Test Lenovo Yoga 3 Pro Convertible
Es gibt Yoga Geräte für beinahe jedes Szenario. Allein im letzten Jahr haben wir sechs verschiedene Modelle getestet (inklusive dem Yoga 2 Pro), und die Tablets zählen wir noch gar nicht dazu. Aber das ist auch keine Überraschung, denn Convertibles bedienen einen wichtigen Markt zwischen Tablets und Notebooks. Da auch die Chipsätze immer effizienter werden, präsentieren uns die Hersteller immer dünnere Konstruktionen – weshalb die Geräte verlockender werden, wenn man ein Tablet und ein Notebook benötigt.
Genau das trifft auch beim Yoga 3 Pro für 1.300 US-Dollar (In Deutschland aktuell nur mit 512-GB-SSD verfügbar, ab 1.599 Euro) zu. Mit einer Intel Core M-5Y70-CPU (getaktet mit 1,1-2,6 GHz) handelt es sich um das erste Convertible mit einem Broadwell-SoC, dessen 14-nm-Herstellungsprozess mit dreidimensionalen FinFET-Transistoren sowohl mehr Effizienz als auch eine spürbar kleinere Die-Größe verspricht, um dünnere Geräte zu realisieren. Dementsprechend ist das Yoga 3 Pro beinahe unglaublich kompakt für ein 13,3-Zoll-Notebook. Auch bei den Spezifikationen gibt es auf dem Papier keine Einschränkungen: Unser Testgerät ist mit 8 GB LPDDR3-RAM, einer 256-GB-SSD sowie dem QHD+-Display mit 3.200 x 1.800 Pixeln, welches wir bereits vom Vorgänger kennen, ausgestattet. In der Theorie ist das Yoga 3 Pro also schon mal ein Volltreffer.
Aber bei einem mobilen Computer geht es nicht nur um die Zahlen. Kann das Yoga 3 Pro die hohen Erwartungen auch in unseren Tests erfüllen?
Gehäuse
Es gibt einige Wörter, mit denen man das Design des Yoga 3 Pro beschreiben kann: eindrucksvoll, schön, klar, einzigartig. Erhältlich in drei Farbvarianten (Light Silver, Clementine Orange und Gold) profitiert dieses Gerät von der langjährigen Erfahrung der Designer, denn das Gehäuse ist gleichermaßen komfortabel wie ansprechend. Die keilförmige Konstruktion misst an der dicksten Stelle lediglich 12,8 mm und wiegt nur 1.202 g. Damit wird selbst das aktuelle MacBook Air 13 unterboten, welches wir vor einigen Monaten getestet haben (1,4 kg, 17 mm). Das Gerät fühlt sich unglaublich leicht an – es ist wirklich beeindruckend.
Glücklicherweise ist das Notebook trotz der leichten Konstruktion ziemlich stabil und robust. In der Umgebung des Touchpads kann man die Basiseinheit mit mittlerem Druck verwinden, allerdings muss man es schon bewusst provozieren. Das dünne Metallgehäuse kann an der Basiseinheit auch kaum eingedrückt werden, wenn es auf einer festen Oberfläche steht. Somit sollte die Stabilität in der Praxis kein Problem darstellen. Das liegt zu einem großen Teil auch an den kleinen Gummifüßen, die sich nur minimal vom Unterboden abheben. Im Gegensatz zu vielen Ultrabooks ist das kein Problem, denn auf der Unterseite gibt es keine Lüftungsschlitze. Die Luftzufuhr erfolgt in diesem Fall über winzige Öffnungen nahe am Gelenk auf der oberen rechten Seite der Basiseinheit. Man spürt hierbei deutlich den Einfluss des Broadwell-Chipsatzes.
Der beinahe gefährlich dünne Bildschirmdeckel ist nicht ganz so vertrauenerweckend, auch wenn er ebenfalls mit Metall verstärkt ist. Im geschlossenen Zustand scheint die Schutzfunktion noch gegeben zu sein (was beim Transport der Fall ist), der Widerstand gegenüber Druck auf die Rückseite ist aber gering und führt zu sichtbaren Bildstörungen. Das Gleiche gilt auch für die Verwindungssteifigkeit, die zwar nicht furchtbar schlecht ist, aber bereits leichte Versuche führen zu sichtbarem Verwinden des Deckels. Man merkt, dass der Hersteller einige Kompromisse bei der Robustheit in Kauf nehmen musste, um die bisher konkurrenzlose Mobilität des Yoga 3 Pro zu ermöglichen.
Lenovo behauptet, dass das neue Gelenk-Design zu dem dünnen Gehäuse beiträgt, und tatsächlich scheint es seine Aufgabe perfekt zu erfüllen. Es besteht aus einer Reihe von armbandähnlichen Streifen aus Metallgewebe. Das sieht nicht nur gut und ungewöhnlich aus, es ist zudem ziemlich praktisch. Beim Berühren wippt der Bildschirm zwar immer noch leicht nach, Eingaben über die Tastatur resultieren aber lediglich in minimalen Vibrationen. Das ist ein Vorteil für das äußerst spiegelnde Display, bei dem Reflexionen ein ständiges Problem sind.
Selbstverständlich ermöglicht das Gelenk eine 360-Grad-Rotation des Bildschirms, wodurch das Gerät in vier verschiedenen Modi verwendet werden kann: Laptop, Tent, Stand sowie Tablet. Für weitere Informationen zu diesen Betriebsarten empfehlen wir einen unserer vorherigen Yoga Tests. Beim Yoga 3 Pro gab es in keinem Modus Probleme, und mit Ausnahme von einigen außergewöhnlichen Bedingungen waren auch die Übergänge zwischen den verschiedenen Modi schnell und reibungslos. Ein Problem des Gelenks und des Deckel-Designs ist der hohe Kraftaufwand, den man zum Öffnen benötigt: Mit einer Hand ist es nicht möglich, aber selbst mit zwei Händen ist es schwierig.
Abgesehen von dem recht fragilen Bildschirmdeckel können wir beim Design des Yoga 3 Pro nur kleine Probleme feststellen. Die Verarbeitung ist exzellent, die einzelnen Gehäuseteile passen sehr genau zusammen, und die Spaltmaße sind in der Regel sehr gleichmäßig. Das geübte Auge erkennt zudem, dass kleinere Probleme der Vorgänger verbessert wurden. Ein Beispiel hierfür ist die vordere Kante der Basiseinheit, die für den Betrieb im Tent-Modus nun mit einer Gummileiste geschützt ist. Allerdings ist diese Gummileiste auch äußerst komfortabel für die Handgelenke – scharfe Metall- oder Plastikkanten, wie bei einigen Rivalen zu finden, sind hier also kein Problem. Das einzige Problem in diesem Bereich ist der Übergang zwischen der gummierten Handballenauflage und der Leiste; wenn man die Handgelenke von der Tastatur weg bewegt, fühlt man ein etwas unangenehmes Kratzen. Ein weiterer kleiner Kritikpunkt betrifft die gummierte Oberfläche auf der Handballenauflage sowie dem Bereich um die Tastatur. Obwohl sich die texturierte Oberfläche sehr gut anfühlt, ist sie aufgrund der Struktur recht schwierig zu reinigen.
Die Wartung ist dank dem abnehmbaren Unterboden ziemlich simpel. Nach dem Entfernen erhält man Zugang zu dem WLAN/WWAN-Adapter, dem großen Akku, der M.2-SSD, den Lüftern sowie anderen Bauteilen wie den Lautsprechern. Lediglich der Arbeitsspeicher kann nicht ausgetauscht werden (ist auf dem Mainboard verlötet), und die zehn Schrauben, die den Unterboden sichern, erfordern einen Torx-Schraubenzieher. Es ist kein Problem, einen zu kaufen, aber nur wenige Leute haben ihn griffbereit im Haus.
Ausstattung
Trotz dem dünneren Gehäuse bietet das Yoga 3 Pro erstaunlicherweise mehr Anschlüsse als seine Vorgänger. Anstatt zwei gibt es drei USB-Anschlüsse (zwei USB 3.0 und ein USB 2.0) sowie die üblichen Anschlüsse für Peripherie (inklusive Mini-HDMI für Videoübertragungen und ein sehr willkommener SD-Kartenleser). Verantwortlich für diese Verbesserung ist der neue Ladeanschluss, der ebenso als USB-Anschluss fungiert. Natürlich bedeutet das auch, dass man mal wieder ein neues Netzteil benötigt, wenn man von einem älteren Lenovo Gerät wechselt (hierbei handelt es sich bereits um die zweite Design-Änderung innerhalb weniger Jahre).
Die Anschlussverteilung ist praktisch und durchdacht. Alle Anschlüsse (und Tasten) liegen im hinteren Bereich auf der linken und rechten Seite des Gehäuses, um den Zugang zu erleichtern sowie mögliche Probleme mit Kabeln im Betrieb zu vermeiden. Die USB-Anschlüsse auf der linken Seite (einer ist gleichzeitig der Ladeanschluss) liegen mehr als 10 mm auseinander, somit sollten auch größere Stecker problemlos nebeneinander verwendet werden können. Neben all den positiven Eigenschaften erkennt man aber auch schnell einen großen Nachteil der Anschlüsse am Yoga 3 Pro: Aufgrund der dünnen Konstruktion und der fehlenden Lücke zwischen dem Unterboden und der Oberfläche (wegen der zuvor beschriebenen kleinen Gummifüße) gibt es überhaupt keinen Platz für größere Geräte wie z. B. USB-Sticks. Das ist aber kein wirkliches Design-Problem des Yoga 3 Pro, sondern eher eine aktuelle Tatsache. Wenn die Geräte immer dünner werden, müssen sich über kurz oder lang auch das Zubehör anpassen.
Kommunikation
Die drahtlose Konnektivität des Yoga 3 Pro wird durch ein Broadcom BCM4352 802.11ac WLAN-Adapter ermöglicht. Im Zusammenspiel mit unserem Router Asus RT-AC68U konnten wir keine Probleme feststellen. Es handelt sich um einen Dual-Band-Adapter (2x2), der uns während des Tests mit einer guten Signalqualität und hohen Transferraten überzeugte. Bluetooth 4.0 wird ebenfalls von dem Modul unterstützt.
Mit einem TP-Link Archer C7-Router in einigen Metern Entfernung konnten wir eine durchschnittliche Übertragungsrate von 43,6 MB/s (350 Mbit/s) in einem 802.11ac-Netzwerk messen, was selbst für den schnellen ac-Standard ein gutes Ergebnis ist.
Die integrierte 720p-Webcam macht ihre Sache bei Hauttönen und der Schärfe gut; der Qualitätseindruck liegt dabei etwas höher als bei vielen Konkurrenten. Auch Bewegungen wurden ohne größere Unschärfen dargestellt.
Zubehör, Software und Garantie
In der Verpackung des Yoga 3 Pro befindet sich ein kleines Netzteil mit einem Gewicht von lediglich 192 Gramm. Damit liegt das Transportgewicht des Notebooks und des Netzteils bei nur 1.394 Gramm – immer noch leichter als ein MacBook Air 13. Auf der anderen Seite könnte das Kabel des Netzteils (rund 1,5 m) etwas länger ausfallen.
Die Software-Beigaben des Yoga 3 Pro umfassen eine Testversion von McAfee LiveSafe Security sowie eine kleine Auswahl an vorinstallierten Apps, inklusive Zinio, Amazon Kindle, Evernote und Yoga Chef. Zusätzlich gibt es noch das Software-Paket von Lenovo mit den Programmen Lenovo Reach, OneKey Recovery, OneKey Optimizer und Veriface Pro.
Standardmäßig verfügt das Yoga 3 Pro über eine einjährige Herstellergarantie. Wie üblich gibt es beim Hersteller gegen Aufpreis verschiedene zusätzliche Serviceoptionen.
Eingabegeräte
Tastatur
Unsere ersten Gedanken beim ultradünnen Gehäuse des Yoga 3 Pro (abgesehen von den Temperaturen und der Stabilität) beschäftigten sich mit den Auswirkungen auf die Tastatur. Wie wir es vermutet haben, ist der Hub ziemlich eingeschränkt, allerdings auch nicht wirklich auffällig kürzer als beim Yoga 2 Pro. Glücklicherweise geben die Tasten eine gute Rückmeldung, und man merkt, ob die Eingabe erkannt wurde, wodurch das Tippen nach einer kleinen Eingewöhnungszeit kein Problem darstellt. Die Tastenanordnung ist noch immer nicht ideal: Auf der linken und rechten Seite befinden sich erneut ziemlich kleine Tasten (Backspace, Enter, Tab). Doch da ist auch eine neue Einschränkung: Dieses Mal gibt es überhaupt keine F-Tasten. Alle Zusatzfunktionen können jetzt als Sekundärbelegung über die Zahlentasten aktiviert werden. Es scheint, dass der Wegfall der oberen F-Reihe notwendig war, um Platz für den Lüfter zu schaffen, der oberhalb der Tastatur im sehr dünnen Gehäuse sitzt.
Allerdings sind diese Probleme nicht sehr schwerwiegend, und die Tastatur ist insgesamt dennoch ziemlich komfortabel. Die Tasten sind sauber eingebaut und ziemlich leise beim Betätigen; ein Klappern wie bei vielen günstigeren Modellen gibt es hier nicht. Auch eine Hintergrundbeleuchtung hat es in das dünne Gehäuse geschafft, allerdings gibt es nur zwei Optionen: An und Aus. Die Beleuchtung ist bei unserem Modell auch nicht komplett gleichmäßig, der untere Teil der Tastatur schien etwas heller als der Rest.
Touchpad
Das Synaptics Clickpad ist angenehm groß und (in unseren Augen) vielen anderen Modellen aus modernen ThinkPads überlegen, bei denen große Clickpads zum Einsatz kommen, die man komplett herunterdrücken kann und bei vielen Anwendern auf wenig Gegenliebe stoßen. Im Gegensatz zu den ThinkPad Clickpads verwendet unser Testmodell lediglich ein Touchpad, bei dem der untere Teil gedrückt werden kann, so wie es auch bei vielen aktuellen Yoga Convertibles der Fall ist. Auch die Probleme der springenden Mauszeiger beim Klicken, unter denen die größeren ThinkPad Geschwister leiden, sind dem Yoga 3 Pro fremd. Obwohl gute dedizierte Tasten nur schwer zu ersetzen sind, haben wir es hier mit einem sehr guten Vertreter des Clickpad Designs zu tun. Das Touchpad kommt ebenfalls gut mit Gesten zurecht, z. B. Zwei-Finger-Scrollen oder Pinch-to-Zoom. Fingerabdrücke sind auf der glatten und matten Oberfläche leider sehr schnell sichtbar, aber die Haptik ist nichtsdestotrotz gut.
Touchscreen
Der Touchscreen gehört zu den Besten, die wir bisher getestet haben. Neben der Genauigkeit können uns auch die Eingabegeschwindigkeit sowie die Gesteninterpretation überzeugen. Das Glas über dem LCD liegt dabei sehr nah am eigentlichen Panel und bietet damit im Vergleich zu dickeren Konstruktionen einen etwas natürlicheren Eindruck bei Touch-Eingaben. Am besten lässt sich der Touchscreen des Yoga 3 Pro mit Smartphones oder Premium-Tablets vergleichen.
Display
Beim Display folgt das Yoga 3 Pro einem aktuellen Trend bei High-End-Notebooks: ein 13,3-Zoll-Display mit der QHD+-Auflösung von 3.200 x 1.800 Pixeln, was in diesem Fall zu einer hohen Pixeldichte von 276 DPI führt. Das ist ein sehr gutes Ergebnis, auch nach den heutigen Standards. Subjektiv wirkt das Bild ansprechend und ausreichend hell für Innenräume; auch die Farben wirken sehr lebendig und ausreichend kräftig. Es gibt jedoch eine Einschränkung, die wir erwähnen möchten: Es handelt sich, wie schon beim Yoga 2 Pro, um ein Pentile-Display, eine vergleichsweise günstige Lösung, die zudem weniger Strom benötigt. Leider beeinträchtigt dies aber auch die Bildqualität, obwohl der Effekt nur minimal ist: Beim genaueren Hinsehen erscheinen Texte und andere Elemente, die normalerweise gerade Kanten haben, leicht ausgefranst, und Grundfarben sind etwas fleckig. Allerdings muss man schon sehr nah an das Display herangehen, um diesen Effekt wirklich zu sehen. Es ist schade, dass das Notebook nicht über eine bessere Lösung wie z. B. ein IGZO-Panel verfügt, vor allem in Anbetracht des hohen Preises.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 287 cd/m²
Kontrast: 362:1 (Schwarzwert: 0.792 cd/m²)
ΔE Color 3.08 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 3.36 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.5
Unsere Display-Messungen ergeben eine durchschnittliche Helligkeit von 279,6 cd/m². Das Ergebnis ist zwar gut, aber keinesfalls überragend. Viele Geräte in dieser Größe erreichen Werte von bis zu 350 cd/m², womit sie in helleren Umgebungen (z. B. draußen) einen deutlichen Vorteil haben. Der gemessene Kontrast von 362:1 ist allerdings noch enttäuschender und wird durch den hohen Schwarzwert von 0,792 cd/m² beeinträchtigt. Diese Defizite stellen in der Praxis aber keine Einschränkungen dar, was aber vor allem an dem anscheinend sehr guten Farbumfang liegt (wir haben bisher kein ICC-Profil für dieses Panel, werden den Test aber aktualisieren, wenn es vorliegt).
Unsere Messungen der Farbgenauigkeit mit CalMAN 5 geben uns einen guten Eindruck von der Farbdarstellung des Panels. Mit durchschnittlichen DeltaE-Abweichungen von nur 3,36 (ideal: 0) bei den Graustufen und lediglich 3,08 (ideal: 0) beim ColorChecker sind die Abweichungen kaum wahrnehmbar. Dieser Eindruck wird durch die maximale DeltaE-Abweichung von lediglich 5,76 (orange) unterstützt, die wirklich nur für das geschulte Auge sichtbar ist. Auch die weiteren Ergebnisse für den Gammawert von 2,5 (ideal 2,2) und die Farbtemperatur von 6.087 (ideal: 6.500) suggerieren ein gut eingestelltes Display.
Im Freien hat das Yoga 3 Pro wie jedes andere Gerät mit einem sehr spiegelnden Display seine Probleme. Reflexionen sind allgegenwärtig, und die mittelmäßige Helligkeit des Yoga von 279,6 cd/m² verbessert die Situation auch nicht wirklich. Allerdings ist die komfortable Nutzung im Schatten normalerweise möglich, solange sich hinter dem Nutzer keine Lichtquellen befinden. Die Blickwinkelstabilität des IPS-Panels ist aus allen Richtungen sehr gut.
Leistung
Für das Yoga 3 Pro steht lediglich ein Prozessor zur Auswahl - und der wird bereits sehnlichst erwartet. Unser Testgerät ist eines der ersten Modelle mit einem Intel Core M-5Y70-SoC mit einem Takt zwischen 1,1 und 2,6 GHz. Wir sind gespannt, wie sich der Prozessor in den Benchmarks schlägt und ob er die hohen Erwartungen erfüllen kann. Unterstützt wird die neue CPU dabei von 8 GB Dual-Channel LPDDR3-RAM (1.600 MHz), was für die meisten Anwender ausreichen sollte. Das ist aber auch gut so, denn der Arbeitsspeicher wurde auf das Mainboard aufgelötet und kann damit weder aufgerüstet noch ausgetauscht werden.
Ein kurzer Test mit LatencyMon zeigte keine Verzögerungen bei der Audioübertragung oder anderen Aufgaben.
Prozessor
Der Intel Core M-5Y70-SoC (1,1-2,6 GHz) basiert auf der brandneuen Broadwell-Architektur (14-nm-Herstellungsprozess), die erst im September 2014 auf den Markt gebracht wurde. Es handelt sich um einen Ultra-Low-Voltage-Dual-Core-SoC (mit Hyperthreading) und einer TDP von lediglich 4,5 Watt, womit er eine sinnvolle Lösung für sehr dünne Geräte wie das Yoga 3 Pro darstellt. Der Vorgänger Yoga 2 Pro (Core i5-4200U, 15 Watt TDP) brauchte noch über 10 Watt mehr, allerdings ist der Vergleich nicht ganz fair, denn die eigentliche Konkurrenz sind die CPUs aus der Haswell-Y-Serie. Nichtsdestotrotz haben selbst diese Modelle eine TDP von 11,5 Watt und liegen damit 7 Watt (155 %) über dem M-5Y70. Trotz der drastisch reduzierten Leistungsaufnahme verspricht Intel dennoch eine solide Leistung – wir sind schon auf die Benchmark-Ergebnisse gespannt.
Es ist schwierig, einen geeigneten Konkurrenten für den M-5Y70 bei den Vorgängern zu finden, denn es existiert keiner. Die Leistung sollte in kurzen Benchmarks etwa auf dem Niveau des Intel Core i5-4200U im Yoga 2 Pro liegen, bei längeren Testzeiträumen dürfte die Leistungsfähigkeit aufgrund der engeren TDP-Grenzen aber deutlich abnehmen. Die Benchmarks bestätigen unsere Vermutung: Super Pi mod 1.5 XS 1M und wPrime 32M ergaben 14,6/19,3 Sekunden für das Yoga 3 Pro gegenüber 15/22,9 Sekunden für das Yoga 2 Pro (geringer ist besser). Bei längeren Benchmarks verschwindet der Vorsprung aber: Super Pi 32M und wPrime 1024M ergaben 837/981 vs. 804/726 - das Yoga 3 Pro fällt also hinter den Vorgänger zurück.
Dieses Verhalten können wir auch bei den weiteren Benchmarks und auch der GPU-Leistung (mit der wir uns später befassen) beobachten. Das ist vielleicht ein Problem für Anwender, die dauerhaft hohe Leistung benötigen, aber darum geht es beim Yoga 3 Pro – oder genauer gesagt den Broadwell-Chips der Intel-Y-Serie – auch nicht. Stattdessen geht Intel (und Lenovo) davon aus, dass Anwender bei ultradünnen Notebooks nicht auf dauerhafte Spitzenleistung angewiesen sind. Anstelle der hohen CPU-Leistung bekommt man Energieeffizienz und Mobilität. Dabei ist die kurzzeitige CPU-Leistung sogar ziemlich beeindruckend und sollte sich im Alltag positiv bemerkbar machen.
Wie wir bereits erwähnt haben, handelt es sich beim Yoga 3 Pro um das erste Notebook mit dieser CPU, weshalb wir keinen direkten Vergleich der Leistungsfähigkeit haben. Wir können aber mit Sicherheit sagen, dass die CPU für die meisten Anwender zu keinen Beeinträchtigungen im alltäglichen Betrieb führt. Mit der allgemeinen Systemleistung beschäftigen wir uns im nächsten Abschnitt.
Eine ausführliche Analyse des neuen Broadwell-Chips anhand des Lenovo Yoga 3 Pros finden Sie in diesem Spezialartikel.
System Performance
Wir überprüfen die Systemleistung mit den synthetischen Benchmarks der PCMark-Reihe. Das Yoga 3 Pro erreicht 4.650 Punkte im PCMark 7 (Yoga 2 Pro: 4.670) und 2.633 Punkte im PCMark 8. Damit bestätigt sich unsere vorherige Vermutung, dass selbst die schnellste CPU im Alltag mittlerweile nicht wirklich zu einer spürbaren Leistungssteigerung führt. Unsere subjektiven Eindrücke des Yoga 3 Pro bestätigen diese Ergebnisse; es gab nur selten Verzögerungen, und Programmstarts, Hoch- und Runterfahren sowie Standby funktionierten schnell und problemlos während unseres Tests.
PCMark 7 Score | 4650 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 2633 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 3108 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 3721 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Bei der allgemeinen Leistung ist eine gute und schnelle Festplatte deutlich wichtiger als der Prozessor. Auch der Hersteller hat das erkannt und stattet das Yoga 3 Pro mit einer sehr schnellen Samsung 256 GB PM851 M.2-SSD aus (laut Berichten werden einige Modelle wohl mit einer LiteOn L8T-256L9G ausgeliefert, aber die Leistung sollte sich auf demselben Niveau bewegen). Wir konnten sequentielle Lese-/Schreibraten von 482,43 MB/s bzw. 229,1 MB/S in AS SSD messen sowie 528,9 MB/s und 242,1 MB/s bei den gleichen Tests in CrystalDiskMark 3.0. Es handelt sich nicht um die beste Schreibleistung, die wir bisher gesehen haben, aber das Laufwerk ist im Alltag trotzdem äußerst schnell. Auch die 4K-QD32-Leistung liegt auf einem guten Niveau.
Leistung GPU
Der Intel Core M-5Y70 im Yoga 3 Pro beinhaltet die HD Graphics 5300 mit einem Takt zwischen 100-850 MHz. Wie schon bei der CPU legt das Yoga 3 Pro bzw. der Chipsatz keinen Fokus auf eine hohe Grafikleistung. Deshalb sollten wir bei langen Lastperioden mit einer deutlich reduzierten Leistung rechnen, vor allem bei Tests, die sowohl die CPU als auch die GPU belasten (aufgrund von engen Vorgaben für die TDP).
Das trifft auch für die synthetischen Benchmarks zu, aber schlecht sind die Ergebnisse deshalb trotzdem nicht: 756 Punkte im 3DMark 11 (Yoga 2 Pro: 897) und 22.374 Punkte im 3DMark 2013 Ice Storm. Für eine realistischere Bewertung der Grafikleistung haben wir zudem mehrere Spiele ausprobiert, die detaillierten Ergebnisse finden Sie in der nachfolgenden Tabelle. Das Fazit gilt aber für alle Titel: Wenn sie überhaupt spielbar sind, dann nur mit den geringsten Details und Auflösungen. Das Yoga 3 Pro wurde halt nicht zum Spielen konzipiert.
3DMark 06 Standard Score | 4747 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2966 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 756 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 35549 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 3673 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 428 Punkte | |
Hilfe |
min. | mittel | hoch | max. | |
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The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 19.5 | 9.2 | 5.8 | 3.2 |
Anno 2070 (2011) | 40.5 | 20.1 | 10.6 | 4.8 |
Diablo III (2012) | 28.5 | 21.3 | 18 | 10.6 |
Counter-Strike: GO (2012) | 53.5 | 37.7 | 23.7 | 11.8 |
Borderlands 2 (2012) | 20.2 | 11.3 | 9.5 | 4 |
Dead Space 3 (2013) | 35.9 | 18.3 | 13.9 | 7.1 |
Crysis 3 (2013) | 12.5 | 7.5 | 4.2 | 1.7 |
Tomb Raider (2013) | 37.5 | 18.8 | 12.3 | 6.1 |
SimCity (2013) | 26 | 12.4 | 8 | |
BioShock Infinite (2013) | 27.8 | 14.6 | 11.8 | 3.2 |
Metro: Last Light (2013) | 13.3 | 10.1 | 6.1 | 3.2 |
Company of Heroes 2 (2013) | 8.3 | |||
Dota 2 (2013) | 53.6 | 26.7 | 12.2 | |
Total War: Rome II (2013) | 24.9 | 17.4 | 13 | 3.6 |
Fifa 14 (2013) | 91.4 | 48.8 | 45.2 | 21.6 |
Battlefield 4 (2013) | 15.2 | 11.6 | 7.5 | |
X-Plane 10.25 (2013) | 26.7 | 10.7 | 3.9 | 3.4 |
Thief (2014) | 9.3 | 5.1 | 4.3 | 2.2 |
GRID: Autosport (2014) | 48.3 | 14 | 12.5 | |
Risen 3: Titan Lords (2014) | 17.3 | 11.7 | 4.6 | |
Sims 4 (2014) | 91 | 17.6 | 8.5 | 6.6 |
Fifa 15 (2014) | 21.1 | 13.8 | 8.3 | |
Ryse: Son of Rome (2014) | 7.1 | 4.6 | ||
F1 2014 (2014) | 34 | 20 | 12 | 12 |
Civilization: Beyond Earth (2014) | 21.2 | 8.8 | 5.8 | 4.5 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Das Yoga 3 Pro leise zu nennen, wäre eine Untertreibung. Obwohl es sich in der Tat um eine aktive Kühlung handelt, hört man das Gerät, wenn überhaupt, nur in einer absolut stillen Umgebung, nicht aber im alltäglichen Einsatz. Der Leerlaufpegel liegt zwischen 28,9 und 30,1 dB(A) – kaum hörbar. Das ist allerdings noch nicht weiter ungewöhnlich, die Messungen unter Last mit 31,5-31,9 dB(A) hingegen schon. Der Pegel liegt damit nur minimal über dem Leerlaufbetrieb und immer noch unter der Schwelle, die die meisten Anwender in normalen Umgebungen überhaupt wahrnehmen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 28.9 / 30.1 / 30.1 dB(A) |
Last |
| 31.5 / 31.9 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-451 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Aber welche Auswirkungen hat das auf die Temperaturen des Notebooks? Glücklicherweise macht sich die niedrige 4,5-Watt-TDP des Core M-5Y70 bei der Temperaturentwicklung bemerkbar. Selbst unter Last lagen die durchschnittlichen Temperaturen lediglich bei 31,7 °C und 30,3 °C auf der Ober- bzw. Unterseite. Der wärmste Punkt oben rechts auf der Oberseite der Basiseinheit erreichte 42,1 °C (die Unterseite erreicht maximal 37 °C und bleibt damit komfortabel). Wie erwartet lagen die Ergebnisse im Leerlauf bei deutlich kühleren 28,9 °C / 28,2 °C (Durchschnitt, Ober-/Unterseite). Die Broadwell-Y-Chips wurden auch für die passive Kühlung konzipiert, und bei diesen Ergebnissen können wir uns das durchaus vorstellen. Ja, das Yoga 3 Pro besitzt einen Lüfter, aber er ist im Vergleich zu seinen Vorgängern sehr zurückhaltend und konservativ.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.3 °C (von 19.6 bis 55.7 °C für die Klasse Convertible).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.2 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 27.6 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.1 °C (+0.5 °C).
Stresstest
Wie üblich muss auch das Yoga 3 Pro durch unseren Stresstest, der Last für die CPU, für die GPU sowie die kombinierte Last für beide Komponenten simuliert. Dazu verwenden wir die Tools FurMark und Prime95. Wir möchten im Vorfeld nochmal erwähnen, dass man aufgrund der unglaublich geringen TDP von 4,5 Watt und trotz der verbesserten Effizienz der Broadwell Chips in dieser Sektion nicht zu hohe Erwartungen an das Yoga stellen sollte. Es gibt halt nur einen begrenzten Zeitraum, bevor die Verbrauchslimitierungen einsetzen.
Selbst bei reiner CPU-Last bricht das Notebook schnell ein, und die CPU pendelt sich bei etwa 1,6 GHz ein. Dieser Takt liegt immer noch über der Basisfrequenz von 1,1 GHz, demnach handelt es sich technisch gesehen noch nicht um Throttling. Trotzdem liegt der Takt weit unter der maximalen Frequenz von 2,6 GHz (die lediglich kurz nach dem Start erreicht wird) und bestätigt damit unsere vorherigen Beobachtungen bei den Benchmark-Ergebnissen. Allerdings bleiben die Temperaturen mit rund 65 °C weiterhin im Rahmen, nur zu Beginn des Tests wurden 77 °C erreicht.
Die Situation ist bei GPU-Last ähnlich, nach kurzer Zeit pendelt sich der Takt bei 350 MHz ein. Auch hier wird der maximale Takt von 850 MHz aufgrund der TDP-Beschränkungen nur sehr kurz erreicht. Die Temperaturen liegen erneut im selben Bereich (in diesem Fall 64 °C).
Abschließend simulieren wir noch die kombinierte Auslastung der CPU sowie der GPU. Wie erwartet bricht die Leistung des Gerätes mit einem CPU-Takt von rund 500-600 MHz und einem GPU-Takt von rund 300 MHz drastisch ein. Erneut scheinen die Temperaturen aber keinen Einfluss auf die Leistungsreduzierung zu haben, sie pendeln sich wieder bei etwa 66 °C ein. Hierbei handelt es sich definitiv um Throttling, da der Prozessor in diesem Szenario konstant unter seiner Basisfrequenz von 1.100 MHz liegt.
Lautsprecher
Auch wenn aufmerksame Anwender ein JBL-Audio-Logo entdecken, das die gummierte Basiseinheit ziert, müssen die Lautsprecher des Yoga 3 Pro an der Unterseite trotzdem mit dem äußerst dünnen Gehäuse zurechtkommen, was einen adäquaten Sound erschwert. Glücklicherweise werden die Grundanforderungen abgedeckt: laut genug für den normalen Gebrauch und ausreichend klar, allerdings ist der Bass natürlich sehr eingeschränkt.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Wegen des energiesparenden SoCs erhoffen wir uns bessere Verbrauchswerte und damit hoffentlich auch längere Akkulaufzeiten.
Unsere Verbrauchsmessungen zeigen einen Idle-Verbrauch von 8,9 Watt und maximal 10,7 Watt. Die Werte liegen sogar etwas über dem Yoga 2 13, der Unterschied könnte aber mit dem deutlich geringer auflösenden (und zudem Pentile-) LCD-Panel (1080p) erklärt werden. Trotzdem hätten wir uns einen größeren Effekt der neuen Broadwell-Y-Chips im Leerlauf erhofft. Positiv ist der geringere minimale Idle-Verbrauch (minimale Helligkeit, Kommunikationsmodule aus) von 3,7 Watt gegenüber 5,1 Watt, der sich im Reader's Test bemerkbar machen sollte.
Last ist ein ganz anderes Thema. Hier können wir maximal 22 Watt während des 3DMark 06 messen, und bei der maximalen Auslastung liegt der Verbrauch aufgrund des Throttling sogar nur bei 19,5 Watt. Das ist beinahe eine Halbierung im Vergleich zum Yoga 2 13, welches unter Last 35,9 Watt (maximal 42,3 Watt) verbrauchte. Hier merkt man die 15-Watt-CPU des Yoga 2 13 gegenüber der TDP von 4,5 Watt beim Yoga 3 Pro. Unsere Ergebnisse beinhalten außerdem den vermutlich höheren Verbrauch des höher aufgelösten Bildschirms in unserem Testgerät.
Aus / Standby | 0.2 / 0.3 Watt |
Idle | 3.7 / 8.9 / 10.7 Watt |
Last |
22 / 19.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Extech Power Analyzer 380803 |
Akkulaufzeit
Im Gegensatz zu den Verbesserungen bei der Effizienz wurde die Akkukapazität um 19 % reduziert und liegt jetzt nur noch bei 44 Wh (5.900 mAh) anstatt 54 Wh. Was bedeutet das für die Akkulaufzeiten?
Glücklicherweise kann das Yoga 3 Pro die Laufzeiten verbessern, allerdings sind die Ergebnisse keineswegs beeindruckend. Während das Yoga 2 13 im WLAN-Test gerade mal 5 Stunden und 2 Minuten schaffte, erreicht das Yoga 3 Pro bessere 6 Stunden und 19 Minuten (Verbesserung um 20 %). Auch das Ergebnis des Yoga 2 Pro (5:35 Stunden), welches deutlich unterhalb von vielen modernen Ultrabooks liegt, wird übertroffen. Leider können es die längeren Laufzeiten immer noch nicht mit den besten Ultrabooks aufnehmen: Das MacBook Air 13 schafft 8:35 Stunden im selben Test, und das Dell XPS 13-9333 7:45 Stunden.
Die Akkulaufzeit unter Last liegt mit 2:35 Stunden, wie es aufgrund der Verbrauchswerte zu erahnen war, deutlich über dem Vorgänger, allerdings ist die Leistung auch eingeschränkt. Abschließend errechnet der Reader's Test (maximale Akkulaufzeit) ein Ergebnis von 10 Stunden und 35 Minuten, was den geringen Verbrauchswerten entspricht.
Fazit
Broadwells erster Auftritt hat uns nicht gerade umgehauen. Die wichtigsten Vorteile liegen bei einem größeren Taktspielraum und dem geringeren Verbrauch unter Last. Trotzdem ermöglichen diese Effizienzverbesserungen Geräte wie das Yoga 3 Pro mit einer bemerkenswerten Gehäusekonstruktion, die zugleich unglaublich leicht und unglaublich dünn ist, ohne aber in den Leistungsbereich von Tablets abzufallen. Ein weiterer Grund für diesen Durchbruch bei der Mobilität ist das neuartige Watchband-Gelenk sowie eine winzige und unauffällige Kühllösung, bei dem die Lufteinlässe und -auslässe direkt in das Gelenk integriert wurden – und all das in dem kleinen Bereich oberhalb der Tastatur.
Unter diesen Voraussetzungen ist es erstaunlich, dass das Gerät im Betrieb so kühl bleibt, allerdings muss man dafür auch erhebliche Leistungseinschränkungen unter Last in Kauf nehmen. Auch wenn man vermuten könnte, dass die engen Verbrauchsgrenzen sowie die verbesserte Effizienz der Broadwell Chips zu längeren Akkulaufzeiten führt, sind die Verbesserungen in diesem Bereich aufgrund der kleineren Akkukapazität von 44 Wh (reduziert von 54 Wh beim Yoga 2 Pro) tatsächlich nur marginal, dafür lässt sich aber solch ein dünnes und leichtes Gerät realisieren.
Unsere synthetischen Benchmarks und Stresstests zeigen, dass sich die Prozessorleistung des Yoga 3 Pro im Vergleich zur ohnehin schon nur durchschnittlichen Leistung des Vorgängers etwas verschlechtert hat – aber glücklicherweise zeigt das keine großen Auswirkungen auf den alltäglichen Betrieb. Unsere allgemeinen Systemtests bescheinigen dem Gerät sogar eine ziemlich gute Leistung, so dass der Anwender im Alltag verzögerungsfrei arbeiten kann. Uns selbst ist die geringe Benchmark-Leistung während unseres Tests nie negativ aufgefallen, was auch an der guten SSD sowie genügend Arbeitsspeicher (8 GB) liegt, und die CPU ist zu 95 % der Zeit ausreichend. Sicherlich ist die zusätzliche Leistung bei kurzen Aufgaben schön (z. B. bei der Bearbeitung eines kurzen Videos oder bei einem kurzen Spiel), aber darum geht es beim Yoga 3 Pro nicht.
Allerdings gibt es andere Dinge, die wir gerne ändern würden. Sechs Stunden Akkulaufzeit unter realistischen Bedingungen sind akzeptabel, aber das Ergebnis liegt mindestens 25 % unter möglichen Alternativen in dieser Geräteklasse. Der Bildschirmdeckel lässt sich selbst mit zwei Händen nur schwer öffnen, und dann wäre da noch der Bildschirm selbst: Das hochauflösende QHD+-Panel bietet kräftige Farben und viel Platz zum Arbeiten, aber Helligkeit und Kontrast sind verbesserungswürdig. Zudem produziert das günstige Pentile-Display ausgefranste Kanten und eine fleckige Farbdarstellung, die man bei einem Gerät für 1.300 US-Dollar einfach nicht erwartet.
Damit sind wir auch beim letzten großen Kritikpunkt angekommen: dem Preis. Obwohl sich das Yoga 3 Pro wie ein Premium-Gerät anfühlt und auch so aussieht, suggerieren die Einschränkungen bei der Akkulaufzeit und der Display-Technologie einen geringeren Preis. Allerdings gibt es (zurzeit) auch keinen wirklichen direkten Konkurrenten, da sowohl die Dimensionen als auch das Gewicht deutlich unter vergleichbaren Rivalen liegen. Verzeiht man diese Probleme, dann ist das Yoga 3 Pro ein Gerät, bei dem die tägliche Nutzung im Vordergrund steht. Wer also auf der Suche nach einem Convertible ist, sollte sich das Yoga 3 Pro auf jeden Fall genauer ansehen.