Test MSI WT72 Workstation
Wie bei MSI üblich basiert auch der aktuelle Workstation-Ableger WT72 auf der vergleichbaren Gaming-Plattform, hier dem MSI GT72. Da wir dieses Modell bereits ausführlich getestet haben, lassen wir die Kapitel Gehäuse, Ausstattung und Eingabegeräte weitestgehend außen vor. Diese kann man quasi 1 : 1 für das MSI WT72 übernehmen und werden nur in einzelnen Punkten ergänzt. Die Wertung fällt in diesen Punkten entsprechend identisch aus. Unser Testgerät ist abweichend zum MSI GT72 vor allem mit einer professionellen Grafiklösung ausgestattet. Nvidias Quadro K4100M repräsentiert die derzeit zweitstärkste Quadro-Grafik und kommt aufgrund der relativ hohen Leistungsaufnahme nur in 17-Zoll-Workstations zum Einsatz.
Aber auch bei der sonstigen Komponenten-Auswahl zieht MSI alle Register. Intel Core i7-4980HQ-CPU, 32 GB RAM, vier M.2 Solid State Drives im RAID-Verbund, ein FullHD-Display mit erweitertem Farbraum, aktuelle Schnittstellen und natürlich 3 Jahre Pick-up & Return-Service setzen ein vehementes Ausrufezeichen. Der Preis ist mit knapp über 4.000 Euro natürlich sehr hoch, relativiert sich aber mit Blick auf die Konkurrenzlage, die bei ähnlichen Zusammenstellungen noch mal deutlich tiefer ins Portemonnaie der Anwender greifen.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Anschlussausstattung
Bezüglich der Anschlussausstattung und Anschlusspositionierung sind wir insgesamt sehr zufrieden. Vor allem im stationären Betrieb benötigte Ports hat MSI am Heck verbaut, sodass hier bei angeschlossener Peripherie keine Kabel im Weg sind. Eine fehlende Dockingstation wird dadurch zumindest teilweise verkraftbar. Die Performance des Kartenlesers und der USB 3.0-Schnittstelle bewegen sich auf einem sehr guten Niveau. Verwendet man schnelle UHS-II Speicherkarten, so greift hier nicht die wie sonst übliche UHS-I-Limitierung bei etwa 90 MB/s. Mit einer Toshiba Exceria Pro UHS-II haben wir schnelle 172 MB/s, mit einer Sandisk Extreme Pro UHS-II 151 MB/s und mit einer Lexar Professional UHS-II 128 MB/s beim Lesen geschafft. Samsungs kleine externe T1-SSD überträgt am USB 3.0 Port 301 MB/s beim Lesen und 312 MB/s beim Schreiben. Ein externes USB 3.1-SSD-Laufwerk hat uns leider nicht mehr rechtzeitig zum Test erreicht und wird an anderer Stelle nachgetestet.
Garantie
Abweichend zum Gamer MSI GT72 stattet MSI das WT72 mit 3 Jahren Herstellergarantie aus. Das gehört zum guten Ton der Workstation-Klasse und kann als unverzichtbares Detail angesehen werden, wenn man eine ernstzunehmende Konkurrenz zu den etablierten Herstellern darstellen möchte. Das Siegel am Unterboden hat wie schon bei den anderen Workstation-Modellen hierzulande keine Relevanz. Dennoch sollte man beachten, dass MSI natürlich vom Anwender selbst verursachte Schäden von der Garantie ausschließt. Zusätzliche Support- und Garantie-Optionen bietet MSI nicht an und verweist auf Lösungen, die vom Fachhandel angeboten werden.
Display
MSI bewirbt auf der Produktseite zum MSI WT72 den True Color Bildschirm mit brillant realistischen Farben, einem erweiterten Farbraum und einer kalibrierten Farbdarstellung. Damit soll sich das Display insbesondere für Fotobearbeitung, Konstruktionsaufgaben und Grafikdesign eignen. Eine alternative Displayvariante bietet MSI derzeit nicht an, was wohl auch daran liegen könnte, dass es bisher noch keine hochauflösenden Panels im 17-Zoll-Format gibt. Niedrigere Auflösungen dagegen wären nicht mehr zeitgemäß und würden zu viele Nachteile für die anvisierte Zielgruppe hervorrufen.
Bei externen Displays muss man dagegen, anders als beim ASUSPRO PU551JH zum Beispiel, keine Kompromisse eingehen. Dank Displayport können externe 4k-Monitore bei einer Auflösung von 3.840 x 2.160 Bildpunkten mit 60 Hz angesprochen werden. Wir haben das mit Viewsonics VP2780-4k getestet, den wir uns bereits im Rahmen des HP ZBook 15 G2 Dauertests mal etwas genauer angesehen haben.
Bei den Helligkeitsmessungen haben wir Werte zwischen 252 cd/m² und 303 cd/m² im Maximum ermittelt. Dank einer mattierten Bildschirm-Oberfläche eignet sich das Notebook auch für den Außeneinsatz. Im Akkubetrieb wird die maximale Displayhelligkeit nicht limitiert. Die durchschnittliche Displayhelligkeit beträgt 275 cd/m² und die Ausleuchtung erreicht 83%. Eine ungleichmäßige Helligkeitsverteilung kann man mit bloßem Auge lediglich bei einfarbigen Bildinhalten erahnen. Bei unserer Aufnahme mit längerer Belichtungszeit wird dieser Effekt verstärkt dargestellt. Am unteren Displayrand erkennen wir beim genaueren Hinschauen zwar einen kleinen schmalen Lichthof, in der Praxis dürfte dieser aber ebenfalls kaum Relevanz haben.
Die Leuchtstärke lässt sich in 10 Stufen ausreichend fein dosieren. In Stufe 6 haben wir 153 cd/m² gemessen, die für viele Innenraumsituationen eine ergonomische Luminanz darstellt und deshalb auch für einige unserer Akkutests genutzt wird.
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Ausleuchtung: 83 %
Helligkeit Akku: 303 cd/m²
Kontrast: 891:1 (Schwarzwert: 0.34 cd/m²)
ΔE Color 5.57 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 4.08 | 0.5-98 Ø5.2
84.21% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
55.34% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
61.7% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
84.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
66.5% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.19
Der in der Displaymitte gemessene Kontrast beträgt 891:1 und liefert damit eine gute Voraussetzung für kräftig lebendige Farben. Leider bekommt man mit MSIs Versprechen eines erweiterten Farbraums nicht unbedingt das, was man sich landläufig vielleicht darunter vorstellt. Zwar bietet das LG LP173WF4_SPF1 durchaus eine überdurchschnittlich hohe Gesamtzahl darstellbarer Farben, allerdings liegen davon große Teile außerhalb der sRGB-Spezifikation. In der Schnittmenge reicht es daher lediglich für eine 84-prozentige Abdeckung des wichtigen Standardfarbraums. Ähnlich zeigt sich das Bild im Vergleich mit dem AdobeRGB-Farbraum, der zu 55 Prozent abgebildet werden kann. In beiden Fällen ist die Darstellung im Grün-Blau-Bereich beschnitten, wohingegen die nötige Abdeckung des Gelb-Rot-Bereichs weit übertroffen wird.
MSIs True Color-Software soll dem WT72 zu einer komfortablen Farbraum-Auswahl verhelfen. Neben anwendungsspezifischen Modi wie Video, Spieler oder Anti-Blau soll der Nutzer im Designer-Modus auch Farbräume und Farbtemperaturen auswählen können. Wir haben die Farbgenauigkeit der Werkseinstellung, verschiedener sRGB-Einstellungen und eines eigenen Profils überprüft. So wie die Workstation ausgeliefert wird, haben wir noch die höchste Farbtreue gemessen. Mit einem maximalen Delta E2000 von 9,86 beim Colorchecker ist an ein professionelles Arbeiten aber auch hier nicht zu denken. Die verschiedenen Einstellmöglichkeiten des True Color-Tools führen zwar zu einer sichtbaren Veränderung der Darstellung, sorgen aber gleichzeitig für noch größere Abweichungen vom Ideal. Egal ob man sRGB warm, neutral oder kühl auswählt, die Unterschiede werden nur noch größer. Auch die Option „ursprünglich“ im Designer-Modus, die eine native Farbdarstellung suggeriert, fällt durch. Das können Asus, Dell, HP oder Toshiba mit ihren vergleichbaren Tools deutlich besser.
Dabei kann man das Display durchaus zu einer sehr farbtreuen Darstellung bewegen, wenn man in Eigenregie mit einem Colorimeter oder Spektralfotometer Hand anlegt. Mit einem maximalen DeltaE 2000 von 3,25 und einem durchschnittlichen DeltaE 2000 von 0,66 beim Colorchecker kann sich unser Profilierungsergebnis durchaus sehen lassen. Auch die RGB-Balance, die Graustufenauflösung oder die Gamma-Kurve weisen nur geringe Abweichungen auf.
Die Blickwinkelstabilität des IPS-Bildschirms fällt statusgemäß gut aus. Lediglich bei weiten Einblickwinkeln von der Seite oder von schräg oben werden eine Kontrastabnahme und geringe Farbveränderungen sichtbar. Dieser Effekt fällt aber deutlich geringer aus, als man das von günstigen TN-Panels her gewohnt ist. Von einem Invertieren oder einem starken Ausbleichen der Darstellung ist man daher noch weit entfernt. Im Praxisbetrieb sollte dieser kleine Nachteil meist keinerlei Einschränkung darstellen.
Leistung
MSI bietet im Vergleich zu den etablierten Workstation-Herstellern aktuell nur zwei vorkonfigurierte Varianten an. Das reduziert den Fertigungsaufwand und trägt mit dazu bei attraktive Preise verwirklichen zu können. Neben unserer Testkonfiguration mit Intel Core i7-4980HQ-CPU, Nvidia Quadro K4100M, 32 GB RAM, vier M.2 Solid State Drives im RAID-Verbund und einer 1TB-Festplatte, bietet MSI auch noch eine günstigere Zusammenstellung an. Diese ist dann „nur“ noch mit einem 256-GB-SSD + Festplatte und einer Nvidia Quadro K3100M ausgestattet. Der Preisunterschied beträgt etwa 700 Euro.
Prozessor
Im MSI WT72 kommt derzeit immer Intels Core i7-4980HQ zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um eine der nominal leistungsstärksten Haswell-CPUs, die man derzeit bekommen kann. Eine Umstellung auf Intels Broadwell hat MSI bei der Workstation WT72 wahrscheinlich aufgrund der schlechten Verfügbarkeit und der bald schon wieder anstehenden Skylake-Generation ausgelassen. Doch auch die hier verwendete Haswell-CPU gehört sicherlich noch nicht zum alten Eisen und liefert durchaus respektable Eckdaten. Bei einer noch moderaten Thermal Design Power von 47 Watt können bis zu 8 Threads gleichzeitig bearbeitet und Taktraten von bis zu 4 GHz (bei Single-Thread-Aufgaben) erreicht werden. Das sorgt für eine immer optimale Leistungsentfaltung je nachdem welche Arbeitsweise die jeweilige Software unterstützt.
Beim Cinebench R15 64 bit hat unser Testgerät zum Beispiel 154 Punkte (Single-Thread) und 715 Punkte (Multi-Thread) erreicht. Im Vergleich zur oft eingesetzten Workstation-Standard-CPU Intel Core i7-4710MQ ist das eine Mehrleistung von 11 - 14 Prozent. Die Cooler Boost Technologie hatte in unseren Testszenarien keine Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit, da bereits die reguläre Lüftertätigkeit eine mehr als ausreichende Kühlung garantiert. Das erhöhte Betriebsgeräusch von über 51 dB(A) kann man sich unserer Meinung nach also getrost sparen.
Auf die traditionelle Stärke der MSI-Workstations, dass unter Dauerlast keine Leistungseinbußen hingenommen werden müssen, braucht man deshalb aber nicht zu verzichten. Die Sensoren melden vergleichsweise geringe Kerntemperaturen, die auch während unseres 2-stündigen Stresstests mit Furmark und Prime95 keine Leistungsschwäche offenbaren. Throttling? Fehlanzeige! Prozessor und Grafikeinheit takten dauerhaft mit 705 MHz (GPU) und knapp 3.000 MHz (CPU). Nutzt man als Grafikeinheit hingegen Intels Iris Pro 5200 anstatt Nvidias Quadro K4100M, so reduziert sich der maximale Prozessor-Takt auf 2.700 MHz, da die Gesamt-TDP der Intel Core i7-4980HQ eingehalten werden muss.
Im Akkubetrieb arbeitet die CPU ohne nennenswerten Leistungsverlust. Beim Cinebench R15 (Multi-Thread) werden zum Beispiel bei einer Taktrate von 3.300 MHz 705 Punkte erreicht.
System Performance
Die Leistungs-Ausstattung ist vorbildlich und lässt keine offensichtlichen Nadelöhre erkennen. MSI betreibt mit 4 SSDs im RAID-Verbund, 32 GB RAM, Top-CPU und leistungsstarker Grafikeinheit auch einen entsprechend großen Aufwand, um dieses Ziel zu erreichen. Die Benchmarkergebnisse der verschiedenen PC Marks fallen folglich sehr gut aus. Beim PC Mark 8 Creative werden 3.700 Punkte und beim PC Mark 8 Work 4.997 Punkte erzielt.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 4241 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 3700 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4997 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
MSI kombiniert vier M.2 SSDs zu einem RAID-0-Verbund und ermöglicht somit sehr hohe Übertragungsraten. Bezüglich der Datensicherheit sollte man aber regelmäßig, wenn nicht sogar ständig, für Backups sorgen, da bei einem Ausfall eines der vier Solid State Drives die meisten Daten des schnellen Systemlaufwerks ohne Redundanz futsch sind. Grund dafür ist das verteilte, parallele Schreiben auf die vier SSD-Laufwerke, um die hohe Geschwindigkeit von bis zu 1.500 MB/s zu erreichen. Fehlt ein Viertel der Puzzle-Teile, dann ist es für den größten Teil der ursprünglichen Daten unmöglich, eine Rekonstruktion durchzuführen.
Als Datencontainer hat man darüber hinaus noch eine konventionelle Festplatte mit 1 TB Speicher zur Verfügung, die mit Übertragungsraten von maximal 137 MB/s und einer Zugriffszeit von 15,4 ms allerdings auch deutlich gemächlicher zu Werke geht. Ein zweiter 2,5-Zoll-Festplatten-Schacht ist frei. Ein SATA-Anschluss ist hier aber genauso wenig zu finden, wie Befestigungsmöglichkeiten für ein solches Laufwerk.
Grafikkarte
MSI verzichtet beim WT72 auf einen Nvidia Optimus-Verbund aus Nvidia Quadro K4100M und Intel Iris Pro 5200. Wie sonst oft üblich, hat MSI den integrierten Grafikchip jedoch nicht gänzlich deaktiviert, sondern ermöglicht eine Nutzung per Umschaltung durch Systemneustart. Dieser wird durch einen separaten GPU-Button ausgelöst und hat bei uns im Test 41 Sekunden von Desktop zu Desktop benötigt. Durch diese etwas unkomfortable Lösung können einerseits insgesamt vier Displays (inklusive Notebookpanel) mit der Nvidia Quadro K4100M gleichzeitig angesteuert werden, was im anvisierten produktiven Einsatz ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist. Andererseits muss man nicht generell auf optimierte Akkulaufzeiten mit der Intel Iris Pro Grafik oder die Nutzung der Intel Quick Sync Video-Technologie für Konvertierungsaufgaben verzichten.
Leistungsmäßig hat sich seit unserem Test der GT70 Workstation bei der Nvidia Quadro K4100M nicht viel getan. Das Maxwell-Upgrade lässt noch auf sich warten und so sind eventuelle Leistungssteigerungen lediglich durch Treiberoptimierungen zu erwarten. Die Nvidia Quadro K4100M im GT70 musste noch mit Nvidias Forceware 327.62 arbeiten, das aktuelle Testmodell haben wir mit dem Forceware 347.77 getestet.
Inwieweit die Leistungsunterschiede konfigurations- oder treiberbedingt ausfallen, können wir im Nachhinein schlecht sagen. Je nach Testsequenz ist der Performance-Unterschied mit bis zu 58 Prozent jedoch beachtlich und stellt einen spürbaren Mehrwert dar. So wie sich die Nvidia Quadro K4100M im WT72 von dem Schwestermodell im GT70 absetzen kann, so dominant bleibt jedoch AMDs FirePro M6100 (HP ZBook 17 G2) gegenüber den Nvidia-Konkurrenten. Lediglich bei einzelnen Testsequenzen wie Solid Works, TCVIS oder ProEngineer kann das WT72 deutlich die Oberhand behalten.
Bei OpenCL-Aufgaben, die wir mit Luxmark testen, fällt die typische Nvidia-Schwäche nicht ganz so offensichtlich wie bei den kleineren Quadros aus. Dennoch arbeitet hier AMDs FirePro M6100 aus HPs ZBook 17 G2 um bis zu 84 Prozent schneller.
Für Videokonvertierungen bietet sich die Nutzung der Videoengines der Grafikprozessoren an. Nvidia CUDA und Intel Quick Sync Video sind neben der reinen CPU-Berechnung verfügbar. Hier haben wir mit Cyberlinks Media Espresso drei verschiedene Videodateien auf eine Auflösung von 1.280 x 720 Bildpunkte im H.264-Format eingedampft. Vor allem bei wmv- und mov-Videos arbeitet die Intel-Lösung ungefähr doppelt so schnell, wie Nvidias CUDA. Bei avi-Dateien hingegen liegen beide in etwa gleichauf.
LuxMark v2.0 64Bit | |
Room GPUs-only (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI WT72-2OL32SR311BW | |
HP ZBook 17 G2 J8Z55ET | |
Eurocom Racer 3W | |
Dell Precision M6800 | |
Sala GPUs-only (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI WT72-2OL32SR311BW | |
HP ZBook 17 G2 J8Z55ET | |
Eurocom Racer 3W | |
Dell Precision M6800 |
Bei den typischen DirectX-Benchmarks kommt es im Wesentlichen auf die reine Rechenleistung und weniger auf spezielle Treiberoptimierungen an. Hier ordnet sich Nvidias Quadro K4100M leicht vor AMDs FirePro M6100 im HP ZBook 17 G2 ein. Einer aktuellen Maxwell-GPU, wie der Nvidia Geforce GTX 970M muss sie sich allerdings geschlagen geben.
Im Akkubetrieb wird die Nvidia Grafik auf 405 MHz Kerntakt und 400 MHz Speichertakt gedrosselt. Das reicht immer noch für gute 80,56 fps beim Cinebench R15 OpenGL Shading, stellt aber gleichzeitig eine Leistungseinbuße von etwa 40 Prozent dar.
3DMark 06 Standard Score | 27738 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 126937 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 17342 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 3579 Punkte | |
Hilfe |
3DMark | |
1280x720 Cloud Gate Standard Score (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI WT72-2OL32SR311BW | |
HP ZBook 15 G2 | |
HP ZBook 17 G2 J8Z55ET | |
SCHENKER XMG U705 | |
1280x720 Sky Diver Score (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI WT72-2OL32SR311BW | |
SCHENKER XMG U705 | |
1280x720 Ice Storm Standard Score (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI WT72-2OL32SR311BW | |
HP ZBook 15 G2 | |
HP ZBook 17 G2 J8Z55ET | |
SCHENKER XMG U705 | |
1920x1080 Fire Strike Score (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI WT72-2OL32SR311BW | |
HP ZBook 15 G2 | |
HP ZBook 17 G2 J8Z55ET | |
SCHENKER XMG U705 |
Gaming Performance
Die Spieleleistung reicht bei vielen Titeln für hohe und maximale Einstellungen aus. Je aktueller und je leistungsfordernder das Spiel jedoch ausfällt, desto eher muss man sich bei Auflösung und Qualität etwas zurückhalten, um noch angenehm flüssige Frameraten erzielen zu können. Wir haben uns in diesem Test für die Spiele Ryse: Son of Rome, Thief, Dirt Rally und GRID Autosport entschieden. Bei den 4k-Tests ist der externe Monitor Viewsonic VP2780-4k zum Einsatz gekommen. Neben dem mageren Ergebnis von 12,5 fps bei unseren Ultra-Einstellungen, die zudem wahrscheinlich noch durch einen Benchmarkfehler geschönt sind, erzielt Nvidias Quadro K4100M bei mittleren Qualitätseinstellungen in 4k-Auflösung deutlich bessere 57 fps. Weitere Gaming-Tests findet man in unserer umfangreichen Spiele-Benchmarkliste oder direkt beim MSI GT70 Workstation-Test.
min. | mittel | hoch | max. | 4K | |
---|---|---|---|---|---|
Thief (2014) | 82 | 52 | 45 | 26 | |
Ryse: Son of Rome (2014) | 76 | 55 | 28 | 25 | |
F1 2014 (2014) | 133 | 133 | 133 | 92 | |
Dirt Rally (2015) | 457 | 122 | 67 | 33 | 12.5 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Das Kühlsystem des MSI WT72 ist ständig bei der Arbeit, sorgt aber mit dem dadurch erzeugten Schalldruckpegel von minimal 33,2 dB(A) für eine stetige Kühlung der inneren Komponenten. Ein nahezu lautloses Betriebsgeräusch bei wenig Last ist hier aufgrund des sich dauerhaft drehenden Lüfters nicht zu verwirklichen. Zudem erzeugen die Schaufelräder beim Testmodell eine etwas aufdringliche Geräuschcharakteristik, die ihren Ausgangspunkt wie schon beim MSI GT72 auf der rechten Seite zu haben scheint. Mit leisen aber wahrnehmbaren Schleif-/ Unwuchtgeräuschen bleibt das Betriebsgeräusch daher nicht ganz so sonor und gleichmäßig, wie man es von vielen anderen Workstations her kennt. Es erinnert ein wenig an leises Grillenzirpen. Wie schon im Kapitel Prozessorleistung angesprochen, ist die Cooler Boost-Funktion bei dieser Testkonfiguration verzichtbar. Nutzt man diese dennoch, so steigert sich der Schalldruckpegel unter Volllast von moderaten 39,6 dB(A) auf nervige 51,3 dB(A).
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33.2 / 33.2 / 33.2 dB(A) |
DVD |
| 33.8 / dB(A) |
Last |
| 38.6 / 38.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: PCE-322A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Bei der Hitzeentwicklung kann das WT72 dank des ständig laufenden Lüfters vollends überzeugen. Bereits ohne die Cooler Boost Funktion bleiben alle Sensorwerte weit vom kritischen Bereich entfernt. Am Unterboden haben wir selbst nach 2-stündiger Dauerlast gerade mal 37,7 °C im Maximum gemessen. Auch die 44 °C direkt am Luftauslass sind vollkommen unbedenklich.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 38.2 °C (von 22.2 bis 69.8 °C für die Klasse Workstation).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 41.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 26.7 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.9 °C (+1.2 °C).
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Die minimale Leistungsaufnahme ist natürlich stark davon abhängig, welche Grafikeinheit zum Einsatz kommt. Mit Intel Iris Pro Graphics 5200 (minimale Displayhelligkeit, Funk aus, Energiesparprofil) bewegt sich der Minimalverbrauch bei 19,5 Watt. Schaltet sich das Display ab, so liegen noch 17,3 Watt an. Überhaupt scheint das Samsung Display recht sparsam zu sein, da der Verbrauchsunterschied zwischen minimaler und maximaler Helligkeit gerade mal etwas mehr als 5 Watt beträgt. Nutzt man statt der CPU-Grafik die dedizierte Nvidia-Lösung, so erhöht sich der Energiebedarf generell um etwa 10 Watt. Bei mittlerer Last (3D Mark`06) wiederum fällt alle Zurückhaltung und der Stromverbrauch steigt auf 134,7 Watt an. Unter Volllast (Höchstleistungsprofil, maximale Displayhelligkeit, alle Verbraucher an) mit Furmark und Prime95 erhöht sich der Wert nochmals auf 142,7 Watt. Das knapp 1 kg schwere Netzteil bietet eine Nennleistung von 230 Watt und ist damit mehr als ausreichend dimensioniert.
Aus / Standby | 0.2 / 0.7 Watt |
Idle | 19.5 / 24.8 / 34.3 Watt |
Last |
134.7 / 142.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 870 ISO kalibriert |
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeiten profitieren einerseits von der verfügbaren Intel Iris Pro 5200 und andererseits von einer GPU-Drosselung, wenn Nvidias Quadro K4100M zum Einsatz kommt. Bei unseren praxisnahen Video- und WLAN-Tests (Helligkeitsstufe 6, 153 cd/m², Energiesparprofil) werden etwa 4 und 5 Stunden Netzunabhängigkeit erreicht. Beim Battery Eater Classic Test (Höchstleistungsprofil, maximale Displayhelligkeit, alle Verbraucher an, Nvidia-GPU) reicht es immerhin noch für eine Stunde Arbeitszeit. Der intern verbaute 87-Wh-Akku kann nicht durch einen Zusatzakku ergänzt oder eine kapazitätsstärkere Variante ersetzt werden.
Fazit
Pro
Contra
MSI liefert mit seiner WT72-Workstation eine gute Alternative zur etablierten Konkurrenz. Insbesondere die hohe und laststabile Leistungsfähigkeit der 17-Zoll-Workstation gefallen. Ebenfalls vorbildlich zeigen sich die Schnittstellenausstattung, die Displayqualität und die Wartungsmöglichkeiten. Da diese Kriterien bei einer Workstation besonders stark ins Gewicht fallen, bilden diese bereits eine solide Grundlage für das gute Endergebnis.
Einschränkungen haben wir dagegen bei der typischen Business-Ausstattung, der Geräuschentwicklung und der Mobilität gefunden. Auch die unkomfortable Grafik-Umschaltung per Neustart wird nicht jedermann gefallen, da sich der Vorteil dieser Konfigurationsalternative im Wesentlichen auf die Nutzbarkeit eines weiteren externen Bildschirms (4 anstatt 3) beschränkt.
Dem Anspruch überhaupt nicht gerecht wird darüber hinaus die True Color Software. Diese soll eigentlich für ein möglichst farbverbindliches Arbeiten sorgen, verschlechtert aber letztlich die Farbdarstellung merklich.
Unter dem Strich erhält man mit der MSI WT72 Workstation ein leistungsstarkes Arbeitsgerät zum vergleichsweise attraktiven Preis, die zudem sehr gut in der Lage ist, viele professionelle Ansprüche statusgerecht zu bedienen.
MSI WT72-2OL32SR311BW
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17.03.2016 v5 (old)
Tobias Winkler
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