Test Sony Xperia Z2 Tablet
Das Sony Xperia Z2 Tablet ist der Nachfolger des Xperia Tablet Z. Die Veränderung des Aufbaus der Modellbezeichnung stiftet erst Verwirrung, ist aber durchaus schlüssig, da das Tablet sich damit näher am Smartphone-Modell positioniert. Im Vergleich zum Vorgänger wurde die Hardware auf den neuesten Stand der Technik gebracht und die aktuelle Android-Version installiert. Das Zusammenspiel soll immerhin die Akku-Laufzeit um eine Stunde verlängern, ohne den Energiespeicher zu vergrößern. Das Display besitzt eine unveränderte Auflösung, soll aber über eine noch höhere Farbbrillanz verfügen. Die IP-Zertifizierung wurde auf IP55 und IP58 erweitert.
Preislich bewegt sich das Sony Xperia Z2 Tablet (32 GB, WiFi only) mit 549 Euro etwas unter der vergleichbar ausgestatten Konkurrenz. Das Apple iPad Air kostet rund 20 Euro mehr, das Nokia Lumia 2520 ist trotz LTE gerade mal 50 Euro teurer. Das Samsung Galaxy Note 10.1 ist mit gleicher Speicherausstattung ab 459 Euro zu haben. Das Surface 2 kostet sogar nur um die 400 Euro, ebenso wie das Google Nexus 10. Jedoch ist keins der Konkurrenz-Modelle wasser- und staubdicht. Dies ist momentan ein Alleinstellungsmerkmal des Testgerätes.
Die Maße des Sony Xperia Z2 Tablets haben sich im Vergleich zum Vorgänger kaum geändert. Breite und Tiefe (266 x 172 Millimeter) sind identisch. Mit einer Bauhöhe von gerade mal 6,4 Millimetern ist es jedoch noch etwas schlanker als das Tablet Z (6,9 mm) und deutlich dünner als das iPad Air (7,5 mm). Sony offeriert damit auch weiterhin das schmalste Tablet in dieser Größenklasse. Leicht ist es zudem ebenfalls und wiegt nur 425 Gramm. Auch hier wird der Konkurrent mit dem Apfel geschlagen, welcher immerhin 39 Gramm mehr auf die Waage bringt. Die übrigen Kontrahenten sind deutlich schwerer.
Das Design orientiert sich an der hauseigenen Z-Smartphone-Reihe, leider nicht die Materialauswahl. Während beim Xperia Z2 auf Aluminium und Mineralglas gesetzt wird, kommt beim Testgerät auch Kunststoff zum Einsatz. Die Tasten sind aus Aluminium gefertigt und das Panelglas besteht aus einem gehärteten Glas. Das restliche Gehäuse ist aus Kunststoff hergestellt. Dieses ist sowohl in Schwarz als auch in Weiß erhältlich. Die Rückseiten fühlen sich leicht gummiert an, was das Tablet haptisch sehr angenehm macht und außerdem dafür sorgt, dass es gut in den Händen liegt. In Schwarz zeigt sich das Z2 Tablet sehr anfällig gegenüber Fingerabdrücken. In der weißen Variante fallen diese nur bei genauer Betrachtung auf.
Die Stabilität des Gerätes könnte etwas besser sein. Der recht breite Rahmen lässt sich neben dem Display leicht herunterdrücken, sodass es zu kleinen Wellenbildungen auf dem Panel kommen kann. Bei einer normalen Handhabung passiert dies aber nur sehr selten. Bei Verwindungsversuchen knarzt das Tablet deutlich hörbar. Bei den Spaltmaßen konnten wir keine Mängel finden.
Prima ist die IP-Schutzzertifizierung des Gerätes nach IP55 und IP58. Dies bedeutet, dass es sowohl gegen Staub in schädigenden Mengen als auch gegen Strahlwasser aus allen Richtungen sowie dauerhaftes Untertauchen geschützt ist. Letzteres begrenzt sich auf eine Wassertiefe von 1,5 Metern und einer Dauer von 30 Minuten, wenn alle Anschlüsse korrekt abgedeckt sind. Dem Einsatz in Küche und Bad steht somit nichts im Wege, solange man es nicht in kochendes Wasser fallen lässt. Die Badewanne hingegen stellt kein Problem dar. Auch Schäden am Lithium-Polymer-Akku müssen nicht befürchtet werden, da das Badewasser nicht heiß genug ist. Der Energiespeicher wird erst ab einer Temperatur von 60 °C dauerhaft beschädigt oder gar zerstört. Der Mitteleuropäer badet bei etwa 43 °C heißem Wasser.
Das Sony Xperia Z2 Tablet besitzt eine multifunktionale Schnittstelle in Form eines Micro-USB-Ports. Diese unterstützt sowohl den USB-Standard 2.0 als auch MHL 3.0 und OTG. Damit kann das Tablet darüber sowohl geladen werden als auch Daten austauschen. Der Anschluss von externen Geräten, wie Mäusen und USB-Sticks, stellte mit dem entsprechenden OTG-Adapter kein Problem dar. Wer das Bild des Tablets nicht mittels drahtloser Technologien wie Miracast auf einem Fernseher wiedergeben möchte, kann dies auch dank MHL 3.0. Das entsprechende (optionale) Kabel kann einfach in den HDMI-Anschluss des Fernsehers gesteckt werden. Erfreulich ist, dass so auch UHD-Inhalte an entsprechenden Bildgeräten wiedergegeben werden können.
Der MicroSD-Kartenleser unterstützt Speichermedien bis zu einer Größe von 128 GB. Der Dockingport auf der Unterseite ist für die optional erhältliche Ladestation gedacht. Hierüber kann das Tablet dann mit Energie versorgt werden, ohne jedes Mal die Abdeckung der Ladeschnittstelle entfernen zu müssen.
Software
Als Betriebssystem kommt Google Android 4.4.2 KitKat zum Einsatz. Das Tablet befindet sich damit auf dem neuesten Stand. Wie üblich legt Sony seine hauseigene UI darüber, welche hauptsächlich mit grafischen Anpassungen auskommt. Außerdem gibt es einige Widgets und Apps, welche sich vor allem auf die Wiedergabe von Medien, im Zusammenspiel mit dem kostenpflichten Sony Entertainment Network, konzentrieren. Hier gibt es kaum Änderungen im Vergleich zum Vorgänger.
Kommunikation & GPS
Da Sony Xperia Z2 Tablet gelangt in der uns vorliegenden Ausstattungsvariante mittels eines modernen WLAN-Moduls ins Internet. Dieses unterstützt die IEEE-802.11-Standards a/b/g/n/ac und operiert in den Frequenzbereichen mit 2,4 und 5,0 GHz. Datenübertragungen sind somit mit einer Geschwindigkeit von bis zu 433 MBit/s möglich. Die Reichweite der Komponente ist gut. Auch 20 Meter vom Router entfernt ist noch ein flottes Surfen im Web möglich. Die Dämpfung des Tablets beträgt hier gerade mal 65 dBm, obwohl durch eine Außenwand gesendet wird. In unmittelbarer Nähe zum Router (Fritz!Box 6360) sinkt der Wert auf bis zu 38 dBm. Mit einem leistungsstärkeren Router kann die Reichweite nochmals gesteigert werden.
Wer auch unterwegs online sein möchte, kann das Gerät auch mit LTE-Modem erwerben. Hierfür ist ein Aufpreis von rund 100 Euro fällig, außerdem ist diese Variante lediglich mit 16 GB Speicher erhältlich.
Neben Ant+ ist auch NFC integriert. Ersteres ist eine Nahfunktechnik, welche vor allem im Fitnessbereich, zum Beispiel für Pulsgurte, eingesetzt wird. Ob dies in einem Tablet Sinn macht, ist zumindest fraglich. Bluetooth 4.0 ist ebenfalls an Bord und funktionierte im Test tadellos. Auch beim gleichzeitigen Streamen von Musik und dem Austausch von Daten konnten wir keine Aussetzer bei der Audio-Wiedergabe feststellen.
Die VoIP-Telefonie-Eigenschaften sind eher mäßig. Während der Gesprächspartner über Skype noch klar zu hören ist, kommen wir bei diesem nur sehr verzerrt und mit zwischenzeitlichen Aussetzern an. Kein Wunder, dass Sony in der LTE-Variante das Telefonieren mit einem optionalen Bluetooth-Headset empfiehlt.
Der Sat-Fix des integrierten GPS-Empfängers arbeitet zuverlässig. Im Freien wird unsere Position korrekt und flott bestimmt. In geschlossenen Räumen dauert es deutlich länger, ist aber möglich.
Kameras & Multimedia
Das Sony Xperia Z2 Tablet besitzt zwei Kameras. Die Webcam löst mit 2 MP (1.920 x 1.080 Pixel, 16:9) auf und taugt zur Videotelefonie. Auch im Halbdunkeln ist man immer noch recht gut zu erkennen, dafür muss aber ein starkes Rauschen in Kauf genommen werden. Fotos wirken sehr unscharf und matschig.
Die Hauptkamera auf der Rückseite löst mit bis zu 8 MP (3.264 x 2.448 Pixel, 4:3) auf. Diese werden jedoch nur im manuellen Modus ermöglicht. Im Aufnahmemodus Überlegene Automatik wird die Auflösung etwas reduziert und erreicht höchstens 3.104 x 2.328 Bildpunkte (7,2 MP, 4:3). Die Pixeldichte des Bildes reduziert sich auf 5,4 MP (3.104 x 1.746 Pixel), wenn das voreingestellte Seitenverhältnis 16:9 beibehalten wird. Bei Tageslicht gelingen sehr farbintensive Aufnahmen mit einer ordentlichen Ausleuchtung. Leider kann die Schärfe nicht ganz überzeugen und auch der Detailgrad lässt zu wünschen übrig. Da der Sensor von keinem Hilfslicht unterstützt wird, stößt er bei schwachem Licht schnell an seine Grenzen. Die Unschärfen werden noch deutlicher und die Farben wirken eingegraut, außerdem kommt es zu einem sichtbaren Rauschen.
Die Software der Kamera glänzt jedoch mit einer Vielzahl an Möglichkeiten. So lassen sich HDR-Aufnahmen erstellen sowie verschiedene Filter anwenden. Auch Panoramaaufnahmen sind möglich. Im Augmented-Reality-Modus (erweiterte Realität) lassen sich verschiedene Umgebungen schaffen, in denen Tiere, Dinos oder Fantasiewesen durch das Bild laufen.
Videos lassen sich in Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel) aufzeichnen. Bei ruhigen Szenen liefert die Kamera gute Ergebnisse. Ist jedoch viel Bewegung im Spiel, verwischen die Details und es kommt zu Pump-Effekten.
Zubehör
Das mitgelieferte Zubehör des Sony Xperia Z2 Tablet ist überschaubar. Neben dem Tablet selbst liegt ein Haufen Kurzanleitungen in verschiedenen Sprachen bei. Außerdem gibt es ein Datenkabel sowie ein modulares Netzteil (1.500 mAh, 5 Volt) mit einer Nennleistung von 7,5 Watt dazu.
Das optionale Zubehör ist ausgesprochen vielfältig. Es gibt zwei Ladestationen. Eine besitzt zusätzlich einen Bluetooth-Lautsprecher (BSC10), bei der anderen handelt es sich um eine reine Ladestation (DK39, 39 Euro). Außerdem offeriert der Hersteller noch ein Stereo-Mikrofon (STM10) sowie diverse Cover, eine Fernbedienung und einen Playstation-Gaming-Controller. Erfreulich ist, dass die meisten Accessoires auch mit dem Xperia Z2 Smartphone kompatibel sind.
Garantie
Sony gewährt auf das Xperia Z2 Tablet 24 Monate Garantie. Diese lässt sich nicht erweitern.
Eingabegeräte & Bedienung
Das Sony Xperia Z2 Tablet besitzt einen 10,1 Zoll großen kapazitiven Touchscreen. Im Web ist immer wieder zu lesen, dass Eingaben auf der berührungsempfindlichen Oberfläche nicht erkannt werden. Dies betrifft vor allem Geräte der ersten Generation, lässt sich aber einfach mit einem Update beheben, welches von Sony bereitgestellt wird. Der Patch lässt sich einfach und ohne weitere Kenntnisse installieren und beseitigt den Fehler. Der Touchscreen arbeitet dann richtig gut und erkennt bis zu zehn Berührungen gleichzeitig. Lediglich in den Ecken kann es sein, dass eine Eingabe erneut durchgeführt werden muss. Ansonsten arbeitet der Screen sehr präzise und besitzt gute Gleiteigenschaften.
Sony liefert ein eigenes Tastaturlayout, welches optisch sehr gelungen und aufgeräumt wirkt. Sowohl im Hoch- als auch im Querformat ist reichlich Raum zum Tippen vorhanden, was jedoch hauptsächlich der Displaygröße zu verdanken ist. Das großzügige Platzangebot hätte gerne für eine weitere Eingabezeile genutzt werden dürfen. Sei es nun für Zahlen oder häufig genutzte Sonderzeichen. Die physikalischen Tasten besitzen einen klaren Druckpunkt und reagieren sehr zuverlässig.
Sony setzt im Xperia Z2 Tablet, wie beim Vorgänger, auf ein IPS-Display mit einer Auflösung von 1.920 x 1.200 Bildpunkten. Es löst damit etwas höher als ein übliches Full-HD-Panel auf und besitzt dadurch ein Seitenverhältnis von 16:10 und eine Pixeldichte von 224 PPI. Während beim Tablet Z noch die Sony Mobile Bravia 2 Engine zum Einsatz kam, arbeitet der Screen des Testgerätes mit der neueren Triluminos-Technologie, welche für noch lebendigere Farben sorgen soll. In der Tat stellt sich beim ersten Einschalten des Tablets ein kleiner Wow-Effekt ein, da das Tablet mit kräftigen und intensiven Farben aufwartet.
Die Helligkeit des Panels wurde im Vergleich zu Vorgänger (max. 346 cd/m²) gesteigert und erreicht nun bis zu 461 cd/m². Die Ausleuchtung ist mit 89 Prozent sehr gleichmäßig. Es liegt damit auf einem Niveau mit dem Surface 2 (388 cd/m², 89 %), iPad Air (473 cd/m², 90 %) und Galaxy Note 10.1 (414 cd/m², 88 %). Geschlagen geben muss es sich nur vom Nokia Lumia 2520, welches mit bis zu 750 cd/m² erstrahlt. Lichthöfe konnten wir beim Testgerät keine entdecken.
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Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 461 cd/m²
Kontrast: 781:1 (Schwarzwert: 0.59 cd/m²)
ΔE Color 3.55 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 2.58 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.78
Der Schwarzwert des Sony Xperia Z2 Tablet liegt mit 0,59 cd/m² in einem ordentlichen Bereich. Auch der Kontrast liefert mit 781:1 ein gutes Ergebnis, wenn auch nicht die tollen Werte des iPad Air (0,41 cd/m², 1.154:1) erreicht werden. Aufgrund der höheren Helligkeit muss sich das Z2 Tablet ebenfalls dem Tablet Z (0,39 cd/m², 887:1) geschlagen geben.
Sony verspricht eine große Farbraumabdeckung, macht aber keine genaueren Angaben. Die Genauigkeit der Farbdarstellung ist jedoch ziemlich gut und gibt allenfalls Anlass zur Kritik auf hohem Niveau. Die Graustufen-Darstellung ist sehr gut und erreicht einen durchschnittlichen DeltaE von 2,6. Beachtenswert ist, dass selbst das dargestellte Reinweiß ohne Farbstich auskommt. Wer jedoch gerne einen solchen darstellen möchte, kann den Weißabgleich in den Einstellungen seinen Bedürfnissen anpassen. Die Analyse der Farbsättigung zeigt, dass die Farben etwas satter dargestellt werden, als sie es eigentlich sein sollten, dies ist subjektiv betrachtet aber recht angenehm. In summa offeriert Sony ein richtig gutes und sehr ausgewogenes Anzeigegerät.
Das Sony Xperia Z2 Tablet macht auch im Außeneinsatz eine gute Figur. Auch im hellen Umgebungslicht bleibt das Display gut ablesbar, die spiegelnde Oberfläche kann bei flacheren Betrachtungswinkeln jedoch stören. Direkte Sonneneinstrahlung sollte jedoch vermieden werden, hier stößt das Gerät an seine Grenzen. Im Schatten ist der Einsatz aber auch an sonnigen Tagen möglich. Das Nokia Lumia 2520 ist in diesem Bereich eine Referenz. Einen direkten Vergleich mit dem Testgerät findet man im Video des Testberichtes.
Die Blickwinkelstabilität des Sony Xperia Z2 Tablet ist aufgrund der verwendeten IPS-Technologie sehr gut. Selbst extrem flache Betrachtungswinkel stellen für das Tablet kein Problem dar. Die Farben bleiben stabil, lediglich die Helligkeit des Panels sinkt ab 45 Grad sichtbar. Einen Geist-Effekt, welcher von einem zu großen Abstand zwischen Displayglas und dem eigentlichen Panel herrührt, konnten wir nicht beobachten.
Das Sony Xperia Z2 Tablet ist mit der neuesten Prozessor-Generation aus dem Hause Qualcomm bestückt. Der Snapdragon 801 APQ8074AB besitzt vier Kerne, welche jeweils mit bis zu 2,26 GHz takten. In der LTE-Variante kommt der baugleiche MSM8974AB zum Einsatz, welcher über den gleichen Takt verfügt. Einziger Unterschied der beiden Modelle ist das Mobilfunkmodem. Im Vergleich zum Vorgänger hat sich an der CPU nicht viel verändert. Doch die Adreno 330 Grafikeinheit hat ein paar Megahertz mehr spendiert bekommen und taktet nun mit 578 MHz (+ 28 MHz). Wirklich mehr Leistung bietet der stärkste SoC der Serie MSM8974AC (bis zu 2,45 GHz), wie er im Samsung Galaxy S5 verwendet wird.
In den Benchmarks liefert das Z2 Tablet sehr gute Resultate. Lediglich im Geekbench 3 bleibt der verwendete SoC deutlich hinter der eigentlich schwächer ausgestatteten Konkurrenz zurück. Dies kann darauf zurückzuführen sein, dass die Apps den neuen Prozessor noch nicht richtig beurteilen können. Ein ähnliches Bild zeigt sich im Linpack, in dem das Testgerät gerade mal 600 MFLOPS im Multi-Thread-Test erreicht. Das Sony Xperia Z1 erreicht im gleichen Test, trotz eines Snapdragon 800, fast 1.000 MFLOPS. Im 3DMark hingegen zeigt der Physics-Wert (16.678 Punkte), dass der Prozessor auf dem Niveau seines Vorgängers liegt. Das ist aufgrund des identischen Taktes und Anzahl von Kernen auch zu erwarten gewesen. Die wenigen Megahertz mehr für die GPU reichen aus, um dem iPad Air wieder die Krone in puncto Grafikberechnungen abzunehmen. Sowohl im 3DMark als auch im GFXBench muss sich das Tablet von Apple knapp geschlagen geben.
Das Xperia Z2 Tablet ist also ein echter Leistungsbolide und liefert satte Performance. Auch im Alltag fallen keine längeren Ladezeiten auf. Android läuft absolut flüssig und ohne Ruckler.
3DMark | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z2 Tablet | |
Microsoft Surface 2 | |
Apple iPad Air 1 2013 | |
Samsung Galaxy Note 10.1, 2014 Edition | |
Nokia Lumia 2520 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Graphics Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z2 Tablet | |
Microsoft Surface 2 | |
Apple iPad Air 1 2013 | |
Samsung Galaxy Note 10.1, 2014 Edition | |
Nokia Lumia 2520 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z2 Tablet | |
Microsoft Surface 2 | |
Apple iPad Air 1 2013 | |
Samsung Galaxy Note 10.1, 2014 Edition | |
Nokia Lumia 2520 |
AnTuTu v4 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z2 Tablet | |
Samsung Galaxy Note 10.1, 2014 Edition |
Geekbench 3 | |
32 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z2 Tablet | |
Apple iPad Air 1 2013 | |
Samsung Galaxy Note 10.1, 2014 Edition | |
32 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z2 Tablet | |
Apple iPad Air 1 2013 | |
Samsung Galaxy Note 10.1, 2014 Edition |
Die Surfgeschwindigkeit des Sony Xperia Z2 gibt keinen Anlass zur Kritik. Es erreicht in allen Bereichen gute Werte, welche im Google Chrome 34 ermittelt wurden. Die Konkurrenten aus dem Windows-Lager lässt das Testgerät in der Regel mühelos hinter sich, nur im Sunspider 1.0 haben die Kontrahenten die Nase vorn. In einer eigenen Klasse ist jedoch das iPad Air unterwegs. Dessen Benchmarkwerte sind in allen Bereichen besser.
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z2 Tablet | |
Microsoft Surface 2 | |
Nokia Lumia 2520 | |
Apple iPad Air 1 2013 |
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z2 Tablet | |
Sony Xperia Tablet Z | |
Microsoft Surface 2 | |
Nokia Lumia 2520 | |
Samsung Galaxy Note 10.1, 2014 Edition | |
Apple iPad Air 1 2013 |
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z2 Tablet | |
Sony Xperia Tablet Z | |
Microsoft Surface 2 | |
Samsung Galaxy Note 10.1, 2014 Edition | |
Apple iPad Air 1 2013 |
Sunspider - 1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia Z2 Tablet | |
Sony Xperia Tablet Z | |
Microsoft Surface 2 | |
Nokia Lumia 2520 | |
Samsung Galaxy Note 10.1, 2014 Edition | |
Apple iPad Air 1 2013 |
* ... kleinere Werte sind besser
Der Speicher des Sony Xperia Z2 Tablet ist schneller als der seines Vorgängers. Jedoch kann es in den meisten Bereichen nicht mit dem des Samsung Galaxy Note 10.1 mithalten. Lediglich beim sequentiellen Schreiben ist das Sony-Tablet etwas schneller. Im Vergleich zu den übrigen Konkurrenten macht das Testgerät jedoch eine gute Figur. Mit dem Snapdragon 801 wäre jedoch der Einsatz von eMMC 5.0 kompatiblem Speicher möglich gewesen, welcher wesentlich mehr Geschwindigkeit bereithalten würde. Darauf verzichtet der Hersteller jedoch.
Neben der hier getesteten 32 GB Variante (24 GB frei verfügbar) ist es auch möglich ein Modell mit 16 GB zu erwerben. Mit LTE-Modem ist das Z2 Tablet nur mit 16 GB verfügbar.
Spiele
Aufgrund der leistungsstarken Grafikeinheit Qualcomm Adreno 330 ist das Sony Xperia Z2 Tablet in der Lage jedes Spiel im Play Store problemlos in höchster Detailstufe darzustellen. Mit der Unterstützung von OpenGL ES 3.0 ist das Tablet auch für die Zukunft gut aufgestellt. Die sauber arbeitenden Sensoren und der gute Touchscreen runden das Spielvergnügen ab. Das geringe Gewicht des Gerätes sorgt zudem dafür, dass die Arme nicht so schnell ermüden.
Temperatur
Das Sony Xperia Z2 Tablet ist deutlich kühler als sein Vorgänger. Im Leerlauf erreicht es maximal 28,8 °C, das Tablet Z schaffte hier exakt 10 °C mehr. Im Vergleichsfeld ist nur das Surface 2 kühler, es erreicht höchstens 28,3 °C. Wärmer werden vor allem das Lumia 2520 (max. 33,6 °C) und das Galaxy Note 10.1 (max. 33,3 °C). Alle Geräte bleiben jedoch in einem unbedenklichen Bereich.
Unter Last steigen die Messwerte des Z2 Tablet auf bis 38,0 °C an. Dieses Ergebnis wird mittels eines einstündigen Einsatzes der App Stability Test erzielt, welche sowohl den Prozessor als auch die Grafikeinheit voll belastet. Dies stellt ein Extremszenario dar, welches im Alltag nur selten erreicht wird. Das Surface 2 (max. 35,3 °C) und das Note 10.1 (max. 35,6 °C) werden nicht ganz so warm. Das iPad Air (max. 42,1 °C) und das Lumia (max. 41,1 °C) werden etwas wärmer.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 32.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.8 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.3 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Die beiden Stereolautsprecher des Sony Xperia Z2 Tablet liefern eine eher durchschnittliche Vorstellung ab. Die Höhen klingen etwas dumpf und verzerren bei einer hohen Lautstärke leicht. Bässe sind zwar wahrnehmbar, aber sehr flach, die Mitten sind dagegen vergleichsweise gut. Für unterwegs mögen die Lautsprecher reichen. Wer jedoch gerne mal einen Film über das Tablet schauen möchte, sollte zu einem externen Lautsprecher oder zu Kopfhörern greifen, wenn er ein gutes Klangerlebnis wünscht.
Die Positionierung der Lautsprecher hat sich im Vergleich zum Vorgänger verändert. Sie sind jetzt im linken und rechten Displayrahmen eingelassen. An sich keine schlechte Idee, da sie so direkt auf den Anwender den Sound abstrahlen, doch leider werden sie schnell mal mit den Händen verdeckt, was dem Klang und der Lautstärke nicht gut bekommt. Dies löst das Nokia Lumia 2520 besser, welches die Lautsprecher im unteren Displayrahmen integriert hat.
Die Stereoklinke liefert ein gutes Ergebnis. Lediglich in puncto Intermodulation und den harmonischen Verzerrungen ermittelte der RightMark Audio Analyzer leichte Defizite, sodass es bei hohen Lautstärken zu hörbaren Rückkopplungen kommen kann.
Energieaufnahme
Die Leistungsaufnahme des Sony Xperia Z2 Tablet ist vergleichsweise niedrig. Im Leerlauf benötigt es zwischen 3,5 und 5,7 Watt. Bei maximaler Displayleuchtkraft ist nur das Surface 2 sparsamer (max. 4,1 Watt). Die meiste Energie benötigt hier das iPad Air (max. 7,1 Watt). Der minimale Energiebedarf ist beim Z2 Tablet jedoch am höchsten, die Kontrahenten bewegen sich alle um 2 Watt herum.
Unter Volllast, welche wir wieder mit der App Stability Test simulierten, zeigt sich das Testgerät überraschend genügsam. Höchstens 7,4 Watt zieht das Tablet aus dem Akku. Am hungrigsten zeigen sich die Windows-Tablets. Der Tegra 4 des Surface 2 erhöht die Leistungsaufnahme auf bis zu 15,8 Watt. Während im Lumia 2520 das helle Display der Hauptverbraucher sein wird, steigt der Energiebedarf doch überraschend hoch auf bis zu 14,5 Watt. Gut möglich, dass sich die verbesserten Stromsparfunktionen des Snapdragon 801 hier bezahlt machen.
Die Leistungsaufnahme im ausgeschalteten Zustand (0,0 Watt) ist vorbildlich. Im Standby (0,6 Watt) könnte er jedoch etwas niedriger sein. Das Netzteil ist zudem mit einer Nennleistung von 7,5 Watt (5 Volt, 1,5 Ampere) etwas knapp dimensioniert, reicht aber so gerade noch aus.
Aus / Standby | 0 / 0.2 Watt |
Idle | 3.5 / 5.4 / 5.7 Watt |
Last |
6.1 / 7.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Das Sony Xperia Z2 Tablet besitzt einen 6.000 mAh (3,6 V, 21,6 Wh) starken Lithium-Polymer-Akku. Dieser ist damit genauso groß dimensioniert, wie der Energiespeicher des Tablet Z. Er soll aber eine Laufzeit von bis zu neun Stunden ermöglichen. Dem Vorgänger ging bereits eine Stunde früher die Puste aus. Neben dem sparsameren SoC ermöglichen dies vor allem auch Energiespar-Optionen des Systems. Vor allem die Leistungsbeschränkung im Stamina-Modus zeigt sich hier besonders effektiv, indem die Performance des Prozessors beschränkt wird.
Die maximale Laufzeit ermittelten wir bei minimaler Displayhelligkeit und allen deaktivierten Verbrauchern. Lediglich das WLAN war noch eingeschaltet, um das Browserskript ausführen zu können, welches das Lesen eines Buches simuliert. Fast 22 Stunden hielt das Z2 Tablet durch. Im umgekehrten Szenario wird bei maximaler Panelleuchtkraft und allen aktivierten Verbrauchern die minimale Laufzeit ermittelt. Die App Stability Test sollte dabei den Akku schnellstmöglich leersaugen und schaffte dies in knapp viereinhalb Stunden.
Aussagekräftiger sind die Tests mit einer angepassten Displayhelligkeit von 150 cd/m². Beim Test „Surfen über WLAN“ wird bei lediglich aktivierter WLAN-Verbindung ein Browserskript ausgeführt, das alle 40 Sekunden eine andere Webseite aufruft. Mit fast zehn Stunden liefert das Testgerät ein sehr gutes Ergebnis, welches deutlich über der Herstellerangabe liegt. Mit einer Aktivierung der Performance-Reduzierung kann die Laufzeit noch weiter gesteigert werden, wie der Video-Playback-Test zeigt. Hier werden alle Verbraucher abgeschaltet und ein Full-HD-Video in Endlosschleife wiedergegeben. Trotz der reduzierten Prozessorleistung lief der Film flüssig und ohne jegliches Stottern für deutlich über 14 Stunden. Ein prima Ergebnis, das weder das Lumia 2520 (11:19 h, 29 Wh) noch das iPad Air (10:44 h, 32,4 Wh) erreichen.
Damit kitzelt Sony aus dem vergleichsweise kleinen Akku sehr viel Laufzeit heraus. Um den Energiespeicher vollständig zu laden, muss man sich rund 3,5 Stunden gedulden.
Die Ingenieure von Sony haben mit dem Xperia Z2 Tablet vieles richtig gemacht und liefern eines der derzeit besten Android-Tablets. Wer auf der Suche nach einem flotten sowie schlanken Gerät mit tollem Display ist, kann hier bedenkenlos zugreifen. Wenn es darum geht, ein wasser- und staubgeschütztes Tablet zu erhalten, führt momentan gar kein Weg an Sony vorbei.
Etwas Kritik muss sich das Xperia Z2 jedoch auch gefallen lassen. Vor allem die Verarbeitungsqualität dürfte gerne noch etwas besser sein, an die Stabilität und Perfektion eines iPads kommt es noch lange nicht heran. Vor allem der Displayrahmen zeigte sich besonders druckempfindlich. Die Lautsprecherpositionierung könnte optimaler sein. Wer Musik oder Filme in der Docking-Station schaut, wird sich daran nicht stören, doch in den Händen gehalten, werden sie schnell verdeckt. Außerdem lässt die Klangqualität noch Luft nach oben.
Wer sein Tablet hauptsächlich zuhause als Multimedia- und Surf-Maschine nutzt, kann hier bedenkenlos zugreifen. Eine Alternative ohne IP-Zertifizierung mit brillanten Panel und hervorragender Verarbeitung ist das iPad Air. Echte Arbeitstiere sind hingegen das Samsung Galaxy Note 10.1 und das Microsoft Surface 2. Wer viel unterwegs ist, wird das helle Display des Nokia Lumia 2520 zu schätzen wissen.