Test HTC One A9s Smartphone
599 Euro wollte HTC für den Vorgänger HTC One A9 haben. Für diesen High-End-Preis wurde allerdings deutlich zu wenig Leistung geboten, Gehäuse und Bildschirm dagegen gefielen uns gut. Das HTC One A9s passt sich besser an die Gegebenheiten des Marktes an und ist mit 299 Euro auf dem Niveau von Mittelklassegeräten, auch hier ist die Konkurrenz mittlerweile allerdings sehr groß und stark:
Das etwas ältere OnePlus 2 ist kaum teurer und bietet zahlreiche Oberklasse-Features. Ein weiterer Preisbrecher ist das Lenovo ZUK Z2, der allerdings in Europa schwer zu bekommen ist. Das Samsung Galaxy A5 ist ein sehr ordentliches Mittelklassegerät aus diesem Preissegment, das Gigaset ME ein edler Newcomer. Und natürlich muss das HTC One A9s auch zeigen, wie es sich im Vergleich zum Vorgänger HTC One A9 schlägt, 300 Euro Preisdifferenz sind schließlich kein Pappenstiel.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse
Beim HTC One A9 war das Gehäuse dem von Apples aktuellen iPhone recht ähnlich. Auch das One A9s orientiert sich am großen Vorbild, auch wenn es im Vergleich zum Vorgänger leichte Änderungen gibt: So ist unser dunkelgraues Testgerät nun mit einer matten Rückseite ausgestattet, im Gegensatz zum gebürsteten Metalllook des Vorgängers. Weitere erhältliche Farben sind Silber und Gold, hier orientiert sich HTC eher am aktuellen Mainstream und macht keine Experimente.
Die Vorderseite des Smartphones ist komplett mit Glas überzogen. Der kleine ovale Fingerabdrucksensor sitzt recht weit unterhalb des Bildschirms. Wie schon beim Vorgänger wäre hier noch Platz für mehr Bildschirmfläche gewesen. Mit 146 Millimetern in der Länge ist auch das One A9s ein ganz schön langes Smartphone. Ansonsten ist es ein bisschen breiter als der Vorgänger und mit 8 Millimetern deutlich dicker. Auch beim Gewicht hat das HTC One A9s auf 150 Gramm zugelegt.
Das Gehäuse ist stabil gebaut und lässt sich kaum verwinden, allerdings knarzt es beim Versuch deutlich vernehmbar. Druck auf den Bildschirm wird schnell im Flüssigkristall sichtbar, Druck von der Rückseite kommt nicht durch. Der Akku ist fest verbaut, das Chassis lässt sich nicht öffnen.
Ausstattung
Das HTC One A9 liegt mittlerweile auf dem Preisniveau des One A9s, die Ausstattung des neuen Mittelklasse-Smartphones ist aber trotz deutlich niedrigerem Einstiegspreis stellenweise sogar besser geworden: Da gibt es beispielsweise mit 3 GB Arbeitsspeicher und 32 GB Flash-Speicher ein deutliches Plus zu verzeichnen. Hier können auch nicht alle Vergleichsgeräte mithalten. Lenovos ZUK Z2 und das OnePlus 2 hingegen bieten mit 4 GB / 64 GB nochmal mehr Speicherausstattung fürs Geld.
USB-OTG wird vom HTC One A9s unterstützt, man kann also externe Speichermedien anschließen. Da auch ein MicroSD-Kartenleser verbaut ist, lässt sich der Speicher auch hier nochmals um bis zu 2 TB erweitern. So große MicroSD-Karten sind derzeit aber noch nicht erhältlich. Die MicroSD-Karte lässt sich als interner Speicher formatieren, Apps lassen sich allerdings bei der Nutzung als Wechselspeicher nicht auf die MicroSD-Karte verschieben.
Software
Grundsätzlich setzt HTC auf Android 6.0 mit Sicherheitspatches vom 5. September, die also auch schon einige Monate alt sind. Das Gerät könnte auf Android 7 upgegraded werden, aktuell gibt es dafür allerdings keinen Termin von Seiten HTCs.
Der Hersteller ging schon immer seinen eigenen Weg bei der Software und versuchte, Android möglichst umfassend zu verbessern. Das ist grundsätzlich ehrenhaft, bringt aber auch Probleme mit sich, weil nach Einstellung der Systemupdates auch die internen Funktionen nicht mehr aktualisiert werden. HTC versucht dies seit ein paar Jahren durch das Auslagern der eigenen Funktionen in Apps zu umgehen und so einzelne Teile leichter upgraden zu können. Das bedeutet aber auch, dass einige App-Funktionalitäten sich mit den ebenfalls installierten Google-Apps überschneiden, beispielsweise HTCs Mail-App und "GMail" oder Nachrichten" und der Android-Messenger.
Mit dabei ist der ikonische BlinkFeed, den man findet, wenn man auf dem Startbildschirm nach rechts wischt. Dort werden aktuelle Nachrichten und Benachrichtigungen aus sozialen Medien zusammengefasst. Mit "Boost+" lässt sich das System bereinigen und beschleunigen. Der "Zoe Video Editor" ist ebenfalls eine HTC-typische App, die aus Bildern und Videos mit diversen Effekten einen Film zusammenstellt.
Auch lassen sich Themes auf dem Smartphone installieren, darunter auch sogenannte "Freestyle-Themes", die es erlauben, App-Symbole und Sticker frei auf dem Screen zu platzieren, ohne sich an ein vorgegebenes Raster halten zu müssen.
Kommunikation und GPS
Beim WLAN muss man Abstriche hinnehmen: Unterstützte das HTC One A9 noch schnelle Netzwerke nach 802.11ac, so ist beim HTC One A9s nur noch 802.11n an Bord. Das sollte für die meisten Internetanschlüsse ausreichen, das ganz schnelle Heimnetzwerk bleibt dem Smartphone aber verwehrt. 5-GHz-Netzwerke werden weiterhin unterstützt.
Die WLAN-Leistung zeigt sich in unserem standardisierten Test als ordentlich. Sowohl beim Senden als auch beim Empfangen erreichen wir die erwarteten Werte. Hier zeigt sich allerdings sehr deutlich der Geschwindigkeits-Unterschied zu den Geräten mit 802.11ac.
Im Praxistest zeigt sich der Seitenaufbau nahe des Routers schnell und der volle Empfang ist vorhanden. In zehn Metern Entfernung und durch drei Wände bricht der Empfang jedoch deutlich ein, es ist nur noch 1/4 des Signals vorhanden und teilweise kommt gar keine Verbindung zustande. Wenn das Signal vorhanden ist, läuft der Seitenaufbau etwas langsamer ab als direkt neben dem Router.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Apple iPhone 7 (Klaus I211) | |
Samsung Galaxy S7 | |
HTC One A9s | |
HTC Desire 10 Lifestyle | |
iperf3 receive AX12 | |
Apple iPhone 7 (Klaus I211) | |
Samsung Galaxy S7 | |
HTC One A9s | |
HTC Desire 10 Lifestyle |
Das GPS-Modul kann das Smartphone in Innenräumen nicht orten, auch in der Nähe des Fensters klappt es nicht. Im Freien allerdings werden wir recht schnell auf circa 6 Meter genau geortet, das ist eine ganz passable Genauigkeit.
Um immerhin 300 Meter unterscheiden sich die gemessenen Wegstrecken zwischen dem HTC One A9s und dem Profi-Navi Garmin Edge 500, die wir beide auf eine circa 7 Kilometer lange Fahrradtour mitnehmen. Das Garmin Edge 500 zeichnet hierbei die Wegstrecke deutlich exakter nach, für den Freizeitgebrauch reicht aber wohl auch die Genauigkeit des GPS-Moduls im HTC One A9s aus.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Auch die Telefonapp hat HTC angepasst und überarbeitet, im Endeffekt bietet sie aber sehr ähnliche Funktionen und eine sehr ähnliche Navigation wie Googles Standard-App.
Die Sprachqualität ist durchschnittlich: Der integrierte Ohrhörer ist sehr laut, allerdings kommt das Gegenüber immer etwas dumpf bei uns an. Gleiches gilt für das Mikrofon: Unser Gegenüber nimmt uns etwas dumpf wahr, insgesamt gibt das Mikrofon aber die Sprache ganz gut wieder. Hintergrundgeräusche sind deutlich hörbar, die Stimme bleibt aber immer im Vordergrund und noch gut verständlich. Alles in allem gibt es deutlich schlechtere Smartphones, um zu telefonieren. Auch die Sprachausgabe per Lautsprecher ist ordentlich.
Kameras
Auf den ersten Blick entsprechen die technischen Daten der Kameras denen des kürzlich von uns getesteten HTC Desire 10 Lifestyle. Die Frontkamera fanden wir dort ganz OK, die Hauptkamera allerdings konnte nicht überzeugen. Gleich vorweg: Wenn HTC dasselbe Kamera-Modul verwendet hat, dann haben die Taiwaner es beim HTC One A9s deutlich besser im Griff.
Die Bilder der 13-Megapixel-Hauptkamera mit einfachem LED-Blitz und Autofokus zeigen nämlich wesentlich mehr Zeichnung in hellen und dunklen Flächen. In der Vergrößerung sind leichte Farbsäume an Objekträndern zu sehen, ingesamt wirken die Bilder aber recht scharf und auch die Farben sind in Ordnung, allerdings meinen wir, einen leichten Grünstich zu erkennen. Videos lassen sich mit der Hauptkamera in FullHD mit 30 Frames pro Sekunde aufnehmen. Die Qualität ist hier ganz gut: Übergänge zwischen hellen und dunklen Bereichen erfolgen sehr schnell und auch Farben werden gut dargestellt.
Die Frontkamera löst mit 5 Megapixel auf und macht recht scharfe Bilder, die auch ganz gut belichtet sind. Auch die Vergrößerung kann man sich noch anschauen, ohne größere Unschärfen zu erkennen. Mit der Frontkamera lassen sich ebenfalls 1080p-Videos aufzeichnen. Auch hier ist die Qualität gut.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Die Farbgenauigkeit der Hauptkamera überprüfen wir anhand einer Fotografie des CalMan-Colorchecker-Charts unter kontrollierten Lichtbedingungen. Im Vergleich zum Referenzfarbraum werden die Farben teils recht exakt wiedergegeben. Helle Töne wirken ein wenig zu dunkel.
Ebenfalls unter kontrollierten Lichtbedingungen fotografieren wir unser Referenzbild, um die Bildqualität noch besser vergleichen zu können. Es fällt auf, dass Text vor farbigem Hintergrund deutlich ausfranst. Im Detail wirkt die Aufnahme auch nicht völlig scharf. Auch bei Objekten fransen die Ränder leicht aus.
Zubehör und Garantie
Neben dem Ladegerät und dem USB-Kabel liegt noch ein Headset in der Packung des HTC One A9s, die Standardausstattung also.
Für 40 Euro Aufpreis kann man auf HTCs Website auch ein Premium Pack des Smartphones kaufen. Dann sind eine transpartene Shell für die Rückseite, eine Schutzfolie für die Front und ein besseres Headset enthalten. Einzeln wird dieses Zubehör aktuell allerdings nicht angeboten.
HTC bietet 24 Monate Garantie für seine Smartphones.
Eingabegeräte & Bedienung
Die virtuelle Tastatur, die HTC verwendet, heißt "TouchPal". Die App lässt sich sehr umfangreich einstellen. So kann man beispielsweise die Größe der Tastatur ändern oder auch die Tastatur teilen. Durch die doppelt belegten Tasten ist sie für unseren Geschmack aber etwas unübersichtlicher als die schlichter designte Android-Tastatur. Die Standard-App lässt sich aber jederzeit in den Optionen aktivieren, und natürlich können auch andere Apps aus dem Google Play Store heruntergeladen werden.
Der Touchscreen ist präzise und auch in den Ecken noch sehr empfindlich. Der Fingerabdrucksensor unterhalb des Bildschirms dient gleichzeitig als Home-Button, links und rechts davon sind Touchbuttons für die weiteren Menü-Funktionen angebracht. An der rechten Gehäuseseite findet sich der geriffelte Standby-Button, der sich durch seine Oberfläche recht leicht ertasten lässt. Die Lautstärkewippe darüber ist ebenfalls gut zu bedienen.
Das Entsperren mittels Fingerabdrucksensor geht leicht und schnell von der Hand: einfach den Finger auflegen und schon entsperrt sich das Telefon. Schade: Im Standby-Modus muss man zweimal auf den Fingerabdrucksensor tippen, um das Smartphone aufzuwecken und zu entsperren, bei anderen Smartphones geht das in einem Zug.
Display
Auch beim Bildschirm müssen Einbußen im Vergleich zum Vorgänger hingenommen werden: Bei gleicher Größe (5,0 Zoll) löst der Screen nun nur noch mit 1.280 x 720 Pixel auf. Zudem handelt es sich nicht mehr um ein AMOLED-Display, sondern um einen herkömmlichen IPS-Bildschirm. Das muss an sich nicht schlecht sein, aber die Helligkeit lässt mit 320 cd/m² im Durchschnitt doch zu wünschen übrig. Mit 85 Prozent ist die Ausleuchtung noch ausreichend gleichmäßig, Helligkeitsunterschiede bei großen Farbflächen sind nur leicht wahrnehmbar.
|
Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 348 cd/m²
Kontrast: 1513:1 (Schwarzwert: 0.23 cd/m²)
ΔE Color 3.5 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 4 | 0.5-98 Ø5.2
95.1% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.3
HTC One A9s IPS, 1280x720, 5" | OnePlus 2 IPS, 1920x1080, 5.5" | Lenovo ZUK Z2 IPS, 1920x1080, 5" | Gigaset ME IPS, 1920x1080, 5" | Samsung Galaxy A5 2016 Super AMOLED, 1920x1080, 5.2" | HTC One A9 AMOLED, 1920x1080, 5" | |
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Bildschirm | 5% | -18% | -10% | 31% | 24% | |
Helligkeit Bildmitte | 348 | 451 30% | 512 47% | 445 28% | 378 9% | 346 -1% |
Brightness | 320 | 446 39% | 502 57% | 456 43% | 380 19% | 349 9% |
Brightness Distribution | 85 | 90 6% | 84 -1% | 93 9% | 91 7% | 93 9% |
Schwarzwert * | 0.23 | 0.3 -30% | 0.58 -152% | 0.38 -65% | ||
Kontrast | 1513 | 1503 -1% | 883 -42% | 1171 -23% | ||
Delta E Colorchecker * | 3.5 | 3.84 -10% | 3.8 -9% | 4.29 -23% | 1.95 44% | 1.55 56% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 6.4 | 11.2 -75% | 7.89 -23% | 3.09 52% | ||
Delta E Graustufen * | 4 | 3.97 1% | 2.7 32% | 4.97 -24% | 1.86 53% | 2.05 49% |
Gamma | 2.3 96% | 2.46 89% | 2.09 105% | 2.57 86% | 2.13 103% | 2.15 102% |
CCT | 6527 100% | 7283 89% | 6076 107% | 7625 85% | 6376 102% | 6267 104% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 58.07 | |||||
Color Space (Percent of sRGB) | 90.14 |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8746 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Der Schwarzwert ist mit 0,23 cd/m² wiederum sehr gut, wodurch sich ein gutes Kontrastverhältnis von 1.513:1 ergibt. Bei den AMOLED-Screens im HTC One A9 und dem Samsung Galaxy A5 gibt es allerdings komplett schwarze Pixel und dadurch auch ein unendlich hohes Kontrastverhältnis.
Genauere Aussagen über die Farbdarstellung erlaubt die Analyse mit der Software CalMan und dem Spektralfotometer. Hier zeigen sich die Unterschiede zum Referenzfarbraum sRGB als recht gering, auch hier erreichte der Vorgänger aber noch bessere Werte. Dennoch sind auch beim HTC One A9s mit bloßem Auge kaum Unterschiede feststellbar. Bei den Grautönen zeigt sich allenfalls ein sehr leichter Grünstich, ansonsten sind auch hier die einzelnen Nuancen sehr genau getroffen.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
26 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 5 ms steigend | |
↘ 21 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 59 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
30 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 13 ms steigend | |
↘ 17 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 36 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten durchschnittlich (32.9 ms). |
Im Freien wird die geringe Helligkeit zum Problem für das HTC One A9s, denn in sehr hellen Umgebungen lässt sich auf dem Bildschirm kaum noch etwas erkennen. Der Helligkeitssensor tut sein Möglichstes und arbeitet sehr flott, aber auch er kann nicht mehr Helligkeit aus dem Screen holen.
Die Blickwinkel sind recht gut, nach oben und unten gekippt lässt die Helligkeit der Bildschirminhalte allerdings deutlich nach. Dennoch kann man auch aus sehr flachen Blickwinkeln den Bildschirminhalt noch gut erkennen.
Leistung
Das Mediatek Helio P10 MT6755 ist ein SoC der oberen Mittelklasse mit üppigen acht Kernen, die alle bis zu 2 GHz Takt erreichen können. Es unterstützt die 64-Bit-Architektur. So richtig vorne mitmischen kann das HTC One A9s dann aber doch nicht: Vor allem die Geräte mit den High-End-SoCs aus der 810er- und 820er-Serie von Qualcomm bieten deutlich mehr Leistung.
Im Alltag reicht die Leistung für das Betriebssystem in allen Lebenslagen aus, um flüssig navigieren zu können. Erst bei aufwändigen Apps werden die Unterschiede wirklich spürbar.
Als Grafikeinheit kommt die ARM Mali-T860 MP2 zum Einsatz, die sich immerhin um ein paar Frames in den Benchmarks von der Qualcomm Adreno 405 des Vorgängers absetzen kann. Bei den Onscreen-Ergebnissen muss man hier aber natürlich auch die niedrigere Auflösung des HTC One A9s berücksichtigen. Alles in allem gibt es auch hier im Preisumfeld deutlich leistungsfähigere Konkurrenten.
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9s | |
OnePlus 2 | |
Lenovo ZUK Z2 | |
Gigaset ME | |
Samsung Galaxy A5 2016 |
Geekbench 4.0 | |
64 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9s | |
64 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9s |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9s | |
OnePlus 2 | |
Lenovo ZUK Z2 | |
Gigaset ME | |
Samsung Galaxy A5 2016 | |
HTC One A9 | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9s | |
OnePlus 2 | |
Lenovo ZUK Z2 | |
Gigaset ME | |
Samsung Galaxy A5 2016 | |
HTC One A9 |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9s | |
OnePlus 2 | |
Lenovo ZUK Z2 | |
Gigaset ME | |
Samsung Galaxy A5 2016 | |
HTC One A9 | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9s | |
OnePlus 2 | |
Lenovo ZUK Z2 | |
Gigaset ME | |
Samsung Galaxy A5 2016 | |
HTC One A9 |
GFXBench 3.1 | |
on screen Manhattan ES 3.1 Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9s | |
OnePlus 2 | |
Lenovo ZUK Z2 | |
Gigaset ME | |
HTC One A9 | |
1920x1080 Manhattan ES 3.1 Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9s | |
OnePlus 2 | |
Lenovo ZUK Z2 | |
Gigaset ME | |
HTC One A9 |
PCMark for Android - Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9s | |
OnePlus 2 | |
Lenovo ZUK Z2 | |
Gigaset ME | |
Samsung Galaxy A5 2016 | |
HTC One A9 |
Auch beim Websurfen kann sich das HTC One A9s nur im hinteren Mittelfeld platzieren, sobald aktuelle Technologien wie HTML5 oder JavaScript ins Spiel kommen. Immerhin ist es auch hier meist ein wenig flotter als der Vorgänger. In der Praxis geht das Surfen ganz gut von der Hand, Seiten werden recht schnell aufgebaut und die von uns getesteten Animationen liefen flüssig.
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9s | |
OnePlus 2 | |
Lenovo ZUK Z2 | |
Gigaset ME | |
Samsung Galaxy A5 2016 | |
HTC One A9 |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9s | |
OnePlus 2 | |
Lenovo ZUK Z2 | |
Gigaset ME | |
Samsung Galaxy A5 2016 | |
HTC One A9 |
WebXPRT 2015 - Overall (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9s | |
OnePlus 2 | |
Samsung Galaxy A5 2016 | |
HTC One A9 |
JetStream 1.1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9s | |
OnePlus 2 | |
Lenovo ZUK Z2 | |
Gigaset ME | |
Samsung Galaxy A5 2016 | |
HTC One A9 |
* ... kleinere Werte sind besser
Den Zugriff auf die MicroSD-Karte testen wir mit unserer Referenzkarte, einer flotten Toshiba Exceria Pro M401. Das HTC One A9s kann die möglichen Geschwindigkeiten hier keineswegs ausnutzen und erreicht nur mittelmäßige Zugriffswerte.
Ähnliches gilt für den Zugriff auf den internen Speicher, allerdings gibt es hier beim Random Write einen Ausrutscher nach oben. Hier setzt sich das HTC One A9s recht eindeutig an die Spitze. Generell liegt ihm das Schreiben auf den Speicher mehr als das Auslesen. Die Ladezeiten der Apps sind eher lang.
AndroBench 3-5 | |
Sequential Read 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9s | |
OnePlus 2 | |
Lenovo ZUK Z2 | |
Gigaset ME | |
Samsung Galaxy A5 2016 | |
HTC One A9 | |
Sequential Write 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9s | |
OnePlus 2 | |
Lenovo ZUK Z2 | |
Gigaset ME | |
Samsung Galaxy A5 2016 | |
HTC One A9 | |
Random Read 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9s | |
OnePlus 2 | |
Lenovo ZUK Z2 | |
Gigaset ME | |
Samsung Galaxy A5 2016 | |
HTC One A9 | |
Random Write 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9s | |
OnePlus 2 | |
Lenovo ZUK Z2 | |
Gigaset ME | |
Samsung Galaxy A5 2016 | |
HTC One A9 | |
Sequential Read 256KB SDCard (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9s | |
Sequential Write 256KB SDCard (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9s |
Spiele
Erfreulich ist, dass das SoC und seine Grafikeinheit moderne Schnittstellen wie OpenGL ES 3.1 unterstützen und damit moderne Effekte nutzbar machen. Auch versteht sich das Smartphone sehr gut mit dem Zombie-Shooter "Dead Trigger 2", bei dem die oft zu beobachtende 30-Frames-Beschränkung fällt: Unser Testgerät erreicht 58 Frames im Durchschnitt. Auch mit dem Rennspiel "Asphalt 8: Airborne" kommt das Smartphone gut zurecht, bei maximalen Effekten werden 30 Frames aber knapp verfehlt.
Die Steuerung per Touchscreen und Lagesensor bereitet uns keine Probleme und geht sehr gut von der Hand.
Asphalt 8: Airborne | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 29 fps | ||
very low | 30 fps |
Dead Trigger 2 | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 58 fps |
Emissionen
Temperatur
Bei Leistung auf Mittelklasse-Niveau sollten keine allzuhohen Erwärmungen auftreten und diese Erwartung kann das HTC One A9s erfüllen: Maximal 33,5 °C unter Last sind kaum spürbar. Im Idle-Betrieb sind es noch einmal ein paar Grad weniger.
Der Akku-Test des GFX-Bench ermöglicht uns übrigens zu schauen, ob die Leistung auch nach längerer Last konstant bleibt. Das ist beim HTC One A9s der Fall, es gibt nur marginale Unterschiede bei der Anzahl der gerenderten Frames.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 33.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 32.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Lautsprecher und Sound sind bei vielen HTC-Smartphones das Aushängeschild. Beim HTC One A9s gibt es wie beim Vorgänger dagegen nur die Sparausstattung mit einem Lautsprecher an der Unterkante und Softwareverbesserungen nur für den Kopfhörerklang. Der ist entsprechend auch wesentlich besser als der des eingebauten Lautsprechers: Aus dem Smartphone kommen die Töne ohne Bass und mit zu präsenten Höhen und Mitten. Die maximale Lautstärke ist recht hoch, aber aufgrund der fehlenden Bässe wird es irgendwann ein wenig unangenehm für die Ohren.
Per Kopfhörerausgang und Bluetooth bekommt man klaren, störungsfreien Sound auf die Ohren.
HTC One A9s Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (82.6 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 18.2% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (13.5% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 5.4% abweichend
(+) | lineare Mitten (5.4% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 11.7% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (8.3% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (28.6% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 72% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 5% vergleichbar, 24% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 84% aller getesteten Geräte waren besser, 3% vergleichbar, 13% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Apple iPhone 7 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (83.1 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 21.8% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (9.5% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 4.3% abweichend
(+) | lineare Mitten (6% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 5.9% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (8.2% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (20.9% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 34% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 8% vergleichbar, 58% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 53% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 39% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Frequenzdiagramm im Vergleich (Checkboxen oben an-/abwählbar!)
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Der Stromverbrauch ist recht hoch. Das mag daran liegen, dass das SoC acht schnelle Kerne besitzt und nicht wie viele andere SoCs einige langsamere für weniger fordernde Aufgaben. Unter Last hält sich das SoC interessanterweise deutlich zurück, schade ist aber auch, dass das HTC One A9s dank seines niedriger auflösenden und recht dunklen Bildschirms eigentlich das Zeug zum Energiesparer unter den Vergleichsgeräten gehabt hätte.
Aus / Standby | 0.1 / 0.18 Watt |
Idle | 1.29 / 2.28 / 2.52 Watt |
Last |
4.06 / 5.91 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
HTC One A9s 2300 mAh | OnePlus 2 mAh | Lenovo ZUK Z2 3500 mAh | Gigaset ME 3000 mAh | Samsung Galaxy A5 2016 2900 mAh | HTC One A9 mAh | |
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Stromverbrauch | 13% | -4% | -20% | 25% | 25% | |
Idle min * | 1.29 | 0.6 53% | 1.31 -2% | 0.75 42% | 0.96 26% | 0.9 30% |
Idle avg * | 2.28 | 1.7 25% | 2.03 11% | 1.7 25% | 1.64 28% | 1.2 47% |
Idle max * | 2.52 | 1.8 29% | 2.08 17% | 1.84 27% | 1.71 32% | 1.4 44% |
Last avg * | 4.06 | 5.7 -40% | 5.45 -34% | 7.18 -77% | 2.98 27% | 3.8 6% |
Last max * | 5.91 | 6 -2% | 6.75 -14% | 12.75 -116% | 5.08 14% | 5.9 -0% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Der Energieverbrauch ist also außer unter Last recht hoch, dazu kommt noch ein recht kleiner Akku mit nur 2.300 mAh oder 8,7 Wattstunden. Dennoch erreicht das HTC One A9s im WLAN-Test recht ordentliche 8:37 Stunden und macht insgesamt eine passable Figur bei den Akkulaufzeiten. Sicher, das Samsung Galaxy A5 holt nochmal deutlich mehr aus seinem Akku raus, aber gerade auch im Vergleich zum Vorgänger sind die Laufzeiten deutlich besser geworden.
Im Alltag hält das HTC One A9s auch einen anspruchsvollen Arbeitstag durch, wenn man keine extrem aufwändigen Apps nutzt. Bei nur gelegentlicher Nutzung ist auch ein zweiter Tag drin. Mit dem Energiesparmodus und dem extremen Energiesparmodus lassen sich die Laufzeiten nochmals deutlich verlängern.
Das HTC One A9s unterstützt schnelles Laden. Nach circa 1:45 Stunden ist das Smartphone voll aufgeladen. Nach einer halben Stunde hat man circa 35 Prozent der Akkuladung verfügbar.
HTC One A9s 2300 mAh | OnePlus 2 mAh | Lenovo ZUK Z2 3500 mAh | Gigaset ME 3000 mAh | Samsung Galaxy A5 2016 2900 mAh | HTC One A9 mAh | |
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Akkulaufzeit | -12% | 6% | -45% | 46% | -26% | |
Idle | 1543 | 1393 -10% | 2323 51% | 1154 -25% | ||
H.264 | 587 | 580 -1% | 672 14% | 465 -21% | ||
WLAN | 517 | 356 -31% | 546 6% | 393 -24% | 626 21% | 368 -29% |
Last | 245 | 229 -7% | 83 -66% | 483 97% | 176 -28% |
Pro
Contra
Fazit
Ein solides Mittelklassegerät hat HTC mit dem One A9s auf jeden Fall auf die Beine gestellt. Der niedriger auflösende Bildschirm lässt sich dank hohem Kontrast und geringer Farbabweichung verschmerzen, allerdings ist er zu dunkel. Auch der fehlende Netzwerkstandard 802.11ac dürfte vielen Nutzern kaum auffallen. Leistung und Speicherausstattung sind sogar gestiegen – gibt es also Grund zum Jubeln?
Tatsächlich ist das HTC One A9s ein solides Mittelklassegerät, allerdings ist das ein hart umkämpftes Segment, in dem Anbieter wie Lenovo oder OnePlus mit starken Geräten auftrumpfen können. Und auch Platzhirsch Samsung hat hier ein Wörtchen mitzureden. Und so hat das HTC One A9s starke Konkurrenz, die teilweise noch deutlich mehr Oberklasse-Features mitbringen als sie unser Testgerät bieten kann. Ob man einen Dual-LED-Blitz, Laser-Autofokus oder höher auflösende Kameras dann wirklich benötigt, das muss jeder selbst entscheiden.
Das HTC One A9s ist ein gelungenes Upgrade des HTC One A9 und ist in fast allen Belangen solide, schwimmt aber auch sehr stark mit dem Strom. Wirkliche Highlights sucht man vergebens, dafür bekommt man unaufgeregte Zuverlässigkeit.
Richtige Kritikpunkte gibt es beim HTC One A9s allerdings wenige: Der Lautsprecher könnte besser klingen und der WLAN-Empfang könnte besser sein. Ansonsten kommt das Gerät gut durch unseren Testparcours, ohne allerdings in einem Feld richtig zu glänzen. Ein wirklich solides Mittelklasse-Smartphone also, das zwar nicht wirklich begeistert, aber dafür unauffällig und zuverlässig den Alltag meistert. Das kann ja auch eine Qualität sein.
HTC One A9s
- 15.12.2016 v6 (old)
Florian Wimmer