das Aspire. Gerade im Idle-Modus zeigt es sich besonders genügsam. Während des Stresstests steigt der Energiebedarf auf bis zu 49,2 Watt. Damit wird das Netzteil (Nennleistung: 65 Watt) bei Weitem nicht ausgereizt.
Aus / Standby | 0 / 0.2 Watt |
Idle | 4.2 / 6.3 / 7.1 Watt |
Last |
35.2 / 49.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Im praxisnahen WLAN-Test werden Webseiten automatisch im 40-Sekunden-Intervall aufgerufen. Das Energiesparprofil ist aktiv, und die Displayhelligkeit wird auf etwa 150 cd/m² geregelt. Das X555LN erreicht eine Laufzeit von 4:16 h - ein sehr ordentlicher Wert. Das Pavilion (4:45 h) und insbesondere das Aspire (5:35 h) halten aber länger durch. Das Aspire hat seine Laufzeiten dem großen Akku zu verdanken. Die beiden Konkurrenten verfügen über weniger Akkukapazität (Asus: 37 Wh, Acer: 56 Wh, HP: 41 Wh).
Fazit
Das Asus X555LN-XO112H stellt ein Allround-Notebook im 15,6-Zoll-Format dar. Es gibt in allen geläufigen Anwendungsbereichen eine gute Figur ab - das umfasst auch die Darstellung von Computerspielen. Dabei erwärmt es sich kaum und benötigt verhältnismäßig wenig Energie. Auch die Akkulaufzeiten gehen in Ordnung. Die große Schwachstelle des Rechners ist das Display: Hier setzt Asus auf ein dunkles und sehr kontrastarmes Modell. Dass das 600-Euro-Preisniveau mehr hergibt, zeigt HP mit dem hellen Full-HD-Display des Pavilion 15-p008ng. Auch die Tastatur des X555LN kann nicht überzeugen: Sie gibt während des Tippens nach.