Test Lenovo E51-80 80QB0008GE Notebook
Lenovo bietet mit dem E51-80 ein Office Notebook für private und berufliche Anwender. Der Rechner ist uns nicht unbekannt: Vor ein paar Monaten haben wir bereits das weitgehend baugleiche Vorgängermodell - Lenovo E50-80 - getestet. Zu den Konkurrenten des E51-80 zählen Rechner wie das HP 250 G4, das HP 350 G2, das HP Probook 450 G3, das Dell Latitude 3550, das Lenovo Thinkpad E560, das Acer Travelmate P257-M.
Da das E50-80 und das E51-80 baugleich sind, gehen wir nicht weiter auf das Gehäuse, die Ausstattung, die Eingabegeräte und die Lautsprecher ein. Die entsprechenden Informationen können dem Testbericht des Lenovo E50-80 entnommen werden.
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Details
Gehäuse & Ausstattung
Das E51-80 bringt eine Wartungsklappe mit, hinter der sich zwei Arbeitsspeicherbänke, der Festplattenplatten-Steckplatz, das WLAN-Modul und die BIOS-Batterie verbergen. Nur eine der zwei Arbeitsspeicherbänke ist belegt. Ein Tausch der Festplatte wäre kein Problem. Es können 2,5-Zoll-Modelle der Bauhöhen 9,5 und 7 mm genutzt werden. Zugriff auf den Lüfter besteht nicht; dazu müsste das Gehäuse geöffnet werden.
Anzahl, Art und Position der Schnittstellen hat das E51-80 mit seinem Vorgänger gemein. Es besteht nur eine Ausnahme: Das E51-80 bringt zusätzlich noch einen Dockingport mit. So können Lenovos OneLink Dockinglösungen mit dem E51-80 genutzt werden.
Display
Das Lenovo E51-80 ist mit einem matten 15,6-Zoll-Bildschirm ausgestattet, der über eine native Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten verfügt. Helligkeit (207,6 cd/m²) und Kontrast (478:1) fallen für ein Notebook dieser Preisklasse zu gering aus. Positiv: Der Bildschirm zeigt zu keinem Zeitpunkt PWM-Flimmern.
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Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 215 cd/m²
Kontrast: 478:1 (Schwarzwert: 0.45 cd/m²)
ΔE Color 12.03 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 13.06 | 0.5-98 Ø5.2
56% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
35% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
38.03% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
55.4% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
36.81% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.71
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | ||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8743 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Im Auslieferungszustand zeigt der Bildschirm eine DeltaE-2000-Farbabweichung von 12,03 - kein guter Wert. Anzustreben wäre ein Wert kleiner 3. Darüber hinaus leidet das Display unter einem deutlichen Blaustich.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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25 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 8 ms steigend | |
↘ 17 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 55 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
47 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 23 ms steigend | |
↘ 24 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 79 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Lenovo hat das Notebook mit einem blickwinkelinstabilen TN-Panel ausgestattet. Somit ist der Bildschirm nicht aus jeder Position heraus ablesbar. Das E51-80 kann nicht wirklich im Freien genutzt werden - die Displayhelligkeit fällt zu gering aus. Eine Nutzung ist allenfalls bei Bewölkung bzw. in schattigen Umgebungen möglich.
Leistung
Lenovo hat mit dem E51-80 ein 15,6-Zoll-Office-Notebook im Sortiment, das sich an private und berufliche Anwender richtet. Innerhalb der Reihe werden Skylake Prozessoren verbaut. Somit ist in jedem Fall genügend Rechenleistung für alle gängigen Anwendungsbereiche vorhanden. Unser Testgerät ist für etwa 700 Euro zu haben. Andere Ausstattungsvarianten sind verfügbar. Für das aktuell günstigste Modell müssen etwa 490 Euro auf den Tisch gelegt werden.
Prozessor
Uns liegt das leistungsstärkste Modell der E51-80-Reihe vor. Im Inneren findet sich mit Intels Core i7-6500U (Skylake) Zweikernprozessor ein sparsames ULV-Modell (TDP: 15 Watt). Der Prozessor arbeitet mit einer Basisgeschwindigkeit von 2,5 GHz. Mittels Turbo kann die Geschwindigkeit auf 3 GHz (zwei Kerne) bzw. 3,1 GHz (ein Kern) beschleunigt werden. Der Turbo wird fast immer voll ausgereizt. Lediglich bei der Bearbeitung von Multi-Thread-Anwendungen im Akkubetrieb geht der Prozessor mit "nur" 2,8 bis 2,9 GHz zu Werke.
Geekbench 3 | |
32 Bit Single-Core Score | |
Dell Latitude 15 3550-0123 | |
Lenovo E51-80 80QB0008GE | |
Lenovo ThinkPad E560-20EWS00000 | |
HP ProBook 450 G3 | |
HP 350 G2 L8B05ES | |
32 Bit Multi-Core Score | |
Lenovo E51-80 80QB0008GE | |
Lenovo ThinkPad E560-20EWS00000 | |
Dell Latitude 15 3550-0123 | |
HP ProBook 450 G3 | |
HP 350 G2 L8B05ES |
Sunspider - 1.0 Total Score | |
Lenovo B50-80 | |
HP 350 G2 L8B05ES | |
Lenovo E51-80 80QB0008GE | |
Dell Latitude 15 3550-0123 | |
HP ProBook 450 G3 | |
Lenovo ThinkPad E560-20EWS00000 |
JetStream 1.1 - Total Score | |
HP ProBook 450 G3 | |
Lenovo ThinkPad E560-20EWS00000 | |
Lenovo E51-80 80QB0008GE |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Lenovo B50-80 | |
HP 350 G2 L8B05ES | |
Dell Latitude 15 3550-0123 | |
Lenovo E51-80 80QB0008GE | |
HP ProBook 450 G3 | |
Lenovo ThinkPad E560-20EWS00000 |
Octane V2 - Total Score | |
Lenovo ThinkPad E560-20EWS00000 | |
HP ProBook 450 G3 | |
Lenovo E51-80 80QB0008GE | |
Dell Latitude 15 3550-0123 | |
HP 350 G2 L8B05ES | |
Lenovo B50-80 |
Peacekeeper - --- | |
Lenovo ThinkPad E560-20EWS00000 | |
Lenovo E51-80 80QB0008GE | |
Dell Latitude 15 3550-0123 | |
HP ProBook 450 G3 | |
HP 350 G2 L8B05ES |
* ... kleinere Werte sind besser
System Performance
Eine schnelle Solid State Disk und ein starker Prozessor sorgen für ein flink arbeitendes System. Problemen sind wir nicht begegnet. Die Resultate in den PC Mark Benchmarks fallen sehr gut aus. Ein Blick in unsere Vergleichstabelle zeigt, dass das mit einem stärkeren AMD Grafikkern ausgestattete Lenovo Thinkpad E560 teilweise schlechter abschneidet als das E51-80. Dies ist auf die unterschiedlichen Desktop-Auflösungen zurückzuführen. Das Thinkpad ist mit einem Full-HD-Bildschirm ausgestattet, das E51-80 mit einem HD-Bildschirm. Würde die Desktop-Auflösung des Thinkpad auf HD-Niveau gesenkt werden, würde es besser abschneiden als das E51. Eine Steigerung der Systemleistung des E51-80 ist möglich. So könnte ein zweites Arbeitsspeichermodul eingebaut werden.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3509 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 3854 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 5194 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Als Systemlaufwerk dient eine Solid State Disk im 2,5-Zoll-Format. Diese bietet eine Gesamtkapazität von 256 GB. Ein Tausch der SSD wäre kein Problem, da das E51-80 eine Wartungsklappe mitbringt.
Grafikkarte
Das E51-80 ist mit einem AMD Radeon R5 M330 Grafikkern bestückt. Hierbei handelt es sich um einen Vertreter der unteren Mittelklasse. Die GPU unterstützt DirectX 12 und arbeitet mit Geschwindigkeiten von bis 955 MHz. Der Grafikkern arbeitet in Notebooks anderer Hersteller mit der von AMD vorgesehen Geschwindigkeit von 1.030 MHz. Lenovo hat somit bei dem hier verbauten Chip die maximale Geschwindigkeit beschnitten. Die Resultate in den 3D Mark Benchmarks bewegen sich etwa auf einer Höhe mit denen von Nvidias GeForce 920M Grafikkern.
3DMark 11 Performance | 1884 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 45537 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 4784 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 858 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die Kombination aus Radeon Grafikkern und Core-i7-Prozessor bringt viele Spiele flüssig auf den Bildschirm. Allerdings muss man sich in den meisten Fällen mit geringen Auflösungen und niedrigen bis teilweise mittleren Qualitätseinstellungen zufrieden geben. Das trifft auf Spiele zu, die keine allzu großen Anforderungen an die Hardware stellen. Leistungshungrige Kracher wie Hitman erreichen zu keinem Zeitpunkt ausreichend hohe Frame-Raten.
min. | mittel | hoch | max. | |
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BioShock Infinite (2013) | 46.3 | 26.6 | 22.1 |
Emissionen & Energie
Geräuschemissionen
Da es sich bei dem E51-80 um ein Arbeitsgerät handelt, sollte es seine Besitzer während der Arbeit nicht durch eine große Lärmentwicklung stören. Und das macht es auch nicht: Im Leerlauf steht der Lüfter meistens still. Es herrscht dann Lautlosigkeit. Während des Stresstests steigt der Schalldruckpegel auf lediglich 33,8 dB - ein sehr guter Wert.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31 / 31.6 / 31.6 dB(A) |
HDD |
| 31.6 dB(A) |
Last |
| 33.4 / 33.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Audix TM1, Arta (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 31 dB(A) |
Temperatur
Unseren Stresstest (Prime95 und Furmark laufen für mindestens eine Stunde) durchläuft das E51-80 im Netz- und im Akkubetrieb auf unterschiedliche Weisen. Im Akkubetrieb arbeitet der Prozessor mit 2,7 bis 2,8 GHz, der Grafikkern mit konstanten 400 MHz. Wird der Stresstest im Netzbetrieb durchgeführt, erreicht die GPU (955 MHz) ihre volle Geschwindigkeit. Die Arbeitsgeschwindigkeit der CPU pendelt permanent in einem Korridor zwischen 800 MHz und 1,7 GHz. Das Notebook erwärmt sich moderat. An einigen Messpunkten wird die Vierzig-Grad-Celsius-Marke überschritten.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 44.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 34.7 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-7 °C).
Energieaufnahme
Im Leerlauf messen wir eine maximale Leistungsaufnahme von 8 Watt - ein guter Wert. Während des Stresstests steigt der Wert nur kurz auf 44,6 Watt. Da die CPU den Stresstest mit schwankenden Geschwindigkeiten durchläuft, schwankt auch der Energiebedarf. Im Spielealltag bewegt sich der Bedarf um 33 Watt (+/-5 Watt) herum. Die Nennleistung des Netzteils beträgt 65 Watt.
Aus / Standby | 0.27 / 0.5 Watt |
Idle | 5.1 / 7.4 / 8 Watt |
Last |
33 / 44.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Akkulaufzeit
Mit unserem praxisnahen WLAN-Test simulieren wir die Auslastung beim Aufruf von Webseiten. Das Profil "Ausbalanciert" ist aktiv, und die Displayhelligkeit wird auf etwa 150 cd/m² geregelt. Das E51-80 erreicht eine Laufzeit von 4:39 h - kein überragender Wert. Von einem ULV-Notebook erwarten wir heutzutage einen Mindestwert von 5,5 bis 6 h.
Pro
Contra
Fazit
Das Lenovo E51-80 gehört zu den Office Notebooks im 15,6-Zoll-Format. Preislich ist es etwas unterhalb der Thinkpad-E-Reihe angesiedelt und richtet sich an berufliche und private Anwender. An Rechenleistung mangelt es dank dem Core-i7-Prozessor nicht. Spiele können zumindest in eingeschränktem Maße dargestellt werden. Der Rechner arbeitet über den gesamten Lastbereich hinweg leise und erwärmt sich nur moderat. Eine schnelle Solid State Disk sorgt für ein flink laufendes System. Ein Tausch der SSD stellt kein Problem dar, da das E51-80 eine Wartungsklappe mitbringt. Die verbaute Tastatur genügt den Ansprüchen an den Hausgebrauch. Vieltipper sollten jedoch lieber zu einem Thinkpad Modell greifen. Die Akkulaufzeiten können allenfalls als durchschnittlich bezeichnet werden. In dieser Beziehung erwarten wir heutzutage mehr. Auch der Bildschirm reißt niemanden vom Hocker: Er ist dunkel, kontrastarm und blickwinkelinstabil.
Das Hauptproblem des E51-80: Preis und Leistung passen nicht zusammen. Der Preis müsste um 150 Euro sinken.
Die Frage, die Lenovo sich stellen muss: Warum soll jemand 700 Euro für das E51-80 ausgeben, wenn für 720 Euro ein Thinkpad E560 (Modell: 20EV002UGE) zu bekommen ist? Letzteres ist zwar mit einem etwas schwächeren Prozessor und einer herkömmlichen Festplatte ausgestattet, kann dafür aber mit einem stärkeren Grafikkern (Radeon R7 M370), einem Full-HD-Bildschirm und der deutlich besseren Tastatur punkten. Auch die günstigeren Modelle beider Reihen liegen preislich nicht weit auseinander. E51-80-Modelle beginnen bei 490 Euro, Thinkpad-E560-Modelle bei 520 Euro. In jedem Fall hat das Thinkpad immer die bessere Tastatur zu bieten - eine wichtige Eigenschaft eines Arbeitsgeräts.
Lenovo E51-80 80QB0008GE
- 02.06.2016 v5.1 (old)
Sascha Mölck