Test Motorola Edge 20 Smartphone – Schneller Screen im leichten Handy
Eigentlich hatten wir gedacht, Motorola interpretiert das "Edge" im Namen seiner hochwertigsten Smartphone-Serie als Verpflichtung, das Bildschirmglas über die Ränder zu ziehen, um die "Edges", also die Kanten besonders interessant zu gestalten. Stattdessen überrascht der amerikanisch-chinesische Hersteller mit dem Edge 20, das nun ein flacheres Display besitzt.
Motorola hat sich also wohl eher daran orientiert, dass "Edge" auch "Vorsprung" heißen kann und will genau diesen gegenüber anderen hochwertigen Mittelklasse-Smartphones ausbauen.
Helfen sollen dabei eine besonders flache Bauweise und ein recht leichtes Gewicht bei dennoch großem Bildschirm. Motorola-Fans fühlen sich nun vielleicht an die Moto-Z-Serie erinnert, deren Smartphones teils nur 5,2 Millimeter dick waren, wenn man vom Kameramodul absieht.
Ganz so schlank ist das Edge 20 nicht, aber dafür mit knapp 500 Euro vergleichsweise günstig und modern ausgestattet mit 5G und einem flexiblen Kamerasystem.
mögliche Konkurrenten im Vergleich
Bew. | Datum | Modell | Gewicht | Laufwerk | Größe | Auflösung | Preis ab |
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84.2 % v7 (old) | 11 / 2021 | Motorola Edge 20 SD 778G 5G, Adreno 642L | 163 g | 128 GB UFS 2.1 Flash | 6.70" | 2400x1080 | |
81 % v7 (old) | 05 / 2020 | Motorola Edge SD 765, Adreno 620 | 190 g | 128 GB UFS 2.1 Flash | 6.70" | 2340x1080 | |
86.9 % v7 (old) | 10 / 2021 | Motorola Edge 20 Pro SD 870, Adreno 650 | 185 g | 256 GB UFS 3.1 Flash | 6.70" | 2400x1080 | |
82.2 % v7 (old) | 05 / 2021 | Samsung Galaxy A72 SD 720G, Adreno 618 | 203 g | 128 GB UFS 2.0 Flash | 6.70" | 2400x1080 | |
85.1 % v7 (old) | 08 / 2021 | OnePlus Nord 2 5G Dimensity 1200, Mali-G77 MP9 | 189 g | 256 GB UFS 3.1 Flash | 6.43" | 2400x1080 | |
85.9 % v7 (old) | 05 / 2021 | Xiaomi Mi 11 Lite 5G SD 780G 5G, Adreno 642 | 159 g | 128 GB UFS 2.2 Flash | 6.55" | 2400x1080 |
Gehäuse – Völlig neu gedacht
Beim Motorola Edge 20 handelt es sich um ein 6,70 Zoll großes Smartphone mit nur leicht gewölbtem 2,5D-Bildschirm. Das Design wirkt ganz anders als beim Vorgänger: Zog sich beim Motorola Edge der Bildschirm weit über die Ränder und war das Äußere eher rund, wirkt das Edge 20 eckiger und besitzt eine schillernde Rückseite, die metallisch glänzt und ein eingraviertes Motorola-Logo zeigt.
Beim Displayglas setzt der Hersteller auf Gorilla Glass 3, hier wäre also noch deutlicher Raum nach oben bei der Bruchsicherheit mit aktuelleren Versionen. Der Rahmen besteht aus einer Aluminiumlegierung, die Rückseite nur aus Kunststoff. Beim Edge 20 Pro kommen hochwertigere Materialien zum Einsatz, bei ähnlich bepreisten Smartphones allerdings ist die Kombination sehr ähnlich.
Das Smartphone ist wieder nach IP52 zertifiziert, also recht gut gegen Staub, aber nur gegen Spritzwasser geschützt, man sollte es also nicht in Wasser eintauchen.
Interessant ist das Edge 20 vor allem auch wegen seiner schlanken Silhouette und seines geringen Gewichts. Das Kameramodul steht dabei allerdings deutlich aus dem Gehäuse und viel Platz für die Batterie bleibt so natürlich auch nicht.
Ausstattung – Kein microSD-Leser im Edge 20
Einen microSD-Kartenleser gibt es nach wie vor nicht, dafür spendiert Motorola diesmal 8 GB RAM und 128 GB oder 256 GB Massenspeicher. Die größere Speichervariante gibt es allerdings nur direkt beim Hersteller, der Aufpreis beträgt circa 50 Euro.
Der schlanken Taille zum Opfer gefallen ist der 3,5mm-Port, nur noch der USB-C-Port kann für den kabelgebundenen Anschluss von Kopfhörern oder Lautsprechern verwendet werden. Bluetooth 5.2 und NFC stehen zur Verfügung.
Software – Recht pures Android 11 mit Moto App
Motorola verwendet ein relativ pures Android 11, alle Spezialfunktionen sind in die Moto-App ausgelagert, über die man auch die zusätzlichen Gesten, das Benachrichtigungsdisplay und andere Funktionen steuern kann.
Die Sicherheitspatches auf unserem Testgerät stammen vom September 2021 und sind damit zum Testzeitpunkt nicht mehr ganz taufrisch.
Kommunikation und GNSS – 5G bei Motorola an Bord
Das Edge 20 beherrscht 5G und bringt auch viele 4G-Frequenzen mit, sodass man es bei Auslandsreisen gut einsetzen kann. Die Empfangsqualität des Smartphones liegt in unserer Stichprobe nicht ganz auf dem Niveau mancher High-End-Smartphones, ist aber immer noch sehr ordentlich.
In Sachen WLAN kann man sich auf WiFi 6 freuen, also einen aktuellen Standard für WiFi-Netzwerke. Das Smartphone zeigt sich etwas flotter als der Vorgänger Motorola Edge und in etwa auf dem Niveau des Edge 20 Pro. Es gibt durchaus noch flottere Mittelklasse-Geräte, aber insgesamt liefert das Edge 20 gute Geschwindigkeiten beim WLAN.
Im Freien dauert es nur wenige Sekunden, bis das Ortungsmodul unsere Position auf wenige Meter genau bestimmt.
Die Ortungsgenauigkeit überprüfen wir zusätzlich mit einer Fahrradrunde. Als Vergleichsgerät ist das Garmin Edge 520 mit an Bord. Unser Ergebnis: Das Motorola Edge 20 schlägt sich wacker, ist aber insgesamt doch ein wenig ungenau und liegt gerne mal neben der Fahrbahn. Für den Alltag sollte es ausreichen, aber wer Wert auf sehr exakte Ortung legt, der sollte sich besser anderweitig umschauen.
Telefonfunktionen und Sprachqualität – Gute Sprachwiedergabe
Da Motorola auf ein relativ pures Vanilla-Android setzt, stammt auch die Telefonapp von Google. Mit ihr lassen sich Anrufe und Kontakte gut managen und da die App von vielen Herstellern genutzt wird, muss man sich in vielen Fällen nicht umgewöhnen. VoLTE und VoWiFi stehen zur Verfügung.
Bei der Sprachqualität kann das Smartphone überzeugen: Sowohl der Ohrhörer als auch der eingebaute Lautsprecher für die Freisprecheinrichtung klingen ordentlich und geben das Gegenüber ohne Nebengeräusche wieder. Auch unsere Stimme wird sauber übertragen, wobei wir nicht zu leise sprechen sollten.
Kameras – Kein OIS für die Hauptkamera im Edge 20
Auf den ersten Blick gleichen sich das Kamerasystem des Edge 20 und des Edge 20 Pro sehr stark. Die 108-Megapixel-Hauptkamera ist auch tatsächlich identisch, das Edge 20 Pro bringt aber eine Periskop-Zoom-Kamera mit, das kann das Edge 20 nicht bieten. Hier gibt es nur 3-fachen Zoom, dafür ist aber die Blendenzahl besser, sodass mit der Zoomkamera mehr Licht aufgenommen werden kann.
Für die Hauptkamera bedeutet das aber auch beim Edge 20, dass sie nicht über einen optischen Bildstabilisator verfügt, dieser ist nur in der Telekamera verbaut. Das ist, je nach Nutzungsszenario, ein klarer Nachteil.
Fotos bei gutem Licht mit der Hauptkamera wirken weniger farbstark als beim iPhone, man könnte aber auch sagen, etwas natürlicher, das ist also wohl Geschmackssache. Im Detail ist die Schärfe OK, aber keineswegs perfekt. Bei wenig Licht sind Aufhellung und Detaildarstellung für die Klasse durchaus gut. Insgesamt lassen sich in vielen Szenarien ordentliche Fotos machen, die auf Mittelklasse-Niveau liegen.
Dank des Weitwinkel- und des Teleobjektivs ist man auch etwas flexibler, was den Bildausschnitt angeht, allerdings sollte man bei der Weitwinkelkamera nicht zu sehr darauf hoffen, noch weit entfernte Details gut zu erkennen, dafür ist sie zu ungenau.
Videos lassen sich maximal mit 4K und 30 fps aufzeichnen, 60 fps bekommt man nur bei Full HD. Helligkeits- und Schärfeanpassung funktionieren gut. Allerdings nehmen die Mikrofone recht viele Störgeräusche bei der Kamerabewegung auf.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Hauptkamera PflanzeHauptkamera UmgebungHauptkamera Low LightWeitwinkelkameraIm Labor muss sich die Hauptkamera des Edge 20 ebenfalls beweisen. Hier ist die Detaildarstellung ebenfalls nicht perfekt, aber ordentlich. Bei 1 Lux Beleuchtungsstärke ist kaum mehr etwas auf den Bildern zu erkennen.
Zubehör und Garantie – Motorola mit möglicher Garantieerweiterung
Das Motorola Edge 20 ist für "Ready for" geeignet, zeigt also beim Anschluss eines Monitors per Kabel oder drahtlos eine für den großen Bildschirm optimierte Oberfläche an, über die es sich besser arbeiten lässt. Natürlich lassen sich auch Bluetooth-Tastatur und -Mäuse anschließen.
Ein Ladegerät und ein USB-C-Kabel liegen in der Packung, ebenso wie ein SIM-Tool. Besonderes Zubehör bekommt man bei Motorola nicht, außer einem Ersatznetzteil für circa 20 Euro.
24 Monate Standardgarantie bietet Motorola. Wer mag, kann den Schutz mit MotoCare verbessern, zwischen 25 und 60 Euro bezahlt man für umfassenden Unfallschutz und eine erweiterte Garantie. Drei verschiedene Stufen sind hier erhältlich.
Eingabegeräte & Bedienung – Schneller Fingerabdrucksensor
Als virtuelle Tastatur kommt Googles Standard-App zum Einsatz. Wer lieber eine andere Tastatur aus dem Play-Store nutzen möchte, der kann das natürlich auch tun.
Der Fingerabdrucksensor zum Entsperren findet sich im Standby-Button an der Seite des Smartphones. Er reagiert sehr präzise und schnell auf einmal registrierte Abdrücke. Das Smartphone lässt sich auch aus dem Standby sehr flott entsperren. Bei der Einrichtung sollte man allerdings vorsichtig sein, dass man nicht aus Versehen auf die Standby-Taste drückt, sonst geht das Smartphone aus und man muss den Registrierungsprozess erneut starten.
Auch Gesichtserkennung ist möglich, da man hier aber mit Einschränkungen leben muss (Probleme mit Sonnenbrillen oder Gesichtsmasken, das Smartphone muss aufrecht gehalten werden, etc.) empfiehlt es sich, den Fingerabdruck zumindest als zweite Entsperrmöglichkeit einzurichten, wenn man Zeit sparen möchte.
Display – Mäßige Helligkeit, aber schnell
Motorola verbaut im Edge 20 einen OLED-Screen mit in der Breite erweiterter Full-HD-Auflösung. Das Display kann bis zu 144 Hz Bildwiederholrate darstellen und wirkt damit auf Wunsch sehr flüssig beim Scrollen und in entsprechend angepassten Videos. Wer Energie sparen möchte, kann die Bildwiederholrate auch auf 60 Hz senken oder überlässt dem System die Entscheidung. In letzterem Fall wird die Bildrate dynamisch an die Inhalte angepasst, sinkt also bei Standbildern und wird bei schnellem Scrollen erhöht.
Wie schon beim Vorgänger überzeugt die Helligkeit des Displays weniger: 480 cd/m² sind zwar OK für den alltäglichen Gebrauch, für HDR-Darstellung reicht es aber nicht. Auch zeigen anderen Mittelklasse-Smartphones wie das Samsung Galaxy A72 oder das Xiaomi Mi 11 Lite 5G, dass hier deutlich mehr möglich ist.
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Ausleuchtung: 94 %
Helligkeit Akku: 479 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 2.06 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 3.5 | 0.5-98 Ø5.2
153.1% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.205
Motorola Edge 20 OLED, 2400x1080, 6.7" | Motorola Edge AMOLED, 2340x1080, 6.7" | Motorola Edge 20 Pro OLED, 2400x1080, 6.7" | Samsung Galaxy A72 Super AMOLED, 2400x1080, 6.7" | OnePlus Nord 2 5G AMOLED, 2400x1080, 6.4" | Xiaomi Mi 11 Lite 5G AMOLED, 2400x1080, 6.6" | |
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Bildschirm | -50% | 32% | -7% | -5% | 13% | |
Helligkeit Bildmitte | 479 | 427 -11% | 666 39% | 730 52% | 594 24% | 863 80% |
Brightness | 480 | 438 -9% | 644 34% | 734 53% | 594 24% | 860 79% |
Brightness Distribution | 94 | 94 0% | 93 -1% | 97 3% | 99 5% | 93 -1% |
Schwarzwert * | ||||||
Delta E Colorchecker * | 2.06 | 5.34 -159% | 1.4 32% | 3.2 -55% | 2.74 -33% | 3.2 -55% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 4.54 | 9.33 -106% | 2.65 42% | 8.8 -94% | 6 -32% | 5.2 -15% |
Delta E Graustufen * | 3.5 | 4 -14% | 1.9 46% | 3.5 -0% | 4.2 -20% | 3.9 -11% |
Gamma | 2.205 100% | 2.315 95% | 2.209 100% | 2.05 107% | 2.278 97% | 2.33 94% |
CCT | 6794 96% | 7221 90% | 6646 98% | 6605 98% | 7322 89% | 7299 89% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 252.5 Hz | ||
Das Display flackert mit 252.5 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) . Die Frequenz von 252.5 Hz ist relativ hoch und sollte daher auch bei den meisten Personen zu keinen Problemen führen. Empfindliche User sollen laut Berichten aber sogar noch bei 500 Hz und darüber ein Flackern wahrnehmen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Das Display flackert wie für OLED-Displays üblich auch bei höheren Helligkeiten, allerdings hat Motorola einen DC-Dimming-Modus eingebaut, den man im Display-Menü aktivieren kann und der bei empflindlichen Personen für eine Linderung von Kopfschmerzen oder angestrengten Augen führen kann. Dennoch sollte man das Display vor dem Kauf ausprobieren, wenn man hier in der Vergangenheit schon Probleme hatte.
Mit der Software CalMAN messen wir die Farbdarstellung des Bildschirms. Motorola stellt mehrere Farbprofile bereit, auch die Farbtemperatur lässt sich vom Nutzer über die Einstellungen regeln. Im Modus "Natürlich" wirkt die Weißdarstellung bei ganz genauem Hinsehen ein wenig zu grün. Das ist aber wohl für die allermeisten Nutzer vernachlässigbar. Insgesamt ist die Farbdarstellung recht exakt und mindestens auf Klassenniveau.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 3 ms steigend | |
↘ 3 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 15 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
9 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 5 ms steigend | |
↘ 4 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind kurz wodurch sich der Bildschirm auch für Spiele gut eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 19 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Im Freien lässt sich das Display auch an helleren Tagen verwenden, wenn die Sonne recht direkt auf das Display scheint, sollte man aber eher in den Schatten wechseln, um die Inhalte gut zu erkennen. Die Blickwinkel sind ohne Beanstandung.
Leistung – Mittelklasse-Power bei Motorola
Mit dem Qualcomm Snapdragon 778G 5G hat Motorola ein SoC der oberen Mittelklasse für das Moto Edge 20 gewählt. Damit ist ein ordentlicher Leistungssprung gegenüber dem Vorgänger möglich, den man aber vor allem in anspruchsvolleren Szenarien merken wird, beispielsweise beim Multitasking.
Als Grafikeinheit ist die Adreno 642L an Bord, das "L" am Ende deutet auf etwas weniger Leistung als bei der normalen Adreno 642 hin, was sich tatsächlich in unseren Benchmarks auch zeigt, wenn man das Moto Edge 20 mit dem Xiaomi Mi 11 Lite 5G vergleicht. Dennoch ist auch hier die Power unseres Testgerätes deutlich höher als beim Vorgänger und kann mit anderen Vertretern der Klasse gut mithalten.
Beim Surfen im Internet erweist sich das Moto Edge 20 als recht flott, vor allem im Hinblick auf die Vergleichsgeräte. In der Praxis muss man zwar beim Scrollen auch mal auf Bilder warten, aber insgesamt sind Nutzer und Nutzerinnen mit dem Smartphone schnell im Internet unterwegs.
Jetstream 2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (13.8 - 387, n=169, der letzten 2 Jahre) | |
Motorola Edge 20 Pro (Chrome 94) | |
Motorola Edge 20 (Chrome 95) | |
Xiaomi Mi 11 Lite 5G (Chrome90) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 778G 5G (58.8 - 86.8, n=11) | |
OnePlus Nord 2 5G (Chrome 92) | |
Motorola Edge (Chrome 81) | |
Samsung Galaxy A72 (Chrome 90.0.4430.91) |
JetStream 1.1 - Total Score | |
Motorola Edge 20 Pro (Chrome 94) | |
Motorola Edge 20 (Chrome 95) | |
Xiaomi Mi 11 Lite 5G (Chrome90) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 778G 5G (102.6 - 155.3, n=7) | |
OnePlus Nord 2 5G (Chrome 92) | |
Motorola Edge (Chrome 81) | |
Samsung Galaxy A72 (Chrome 90.0.4430.91) |
Speedometer 2.0 - Result | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (15.2 - 569, n=152, der letzten 2 Jahre) | |
Motorola Edge 20 Pro (Chrome 94) | |
Xiaomi Mi 11 Lite 5G (Chrome90) | |
Motorola Edge 20 (Chome 95) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 778G 5G (52.5 - 61.5, n=9) | |
OnePlus Nord 2 5G (Chome 92) | |
Motorola Edge (Chome 81) | |
Samsung Galaxy A72 (Chrome 90.0.4430.91) |
WebXPRT 3 - Overall | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (38 - 347, n=79, der letzten 2 Jahre) | |
Motorola Edge 20 (Chrome 95) | |
Motorola Edge 20 Pro (Chrome 94) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 778G 5G (93 - 131, n=10) | |
Xiaomi Mi 11 Lite 5G (Chrome90) | |
Motorola Edge (Chrome 81) | |
OnePlus Nord 2 5G (Chrome 92) | |
Samsung Galaxy A72 (Chrome 90.0.4430.91) |
Octane V2 - Total Score | |
Motorola Edge 20 Pro (Chrome 94) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=210, der letzten 2 Jahre) | |
Motorola Edge 20 (Chrome 95) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 778G 5G (23915 - 31915, n=11) | |
Xiaomi Mi 11 Lite 5G (Chrome90) | |
OnePlus Nord 2 5G (Chrome 92) | |
Motorola Edge (Chrome 81) | |
Samsung Galaxy A72 (Chrome 90.0.4430.91) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Samsung Galaxy A72 (Chrome 90.0.4430.91) | |
Motorola Edge (Chrome 81) | |
OnePlus Nord 2 5G (Chrome 92) | |
Xiaomi Mi 11 Lite 5G (Chrome90) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 778G 5G (1323 - 1893, n=11) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=167, der letzten 2 Jahre) | |
Motorola Edge 20 (Chrome 95) | |
Motorola Edge 20 Pro (Chrome 94) |
* ... kleinere Werte sind besser
In Sachen Speichergeschwindigkeit zeigt sich das Moto Edge 20 auf durchschnittlichem Niveau für die Klasse, wobei Geräte mit UFS 3.0 oder UFS 3.1 deutlich flotter sind. Größere Datenmengen können also zügig gelesen und geschrieben werden, es geht aber auch noch schneller.
Motorola Edge 20 | Motorola Edge | Motorola Edge 20 Pro | Samsung Galaxy A72 | OnePlus Nord 2 5G | Xiaomi Mi 11 Lite 5G | Durchschnittliche 128 GB UFS 2.1 Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
AndroBench 3-5 | -16% | 34% | -45% | 70% | 13% | -30% | 98% | |
Sequential Read 256KB | 1011 | 941 -7% | 1699 68% | 490.8 -51% | 1827 81% | 949 -6% | 760 ? -25% | 1887 ? 87% |
Sequential Write 256KB | 471.4 | 451.7 -4% | 723 53% | 260 -45% | 1256 166% | 710 51% | 297 ? -37% | 1471 ? 212% |
Random Read 4KB | 190.2 | 150.5 -21% | 245.7 29% | 119.2 -37% | 223.7 18% | 207.9 9% | 152.9 ? -20% | 278 ? 46% |
Random Write 4KB | 210.6 | 145.2 -31% | 179.6 -15% | 114.7 -46% | 239 13% | 206.9 -2% | 131.6 ? -38% | 311 ? 48% |
Spiele – 120 fps sind möglich
Der 144-Hz-Screen ist eigentlich optimal für Gamer, die nach hohen fps-Raten suchen, um vor allem in schnellen Spielen einen Vorteil gegenüber ihren Gegnern zu erlangen. Leider ist es im Bereich der Mobile Games momentan schwierig, diese Screens auch zu nutzen, da die Handyhersteller oft mit Verweis auf den hohen Akkuverbrauch die Frameraten limitieren und auch die App-Entwickler ihre Games entsprechend optimieren müssen.
Wir testen die Frameraten mit der Software von GameBench und entdecken, dass man mit dem Edge 20 tatsächlich im 2D-Shooter Armajet mit 120 fps recht hohe Framerates erreichen kann. Im anspruchsvolleren PUBG sind immerhin 60 fps bei niedrigen Einstellungen möglich.
Die Steuerung per Touchscreen und Lagesensor funktioniert sehr gut.
Emissionen – Kein Drosseln beim Edge-Handy
Temperatur
Eine Erwärmung des Gehäuses auf bis zu 44 °C unter längerer Last ist zwar noch nicht kritisch, allerdings messen wir ja auch bei moderater Zimmertemperatur. An heißen Sommertagen dürfte die Erwärmung noch stärker ausfallen und dann könnte es durchaus auch unangenehm werden, das Smartphone in der Hand zu halten oder in der Hosentasche herumzutragen.
Immerhin ist die Leistungsfähigkeit davon nicht beeinträchtigt: Auch nach meheren Durchläufen des 3DMark Wild Life bleiben die Frameraten recht konstant.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 44 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
3DMark Wild Life Stress Test
3DMark | |
Wild Life Stress Test Stability | |
Xiaomi Mi 11 Lite 5G | |
Motorola Edge 20 Pro | |
Samsung Galaxy A72 | |
Motorola Edge 20 | |
OnePlus Nord 2 5G | |
Wild Life Extreme Stress Test | |
Motorola Edge 20 Pro | |
Motorola Edge 20 | |
Xiaomi Mi 11 Lite 5G | |
OnePlus Nord 2 5G |
Lautsprecher
Im Vergleich zum Vorgänger wirkt der Monolautsprecher des Edge 20 in unseren Messungen etwas lauter und vor allem bei den Höhen ausgewogener. Allerdings ist die Möglichkeit für Stereoeffekte verloren gegangen, es wird nämlich nur noch der Speaker an der Unterkante genutzt.
Und wie klingt er in der Praxis? Leider höchstens durchschnittlich und recht höhenlastig. Zwar lassen sich einige Audioeffekte in den Einstellungen anpassen, auch sie bringen aber keine hörbare Besserung.
Da sollten die Nutzer lieber externe Audiogeräte verwenden. Der 3,5mm-Port aus dem Vorgänger ist leider verschwunden, es bleiben also der USB-C-Port oder Bluetooth für die Audioausgabe. Die Klangqualität ist hier sauber und mit aptX HD und aptX Adaptive sind auch moderne Codecs für Bluetooth installiert.
Motorola Edge 20 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (84.5 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 22.4% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (11% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 3.8% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (7.8% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 8% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (7.5% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (20.3% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 29% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 9% vergleichbar, 61% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 49% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 42% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Motorola Edge Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (80.5 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 23.7% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (7.7% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 5% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (8.5% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 5.5% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (8.9% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (22.5% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 44% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 50% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 63% aller getesteten Geräte waren besser, 6% vergleichbar, 31% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit – Wenig Platz für den Akku
Energieaufnahme
Das Edge 20 ist in Sachen Energiehunger auf Klassenniveau. Besonders unter voller Last, aber auch insgesamt zeigt es sich effizienter als das OnePlus Nord 2 5G oder das Xiaomi Mi 11 Lite 5G.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 1 / 1.3 / 1.6 Watt |
Last |
3.9 / 7.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Motorola Edge 20 4000 mAh | Motorola Edge 4500 mAh | Motorola Edge 20 Pro 4500 mAh | Samsung Galaxy A72 5000 mAh | OnePlus Nord 2 5G 4500 mAh | Xiaomi Mi 11 Lite 5G 4250 mAh | Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 778G 5G | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -11% | 18% | 3% | -14% | -14% | -26% | -21% | |
Idle min * | 1 | 1 -0% | 0.7 30% | 0.86 14% | 0.8 20% | 0.83 17% | 1.106 ? -11% | 0.882 ? 12% |
Idle avg * | 1.3 | 1.4 -8% | 0.9 31% | 1.82 -40% | 1.2 8% | 1.92 -48% | 2.07 ? -59% | 1.448 ? -11% |
Idle max * | 1.6 | 2 -25% | 1.2 25% | 1.86 -16% | 1.6 -0% | 1.97 -23% | 2.32 ? -45% | 1.603 ? -0% |
Last avg * | 3.9 | 4.8 -23% | 4.6 -18% | 2.95 24% | 5.7 -46% | 3.84 2% | 4.17 ? -7% | 6.57 ? -68% |
Last max * | 7.2 | 7.3 -1% | 5.5 24% | 4.87 32% | 10.9 -51% | 8.6 -19% | 7.81 ? -8% | 9.92 ? -38% |
* ... kleinere Werte sind besser
Leistungsaufnahme: Geekbench (150 cd/m²)
Leistungsaufnahme: GFXBench (150 cd/m²)
Akkulaufzeit
Durch den recht kleinen 4.000-mAh-Akku muss das Edge 20 bei den Laufzeiten ein paar Federn lassen, schlägt sich aber insgesamt gar nicht so schlecht und zeigt mit 12 Stunden in unserem WLAN-Test immer noch akzeptables Duchhaltvermögen. Einen Arbeitstag sollte das Smartphone allemal durchhalten und wenn man es ohnehin jede Nacht lädt, reicht das ja völlig aus.
Dennoch bleibt es Fakt, dass wenig Reserven vorhanden sind und man beispielsweise beim Galaxy A72 im Idle-Modus die doppelte Laufzeit und auch ansonsten deutlich mehr Kondition im Alltag erhält.
Mit maximal 30 Watt lässt sich der Akku aufladen, das ist in knapp 1 Stunde vollständig geschehen.
Motorola Edge 20 4000 mAh | Motorola Edge 4500 mAh | Motorola Edge 20 Pro 4500 mAh | Samsung Galaxy A72 5000 mAh | OnePlus Nord 2 5G 4500 mAh | Xiaomi Mi 11 Lite 5G 4250 mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 32% | 11% | 48% | 28% | 9% | |
Idle | 1540 | 2515 63% | 1689 10% | 3153 105% | 1926 25% | 1509 -2% |
H.264 | 1105 | 1197 8% | 1289 17% | 1131 2% | 1126 2% | 1248 13% |
WLAN | 716 | 888 24% | 774 8% | 877 22% | 958 34% | 734 3% |
Last | 183 | 240 31% | 195 7% | 301 64% | 272 49% | 223 22% |
Pro
Contra
Fazit – Das Edge 20 ist schlank und ungewöhnlich
Das Motorola Edge 20 erweist sich im Test als Mittelklasse-Smartphone, das nicht nur Äußerlich einiges anders macht als sein Vorgänger.
Es handelt sich um ein leichtes und schlankes Smartphone, wer so etwas sucht, der sollte also hellhörig werden. Dafür muss man allerdings Akkulaufzeit opfern und eine 3,5mm-Buchse gibt es ebenfalls nicht mehr. Das Design bietet nun einen flacheren Bildschirm, klarere Kanten und wirkt insgesamt noch ein wenig hochwertiger als beim Vorgänger.
Das zum Monospeaker degradierte Lautsprechersystem kann nicht vollends überzeugen, ebensowenig die maximale Helligkeit des Bildschirms. Dafür bekommt man hohe Framerates in Spielen und eine allgemein sehr flüssige Darstellung durch das 144-Hz-Display.
Das Edge 20 ist ein schlankes Handy mit flinkem 144-Hz-Display und etwas knappen Laufzeiten.
Die Leistung liegt auf Mittelklasseniveau und kann den Vorgänger deutlich übertreffen, ein Drosseln unter längerer Last muss man nicht in Kauf nehmen. Das Kamerasystem ist flexibel und die Sprachqualität beim Telefonieren ordentlich. Zudem bekommt man bei Motorolas Mittelklasse ein Bonusfeature: "Ready For", das man nutzen kann, wenn man das Smartphone an einen größeren Bildschirm anschließen und als PC-Ersatz nutzen möchte.
Das Edge 20 ist ein Smartphone mit Licht- und Schattenseiten, bei dem man vor dem Kauf genau schauen sollte, welche Faktoren einem bei einem Handy besonders wichtig sind. Als Alternativen bieten sich das OnePlus Nord 2 5G und das Xiaomi Mi 11 Lite 5G an. Der Vorgänger ist im Vergleich zum Edge 20 doch ein recht unterschiedliches Smartphone, sodass man beim Kauf des Motorola Edge zwar sparen kann, aber die Geräte vorher genau vergleichen sollte.
Preis und Verfügbarkeit
Das Motorola Edge 20 mit 128 GB Speicher bekommt man direkt beim Hersteller. Wer ein paar Euro gegenüber der UVP sparen möchte, der kann auch aus zahlreichen Onlineshops wählen, beispielsweise Cyberport oder amazon.de.
Exklusiv bei Motorola gibt es die Version des Edge 20 mit 256 GB Speicher für 549,99 Euro.
Motorola Edge 20
- 31.08.2022 v7 (old)
Florian Schmitt