Test Bullman E-Klasse Xeon 17 (Clevo P771ZM) Workstation
Bullmans E-Klasse baut auf dem Clevo Barebone P771ZM auf. Dieses ist vor allem aus dem Gamingbereich bekannt, hält sich aber hinsichtlich typischer Designelemente sehr zurück. Erst beim zweiten Blick erkennt man die tatsächliche Herkunft anhand der bunten Tastaturbeleuchtung und der hervorgehobenen WASD-Tasten. Bullman bewirbt die E-Klasse sowohl mit typischen Consumer-Grafikchips als auch mit professionellen Lösungen à la Nvidia Quadro als professionelle Workstation.
Auch wenn das nicht unbedingt unserer Definition einer Workstation entspricht, so kann auch eine Workstation ohne professionellen Grafikchip Sinn machen. Das ist meist dann der Fall, wenn man viel Prozessorleistung benötigt, im Grafikbereich ausschließlich per DirectX Schnittstelle arbeitet und sonst keine OpenGL optimierte Software verwendet.
Die E-Klasse startet ab etwa 1.150 Euro und lässt sich nach individuellen Wünschen und Bedürfnissen sehr flexibel zusammenstellen. Unsere Testkonfiguration mit Intel Core i7-4790K-CPU, 32 GB RAM, Full-HD-IPS-Display, 256-GB-SSD, Nvidia Quadro K3100M Grafik und Windows 10 Pro kostet zum Testzeitpunkt etwa 2.900 Euro.
In den Kapiteln Gehäuse, Ausstattung, Eingabegeräte und Lautsprecher gehen wir nur noch mal kurz auf Schwerpunkte und für den Business-Bereich wichtige Aspekte ein. Ansonsten kann man sich einen ergänzenden Eindruck bei den Tests des Schenker XMG U705 und des One K73-5N verschaffen, die in vielen Bereichen baugleich sind und ebenfalls auf dem Clevo-P771ZM-Barebone basieren.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse
Der etwa 4 kg schwere 17-Zöller ist wahrlich kein Leichtgewicht und entspricht ganz und gar nicht dem aktuellen Trend hin zum schlanken und ultramobilen Slimline Notebook. Das will die E-Klasse aber auch gar nicht. Hier geht es um maximale CPU-Performance, die durch das große Gehäuse auch ein ordentliches Kühlvolumen zur Verfügung hat. Neben den vielfältigen Laufwerksoptionen passen hier zwei ausgewachsene Lüfter mitsamt üppigen Heatpipes hinein. Die Baseunit fällt dabei sehr verwindungssteif und druckresistent aus. Lediglich am linken Tastaturrand kann man die Oberfläche etwas eindrücken. Ansonsten liegen die Handballenablage und die Tastatur fest auf. Die Verarbeitungsqualität macht einen sehr guten Eindruck: Die Spaltmaße sind gleichmäßig, Bauteile passgenau eingesetzt und sauber entgratet.
Das Displayscharnier hält den Bildschirm gut in Position und wackelt bei unruhigem Untergrund nur minimal. Leider ist wie schon beim Vorgänger der Öffnungswinkel mit etwa 135 Grad etwas eingeschränkt. Der Displaydeckel ist im Vergleich zur Baseunit nicht ganz so stabil ausgeführt und lässt sich mit zwei Händen ohne großen Aufwand verwinden. Einen negativen Einfluss auf die Schutzfunktion können wir dabei aber nicht feststellen. Die Handballenablage ist gummiert und fühlt sich sehr angenehm an. Wenn sie jedoch erst einmal mit Fingerabdrücken oder sonstigen Fettflecken verschmutzt ist, lässt sich das Material schlechter reinigen als die sonst üblichen glatteren Oberflächenmaterialien.
Der Akku befindet sich im vorderen Bereich des Unterbodens und sorgt für ein gutes Gegengewicht beim Öffnen des Displaydeckels. Ohne eingesetzten Akku steht das Gerät allerdings nicht stabil, da dann ein Standfuß fehlt.
Ausstattung
Die Anzahl sowie die Vielfalt der zur Verfügung stehenden Anschlüsse gefällt. Selbst bei reinrassigen mobilen Workstations findet man heutzutage kaum noch einen eSATA-Port oder gleich zwei DisplayPort-Anschlüsse. Auch die zur Verfügung stehenden Audioports inklusive SPDIF können für manche Anwender kaufentscheidend sein. Während sich die Monitoranschlüsse alle am Heck befinden, hat Clevo die restlichen Schnittstellen an den Seiten verteilt. Diese liegen zwar teilweise eng beieinander, bieten aber aufgrund der hohen Anzahl an USB-Ports gute Ausweichmöglichkeiten, um die Kabelkonflikte minimieren zu können. Einen proprietären Dockingport findet man bei Bullmans E-Klasse, wie bei den baugleichen Clevo-P771ZM-Derivaten, nicht.
Der USB 3.0 Port hat im Test maximal 441 MB/s (Samsung SSD T1) übertragen, und der Cardreader schafft mit einer Toshiba Exceria Pro UHS-II (64 GB) 216 MB/s. Nicht so gut kommt im Test eine Sandisk Extreme Pro UHS-II (16 GB) mit dem Realtek-PCIe-Kartenleser zurecht. Sie schafft lediglich 165 MB/s.
Dank DisplayPort kann unser Testgerät externe 4k-Displays bei nativer Auflösung (3.840 x 2.160 Bildpunkte) mit 60 Hz betreiben. Wir haben das mit Viewsonics VP2780-4K getestet (hier gehts zum ausführlichen Test des Viewsonic VP2780-4K), der auf Anhieb problemlos von der E-Klasse mit Nvidias Quadro K3100M angesprochen werden konnte. 4k-Displays bieten neben einer besonders feinen Darstellung vor allem auch die Möglichkeit, Bildinhalte, die sonst auf mehrere Displays verteilt dargestellt werden, auf einem Panel zusammenfassen zu können.
Sicherheit
Abgesehen von den üblichen Passwortsicherungen auf System- und BIOS-Ebene verfügt die E-Klasse noch über einen Fingerprint Reader und ein Trusted Platform Modul 2.0. Verzichten muss man hier hingegen auf einen Smartcard Reader oder hardwareverschlüsselnde Laufwerke (FIPS zertifiziert).
Wartung
Die Wartungsmöglichkeiten der Clevo Barebones sind traditionsgemäß als sehr gut einzustufen. Mit wenigen Handgriffen lässt sich die Bodenplatte entfernen. Einem Aufrüsten, Umrüsten oder Reinigen steht also kaum etwas im Wege.
Garantie
Bullman gewährt für seine E-Klasse 36 Monate Herstellergarantie und bewegt sich damit auf demselben Niveau wie die etablierte Workstation-Konkurrenz. Gegen Aufpreis kann man die Laufzeit auf bis zu 60 Monate verlängern.
Eingabegeräte
Tastatur & Touchpad
Die Tastatur eignet sich dank der normal großen Tasten im 19-mm-Raster, mittlerem Hub und gutem Druckpunkt auch für Vielschreiber. Die Beschriftung ist kontraststark ausgeführt und wird durch eine vielfältig konfigurierbare Tastaturbeleuchtung ergänzt. Wie bereits erwähnt sind die WASD-Tasten optisch hervorgehoben und geben einen kleinen Hinweis auf die ursprünglich vorgesehene Gaming-Kundschaft. Schön, dass man die Pfeiltasten nicht unnötig verkleinert hat. Das gefällt auch den Business Usern, die zum Beispiel viel in Tabellen herumnavigieren.
Das Touchpad ist groß und unterstützt die üblichen Mehrfingergesten. Reaktionsfähigkeit, Bildlaufleiste und Gleitfähigkeit zeigen sich jedoch nicht optimal und lassen das Touchpad daher eher als Notlösung in Erscheinung treten. Einen Trackpoint gibt es nicht. Die Touchpadtasten wiederum sind separat ausgeführt, lassen sich leichtgängig mit gutem Feedback bedienen und funktionieren insgesamt sehr gut.
Display
Im Testgerät kommt ein Panel von LG Philips zum Einsatz, das wir bereits in verschiedenen 17-Zoll-Notebooks testen konnten. So haben wir die gleiche Baureihe zum Beispiel im Asus G751JY und im Schenker XMG705 vorgefunden. Das Full-HD-Panel stellt einen guten Kompromiss aus Darstellungsgröße und Arbeitsfläche dar. Gerade beim Verwenden älterer Systeme und Programme muss man bei diesem Standard-Display nicht mit Skalierungsproblemen zurechtkommen. Das sieht bei hochauflösenden 4k-Panels noch etwas anders aus und wird erst bei Nutzern aktueller Betriebssysteme und Programmversionen als vernachlässigbare Randerscheinung auftreten. Alternative Displayoptionen werden laut Datenblatt derzeit nicht angeboten.
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Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 352 cd/m²
Kontrast: 807:1 (Schwarzwert: 0.44 cd/m²)
ΔE Color 3.73 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 2.84 | 0.5-98 Ø5.2
84.39% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
55.45% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
61.8% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
84.5% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
66.5% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.12
Im Datenblatt gibt Bullman eine durchschnittliche Helligkeit von 280 cd/m² und einen Kontrast von 500:1 an. Zudem verspricht der Hersteller eine lange Lebensdauer, eine ausgewogene Ausleuchtung und eine pixelfehlerfreie Auslieferung. Unsere Messwerte fallen gegenüber den Angaben deutlich besser aus. Toll! Mit einer durchschnittlichen Helligkeit von 334 cd/m² leuchtet das Display sehr hell. Auch die Ausleuchtung liegt mit ihren 89 Prozent im guten Bereich. Im Akkubetrieb wird die maximale Helligkeit nicht reduziert. Der ebenfalls ordentliche Kontrast von 806:1 ergibt sich aus der maximalen Helligkeit und einem Schwarzwert von 0,44 cd/m². Er sorgt für ein relativ dunkles Schwarz und in der Folge für eine lebendige Darstellung bei Fotos, Filmen und Spielen. Der unterstützte Farbraum fällt dagegen gerade für ein professionell ausgerichtetes Notebook zu klein aus. 84 Prozent Abdeckung des sRGB-Farbraums und 55 Prozent Abdeckung des AdobeRGB-Farbraums sind zwar deutlich besser als bei vielen Standard-Displays, dürften aber gerade in bildverarbeitenden Bereichen vielen Nutzern zu wenig sein.
Ein weiterer Schwachpunkt des Displays zeigt sich zudem bei der Farbgenauigkeit, die zum Großteil aus dem eingeschränkten Farbraum resultiert. Zwar lassen die durchschnittlichen DeltaE-2000-Werte mit 3,15 beim Colorchecker (Mischfarben) und 3,59 bei den Grundfarben nach der Profilierung sehr gute Voraussetzungen vermuten. Da aber bei den Einzelwerten Abweichungen von bis zu 8,34 vom Ideal auftreten, ist an ein farbverbindliches Arbeiten nicht zu denken. Insbesondere im Gelb-Orange- und im Cyan-Bereich fallen die Werte zu weit aus dem Rahmen. Ohne Kritik zeigen sich dagegen die Graustufenmessungen und die RGB-Balance, die bereits im Auslieferungszustand gute Ergebnisse erzielen.
Die Blickwinkelstabilität fällt insgesamt gut aus und liefert in weiten Bereichen ein nahezu unverändertes Bild. Lediglich aus spitzen Winkeln von seitlich oben verändern sich Kontrast, Farbtreue und Helligkeit sichtbar. Ein Invertieren oder Ausbleichen der Darstellung, wie man es von TN-Displays her kennt, findet hier allerdings noch nicht einmal im Ansatz statt.
Leistung
Bullmans E-Klasse ist mit besonders leistungsstarken Komponenten konfigurierbar. Vor allem die hier zum Einsatz kommenden Desktop-CPUs mit bis zu 88 Watt Thermal Design Power stellen eine beachtenswerte Besonderheit dar. Dazu gesellen sich bis zu 32 GB RAM, die leistungsstärksten Mobil-GPUs bis hin zu Nvidias Geforce GTX 980M oder Nvidias Quadro K5100M. Wie bei den Clevo Barebones üblich, hat man zudem die Wahl zwischen unzähligen Massenspeicheroptionen.
Prozessor
Bei unserem Testgerät kommt Intels Core i7-4790K zum Einsatz. Dieser ist eigentlich für die Verwendung in Desktop-PCs vorgesehen und mit einer für Mobilsysteme unüblich hohen Thermal Design Power von 88 Watt versehen. Dafür bietet dieser Prozessor Taktraten von bis zu 4.400 MHz, kann bis zu 8 Threads gleichzeitig abarbeiten und ist mit einem besonders üppigen Level 3 Cache von 8 MB ausgestattet. In unserem Prozessorranking rangiert diese Lösung auf Platz 6 und liegt damit deutlich vor den derzeit schnellsten Mobilprozessoren.
Bei den Benchmarks fallen die Ergebnisse entsprechend dominant aus. Egal ob bei Single- oder Multithread-Anwendungen eingesetzt, werden durchweg Spitzenwerte eingefahren. Beim Cinebench R11.5 64 bit sind es zum Beispiel 1,95 Punkte (Single) und 9,14 Punkte (Multi). Intels Core i7-4980HQ aus MSIs WT72 Workstation (Platz 15) schafft im Vergleich gerade mal 1,74 Punkte (Single) und 7,43 Punkte (Multi). Weitere Testwerte findet man im folgenden Balkendiagramm oder in unserer umfangreichen CPU-Benchmarkliste.
Unter anhaltender Volllast von CPU und GPU pendelt sich die Prozessortaktung nach anfänglich 4.200 MHz bei 4.000 MHz ein. Diese haben wir dann auch nach über 2 Stunden Auslastung noch unverändert abrufen können.
Im Akkubetrieb wird dagegen die CPU-Leistung auf 2.200 MHz gedrosselt. Das ist unweigerlich notwendig, damit der Akku nicht zu schnell entlädt und in der Folge überhitzt. Das sorgt nebenbei natürlich auch dafür, dass man zumindest eine Grundversorgung an Akkulaufzeit abrufen kann.
System Performance
Die Systemleistung platziert sich im Spitzenfeld der Vergleichsgruppe und offenbart lediglich im Bereich des Grafikchips ein noch (je nach Anwendungsbereich) relevantes Verbesserungspotential. Auch könnte man durch ein SSD-RAID sicherlich noch etwas an der Performance-Schraube des Massenspeichers drehen, was dann aber ebenfalls lediglich in speziellen Nischenbereichen spürbare Geschwindigkeitsvorteile erzielen würde. Beim PC Mark 8 Creative ist unser Testsystem für 4.761 Punkte und beim Worktest für 5.372 Punkte gut.
PCMark 7 Score | 6447 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 4355 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 4761 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 5372 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Unser Testsystem ist mit einer 256 GB fassenden PCIe-SSD von Samsung bestückt. Die SM951 liefert Leseraten von über 1.400 MB/s und Schreibraten von bis zu 1.148 MB/s. Auch die sonstigen Werte fallen statusgerecht aus und sollten keinerlei Performance-Engpässe hervorrufen. Ansonsten kann man bei unserem Testsystem den Massenspeicher noch durch zwei weitere 2,5“-Laufwerke ergänzen, die vor allem den nutzbaren Speicherplatz erheblich erweitern könnten. Vergleichsmöglichkeiten mit alternativen Massenspeichern bietet unsere umfangreiche HDD-/SSD-Benchmarkliste.
Grafikkarte
Im großen 17-Zöller hat uns Bullman eine Nvidia Quadro K3100M verbaut. Diese gehört zu den leistungsstärkeren Mitgliedern der Quadro Familie und erfordert laut Spezifikation den 17-Zoll-Formfaktor als notwendige Gehäuseform, um den Kühlbedarf decken zu können. Nichtsdestotrotz findet man dieses Modell gerade bei Clevo Barebones auch schon mal in 15-Zoll-Workstations, deren Kühlsystem dann aber auch entsprechend gefordert wird. Dieser ist mit einer maximalen Leistungsaufnahme von 75 Watt nicht gerade gering und sorgt vor allem in Kombination mit den 88 Watt der Desktop-CPU für ein gehöriges Wärmeaufkommen.
Die Leistungsdaten der professionellen GPU, die letztlich immer noch auf der Kepler Architektur (GK104) basiert und seit 2013 in Nvidias Workstation-Programm geführt wird, fallen immer noch respektabel aus. 768 CUDA-Recheneinheiten und 4-GB-GDDR5-Grafikspeicher, die über einen 256 bit breiten Speicherbus angebunden sind, sorgen in Kombination mit einem Kerntakt von 706 MHz vor allem im OpenGL optimierten Einsatzbereich für ansehnliche Resultate.
Mit dieser Architektur einher geht nach wie vor eine offensichtliche OpenCL-Schwäche, die Nvidia bei Kepler zugunsten der hauseigenen CUDA-Technologie in Kauf genommen hat. Mit einem deutlichen Leistungszuwachs sollte man zukünftig rechnen können, wenn Nvidia, wie schon bei der kleinen Nvidia Quadro K620M, auch die professionellen Ableger mit der aktuellen Maxwell Architektur modernisiert.
Beim SPECviewperf. 12 Benchmark, der eine Reihe professioneller Anwendungen aus den Bereichen CAD, CAM, Medizin, Geologie usw. abdeckt, ordnet sich die Quadro K3100M brav ins hauseigene Ranking ein. Im Vergleich zur FirePro Konkurrenz von AMD geht ihr je nach Anwendungsbereich aber schnell die Puste aus, und sie muss sich sogar der deutlich günstiger positionierten FirePro M6100 geschlagen geben. Nach wie vor sollte man vor der Anschaffung einer mobilen Workstation ganz genau wissen, für welchen Anwendungsbereich/ Programm das Arbeitsgerät genutzt werden soll. Hier kann die richtige oder auch die falsche Wahl bei OpenGL optimierten Anwendungen zu enormen Performance-Unterschieden führen. Im DirectX Bereich ist die Quadro K3100M den vergleichbaren Maxwell Modellen hingegen klar unterlegen. So schafft bereits eine Nvidia Geforce GTX 960M bei der 3D-Mark-Cloud-Gate GPU-Wertung über 30.000 Punkte, während die Quadro mit etwa 20.000 Punkten sichtbar abfällt.
Im Akkubetrieb reduziert sich der Grafiktakt auf den Basistakt von 135 MHz, um die Akkuentladung möglichst gering zu halten und keine Überhitzung zu provozieren. Weitere Benchmark-Ergebnisse zur Nvidia Quadro K3100M findet man in unserer umfangreichen GPU-Benchmarkliste. Unter dem Strich bekommt man mit der Nvidia Quadro K3100M eine ordentliche Leistungsfähigkeit geboten, die gerade in der Kombination mit Bullmans E-Klasse vergleichsweise günstig zu haben ist.
3DMark 06 Standard Score | 23618 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 4074 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 118906 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 15497 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 2731 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die Spielefähigkeit spielt bei professionellen Arbeitsgeräten zwar eher eine Nebenrolle, wird durch die meist relativ gute Hardware-Ausstattung bei mobilen Workstations trotzdem oft recht gut ausfallen. Wir haben die Bullman-E-Klasse 5 mit zwei relativ genügsamen Titeln getestet und bis zu unseren hohen Einstellungen spielbare Frameraten erzielt. Bei höheren Auflösungen und Qualitätseinstellungen geht aber schnell die Puste aus. Eine 4k-Auflösung bei Spielen ist mit maximal mittleren Einstellungen am externen Monitor möglich. Zusammen mit Viewsonics VP2780-4k haben wir mit unseren mittleren Qualitätseinstellungen und 3.840 x 2.160 Bildpunkten unter Dirt Rally noch brauchbare 34 fps erzielt. Weitere Benchmark-Ergebnisse und Vergleichsmöglichkeiten findet man wie üblich in unserer umfangreichen Spiele-Benchmarkliste.
min. | mittel | hoch | max. | 4K | |
---|---|---|---|---|---|
Thief (2014) | 62 | 40 | 32 | 19 | |
Dirt Rally (2015) | 271 | 82 | 45 | 23 | 17 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Die Geräuschcharakteristik des Testgeräts reicht von nahezu unhörbar bis hin zu sehr laut. Dabei kommt es bei wenig Last zwischendurch immer mal wieder zu kurzen turbinenartigen Kühlphasen mit einem Schalldruckpegel von über 40 dB(A), die allerdings nur kurze Zeit anhalten. Hauptsächlich bleibt das System bei Office-, Internet- und Multimedia-Aufgaben mit 27 dB(A) bis 29 dB(A) aber sehr zurückhaltend. Bei mittlerer Last ändert sich das Geräuschverhalten entsprechend dem Kühlbedarf bereits nach wenig Sekunden Rechenarbeit und sorgt für ein schnell, aber stetig ansteigendes Lüftergeräusch. In der Regel muss man hier schon bis zu 44,8 dB(A) ertragen. Unter Volllast wird die Abwärme mit nochmals mehr Engagement aus dem Gehäuse herausbefördert und sorgt für maximale Lüfterdrehzahlen. Hier haben wir einen Maximalwert von 50,8 dB(A) gemessen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 28.5 / 28.5 / 28.5 dB(A) |
Last |
| 47.8 / 50.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: PCE-322A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Da das Kühlsystem eindeutig auf maximale Performance ausgelegt ist und in diesem Bereich nichts „anbrennen“ lässt, bleiben die Komponenten im Inneren wie auch die Gehäuseoberflächen vergleichsweise kühl. Nach über 2 Stunden Volllast mit Prime und Furmark haben wir maximal 44,2 °C am Unterboden gemessen. Etwas wärmer wird es direkt an den Kühlauslässen am Heck mit maximal 47 °C, die aber ebenso wenig einen kritischen Wert darstellen. Im wenig belastenden Office-Betrieb kann das Gehäuse an einzelnen Stellen sogar etwas wärmer werden, da die Lüftertätigkeit deutlich zurückhaltender arbeitet. Mit maximal 43,9 °C am zentralen Unterboden ist aber auch bei dieser Betriebsart eine Nutzung auf dem Schoß noch möglich.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 38.2 °C (von 22.2 bis 69.8 °C für die Klasse Workstation).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 44.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 41.2 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 35.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35.9 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.9 °C (-8 °C).
Lautsprecher
Die relativ gute Soundqualität der Bullman-E-Klasse ist ein weiteres Indiz für die ursprüngliche Gaming-Abstammung. Mit einer recht ausgewogenen Grundabstimmung und gut dimensioniertem Bass kann man hier deutlich öfter auf eine externe Boxenlösung verzichten, als das bei reinrassigen Business Notebooks der Fall ist. Leider verzerrt die Ausgabe bei hohen Lautstärken etwas und trübt damit den guten Gesamteindruck. Wie von vielen Clevo Barebones gewohnt, bietet auch das Testgerät getrennte Audio-Ein- und -Ausgänge mit separatem SPDIF.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Bereits die Konfigurationsliste des Testgeräts offenbart nichts Gutes für den zu erwartenden Stromverbrauch. Mit minimal 33,7 Watt im Energiesparmodus bewegt sich das Testsystem fast schon auf Desktop-Niveau. Mit eingeschalteten Komponenten und maximaler Displayhelligkeit steigt der Energiebedarf auf über 40 Watt, ohne dass vom Rechner eine besondere Arbeitsleistung abverlangt wird. Bei mittlerer Grafik- und CPU-Last erhöht sich die Leistungsaufnahme auf etwa 150 Watt, und bei Volllast schießt das System auf über 220 Watt. Das liegt knapp unter der Nennleistung des mit 230 Watt spezifizierten Netzteils, hat in unserem Test aber noch zu keinem Netzteil-Throttling geführt.
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 33.7 / 39.3 / 40.2 Watt |
Last |
148 / 221 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 870 ISO kalibriert |
Akkulaufzeit
Der Akku weist eine Kapazität von 83 Wh auf und bewegt sich damit im üblichen Rahmen. Alternativen oder Zusatzakkus sind für die Bullman-E-Klasse nicht vorgesehen. Damit die Akkulaufzeiten noch relativ praxisgerecht ausfallen und der Energiespeicher aufgrund zu schneller Entladung keinen frühzeitigen Hitzetod stirbt, wird bei dieser Workstation der Takt von CPU und GPU im Akkubetrieb deutlich reduziert. Nur deshalb kann man noch mit etwa anderthalb bis zwei Stunden praxisgerechter Arbeitszeit rechnen, wenn man keine Steckdose zur Verfügung hat.
Fazit
Pro
Contra
Bullmans E-Klasse 5 Xeon 17 hat eine eindeutig und unmissverständliche Ausrichtung: maximale Leistung. Dieses Ziel wird teils kompromisslos mit Desktop-Komponenten umgesetzt und sorgt so für eine tatsächlich hohe Rechenleistung. Dazu kommt eine potente, professionelle Grafikeinheit, die vor allem bei OpenGL optimierten Aufgaben eine hohe Performance abliefert. Die Wartungs- und Ausstattungsmöglichkeiten sind zudem vorbildlich und treffen zusammen mit der langen Garantiezeit einen wichtigen Nerv der professionellen Kundschaft.
Die Kerneigenschaften Leistungsfähigkeit, Wartungsfreundlichkeit, Ausstattung, Garantie und Individualisierungsmöglichkeiten werden von Bullmans E-Klasse teils vorbildlich umgesetzt.
Einschränkungen muss man dagegen bei dem zwar insgesamt guten, aber wenig für den bildverarbeitenden Bereich geeigneten Bildschirm in Kauf nehmen. Auch die mäßige Mobilität, das hohe Geräuschaufkommen unter Last und fehlende Business Features schränken je nach Kundenbedürfnissen etwas ein.
Unter dem Strich liefert Bullman mit der getesteten E-Klasse 5 Xeon 17 jedoch eine ansprechende Alternative zu den Modellen etablierter Workstation-Hersteller, die letztlich auch durch den vergleichsweise attraktiven Preis den einen oder anderen kleinen Nachteil schnell vergessen lässt.
Bullman E-Klasse 5
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17.03.2016 v5 (old)
Tobias Winkler
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