Test Samsung Galaxy Note10 Smartphone – Weiterhin das beste Business-Handy?
Jedes Jahr warten abertausende Samsung-Fans auf die neue Generation des Samsung Galaxy Note. Dieses Jahr kommt die 10. Generation von Samsungs Flaggschiff auf den Markt und bringt alte Tugenden, wie den S Pen, einen großen Bildschirm und technische Innovationen mit. Aber es gibt auch Veränderungen bei Samsungs teuerster Smartphone-Reihe: Das Note10 ist nicht mehr alleine, sondern es bekommt mit dem Note10+ einen größeren Bruder, der nochmal teurer ist, besser ausgestattet und auf Wunsch sogar mit 5G zum Kunden kommt.
Da kann man schon ins Grübeln kommen: Ist das Note10 nun eine abgespeckte Version? Ist es vielleicht gar kein echtes Note-Smartphone mehr, weil es zu viele Features einspart, wie unser britischer Kollege Alex Alderson meint? In unserem ausführlichen Test wollen wir es herausfinden.
Dazu ziehen wir folgende Geräte für den direkten Vergleich heran: Den Vorgänger Samsung Galaxy Note 9, das Apple iPhone XS Max, Huaweis Mate 20 Pro und wesentlich günstigere Oberklasse-Smartphones wie das OnePlus 7 Pro oder Xiaomis Mi 9T Pro. Weitere Testgeräte können Sie unter jedem Vergleichselement hinzufügen.
Gehäuse – Hochwertiges aus Metall und Glas
Das Gehäuse in der aktuell weit verbreiteten Materialkombination Metall und Glas ist in Mitteleuropa aktuell in drei Farbvarianten erhältlich: In klassischem Schwarz (Aura Black), einem dezenten Rosé-Ton (Aura Pink) und einer Variante mit Farbverlauf (Aura Glow). Eine weiße Variante (Aura White) ist im Internet angekündigt, in Samsungs offiziellem Shop aber noch nicht verfügbar und auch eine türkise Variante wird in einigen Quellen erwähnt. Das Gehäuse ist nach IP68 staub- und wasserfest, die Glasoberflächen dürften Stürze auf harte Materialien aber nicht so gut verzeihen. Sie sind zudem wie beim Vorgänger recht anfällig für Fingerabdrücke.
In Sachen Design bietet das Gerät mit 91 % eine sehr geringe Screen-to-Body-Ratio, also sehr schmale Bildschirmränder. Die Frontkamera ist als Loch im Bildschirm eingelassen. Das OnePlus 7 Pro bietet beispielsweise mit seiner versenkbaren Kamera ein Display ohne Notch oder Loch, muss sich aber in Sachen Gehäusedicke dafür klar geschlagen geben: Mit 7,9 Millimeter ist das Galaxy Note 10 deutlich schlanker als alle Vergleichsgeräte und schlägt sogar das Apple iPhone XS Max um ein paar Zehntel Millimeter.
Das Smartphone liegt sehr gut in der Hand, fühlt sich sehr wertig an und ist auch sehr stabil. Ab und an sind sehr leise Knarzgeräusche zu hören, wenn man das Galaxy Note10 etwas härter anfasst, im Alltag dürfte man sie aber kaum zu Gehör bekommen.
Im Vergleich zum Vorgänger ist das Gerät kompakter und deutlich leichter, mit 6,3 Zoll ist die Bildschirmdiagonale aber etwas kleiner und verglichen mit iPhone XS Max oder OnePlus 7 Pro sogar deutlich geringer.
Ausstattung – Nur eine Speichervariante und kein microSD
Beim Galaxy Note 10 hat man keine Wahl, was die Ausstattung mit Speicher angeht: 8 GB RAM und 256 GB UFS-3.0-Datenspeicher entsprechen dem diesjährigen Standard für High-End-Geräte, beim OnePlus 7 Pro gibt es für 190 Euro weniger eine gleichwertige Speicherausstattung.
Zwei SIM-Slots sind integriert, wenn man die frei verkäufliche Version des Note10 wählt, bekommt man das Gerät über einen Netzbetreiber ist eventuell nur ein SIM-Slot vorhanden. Im Gegensatz zum Galaxy Note10+ gibt es keinen microSD-Slot, sodass man auf den internen Speicher begrenzt bleibt.
Die USB-C-Buchse unterstützt nur Geschwindigkeiten von 5 GBit/s. Mit aktuelleren Standards wären bis zu 20 GBit/s möglich, hier hätte sich Samsung von der Konkurrenz absetzen können. Schmerzhaft für viele Fans dürfte sein, dass nun auch der 3,5mm-Kopfhöreranschluss fehlt und man deshalb USB-C-Kopfhörer, einen Adapter oder kabellose Kopfhörer verwenden muss. Ein USB-C-Headset liegt dem Gerät allerdings bei.
Software – One UI und Zugaben
Basierend auf Android 9 kommt Samsungs aktuell One UI zum Einsatz. Diese gefällt durch ihre modernes und aufgeräumtes Design und ihren großen Funktionsumfang. Gleichzeitig müssen Puristen in Kauf nehmen, dass es zusätzlich zum Google Play Store auch Samsungs eigener App-Store installiert ist und eine Menge Apps des Herstellers wie Samsung Health, Smart Things und weitere.
Die Sicherheitspatches auf unserem Gerät stammen vom 1. August 2019 und sind damit auf aktuellem Stand zum Testzeitpunkt. Für weitere Sicherheit ist Samsung Knox vorinstalliert, eine Kombination aus Hardware- und Softwarelösungen, die einerseits persönliche Daten schützen und es IT-Administratoren andererseits ermöglichen, die Geräte einheitlich zu verwalten.
Samsung hat eine exklusive Übereinkunft mit der besonders bei Gamern beliebten Kommunikationssoftware Discord erzielt: Es ist nun möglich, seinen Samsung-Account und seinen Discord-Account zu verbinden und so ein exklusives Discord-Overlay in Games zu bekommen, außerdem erfolgt die direkte Integration des Discord-Chats in den Game Launcher. Diese Funktion soll es bald auch auf anderen Samsung-Devices geben.
Dank DRM-Zertifizierung sollte es beim Video-Streaming in HD zu keinen Problemen kommen.
Kommunikation und GPS – Galaxy Note10 mit vergleichsweise lahmem WLAN
In Sachen WLAN ist auf dem Papier alles in Ordnung: Alle aktuellen Standards werden unterstützt, dazu gibt es zahlreiche Antennen, die per MIMO für eine Vervielfachung der Übertragungsgeschwindigkeit sorgen. 1.733 MBit/s wären per WiFi 5 maximal über unseren Referenzrouter Linksys EA8500 möglich, das Galaxy Note10 schafft in unserem Test allerdings nur Übertragungsraten zwischen 390 und 440 MBit/s, dabei kommt es immer wieder mal zu Einbrüchen bei der Übertragungsgeschwindigkeit. Das ist deutlich langsamer als der Vorgänger, der ebenfalls schon keine großartigen Geschwindigkeiten für ein so teures High-End-Handy lieferte. Es bleibt die Hoffnung, dass Samsung hier per Patch noch einmal nachbessert und die Geschwindigkeit dann steigt.
Nahe am Router ist der volle Empfang vorhanden und Websites laden extrem schnell. In 10 Meter Entfernung zum Router und durch drei Wände haben wir noch halben Empfang, die Ladezeiten beeinflusst das aber nicht negativ.
Das Samsung Galaxy Note10 unterstützt noch mehr LTE-Bänder als sein Vorgänger, hat sich aber auch von einigen Bändern verabschiedet: So fallen Band 14 und 18 weg, die nur für einzelne Netzbetreiber in USA und Japan relevant waren, dafür werden nun Band 13 und 17 unterstützt, die auf dem amerikanischen Kontinent recht oft zum Einsatz kommen. Dennoch bietet das OnePlus 7 Pro beispielsweise eine größere Vielfalt an LTE-Bändern und ist somit auf Reisen noch etwas flexibler.
Unserem subjektivem Empfinden nach, hat sich der ohnehin schon sehr gute Empfang des Galaxy Note 9 im gut ausgebauten deutschen D2-Netz nochmals verbessert, auch unterwegs hatten wir meist sehr hohen Ausschlag und die Download-Raten per LTE waren nochmals etwas flotter.
In Innenräumen ortet uns das Galaxy Note 10 nicht, auch nicht nahe am Fenster. Im Freien dauert es einen kurzen Moment, dann werden wir auf gute 6 Meter genau geortet. Das Smartphone beinhaltet einen Barometer, kann also über den Luftdruck die Höhe genau bestimmen. In Google Maps funktioniert die Ortung auch in Innenräumen auf wenige Meter genau, mittels Kompass-Sensor lässt sich die Blickrichtung recht exakt bestimmen.
Unser Praxistest ist eine kurze Runde mit dem Fahrrad, dabei nehmen wir zum Vergleich das Profinavi Garmin Edge 520 mit. Das Galaxy Note 10 zeigt sich hier als recht genau: Zwar schneidet es manchmal Kurven, die wir gefahren sind, aber bei der Runde auf dem Platz zeichnet es unseren Weg deutlich genauer nach, als das Vergleichsnavi. Auch die engen Altstadtgassen und die Brückenüberfahrt meistert das Note10 recht gut, sodass wir es für die Navigation durchaus empfehlen können.
Telefonfunktionen und Sprachqualität – Etwas dumpfer Klang
Samsungs eigene Telefon-App kommt recht clean daher und besitzt auf Wunsch auch ein Dark Theme, das allerdings nur zusammen mit dem ganzen System umgeschaltet werden kann. Die Wähltasten stehen im Fokus, sobald man Nummern eingibt, erscheinen Suchergebnisse aus den Kontakten. Über Reiter am unteren Rand kann man auch auf letzte Anrufe und Kontakte zugreifen. Auch Orte in der Nähe lassen sich finden und direkt anrufen.
Wie zu erwarten, unterstützt das Smartphone VoLTE und VoWiFi, kann also Anrufe sowohl über WLAN-Netze als auch über LTE tätigen und entgegennehmen.
Der Ohrhörer sitzt über dem Bildschirm und überträgt den Klang. Das klappt ganz ordentlich, klingt aber im Vergleich zu einem richtig guten Ohrhörer doch etwas dumpf und nicht ganz so klar. Das Mikrofon ist sehr empfindlich, übersteuert aber nur bei sehr lauten Stimmen und auch dann nur leicht. So kommen wir immer gut verständlich beim Gegenüber an. Per Freisprecheinrichtung werden sowohl der Ohrhörer als auch der Lautsprecher an der unteren Kante für die Klangausgabe genutzt, diese ist dann recht klar. Auch hier nehmen die Mikrofone unsere Stimme gut auf.
Kameras – Solide Oberklasse-Qualitäten
Bei der Samsung-Galaxy-Note-Reihe ist die Kamera natürlich ein wichtiges Feature. Mal sehen, wie sich das Galaxy Note10 hier schlägt: An der Rückseite ist mit drei Kameras schon mal einen zeitgemäße Anzahl an Optiken installiert, alle drei lösen mit 12 bzw. 16 Megapixel auch ausreichend hoch auf. Die Hauptoptik besitzt eine variable Blende, die sich zwischen f/1,5 und f/2,4 verstellt, um sich verschiedenen Lichtsituationen anzupassen. Automatische HDR-Aufnahmen gehören natürlich ebenfalls zur Ausstattung.
Das Weitwinkelobjektiv ermöglicht einen doppelt so großen Blickwinkel wie die Standardkamera, verzerrt aber an den Ecken sichtbar. Es gibt die Möglichkeit, diese Verzerrung automatisch zu korrigieren, das resultiert aber nur darin, dass die Kamera das Bild automatisch so zuschneidet, dass die äußeren Bildbereiche nicht mehr zu sehen sind, was den Sinn einer Weitwinkeloptik zu einem Teil zunichte macht. Nimmt man die Weitwinkellinse hinzu, ist stufenloser vierfacher optischer Zoom möglich, vom Standardobjektiv auf die Teleoptik stufenloser zweifacher Zoom.
Wie schon nach unseren Erfahrungen mit den letzten Galaxy-Note-Generationen angenommen, kann die Hauptoptik des Samsung Galaxy Note10 im Vergleich zu anderen Oberklasse-Optik mithalten, im Vergleich zum Apple iPhone XS Max sind die Unterschiede nicht groß, das Galaxy-Phone bietet sogar noch etwas stärkere Farben, dafür wirkt beim Umgebungsbild der Himmel des XS Max etwas strukturierter. Hier zeigen sich also Unterschiede höchstens in kleinen Details. In Low-Light-Situationen allerdings macht sich eine gewisse Schwäche des Galaxy Note bemerkbar: Das Bild wirkt etwas grobkörniger als beim Apple-Smartphone und die Aufhellung ist nicht ganz so stark, was sich allerdings auch auf die Klarheit der Kerzenflamme gut auswirkt.
Im Laufe unseres Testalltags und diverser Fototouren muss sich die Kamera immer wieder in verschiedenen Szenarien beweisen: Nahaufnahmen, HDR, Landschaften und so weiter. Insgesamt überzeugt die Abbildungsqualität des Galaxy Note10 in den allermeisten Szenarien.
Videos lassen sich in 4K aufzeichnen, dabei erreicht die Bildwiederholrate maximal 60 fps, dann ist allerdings keine Bildstabilisierung mehr möglich. Die gibt es bis maximal 4K und 30 fps, um das volle Feature-Set mit automatischem Autofokus während der Aufnahme und Echtzeit-Videoeffekten zu nutzen, muss man die Videoauflösung auf 1080p und 30 fps reduzieren. Zoomt man in das Video hinein, so wird auch der Ton entsprechend verstärkt und auf das Ziel gerichtet, sodass ein Zoom-Effekt auch auf der Tonspur entsteht. Einen Super-Zeitlupenmodus gibt es ebenfalls, hiermit lassen sich kurze Videosequenzen aufnehmen, die automatisch stark verlangsamt werden. Mit den Live-Fokus-Videos lässt sich ein verschwommener Hintergrund wie bei einer hochwertigen Optik simulieren, das funktioniert ganz ordentlich, solange der Hintergrund sich gut vom Gesicht abhebt und keine Gesichter im Hintergrund zu sehen sind.
Die generelle Videoqualität ist sehr gut, Details wirken knackig und das Smartphone reagiert mit Belichtung und Fokus schnell und meist korrekt auf sich verändernde Bildsituationen. Auch die Qualität der Tonaufnahme gefällt uns gut.
Die Frontkamera löst mit 10 Megapixel ebenfalls adäquat hoch auf und macht recht scharfe und auch farbstarke Bilder bei gutem Licht. Mit ihr lassen sich sogar 4K-Videos mit 30 fps aufzeichnen, was jedenfalls ein gutes Extra ist.
Der einzige Unterschied im Kamera-Setup verglichen mit dem Galaxy Note10+ ist übrigens, dass die VGA-Tiefenkamera fehlt, die ausdrücklich keine ToF-Kamera ist. Vermutlich werden die meisten Nutzer hier beim Aufnehmen von Portraits mit Unschärfe im Hintergrund nur einen leichten Unterschied bemerken.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Unser Farbvergleich im Labor fördert teils recht heftige Abweichungen zutage: Besonders grüne Farbtöne werden wesentlich dunkler dargestellt, wohingegen Weiß und Schwarz recht exakt abgebildet werden.
Das abfotografierte Testchart zeigt eine sehr gute Schärfe und stellt Farbflächen großteils sauber dar. Bei den grauen Hintergrundflächen und auch bei braunen Flächen stellen sich allerdings seltsame Artefakte ein, die in der Vergrößerung gut erkennbar sind.
Zubehör und Garantie – Gut gefüllter Zubehörshop
Samsung liefert neben einem Schnellladegerät und dem entsprechenden USB-Kabel auch ein USB-C-Headset mit dem Galaxy Note 10 aus. Es ist in Zusammenarbeit mit den Soundexperten von AKG entstanden. Ein Tool zum Öffnen der SIM-Schublade liegt ebenfalls bei.
Das eigentliche Highlight und eines der wichtigsten Features der Galaxy-Note-Reihe ist seit jeher der S Pen, also der Stylus, den Samsung auch diesmal wieder im Gehäuse unterbringt. Ersatzspitzen und ein Tool zum Wechsel derselbigen gibt es ebenfalls in der Schachtel. Mehr zur Funktionsweise und den neuen Steuerungsgesten erfahren Sie im nächsten Kapitel.
Samsungs Zubehörshop ist auch dieses Jahr wieder gut gefüllt, so gibt es kabellose Mini-Kopfhörer ähnlich Apples EarPods: Die Galaxy Buds sind ebenfalls von AKG optimiert , sollen bis zu 6 Stunden Sound liefern und lassen sich kabellos aufladen. 149 Euro möchte Samsung für die Kopfhörer haben. Diverse Cover gibt es dieses Jahr ebenfalls wieder, mit dabei altbekannte Varianten aus Silikon und Leder oder auch aufwändigere LED-Cover, die an der Rückseite mit Leuchtpunkten einen Sternenhimmel simulieren und knapp 55 Euro kosten. Ein zusätzliches Schnellladegerät kostet knapp 50 Euro, der Wireless Chager Stand knapp 160 Euro.
Wer das Samsung Galaxy Note10 als Privatkunde kauft, der bekommt 24 Monate Garantie des Herstellers. Diese kann über den Händler, durch Einschicken oder in größeren Städten über Samsungs Service Plazas geregelt werden.
Eingabegeräte & Bedienung – Toller In-Screen-Fingerabdruckscanner
Das Besondere am Galaxy Note ist auch dieses Jahr wieder der S Pen, mit dem sich das Smartphone bedienen lässt. Man kann damit handschriftliche Notizen machen, die auf Wunsch auch in Druckbuchstaben übertragen werden. Der S Pen besitzt 4.096 Druckstufen und besitzt eine 0,7mm feine Spitze. Insgesamt klappt die Bedienung per Stift wieder sehr gut, einerseits lassen sich die Menüs intuitiv und zuverlässig bedienen, andererseits kann man mit dem Stift auch präzise schreiben und zeichnen.
Auch dieses Jahr hat sich Samsung etwas Neues für seinen Eingabestift einfallen lassen: So kann man neben der im letzten Jahr eingeführten Nutzung als Ein-Knopf-Fernbedienung für das Smartphone nun das Gerät auch mittels Gesten über den Pen steuern. So lässt sich der Kamerazoom über eine Kreisbewegung anpassen, in der Galerie kann man durch Fotos scrollen und durch anheben oder absenken des Stifts lässt sich die Lautstärke regeln. Das funktioniert allerdings bisher nur in Samsungs eigenen Apps und bringt im Moment noch nicht so viele Vorteile, sieht aber immerhin für Zuschauer recht eindrucksvoll aus.
In Samsungs Kamera-App lassen sich nun sogar Augmented-Reality-Zeichnungen ausführen, die sich in Videos im Raum verankern, man kann sich also durch das Gezeichnete hindurch bewegen bzw. beispielsweise einen gezeichneten Hut oder eine Brille auf einem Gesicht verankern. Eine nette Spielerei.
Der Fingerabdrucksensor befindet sich im Display. Bei ausgeschaltetem Display wird die Grafik zur Lage des Sensors nur angezeigt, wenn auch das Always-On-Display angezeigt wird. Andere Hersteller zeigen es an, wenn man das Smartphone aufnimmt, bei Samsung muss man entweder auf den Bildschirm tippen oder kann es ständig anzeigen lassen. Die Entsperrung per Fingerabdruck funktioniert allerdings auch, wenn das Symbol nicht angezeigt ist und da die Position sehr günstig gewählt ist, erwischten wir in unserem Test den Fingerabdrucksensor sehr zuverlässig. Die Entsperrung klappt für einen In-Screen-Sensor sehr schnell und zuverlässig, allerdings ist standardmäßig auch die etwas weniger sichere Schnellprüfung mit weniger Scans aktiviert. Schaltet man sie aus, reagiert der Sensor spürbar träger und man braucht auch oft mehrere Versuche. Trotz der leicht reduzierten Sicherheit würden wir deshalb zur Schnellentsperrung raten.
Auch Gesichtserkennung ist zur Entsperrung möglich, hierfür muss man das Gerät aber immer per Standby-Button aktivieren. Auch hier kann man zwischen einer schnelleren und einer sichereren Methode wählen.
Eine dritte Entsperrmethode ist das Entsperren über die Taste am S-Pen. Das funktioniert aber schlauerweise nur, wenn der S-Pen beim Ausschalten nicht in der Halterung war, sonst könnte ja jeder sehr einfach Zugriff auf das Smartphone bekommen.
Display – Weniger Pixel
Als Bildschirm kommt, wie von der Reihe gewohnt, ein AMOLED-Screen zum Einsatz, der allerdings niedriger auflöst als beim Galaxy Note 9: Statt 514 gibt es diesmal nur 400 Pixel pro Zoll, also deutlich weniger Bildpunkte. Das mag zu Samsungs Entscheidung passen, das Note10 als Einstiegsmodell etwas abzuspecken, angesichts des Preises von über 900 Euro empfinden wir eine Auflösung von 2.280 x 1.080 Pixel aber nicht mehr als zeitgemäß. Selbst bei wesentlich günstigeren Geräten wie dem OnePlus 7 Pro gibt es deutlich mehr Bildschirmpixel.
Seit jeher setzt Samsung auf eine bei Bedarf deutlich erhöhte Helligkeit, wenn der Helligkeitssensor stark belichtet wird. Manuell sind nur wesentlich geringere Werte erreichbar. Die maximale Helligkeit mithilfe des Sensors liegt bei 794 cd/m², ein toller Wert, mit dem die Sichtbarkeit der Bildschirminhalte auch in sehr heller Umgebung sichergestellt sein sollte. Der Bildschirm ist damit auch heller als der des Note10+.
Die Helligkeitsverteilung ist mit 91 % dabei immer noch ordentlich, mit bloßen Auge wirkt der Bildschirm einheitlich hell.
|
Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 764 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 2.66 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 3.2 | 0.5-98 Ø5.2
97.1% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.073
Samsung Galaxy Note10 Dynamic AMOLED, 2280x1080, 6.3" | Samsung Galaxy Note 9 Super AMOLED, 2960x1440, 6.4" | OnePlus 7 Pro AMOLED, 3120x1440, 6.7" | Xiaomi Mi 9T Pro AMOLED, 2340x1080, 6.4" | Huawei Mate 20 Pro OLED, 3120x1440, 6.3" | Apple iPhone Xs Max OLED, 2688x1242, 6.5" | |
---|---|---|---|---|---|---|
Bildschirm | -33% | 19% | 7% | 15% | 17% | |
Helligkeit Bildmitte | 764 | 499 -35% | 586 -23% | 594 -22% | 576 -25% | 656 -14% |
Brightness | 757 | 506 -33% | 584 -23% | 607 -20% | 582 -23% | 659 -13% |
Brightness Distribution | 91 | 96 5% | 97 7% | 91 0% | 90 -1% | 88 -3% |
Schwarzwert * | ||||||
Delta E Colorchecker * | 2.66 | 4.62 -74% | 1.39 48% | 1.51 43% | 1.3 51% | 1.7 36% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 5.65 | 10.91 -93% | 2.7 52% | 4.27 24% | 3.5 38% | 2.8 50% |
Delta E Graustufen * | 3.2 | 2.2 31% | 1.6 50% | 2.6 19% | 1.6 50% | 1.7 47% |
Gamma | 2.073 106% | 2.103 105% | 2.243 98% | 2.219 99% | 2.18 101% | 1.998 110% |
CCT | 6326 103% | 6115 106% | 6672 97% | 6390 102% | 6561 99% | 6487 100% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 236 Hz | ||
Das Display flackert mit 236 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) . Die Frequenz von 236 Hz ist relativ gering und daher sollte es bei sensiblen Personen zu Problemen wie Flackern oder Augenbeschwerden führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Der Kontrast geht wie bei jedem AMOLED-Display gegen unendlich, da man die einzelnen Bildpunkte komplett ausschalten kann und damit absolutes Schwarz erreicht. Das Display ist für die Wiedergabe von Inhalten in HDR10+ zertifiziert.
Samsung bietet für die Darstellung nur zwei Farbprofile an: Lebendig und Natürlich, die wir beide mithilfe des Spektralfotometers und der Software CalMAN unter die Lupe nehmen. Natürlich ist voreingestellt, bei Lebendig kann man noch zusätzlich manuelle Einstellungen am Weißabgleich vornehmen.
Im Modus Natürlich werden die Farben tatsächlich wesentlich exakter dargestellt, hier ist die Sättigung geringer, dafür wirken im Modus Lebendig die Farben kräftiger und der Farbraum sRGB wird laut unserem Messprogramm komplett abgedeckt. Wer seine Fotos auf die Qualität der Druckfarben hin beurteilen möchte, der sollte also Natürlich wählen, während für alle, die gerne strahlende Farben und Videos sehen, der Modus Lebendig vorzuziehen ist.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
8 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 5 ms steigend | |
↘ 3 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind kurz wodurch sich der Bildschirm auch für Spiele gut eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 18 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
8 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 3 ms steigend | |
↘ 5 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind kurz wodurch sich der Bildschirm auch für Spiele gut eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 17 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Die gebogenen Bildschirmränder des Samsung Galaxy Note10 sorgen für leichte Farbverschiebungen, ansonsten sind die Blickwinkel dank AMOLED-Technologie aber sehr gut. Auch im Freien schlägt sich das Smartphone dank Helligkeitssensor und hoher maximaler Helligkeit sehr gut.
Leistung – Exynos 9825 als sanftes Update
Wie jedes Jahr gibt es auch diesmal Galaxy-Note-Modelle mit Qualcomms Snapdragon- und mit Samsungs eigenen Exynos-SoCs. Die Exynos-Modelle sind für Europa und Südkorea gedacht, die Qualcomm-Smartphones werden üblicherweise in den USA und China verkauft.
In unserem Testgerät ist die neueste Generation von Samsungs eigenem Chips verbaut: Der Exynos 9825 ist erstmals in unserem Testlabor, es handelt sich um einen Achtkernprozessor, der mit 2 von Samsung selbst entwickelten Hochgeschwindigkeitskernen punkten soll und zudem 6 Cortex-Kerne für einfachere Aufgaben mitbringt. Gegenüber dem Vorgänger 9820, verbaut beispielsweise im Samsung Galaxy S10, sind eher sanfte Weiterentwicklungen vorgenommen worden, vor allem wurde die Fertigungsstruktur verkleinert. Leistungstechnisch fallen die Unterschiede aber gering aus.
Gegenüber dem Vorgänger Samsung Galaxy Note 9 allerdings sind die Leistungsunterschiede deutlich. Wer also das absolut schnellste Note-Smartphone sucht, der kommt an der diesjährigen Generation nicht vorbei. Gleichzeitig ist das Note10 nur in manchen Szenarien schneller als Smartphones mit dem Qualcomm Snapdragon 855, in anderen hingegen langsamer. Somit ergibt sich unterm Strich ein subjektiv ähnlicher Leistungseindruck. Zwischen dem Galaxy Note10 und dem Note10+ gibt es insgesamt ebenfalls keinen nennenswerten Leistungsunterschied: Beide setzen auf das gleiche SoC und erreichen auch ähnliche Leistungswerte in den Benchmarks.
Subjektiv ist das Galaxy Note10 ein sehr flüssig zu bedienendes Smartphone, das auch mit mehreren Apps gleichzeitig oder aufwändigen Berechnungen keine Probleme hat.
Basemark GPU 1.1 | |
1920x1080 Vulkan Medium Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Note10 | |
Samsung Galaxy Note 9 | |
OnePlus 7 Pro | |
Huawei Mate 20 Pro | |
Durchschnittliche Samsung Exynos 9825 (39.1 - 39.7, n=2) | |
Vulkan Medium Native (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Note10 | |
Samsung Galaxy Note 9 | |
OnePlus 7 Pro | |
Huawei Mate 20 Pro | |
Durchschnittliche Samsung Exynos 9825 (27.5 - 37.3, n=2) | |
1920x1080 OpenGL Medium Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Note10 | |
Samsung Galaxy Note 9 | |
OnePlus 7 Pro | |
Huawei Mate 20 Pro | |
Durchschnittliche Samsung Exynos 9825 (33.4 - 33.7, n=2) |
Basemark ES 3.1 / Metal - offscreen Overall Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Note10 | |
Samsung Galaxy Note 9 | |
OnePlus 7 Pro | |
Huawei Mate 20 Pro | |
Apple iPhone Xs Max | |
Durchschnittliche Samsung Exynos 9825 () | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (205 - 7616, n=57, der letzten 2 Jahre) |
Verglichen mit anderen High-End-Telefonen ist das Galaxy Note10 im Internet etwas langsamer unterwegs. In der Praxis sind die Unterschiede aber kaum spürbar: Man surft mit dem Note sehr flott im Internet, Bilder werden schnell geladen und auch beim Scrollen ist kaum eine Verzögerung spürbar.
Jetstream 2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (13.8 - 387, n=169, der letzten 2 Jahre) | |
OnePlus 7 Pro (Chrome 74) | |
Xiaomi Mi 9T Pro (Chrome 75) | |
Huawei Mate 20 Pro (Chrome 74) | |
Samsung Galaxy Note10 (Chrome 76) | |
Durchschnittliche Samsung Exynos 9825 (42.7 - 48, n=2) |
Speedometer 2.0 - Result | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (15.2 - 569, n=152, der letzten 2 Jahre) | |
OnePlus 7 Pro (Chome 74) | |
Samsung Galaxy Note10 (Chome 76) | |
Durchschnittliche Samsung Exynos 9825 () | |
Huawei Mate 20 Pro (Chrome 71) | |
Xiaomi Mi 9T Pro (Chrome 75) |
WebXPRT 3 - Overall | |
Apple iPhone Xs Max (Safari 12) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (38 - 347, n=79, der letzten 2 Jahre) | |
Huawei Mate 20 Pro (Chrome 69) | |
OnePlus 7 Pro (Chrome 74) | |
Durchschnittliche Samsung Exynos 9825 (97 - 118, n=2) | |
Xiaomi Mi 9T Pro (Chrome 75) | |
Samsung Galaxy Note10 (Chrome 76) | |
Samsung Galaxy Note 9 (Chrome 68) |
Octane V2 - Total Score | |
Apple iPhone Xs Max (Safari 12) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=210, der letzten 2 Jahre) | |
OnePlus 7 Pro (Chrome 74) | |
Huawei Mate 20 Pro (Chrome 69) | |
Xiaomi Mi 9T Pro (Chrome 75) | |
Durchschnittliche Samsung Exynos 9825 (18908 - 19135, n=2) | |
Samsung Galaxy Note10 (Chrome 76) | |
Samsung Galaxy Note 9 (Chrome 68) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Samsung Galaxy Note 9 (Chrome 68) | |
Durchschnittliche Samsung Exynos 9825 (2478 - 2528, n=2) | |
Samsung Galaxy Note10 (Chrome 76) | |
Xiaomi Mi 9T Pro (Chrome 75) | |
OnePlus 7 Pro (Chrome 74) | |
Huawei Mate 20 Pro (Chrome 69) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=167, der letzten 2 Jahre) | |
Apple iPhone Xs Max (Safari 12) |
* ... kleinere Werte sind besser
Im Speicherbenchmark zeigt sich das Galaxy Note 10 von seiner flotten Seite: Der verbaute UFS-3.0-Speicher verhilft dem Gerät zu einigen der schnellsten Werte, die wir jemals bei einem Smartphone gemessen haben. Selbst das OnePlus 7 Pro, ebenfalls mit UFS 3.0, muss sich geschlagen geben, weil das Galaxy-Smartphone bei zufälligen Zugriffen die Nase deutlich vorne hat.
In der Praxis macht sich das durch sehr kurze Ladezeiten und schnelles Handling von Dateien bemerkbar.
Samsung Galaxy Note10 | Samsung Galaxy Note 9 | OnePlus 7 Pro | Xiaomi Mi 9T Pro | Huawei Mate 20 Pro | Apple iPhone Xs Max | Durchschnittliche 256 GB UFS 3.0 Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
AndroBench 3-5 | -58% | -33% | -41% | -37% | 2% | 71% | ||
Sequential Read 256KB | 1478 | 805 -46% | 1468 -1% | 809 -45% | 853 -42% | 1547 ? 5% | 1887 ? 28% | |
Sequential Write 256KB | 590 | 196 -67% | 387 -34% | 196.9 -67% | 196.4 -67% | 575 ? -3% | 1471 ? 149% | |
Random Read 4KB | 194.2 | 134 -31% | 174.1 -10% | 142.5 -27% | 157.4 -19% | 210 ? 8% | 278 ? 43% | |
Random Write 4KB | 191.9 | 21 -89% | 24.8 -87% | 148.5 -23% | 157.8 -18% | 188.5 ? -2% | 311 ? 62% | |
Sequential Read 256KB SDCard | 77 ? | 83.2 ? | 70.6 ? | |||||
Sequential Write 256KB SDCard | 66.7 ? | 72.4 ? | 59.8 ? |
Spiele – Zocken auf dem Note10 gut möglich
Zocken mit 60 Bildern pro Sekunde ist grundsätzlich kein Problem auf dem Galaxy Note10, unsere Testgames Arena of Valor und Shadow Fight 3 beweisen es. In Asphalt 9 gibt es bisher keinen 60-fps-Modus, sodass dort nur 30 fps erreicht werden können, diese liegen aber recht konsequent an. Auch in Arena of Valor muss man keine Angst vor Framerateeinbrüchen haben, selbst auf höchsten Einstellungen. Shadow Fight 3 ist hier etwas wackeliger, die App zeigte aber bisher bei keinem Smartphone durchgehende 60 fps und im Spiel bemerkt man von den Drops auf bis zu 52 fps subjektiv nichts.
Die Steuerung per Touchscreen und Lagesensor ist sehr zuverlässig und präzise, wie wir nochmals mit dem Endless-Runner Temple Run 2 überprüfen.
Mit GameLauncher und GameBooster integriert Samsung zwei Bestandteile in seine OneUI, die ganz auf Zocker ausgelegt sind: Mit dem GameLauncher bekommt man eine schöne Oberfläche, um die Games zu starten und kann auch Statistiken zu den einzelnen Games einsehen. Der GameBooster aktiviert sich automatisch, wenn ein Spiel gestartet wird und überwacht das Spielerverhalten, um danach die optimale Balance aus Erwärmung, Leistung und Akkulaufzeit einzustellen. Außerdem finden sich dort weitere Optionen, beispielsweise kann man Bedienelemente gegen versehentliches Betätigen schützen oder Anrufe und Benachrichtigungen sperren.
Emissionen – Heiß und mit Stereo-Sound
Temperatur
Mit maximal 44,9 °C an der Vorderseite erwärmt sich das Smartphone unter Last sehr deutlich spürbar, was durchaus unangenehm werden kann. An der Rückseite ist die Erwärmung mit maximal 41,9 °C nicht ganz so stark.
Die Erwärmung im Idle-Betrieb, also im eingeschalteten Zustand ohne Last, ist hingegen unauffällig und mit bloßer Hand kaum spürbar.
Unser Test mit dem Akkubenchmark des GFXBench offenbart ein spürbares Drosseln des SoCs, wie wir auch im Test des Galaxy Note 10+ festgestellt haben: Schon nach wenigen Durchläufen des Benchmarks drosselt das SoC spürbar um circa 10 %, nach einigen weiteren Durchläufen geht die Leistung insgesamt um circa 40 % zurück. Das ist doch ein sehr deutlicher Leistungseinbruch.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 45.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 43.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der kleine Monolautsprecher an der Unterkante erhält Unterstützung vom Lautsprecher über dem Monitor, der eigentlich als Ohrhörer dient, so entsteht Stereoklang. Über die beiden Lautsprecher lässt sich auf Wunsch auch Raumklang über Dolby Atmos simulieren. Der Klang der Stereospeaker ist gut, ausgeglichen und recht klar. Bei maximaler Lautstärke allerdings werden Höhen etwas überbetont und der Klang wirkt dünner. Wenn man nur eine Stufe zurückschaltet, fällt der Effekt schon deutlich weniger auf. Gewöhnungsbedürftig: Bei der Tonwiedergabe vibriert das Smartphone stark. Auf längere Sicht können die Vibrationen stören, wenn man das Smartphone in der Hand hält. Auch unser Testchart zeigt recht ausgeglichene Höhen und Mitten, das Galaxy Note10 ist deutlich lauter als sein Vorgänger.
Schließt man das beiliegende AKG-Headset an, so bekommt man etwas höhenbetonten Klang, hier hätten wir uns mehr Bass gewünscht. Der Klang ist ansonsten klar und Sprache gut verständlich. Was störend sein kann: Die Umschaltung zwischen internem Lautsprecher und USB-C-Headset dauert einen Moment, auch wenn das Headset schon im Smartphone eingesteckt ist. So kann es passieren, dass noch Ton nach außen dringt, bevor der Kopfhörer aktiviert wird. Jeden beliebigen USB-C-auf-Klinke-Adapter kann man nicht verwenden, einige Modelle funktionierten in unserem Test nicht. Da auch keiner beiliegt, sollte man sich hier genau informieren oder es am besten ausprobieren, bevor man einen Adapter kauft. Hat man einen Adapter gefunden, der funktioniert, bekommt man eine gute Soundausgabe.
Per Bluetooth funktioniert ebenfalls alles problemlos, wer Samsungs Galaxy Buds als Kopfhörer nutzt, profitiert sogar von extra einfachem Pairing à la Apple. Allerdings unterstützt Samsung weiterhin kein aptX HD für HiFi-Sound.
Samsung Galaxy Note10 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (80.9 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 22.1% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (9.9% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 3.9% abweichend
(+) | lineare Mitten (5.2% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 3.7% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (8.3% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (20.6% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 31% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 9% vergleichbar, 60% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 51% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 41% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Samsung Galaxy Note 9 Audio Analyse
(-) | Nicht sonderlich laut spielende Lautsprecher (71.6 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 15.6% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (10.1% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 2.9% abweichend
(+) | lineare Mitten (4.3% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 1.6% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (5.7% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (16.2% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 4% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 4% vergleichbar, 92% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 23% aller getesteten Geräte waren besser, 5% vergleichbar, 72% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit – Wieder mal mäßig
Energieaufnahme
Schaut man sich den Energieverbraucht an, so fällt zunächst der leicht erhöhte Standby-Verbrauch von 0,25 Watt auf. Er ist nicht wahnsinnig hoch, sodass man sein Smartphone relativ unbesorgt im Standby liegen lassen kann. Im Idle-Betrieb geht das Smartphone relativ sparsam zu Werke, sobald es allerdings an den Lastverbrauch geht, wir das Note10 zum Energiefresser: 10,5 Watt braucht es hier maximal und damit deutlich mehr als viele Vergleichsgeräte mit größerem Bildschirm.
Aus / Standby | 0 / 0.25 Watt |
Idle | 0.9 / 1.2 / 2 Watt |
Last |
7.7 / 10.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Samsung Galaxy Note10 3500 mAh | Samsung Galaxy Note 9 4000 mAh | OnePlus 7 Pro 4000 mAh | Xiaomi Mi 9T Pro 4000 mAh | Huawei Mate 20 Pro 4200 mAh | Apple iPhone Xs Max 3174 mAh | Durchschnittliche Samsung Exynos 9825 | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -17% | -9% | 22% | -3% | 13% | -1% | 5% | |
Idle min * | 0.9 | 0.9 -0% | 0.9 -0% | 0.7 22% | 0.95 -6% | 1 -11% | 0.8 ? 11% | 0.88 ? 2% |
Idle avg * | 1.2 | 1.9 -58% | 1.8 -50% | 1 17% | 2.17 -81% | 1.4 -17% | 1.505 ? -25% | 1.444 ? -20% |
Idle max * | 2 | 3.7 -85% | 2.9 -45% | 1.3 35% | 2.25 -13% | 1.7 15% | 1.96 ? 2% | 1.6 ? 20% |
Last avg * | 7.7 | 5.3 31% | 5.5 29% | 5.2 32% | 4.47 42% | 4.6 40% | 7.64 ? 1% | 6.57 ? 15% |
Last max * | 10.5 | 7.6 28% | 8.2 22% | 10 5% | 6.15 41% | 6.7 36% | 9.92 ? 6% | 9.91 ? 6% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Der Akku ist im Vergleich zum Samsung Galaxy Note 9 deutlich beschnitten worden, das kleinere Gehäuse des Note10 machte das wohl notwendig. 3.500 mAh Kapazität bleiben übrig. Damit lassen sich keine großen Sprünge mehr machen: Im Vergleich zu allen anderen High-End-Phones im Vergleich bietet das Galaxy Note10 die kürzesten Laufzeiten. Der Unterschied fällt deutlich aus und passt zu den schwachen Laufzeiten des Galaxy Note10+, die wir in dessen Test festgestellt haben. Besonders schlecht schneidet das Galaxy Note10 im WLAN-Test ab, andere Tests wie Videos schauen oder den Lasttest schließt es mit besseren Laufzeiten ab.
Im Alltag sollten die 9:43 Stunden Laufzeit im WLAN-Test für einen Arbeitstag reichen. Je nachdem, wie häufig man das Smartphone nutzt, ist vielleicht auch noch ein zweiter Arbeitstag möglich.
Superschnelles Laden mit 45 Watt gibt es nur beim Note10+, ebenso wie 15 Watt über den drahtlosen Qi-Ladestandard. Das Note10 muss sich mit 25 Watt Ladeleistung per Kabel und 12 Watt im drahtlosen Betrieb begnügen. Damit wurden die Werte aber im Vergleich zum Vorgänger deutlich erhöht, zusammen mit dem geschrumpften Akku ergeben sich Ladezeiten von circa 1:30 Stunden, selbst mit nur wenigen Minuten am Netz kann man einige Prozentpunkte Akkulaufzeit gutmachen.
Samsung Galaxy Note10 3500 mAh | Samsung Galaxy Note 9 4000 mAh | OnePlus 7 Pro 4000 mAh | Xiaomi Mi 9T Pro 4000 mAh | Huawei Mate 20 Pro 4200 mAh | Apple iPhone Xs Max 3174 mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 28% | 13% | 21% | 20% | 3% | |
Idle | 1392 | 1687 21% | 1745 25% | 1768 27% | 1747 26% | 1305 -6% |
H.264 | 803 | 896 12% | 802 0% | 987 23% | 854 6% | 801 0% |
WLAN | 583 | 794 36% | 768 32% | 762 31% | 767 32% | 742 27% |
Last | 246 | 354 44% | 236 -4% | 249 1% | 282 15% | 223 -9% |
Pro
Contra
Fazit – Galaxy Note10 ist weiterhin einzigartig
In mancherlei Hinsicht ist das Galaxy Note10 ein Rückschritt gegenüber dem Galaxy Note 9: So gibt es weniger Akkukapazität und einen etwas kleineren, niedriger auflösenden Bildschirm. Es scheint, dass Samsung das Galaxy Note10+ als eigentlichen Nachfolger ansieht und das Note10 als günstigere Einstiegsvariante platziert, das vor allem Menschen ansprechen soll, die sich ein handlicheres Note-Smartphone wünschen.
Bei den Kameras tut sich ebenfalls nicht so viel, die Weitwinkellinse erhöht aber immerhin die Flexibilität des Kamerasystems. Auch ansonsten bleibt vieles beim Alten, mit der neuen Schnellladetechnik, den S-Pen-Gesten und etwas schnellerem LTE gibt es nur wenige Argumente für einen Umstieg vom Galaxy Note 9 auf das Galaxy Note10. Zudem ist das WLAN in Sachen Geschwindigkeit weiterhin nicht auf dem Level anderer Oberklasse-Geräte, obwohl alle Anlagen dafür da wären.
Dabei wollen wir aber nicht die Qualitäten des Galaxy Note10 unterschlagen: Man bekommt auch diesmal wieder ein sehr flottes und hochwertiges Handy mit großem, bei Bedarf sehr hellem Bildschirm im kleinen Formfaktor und kann sich gegenüber dem Note10+ einige Euros sparen.
Das Galaxy Note10 wurde als neue Einstiegsversion in die Reihe abgespeckt. Ein tolles Smartphone, aber gegenüber dem Vorgänger hat sich wenig getan.
Dass nun der 3,5mm-Audioport fehlt und es erst ab dem Note10+ einen microSD-Slot gibt, macht den Einstieg in die Galaxy-Note-Reihe aber nicht unbedingt attraktiver. Wen das nicht stört, der bekommt auch dieses Jahr ein gutes Business-Smartphone und mit dem S-Pen ein einzigartiges Bedienkonzept, das sehr gut umgesetzt ist. Angesichts des mittlerweile deutlichen Preisunterschiedes zum Note 9 lohnt es sich, auch einen Blick auf Samsungs letztjähriges Top-Smartphone zu werfen.
Hinweis: Das Samsung Galaxy Note10 ist eines der ersten Smartphones, die wir nach der neuen Version 7 unseres Wertungssystems bewerten. Da hier einige Kriterien strenger geworden sind und einige Grenzwerte verschoben wurden, damit zukünftige Geräte nicht die Skala sprengen, ist die Wertung nach Version 7 niedriger als bei früheren Tests. Wir werden in den nächsten Wochen die wichtigsten Geräte auf die neue Version unseres Wertungssystems bringen, sodass Sie wieder besser vergleichen können.
Samsung Galaxy Note10
- 03.09.2022 v7 (old)
Florian Schmitt