Test MSI S12T-3MA441 Subnotebook
Rechner im 11,6-Zoll-Format eignen sich nicht nur als mobile Schreibmaschinen, sondern werden häufig auch als kleine Surfstationen auf der heimischen Couch verwendet. MSI bereichert das Angebot entsprechender Geräte mit dem S12T um ein weiteres Modell. Dabei versucht die Firma, mit einer Solid State Disk und einem freien 2,5-Zoll-Festplattensteckplatz zu punkten. Ob das gelingt?
Zur Konkurrenz des S12T zählen grundsätzlich alle 11,6-Zoll-Rechner. Da wären beispielsweise das Acer Aspire V3-111P und das Lenovo Thinkpad Edge E145 zu nennen.
Gehäuse & Ausstattung
Das kleine Notebook kommt mit einem schwarzen Kunststoffgehäuse; lediglich die Deckelrückseite besteht aus gebürstetem Aluminium. Auf der Oberseite der Baseunit wird gebürstetes Aluminium simuliert. Die Zwischenräume der Tastatur bestehen aus glänzendem Kunststoff. Das Gerät zeigt sich insgesamt ordentlich gefertigt, allerdings kann die Baseunit zu leicht verdreht werden. Der Rechner ist löblicherweise mit einer Wartungsklappe ausgestattet, folglich stellt ein Zugriff auf den Arbeitsspeicher und die Solid State Disk kein Problem dar. Das Notebook verfügt zudem über einen freien Festplattensteckplatz. Somit könnte das Gerät um eine 2,5-Zoll-Festplatte erweitert werden. Der benötige Einbaurahmen liegt dem Rechner bei.
Trotz dem geringen Platz hat MSI recht viele Schnittstellen integrieren können. Dazu gehört beispielsweise auch ein heutzutage immer seltener vorzufindender VGA-Ausgang. Die Anschlüsse verteilen sich über die volle Länge beider Seiten. Somit bleiben die Bereiche neben der Handballenablage nicht frei von Kabeln.
Eingabegeräte
Der kleine MSI-Rechner ist mit einer unbeleuchteten Chiclet-Tastatur ausgestattet. Die Tasten besitzen eine angeraute Oberfläche und eine leicht konkave Wölbung. Dazu gesellen sich ein mittlerer Hub und ein deutlicher Druckpunkt. Während des Tippens gibt die Tastatur ganz leicht nach. Das wirkt sich aber nicht störend aus. Das multitouchfähige Touchpad des S12T besitzt etwa die Ausmaße 6,5 x 4,1 cm. Auf dem Pad wird die gebürstete Textur der Handballenablage aufgenommen. Somit verfügt das Pad über eine etwas raue Oberfläche, die sich aber nicht störend auswirkt. Trotz der kleinen Fläche des Pads kann die Gestensteuerung recht problemlos genutzt werden. Die beiden Maustasten besitzen einen kurzen Hub und einen klaren Druckpunkt.
Display
MSI hat das S12T mit einem spiegelnden 11,6-Zoll-Bildschirm ausgestattet, der eine native Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten besitzt. Das Display kann lediglich mit einer Helligkeit von 175,9 cd/m² aufwarten - ein schlechter Wert. Wir erwarten hier Werte deutlich jenseits von 200 cd/m² - insbesondere bei einem 500-Euro-Gerät. Kontrast (569:1) und Schwarzwert (0,32 cd/m²) gehen hingegen sehr in Ordnung.
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Ausleuchtung: 76 %
Helligkeit Akku: 182 cd/m²
Kontrast: 569:1 (Schwarzwert: 0.32 cd/m²)
ΔE Color 9.48 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 10.37 | 0.5-98 Ø5.2
40% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
43.49% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
63% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
42.06% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.64
Nur Standardkost hat der Bildschirm in Sachen Farbdarstellung zu bieten: Eine durchschnittliche DeltaE-2000-Abweichung von 9,48 bewegt sich auf einem in dem Preissegment gewohnten Niveau. Der Zielbereich (DeltaE kleiner 3) liegt weit entfernt. Zudem weist der Bildschirm einen deutlichen Blaustich auf.
Die spiegelnde Bildschirmoberfläche und die geringe Displayhelligkeit erlauben einen Einsatz im Freien nicht wirklich. Die Blickwinkelstabilität des Displays entspricht ebenfalls dem Preisniveau des Rechners: Sie ist sehr eingeschränkt. MSI hat lediglich ein TN-Panel verbaut.
Leistung
MSI hält mit dem S12T ein Subnotebook/Netbook im 11,6-Zoll-Format bereit. Der Rechner ist für die Anwendungsbereiche Office, Internet, Videowiedergabe geeignet. Unser Testgerät schlägt mit etwa 500 Euro zu Buche. Andere Ausstattungsvarianten sind verfügbar.
Prozessor
MSI hat sich beim S12T für eine A4-5000 APU (Kabini) von AMD entschieden. Die APU verfügt über vier CPU-Kerne, die mit einer maximalen Geschwindigkeit von 1,5 GHz arbeiten. Ein Turbo existiert nicht. Die TDP liegt bei 15 Watt und damit auf einer Höhe mit derjenigen der Haswell-ULV-Prozessoren von Intel. Die volle Rechenleistung des Prozessors steht sowohl im Netz- als auch im Akkubetrieb zur Verfügung. Er begeht die CPU-Tests der Cinebench Benchmarks stets mit 1,5 GHz.
System Performance
Dank der flinken Solid State Disk arbeitet das System rund und flüssig. Probleme sind uns nicht begegnet. Die Resultate in den PC Mark Benchmarks fallen sehr ordentlich aus. Bei diesen Tests profitiert der Rechner etwas von der SSD.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 1714 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 1814 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 2386 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 8 - Home Score Accelerated v2 (nach Ergebnis sortieren) | |
MSI S12T-3MA441 | |
Asus F200MA-CT067H | |
Acer Aspire V5-132P | |
Acer Aspire V3-111P-P06A |
Massenspeicher
Als Datenspeicher dient im S12T eine Solid State Disk im mSATA-Format. Die SSD verfügt über eine Kapazität von 120 GB. Etwa 20 GB werden von der Recovery Partition abgezwackt. Die SSD hat insgesamt gute Transferraten zu bieten. Sie kann aber nicht mit den schnellsten Modellen unter den SSDs mithalten. Hier seien beispielsweise die Samsung 840 EVO und - mit Abstrichen - die Crucial M500 genannt. Falls der Speicherplatz zu Ende gehen sollte, besteht die Möglichkeit, zusätzlich eine herkömmliche 2,5-Zoll-Festplatte in das Notebook einzusetzen. Den nötigen Einbaurahmen liefert MSI gleich mit.
MSI S12T-3MA441 Radeon HD 8330, A4-5000, Hynix HFS128G3AMNB | Lenovo Miix 2 11 HD Graphics 4200, 4012Y, Samsung SSD PM841 MZMTD128HAFV mSATA | Nexoc M731 GeForce GTX 850M, 4810MQ, Mushkin Atlas mSATA MKNSSDAT240GB | SCHENKER XMG P724 GeForce GTX 880M SLI, 4810MQ, Samsung SSD 840 EVO 500GB mSATA | SCHENKER XMG P704 GeForce GTX 880M, 4910MQ, Crucial M500 480 GB CT480M500SSD3 mSATA | |
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AS SSD | 15% | -17% | 96% | 73% | |
Seq Read | 486.4 | 496.5 2% | 396.3 -19% | 504 4% | 482.2 -1% |
Seq Write | 200.9 | 113.4 -44% | 204.3 2% | 483.6 141% | 385.3 92% |
4K Read | 16.15 | 25.12 56% | 17.63 9% | 40.83 153% | 26.52 64% |
4K Write | 34.4 | 63.5 85% | 82 138% | 109.9 219% | 114.9 234% |
4K-64 Read | 234.6 | 182.5 -22% | 83.4 -64% | 355.2 51% | 319.2 36% |
4K-64 Write | 149.9 | 92.3 -38% | 166.6 11% | 270.5 80% | 255.7 71% |
Access Time Read * | 0.19 | 0.131 31% | 0.158 17% | 0.097 49% | 0.114 40% |
Access Time Write * | 0.105 | 0.054 49% | 0.344 -228% | 0.03 71% | 0.053 50% |
* ... kleinere Werte sind besser
Grafikkarte
Der Grafikkern des S12T trägt die Bezeichnung Radeon HD 8330. Die GPU unterstützt DirectX 11.1 und arbeitet mit Geschwindigkeiten bis zu 500 MHz. Der Grafikchip ordnet sich im unteren Bereich der Leistungtabelle ein. Intels Bay-Trail-GPUs schlägt der Kern aber problemlos. Eine solche GPU steckt im Aspire V3-111P.
3DMark 11 Performance | 598 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 23045 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 2160 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 308 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Der kleine MSI Rechner kann durchaus auch zum Spielen benutzt werden. Allerdings sollte man sich dabei auf Spiele aus dem Windows Store beschränken. Moderne 3D-Spiele erreichen - mit wenigen Ausnahmen - praktisch keine spielbaren Frameraten auf dem Rechner.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Tomb Raider (2013) | 26.2 | 13.3 | 9.3 |
Emissionen & Energie
Geräuschemissionen
Schon im Idle-Modus ist der Rechner deutlich zu hören. Der Lüfter gibt ein permanentes Rauschen von sich. Sobald der Rechner gefordert wird, dreht der Lüfter deutlich stärker auf. Während unseres Stresstests messen wir einen konstanten Schalldruckpegel von 44 dB. Insgesamt sind die Werte enttäuschend, denn das ebenfalls mit der A4-5000 APU ausgestattete Thinkpad Edge arbeitet über den gesamten Lastbereich hinweg leiser. Das Aspire besitzt keinen Lüfter und arbeitet daher noch leiser als die Konkurrenz. Lediglich das Rauschen der Festplatte ist zu vernehmen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 35.1 / 35.1 / 35.2 dB(A) |
Last |
| 41.1 / 44 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Den Stresstest (Prime95 und Furmark laufen für mindestens eine Stunde) durchläuft die CPU sowohl im Netz- als auch im Akkubetrieb mit 1,5 GHz. Der Grafikkern bearbeitet den Stresstest im Netzbetrieb mit 496 MHz. Im Akkubetrieb wird die Geschwindigkeit auf 400 MHz gesenkt. Mit Hitzeproblemen hat der Rechner nicht zu kämpfen. Selbst während des Stresstests liegen die Temperaturen an den einzelnen Messpunkten klar unterhalb von 40 Grad Celsius. Das gleiche gilt für das Thinkpad Edge. Lediglich das Aspire überschreitet diese Schwelle an zwei Messpunkten - schließlich besitzt es keinen Lüfter.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 31 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.1 °C (von 21.4 bis 281 °C für die Klasse Subnotebook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 35 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30.6 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-2.3 °C).
Lautsprecher
Die Stereo-Lautsprecher des S12T sitzen am vorderen Rand der Unterseite. Sie haben nur einen dünnen Klang zu bieten, dem Volumen und Bass fehlen. Sprache ist gut zu verstehen. Wer einen Film auf dem Rechner schauen möchte, sollte Kopfhörer oder externe Lautsprecher nutzen.
Energieaufnahme
In Sachen Energiebedarf hält das S12T keine Überraschungen bereit und bewegt sich auf einem Niveau mit ähnlichen ausgestatteten Rechnern wie dem Thinkpad Edge. Das Aspire zeigt sich insgesamt aber noch sparsamer im Umgang mit Energie als die Konkurrenz.
Aus / Standby | 0.1 / 0.1 Watt |
Idle | 4.2 / 6.3 / 7.5 Watt |
Last |
16.9 / 22.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Im praxisnahen WLAN-Test werden Webseiten automatisch im 40-Sekunden-Intervall aufgerufen. Das Energiesparprofil ist aktiv, und die Displayhelligkeit wird auf etwa 150 cd/m² geregelt. Das S12T kommt auf eine Laufzeit von 3:14 h - ein lausiger Wert. Das Thinkpad Edge (7:44 h) und das Aspire (8:21 h) erreichen mehr als doppelt so lange Laufzeiten. Ein Blick auf die Akkukapazitäten (MSI: 25 Wh, Lenovo: 63 Wh, Acer: 49 Wh) verrät, warum der MSI Rechner so früh schlapp macht.
Fazit
Das MSI S12T-3MA441 bietet genügend Rechenleistung für Anwendungen aus den Bereichen Office und Internet. Dabei läuft das System dank der SSD sehr flink. Zudem erwärmt sich der Rechner kaum. Allerdings erzeugt er zu viel Lärm. Konservativere Lüftereinstellungen wären angebrachter. Auch die Akkulaufzeiten sind alles andere als gut. 11,6-Zoll-Rechner sind per Definition auf Mobilität ausgelegt und sollten daher lange Laufzeiten bieten. Somit eignet sich der MSI Rechner praktisch nur zur heimischen Nutzung. Kritik gebührt ebenfalls dem Bildschirm. MSI hat hier ein sehr dunkles Modell verbaut. Alles in allem kann das S12T nicht mit seinen Konkurrenten mithalten. Das Aspire V3-111P ist schon für 380 Euro zu haben und bietet deutlich bessere Akkulaufzeiten. Das Thinkpad Edge E145 hat ein mattes Display, eine hervorragende Tastatur und ebenfalls lange Akkulaufzeiten zu bieten.