Test HTC One A9 Smartphone
Im Gegensatz zu den Smartphones der HTC M-Serie (M9 hier im Test) soll sich das neue One A9 von HTC mehr auf das Design konzentrieren. Die technologische Speerspitze des taiwanesischen Herstellers bleibt daher weiterhin die M-Baureihe. Das wird bei dem Blick auf die technischen Daten bestätigt, denn mit einem Snapdragon-617-SoC, Adreno-405-GPU und 2 GB RAM fällt es zumindest auf dem Papier klar hinter die High-End-Konkurrenz zurück. Aufgrund des Designs kommt es zudem unweigerlich zu Vergleichen mit den aktuellen iPhones von Apple.
Mit einer UVP von 599 Euro konkurriert das 5 Zoll große HTC One A9 mit hochwertigen Produkten. Da hätten wir beispielsweise das Huawei P8 oder das brandneue Sony Xperia Z5 Compact; auch das Samsung Galaxy S6 und das Apple iPhone 6 liegen im Preisbereich des neuen One A9. Mit dem HTC One M9 gibt es zudem einen starken Konkurrenten aus dem eigenen Lager. Wie viele Abstriche muss man bei der Leistung machen und lässt sich der hohe Preis durch das Design rechtfertigen?
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse
HTC verwendet ein Unibody-Gehäuse aus Metall. Nach dem Erscheinen der ersten Produktbilder gab es natürlich Vergleiche mit den aktuellen iPhones von Apple. In der Tat gibt es sehr viele Gemeinsamkeiten, beim tatsächlichen Handling mit den beiden Geräten bemerkt man dann aber doch einige entscheidende Unterschiede. Zunächst einmal verwendet das HTC Smartphone ein etwas anderes Material, vor allem an den Seiten ist die Oberfläche viel glatter als beim iPhone. Zusätzlich sind die Radien an der Seite etwas größer und der Übergang zum Display ist "härter". Dadurch fühlen sich die beiden Smartphones in der Hand auch unterschiedlich an. Welches der beiden Designs letztlich besser ist, lässt sich objektiv kaum feststellen, hier sollte man sich am besten selbst ein Bild von den beiden Geräten machen.
Für sich gesehen ist die Verarbeitung des HTC One A9 aber tadellos und steht dem Smartphone von Apple kaum nach. Das Gehäuse ist überaus stabil und lässt sich weder verwinden noch eindrücken. Auch Knarzgeräusche sind für das Gerät ein Fremdwort. Verbesserungspotenzial gibt es allerdings bei dem Power-Button. Er besitzt zwar eine geriffelte Oberfläche, um sich von der Lautstärkewippe zu unterscheiden, allerdings ist der Druckpunkt und damit auch das Feedback zu schwammig. Aufgrund des schmalen Home-Buttons fällt zudem auf, wie viel Platz unter dem eigentlichen Display verwendet wird. Hier wäre definitiv noch genügend Platz für einen Lautsprecher ähnlich wie beim HTC One M9 gewesen. Die Kameralinse auf der Rückseite steht leicht ab, aufgrund der mittigen Positionierung liegt das Smartphone aber recht stabil auf dem Tisch. Auf der linken Seite des Gehäuses finden sich die beiden (getrennten) Einschübe für Nano-SIM-Karten und MicroSD-Karten.
Im Vergleich zu den Konkurrenten führen die großen Ränder ober- und unterhalb des Displays auch zu recht großen Abmaßen. Trotz des kleineren 5-Zoll-Bildschirms ist das HTC One A9 das längste Gerät im Vergleich. Zusätzlich zu unserem Testgerät in "Carbon Grey" bietet HTC das Smartphone noch in den Farben "Opal Silver", "Deep Garnet" (dunkelrot), "Topaz Gold" und "Cast Iron" an. Bei letzterer Version unterscheidet sich aber abgesehen von der Farbe auch die Oberflächenstruktur.
Ausstattung
Auf der Unterseite befindet sich der Micro-USB-Anschluss, der zum Laden und zur Datenübertragung mit einem Computer genutzt werden kann. Er unterstützt nur den langsameren USB-2.0-Standard, allerdings auch MHL 2.0 für die Wiedergabe von Bildern oder Videos auf Fernsehern oder Monitoren. USB-OTG funktioniert ebenfalls und wir konnten problemlos einen USB-Stick mit dem HTC One A9 verbinden. Neben dem USB-Anschluss befindet sich zudem der 3,5-mm-Audioanschluss.
Auf der linken Seite des Gehäuses finden wir zwei separate Steckplätze für microSD-Karten und Nano-SIM-Karten, ein Betrieb mit zwei SIM-Karten gleichzeitig ist aber nicht möglich. Mittels microSD-Karte (bis zu 2 TB) kann der 16 GB große interne Speicher erweitert werden. Apps können auf die SD-Karte verschoben werden, allerdings muss diese dafür als interner Speicher formatiert werden. Das bedeutet jedoch auch, dass diese Karte danach nur noch in Verbindung mit dem Smartphone genutzt werden kann, da der Inhalt verschlüsselt ist. Nach der ersten Inbetriebnahme stehen noch rund 9,8 GB zur Verfügung. Nachdem alle Apps aktualisiert wurden, reduziert sich die verfügbare Kapazität um weitere 600 MB.
Der Home-Button ist als Sensortaste integriert und beinhaltet zudem den Fingerabdruckscanner. Dank der leichten Vertiefung kann man den Sensor leicht erfühlen und der Scan des Fingerabdrucks funktioniert sehr schnell und vor allem auch zuverlässig. Insgesamt lassen sich fünf verschiedene Fingerabdrücke abspeichern.
Software
Das HTC One A9 wird mit dem neuen Betriebssystem Google Android 6.0 Marshmallow ausgeliefert. Zusätzlich verwendet der Hersteller seine eigene HTC Sense Oberfläche (7.0), die sich an dem aktuellen Material-Design des Betriebssystems orientiert. Dramatische Änderungen gibt es aber nicht und insgesamt hinterlässt das Betriebssystem einen aufgeräumten Eindruck. Die Oberfläche lässt sich zudem umfangreich personalisieren. Mit einer Wischbewegung nach rechts erreicht man weiterhin den Newsfeed, der aktuelle Nachrichten (personalisierbar) aus verschiedenen Bereichen anzeigt. Auf der Startseite gibt es zudem ein nützliches Widget, welches standortabhängig (Zuhause, Unterwegs, Arbeit) verschiedene Apps anzeigen kann. Dazu nutzt das Smartphone WLAN-Netze und GPS. Insgesamt hält sich der Hersteller mit zusätzlicher Software zurück. Abgesehen von den üblichen Google-Apps, dem Zoe Video Editor, der App News Republic und einem Link für die App HTC Club gibt es keine Beigaben. Selbst für einige essentielle Apps wie Mails, Musik oder den Browser nutzt HTC die Apps von Google und stellt keine eigenen Lösungen bereit. Oberhalb des Displays befindet sich eine kleine Benachrichtigungsleuchte, die für verschiedene Aktionen (z. B. neue E-Mail) genutzt werden kann. Weitere Informationen zum neuen Android Betriebssystem finden Sie hier.
Kommunikation & GPS
Neben GSM-Quadband und UMTS-Quadband (Downstream bis zu 42,2 Mbit/s, Upstream bis zu 5,76 Mbit/s) stellt das HTC One A9 mobile Internetverbindungen über LTE Cat. 6 her. Die maximale Downloadgeschwindigkeit liegt bei bis zu 300 Mbit/s (Uploads bis zu 50 Mbit/s), wenn das vom Provider unterstützt wird. In unserem Test im städtischen Netz der Telekom war der Empfang sehr gut. In fast allen Situationen konnten wir LTE nutzen, während das parallel genutzte iPhone 6s teilweise nur noch mit Edge unterwegs war. Das integrierte WLAN-Modul unterstützt die 802.11-Standards a/b/g/n/ac in 2,4-GHz und 5-GHz-Netzwerken. Während unseres Tests konnten wir mit zwei verschiedenen Routern (Fritz!Box 7490 und Asus RT-AC56U) keine Probleme feststellen und auch die Reichweite war in Ordnung. Für die kabellose Übertragung von Daten zwischen zwei Geräten steht abgesehen von Bluetooth 4.1 auch NFC zur Verfügung.
Die Positionsbestimmung erfolgt via A-GPS und dem russischen GLONASS. Der erste Satfix dauert im Freien etwa 20 Sekunden und die Ortung des Smartphones ist auf 5 Meter genau. Innerhalb eines Gebäudes ist die Ortung in Fensternähe ebenfalls möglich und die ermittelte Genauigkeit ist auf dem selben Niveau. Auf einer Fahrradtour vergleichen wir die Leistung des HTC One A9 mit dem professionellen Navigationsgerät Garmin Edge 500. Insgesamt schlägt sich das Smartphone sehr gut, denn bei der Gesamtstrecke liegt die Abweichung gerade einmal bei 90 Metern. Man bemerkt allerdings, dass das One A9 die Position nicht ganz so oft abfragt, was hier und da schon mal zu Abkürzungen führen kann. Bei der Navigation im Auto oder auch auf dem Fahrrad sind aber keine Einschränkungen zu befürchten.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Telefon-App wird vom großen Zahlenfeld dominiert. Zusätzlich erhält man direkten Zugriff auf die Favoriten, Kontakte, Gruppen und die Anrufliste. Beim Telefonieren können wir dem One A9 ein gutes Zeugnis ausstellen. Es gab keine störenden Hintergrundgeräusche und die Verständlichkeit war stets sehr gut. Allerdings kommt das Mikrofon nicht besonders gut mit Windgeräuschen zurecht, hier besteht also noch Verbesserungspotenzial. Das mitgelieferte Headset funktioniert ordentlich und bietet eine Kabelfernbedienung, mit der man die Gespräche annehmen kann. Die Freisprechfunktion mit dem einzelnen Lautsprecher an der Unterkante hingegen dröhnt recht schnell und das Modul kann leicht verdeckt werden.
Kameras & Multimedia
Auf der Vorderseite des HTC One A9 befindet sich eine 4-MP-Ultra-Pixel-Kamera. Das Modul unterscheidet sich nicht vom HTC One M9 und nimmt Bilder mit maximal 2.688 x 1.520 Pixel (16:9) und Videos in Full-HD (1.920 x 1.080) auf. Die Kamera macht ganz ordentliche Bilder, sogar bei etwas schlechteren Lichtverhältnissen. Aufgrund des fehlenden Blitzes können die Ergebnisse bei wenig Restlicht jedoch nicht überzeugen.
Die interessanteste Veränderung gibt es wohl auf der Rückseite, denn im Gegenzug zum One M9 (20 MP) stattet HTC das One A9 mit einer 13-MP-Kamera samt optischem Bildstabilisator aus. Standardmäßig liegt die Auflösung bei 10 MP (4.208 x 2.368 Pixel, 16:9), die volle Auflösung von 13 MP steht nur bei 4:3 Aufnahmen (4.208 x 3.120 Pixel) zur Verfügung. Die Kamera-App stellt verschiedene Modi bereit, die jeweils ihre eigenen Optionen haben. Besonders interessant ist der Pro-Modus, in dem viele Werte (beispielsweise Belichtung, ISO) manuell eingestellt werden können. Zudem lassen sich die Aufnahmen direkt als RAW-Datei abspeichern, um sie später am Computer zu bearbeiten. Des Weiteren gibt es Modi für Selfies, Panoramas, Zeitraffer und Zeitlupen, allerdings lässt die Qualität letzterer mit nur 1.024 x 576 Pixeln sehr zu wünschen übrig. Die Aufnahmen können wahlweise auf dem internen oder – was vor allem bei RAW-Aufnahmen (~25 MB pro Bild) empfehlenswert ist – auf der microSD-Karte abgespeichert werden
Der 13-MP-Sensor hinterlässt einen deutlich besseren Eindruck als die 20-MP-Kamera des M9. In allen Szenen zeigen die Aufnahmen sehr viele Details und – mit Ausnahme der Low-Light-Situation (Szene 3) – auch kräftige Farben, nur die Schärfe der Bilder könnte besser ausfallen. Der Blitz funktioniert auf geringe Entfernung sehr ordentlich, allerdings benötigt die Kamera bei diesen Aufnahmen deutlich mehr Zeit (etwa 2 Sekunden), im Pro-Modus sogar noch etwas länger.
Die Kamera verfügt jetzt über einen optischen Bildstabilisator, im Gegenzug liegt die maximale Auflösung bei der Aufnahme von Videos aber nur bei Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel). Hochauflösende 4K-Aufnahmen sind hingegen nicht möglich. Während der Aufnahme kann man Screenshots machen und pausieren, aber in den Einstellungen lässt sich lediglich die Auflösung ändern. Die Qualität der Videos ist bei guten Lichtverhältnissen überzeugend und auch schnelle Schwenks sind kein Problem, aber sobald es etwas dunker wird, erkennt man schnell ein Bildrauschen. Alles in allem stellt die Kamera jedoch eine Verbesserung zum Konzernbruder One M9 dar.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Zubehör
Im Lieferumfang des One A9 befinden sich ein modulares Netzteil, ein USB-Kabel, ein SIM-Tool und eine Schnellstartanleitung. Zudem legt der Hersteller ein qualitativ ordentliches Headset bei, auf das wir in der Sektion Lautsprecher noch genauer eingehen werden.
Optional gibt es einige interessante Zubehörartikel für das One A9. Neben diversen Kopfhörern und Schutzhüllen sind vor allem das Dot View Ice-Cover sowie der Rapid Charger 2.0 (23 Euro) besonders interessant.
Garantie
Der standardmäßige Garantiezeitraum des HTC One A9 beträgt 24 Monate und kann nicht erweitert werden.
Eingabegeräte & Bedienung
Die Tastatur des HTC One A9 hört auf den Namen HTC Sense Input und bietet die gängigen Funktionen inklusive Wortvorschlägen und Swype-Eingaben (müssen in den Einstellungen erst aktiviert werden). Andere Modelle aus dem Google Play Store stehen natürlich auch zur Verfügung. Der kapazitive Touchscreen bietet gute Gleiteigenschaften und auch Gesten von den Seiten gehen dank der abgerundeten Kanten leicht von der Hand.
HTC verwendet On-Screen Android-Buttons, wodurch ein Teil des Displays nicht bei allen Apps zur Verfügung steht. Vor allem im Browser ist es etwas ärgerlich, dass die Tasten und auch die Statusleiste konstant eingeblendet werden (siehe Bilder unten). Das Handling ist aber sehr flüssig und wir konnten bei der Bedienung keine Ruckler feststellen.
Display
Das HTC One A9 verwendet einen 5 Zoll großen AMOLED-Bildschirm mit der Full-HD-Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln. Daraus ergibt sich eine Pixeldichte von 440 PPI, womit individuelle Pixel bei einem normalen Abstand nicht mehr sichtbar sind. Zwar verwenden einige Konkurrenten mittlerweile schon höhere Auflösungen, für eine scharfe Darstellung der Inhalte reicht Full-HD aber nach wie vor vollkommen aus.
AMOLED-Screens haben in der Regel einen Nachteil gegenüber den LCD-Rivalen, wenn es um die maximale Helligkeit geht. Das ist auch beim HTC One A9 der Fall, allerdings sind durchschnittlich rund 350 cd/m² mit reaktiviertem Sensor trotzdem kein schlechtes Ergebnis. Zudem wird der Nachteil durch den theoretisch unbegrenzten Kontrast locker ausgeglichen, da der Schwarzwert bei 0 cd/m² liegt. Mit der automatischen Helligkeitsregelung via Sensor erreicht das Display sogar bis zu 486 cd/m² bei einem reinweißen Bild. Zusätzlich messen wir die maximale Helligkeit aber auch noch bei einer gleichmäßigen Verteilung von hellen und dunklen Flächen (APL 50). Hierbei ermitteln wir maximal 431 cd/m², der Schwarzwert liegt aber weiterhin bei 0 cd/m². Der subjektive Bildeindruck ist sehr gut: Farben sind AMOLED-typisch sehr knallig und das Bild wirkt sehr plastisch. Wer dezentere Farben bevorzugt, findet zudem eine passende Option (sRGB) in den Einstellungen.
|
Ausleuchtung: 93 %
Helligkeit Akku: 346 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 1.55 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 2.05 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.15
HTC One A9 Adreno 405, 617 MSM8952, 16 GB eMMC Flash | Huawei P8 Mali-T628 MP4, Kirin 930, 16 GB eMMC Flash | HTC One M9 Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash | Sony Xperia Z5 Compact Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy S6 Mali-T760 MP8, Exynos 7420, 32 GB UFS 2.0 Flash | Apple iPhone 6 PowerVR GX6450, A8, 128 GB eMMC Flash | |
---|---|---|---|---|---|---|
Bildschirm | -59% | -92% | -115% | -19% | -35% | |
Helligkeit Bildmitte | 346 | 453 31% | 474 37% | 547 58% | 335 -3% | 520 50% |
Brightness | 349 | 439 26% | 458 31% | 532 52% | 345 -1% | 511 46% |
Brightness Distribution | 93 | 91 -2% | 85 -9% | 94 1% | 89 -4% | 88 -5% |
Schwarzwert * | 0.28 | 0.4 | 0.54 | 0.61 | ||
Delta E Colorchecker * | 1.55 | 4.7 -203% | 6.32 -308% | 7.37 -375% | 2.51 -62% | 3.92 -153% |
Delta E Graustufen * | 2.05 | 5.03 -145% | 6.36 -210% | 8.39 -309% | 2.59 -26% | 4.33 -111% |
Gamma | 2.15 102% | 2.27 97% | 2.43 91% | 2.28 96% | 2.43 91% | 2.46 89% |
CCT | 6267 104% | 7439 87% | 8218 79% | 9074 72% | 6424 101% | 7384 88% |
Kontrast | 1618 | 1185 | 1013 | 852 | ||
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 72.04 | 58.81 | ||||
Color Space (Percent of sRGB) | 99.9865 |
* ... kleinere Werte sind besser
Für eine objektivere Analyse verwenden wir die professionelle Software CalMAN und vergleichen auch die beiden verfügbaren Farbprofile AMOLED und sRGB miteinander. Bereits das voreingestellte AMOLED-Profil schlägt sich ganz gut und die durchschnittlichen Abweichungen gegenüber dem sRGB-Farbraum liegen bei 4,85 (ColorChecker) bzw. 2,76 (Graustufen). Der Gamma-Wert ist perfekt mit 2,2 und die Farbtemperatur ist mit 6.673 K (ideal: 6.500 K) nur ein wenig zu kühl. Noch besser ist die Leistung jedoch im sRGB-Modus. Zwar verschlechtert sich der Gamma-Wert minimal auf 2,15 und auch die Farbtemperatur ist mit 6.267 K nun ein wenig zu warm, aber dafür fällt die durchschnittliche DeltaE-Abweichung der Farben auf nur noch 1,55 und 2,05 für die Graustufen (Zielwerte jeweils kleiner 3). Das sind exzellente Werte, die deutlich besser ausfallen als bei der Konkurrenz.
Im Freien schlägt sich das HTC One A9 mit dem exzellenten Kontrastverhältnis und der hohen Helligkeit sehr gut. Sogar bei direkten Reflexionen kann man den Bildschirminhalt in der Regel noch erkennen, ohne solche Reflexionen oder im Schatten gibt es überhaupt keine Einschränkungen. Die Blickwinkelstabilität des AMOLED-Bildschirms ist exzellent. Der Inhalt lässt sich aus allen Richtungen und Winkeln perfekt ablesen, ohne dass es zu einem spürbaren Kontrast- oder Helligkeitsverlust kommt.
Leistung
HTC stattet das neue One A9 mit einem Qualcomm-Snapdragon-617-SoC aus. Der Prozessor mit 64-Bit-Unterstützung besteht aus acht Cortex-A53-Kernen, die sich in zwei Cluster mit jeweils vier Kernen gruppieren. Der erste Cluster arbeitet mit bis zu 1,5 GHz, während der zweite Cluster maximal 1,2 GHz erreicht. Um die Grafikberechnungen kümmert sich die Adreno-405-GPU, die ebenfalls von Qualcomm stammt. Der SoC wird von 2 GB Arbeitsspeicher unterstützt. Diese Ausstattung zeigt bereits, dass HTC hier recht konservativ agiert und es nicht auf die Leistungskrone abgesehen hat. Für die Benchmarks nehmen wir auch noch das Allview X2 Soul Pro (~400 Euro) in die Vergleichsgruppe auf, dessen MediaTek-MT6752-SoC (1,7 GHz) auf dem Niveau des Snapdragon 617 arbeiten sollte.
Das wird auch in den synthetischen Benchmarks bestätigt, bei denen sich das Testgerät in der Regel am Ende bzw. auf den hinteren Rängen innerhalb des Vergleichsfeldes positioniert. Teilweise fallen die Unterschiede sehr deutlich aus, der subjektive Eindruck des Testgerätes ist aber positiv. Wie wir zuvor bereits erwähnt haben, lässt sich das Smartphone jederzeit flüssig bedienen und Ruckler konnten wir nicht feststellen. Ein Blick in unsere Datenbank zeigt, dass sich der Snapdragon 617 (1,5 GHz) bei der Leistung kaum von dem Snapdragon 615 (1,7 GHz) unterscheidet, welcher in vielen Mittelklasse-Smartphones zum Einsatz kommt.
Die Grafikkarte Adreno 405 liegt in den 3DMarks ebenfalls auf den hinteren Plätzen. Vor allem in den anspruchsvolleren Tests mit OpenGL ES 3.0 oder 3.1 kann unser Testgerät nur das Allview X2 Soul Pro in Schach halten, die anderen Konkurrenten sind hier teilweise doppelt oder sogar dreifach so schnell. Wie sich das auf die Spielleitung auswirkt, werden wir uns später noch genauer ansehen.
AnTuTu v5 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9 | |
Huawei P8 | |
HTC One M9 | |
Sony Xperia Z5 Compact | |
Samsung Galaxy S6 | |
Apple iPhone 6 | |
Allview X2 Soul Pro |
Geekbench 3 | |
32 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P8 | |
HTC One M9 | |
Sony Xperia Z5 Compact | |
Samsung Galaxy S6 | |
Apple iPhone 6 | |
32 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P8 | |
HTC One M9 | |
Sony Xperia Z5 Compact | |
Samsung Galaxy S6 | |
Apple iPhone 6 | |
64 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9 | |
Huawei P8 | |
HTC One M9 | |
Allview X2 Soul Pro | |
64 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9 | |
Huawei P8 | |
HTC One M9 | |
Allview X2 Soul Pro |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9 | |
Huawei P8 | |
HTC One M9 | |
Sony Xperia Z5 Compact | |
Samsung Galaxy S6 | |
Apple iPhone 6 | |
Allview X2 Soul Pro | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9 | |
Huawei P8 | |
HTC One M9 | |
Sony Xperia Z5 Compact | |
Samsung Galaxy S6 | |
Apple iPhone 6 | |
Allview X2 Soul Pro |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9 | |
Huawei P8 | |
HTC One M9 | |
Sony Xperia Z5 Compact | |
Samsung Galaxy S6 | |
Apple iPhone 6 | |
Allview X2 Soul Pro | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9 | |
Huawei P8 | |
HTC One M9 | |
Sony Xperia Z5 Compact | |
Samsung Galaxy S6 | |
Apple iPhone 6 | |
Allview X2 Soul Pro |
GFXBench 3.1 | |
on screen Manhattan ES 3.1 Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9 | |
HTC One M9 | |
Sony Xperia Z5 Compact | |
1920x1080 Manhattan ES 3.1 Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9 | |
HTC One M9 | |
Sony Xperia Z5 Compact |
PCMark for Android - Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9 | |
Huawei P8 | |
HTC One M9 | |
Sony Xperia Z5 Compact |
Smartbench 2012 | |
Gaming Index (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9 | |
Huawei P8 | |
HTC One M9 | |
Sony Xperia Z5 Compact | |
Allview X2 Soul Pro | |
Productivity Index (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9 | |
Huawei P8 | |
HTC One M9 | |
Sony Xperia Z5 Compact | |
Allview X2 Soul Pro |
Die Browser-basierten Tests wurden alle mit dem vorinstallierten Google Chrome 46.0 durchgeführt. Das HTC One A9 liegt oftmals nur auf dem letzten Platz und wird in der Regel auch knapp vom Allview X2 Soul Pro geschlagen. Allerdings können wir auch hier unseren Eindruck aus dem letzten Absatz wiederholen, denn subjektiv fühlt sich das Testgerät schnell genug an und es gibt keine Einschränkungen.
Sunspider - 1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9 | |
Huawei P8 | |
HTC One M9 | |
Sony Xperia Z5 Compact | |
Samsung Galaxy S6 | |
Apple iPhone 6 | |
Allview X2 Soul Pro |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9 | |
Huawei P8 | |
HTC One M9 | |
Sony Xperia Z5 Compact | |
Samsung Galaxy S6 | |
Apple iPhone 6 | |
Allview X2 Soul Pro |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9 | |
Huawei P8 | |
HTC One M9 | |
Sony Xperia Z5 Compact | |
Apple iPhone 6 | |
Allview X2 Soul Pro |
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9 | |
Huawei P8 | |
HTC One M9 | |
Sony Xperia Z5 Compact | |
Apple iPhone 6 |
WebXPRT 2015 - Overall (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9 | |
Huawei P8 | |
HTC One M9 | |
Sony Xperia Z5 Compact |
JetStream 1.1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One A9 | |
HTC One M9 | |
Sony Xperia Z5 Compact | |
Samsung Galaxy S6 | |
Allview X2 Soul Pro |
* ... kleinere Werte sind besser
Der 16 GB große interne eMMC-Speicher schneidet in den Benchmarks insgesamt nur mittelmäßig ab. Beim sequentiellen Lesen ermitteln wir knapp 190 MB/s, womit das HTC One A9 die Konkurrenz in Form der beiden Geräte Huawei P8 und Allview X2 Soul Pro schlagen kann. Gegen die drei anderen Flagship-Geräte HTC One M9, Samsung Galaxy S6 uns Sony Xperia Z5 Compact (235 - 319 MB/s) hat unser Testgerät aber keine Chance. In den anderen Tests muss sich das One A9 dagegen stets mit dem letzten Platz begnügen.
Die Geschwindigkeit des microSD-Schachtes testen wir in Verbindung mit der Speicherkarte Toshiba Exceria SD-CX32UHS1. Mit 50 MB/s beim Lesen und 15 MB/s beim Schreiben kann das volle Potenzial der Karte nicht ausgenutzt werden. Bemerkbar macht sich das vor allem bei größeren Kopiervorgängen oder auch bei dem Abspeichern von RAW-Fotos auf der Speicherkarte, die länger dauern und damit die Zeit bis zur nächsten Aufnahme verzögern.
Spiele
Die Grafikkarte Adreno 405 hat einen Kerntakt von 550 MHz und stellt die kleinste Ausbaustufe der Adreno-400-Reihe von Qualcomm dar. Die Ergebnisse in den Benchmarks haben bereits gezeigt, dass sie deutlich hinter den Konkurrenten liegt und es auch bei aufwändigen Spielen zu Einschränkungen kommen kann. In der Praxis macht sich das z. B. durch Ruckeln im Rennspiel Asphalt 8: Airborne bemerkbar, sobald man mittlere oder hohe Details auswählt. Erst bei niedrigen Details läuft der Titel richtig flüssig. Simple Titel wie Angry Birds 2 sind zwar kein Problem, aber langfristig muss man mit Einschränkungen rechnen. Die Sensoren und auch der Touchscreen funktionieren gut und beeinträchtigen den Spielspaß nicht.
Emissionen
Temperatur
Aufgrund der geringeren Leistung haben wir im Vorfeld ein kühles Gerät erwartet. Das ist allerdings nur im Leerlauf oder bei wenig Last der Fall, wo die durchschnittlichen Temperaturen auf der Ober- und Unterseite bei rund 28 °C liegen. Unter Last wird das Smartphone in der oberen Hälfte allerdings richtig warm und bis zu 41 °C sind deutlich spürbar. Diese maximalen Temperaturen wurden zwar im praxisfernen Stresstest ermittelt, aber auch beim Spielen wird das Smartphone sehr warm – zu warm für die gebotene Leistung.
Mit dem GFXBench Akku-Test überprüfen wir die Leistungsfähigkeit der Komponenten bei anhaltender Last. Während der T-Rex-Test dreißig mal hintereinander ausgeführt wird, zeichnet die App die Leistung und die Temperaturen auf. Der Leistungsverlauf sieht in dem Diagramm etwas wild aus, allerdings liegen die Unterschiede in den verschiedenen Durchläufen bei unter einem Prozent, weshalb es hier nicht zu Throttling kommt.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Mit dem neuen Gehäuse-Design verabschiedet sich HTC auch von den beiden Stereolautsprechern auf der Vorderseite. Beim neuen One A9 gibt es nur noch einen Lautsprecher an der unteren Kante. Mit dem One M9 kann es daher auf keinen Fall mithalten, aber das kleine Modul ist dennoch recht laut und auch bei der maximalen Lautstärke kann man sich das Ergebnis noch anhören. Bass ist jedoch nicht vorhanden und es gibt auch keine Softwareverbesserungen. Das sogenannte HTC BoomSound mit Dolby Audio lässt sich nur nutzen, wenn Kopfhörer angeschlossen sind. Viele Einstellungsmöglichkeiten gibt es aber nicht, denn man kann die Software nur aktivieren und ein Profil für HTC Kopfhörer bzw. "Andere" auswählen (siehe Screenshot). Das Ergebnis ist ein etwas vollerer Klang, der sich vor allem bei günstigeren Kopfhörern bemerkbar macht. Bei hochwertigen Modellen neigt die Wiedergabe jedoch schneller zum Verzerren. In diesem Fall kann man die Software dank dem integrierten DA-Wandler bedenkenlos deaktivieren. Das beiliegende In-Ear-Headset gehört zu den besseren Beigaben am Markt und kommt mit unterschiedlichen Aufsätzen für die Ohren. Ein weiterer Vorteil des Headsets ist das Flachbandkabel, wodurch es nicht mehr zu einem Kabelsalat kommt. Insgesamt ist die Wiedergabe am 3,5-mm-Anschluss qualitativ richtig gut und auch ausreichend laut.
Wenn es dann doch etwas lauter werden soll, lassen sich natürlich auch externe Lautsprecher anschließen. Dies kann entweder am Klinkenstecker, via Google Cast oder Bluetooth erfolgen. Eine Verbindung mit dem Bluetooth-Lautsprecher Denon Envaya Mini klappte ohne Probleme; Aussetzer gab es erst ab einer Distanz von etwa 10 Metern (inkl. zwei Wänden).
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Der Akkuverbrauch des HTC One A9 ist durchschnittlich und fällt oftmals besser aus als bei den Rivalen, was aufgrund der geringeren Leistung aber auch nicht überraschend ist. Dass hier jedoch noch Optimierungspotenzial vorhanden ist, zeigt beispielsweise das Samsung Galaxy S6 bei den Leerlaufmessungen sowie das ähnlich leistungsstarke Allview X2 Soul Pro. Im Lieferumfang befindet sich ein modulares Netzteil mit einer Ausgangsleistung von 7,5 Watt (5 V, 1,5 A), das für den maximalen Verbrauch von knapp 6 Watt ausreichend dimensioniert ist.
Aus / Standby | 0 / 0.4 Watt |
Idle | 0.9 / 1.2 / 1.4 Watt |
Last |
3.8 / 5.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 870 |
HTC One A9 Adreno 405, 617 MSM8952, 16 GB eMMC Flash | Huawei P8 Mali-T628 MP4, Kirin 930, 16 GB eMMC Flash | HTC One M9 Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash | Sony Xperia Z5 Compact Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy S6 Mali-T760 MP8, Exynos 7420, 32 GB UFS 2.0 Flash | Apple iPhone 6 PowerVR GX6450, A8, 128 GB eMMC Flash | Allview X2 Soul Pro Mali-T760 MP2, MT6752, 16 GB eMMC Flash | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -30% | -55% | -17% | 15% | 6% | 12% | |
Idle min * | 0.9 | 0.7 22% | 1.1 -22% | 0.6 33% | 0.4 56% | 0.3 67% | 0.7 22% |
Idle avg * | 1.2 | 2 -67% | 2 -67% | 1.4 -17% | 0.6 50% | 1.5 -25% | 1.1 8% |
Idle max * | 1.4 | 2.1 -50% | 2.4 -71% | 1.7 -21% | 1.2 14% | 2 -43% | 1.4 -0% |
Last avg * | 3.8 | 4.9 -29% | 7.2 -89% | 5.3 -39% | 5 -32% | 3.1 18% | 2.8 26% |
Last max * | 5.9 | 7.4 -25% | 7.5 -27% | 8.4 -42% | 6.8 -15% | 5.2 12% | 5.7 3% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Der Lithium-Polymer-Akku des HTC One A9 hat eine Kapazität von 8,17 Wh (2.150 mAh). Alle anderen Android-Konkurrenten bieten hier deutlich mehr (mindestens 2.550 mAh beim Samsung Galaxy S6), einzig das Apple iPhone 6 muss mit einem noch kleineren Energiespeicher (1.810 mAh) auskommen. Zusammen mit den durchschnittlichen Verbrauchswerten erwarten wir also keine neuen Bestleistungen.
Für die Ermittlung der maximal möglichen Akkulaufzeit verwenden wir ein WLAN-Lesescript bei der minimalen Bildschirmhelligkeit. Das HTC One A9 hält unter diesen Bedingungen etwas mehr als 19 Stunden durch, was in unserem Vergleichsfeld einen durchschnittlichen Wert darstellt. Das andere Extrem, die minimal zu erwartende Akkulaufzeit, simulieren wir mit der App Stability Test bei der maximalen Helligkeit. Hierbei kann sich unser Testgerät mit knapp 3 Stunden nur gegen das Apple iPhone 6 (2:08 h) und das Allview X2 Soul Pro (2:45 h) durchsetzen, die restlichen Android-Kollegen halten trotz der höheren Leistung aber teilweise deutlich länger durch (+22 bis +58 Prozent).
In der Praxis wird man das Smartphone aber nur selten dauerhaft maximal auslasten bzw. gar nicht benutzen, weshalb unser WLAN-Test bei einer angepassten Helligkeit von 150 cd/m² aussagekräftiger ist. Mit nur 6 Stunden macht sich erneut der kleine Akku des HTC One A9 bemerkbar, denn mit der Ausnahme des Konzernbruders HTC One M9 erreichen alle anderen Vergleichsgeräte bessere Werte. Diese Situation bestätigt sich auch im Video-Test, bei dem wir den Kurzfilm Big Buck Bunny (1080p, H.264) bei einer Helligkeit von 150 cd/m² in einer Dauerschleife laufen lassen. 7 Stunden und 45 Minuten sind für sich gesehen kein schlechtes Ergebnis, aber die Konkurrenten zeigen erneut mehr Ausdauer.
HTC implementiert zwei verschiedene Stromsparmechanismen, mit denen die Laufzeit im Notfall verlängert werden kann. Der normale Energiesparmodus (kann automatisch bei 5 oder 15 % Akku aktiviert werden) verringert die CPU-Nutzung, schränkt die Standortdienste ein, verringert die Bildschirmhelligkeit und schaltet das Vibrationsfeedback aus. Noch einen Schritt weiter geht der extreme Stromsparmodus, der ebenfalls automatisch bei verschiedenen Akkuständen aktiviert werden kann. Dieser Modus schränkt die Funktionalität des Smartphones jedoch sehr stark ein; zur Verfügung stehen nur noch Telefonate, Nachrichten, E-Mails, der Kalender, der Rechner und die Uhr (siehe Screenshot).
Das HTC One A9 unterstützt Qualcomms Quick Charge Technologie (2.0), allerdings wird hierfür ein spezielles Netzteil benötigt. HTC bietet dazu den separat erhältlichen Rapid Charger für 23 Euro an. Laut HTC wird bald auch Quick Charge 3.0 verfügbar sein, hierfür wird man aber vermutlich noch ein anderes Netzteil benötigen. Mit dem beiliegenden 7,5-Watt-Netzteil beträgt die Ladezeit bei eingeschaltetem Gerät knapp zwei Stunden.
HTC One A9 Adreno 405, 617 MSM8952, 16 GB eMMC Flash | Huawei P8 Mali-T628 MP4, Kirin 930, 16 GB eMMC Flash | HTC One M9 Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash | Sony Xperia Z5 Compact Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy S6 Mali-T760 MP8, Exynos 7420, 32 GB UFS 2.0 Flash | Apple iPhone 6 PowerVR GX6450, A8, 128 GB eMMC Flash | Allview X2 Soul Pro Mali-T760 MP2, MT6752, 16 GB eMMC Flash | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 9% | -3% | 42% | 33% | 7% | 16% | |
Idle | 1154 | 826 -28% | 805 -30% | 2249 95% | 1300 13% | 1369 19% | |
H.264 | 465 | 581 25% | 421 -9% | 525 13% | 595 28% | ||
WLAN | 368 | 434 18% | 348 -5% | 440 20% | 475 29% | 507 38% | |
Last | 176 | 215 22% | 236 34% | 242 38% | 278 58% | 128 -27% | 165 -6% |
WLAN (alt) | 573 | 575 | 530 |
Pro
Contra
Fazit
Mit dem HTC One A9 beschreitet der taiwanesische Hersteller einen neuen Weg. Besonders viel Wert wird dabei auf das Design des neuen Smartphones gelegt. Trotz der großen Ähnlichkeiten zu den aktuellen iPhones von Apple wäre es jedoch unfair, das One A9 nur als iPhone-Klon zu bezeichnen. Beim Handling gibt es zwischen den beiden Modellen nämlich spürbare Unterschiede, die Verarbeitung liegt allerdings auf einem ähnlich hohen Niveau. Weitere Vorteile des Testgerätes sind die gute Kamera und das exzellente Display.
Das große Problem ist allerdings die Leistung. Zwar fühlt sich das Smartphone bei alltäglichen Aufgaben wie dem Surfen im Internet, YouTube-Videos oder dem Verfassen von E-Mails niemals zu langsam an, aber schon beim Spielen von aktuellen Titeln kommt es zu Einschränkungen. Zudem hätten wir erwartet, dass sich die geringere Leistung positiv auf die Temperaturen und die Akkulaufzeiten auswirkt, was aber leider nicht der Fall ist.
Das HTC One A9 hat zwar ein tolles Gehäuse, aber das bieten die Android-Konkurrenten wie das Samsung Galaxy S6 oder das HTC One M9 auch. Gleichzeitig gibt es bei diesen Geräten zum gleichen Preis aber auch deutlich mehr Leistung.
Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 599 Euro (aktueller Straßenpreis rund 550 Euro) muss es das HTC One A9 unweigerlich mit der High-End-Konkurrenz aufnehmen. Diese bieten ebenfalls tolle Gehäuse (teilweise auch aus Metall), aber haben einen deutlichen Vorteil bei der Leistung. Das One A9 ist in manchen Aspekten ein richtig gutes Smartphone, für den aktuellen Preis können wir aber keine Kaufempfehlung aussprechen. Wir sind schon gespannt, ob HTC einige der Verbesserungen (beispielsweise bei der Kamera oder dem abgespeckten HTC Sense) auch auf das zukünftige One M10 übertragen wird, welches aller Voraussicht nach keine Probleme bei der Leistung haben sollte.
HTC One A9
-
11.11.2015 v4 (old)
Andreas Osthoff