Test Microsoft Surface Pro 3 Tablet
Unser Test des Surface Pro 2 ist erst acht Monate her, und wir lobten es für viele Stärken: Vielseitigkeit, Leistung, Bildschirm, Verarbeitung und den mitgelieferten Stift, um einige zu nennen. Wir fanden jedoch auch einige Knackpunkte. Die wichtigsten davon: schweres Gewicht, unangenehme Hitze unter Last und der Preis (vor allem mit Zubehör). Die Type-Cover-Tastatur mit ihrem beschränkten Feedback und Tastenhub lernten wir auch nie lieben. Schlussendlich gab es bis jetzt auch noch kein Surface, das sich ausgezeichnet für Nutzung auf dem Schoß geeignet hätte - wohl eine wichtige Eigenschaft für alle Geräte, die einen Laptop ersetzen möchten.
Angesichts dessen fragen wir uns: Was würde das Surface perfekt machen? Bessere Leistung ist immer eine wertvolle Angelegenheit, doch Microsofts raffiniert gestaltete Tablets konnten hier schon immer mit ihren Ultrabook-Kollegen mithalten. Es wäre daher möglicherweise nützlicher, bei den größten Mängeln der Vorgänger anzusetzen, nämlich Portabilität und Benutzerfreundlichkeit (ungeachtet des Preises). Dementsprechend reagiert das Surface Pro 3 mit mehr als 10 % leichterem Gewicht, einem in der Diagonale 1,4 Zoll größeren Bildschirm (mit 33 % höherer Auflösung und 3:2-Seitenverhältnis) und vollständig neu gestalteter Ergonomie. Zudem verspricht es trotz unverändertem Chipset und Konfiguration eine bessere Akkulaufzeit. Klingt zu gut, um wahr zu sein?
Um festzustellen, ob das der Fall ist, haben wir uns ein Testgerät mit Core i5-4300U ULV CPU, 4-GB-Dual-Channel-RAM und einer 128-GB-SSD verschafft. Diese Konfiguration ist derzeit im Einzelhandel zu einem UVP von 999 US-Dollar erhältlich. Wir werden auch das Type Cover (130 US-Dollar) testen, da es ein Muss-Zubehör für ein Gerät ist, das behauptet, ein Laptop-Ersatz zu sein (obwohl es nicht zum Lieferumfang gehört).
Gehäuse
Reizvoll. Imposant. Professionell. Egal wie man es beschreibt, das Surface Pro 3 trifft zweifelsohne eine Aussage. Obwohl Microsoft das VaporMg Markenzeichen weggelassen hat, weist es immer noch das gleiche robuste Magnesium-Gehäuse wie sein Vorgänger auf. Anzeichen von Verwindungen findet man daher nirgends. Mit 810 Gramm (SP2: 915 Gramm) ist es schwer genug, um sich von Anfang an hochwertig anzufühlen, wenn man es in der Hand hält. Zudem ist die Verarbeitung absolut makellos. Es ist eines der bemerkenswertesten Geräte seiner Klasse vom subtil eingefügten Lüftergrill entlang des Geräteumfangs bis zu den präzis eingemeißelten Schnittstellen und Tasten.
Obwohl es definitiv portabler als das Surface Pro 2 ist, könnten die Abmessungen anfangs überraschen. Während das SP2 über einen 10,6-Zoll-Bilschirm verfügt, hat das SP3 tatsächlich einen größeren 12-Zoll-3:2-Bildschirm. Das bedeutet auch ein größeres Gehäuse, jedoch nur in puncto Oberfläche. Das SP3 erhöht die HxW-Dimensionen auf 292,1 x 201,5 mm (SP2: 275 x 173 mm), doch die Bauhöhe wurde auf nur 9,1 mm (SP2: 14 mm) wesentlich verkleinert (um 35 %). Insgesamt ergibt sich damit trotz größerem Bildschirm 19,5% weniger Volumen. Microsoft streicht diese Errungenschaft heraus, indem es das Tablet "das dünnste Core Produkt aller Zeiten" nennt. Beeindruckend.
Das Gehäuse wurde für die neuen Dimensionen vollständig neu gestaltet. Der erste wesentliche Unterschied ist, dass die schwarze Metall-Farbe durch eine silbergraue ersetzt wurde, die dem iPad mehr ähnelt. Zudem wird uns ein neues Klappständer-Design aufgetischt, welches bei Weitem vielfältiger ist als zuvor. Während die Klappständer des Surface Pro und SP2 nur ein paar unterschiedliche Positionen unterstützten, sind beim Surface Pro 3 beliebige Winkel von ungefähr 35 bis zirka 145 Grad möglich. Dies wird durch einen extrem stabilen Satz von Scharnieren erreicht, der - unserer ersten Einschätzung nach - sogar fast zu steif ist, obwohl das Gerät nicht dafür gedacht ist, soweit geöffnet zu werden. Doch dies ist Absicht, und der Klappständer wirkt genauso langlebig wie das übrige Gerät. Ein schmaler Streifen aus verstärktem Metall dehnt sich über die Basis des Klappständers und hinunter zu seinen beiden Enden aus und verbessert Stabilität und Schutz der Metallkante. Gut positionierte Magneten halten den Ständer im geschlossenen Zustand sicher am Platz. Alles erinnert an das sorgfältige Engineering, das dieses beeindruckende Stückchen moderner Technologie hervorgebracht hat.
Wenn etwas unter dem Druck der Ultrabook-Bewegung leidet, so ist das Wartbarkeit. Das Surface Pro 3 hat hier keinen Fortschritt gemacht (oder auch nur versucht zu machen). Reparieren und Aufrüsten sind genauso undenkbar wie beim Vorgänger. Tatsächlich wurde es diesbezüglich durch iFixit.com mit versteinernden 1/10 bewertet (gleich wie das SP2), deren Techniker schaffte es sogar, das Gerät beim Öffnen zu beschädigen.
Und das Gesamtkonzept leidet unter weiteren Einschränkungen des Designs: Schoßeinsatz. Der zuvor erwähnte Metallstreifen funktioniert gut, wenn das Tablet auf einer flachen Oberfläche positioniert wird. Dagegen bohrt er sich auf dem Schoß nur in Ihre Beine. Ein weiteres Öffnen des Klappständers behebt dieses Problem nicht. Dafür wird der Winkel dabei für typische Verwendung schnell unpraktisch. Wir nehmen einmal an, das man nicht alles haben kann.
Ausstattung
Seit dem Surface Pro 2 hat sich bei den Schnittstellen nicht viel verändert. Abgesehen davon, dass der Kensington-Lock-Slot fehlt, wurden Ports nur verschoben. Der USB-3.0-Port wurde auf die gegenüberliegende Seite des Gehäuses neben den Mini-DisplayPort (in ausreichendem Abstand) verlegt, und der micro-SDXC-Slot versteckt sich unter dem Klappständer. Diese Lage mag sogar besser sein, da Karten, die eingeschoben bleiben, besser geschützt werden. Obwohl das Surface Pro 3 dafür ausgelegt ist, mit dem neuen Zubehör optimal zu arbeiten (eindeutig, da sich die Abmessungen verändert haben), hat sich der Docking-Port nicht verändert - daher funktioniert auch Ihr altes Type Cover noch!
Nebenbei bemerkt testeten wir externe USB-3.0-Speichergeräte am Surface Pro 3 und stellten fest, dass es ausreichend Strom liefert, um portable Festplatten zu betreiben und dass die USB-3.0-Geschwindigkeit dem Standard entspricht.
Kommunikation
Das Surface Pro 3 verfügt über einen Marvell AVASTAR Wireless-AC 2x2 Network Controller mit integriertem Bluetooth 4.0 + HS. Es gibt viele Berichte über Probleme mit diesem Adapter, die wir bei unserem Testgerät glücklicherweise nicht beobachten konnten. Wir testeten die Verbindungsgeschwindigkeit (angezeigt vom Betriebssystem) und die tatsächliche Leistung sowie die Zuverlässigkeit an verschiedenen Stellen unseres Labors mit unterschiedlichen Abständen von einem ASUS RT-AC68U-Router sowie einem TP-Link-Modell, das unter OpenWRT läuft. Ein Dell Latitude mit Intel Dual Band Wireless-AC 7260 diente uns als Vergleichsbasis. Erfreulicherweise erreichten beide Geräte ähnliche Verbindungsgeschwindigkeiten (sowohl angezeigt als auch tatsächlich) an allen Stellen, und Zuverlässigkeit war nie ein Problem. Letzteres gilt auch für Wiederaufnahme aus dem Sleep-Modus, womit viele Nutzer Probleme hatten.
Unsere positive Erfahrung kann daraus resultieren, dass unser Surface mit jüngerer System-Firmware und neueren Treibern ausgeliefert wurde als zuvor verfügbar waren. Doch das können wir nicht mit Sicherheit sagen. Aber wir können Sie über die Treiber-Version unseres Moduls informieren: 15.68.3044.85.
Obwohl es den einzigen verfügbaren USB-Port belegt, verkauft Microsoft eine neue Version des Surface Ethernet Adapters (40 US-Dollar), der Verbindungsgeschwindigkeiten von bis zu 1 Gbps erreichen kann ... Wenn man sich allerdings etwas umsieht, entdeckt man auch andere hochbewertete Optionen zu niedrigerem Preis.
Das Surface Pro 3 ist mit zwei Kameras ausgestattet. Beide haben eine Auflösung von 5 MP, eine davon befindet sich vorne, die andere hinten. Verglichen mit den 720p-Kameras des Vorgängers sind sie überlegen, doch sie sind immer noch weit von der Kameraqualität des iPad Airs oder von vielen anderen Handys entfernt. Wir verglichen die Fotos vom SP3 mit einer hochwertigeren Kompaktkamera (Olympus XZ-1) und stellten außer den offensichtlichen Unterschieden in der Auflösung (10 MP vs. 5 MP in diesem Fall) auch ausgewaschene Farben und ziemlich schwere Farbabweichungen in den äußerst rechten 25 % des Bildes fest. Die folgenden Vergleichsbilder zeigen unsere Ergebnisse.
Zubehör und Garantie
Zusätzlich zu 12 Monaten beschränkter Hardware-Garantie mit 90 Tagen technischem Support wird das Surface Pro 3 mit einem 36-W-Stromadapter und dem Surface Pen ausgeliefert.
Der 36-W-Stromadapter ist verglichen mit den meisten anderen Convertibles und Ultrabooks kompakt. Er wiegt nur 204 Gramm, doch das sind 25 % des Gewichts des Tablets alleine (und 20 % des gesamt zu transportierenden Gewichts ohne Type Cover). Es ist durchdacht, dass es auch einen USB-Ladeport in voller Größe zum Aufladen anderer Geräte gibt!
Surface Pen (50 US-Dollar, mitgeliefert)
Der mitgelieferte Surface Pen ist eine (in Zusammenarbeit mit N-trig) neu überarbeitete Version. Dank Wacom-Digitizer-Kompatibilität ist er aktiv angetrieben (wegen der Verringerung der Bauhöhe). Daher benötigt er Batterien (eine AAAA Batterie, um genau zu sein, die auch mitgeliefert wird). Im oberen Teil des Stifts befinden sich zudem zwei 319 Knopfzellenbatterien, die die Tasten getrennt mit Strom versorgen. Anders gesagt: Der Stift funktioniert ohne diese Knopfzellenbatterien, die Tasten jedoch nicht.
Wie man im Bild oben sieht, gibt es insgesamt drei Tasten. Die Rechts-Klick- und die Lösch-Taste befinden sich nahe der Spitze des Stifts und sind dort leicht mit dem Zeigefinger erreichbar. Die "Top-Taste" befindet sich zuoberst. Diese dritte Taste ist jedoch besonders nützlich: Wird sie nur einmal gedrückt, weckt sie das Gerät und startet direkt OneNote; wird sie doppelt gedrückt, sendet sie einen Screenshot an OneNote. Es ist eine großartige Ergänzung, die Notizen nehmen mit dem Surface Pro 3 so leicht macht wie noch nie.
Die neue N-trig-Technologie funktionierte trotz Bedenken ganz gut in unseres Tests. Der passive Digitizer-Vorgänger auf Wacom Basis unterstützte beispielsweise 1024 Stufen Druckempfindlichkeit, während der neue N-trig Surface Pen nur 256 unterstützt. In der Praxis kann jedoch kein Unterschied festgestellt werden. Insgesamt wirkt Zeichnen am Bildschirm sogar natürlicher, besonders weil der Wacom Layer fehlt, wodurch das LCD-Panel näher zur Spitze des Surface Pens kommt. Gleichermaßen tragen die viel bessere Form und Ergonomie des neuen Stift-Designs dazu bei. Zudem unterstützt der Stift immer noch schwebende Nutzung, obwohl dabei die Cursor-Position verglichen mit physikalischer Berührung des Bildschirms zum Zeichnen etwas verzögert ermittelt wird. Letzteres erfolgt ohne wesentlicher Verzögerung und fühlt sich besser an als zuvor am Surface Pro 2.
Surface Pro 3 Type Cover (130 US-Dollar, separat erhältlich)
Abgesehen davon, dass es unter vollwertigem Windows 8.1 64-bit läuft, ist der größte Vorteil des Surface Pro 3 im Gegensatz zu anderen vergleichbaren Tablets die nahtlose Kombination mit dem unverzichtbaren Type Cover. Das Problem liegt darin, dass Microsoft die Tatsache ignoriert hat, dass dieses Zubehör eine kritische Komponente beim Verkauf des Surface Pro 3 ist.
Obwohl das Testgerät bereits stolze 999 US-Dollar kostet, gehört das Type Cover nicht zum Lieferumfang. Ohne dieses ist das Surface Pro 3 im Wesentlichen ein 12-Zoll-Tablet mit Windows 8.1 und wenigen offensichtlichen Vorteilen gegenüber ähnlich ausgestatteten Konkurrenten. Der Kauf eines Type Covers kostet weitere 130 US-Dollar. Für sich klingt das schon stolz genug. Zudem erhöhen sich die Gesamtausgaben auf schwer verdauliche 1.130 US-Dollar UVP. In Anbetracht seiner Wichtigkeit steigt damit sogar die billigste Surface-Pro-3-Konfiguration auf etwa 930 US-Dollar.
Nebenbei bemerkt wiegt das Type Cover 298 g und ist damit 43 g schwerer als die Version des SP2. Das ergibt ein Gesamtgewicht des SP3 mit montiertem Type Cover von 1,108 kg (vs. 1,170 kg beim SP2 - nur 62 g weniger). Mit Stromadapter summiert sich das auf ein Gesamttransportgewicht von 1,312 kg für das SP3 versus 1,42 kg für das SP2 - in anderen Worten: ein Unterschied von 108 g.
Eingabegeräte
Tastatur
Kehren wir noch einmal zu dem Anspruch zurück, ein Notebook zu ersetzen: Wir würden uns freuen, wenn wir dem SP3 in diesem Punkt auch umfassende Anerkennung zollen könnten. Doch trotz aller Vorzüge und Design-Verbesserungen, die das Type Cover mit sich bringt, unterstreicht es nur die Probleme, die solche, eher an Tablets angelehnte Convertibles haben, ehrwürdige Notebooks zu ersetzen. Es ist richtig, dass das Type Cover bei den größten Defiziten anderer Tablet-Tastaturen ansetzt: Es ist leicht und portabel, funktioniert auch als Gehäuse, hat physikalische Tasten und eine Hintergrundbeleuchtung und kann extrem leicht verbunden und entfernt werden. Die neueste Version des Type Covers kann sogar magnetisch geneigt werden (optional), um angenehmeres Tippen auf der Tastatur zu ermöglichen. Zweifelsohne handelt es sich um das beste Surface Pro Type Cover bis jetzt, und es ist schwer vorstellbar, wie es in Anbetracht der Beschränkungen durch die Integration ins Gehäuse weiter verbessert werden könnte.
Doch trotz all dieser positiven Aspekte kann es immer noch nicht mit einer richtigen Tastatur mithalten. Die Tastatur hat eine Größe von 90 % der Vollgröße, wofür erfreulicherweise nur die äußerst rechten und linken Tasten beschnitten wurden. Das ist eine Abweichung, die kaum einen Einfluss auf Genauigkeit und Komfort hat. Allerdings wirkt sich der Mangel an Kontur aus. Die Tasten sind abgesehen von erhöhten Markierungen an den Home-Tasten vollständig flach. Zudem lässt das Design sehr wenig Platz zwischen den Tasten, was (zumindest anfangs) zu mehr Tippfehlern führt. Der Tastenhub ist ebenso (vorhersehbar) ziemlich kurz, obwohl sowohl Feedback als auch Betätigungskraft angenehm sind. Die Pfeiltasten sind suboptimal umgesetzt: Es fehlen jegliche körperliche Anzeichen, mit welchen sie haptisch leichter unterscheidbar wären, und die halbhohen Auf-/Ab-Tasten sind problematisch zu bedienen.
Die letzte Beschwerde mag nichtig erscheinen, doch sie ist eigentlich ziemlich wichtig: Die Tastatur ist laut, besonders wenn sie magnetisch geneigt wird. Jeder Tastenanschlag erzeugt sogar bei leichtem Tippen ein hohles Klack-Geräusch. Das Problem ist weniger offensichtlich, wenn das Cover flach auf der Oberfläche aufliegt. Dennoch ist es fast doppelt so laut wie das normale Tippgeräusch einer herkömmlichen Notebook-Tastatur. In leiser Atmosphäre, etwa während Meetings oder in Klassen, könnte dies ein echtes Problem darstellen.
Touchpad
Das Clickpad des Surface Pro 3 mag klein sein, doch es ist wirklich brauchbar. Da das Tablet in vertikaler Richtung größer ist als sein Vorgänger, gibt es sehr viel mehr Platz für ein respektables Touchpad. Es stimmt, dass der hochauflösende Bildschirm es schwieriger macht, den Mauszeiger über den gesamten Bildschirm zu bewegen. Die Größe des Touchpads erwies sich dennoch nur selten als großer Flaschenhals. Seine Oberfläche ist indes glatt und gleitfreudig, und die integrierten Tasten funktionieren viel besser als bei vielen anderen Clickpads. Gesten waren auch kein Problem. Insgesamt ist es wirklich gut gemacht.
Touchscreen
Mit der Leistung des 10-Punkt-Multitouch-Bildschirms haben wir uns bereits im Abschnitt Surface Pen beschäftigt. Um die Gesamtbewertung zusammenzufassen: Er entspricht den Erwartungen an moderne Touchscreens. Die glänzende Oberfläche ist für Eingaben angenehm, Gesten werden wie vorgesehen interpretiert. Ebenso funktioniert die 10-Finger-Eingabe problemlos.
Display
Das Surface Pro 3 verfügt über einen glänzenden 12-Zoll-IPS-Bildschirm mit 2160 x 1440 Auflösung. Das ergibt 203,53 ppi (das ist niedriger als die 207,82 ppi des Surface Pro und Surface Pro 2). Die Pixeldichte ist mehr als ausreichend für scharfe, nahtlose Bilder. Wie immer gibt es Probleme mit der DPI-Skalierung des Windows Desktops (immer noch ein gelegentliches Problem - die standardmäßige Einstellung ist 150 % beim SP3), doch großteils ist der Bildschirm ziemlich brauchbar. Abgesehen davon, dass Windows 8 mit diesem Problem schrittweise besser umgeht, wurden nicht alle Anwendungen - speziell ältere - so geschrieben, dass sie solch extreme Auflösungen richtig interpretieren. Dass das SP3 die ppi nicht weiter nach oben treibt (mit bestenfalls marginalem Nutzen), ist wahrscheinlich eine kluge Entscheidung.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 355.3 cd/m²
Kontrast: 1077:1 (Schwarzwert: 0.33 cd/m²)
ΔE Color 4.72 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 6.53 | 0.5-98 Ø5.2
59.37% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
65.6% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
88.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
63.6% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.17
Zudem verwendet der Bildschirm statt dem üblichen 16:9 (SP und SP2) ein 3:2-Seitenverhältnis. Letzteres bringt nicht nur eine größere vertikale Ausdehnung (1.440 versus 1.080 Pixel ist 25 % mehr), sondern ist auch rotationsfreundlicher. Im Allgemeinen ist der Bildschirm angenehm. Die Pixel-Geometrie ist ausgeglichen (keine PenTile Effekte), und die Farbdarstellung ist recht gut. Unsere formalen Messungen waren ebenso großteils positiv: Die Durchschnittshelligkeit beträgt 338 cd/m², und die Ausleuchtung ist mit 91 % ausgezeichnet. Wir werden diesen Bericht bald mit Details zu Kontrast und Schwarzwert aktualisieren.
Die Farbabdeckung von 79 % von sRGB ist ziemlich gut, besonders wenn man berücksichtigt, dass die des Surface Pro 2 nur bei 59 % liegt. Da Microsoft hofft, dass das Tablet in Kunst und Photographie eingesetzt wird, wäre es schön, wenn der Farbumfang näher bei 100 % läge.
CalMAN 5 zeigt ein Gesamt-Gamma von 2,17 (ideal: 2,2) und einen erfreulichen CCT-Durchschnitt von 6707 (ideal: 6500). Indes liegen die Grauwerte und die ColorChecker-DeltaE-Werte von 6,53 beziehungsweise 4,72 (ideal: 0) etwas weiter von der Marke weg, als wir es uns gewünscht hätten, doch daran sind hauptsächlich Orange, Gelborange und Pfirsich schuld.
Dank vergleichsweise großer Helligkeit erreicht das Surface Pro auch im Freien eine akzeptable Lesbarkeit. Dennoch verursacht direktes Sonnenlicht gemeinsam mit dem glänzenden Bildschirm und vorhandenen Fingerabdrücken die erwarteten Probleme. Die Blickwinkelstabilität ist typisch IPS und kann nicht beanstandet werden.
Leistung
Das Surface Pro 3 ist deutlich größer als viele moderne Tablets (z. B. auch 75 % schwerer als das iPad Air). Doch jegliche Vergleiche seiner Leistung mit seinen iOS- oder Android-Tablet-Gegenstücken rechtfertigen den Größenunterschied. Das Herzstück sind Intel-Core-CPUs aus der Haswell Produktlinie, die die ARM-Lösungen der Niedrig-Volt-Konkurrenten deutlich übertreffen. Das ist auch der Hauptgrund, warum Microsoft das Gerät so selbstbewusst als Notebook-Ersatz vermarktet. Sogar das schwächste Surface (799 US-Dollar) beherbergt immer noch eine 1,5 GHz Core i3-4020Y CPU, die mit einer TDP von 11,5 Watt viel leistungsfähiger ist als Apples A7 SoC oder etwa der Qualcomm Snapdragon 800. Am anderen Ende kommt eine Core i7-4650U mit einem Turbo-Takt von bis zu 3,3 GHz und deutlich höherer TDP von 15 W zum Einsatz. Die i3-Konfiguration wird nur mit 4 GB RAM angeboten, doch die i5- und i7-Modelle sind mit entweder 4 GB oder 8 GB erhältlich.
Unser Testgerät liegt mit einer Core i5-4300U ULV CPU (1,9–2,9 GHz), mit einer 15-W-TDP und gesunden 4 GB LPDDR3 RAM irgendwo in der Mitte. Diese CPU ist zu Lasten eines höheren Stromverbrauchs (3,5 W höhere TDP) fast doppelt so schnell wie der i3-4020Y. Obwohl wir noch keines i3-Modells habhaft werden konnten, um die Verlängerung der Akkulaufzeiten und Reduktion der Temperaturen zu quantifizieren, können wir mit Sicherheit sagen, dass diese erheblich sind.
Das Surface Pro 3 arbeitet im Akkubetrieb und mit Stromanschluss gleich schnell (5.624 im Akkubetrieb vs. 5.640 am Stromnetz im 3DMark 06). Unser Test mit dem DPC Latency Checker zeigte keine Probleme beim Streaming von Echtzeit-Audio oder -Videos.
Prozessor
Der Core i5-4300U kann seine Taktrate vom Basistakt von 1,9 GHz dank Turbo Boost auf bis zu 2,9 GHz (ein aktiver Kern) oder 2,6 GHz (zwei aktive Kerne) erhöhen, wenn thermischer Spielraum vorhanden ist. Es kann eine Leistung nahe der Ivy Bridge Core i7-3517U erwartet werden. ARM basierte Lösungen in Konkurrenzgeräten liefern nur einen Bruchteil der Leistung des i5. Dafür können sie auch in passiv gekühlten Geräten verbaut werden (während das Surface Pro 3 einen Lüfter benötigt).
Während unserer Fülle an Tests bemerkten wir hinderliche thermische Einschränkungen (mehr davon später), die die Leistung bei lang andauernder Last verringerten. Unter diesen Umständen achteten wir vorsichtig auf irgendwelche Beeinträchtigungen durch Wärme, obwohl es unmöglich (und auch nicht hilfreich) ist, den Einfluss komplett von unserem Tests auszuschließen. Dennoch durfte das Surface Pro 3 immer einige Minuten zwischen den Benchmarks rasten, um sicherzustellen, dass sich die Reihenfolge der Tests nicht nachteilig auf die Konsistenz unserer Ergebnisse auswirkt.
Die Hitze hatte tatsächlich einen Einfluss auf die CPU-Leistung, doch einen geringeren als bei der GPU und stärker in langen Benchmarks (wie zu erwarten, da die Temperatur steigt). Wir vergleichen mit unseren SP2 Ergebnissen, obwohl es mit einer etwas schwächeren CPU als das SP3 (i5-4200U vs. SP3s i5-4300U; 1,6 GHz/2,6 GHz Turbo vs. 1,9 GHz/2,9 GHz Turbo) ausgestattet war. In wPrime 2.0 1024m benötigt das SP3 mit 747 Sekunden also 86 Sekunden länger als das SP2 (661 s), doch im wPrime 2.0 32m (deutlich kürzerer Benchmark) ist es umgekehrt: 19,9 s für das SP3 versus 20,9 s für das SP2.
Der Trend bleibt bei anderen sehr langen Benchmarks erhalten, z. B. 3DMark 11 Physics (SP3: 2.635, SP2: 3.143). Das beste Beispiel ist jedoch wahrscheinlich wegen seiner vielen aufeinanderfolgenden Durchläufe der x264 Test. Wir haben zwar keine Vergleichsdaten vom SP2 von diesem Benchmark, doch der erste Lauf erzeugte ein Ergebnis von 86,82 fps, während die Rate im letzten Lauf auf nur 65,08 fps fiel. Das ist 25 % niedriger. Die Durchschnittsergebnisse aller vier Läufe waren 75,52 fps und 13,47 fps für Pass 1 bzw. 2, also 12 % und 21 % weniger als die 84,73 fps und 16,32 fps des Latitude E7240 mit gleicher CPU.
Positiv ist, dass andere Benchmarks anscheinend weniger stark betroffen sind. Einige Beispiele, die die Sache erhellen: 3DMark 06 CPU (SP3: 3.138, SP2: 3.098), Cinebench R11.5 xCPU (SP3: 2,77, SP2: 2,51) und SuperPi 32m (SP3: 674 s, SP2: 722 s).
Systemleistung
Glücklicherweise haben die Hitzeproblem keinen Einfluss auf die Gesamtanwendungsleistung des Surface Pro 3. Wir ermittelten Werte von 5.066 und 14.221 in PCMark 7 und Vantage (SP2: 4.808 in PCMark 7). Das sind ausgezeichnete Ergebnisse. Unsere Erfahrungen bei allgemeiner Nutzung des Gerätes waren gleichermaßen positiv. Selten traten Ruckler oder Verzögerungen auf, und die Bootzeiten waren so schnell wie von den besten Ultrabooks.
PCMark Vantage Result | 14221 Punkte | |
PCMark 7 Score | 5066 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Das SP3 verdankt seine ausgezeichnete Systemleistung seiner internen SSD - genauer einer Hynix HFS128G3 128 GB SSD, das gleiche Modell wie im SP2. AS SSD zeichnete sequentielle Lese- und Schreibraten von 493,72 MB/s und 303,05 MB/s auf und 4K-64-R/W-Raten von 358,34 MB/s und 215,04 MB/s.
Zu den anderen Speicheroptionen gehören eine 256-GB- und eine 512-GB-SSD und am unteren Ende beim i3-Modell ein winziges 64-GB-Laufwerk. Wie alles andere im SP3 ist auch die SSD nicht austauschbar. Sollte der User zusätzlichen Speicher brauchen, kann eine SDXC-Karte benutzt werden.
GPU-Leistung
Die GPU im Surface Pro 3 hängt von der gewählten Konfiguration ab. Das Core-i3-Modell verfügt etwa über eine Intel HD Graphics 4200, doch die i7-Modelle nutzen eine HD Graphics 5000 mit doppelt so vielen Execution Units und einer um 250 MHz höheren Turbo-Taktrate. Unser Testmodell ist mit einer Intel HD Graphics 4400 mit 20 EUs und einer Taktrate von 200–1.100 MHz (voller Turbo) ausgestattet.
Die thermischen Einschränkungen wirkten sich besonders auf die GPU-Leistung in unseren Benchmarks aus. Wie bei der CPU-Leistung (beide gleichen sich in vieler Hinsicht) ist die Beeinträchtigung umso stärker, je länger und intensiver der Benchmark ist. Im 3DMark 06 ist das Ergebnis von 5.640 Punkten 10% unter jenem des SP2 mit 6.253 Punkten, und der Gesamt-Score von 877 im 3DMark 11 ist 11,5 % unter jenem des SP2 von 991. Der anspruchsvollste Benchmark von allen, 3DMark Fire Strike, liefert ein Ergebnis von nur 493 - ganze 24 % unter dem SP2.
Die Ergebnisse unserer Gaming-Tests litten leider noch mehr. In zwei kürzeren Benchmarks (StarCraft II und BioShock Infinite) würden die Ergebnisse akzeptable Leistung erwarten lassen. Doch wirft man Diablo III ein, welches vor und nach jedem Benchmark-Lauf ständig GPU-Ressourcen fordert (wie im richtigen Spiel), ergibt sich ein bekanntes Bild. Wir zeichneten 41 fps in Diablo III bei niedrigen Einstellungen auf - fast 40 % weniger als beim Surface Pro 2 (!!). Die Quintessenz ist, dass man mit dem SP2 viel besser dran ist als mit dem SP3, wenn man überhaupt plant zu spielen.
3DMark 03 Standard | 11474 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 8651 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 5640 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2566 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 877 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 29229 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 4146 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 483 Punkte | |
Hilfe |
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
StarCraft 2 (2010) | 138 | 27 | 18 | 12 |
Diablo III (2012) | 41 | 24 | 20 | 14 |
BioShock Infinite (2013) | 38.73 | 19.46 | 16.07 | 4.34 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Ist ist kaum zu glauben, doch das Surface Pro 3 ist ein aktiv gekühltes Gerät. Der Lüfter bläst aus dem eleganten Schlitz entlang des gesamten Geräteumfangs, am meisten an der oberen rechten Ecke, wenn der Laptop mit dem Type Cover verbunden ist. Unter Stress wird man es auch bemerken: Im Gegensatz zur Stille während Idle-Zuständen erzeugte Systemlast maximale Geräusch-Messwerte von bis zu 44,4 dB(A). Allerdings war der Medianwert unter Last immer noch nur 31,9 dB(A) - um zu zeigen, wie selten der Maximalwert erreicht wird.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.1 / 30.2 / 30.4 dB(A) |
Last |
| 31.9 / 44.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: BK Precision 732A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Das Surface Pro 3 kann bei leichter Last mit Durchschnittstemperaturen von zirka 34 °C an der Ober- und der Unterseite angenehm verwendet werden. Doch unter Last wird es schnell ungemütlich warm (sogar heiß). Die Durchschnittswerte springen auf 40,2 °C bzw. 41,4 °C oben bzw. unten. Die heißesten Bereich sind nahe der Lüfteröffnung im oberen rechten Quadranten des Gerätes, wenn man gegenübersteht und bei befestigtem Type Cover. Dort wurden Spitzenwerte von 45,2 °C bzw. 46,4 °C oben bzw. unten erreicht.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 45.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.3 °C (von 19.6 bis 55.7 °C für die Klasse Convertible).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 46.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 33.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.2 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 42.4 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.1 °C (-14.3 °C).
Stresstest
Wir von Notebookcheck setzen jedes System Stresstests unter der Verwendung von Prime95 für CPU-Last und FurMark für GPU-Last, gefolgt von beiden gleichzeitig, aus. Im Falle des Surface Pro 3 brachten die Stresstests nützliche Einblicke in die thermischen Beschränkungen, denen wir während vieler unserer Benchmarks begegneten.
Während des CPU-Stresstests trat eigentlich kein signifikantes Throttling auf, aber es war dem System wegen des Entstehens und Fortbestands der Hitze nicht möglich, Vorteile von Turbo-Boost zu nutzen. Die Taktraten setzten sich schnell permanent an der 1,9-GHz-Marke fest, der Basis-Frequenz des i5-4300U.
Unter GPU-Last wiederholten sich diese Symptome ganz gewaltig. Die Taktraten begannen bei 850 MHz (unter der maximalen Turbo-Taktrate von 1.100 MHz) und fielen nach nur wenigen Minuten auf den Bereich von 450–600 MHz.
Selbstverständlich erzeugt kombinierte Last die schwierigsten Umstände. Die GPU stabilisierte sich auf niedrigstem Niveau bei 500 MHz, und die CPU verlangsamte sich auf nur 800 MHz.
Die Ergebnisse weisen alle auf den gleichen Schluss: Das Surface Pro 3 mag nicht die beste Option sein, wenn Sie regelmäßig irgendwelche fordernden Aufgaben ausführen wollen.
Lautsprecher
Die Lautsprecher des Surface Pro 3 sind klar und können für ihre Größe eine ziemlich vernünftige Lautstärke erreichen. Die Dolby-Nachbearbeitung macht hier den Unterschied aus. Obwohl der Klang klar ist, bleibt er immer noch bassarm.
Akkulaufzeit
Ein weiterer Aspekt, in welchem Microsoft mit dem Surface Pro 3 Verbesserungen versprochen hatte, ist die Akkulaufzeit - und sie wurde tatsächlich verbessert. Unter Volllast (Battery Eater Pro Classic Test) hat sich die Akkulaufzeit auf 2:04 h (SP2: 1:42 h) verlängert; sind alle Funkverbindungen ausgeschaltet und ist die Helligkeit minimal (Battery Eater Readers Test), schafft unser SP3 erstaunliche 18:16 h(SP2: 12:04 h).
Beim Web-Surfen mit mittlerer Helligkeit (75 %, ca. 150 cd/m²) erreichte es 8:24 h. Das sind fast zwei Stunden mehr als die 6:27 h des SP2. Auch wenn es nicht mit den meisten Tablets oder einigen hochwertigen Ultrabooks mithalten kann, ist das dennoch ein sehr praktisches Ergebnis, das Nutzung einen ganzen Tag lang ermöglichen sollte.
Akkulaufzeit - WLAN (alt) (nach Ergebnis sortieren) | |
Microsoft Surface Pro 3 | |
Microsoft Surface Pro 2 | |
Microsoft Surface Pro | |
Apple MacBook Air 13 MD761D/B 2014-06 | |
Apple iPad Air 1 2013 | |
Lenovo ThinkPad 10 | |
Dell Venue 11 Pro 5130 | |
Dell XPS 12-9Q33 |
Fazit
Beim dritten Versuch schafft Microsoft endlich eine Balance zwischen Portabilität, Benutzerfreundlichkeit und Leistung, die in Summe ihr bisher vielseitigstes Tablet ergibt und eigentlich das einzige Produkt seiner Art überhaupt. Das Microsoft Surface Pro 3 macht so viel richtig, dass es schwer ist, seine grundlegenden Prinzipien zu kritisieren. Es gehört zu den bestgebauten und attraktivsten Geräten, die wir je getestet haben. Zudem ist es unglaublich portabel für ein Gerät mit vollständigem Windows 8.1 64-bit und liefert eine gute Akkulaufzeit - 30 % länger als das Surface Pro 2 beim Internet-Surfen laut unseren Messungen.
Darüber hinaus verfügt es über einen größeren Bildschirm mit einem 3:2-Seitenverhältnis, einen noch besseren Digitizer-Stift, einen deutlich verbesserten Klappständer, der bei fast allen vernünftigen Winkeln funktioniert, und eine um 35 % geringere Bauhöhe. Alles andere, als es als Wunder modernen Engineerings zu bezeichnen, würde es abwerten.
Doch seine Mission, konventionelle Notebooks zu stürzen, ist gewaltig. Trotz seiner Erfolge ist es doch mit den unvermeidlichen Herausforderungen eines ultra-dünnen Formfaktors und einer höher als üblichen TDP für seine Größe (macht aktives Kühlen notwendig) belastet. Und das führte zu Leistungseinschränkungen unter länger andauernder Last in unseren Benchmarks. Das Fehlen einer integrierten Tastatur bedeutet auch, das die Microsoft Techniker ihren Zauberstab heftiger schwingen mussten, um (irgend)einen Weg zu finden, das Type Cover zu verbessern und gleichzeitig Schoßnutzung angenehmer zu gestalten - wie etablierte Laptops, die es zu ersetzen vorgibt.
Als ein zum Tablet tendierendes Convertible ist es ein großer Erfolg. Doch als Laptop oder Tablet alleine ist es immer noch mit Kompromissen behaftet. Seine CPU- und GPU-Leistung kann nicht ganz mit etwas größeren Ultrabooks mithalten (wie dem Asus Zenbook UX32LN-R4029H oder dem HP EliteBook Folio 1040 G1), und seine Tastatur ist immer noch offensichtlich minderwertig. Es fehlt ihm auch die Schnittstellenausstattung dieser Geräte, und es ist buchstäblich nicht möglich, es zu reparieren, warten oder aufzurüsten.
Verglichen mit modernen Tablets ist es indes schwerer, größer und muss schneller wieder geladen werden. Unter mäßiger Last wird es zudem ziemlich heiß, obwohl es weit entfernt von lautlos ist. Kurzum: Kompromisse sind design-inhärent. Angehende Anwender müssen dies akzeptieren, um vollständig genießen zu können, was das SP3 bietet.
Die letzte große Hürde ist der Preis. Das Surface Pro 3 ist so positioniert, dass die billigste Konfiguration inklusive dem notwendigen Type Cover immer noch 930 US-Dollar kostet. Unser Testgerät hat einen Preis von 1.130 US-Dollar - also weit mehr als hochwertige Tablets wie das iPad Air (UVP: 799 US-Dollar) und vergleichbar mit einigen wahrhaft großartigen Convertibles wie das Dell XPS 12-9Q33 (UVP: 1.199 US-Dollar).
Kann das Tablet Ihren Laptop ersetzen? Ja, vielleicht, doch es trifft es sicherlich genauer, das Surface Pro 3 als das Tablet zu bezeichnen, das Ihr Tablet ersetzen kann. Unter den richtigen Umständen könnte dieses Ding ein Tablet-Mörder sein. Es schlägt einen seltsamen Mittelweg zwischen Tablet und Notebook ein - einen, der von Künstlern, Verkaufsprofis, Pädagogen und allen, die daran interessiert sind, für einen äußerst portablen, völlig einzigartigen Hybriden, der gleichermaßen attraktiv wie erstaunlich ist, Kompromisse in jeder Rubrik hinzunehmen. Doch wir glauben, dass der Laptop für alle anderen noch etwas unfertig ist.