Test Honor 70 Smartphone – Das schlanke Handy spart beim SoC
Honor ist wieder da! Das ehemalige Subunternehmen von Huawei ist nun komplett eigenständig. Die Chinesen haben mit dem Honor Magic4 Pro und Magic4 Lite bereits bewiesen, dass sie auch ohne den ehemaligen Mutterkonzern gute Handys bauen können, die nun endlich auch wieder unbeschränktes Android mit Google-Services mitbringen.
Das Honor 70 ist im Portfolio des neuen, aber doch altbekannten Herstellers ein hochpreisiges Mittelklassegerät, das einige interessante Features wie schnelles Laden, viel Bildschirmfläche und eine hochauflösende Weitwinkelkamera mitbringt. Also, jagen wir das Phone durch unseren umfassenden Testparcours und schauen wir, wie es sich im Vergleich mit ähnlich teuren Handys schlägt.
mögliche Konkurrenten im Vergleich
Bew. | Datum | Modell | Gewicht | Laufwerk | Größe | Auflösung | Preis ab |
---|---|---|---|---|---|---|---|
84.9 % v7 (old) | 10 / 2022 | Honor 70 SD 778G+ 5G, Adreno 642L | 178 g | 256 GB UFS 2.2 Flash | 6.67" | 2400x1080 | |
86.6 % v7 (old) | 10 / 2021 | Xiaomi 11T Dimensity 1200, Mali-G77 MP9 | 203 g | 128 GB UFS 3.1 Flash | 6.67" | 2400x1080 | |
85 % v7 (old) | 04 / 2022 | Realme GT 2 SD 888 5G, Adreno 660 | 199.8 g | 256 GB UFS 3.1 Flash | 6.62" | 2400x1080 | |
87.4 % v7 (old) | 10 / 2022 | Motorola Edge 30 Fusion SD 888+ 5G, Adreno 660 | 172 g | 128 GB UFS 3.1 Flash | 6.55" | 2400x1080 | |
85.6 % v7 (old) | 07 / 2022 | Nothing Phone (1) SD 778G+ 5G, Adreno 642L | 193.5 g | 256 GB UFS 3.1 Flash | 6.55" | 2400x1080 |
Gehäuse – Gleich zwei Kameramodule?
Das Design wird dominiert durch die außergewöhnliche Kameraeinheit des Honor 70, die eigentlich aus zwei großen, kreisförmigen Elementen besteht, welche untereinander angeordnet sind. Dazu kommt eine Rückseite, die beim weißen Modell mit einem rautenförmigen Muster verziert ist, welches das Licht bricht. Die grüne und schwarze Variante hingegen sind mit mattem Glas überzogen, welches ein samtiges Schimmern verbreitet.
Das Ganze wirkt sehr hochwertig und geht mit leichtem Schwung in einen Rahmen über. Auch der Bildschirm ist über die Ränder gebogen und nimmt 91 % der Vorderseite ein, die Ränder sind also recht schlank.
Das Honor 70 liegt gut in der Hand, die Materialübergänge sind leicht spürbar, aber insgesamt angenehm. Mit 178 Gramm ist das Phone recht leicht für seine Bildschirmgröße. Ein Knirschen ist beim Verwinden des Chassis zwar hörbar, insgesamt hat Honor aber ein stabiles Smartphone gebaut.
Ausstattung – Kein microSD beim Honor 70
Das Honor 70 gibt es in zwei Speichervarianten, nämlich mit 128 GB oder 256 GB Massenspeicher, die immer von 8 GB RAM begleitet werden. Der Herstellerpreis liegt für das 128GB-Modell bei 549 Euro, das Speicherupgrade kostet 50 Euro extra.
NFC für Google Pay ist natürlich an Bord, allerdings kein microSD-Leser, mit dem man den Speicher erweitern könnte.
Software – Stark angepasst und teils umständlich
Die Software basiert auf Android 12, allerdings legt Honor seine MagicUI darüber und die verändert das Aussehen und viele Aspekte der Bedienung.
Auch gibt es in den meisten Bereichen, beispielsweise beim Telefon oder dem Kalender eigene Apps, die im Endeffekt dieselben Funktionen bieten wie die Android-Standard-Software, aber eben anders aussehen und zu bedienen sind. Wer gerne mit den Google-Apps arbeitet, der kann sie bei Bedarf einfach nachinstallieren, die Honor-Apps lassen sich allerdings nur deaktivieren, nicht komplett entfernen.
Auch einige Drittanbieter-Apps sind als Werbung vorinstalliert.
Nicht in allen Aspekten ist die Software optimal designt: So ist es etwas kompliziert, dem Startbildschirm Widdgets hinzuzufügen. Wir würden uns also häufige Updates wünschen, um die Funktionalität zu verbessern.
Allerdings ist Honor hier noch nicht so gut aufgestellt: Das Honor 70 ist noch mit den Sicherheitspatches vom Juli 2022 ausgestattet, welche zum Testzeitpunkt schon eindeutig veraltet sind. Auch das Update-Versprechen ist mit zwei neuen Softwaregenerationen und drei Jahren Sicherheitspatches höchstens Standard.
Kommunikation und GNSS – Wackliges WiFi
Das Honor 70 nutzt einen USB-C-Anschluss zum Laden und für die Datenübertragung. Dieser ist intern mit USB 2.0 angebunden.
Es werden viele 4G-Frequenzen vom Honor-Handy unterstützt, für ein echtes World Phone reicht es aber nicht ganz: Dafür fehlen einige Bänder, die beispielsweise in den USA genutzt werden.
Das Honor 70 ist ein 5G-Handy. Die Frequenzvielfalt ist auch in diesem Bereich gut, dennoch kann es sein, dass bei Reisen in weiter entfernte Länder das 5G-Netz nicht angefunkt werden kann. Die weltweit wichtigsten Bänder, vor allem n77 und n78, sind aber vorhanden.
Die Signalstärke im 4G-Netz ist in unserem Stichprobentest im städtischen Umfeld recht gut, kann aber nicht ganz mit High-End-Phones mithalten.
WiFi 6 ist als maximaler WLAN-Standard vorhanden. Damit erreicht das Honor 70 für sich genommen passable Übertragungsraten, die aber in unserem Test mit dem Referenzrouter Asus ROG Rapture AXE11000 stark schwanken und auch insgesamt hinter den Vergleichsgeräten zurückbleiben.
Networking | |
iperf3 receive AXE11000 | |
Realme GT 2 | |
Motorola Edge 30 Fusion | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (34.8 - 1875, n=189, der letzten 2 Jahre) | |
Honor 70 | |
iperf3 transmit AXE11000 | |
Realme GT 2 | |
Motorola Edge 30 Fusion | |
Honor 70 | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (40.5 - 1810, n=191, der letzten 2 Jahre) | |
iperf3 transmit AXE11000 6GHz | |
Motorola Edge 30 Fusion | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (229 - 1945, n=79, der letzten 2 Jahre) | |
Nothing Phone (1) | |
iperf3 receive AXE11000 6GHz | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (668 - 1864, n=79, der letzten 2 Jahre) | |
Motorola Edge 30 Fusion | |
Nothing Phone (1) | |
iperf3 transmit AX12 | |
Xiaomi 11T | |
iperf3 receive AX12 | |
Xiaomi 11T |
Bei der Satellitennavigation werden alle weltweit wichtigen Systeme unterstützt, allerdings kein SBAS zur Verbesserung der Genauigkeit.
Tritt man mit dem Smartphone ins Freie, so dauert es ein wenig, bis eine ordentliche Ortungsexaktheit von 3 Metern erreicht ist.
Unser Praxistest zur Ortung besteht aus einer Fahrradrunde, zu der wir auch die spezialisierte Smartwatch Garmin Venu 2 als Vergleichsgerät mitnehmen. Hier schlägt sich das Honor 70 recht gut, wenn man von kleinen Ausrutschern absieht. Für die alltägliche Navigation ist das Smartphone gut geeignet.
Telefonfunktionen und Sprachqualität – Gutes Mikro
Honor nutzt seine eigene Telefonapp, diese lässt sich aber bei Nichtgefallen auch leicht durch beispielsweise die Google-App ersetzen.
Die Sprachqualität fällt recht unterschiedlich aus, je nachdem, ob man den Ohrhörer oder den Lautsprecher zum Freisprechen nutzt: Während der Ohrhörer das Gegenüber recht deutlich, laut, teils allerdings auch etwas dröhnend wiedergibt, ist die Stimme des Gesprächepartners über den Lautsprecher wesentlich dünner und weniger präsent.
Das Mikrofon wiederum macht immer einen sehr guten Job, reguliert sowohl sehr leises als auch sehr lautes Sprechen auf ein normales Niveau für das Gegenüber und filtert auch Nebengeräusche heraus.
Kameras – Toll bei wenig Licht
Das ungewöhnliche, zweigeteilte Kameramodul des Honor 70 beherbergt einen 54-Megapixel-Kamerasensor (Sony IMX 800) als Hauptkamera. Er besitzt keinen optischen Bildstabilisator, der ist aber in der Preisklasse ohnehin nicht weit verbreitet. Dazu gesellen sich eine Weitwinkelkamera mit 50 Megapixel, die auch für Makroaufnahmen genutzt werden kann und eine niedrig auflösende Unterstützungskamera, die aber keine eigenen Fotos aufnehmen kann.
Hochauflösende Sensoren sind also schon mal vorhanden, ergibt sich daraus auch eine gute Bildqualität? Tatsächlich gelingt dem Honor 70 in vielen Szenen eine gute Aufhellung der Motive, auch die Farbigkeit weiß insgesamt zu überzeugen, ist weder zu übertrieben, noch zu flau. In Sachen Bildschärfe und Detailgrad allerdings merkt man, dass man sich in der Mittelklasse befindet, hier bieten High-End-Smartphones einfach mehr.
Bei wenig Licht hingegen gefallen uns die Ergebnisse sehr gut: Der Algortihmus wählt eine gute Farbabstimmung, zeigt die Kerzenflamme sehr natürlich und selbst in der Vergrößerung ist die Darstellung relativ scharf.
Videos lassen sich maximal in 4K und mit 30 fps aufzeichnen. Die Videoqualität gefällt, ab und an ist der Autofokus aber etwas langsam und muss nachjustieren.
Die Weitwinkelkamera macht im Detail trotz der hohen Auflösung sehr matschige Fotos, an den Rändern ist die Linsenverzerrung sehr deutlich sichtbar. Für Schnappschüsse reicht die Kamera aber aus.
An der Front findet sich ein Sensor mit üppigen 32 Megapixel. Er macht gute Selfies, die auch in der Vergrößerung sehr detailreich wirken.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Hauptkamera PflanzeHauptkamera UmgebungHauptkamera Low LightWeitwinkelkameraAuch im Labor bei festgelegten Lichtbedingungen bestätigt sich der Eindruck der Hauptkamera: Eine etwas zu geringe Schärfe im Detail, insgesamt aber eine gute Darstellung. Bei 1 Lux sind noch viele Details erkennbar.
Zubehör und Garantie – Inklusive schnellem Ladegerät
Das Honor 70 widersetzt sich dem Trend und bringt weiterhin ein Ladegerät mit, dieses ermöglicht mit 66 Watt auch die maximale Ladeleistung des Phones.
Ein USB-C-Kabel und ein SIM-Tool finden sich ebenfalls in der Packung. Schön, dass der Hersteller auch noch eine Displayfolie und eine Schutzhülle mitliefert.
Auf das Honor 70 bietet der Hersteller 24 Monate Garantie.
Eingabegeräte & Bedienung – In-Screen-Fingerprintleser mit guter Leistung
Der Touchscreen lässt sich sehr fein bedienen und bietet eine angenehme Oberfläche. Der über den Rand gezogene Bildschirm brachte in unserem Test auch keine Probleme wie unbeabsichtigte Bedienung: Das Handy erkannte sogar am Rand aufliegende Handkanten und ignorierte sie für die Touchbedienung einfach.
Der Fingerabdruckscanner befindet sich unter dem Bildschirm des Handys. Er funktioniert sehr zuverlässig, liegt allerdings ein wenig nah an der unteren Kante, sodass man ab und an umgreifen muss. Auch die Gesichtserkennung über die Frontkamera ist verlässlich, allerdings nicht ganz so fälschungssicher wie Systeme mit Infrarotsensor.
Display – Heller OLED mit DC Dimming beim Honor 70
Honor setzt bei seinem hochpreisigen Mittelklasse-Gerät auf einen OLED-Bildschirm, der mit einer erweiterten Full-HD-Auflösung und maximal 120 Hz Bildrate aufwarten kann. Der Bildschirm liefert recht übliche Helligkeit in unserem Test, ist allerdings nicht so gleichmäßig hell, wie man sich das von einem OLED-Bildschirm erwarten würde.
Bei unserer Messung zum PWM-Flackern sehen wir einen Amplitudenverlauf, der sich an der Bildrate des Bildschirms orientiert. Hier setzt Honor wohl auf eine DC-Dimming-Steuerung, um starke Schwankungen der Amplitude zu vermeiden. Dadurch sollte das Display auch für empfindlichere Naturen geeignet sein.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 749 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 1.72 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 2.2 | 0.5-98 Ø5.2
99.6% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.143
Honor 70 OLED, 2400x1080, 6.7" | Xiaomi 11T AMOLED, 2400x1080, 6.7" | Realme GT 2 AMOLED, 2400x1080, 6.6" | Motorola Edge 30 Fusion pOLED, 2400x1080, 6.6" | Nothing Phone (1) OLED, 2400x1080, 6.6" | |
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Bildschirm | -1% | -22% | 19% | 9% | |
Helligkeit Bildmitte | 749 | 781 4% | 759 1% | 954 27% | 620 -17% |
Brightness | 758 | 782 3% | 756 0% | 961 27% | 625 -18% |
Brightness Distribution | 87 | 94 8% | 98 13% | 98 13% | 98 13% |
Schwarzwert * | |||||
Delta E Colorchecker * | 1.72 | 2 -16% | 2.14 -24% | 1.5 13% | 1.24 28% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 2.96 | 2.9 2% | 5.68 -92% | 2.5 16% | 2.31 22% |
Delta E Graustufen * | 2.2 | 2.3 -5% | 2.8 -27% | 1.8 18% | 1.7 23% |
Gamma | 2.143 103% | 2.28 96% | 2.16 102% | 2.24 98% | 2.318 95% |
CCT | 6767 96% | 6852 95% | 6517 100% | 6254 104% | 6325 103% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 61 Hz | ||
Das Display flackert mit 61 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) . Die Frequenz von 61 Hz ist sehr gering und daher kann es bei allen Usern zu sichtbaren Flackern, brennenden Augen oder Kopfweh kommen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Messreihe mit fixer Zoomstufe und unterschiedlichen Helligkeitseinstellungen
Bei unseren Messungen mit der Software CalMAN und dem Spektralfotometer stellen wir eine sehr gute Farbdarstellung fest. Wir nutzen dafür den Farbmodus "Normal", hier lassen sich die exaktesten Ergebnisse erzielen.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
2 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 1 ms steigend | |
↘ 1 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 7 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
1 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 0.5 ms steigend | |
↘ 0.5 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 2 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Im Freien ist das Display durch den hohen Kontrast und die gute Helligkeit auch an sonnigen Tagen noch gut ablesbar. Direkte Sonneneinstrahlung sollte man aber dennoch vermeiden.
Die Bildwiedergabe aus flachen Blickwinkeln ist dank OLED-Screen ebenfalls sehr gut.
Leistung – Da wäre mehr drin gewesen
Mit dem Qualcomm Snapdragon 778G+ wählt Honor ein SoC, das beispielsweise auch im Nothing Phone (1) zum Einsatz kommt, aber auch im deutlich günstiger angebotenen Motorola Edge 30. Da im Preisbereich des Honor 70 auch Smartphones wie das realme GT 2 oder das Motorola Edge 30 Fusion mit letztjährigen High-End-Prozessoren angeboten werden, fällt das Honor 70 in unseren Benchmarks immer mal wieder etwas zurück.
Allerdings ist der Abstand in Sachen Leistung zu den High-End-SoCs mit um die 20 % nicht riesig und gleichzeitig reicht die Power des Honor 70 in unserem Test für die allermeisten Anwendungen locker aus. Im Alltag merkt man den Unterschied eigentlich nur, wenn man sehr aufwändige Apps laufen lässt oder zahlreiche Tasks gleichzeitig erledigt.
AImark - Score v2.x | |
Honor 70 | |
Xiaomi 11T | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 778G+ 5G (5777 - 139804, n=3) | |
Nothing Phone (1) |
Bei der GPU wird der Unterschied zu den High-End-SoCs deutlicher sichtbar, wer also sehr grafikaufwändige Apps laufen lässt oder viel spielt, der findet in dieser Preisklasse bessere Smartphones als das Honor 70.
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen | |
Xiaomi 11T | |
Nothing Phone (1) | |
Honor 70 | |
1920x1080 T-Rex Offscreen | |
Xiaomi 11T | |
Nothing Phone (1) | |
Honor 70 |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL | |
Motorola Edge 30 Fusion | |
Xiaomi 11T | |
Nothing Phone (1) | |
Honor 70 | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen | |
Motorola Edge 30 Fusion | |
Xiaomi 11T | |
Nothing Phone (1) | |
Honor 70 |
GFXBench 3.1 | |
on screen Manhattan ES 3.1 Onscreen | |
Motorola Edge 30 Fusion | |
Xiaomi 11T | |
Nothing Phone (1) | |
Honor 70 | |
1920x1080 Manhattan ES 3.1 Offscreen | |
Motorola Edge 30 Fusion | |
Xiaomi 11T | |
Nothing Phone (1) | |
Honor 70 |
GFXBench | |
on screen Car Chase Onscreen | |
Motorola Edge 30 Fusion | |
Xiaomi 11T | |
Nothing Phone (1) | |
Honor 70 | |
1920x1080 Car Chase Offscreen | |
Motorola Edge 30 Fusion | |
Xiaomi 11T | |
Nothing Phone (1) | |
Honor 70 | |
on screen Aztec Ruins High Tier Onscreen | |
Realme GT 2 | |
Motorola Edge 30 Fusion | |
Xiaomi 11T | |
Nothing Phone (1) | |
Honor 70 | |
2560x1440 Aztec Ruins High Tier Offscreen | |
Realme GT 2 | |
Motorola Edge 30 Fusion | |
Xiaomi 11T | |
Nothing Phone (1) | |
Honor 70 | |
on screen Aztec Ruins Normal Tier Onscreen | |
Realme GT 2 | |
Motorola Edge 30 Fusion | |
Xiaomi 11T | |
Nothing Phone (1) | |
Honor 70 | |
1920x1080 Aztec Ruins Normal Tier Offscreen | |
Realme GT 2 | |
Motorola Edge 30 Fusion | |
Xiaomi 11T | |
Nothing Phone (1) | |
Honor 70 |
Beim Surfen im Internet wiederum zeigt sich das Testgerät sehr flott, lädt Websites zügig und die Bilder meist schon während des Scrollens.
Jetstream 2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (13.8 - 387, n=169, der letzten 2 Jahre) | |
Honor 70 (Chrome 106) | |
Motorola Edge 30 Fusion (Chrome 105) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 778G+ 5G (73.7 - 100.4, n=3) | |
Nothing Phone (1) (Chrome 103) | |
Xiaomi 11T (Chrome 94.0.4606.85) |
Speedometer 2.0 - Result | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (15.2 - 569, n=152, der letzten 2 Jahre) | |
Honor 70 (Chome 106) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 778G+ 5G (53.7 - 66.5, n=3) | |
Xiaomi 11T (Chrome 94.0.4606.85) | |
Nothing Phone (1) (Chome 103) |
WebXPRT 3 - Overall | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (38 - 347, n=79, der letzten 2 Jahre) | |
Honor 70 (Chrome 106) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 778G+ 5G (102 - 127, n=3) | |
Nothing Phone (1) (Chrome 103) | |
Xiaomi 11T (Chrome 94.0.4606.85) |
Octane V2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=210, der letzten 2 Jahre) | |
Motorola Edge 30 Fusion (Chrome 105) | |
Honor 70 (Chrome 106) | |
Xiaomi 11T (Chrome 94.0.4606.85) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 778G+ 5G (24488 - 32794, n=3) | |
Nothing Phone (1) (Chrome 103) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Nothing Phone (1) (Chrome 103) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=167, der letzten 2 Jahre) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 778G+ 5G (1236 - 1796, n=3) | |
Xiaomi 11T (Chrome 94.0.4606.85) | |
Honor 70 (Chrome 106) | |
Motorola Edge 30 Fusion (Chrome 105) |
* ... kleinere Werte sind besser
Interessant ist, dass Honor bei seinem doch höherpreisigen Mittelklasse-Phone nur UFS-2.2-Speicher verbaut, der langsamer ist als der UFS-3.1-Speicher in allen Vergleichsgeräten. Das führt in der Praxis zumindest bei linearen Schreib- und Lesevorgängen doch zu erheblichen Geschwindigkeitsunterschieden, die man auch in der Praxis merkt.
Honor 70 | Xiaomi 11T | Realme GT 2 | Motorola Edge 30 Fusion | Nothing Phone (1) | Durchschnittliche 256 GB UFS 2.2 Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
AndroBench 3-5 | 5% | 32% | 25% | 35% | -6% | 58% | |
Sequential Read 256KB | 974.1 | 1790 84% | 1914.4 97% | 1870.18 92% | 1638 68% | 887 ? -9% | 1887 ? 94% |
Sequential Write 256KB | 776.2 | 942 21% | 776 0% | 689.24 -11% | 1351.9 74% | 694 ? -11% | 1471 ? 90% |
Random Read 4KB | 227.4 | 139.3 -39% | 283.6 25% | 248.86 9% | 240.6 6% | 228 ? 0% | 278 ? 22% |
Random Write 4KB | 251.3 | 133.3 -47% | 267.3 6% | 276.74 10% | 228.2 -9% | 238 ? -5% | 311 ? 24% |
Spiele – 60 fps sind möglich
Beim Zocken nutzt das Honor 70 zwar seinen 120-Hz-Screen nicht optimal aus, immerhin gibt es aber oft recht stabile 60 fps: So in den geringsten Einstellungen bei PUBG Mobile oder bei Armajet. Bei aufwändigeren Games sinkt die Bildrate, bzw. wird vom Spiel limitiert. Wir messen die Frameraten mit der Software von GameBench.
Die Steuerung per Touchscreen und Lagesensor funktioniert problemlos.
Insgesamt lässt es sich mit dem Honor 70 gut spielen, wenn auch die Ansprüche von Enthusiasten sicher nicht erfüllt werden.
Emissionen – Wird warm, drosselt aber nicht
Temperatur
Mit bis zu 44,5 °C spürt man die maximale Erwärmung unter Last im oberen Bereich rund um die Kameras. Das ist schon recht warm, aber noch nicht unangenehm.
Dem SoC scheint die Erwärmung nichts auszumachen: In den Stresstests des 3DMark zeigt sich auch nach 20 Druchläufen des anspruchsvollen Benchmarks keine verminderte Leistung.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 44.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 43.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
3DMark Wild Life Stress Test
3DMark | |
Wild Life Stress Test Stability | |
Nothing Phone (1) | |
Honor 70 | |
Xiaomi 11T | |
Motorola Edge 30 Fusion | |
Wild Life Extreme Stress Test | |
Honor 70 | |
Nothing Phone (1) | |
Xiaomi 11T | |
Motorola Edge 30 Fusion |
Lautsprecher
Dass es nur einen Lautsprecher gibt, ist schade: Alle Vergleichsgeräte bringen Stereospeaker mit oder verwenden zumindest den Ohrhörer als zweiten Lautsprecher, um etwas mehr Volumen im Klang zu erzeugen.
Die maximale Lautstärke des Honor 70 ist auch eher mittelmäßig, der Sound insgesamt ausgewogen, aber immer ein wenig distanziert und höhenlastig. So richtiges Partyfeeling kommt beim Musikhören damit nicht auf.
Per USB-C-Port und Bluetooth 5.2 lassen sich auch externe Audiogeräte verbinden. Dann werden die Codecs SBC, AAC, LDAC, aptX und aptX HD unterstützt, modernere Codecs wie aptX Adaptive fehlen allerdings.
Honor 70 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (80.6 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 24.3% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (13% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 5.4% abweichend
(+) | lineare Mitten (6% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 3.1% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (5.8% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (22.1% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 42% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 51% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 61% aller getesteten Geräte waren besser, 7% vergleichbar, 33% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Nothing Phone (1) Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (84.3 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 25.3% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (12.2% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 6.6% abweichend
(+) | lineare Mitten (5.5% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 4.7% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (6.1% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (22.8% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 46% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 6% vergleichbar, 48% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 64% aller getesteten Geräte waren besser, 6% vergleichbar, 30% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit – Schnell geladen, aber auch recht schnell leer
Energieaufnahme
Bei der Energieaufnahme zeigt sich das Honor 70 in allen Leistungsstufen recht gierig: Bis zu 8,9 Watt werden unter voller Last benötigt, minimal sind es 1,3 Watt.
Der 4.800-mAh-Akku kann mit bis zu 66 Watt Leistung geladen werden, damit dauert es maximal etwas über eine Stunde, bis die Batterie wieder voll ist.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 1.3 / 1.6 / 2.1 Watt |
Last |
5.3 / 8.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Honor 70 4800 mAh | Xiaomi 11T 5000 mAh | Motorola Edge 30 Fusion 4400 mAh | Nothing Phone (1) 4500 mAh | Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 778G+ 5G | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 12% | 23% | 23% | 17% | 6% | |
Idle min * | 1.3 | 0.78 40% | 0.83 36% | 1 23% | 1.067 ? 18% | 0.882 ? 32% |
Idle avg * | 1.6 | 1.86 -16% | 1.72 -8% | 1.2 25% | 1.333 ? 17% | 1.448 ? 9% |
Idle max * | 2.1 | 1.88 10% | 1.75 17% | 1.5 29% | 1.7 ? 19% | 1.603 ? 24% |
Last avg * | 5.3 | 3.98 25% | 2.76 48% | 4.2 21% | 4.37 ? 18% | 6.57 ? -24% |
Last max * | 8.9 | 8.78 1% | 6.74 24% | 7.4 17% | 7.8 ? 12% | 9.92 ? -11% |
* ... kleinere Werte sind besser
Leistungsaufnahme: Geekbench (150 cd/m²)
Leistungsaufnahme: GFXBench (150 cd/m²)
Akkulaufzeit
Die etwas geringere Akkukapazität als beispielsweise beim Xiaomi 11T oder realme GT 2 und der recht hohe Stromverbrauch des Phones machen sich auch bei den Akkulaufzeiten bemerkbar: Hier kann das Honor 70 nur mittelmäßige Werte erreichen.
13:14 Stunden im WLAN-Test sind zwar in Ordnung und reichen für einen intensiven Arbeitstag völlig aus, aber es gibt eben doch Smartphones, die auch in dieser Preisklasse noch spürbar länger durchhalten.
Honor 70 4800 mAh | Xiaomi 11T 5000 mAh | Realme GT 2 5000 mAh | Motorola Edge 30 Fusion 4400 mAh | Nothing Phone (1) 4500 mAh | |
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Akkulaufzeit | 18% | 21% | -14% | 5% | |
Idle | 2001 | 2244 12% | 1813 -9% | ||
H.264 | 944 | 1450 54% | 1059 12% | ||
WLAN | 794 | 813 2% | 964 21% | 686 -14% | 926 17% |
Last | 258 | 267 3% | 259 0% |
Pro
Contra
Fazit – Hübsche Kinderkrankheiten
Das Highlight des Honor 70 ist sicherlich das Kamersetup, das mit einem großen Hauptsensor überzeugen kann, der zwar in Sachen Bildschärfe keine High-End-Qualität liefern kann, aber bei wenig Licht sehr gute Fotos macht. Einen großen Beitrag hierzu liefert auch Honors toller Bild-Algorithmus, er schon beim Honor Magic4 Pro begeisterte. Auch die Selfie-Cam kann uns überzeugen.
Das schlanke und eigenständige Design, der helle OLED-Screen mit DC Dimming, die guten Ortungseigenschaften und die schnelle Ladetechnik sind ebenfalls Punkte, die für das Honor 70 sprechen.
Wir wollen aber auch die negativen Aspekte nicht verschweigen, die uns im Test aufgefallen sind: So klingt der Monolautsprecher recht höhenlastig, die WLAN-Verbindungen fallen nicht ganz so stabil aus und auch in Sachen Akkulaufzeit gibt es bessere Smartphones in der Preisklasse.
Vor allem aber bei der Software und den regelmäßigen Updates muss Honor noch aufholen: Hier müssen Sicherheitspatches und Verbesserungen in Zukunft deutlich schneller erfolgen, sonst zieht die Konkurrenz davon.
Das Honor 70 bietet eine gute Kameraausstattung und ein eigenständiges Design, muss aber bei Akkulaufzeit und Soundqualität Federn lassen.
Wer nach Alternativen sucht: Noch mehr Leistung und ebenfalls ein ungewöhnliches Design mit Biopolymeren bietet das realme GT 2. Das Motorola Edge 30 Fusion bietet pures Android und auch eine recht gute Selfie-Cam.
Preis und Verfügbarkeit
Das Honor 70 kann direkt beim Hersteller bezogen werden, je nach Speicherausstattung sind 550 oder 600 Euro fällig. Hier bekommt man allerdings die Honor Earbuds 3 Pro und ein Case als Geschenk dazu.
Wer lieber sparen möchte, der kann das Gerät auch bei amazon.de bekommen, dort gibt es die 128-GB-Version zum Testzeitpunkt für knapp 500 Euro. Die 256 GB-Variante kostet hingegen bei amazon.de ebenfalls 600 Euro.
Honor 70
- 21.10.2022 v7 (old)
Florian Schmitt