Test Lenovo Thinkpad R61 Notebook
Thinkpad im Kunststoff Outfit. Sollten Sie mit den Thinkpads von Lenovo liebäugeln und mit dem teils stolzen Preis der Geräte jedoch nicht ganz so glücklich sein, dann wäre möglicherweise die Thinkpad R-Serie eine mögliche Alternative für Sie. Die Geräte bieten die bekannten Thinkpad Qualitäten, anstatt der Magnesium Chassis wird jedoch ein Kunststoff Gehäuse verwendet, welches zwar etwas dicker ausfällt, hinsichtlich Robustheit der T-Serie kaum nachsteht.
Beurteilt man das Thinkpad R61 rein nach der Gestaltung und der Farbgebung, so ist auf den ersten Blick kaum ein Unterschied zur T-Serie festzustellen. Das R61 zeigt den bekannten Thinkpad "Gothik-Look", also schwarz soweit das Auge reicht. Der rote Trackpoint inmitten der Tastatur schreit dadurch förmlich nach seiner Verwendung...
Beim Hantieren mit dem Gerät wird dann erst das Kunststoff Chassis offenbar und auch bezüglich ihrer Haptik deutlich als solches identifizierbar. Von einem möglicherweise billigen oder gar minderwertigen Gefühl kann aber keine Rede sein. Die leicht aufgeraute Oberfläche fühlt sich samtig weich an und steht dem Magnesiumgehäuse der T-Serie in dieser Beziehung um nichts nach.
Ähnliches gilt auch für die Robustheit des Gehäuses. Die Baseunit ist zwar deutlich dicker ausgefallen als etwa beim T61, die Verwindungssteifigkeit und Druckresistenz des Chassis fällt jedoch überzeugend aus. Abgesehen von der Thinkpad typischen Schwachstelle im Bereich des optischen Laufwerkes, zeigt das Gehäuse kaum Verformungen unter Druckeinwirkung.
Das Display weist, wie auch die Lenovo Markenkollegen, ein etwas stärker ausgeformtes Muscheldesign auf, das besonders im geschlossenen Zustand ein deutliches Plus an Robustheit bietet und Schmutzpartikel von der Displayoberfläche fernhält.
Die wuchtigen Scharniere sehen nicht nur aus wie wenn sie aus Metall gefertigt wären, sie sind es tatsächlich. Das kantige Design wurde mittlerweile schon seit einigen Generationen übernommen und ist nach wie vor ein Indikator für langjährige Funktionstüchtigkeit. Auch der Doppelhakenverschluss mit weit auseinander liegenden Sicherungshaken leistet einen guten Dienst.
Die Anschlüsse des R61 befinden sich, fast ident zum T61, an der linken und rechten Gehäusekante. Positiv fällt dabei jedoch auf, dass sowohl die Audio Ports, als auch der Firewire Port an der linken Seite platziert wurden und die Vorderseite, abgesehen von einem Cardreader, frei von Anschlüssen bleibt. Wie auch bei den anderen Geräten der Thinkpad Serie bietet ein Docking Port an der Unterseite des Gerätes die Möglichkeit das Notebook über eine Docking Station mit weiteren Anschlussoptionen auszustatten.
Das Lenovo Thinkpad R61 dürfte dem Aussehen und dem Schreibgefühl nach über dieselben Eingabegeräte verfügen wie etwa das T61. Was das heißt, liegt auf der Hand: Tastatur und Mausersatz vom Feinsten.
Dazu trägt zum Beispiel das übersichtliche und gut strukturierte Layout der Tasten bei. Unter Umständen etwas gewöhnungsbedürftig ist die FN Taste am linken unteren Rand der Tastatur. Die Tastengröße fällt ausnahmslos positiv auf.
Auch beim Tippgefühl wird man nicht enttäuscht. Das Arbeiten auf der Tastatur kann als weich, mit deutlichem Druckpunkt und gutem Hubweg, beschrieben werden. Auch die Geräuschkulisse fällt angenehm leise aus.
Die gewohnte erstklassige Qualität bieten auch die zwei angebotenen Mausersatzsysteme, also Touchpad und Trackpoint. Dabei fallen vor allem die zugehörigen Tasten sehr positiv auf, da diese über einen angenehmen Hubweg und ein weiches Druckgefühl verfügen.
Weiters findet man oberhalb der Tastatur einige Zusatztasten, mit denen die Lautstärke der Soundausgabe geregelt werden kann. Mit von der Partie ist auch die blaue Thinkvantage Taste mit der ein Tool zum Vornehmen diverser Einstellungen und eine Reihe weiterer Anwendungen aufgerufen werden kann.
Auch im Lenovo Thinkpad R61 wird eine ganze Reihe von Displayvarianten angeboten. Die möglichen Auflösungen reichen dabei von 14" Widescreenvarianten ( WXGA, WXGA+) über 15" Panels im 4:3 Format (XGA und XGA+) bis hin zu 15.4 Zoll Widescreen Displays in den Auflösungen 1280x800 und 1680x1050 Pixel.
In unserem Testsample war, mit dem 15.4" 1680x1050 Pixel WSXGA+ Panel, ein Display mit besonders guter Übersicht verbaut. Insbesondere unter Windows Vista trägt die etwas höhere Auflösung sehr zur guten Bedienbarkeit bei.
Das verbaute Panel zeigte im Test ganz passable Messwerte. So kann sich zum Beispiel die maximale Helligkeit im zentralen Bereich des Displays mit gemessenen 188.4 cd/m² durchaus sehen lassen, und auch die Ausleuchtung mit 80.7% geht in Ordnung. Das Diagramm zur Displaykalibrierung zeigt leichten Korrekturbedarf bei allen drei Farbbereichen.
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Ausleuchtung: 82 %
Kontrast: 335:1 (Schwarzwert: 0.6 cd/m²)
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Ausleuchtung: 81 %
Kontrast: 628:1 (Schwarzwert: 0.3 cd/m²)
Der sehr geringe Schwarzwert von nur 0.3 cd/m² bedingt in Zusammenhang mit der guten maximalen Helligkeit einen ebenso sehr guten Kontrastwert von 628:1. Auffälligkeiten in Bezug auf Reaktionsgeschwindigkeit des Displays konnten wir im Rahmen von Scrolltests nicht feststellen.
Das matte Display sowie die passable durchschnittliche Helligkeit des Displays machen das R61 auch brauchbar für den Einsatz im Freien, selbst bei hellen Umgebungslichtverhältnissen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass hierfür die automatische Dimmung der Displayhelligkeit bei Akkubetrieb im Bios umgestellt werden sollte, um auch im Batteriebetrieb im Freien ausreichend Helligkeit zur Verfügung zu haben.
Hinsichtlich der Blickwinkel zeigt das Display eine gute Stabilität im horizontalen Bereich bei Kontrastverlust unter flachen Blickwinkeln.
Im vertikalen Bereich ist eine leichte Abschattung bzw. Überstrahlung zu beobachten wobei sich die Bildveränderungen überwiegend auf Grafiken beschränken, während dargestellter Text sehr stabil und gut lesbar bleibt.
Eine Reihe von Ausstattungsvarianten gibt es natürlich auch in Bezug auf die Leistung des Thinkpad R61. So reicht die aktuelle CPU Palette von einer Celeron CPU bis hin zu den Core 2 Duo Prozessoren von Intel (T7100, T7300, T7500).
Um die Grafik kümmert sich dabei entweder ein integrierter Intel GMA X3100 Grafikchip bzw. eine NVidia NVS 140M Grafikkarte. Während sich die X3100 Grafiklösung dabei lediglich auf die notwendigsten Dinge wie etwa die Vista Oberfläche kümmert, bietet die auch im Testsample verbaute NVS 140M Grafikkarte durchaus auch ganz passable Grafik-Performance.
Anzusiedeln wäre die NVS 140M in etwa auf dem Niveau einer Geforce 8400M Grafikkarte (auf dessen Chip sie auch basiert). Damit bietet das R61 im Anwendungsbereich (eingeschränkt auch im Gamingbereich) ausreichend Leistung. Dank auf Stabilität und Anwendungen spezialisierter Treiber, steht jedoch die Anwendungsperformance im Vordergrund (im Vergleich zu 8400M).
Je nach Konfiguration sind natürlich auch unterschiedliche Ausstattungsvarianten hinsichtlich Festplatte und Arbeitsspeicher möglich. Im R61 Testsample waren 1GB Arbeitsspeicher und eine 120GB Hitachi Travelstar Festplatte mit einer Geschwindigkeit von 5400 U/min verbaut. Eine für gemäßigte Anwendungen durchwegs ausreichende Ausstattung.
Nähere Informationen zur Grafikkarte finden Sie in Kürze hier bzw. in unserem Vergleich mobiler Grafikkarten. Detailinformationen zur Core 2 Duo CPU finden Sie hier.
Besuchen Sie auch unsere Benchmarkliste mobiler Prozessoren bzw. die Benchmarkliste mobiler Grafikkarten, um das Gerät mit anderen Konfigurationen zu vergleichen.
PCMark 05 Standard | 4047 Punkte | |
Hilfe |
3DMark 2001SE Standard | 12577 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 3113 Punkte | |
3DMark 06 Score Unknown Setting | 1281 Punkte | |
Hilfe |
Lautstärke
Die gemessenen Geräuschemissionen verhielten sich sehr ähnlich zu jenen des Thinkpad T61. Der Lüfter springt schon nach kurzer Zeit an, und bleibt ständig auf einem Niveau von 34.8 dB. Subjektiv kann das Geräusch bei leiser Umgebung als deutlich vorhanden, aber nicht als besonders störend beschrieben werden.
Sehr interessant war, dass auch unter Last der Geräuschpegel konstant blieb. Im Bereich des Lüfters konnte zwar eine deutliche Erwärmung festgestellt werden, eine Zunahme der Lüftergeschwindigkeit und eine damit verbundene Lärmentwicklung blieb jedoch aus.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.4 / 41.3 / 41.3 dB(A) |
HDD |
| 37.9 dB(A) |
DVD |
| 36.5 / dB(A) |
Last |
| 0 / 41.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.3 / 34.8 / 34.8 dB(A) |
HDD |
| 34.1 dB(A) |
DVD |
| 44.4 / dB(A) |
Last |
| 0 / 45.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die beobachteten Erwärmungen der Oberseite blieben im Großen und Ganzen im grünen Bereich. An der Unterseite wurden Maximaltemperaturen von bis zu 44.5°C festgestellt, die beim Betrieb des Gerätes am Schreibtisch unbedenklich sind, am Schoss jedoch doch schon etwas unangenehm ausfallen.
Upper side
palmwrist: 35.8°C max: 37.3°C avg: 35.8°C
Bottom side
max: 44.6°C avg: 39.9°C
Lautsprecher
Ähnlich wie beim T61 kann man auch beim R61 den Sound als ganz passabel beschreiben. Besonders hinsichtlich der Klangfülle wären noch Verbesserungen möglich, insgesamt ist die Klangqualität aber akzeptabel und für ein Office Gerät allemal ausreichend.
Im Gegensatz zum T61 verfügt das R61 schon in der Standardausstattung über einen 5200 mAh fassenden Lithium-Ionen Akku. Die damit erreichbaren Laufzeiten lassen zwar keine Jubelstimmung aufkommen, einen mobilen Einsatz des Gerätes lassen sie dennoch zu.
Die ermittelten Laufzeiten lagen im Bereich von etwa 1.5 Stunden unter Last bis hin zu mehr als drei Stunden im Energiesparmodus.
Ein besonders Plus des Gerätes ist die Aufrüstbarkeit hinsichtlich der maximal zur Verfügung stehender Akkulaufzeit. Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel der 7800 mAh Akku für das R61, der die gemessenen Werte um etwa 50% erhöhen kann. Zusätzlich ist auch noch der Einsatz eines Ultrabay Akkus möglich, der mit einer Kapazität von 2700 mAh auch eine deutliche Steigerung der Laufzeit bewirkt.
Bei maximaler Akku Aufrüstung, also 7800 mAh Hauptakku und 2800 mAh Ultrabayakku sollten Laufzeiten von bis zu 6 Stunden und mehr zu schaffen sein.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 22.6 / 29.9 / 30.7 Watt |
Last |
57 / 50.6 Watt |
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 8.6 / 12.7 / 13.4 Watt |
Last |
23.6 / 20.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Insgesamt waren wir durchaus überrascht vom positiven Abschneiden der eher als "Billigserie" der Thinkpadreihe geltenden R-Serie. Abgesehen von dem etwas dickeren Gehäuse aus Kunststoff und einem etwas höherem Gesamtgewicht, braucht sich das R61 nicht vor dem T61 zu verstecken.
Das Gehäuse wirkt zwar nicht ganz so hochwertig wie das Magnesiumchassis des T61, es bietet aber dennoch gute Stabilität und Steifigkeit. Auch die Haptik der Chassis geht in Ordnung.
Die Eingabegeräte entsprechen quasi dem T61 und überzeugen durch erstklassigen Tippkomfort und Benutzerfreundlichkeit. Auch das Touchpad bzw. der hervorragende Trackpoint geben keinen Anlass zur Kritik.
Das WSXGA+ Display mit einer Auflösung von 1680x1050 bietet gute Übersicht und außerdem passable Ergebnisse beim Test der Helligkeit aber auch der Ausleuchtung. Lediglich die Blickwinkelstabilität könnte etwas besser ausfallen, die Arbeitsbereiche sind aber trotzdem sowohl im horizontalen als auch im vertikalen Bereich ausreichend dimensioniert.
Auch die Leistungsdaten des R61 sprechen für das Gerät. Leistungsstarke Core 2 Duo Prozessoren und die NVidia NVS 140M bringen durchwegs gute Benchmarkergebnisse und damit mehr als ausreichend Leistung für den Office Bereich.
Die Emissionen des R61 halten sich in Grenzen. Speziell im Idle Betrieb würde man sich zwar eine noch etwas niedrigere Geräuschkulisse wünschen, insgesamt geht die Lautstärke des Gerätes, abgesehen von einem relativ lautem DVD Laufwerk, aber in Ordnung.
Die Oberflächentemperaturen fallen an der Oberseite ohne Auffälligkeiten aus, können aber an der Unterseite bis zu mehr als 44°C erreichen.
Letztlich geht auch die Akkulaufzeit dank 5200 mAh Akku in der Standardausstattung ok. Durch eine Reihe von Möglichkeiten lässt sich diese außerdem noch erheblich steigern (größerer Hauptakku, Ultrabay Akku).
Vielen Dank der Firma Planet Notebook, die uns freundlicherweise das Testgerät zur Verfügung gestellt haben. Hier können Sie das Gerät konfigurieren und auch kaufen.
Über den Testbericht bzw. das Notebook können Sie hier in unserem Forum diskutieren.