Test Toshiba Kira-101 (Kirabook 2014) Ultrabook
Obwohl die günstigsten Modelle mittlerweile bereits für unter 700 Euro erhätlich sind, gelten Ultrabooks noch immer als edle Premium-Geräte – mit einer nach oben offenen Preisskala. Modelle wie das Asus Zenbook UX301, Dell XPS 13 oder Apple MacBook Pro 13 (formal kein Ultrabook) markieren derzeit die Spitzengruppe im Segment, in die nun auch Toshiba vorstoßen will.
Der auf den Namen Kirabook (beziehungsweise Kira-101) getaufte 13-Zöller setzt dafür auf edele Materialien und performante Hardware, um so den selbstbewussten Kaufpreis von rund 1.500 Euro zu rechtfertigen. Core-i7-Prozessor, 8 GB RAM und 256-GB-SSD zählen in dieser Klasse schon beinahe zur Standardausstattung, zudem packt Toshiba noch ein Touchscreen-Dispay mit 2.560 x 1.440 Bildpunkten sowie einen flottes 802.11ac-WLAN-Modul obendrauf. Klingt interessant? Dann lassen Sie uns schauen, was das Gesamtpaket zu leisten vermag.
Gehäuse
Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten – ob man das in Schwarz und Silber gehaltene Chassis nun als elegant oder eher langweilig bezeichnen möchte, überlassen wir jedem Leser selbst. Fest steht, dass der erste Qualitätseindruck überaus hochwertig ausfällt: Gebürstete Magnesiumoberflächen zieren Gehäuse und Deckel, die Anzeige wird von kratzfestem Concore Glass der Firma Corning geschützt. Besonders hervor sticht in diesem Zusammenhang der äußerst schmale Displayrahmen, der je nach Seite nur etwa 1,1 bis 1,7 Zentimeter misst. Das ermöglicht eine extrem kompakte Grundfläche auf dem Niveau eines typischen 12-Zoll-Notebooks. Keine neue Bestmarke setzt dagegen die Bauhöhe von knapp 20 Millimetern, allerdings wirkt das Ultrabook durch sein keilförmiges Design subjektiv schlanker.
Dank dem großzügigen Einsatz von Leichtmetallen konnte Toshiba das Kampfgewicht auf unter 1,3 Kilogramm drücken, ohne dass die Stabilität darunter allzu sehr leidet. Vor allem die Basis erweist sich als äußerst solide und kann auch mit hohem Kraftaufwand kaum verformt werden. Dem Display ist seine dünne Bauweise stärker anzumerken, hier würden wir uns eine noch bessere Verwindungssteifigkeit wünschen. Die zugehörigen Scharniere arbeiten angenehm straff (beidhändiges Öffnen erforderlich) und recht präzise, was störendes Nachwippen bei Touch-Eingaben minimiert.
Abschließend blicken wir noch auf die Verarbeitungsqualität, an der es nur wenige Details zu bemängeln gibt. So könnten einige Spaltmaße der zweiteiligen Baseunit noch etwas kleiner ausfallen – ein wenig penibel darf man in dieser Preisklasse schon sein.
Ausstattung
Mit immerhin drei USB-3.0-Anschlüssen ist Kira-101 etwas besser ausgestattet als die Konkurrenz von Asus und Dell, die dafür aber einen modernen DisplayPort bieten kann. Toshiba hat lediglich einen HDMI-Ausgang verbaut; zwar soll dieser sogar den Ultra-HD-Standard mit 3.840 x 2.160 Pixeln beherrschen (mutmaßlich bei maximal 30 Hz), doch lassen sich viele hochauflösende PC-Monitore nur auf Umwegen nativ per HDMI ansteuern.
Eine Headset-Buchse sowie ein SD-Kartenleser komplettieren das Schnittstellenangebot, welches sich auf beide Seiten des Gehäuses verteilt. Die Abstände zwischen den einzelnen Ports hätten vom Hersteller noch ein wenig größer gewählt werden können, da sehr breite USB-Geräte unter Umständen benachbarte Anschlüsse blockieren.
Kommunikation
Wie viele andere Ultrabooks verzichtet auch das Kira auf eine drahtgebundene Netzwerkschnittstelle, sodass sich der Anwender mit Bluetooth 4.0 und WLAN begnügen muss. Letzteres beherrscht unser Kandidat in allen aktuellen Versionen einschließlich 802.11ac, wofür sich Intels Dual-Band-Adapter Wireless-AC 7260 verantwortlich zeigt. Zwei Antennen und Dual-Stream-Technik (2x2) sorgen für eine gleichermaßen stabile wie performante Verbindung, die (einen passenden Router auf der Gegenseite vorausgesetzt) Bruttoübertragungsraten von bis zu 867 Mbit/s erlaubt. Leider generell nicht angeboten wird ein integriertes 3G-/4G-Funkmodul.
Angesichts von Smartphone-Frontkameras mit 5 Megapixeln und mehr erscheint der 0,9-Megapixel-Sensor des Kirabooks kaum zeitgemäß – mehr hat allerdings auch die Konkurrenz nicht zu bieten. Die Bildqualität bewegt sich folglich auf einem bescheidenen Niveau und ist lediglich für Videochats ausreichend. Ein besseres Urteil können wir dem nahezu rauschfreien und sehr gut verständlichen Array-Mikrofon ausstellen.
Zubehör
Abseits der üblichen Broschüren sowie einem kleinen 45-Watt-Netzteil sind in der hübsch bedruckten Verpackung keine weiteren Extras entdecken. Zumindest einen LAN-Adapter hätte der Hersteller schon beilegen können – als offizielles Zubehör schlägt dieser mit happigen 49 Euro zu Buche.
Auch das vorinstallierte Softwarepaket beschränkt sich auf das Notwendigste, darunter diverse System-Tools und ein Virenscanner (McAfee Internet Security, Testversion). Angesichts des begrenzten SSD-Speichers wollen wir diesen Minimalismus jedoch nicht kritisieren.
Wartung
Zum Öffnen des Gehäuses genügt ein klassischer Kreuzschlitz-Schraubendreher, mit dem insgesamt 11 Schrauben an der Unterseite gelöst werden müssen. Nach dem Abnehmen der Bodenplatte lassen sich die mSATA-SSD sowie das WLAN-Modul ersetzen, auch der verschraubte Akku wäre prinzipiell austauschbar. Arbeitsspeicher und CPU wurden dagegen verlötet (Hinweis: Sämtliche Haswell-ULV-Modelle sind ausschließlich als BGA-Version erhältlich).
Garantie
Ab Werk gewährt Toshiba Kunden aus Deutschland und Österreich eine zwejährige Garantie, die für einen vergleichsweise geringen Aufpreis verlängert werden kann. So schlägt eine Erweiterung auf insgesamt 3 Jahre mit 69 Euro, das Upgrade auf 4 Jahre mit 109 Euro (jeweils UVP) zu Buche – in unseren Augen ein faires Angebot.
Eingabegeräte
Tastatur
In die aus einem Stück gefräste Gehäuseoberseite fügt sich eine schwarze Chiclet-Tastatur ein, deren 15 x 15 Millimeter große Tasten von weißen LEDs beleuchtet werden. Das Layout entspricht bis auf wenige Ausnahmen (sehr kleine linke Shift-Taste, Position von Bild auf/ab) dem üblichen Standard und erlaubt so eine schnelle Eingewöhnung.
Durch die auch im mittleren Bereich ausgezeichnete Stabilität sowie den angenehm knackigen Druckpunkt ergibt sich ein überaus direktes Schreibgefühl, welches dem Anwender ein exaktes Feedback über jede Eingabe liefert. Die Leertaste löst bis in den Randbereich leise und zuverlässig aus, störendes Verkanten oder Klappern wie bei manchem günstigen Notebook konnten wir nicht bemerken. Insgesamt ein gelungenes Keyboard, das auch zum Verfassen längerer Texte geeignet ist.
Touchpad und Touchscreen
Beim Touchpad vertraut Toshiba auf ein Modell des Eingabespezialisten Synaptics, dessen Design durch eine schicke Zierkante in Chromoptik aufgewertet wird. Mit 10,5 x 6 Zentimetern bietet die gleitfreudige Oberfläche genügend Platz für verschiedenste Multitouch-Gesten mit zwei, drei oder sogar vier Fingern. Auch darüber hinaus hinterlässt das präzise arbeitende Pad einen hervorragenden Eindruck: Zwar wurde wie bei den meisten Konkurrenten auf dedizierte Maustasten verzichtet, doch trösten die angenehm straff und kurzhubig ausgelegten Clickpad-Buttons schnell über diesen Makel hinweg.
Seit Haswell ist ein Touchscreen zwingend vorgeschrieben, will ein Hersteller sein Gerät mit dem begehrten Ultrabook-Titel schmücken. Ob man diesen nun wirklich braucht oder nicht, muss jeder Anwender selbst entscheiden; die technische Umsetzung können wir bei unserem Kandidaten jedenfalls nicht bemängeln: Alle Eingabebefehle werden mit tadelloser Genauigkeit und ohne merkliche Verzögerung umgesetzt.
Display
Erst kürzlich hat Toshiba mit dem Satellite P50t-B eines der ersten Notebooks vorgestellt, dessen Display mit der Ultra-HD-Auflösung von 3.840 x 2.160 Bildpunkten daherkommt. Das kleinere Kira-101 kann da zwar nicht ganz mithalten, doch sind auch dessen 2.560 x 1.440 Pixel aller Ehren wert. Bezogen auf die 13,3 Zoll große Bilddiagonale ergibt sich so eine Pixeldichte von beachtlichen 221 dpi – kaum weniger als bei Apples "Retina"-Modellen wie dem MacBook Pro 13 (227 dpi). Dank der verbesserten Skalierungsoptionen des vorinstallierten Windows 8.1 lassen sich die meisten Schriften und Symbole nahezu beliebig in ihrer Größe anpassen, lediglich einige ältere Anwendungen sind nur bedingt für derart hohe dpi-Werte geeignet.
Enttäuschung macht sich beim Blick auf die Displayhelligkeit breit: Wo andere Premium-Modelle auf mehr als 300 oder 400 cd/m² kommen, erreicht das Kirabook nur magere 223 cd/m² – ein äußerst bescheidenes Ergebnis. Selbst in Innenräumen, beispielsweise hell beleuchteten Büros oder in der Nähe von Fenstern, kann das Backlight störende Reflexionen nicht gänzlich überdecken. Noch größer sind die Probleme im Außeneinsatz, doch dazu später mehr.
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Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 227 cd/m²
Kontrast: 1367:1 (Schwarzwert: 0.166 cd/m²)
ΔE Color 2.5 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 2.55 | 0.5-98 Ø5.2
61% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
65.5% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
94.7% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
64.6% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.44
Zunächst wollen wir einen Blick auf die Bildqualität werfen, wo das von Sharp gefertigte IPS-Panel (LQ133T1JX03) wieder einige Punkte gut machen kann. Aus dem bei voller Helligkeit gemessenen Schwarzwert von nur 0,17 cd/m² errecht sich ein grandioses Kontrastverhältnis, das sich auf 1.367:1 beziffert. Zum Vergleich: Weder das Dell XPS 13 (687:1) noch Apples MacBook Pro 13 Retina (900:1) können da mithalten, einzig das Asus Zenbook UX301 (2.138:1) bleibt weiterhin ungeschlagen.
Toshiba verspricht dem Käufer ein ab Werk kalibriertes Display und damit eine besonders exakte Farbwiedergabe. Das Resultat kann sich sehen lassen: Mit einem Delta E von nur 2,5 (ColorChecker) respektive 2,55 (Graustufen) zählt das Kira zu den besten Geräten seiner Klasse. Vor allem für Hobby-Fotografen und Bildbearbeiter ist das ein echter Kaufanreiz, wenngleich die Konkurrenz mit dem Apfel hier noch ein wenig besser abschneidet.
Wir haben es zuvor bereits angedeutet: Entsprechend der dürftigen Maximalhelligkeit ist das Ultrabook nur sehr bedingt unter freiem Himmel einsetzbar. Die stark spiegelnde Glare-Oberfläche intensiviert das Problem sogar noch, doch lässt sich dies bei einem Touchscreen-Display leider kaum vermeiden. Somit bleibt nur die Hoffnung, dass der Hersteller zukünftig eine kräftigere Hintergrundbeleuchtung verbaut – die dafür anfallenden Mehrkosten können in diesem Fall kaum als Ausrede herhalten.
Im Vergleich mit anderen IPS-Panels reagiert unser Proband etwas empfindlicher auf seitliche Betrachtung. Ab einem Winkel von etwa 20 Grad zur Senkrechten legt sich ein sehr dezenter, aber dennoch erkennbarer Grauschleier über das Bild, der womöglich auf den Touchscreen-Layer und/oder das eingesetzte Concore Glass zurückzuführen ist. Abgesehen davon bleibt die Darstellung aber weitestgehend unverfälscht und stets problemlos ablesbar.
Leistung
Die für Ultrabooks vorgesehene "U"-Serie der Haswell Architektur teilt sich in zwei verschiedene Modellreihen auf, die mit entweder 28 oder 15 Watt TDP spezifiziert sind. Während Apple und teilweise auch Asus die schnelleren 28-Watt-Chips verbauen, werkelt im Kirabook ein sparsamer Core i7-4500U. Die Basistaktrate des Zweikerners fällt mit 1,8 GHz folglich relativ niedrig aus, was durch einen starken Turbo Boost bis 3,0 GHz (2 Kerne: 2,7 GHz) ausgeglichen werden soll. Hyper-Threading und viele weitere Features, die Sie in unserer Datenbank nachlesen können, sollen die Performance je nach Anwendung zusätzlich verbessern.
Toshiba hat darauf verzichtet, das Ultrabook mit einer zusätzlichen GPU zu bestücken, sodass die integrierte HD Graphics 4400 (200-1.100 MHz) sämtliche Grafikaufgaben übernimmt. Wir werden mit verschiedenen Benchmarks untersuchen, ob die Leistungsreserven dennoch für einfache Spiele ausreichen.
Bei der Speicherausstattung muss der Käufer auf die sonst üblichen Wahl- oder Konfigurations-Möglichkeiten verzichten – 8 GB Arbeitsspeicher und eine 256-GB-SSD sind in diesem Fall fest vorgegeben. Der RAM arbeitet laut übereinstimmender Aussage diverser Tools leider nur im DDR3L-1333-Modus, was dank Dual-Channel-Anbindung aber keine allzu großen Einbußen nach sich ziehen sollte.
Prozessor
Trotz seines weitaus sparsameren Prozessors hält das Kira-101 in unseren CPU-Benchmarks problemlos mit dem Zenbook UX301 (Core i7-4558U, 28 Watt) und dem MacBook Pro 13 Retina (Core i5-4258U, 28 Watt) mit. Selbst im Multi-Thread-Test des Cinebench R11.5, wo der Core i7-4500U recht schnell an seine TDP-Grenze von nur 15 Watt stößt, kann sich die Konkurrenz nur um knapp 10 respektive 20 Prozent absetzen. Im Alltag ist eine derartige Differenz praktisch nicht spürbar, zumal die Unterschiede bei Auslastung einzelner Threads nochmals geringer ausfallen. Das Dell XPS 13 (Core i5-4200U, 15 Watt), welches optional aber ebenfalls in einer stärkeren Core-i7-Konfiguration angeboten wird, muss sich in allen Tests mit dem vierten Platz zufrieden geben. Erfreulich: Auf eine künstliche Drosselung im Akkubetrieb hat Toshiba verzichtet, Taktraten und Benchmark-Ergebnisse bleiben auch ohne angeschlossenes Netzteil konstant.
Cinebench R11.5 | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Toshiba Kirabook 2014 | |
Asus Zenbook UX301 | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
Dell XPS 13-9333 | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Toshiba Kirabook 2014 | |
Asus Zenbook UX301 | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
Dell XPS 13-9333 |
Massenspeicher
Anders als bei Asus und Apple, wo ein Raid-0-Verbund (Zenbook) respektive eine schnelle PCIe-Anbindung (MacBook Pro) für höhere Übertragungsraten sorgen soll, arbeitet im Kirabook eine herkömmliche SSD im mSATA-Format. Der von Toshiba selbst gefertigte Datenträger mit der etwas kryptischen Bezeichnung THNSNJ256GMCT ist nicht im freien Handel erhältlich, allerdings vermuten wir eine starke Verwandtschaft mit den Modellen der Q Series Pro (19 Nanometer MLC-NAND).
Limitiert durch die SATA-Schnittstelle pendeln sich die sequentiellen Transferraten bei rund 500 MB/s ein; beim Lesen liegt das Laufwerk etwas oberhalb, beim Schreiben leicht unterhalb dieser Marke. Zusammen mit den guten Ergebnissen der praxisnahen 4K-Tests ordnet sich die SSD damit etwa auf dem Level einer Samsung PM841 oder Crucial M500 ein.
System Performance
Futuremarks synthetische Benchmark-Suite PCMark 7 spricht in erster Linie auf schnelle Prozessoren und Festplatten an, sodass sich die Werte der beiden vorangegangenen Disziplinen direkt im Gesamtscore widerspiegeln. Mehr als 5.000 Punkte sind für ein Notebook dieser Größe mehr als respektabel, wenngleich es erneut nicht zu einem Sieg über das Zenbook beziehungsweise MacBook Pro reicht.
Enttäuscht muss man deshalb jedoch nicht sein: Die objektive und subjektive Geschwindigkeit des Systems ist fraglos über jeden Zweifel erhaben. Bei einem Kaltstart vergehen keine 10 Sekunden, bis das Gerät vollständig betriebsbereit ist; viele Anwendungen starten in Bruchteilen einer Sekunde, auch anspruchsvollere Software oder Multitasking überfordern das Ultrabook nicht. Einen merklichen Leistungsschub würde ohnehin nur ein weitaus energiehungriger Quad-Core-Prozessor bieten.
PCMark 7 - Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Toshiba Kirabook 2014 | |
Asus Zenbook UX301 | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
Dell XPS 13-9333 |
PCMark 7 Score | 5090 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 2389 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 2662 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 3052 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte
Bringen wir zunächst ein wenig Licht in das Namensschema aktueller Intel Grafiklösungen: Hinter der HD Graphics 4400 verbirgt sich die mittlere, auch "GT2" genannte Ausbaustufe der Haswell GPU, die 20 Shader-Blöcke alias Execution Units (EUs) integriert. Die HD Graphics 5000 sowie die Iris Graphics 5100 können demgegenüber mit 40 EUs ("GT3") aufwarten; einziger Unterschied zwischen diesen beiden Modellen ist eine abweichende TDP-Einstufung (15/28 Watt), welche sich wiederum auf die erreichbaren (Turbo-)Taktraten auswirkt.
Je nach Benchmark können sich die GT3-Versionen so mehr oder weniger deutlich von der HD Graphics 4400 absetzen, zum Teil mit Vorsprüngen von bis zu 40 Prozent. In Relation zur grob verdoppelten Rechenleistung mag das auf den ersten Blick nicht sonderlich viel erscheinen, doch verhindert die begrenzte Speicherbandbreite noch größere Zuwächse.
3DMark - 1920x1080 Fire Strike Graphics (nach Ergebnis sortieren) | |
Toshiba Kirabook 2014 | |
Asus Zenbook UX301 | |
Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 | |
Apple MacBook Air 13 inch 2013 MD760D/A |
3DMark 06 Standard Score | 5942 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 4220 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 993 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 30257 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 4477 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 640 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Jegliche Hoffnung darauf, das WQHD-Display auch in Spielen mit voller Auflösung ansteuern zu können, müssen wir leider gleich im Keim ersticken. Mehr als niedrige bis mittlere Details und 1.024 x 768, in selten Fällen auch 1.366 x 768 Pixel, bewältigt die HD Graphics 4400 in aktuellen Titeln nicht. Gleichwohl bietet auch die HD Graphics 5000 anderer 15-Watt-Modelle keinen spürbaren Mehrwert. Der Iris Graphics 5100 würden wir einen solchen zwar durchaus zusprechen, schneller als ein dedizierter Einstiegsbeschleuniger wie die GeForce GT 720M rechnet aber auch diese GPU nicht.
Toshiba Kirabook 2014 HD Graphics 4400, 4500U, Toshiba THNSNJ256GMCT | Asus Zenbook UX301 Iris Graphics 5100, 4558U, 2x Sandisk X110 SD6SP1M-128G RAID 0 | Apple MacBook Pro Retina 13 inch 2013-10 Iris Graphics 5100, 4258U, Apple SSD SM0256F | Apple MacBook Air 13 inch 2013 MD760D/A HD Graphics 5000, 4250U, Apple SSD SM0128F | |
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Tomb Raider | 36% | 34% | 15% | |
1024x768 Low Preset | 48.6 | 61.3 26% | 64.4 33% | 52.5 8% |
1366x768 Normal Preset AA:FX AF:4x | 25.1 | 34.5 37% | 32.8 31% | 28.6 14% |
1366x768 High Preset AA:FX AF:8x | 14.3 | 20.7 45% | 19.7 38% | 17.4 22% |
min. | mittel | hoch | max. | |
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Tomb Raider (2013) | 48.6 | 25.1 | 14.3 | 7.8 |
BioShock Infinite (2013) | 30.9 | 17.4 | 15 | 5 |
Dota 2 (2013) | 57.6 | 32.8 | 15.9 | |
Total War: Rome II (2013) | 35.9 | 28.3 | 21.1 | 6.3 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Die effiziente Haswell CPU produziert speziell im Leerlauf nur wenig Abwärme und lässt sich damit geräuscharm kühlen. In den meisten Alltagssituationen (Office, Internet, Videowiedergabe) schaltet sich der Lüfter sogar vollständig ab, aber auch die niedrigste Drehzahlstufe ist aus einigen Zentimetern Entfernung praktisch nicht mehr wahrnehmbar.
Weniger zufriedenstellend präsentiert sich das Kirabook unter Volllast: Zwar liegt der messtechnisch ermittelte Lärmpegel von 36,8 dB(A) deutlich unter dem des Zenbook UX301 (bis zu 39,1 dB(A)) oder MacBook Pro 13 Retina (bis zu 44,7 dB(A)), doch wirkt das recht hochfrequente Surren subjektiv lauter, als es in Wahrheit ist.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.6 / 29.6 / 29.6 dB(A) |
Last |
| 36.8 / 36.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL 320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die hohe Wärmeleitfähigkeit des schlanken Magnesiumgehäuses sorgt dafür, dass sich das Chassis bei geringer Last stets ausgesprochen kühl anfühlt. Auch unser Messgerät bestätigt eine Erwärmung auf lediglich 23 bis 26 °C – angesichts der zumeist passiven Kühlung erstaunlich niedrige Werte. Ebenfalls überzeugen können die Temperaturen nach unserem einstündigen Stresstest: Nur ein einziger Messpunkt oberhalb der Tastatur knackt gerade so die 40-Grad-Marke, ansonsten wird das Ultrabook kaum handwarm.
Aus dem Gehäuseinneren meldet der Sensor des Core i7 eine Kerntemperatur von maximal 75 °C, weit weniger als laut Hersteller Intel maximal zulässig wären (100 °C). Dass die CPU-Taktrate dennoch unter die Basisfrequenz von 1,8 GHz sinkt und sich bei rund 1,3 GHz einpendelt, ist dem Erreichen des TDP-Limits zuzuschreiben. Dieses wird bei paralleler Ausführung von Prime95 und FurMark zum Großteil von der GPU vereinnahmt, die mit konstant hohen 900 MHz takten darf.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.1 °C (von 21.4 bis 281 °C für die Klasse Subnotebook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 34.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 24.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 25.5 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(+) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (+2.8 °C).
Lautsprecher
Toshiba bewirbt das Kira-101 mit einem Soundsystem des HiFi-Herstellers Harman/Kardon, das unsere hohen Erwartungen leider nur teilweise erfüllen kann. Während der Mittel- und Hochtonbereich mit einer klaren, voluminösen und ausgewogenen Wiedergabe glänzt, bleibt der Bassbereich ähnlich unterrepräsentiert wie bei der Konkurrenz. Des Weiteren würden wir uns noch etwas höhere Pegelreserven wünschen, um auch größere Räume adäquat beschallen zu können. So bleibt dem Anwender im Zweifelsfall nur die Möglichkeit, per HDMI oder Klinken-Buchse auf externe Lautsprecher auszuweichen.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Bei ruhendem Windows Desktop begnügt sich das Kira-101 mit gerade einmal 3,3 bis 7,6 Watt und zählt damit zu den sparsamsten Ultrabooks seiner Klasse. Dabei wollen wir allerdings nicht vergessen, dass dies nicht zuletzt auch auf die weitaus niedrigere Displayhelligkeit gegenüber dem Zenbook UX301 und MacBook Pro 13 Retina zurückzuführen sein dürfte.
Obwohl die CPUs der letztgenannten Kontrahenten eine nominell nur 13 Watt höhere TDP aufweisen, messen wir unter Volllast Verbrauchsdifferenzen von bis zu 30 Watt. So gibt sich das Kirabook mit maximal 28,9 Watt zufrieden, während wir bei Asus und Apple Werte von über 50 (Zenbook) respektive 60 Watt (MacBook) ermitteln konnten – das erklärt auch die deutlich geringeren Gehäusetemperaturen des Toshiba Ultrabooks.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 3.3 / 5.6 / 7.6 Watt |
Last |
28.8 / 28.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
In Verbindung mit dem integrierten 52-Wh-Akku verspricht der Hersteller eine Laufzeit von knapp über 9 Stunden. Diese Angabe erscheint keineswegs überzogen, konnten wir im Battery Eater Reader's Test (Energiesparmodus, minimale Helligkeit, WLAN aus) doch sogar fast 14 Stunden erreichen.
Praktisch sind derartige Werte natürlich kaum realistisch; bei angepasster Displayhelligkeit (rund 150 cd/m²) und Anwendungen wie Browsing oder Video-Playback kann der Nutzer mit etwa 6 bis 7 Stunden kalkulieren. Auf einem ähnlichen Niveau liegt auch das Zenbook UX301 (6,5 h), Dells XPS 13 (7,5-8 h) sowie das MacBook Pro (8-9 h) schneiden jedoch noch etwas besser ab.
Legt man es darauf auf, kann man den Akku auch in lediglich 2 Stunden leeren, wie der Battery Eater Classic Test (Höchstleistung, maximale Helligkeit, WLAN an) beweist. Der anschließende Ladevorgang verschlingt circa 2,5 Stunden.
Fazit
Gut, aber nicht gut genug: Trotz einer insgesamt überzeugenden Vorstellung bleibt dem Toshiba Kira-101 ein Spitzenplatz in unserer Ultrabook-Rangliste verwehrt. Dabei sind die Ansätze zweifellos vielversprechend: So leicht wie ein MacBook Air, kaum langsamer als das Macbook Pro oder Asus Zenbook UX301, dazu geringe Emissionen und tadellose Eingabegeräte – das klingt nach einem runden Gesamtpaket.
Dennoch dürfte es Toshiba schwerfallen, den stolzen Kaufpreis von rund 1.500 Euro zu rechtfertigen. Die zuvor genannten Apple Kontrahenten kosten bei vergleichbarer Ausstattung jeweils rund 150 Euro weniger, sind gleichzeitig nochmals besser verarbeitet und bieten längere Akkulaufzeiten. Im Windows Lager muss sich das Kirabook mit dem Dell XPS 13 messen, dessen geringere Displayauflösung durch die höhere Leuchtdichte mehr als aufgewogen wird. Gerade letztere sehen wir als den wohl größten Kritikpunkt am Kira-101 – ein Ultrabook, das unter freiem Himmel nur eingeschränkt benutzbar ist, wird seiner eigentlichen Intention nun einmal kaum gerecht. Aus diesem Grund haben wir uns für eine Abwertung der Endnote um einen Prozentpunkt entschieden.
Ungeachtet dieser Kritik bleibt das Kirabook ein ausgezeichnetes Ultrabook, das sich im Zuge künftiger Preissenkungen durchaus noch seine Kaufempfehlung verdienen könnte.