Test MSI WT72 6QM Workstation
Letzten Sommer nahmen wir MSIs WT72 Workstation mit Haswell Core i7-4980HQ CPU in Augenschein und waren ziemlich beeindruckt. MSI bietet nun ein Upgrade zum Vorjahresmodell mit einer neuen Skylake i7 CPU, jedoch abhängig vom Modell mit unterschiedlicher Grafikkarte. Eigentlich gibt es vier verschiedene Notebooks mit der gleichen Intel Skylake i7-6700HQ CPU, die vom WT72 6QI-654US mit NVIDIA Quadro M1000M für 1.900 US-Dollar bis zum WT72 6QI-654US mit Quadro M4000M für 3.100 US-Dollar reichen. Diesmal richten wir unsere Aufmerksamkeit jedoch auf das WT72 6QM-423US Top-Modell mit Intel Xeon E3-1505 Prozessor und hochwertiger NVIDIA Quadro M5000M. Dieses Modell verfügt über 32 GB DDR4 2.133 MHz RAM und sowohl Solid-State- als auch Festplatten-Laufwerke und geht für unglaubliche 5.000 US-Dollar über den Ladentisch. Die andere Version mit Xeon-Prozessor ist auch nichts für schwache Gemüter: Diese Workstation (Modell: WT72 6QL-400) mit Quadro M4000M wird für 3.700 US-Dollar verkauft. Natürlich sprechen wir hier über Geräte für spezielle Aufgabenstellungen. Für die Zielgruppe wiegt der Preis geringer als Gesamtleistung und Zuverlässigkeit.
Wie zuvor basiert auch die aktualisierte Workstation eigentlich auf einer Gaming-Plattform und entspricht fast vollständig dem MSI GT72S 6QF Gaming Notebook, welches Sie hier finden. Während es nicht wenige größere Gaming-Notebooks gibt, sind 17-Zoll-Workstations tatsächlich selten. Zu den Konkurrenten zählen das HP ZBook 17 G2 J8Z55ET, das Lenovo ThinkPad P70 oder das Dell Precision 7710Test Bullman E-Klasse Xeon 17 (Clevo P771ZM) Workstation. Da das Chassis identisch zum Vorgänger ist, werden wir bestimmte Abschnitte unseres Tests auslassen oder diese nur kurz behandeln. Für weitere Information verweisen wir auf unsere früheren Testberichte zu MSIs WT72 und dem MSI GT72S 6QF Dragon.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse
Wie bereits erwähnt, spiegelt das Gehäuse des WT72 Workstation-Modells die gaming-spezifische GT72-Serie. Das bedeutet, dass es mit einer Bauhöhe von fast 5 cm und einem Gewicht von 3,9 kg weit entfernt von einem schlanken Äußeren ist. Selbstverständlich war Portabilität beim Design nicht prioritär und die meisten Nutzer werden den Giganten ohnehin am Desktop nutzen. Der massive 230-Watt-Stromadapter wiegt für sich zirka 1 kg, was dem Gewicht einiger Ultrabooks nahe kommt. Für eine ausführlichere Beschreibung des Gehäuses verweisen wir auf unseren Testbericht zum GT72S 6QF
Ausstattung
Verglichen mit dem Vorgänger umfasst die aktualisierte Workstation nun auch USB 3.1 Typ-C Gen. 2 (Thunderbolt 3) zusätzlich zu Mini-DisplayPort 1.2 und HDMI 1.4.
Kommunikation
Physikalische Verbindungen werden nun von einer Killer e2400 10/1000MBit anstatt der vorigen e2200 Netzwerkkarte zur Verfügung gestellt. Laut Killer bietet die neue Netzwerkkarte "Advanced Stream Detect 2.0" und "bis zu 6 Ebenen von Application- und Website-Traffic-Priorisierung". Während dies für Gamer wichtig ist, ist es unwahrscheinlich, dass die Zielgruppe einen Unterschied bei der Leistung bemerkt. Statt eines Intel Dual Band Wireless-AC 7260 verfügt das Testmodell nun über die aktualisierte Intel 8260 Wireless-AC Combo (2x2). Die großen - oder eventuell gar nicht so großen Neuigkeiten - sind dabei die Unterstützung von Bluetooth 4.2, welches schnellere Verbindungen und bessere Sicherheit verspricht.
Garantie
Unserer Meinung nach ist die Garantie eine große Enttäuschung, da MSI nur 2 Jahre beschränkte Garantie (1 Jahr globaler Support) bietet. Für ein hochwertiges Gerät um 5.000 US-Dollar hätten wir uns wenigstens 3 Jahre erwartet, was dem De-Facto-Standard für Workstations entspricht. MSI selbst scheint keine Upgrades oder Erweiterungen zu bieten und verweist stattdessen auf den Verkäufer bzw. Distributor der Produkts. Edit 22.03.2016: In Deutschland gewährt MSI auf die mobile Workstation WT72 eine 36-monatige Herstellergarantie.
Eingabegeräte
Für Details zur Tastatur (die zur MSIs "Steelseries" gehört) und zum Touchpad verweisen wir auf unsere Testberichte zum MSI GT72 und MSI GT72S 6QF. Unser einziger Kommentar hier betrifft die Tastatur-Beleuchtung, die direkt mitsamt dem ziemlich farbenfrohen Drei-Zonen-Layout von der Gaming-Serie übernommen wurde. Selbstverständlich ist es möglich stattdessen eine einzige - und für normale Arbeit geeignetere - Farbe wie weiß oder hellblau zu konfigurieren.
Display
Wiederum stammt der IPS-Bildschirm von LG Philips (LP173WF4-SPF1). Die durchschnittliche Helligkeit von 300 cd/m² ist ausreichend gut - vor allem, da der Bildschirm entspiegelt ist und die Workstation wahrscheinlich nicht im Freien verwendet wird. Genau der gleiche Bildschirm ist im MSI GT72S 6QF zirka 25 cd/m² heller. Konkurrenten wie das HP ZBook 17 G2 J8Z55ET mit DreamColor-Display (310 cd/m²) oder das Bullman E-Klasse Xeon 17 (335 cd/m²) übertreffen unser Testmodell entweder etwas oder liegen - wie das Dell Precision M6800 (250 cd/m²) - dahinter zurück. Leider sind höherauflösende 17-Zoll-Bildschirme bis dato nicht wirklich verfügbar, sodass User mit der FHD-Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln und demgemäß einer Pixeldichte von 127 PPI das Auslangen finden müssen. Text und Grafik wirken dennoch ziemlich scharf - und der User kann bei Bedarf natürlich einen externen 4K-Bildschirm anschließen.
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Ausleuchtung: 94 %
Helligkeit Akku: 301 cd/m²
Kontrast: 659:1 (Schwarzwert: 0.46 cd/m²)
ΔE Color 5.77 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 4.87 | 0.5-98 Ø5.2
85.27% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
56.04% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
62.5% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
85.4% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
67.3% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 1.99
MSI WT72-6QM 17.3", 1920x1080 | Bullman E-Klasse 5 17.3", 1920x1080 | Dell Precision M6800 17.3", 1920x1080 | HP ZBook 17 E9X11AA-ABA 17.3", 1920x1080 | SCHENKER XMG U705 17.3", 1920x1080 | Razer Blade Pro 17 inch 2015 17.3", 1920x1080 | Lenovo ThinkPad P70 17.3", 3840x2160 | |
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Display | -1% | 10% | 34% | -2% | 6% | 30% | |
Display P3 Coverage | 67.3 | 66.5 -1% | 71.8 7% | 85.7 27% | 66.3 -1% | 69.7 4% | 90.8 35% |
sRGB Coverage | 85.4 | 84.5 -1% | 95.8 12% | 100 17% | 83.4 -2% | 90.4 6% | 100 17% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 62.5 | 61.8 -1% | 70.2 12% | 99.2 59% | 61 -2% | 66.8 7% | 85.4 37% |
Response Times | 51% | ||||||
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 42 ? | 44 ? -5% | |||||
Response Time Black / White * | 26 ? | 27.6 ? -6% | |||||
PWM Frequency | 86 ? | 228 ? 165% | |||||
Bildschirm | 14% | -39% | 29% | 14% | -45% | 15% | |
Helligkeit Bildmitte | 303 | 355 17% | 250 -17% | 320 6% | 333 10% | 315.5 4% | 365 20% |
Brightness | 298 | 335 12% | 247 -17% | 311 4% | 317 6% | 295 -1% | 341 14% |
Brightness Distribution | 94 | 89 -5% | 83 -12% | 88 -6% | 86 -9% | 87 -7% | 85 -10% |
Schwarzwert * | 0.46 | 0.44 4% | 0.477 -4% | 0.359 22% | 0.3 35% | 0.822 -79% | 0.4 13% |
Kontrast | 659 | 807 22% | 524 -20% | 891 35% | 1110 68% | 384 -42% | 913 39% |
Delta E Colorchecker * | 5.77 | 3.73 35% | 11.4 -98% | 2.04 65% | 5.24 9% | 12.21 -112% | 3.8 34% |
Delta E Graustufen * | 4.87 | 2.84 42% | 12.97 -166% | 2.45 50% | 4.33 11% | 13.4 -175% | 6.09 -25% |
Gamma | 1.99 111% | 2.12 104% | 2.65 83% | 2.28 96% | 2.14 103% | 2.39 92% | 2.3 96% |
CCT | 7363 88% | 6457 101% | 18595 35% | 6518 100% | 6437 101% | 19530 33% | 6332 103% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 56.04 | 55.45 -1% | 68 21% | 93 66% | 55 -2% | 59 5% | 76.01 36% |
Color Space (Percent of sRGB) | 85.27 | 84.39 -1% | 100 17% | 83.3 -2% | 90.3 6% | 99.97 17% | |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 7% /
10% | -15% /
-26% | 32% /
30% | 6% /
10% | -20% /
-32% | 32% /
25% |
* ... kleinere Werte sind besser
Mit einer Farbraumabdeckung von zirka 56 % von AdobeRGB und 85 % von sRGB schneidet die Workstation ähnlich wie andere Notebooks mit dem gleichen Bildschirm ab. HPs DreamColor-Display ist mit einer AdobeRGB-Abdeckung von zirka 93% deutlich besser. In Anbetracht des Preises würden wir uns eine bessere Abdeckung der professionellen Farbräume erwarten.
Auch mit der neuesten Version der iProfiler Software hatten wir Probleme auf unserem US-Gerät ein ICC-Profil zu generieren. An dieser Stelle kennen wir die Ursache nicht - möglicherweise gab es einen Konflikt mit der vorinstallierten MSI TrueColor Software. Glücklicherweise konnten uns unsere Kollegen aus Deutschland ein ICC-Profil zur Verfügung stellen, das wir obigen beigefügt haben. Die Colorchecker-, Graustufen- und Sättigungsdateien stammen vom US-Modell und unterscheiden sich etwas vom deutschen Modell (z.B. war der Colorchecker DeltaE-Wert vor Kalibrierung 4,95 für die Workstation in den USA und 5,78 für das deutsche Testmodell). Da beide Workstations mit dem gleichen Panel ausgestattet sind, sehen wir hier möglicherweise nur die normale Abweichung, der wir häufig begegnen, wenn wir identische Panels vergleichen.
Unser Test mit dem X-Rite Spektrophotometer zeigt auch bei nicht kalibriertem Bildschirm ausreichend gute Farben. Typisch für MSI ist das "True Color"-Tool, das es dem User unter anderem ermöglicht, Farbtemperatur, Helligkeit, Gamma und spezifische RGB-Werte anzupassen. Es gibt sogar einen "Anti-Blue"-Modus bei verschiedenen Einstellungen (Lesen, Office, Web-Surfen, Multimedia).
Dank der guten Helligkeit und des entspiegelten Bildschirms kann das WT72 auch im Freien oder in helleren Umgebungen genutzt werden. Der Bildschirm ist für direkte Sonneneinstrahlung nicht ganz hell genug, doch das Arbeiten im Schatten ist möglich. Allerdings finden wir es ziemlich unwahrscheinlich, dass irgendjemand eine Workstation dieses Kalibers fernab einer Steckdose nutzt - vor allem wenn man bedenkt, dass die Akkulaufzeit bei hoher Last schnell zum limitierenden Faktor wird. Dank IPS-Technologie ist die Blickwinkelstabilität hoch und der Bildschirm bleibt auch bei sehr flachen Winkeln lesbar.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
26 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 7 ms steigend | |
↘ 19 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 59 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
42 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 13 ms steigend | |
↘ 29 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 64 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 86 Hz | ≤ 10 % Helligkeit | |
≤ 15 cd/m² Helligkeit | |||
Das Display flackert mit 86 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 10 % (15 cd/m²) und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 86 Hz ist sehr gering und daher kann es bei allen Usern zu sichtbaren Flackern, brennenden Augen oder Kopfweh kommen. Die Helligkeitsschwankungen traten im Test nur bei geringer Helligkeit auf, daher betrifft es nur wenige Anwendungsbereiche wie das Lesen im Dunklen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8747 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Leistung
Unsere Test-Workstation ist mit einem Intel Xeon E3-1505 Prozessor der sechsten Generation, 32 GB ECC DDR4 2.133 MHz RAM (max. 64 GB), 2x 128 GB SSD in RAID-0 und einer NVIDIA Quadro M5000M GPU ausgestattet. Wie in der Einleitung erwähnt, handelt es sich bei unserem Testmodell um das Top-Modell. Insgesamt listet MSI zwei Workstations mit Xeon E3-1505 CPU, vier mit Intel Core i7-6700HQ CPU der sechsten Generation und drei Modelle mit Intel Core i7-4720HQ CPU der vierten Generation. Keines der Modelle ist ein Schnäppchen. Das günstigste Modell (WT72 6QI-654US mit i7-6700HQ, 128 GB M.2 SATA + 1TB HDD, 16 GB RAM und NVIDIA Quadro M1000M) startet bei 1.900 US-Dollar. Unser Testmodell kostet satte 5.000 US-Dollar.
Prozessor
Der Intel Xeon E3-1505, mit welchem das WT72 ausgestattet ist, ist ein sehr hochwertiger Quad-Core-Prozessor der Skylake-Generation. Neben zusätzlichen Management-Features unterstützt dieser Prozessor - anders als Core i7 CPUs - auch ECC-Speicher. Hyper-Threading ist selbstverständlich aktiviert und die vier Kerne arbeiten mit Taktfrequenzen von 2,8 bis 3,7 GHz (4 Kerne: max. 3,3 GHz, 2 Kerne: max. 3,5 GHz). Obwohl Workstations eigenständige Grafikkarten nutzen, verfügt der E3-1505 auch über eine integrierte HD Graphics P530 GPU. Mit einer TDP von 45 Watt eignet sich die CPU bestens für größere Gehäuse mit adäquaten Kühlsystemen.
Im Vergleich zum Workstation-Vorgänger, der mit einem (ebenso sehr hochwertigen) Intel Core i7 4710MQ ausgestattet war, bietet das neue Modell mit E3-1501 eine Leistungssteigerung von bis zu 6% laut Cinebench. Das Bullman E-Class Xeon 17 (Clevo P771ZM) verfügt über einen Intel Core i7-4790K - einen Desktop-Prozessor mit einer TDP von 88 Watt - und übertrifft das WT72 6QM-423US um zirka 11 % (single) und 17 % (multi) laut Cinebench R15. Dennoch: Unter normalen Bedingungen ist es fast unmöglich, das volle Potential der CPU auszunutzen.
Cinebench R11.5 | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI WT72-6QM | |
HP ZBook 17 G2 J8Z55ET | |
Bullman E-Klasse 5 | |
Dell Precision M6800 | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI WT72-6QM | |
HP ZBook 17 G2 J8Z55ET | |
Bullman E-Klasse 5 | |
Dell Precision M6800 |
Super Pi Mod 1.5 XS 32M - 32M (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI WT72-6QM | |
Dell Precision M6800 |
* ... kleinere Werte sind besser
Systemleistung
Wie bei diesem Preisniveau zu erwarten, ist die Gesamtsytemleistung mit einem PCMark-7-Score von 6.657 Punkten sehr hoch. Das GT72S ist mit 7.163 Punkten (+7,5 %) - wahrscheinlich wegen seiner besseren Storage-Subergebnisse - noch besser. Die PCMark-8-Ergebnisse sind auch nicht schlecht, wobei das WT72 6QM-423US den Vorgänger mit Leichtigkeit übertrifft (z.B.: Work-Score von 5.655 vs. 4.997 Punkte). Das Bullman E-Class System (i7-4790K, Quadro K3100M, 32 GB of RAM, 256 GB Samsung SSD) schneidet mit 5.372 nicht ganz so gut ab, obwohl der Unterschied nicht weltbewegend ist (-5 %).
PCMark 7 Score | 6657 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 4731 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 5655 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Unsere Test-Workstation ist mit zwei 128 GB-Toshiba NVMe-Karten (zwei von vier Slots besetzt) - Modellnummer THNSN5128GPU7 - in einer RAID-0-Konfiguration ausgestattet. Während die Lese- und Schreibraten blitzschnell sind - AS SSD meldet Geschwindigkeiten von 2.638 MB/s bzw. 810 MB/s, könnte man argumentieren, dass sich das Risiko auch erhöht: Fällt nur eine Karte aus, muss man nicht nur dieses Laufwerk ersetzen, sondern auch das System vollständig wiederherstellen. Regelmäßige Backups sind daher absolut notwendig. Der mit vier Toshiba HG6 THNSNJ256G8NU M.2-Laufwerken (ebenso RAID 0) ausgestattete Vorgänger erreichte langsamere Leseraten (1.523 MB/s), jedoch schnellere Schreibraten (1.143 MB/s). Der ebenso mit viermal 256 GB ausgestattete GT72S 6QF Gaming-Computer bringt auch ähnliche Leseraten, während die Schreibraten zirka 55 % schneller sind. Wir denken, dass die Geschwindigkeitsunterschiede nicht fühlbar sind, da alle erwähnten Geräte deutlich schneller arbeiten als Notebooks für Endverbraucher mit "normalen" SSDs. Das HP ZBook 17 G2 Testmodell verfügt über eine einzige Festplatte und ist überhaupt nicht vergleichbar.
Zudem wurde unser System mit einer konventionellen Festplatte von HGST ausgestattet. Das SATA-Laufwerk mit einer Kapazität von 1 TB und einer Rotationsgeschwindigkeit von 7.200 U/min ist ebenso ziemlich schnell. HD-Tune attestierte ihm eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 115 MB/s und eine Zugriffszeit von knapp über 15 ms.
GPU-Leistung
Die NVIDIA Quadro M5000M ist ein sehr fähige und hochwertige DirectX 12- und OpenGL 4.5-kompatible GPU. Die Treiber sind für Stabilität in CAD- und 3D-Anwendungen zertifiziert und optimiert. Der Grafikchip verfügt über 1.536 Shader-Kerne und kann via 256-bit Pipeline auf 8 GB GDDR5 RAM zugreifen. Die im Prozessor integrierte HD Graphics P530 GPU ist weder permanent deaktiviert noch wird sie via Optimus automatisch genutzt. Stattdessen muss der User die eigene GPU-Taste an der linken Seite der Tastatur drücken. Nach nachfolgendem Neustart, der etwa 35 Sekunden dauert, ist die eigenständiger GPU deaktiviert und die P530 übernimmt. Während dies etwas mühsam ist, funktioniert dieses System einwandfrei.
Laut den 3DMark-Benchmarktests übertrifft die Quadro M5000M die ältere Kepler-basierte Quadro K4100 im Vorgänger - manchmal mit deutlichem Vorsprung. Ein Beispiel dafür: 7.980 vs. 3.580 Punkte im DirectX 11-spezifischen Fire Strike Standard Test. Der Unterschied ist viel kleiner im Vergleich zu anderen Maxwell-basierten, hochwertigen Mainstream-GPUs wie der GTX 980, die im gleichen Test fast 40 % schneller war.
3DMark 11 - 1280x720 Performance (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI WT72-6QM | |
HP ZBook 17 G2 J8Z55ET | |
Bullman E-Klasse 5 | |
Dell Precision M6800 | |
MSI GT72S 6QF |
3DMark | |
1920x1080 Fire Strike Score (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI WT72-6QM | |
MSI WT72-2OL32SR311BW | |
HP ZBook 17 G2 J8Z55ET | |
Bullman E-Klasse 5 | |
Dell Precision M6800 | |
MSI GT72S 6QF | |
1280x720 Cloud Gate Standard Score (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI WT72-6QM | |
MSI WT72-2OL32SR311BW | |
HP ZBook 17 G2 J8Z55ET | |
Bullman E-Klasse 5 | |
Dell Precision M6800 | |
MSI GT72S 6QF | |
1280x720 Ice Storm Standard Score (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI WT72-6QM | |
MSI WT72-2OL32SR311BW | |
HP ZBook 17 G2 J8Z55ET | |
Bullman E-Klasse 5 | |
Dell Precision M6800 | |
MSI GT72S 6QF |
3DMark 06 Standard Score | 29317 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 11110 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 137273 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 22786 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 7979 Punkte | |
3DMark Fire Strike Extreme Score | 4205 Punkte | |
Hilfe |
SPECviewperf
Wir nutzen die Benchmarks SPECviewperf 11 und 12, um die GPU-Leistung mit verschiedenen professionellen 3D-Anwendungen zu testen. SPECviewperf 11 nutzt nur OpenGL, während SPECviewperf 12 die Leistung sowohl der OpenGL als auch Direct X Programmierschnittstellen testet. Beide Benchmarks verwenden Grafikinhalte und das Verhalten von echten Anwendungen. Die Ergebnisse sind insgesamt beeindruckend, die Quadro M5000M zieht nur in den SPECvieperf 12 Tests deutlich an der Quadro K4100 vorbei. Die SPECviewperf-11-Ergebnisse ist viel weniger überzeugend. Die M5000M liegt insgesamt leicht vorne, hängt jedoch in einigen Subtests etwas hinterher. Es ist überraschend, dass AMDs FirePro M6100 - herausgegeben Mitte 2013 - die Quadro immer noch in Lightwave und Maya übertreffen kann. Wie die verschiedenen Tests zeigen, ist es wesentlich zu wissen, welche Programme die Workstation ausführen wird, da die Unterschiede ziemlich groß sein können.
Gaming Performance
Was Gaming betrifft, kann sich das WT72 mit einer durchwegs zirka 40 % niedrigeren Leistung als Gaming-Notebooks wie das GT72S 6QF durchaus behaupten. Metro: Last Light beispielsweise war mit zirka 61 fps bei Ultra-Einstellungen immer noch mit Leichtigkeit spielbar. Das hochwertige Xotic PC MSI GT72S 6QF Dragon Gaming-System schaffte 85 fps. Bei Middle-earth: Shadow of Mordor ergibt sich ein ähnliches Bild mit 64 fps (ultra) für unser Testmodell vs. 95 fps für das GT72S mit GeForce GTX 980.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Dirt 3 (2011) | 211 | 202.7 | 171.4 | 158.2 |
Hitman: Absolution (2012) | 83.5 | 75.9 | 67.2 | 50.3 |
Tomb Raider (2013) | 406.8 | 319.6 | 227.9 | 107 |
Metro: Last Light (2013) | 127.5 | 125.3 | 104.3 | 60.8 |
GRID 2 (2013) | 176.3 | 145.6 | 134.5 | 102.7 |
Company of Heroes 2 (2013) | 53.4 | 52 | 51.4 | 34.4 |
Thief (2014) | 97.6 | 92.3 | 89.4 | 80.5 |
Middle-earth: Shadow of Mordor (2014) | 167.8 | 143.2 | 87.4 | 63.6 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Wie sein Gaming-orientierter Bruder ist das WT72 mit einem Dual-Lüfter-System zur Bekämpfung der erzeugten Wärme ausgestattet. Eine eigene Taste links der Tastatur aktiviert den "Cooler Boost" zur Verbesserung der Kühlung unter extremen Bedingungen.
Die Lüfter sind immer aktiv und daher bleibt das Notebook auch im Idle-Betrieb mit 33 dB hörbar. Unter Volllast (Stresstest) kann der Geräuschpegel auf zirka 40 dB steigen, was immer noch akzeptabel ist. Wird Cooler Boost aktiviert, ergibt sich ein Geräuschpegel von zirka 53 dB, was bei längeren Sessions ziemlich penetrant ist. Unter normalen Bedingungen - und der niedrigeren Umgebungstemperatur im Winter - ist dies nicht wirklich notwendig.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33.3 / 33.4 / 33.5 dB(A) |
DVD |
| 34 / dB(A) |
Last |
| 38.8 / 40.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Audix TM1 Arta (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Da das Lüftersytem immer aktiv ist, wird das Notebook im Idle-Betrieb (Stromsparmodus, dGPU aktiv) und unter normaler Last überhaupt nicht heiß. Während des Stresstests beobachteten wir ein Maximum von 43 Grad Celsius, was bei einem derart leistungsstarken System sehr akzeptabel ist. Die Handballenablagen bleiben mit 26 Grad Celsius bemerkenswert kühl, sodass es auch bei lang andauernder Nutzung keine Bedenken gibt.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 38.2 °C (von 22.2 bis 69.8 °C für die Klasse Workstation).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 41.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 26.4 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.9 °C (+1.5 °C).
Stresstest
Um zu sehen, wie die Workstation mit sehr hoher Last - sogar während Gaming - zurechtkommt, setzten wir das WT72 unserem Stresstest mit Prime95 und FurMark aus. Da die Workstation über einen leistungsstarken, zusätzlichen "Cooler Boost" verfügt, entschieden wir uns, diesen zu verwenden. Schließlich soll dieses Feature das Notebook sogar unter widrigen Bedingungen kühl und leistungsfähig erhalten.
Im Prime95 behielten die CPU-Kerne einen Takt von 3,2 GHz während der Dauer des Test bei - das entspricht nicht ganz dem theoretischen Maximum von 3,3 GHz, ist jedoch immer noch beeindruckend, vor allem, wenn man berücksichtigt, dass die CPU eine Temperatur von zirka 63 Grad Celsius aufrechterhalten konnte. Bei aktivem Furmark lag die GPU-Geschwindigkeit anfangs zwischen 772 und 800 MHz bei einer Temperatur von 60 Grad Celsius. Nach zirka 15 Minuten erreichte die GPU nur maximal 785 MHz und die Temperatur betrug durchschnittlich zirka 63 Grad Celsius.
Sogar als Prime95 und Furmark gleichzeitig liefen, konnten wir keinen deutlichen Leistungsabfall beobachten. Nach zirka 15 Minuten stabilisierte sich der CPU-Takt zwischen 3,1 und 3,2 GHz bei einer Temperatur von 68 Grad Celsius. Die GPU schwankte zwischen 772 und 785 MHz und stabilisierte sich bei 68 Grad Celsius. Sogar zwei Stunden später gab es keinerlei Veränderungen. Es ist keine gute Idee, die Workstation nur mithilfe des Akkus zu betreiben: Die GPU fällt auf zirka 324 MHz und die CPU auf 800 MHz.
Energieverwaltung
Akkulaufzeit
In Anbetracht von Größe und Leistung ist die Akkulaufzeit gut. Man beachte jedoch, dass ein Umschalten auf die integrierte GPU für eine halbwegs gute Akkulaufzeit nötig ist. Das WT72 fährt nach etwas mehr als 4 Stunden während des WLAN-Test herunter und damit etwa eine Stunde früher als der Vorgänger. Das HP ZBook 17 G2 hielt jedoch nur halb so lange durch. Unter Last schafft die Workstation eine Stunde und fünfzehn Minuten - jedoch zu Lasten einer stark reduzierten Leistung - wie wir zuvor gesehen haben. Der Akku ist integriert und daher nicht entfernbar.
MSI WT72-6QM 87 Wh | HP ZBook 17 G2 J8Z55ET 75 Wh | Bullman E-Klasse 5 83 Wh | Dell Precision M6800 97 Wh | SCHENKER XMG U705 82 Wh | |
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Akkulaufzeit | -49% | -30% | 9% | -24% | |
Idle | 413 | 162 -61% | 166 -60% | 492 19% | 138 -67% |
WLAN | 245 | 144 -41% | |||
Last | 76 | 49 -36% | 85 12% | 75 -1% | 91 20% |
WLAN (alt) | 149 | 352 |
Pro
Contra
Fazit
Mit der WT72-6QME Workstation liefert MSI ein solides Update zu einem bereits sehr guten Produkt. Während die Leistung des Xeon E3-1505M CPU nicht bahnbrechend ist, unterstützt sie ECC RAM, was wiederum die Zuverlässigkeit erhöht. Apropos Zuverlässigkeit: Ein RAID-0-Array mag für ein Gaming-Notebook durchaus sinnvoll sein, wir fragen uns jedoch, ob Fehlertoleranz bei einem System, für welches Stabilität und Zuverlässigkeit Schlüsseleigenschaften sind, nicht besser wäre.
MSIs aktualisierte WT72 Workstation ist wiederum eine solide Wahl in diesem Segment - obwohl die Spitzenkonfiguration für ein modifiziertes Gaming-Notebook fast unerschwinglich teuer erscheint.
Wegen der ursprünglichen Ausrichtung auf Gaming bietet das Chassis ein herausragend gut-gestaltetes Kühlsystem und ermöglicht sogar ganztägige Arbeitssitzungen unter Volllast ohne Einschränkungen. Die Aktivierung des "Cooler Boost"-Feature könnte Mitarbeiter jedoch erzürnen, da der Geräuschpegel ziemlich beträchtlich ist. Der Bildschirm - der in vielen 17-Zoll-Gaming-Systemen anzutreffen ist - ist auch gut, obwohl wir uns eine bessere Abdeckung der professionellen Farbräume wünschen würden.
MSI WT72-6QM
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17.03.2016 v5 (old)
Bernie Pechlaner
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