Test HP Omni 10 5600eg (F4W59EA) Tablet
Wohin geht die Reise? Auf Grund der schrumpfenden Windows Fangemeinde sind Microsoft und Intel besorgt: Wird es in fünf Jahren eine nennenswert große Anzahl an Intel basierten Windows Tablets geben? ARM/Tegra basierte Android-Tablets oder auch das iPad machen seit Jahren kräftig Druck. Im Gegensatz zu Intels Tablet-Plattform Atom (Clovertrail) konnte die Konkurrenz gigantische Zuwächse der Verkäufe verbuchen.
Wie zukunftstauglich ist Windows auf dem Tablet? Ende 2012 stellte Intel die Tablet-Plattform Clovertrail vor, welche fit für Windows 8 sein sollte. Im Laufe des Jahres 2013 erschien eine Vielzahl von Tablets oder Convertibles, die aber alle zwei Probleme hatten: Die Performance war für die Intel Core verwöhnten Laptop-Nutzer zu gering und die angesetzten Preise von 500 bis 800 Euro waren für diese schwache Leistung zu hoch.
Kann der Nachfolger Bay Trail diese beiden gravierenden Schwachstellen beseitigen? Den Punkt des Preises bestimmt, denn die Geräte kosten um die 400 Euro, das ist beim Asus Transformer Book T100TA-C1-GR als auch beim vorliegenden HP Omni 10 5600eg so.
Zur Einordnung des HP Omni 10 (399 Euro) ziehen wir die Lenovos Miix 2 8 (8 Zoll, Z3740) und Asus Transformer Book T100TA-C1-GR Convertible (10,1 Zoll, Z3740) heran. Das Miix 2 geht für 300 Euro, das Transformer Book für knapp 400 Euro über die Ladentheke. Erwirbt der Kunde mit dem Omni 10 ein zukunftstaugliches Device für seine mobilen Windows Ambitionen?
Gehäuse
Ein solides Gehäuse, das nicht bei Druck eindellt und verwindet, ist wichtig für den subjektiv hochwertigen Eindruck eines Tablet-PCs. Hier macht HP alles richtig, zudem liegt der 10-Zoller (661 Gramm) dank der Gummierung auf der Rückseite, die sich bis auf die Seitenränder hochzieht, griffig in der Hand. Vorn steht die Base ähnlich einer umlaufenden Gummilippe dezent über dem Panel. Zum Schutz der Anzeige gegen Zerkratzen reicht das aber nicht aus. Immerhin haben wir beim Umfassen der Seiten stets einen sehr sicheren Halt für das Tablet.
Druck auf die Rückseite provoziert erst bei höherer Kraft Druckstellen auf der Anzeige. Fingerdruck von vorn muss schon ziemlich kräftig sein, um Verfälschungen auf dem bildgebenden Full-HD-Panel zu erzeugen.
Ausstattung
Das Chassis macht einen kompakten und aufgeräumten Eindruck, was an den wenigen Anschlüssen und Tasten liegt. HP verzichtet z. B. auf die Taste Rotation Lock. Power-On und ein Kopfhörer-Anschluss, das ist das Einzige was rechts, links und oben zu finden ist. Die Lautstärke-Wippe wurde in den oberen Bereich der Rückseite gelegt. Sie kann mit dem Finger erfühlt und betätigt werden.
Anschlüsse gibt es auf der Unterseite (siehe Bild), hier sitzt unter einer Klappe der Micro-SD-Kartenleser. Die Position sorgt zwar dafür, dass die Hände an den kurzen Seiten ein kompaktes, geradliniges Chassis halten, doch wer das Omni 10 aufrecht auf den Tisch stellen möchte und Lader wie Peripherie anschließt, der kommt in Schwierigkeiten. Die von HP angebotene „Ladestation mit Rundstecker“ kostet 40 Euro, USB oder HDMI sind daran aber nicht anschließbar. Es scheint, als ob HP den produktiven Einsatz verhindern möchte.
Kommunikation
Das WLAN-Modul hört auf den Namen Broadcom 802.11bgn SDIO Adapter und hat ebenfalls Bluetooth 4.0 an Bord. Der WLAN-Adapter offenbart in unserem Reichweite-Test keine Meisterschaft, im Gegenteil: Nach 15 Metern außerhalb des Hauses ist Schluss, hier zeigt Windows nur noch zwei Balken Verbindungsstärke an (von fünf). Beim Zehn-Meter-Standort innerhalb des Gebäudes sind es vier Balken. Das ist eine schlechte Reichweite: Das Transformer Book T100TA zeigte dieselben Signalstärken bereits bei 50 % Sendeleistung des Fritz!Box-Routers. Den Test mit dem Omni 10 haben wir mit 100 % ausgeführt.
Zubehör
Bei unserem Test entpuppte sich das Micro-A-USB auf USB Typ A Kabel des Toshiba Satellite W30Dt-A-100 als sehr praktisch. Wir konnten USB-Eingabegeräte, externe Festplatten, USB-Sticks und auch einen Hub anschließen. Einen solchen Adapter müssen sich Käufer allerdings selbst zulegen, HP legt außer dem Netzteil und der SD-Speicherkarte (8 GB) mit Windows Recovery Image nichts in den Karton. Letzteres ist ein Novum bei Tablets, doch HP musste sich wohl aus der Not heraus dafür entscheiden: Von den 28 GB Nettokapazität stehen bei Auslieferung gerade mal 10 GB zur Verfügung. Hier hätte keine Recovery Partition mehr Platz gehabt. Der Speicherplatz kann per Micro-SD (bis 64-GB-Karte, MicroSDXC) erweitert werden. Alternativ gibt es für Käufer des Omni 10 bis zu 25 GB freien Cloud Speicher bei Box.com. Ansonsten gibt es beim US-Marktführer nur 5 GB gratis.
Was macht den Omni 10 bereits bei Auslieferung so randvoll? Nach MS Office Home & Student (Vollversionen Word, Excel, PowerPoint und OneNote) spielt HP Connected Photo, Connected Music, Box (bis zu 25 GB freier Cloud Speicher), Skype und HP ePrint auf. Diese Tools nehmen aber nicht viel Platz in Anspruch, der größte Brocken ist der Windows Ordner mit 10 GB.
Garantie
HP gewährt eine Herstellergarantie von 12 Monaten (Pick-Up & Return). Das Gerät wird nach Anmeldung beim Support abgeholt. Die Verlängerung auf 24 Monate kostet 54 Euro (HP 2 year Standard Exchange Service).
Webcam
Das Omni 10 ist mit zwei hochauflösenden Kameras bestückt. Frontseitig nimmt der Chip mit 1.920 x 1.080 Pixeln auf (2 Megapixel), das ist deutlich mehr als die meisten Laptops aufbringen (meistens HD 1280 x 720 = 0,9 MP). Zwei Kameras, das schafft auch Lenovos Miix 2 8 Tablet (Front 2 MP, Heck 5,0 MP), allerdings ist hier die Qualität geringer. Der Transformer hat nichts dergleichen in petto (nur Front 0,9 MP).
Die Hauptkamera am Heck löst mit 8 Megapixeln auf. Die 3.264 x 1.836 Pixel werden im Tageslicht per Autofokus recht gut scharfgestellt, und die Farben wirken natürlich. An die differenzierte Tiefenschärfe einer einfachen SLR kommt die Qualität aber nicht heran. Wer sich gestochen scharfe Fotos erhofft, der wird enttäuscht. Für Schnappschüsse, die später auf dem Tablet betrachtet werden, reicht die Qualität der Hauptkamera allemal.
Eingabegeräte
Touchpanel
Die berührungsempfindliche Anzeige reagiert meistens prompt und sie erkennt bis zu 10 Finger gleichzeitig. Allerdings treffen die Finger kleine Desktop-Symbole nicht immer sofort, weshalb Nutzer die Skalierung der Symbole in den Windows Settings anpassen sollten. Die virtuelle Tastatur entspricht dem Windows-8-Standard, sie kann zweigeteilt werden. Auf Grund der hohen Auflösung bleibt auch nach Einblendung der Tasten noch ein anständiges Stück des Bildschirminhaltes zu sehen. Das ist beim 8-Zoller Miix 2 nicht der Fall. Die Windows Taste unter dem TFT reagiert oft nicht auf Berührungen, sie ruft den Homescreen auf (Metro Kacheln).
Folgendes Video zeigt die Bedienung von Windows 8.1 mit Skalierung, Web Browser und Video. Im zweiten Teil läuft der CPU-Stresstest Prime95 bzw. ein hochauflösendes Video im Hintergrund, was die Bedienergeschwindigkeit aber kaum vermindert.
Display
Die 10-Zoll-Anzeige löst in 1.920 x 1.200 Pixeln auf. Dies entspricht einer Pixeldichte von 220 ppi. Hier kommen Transformer (155 ppi) und Miix 2 8 (188 ppi) nicht mit. HP hat in der Voreinstellung große Symbole für Windows eingestellt. Kein Wunder, kleine Menübäume und Filetrees können unsere Finger kaum noch exakt treffen.
Mit einem Schwarzwert von 0,43 cd/m² errechnet sich ein Kontrast von 667:1. Das ist recht gut, selbst High-End-Tablets wie das Vaio Tap 11 bringen nur 831:1 in den Vergleich. Das Transformer Book geht mit 1.033:1 in Führung, das Miix 2 8 liegt mit 668:1 gleichauf.
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Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 286 cd/m²
Kontrast: 667:1 (Schwarzwert: 0.43 cd/m²)
ΔE Color 5 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 4.18 | 0.5-98 Ø5.2
42% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
46.12% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
66% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
44.5% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.45
Die Helligkeit ist etwas höher als beim Transformer, an den Miix 2 kommt sie aber nicht heran (Schnitt 389 cd/m²). Dafür ist die Luminanz sehr gleichmäßig verteilt, wir erkennen keine Lichthöfe an den Rändern oder Clouding. Ein Sensor neben der Webcam sorgt für die automatische Anpassung an das Umgebungslicht. Das schont bei Dunkelheit die Augen und verringert die Energieaufnahme.
Die Farbraumabdeckung für sRGB und AdobeRGB ist ähnlich knapp wie bei den Konkurrenten. Gerade mal 61 % des sRGB-Raumes deckt das Omni 10 ab. Dieses Kriterium ist vornehmlich für professionelle Bildbearbeiter wichtig, solche Arbeiten werden aber selten auf einem Atom basierten Tablet stattfinden.
Praxisnäher für den Consumer ist da schon die Displayvermessung mit dem Fotospektrometer. Ein Blaustich, wie es ihn so oft bei günstigen Laptops gibt, müssen wir beim Omni 10 nicht feststellen. Im Gegenteil, die Farben und Graustufen weichen eher in die warmen Töne ab. Die Graustufen-Messung zeigt: Dunkle Töne werden sehr exakt zur sRGB-Referenz abgebildet. Zwischen TFT-Abbildung und Farbkarte könnte ein ungeschultes Auge keinen Unterschied ausmachen (erst ab DeltaE >3). Der ColorChecker weist ebenfalls einen recht niedrigen DeltaE von 5 aus. Lenovo kann das noch besser, beim Miix 2 8 liegt der Grayscale DeltaE bei 2,4 und der vom ColorChecker (Mischfarben) bei 3,5.
Draußen sorgen das tiefe Schwarz und die gute Helligkeit für ein kräftiges Bild. Dem Omni 10 gereicht die Bewölkung zum Vorteil, bei klarem Sonnenschein sorgt das Glare-Type-Panel für deutliche Reflexionen. Je seitlicher wir in die Anzeige schauen, umso stärker verwischt die Sicht (Bild 2).
Das Omni 10 hat erstklassige Blickwinkel: Aus jeder Position erkennen wir ein gestochen scharfes und farbstabiles Bild. Die zwei Konkurrenten mit IPS-Panels können in dieser Hinsicht mithalten.
Leistung
Sehr überzeugt gibt sich HP von der Hardware: „Mit der superschnellen Intel-Atom-Prozessorserie Z3000 liefert dieses topaktuelle Tablet eine unglaubliche Leistung.“ Der Intel Atom Z3770 (Bay Trail T) ist ein Quad-Core-SoC mit einem Turbo-Takt von 1,46 bis 2,4 GHz. Der Basis-Takt ist also etwas höher als beim Atom Z3740 (1,33 GHz; Miix 2 8, Transformer Book T100TA). Ob dadurch nennenswerte Unterschiede in der Rechenleistung erzielt werden, das ermitteln wir im folgenden Kapitel.
Die Speicherausstattung ist in beiden Fällen schlapp: 2 GB Arbeitsspeicher (onboard) sind technisch zwar nicht das Maximum (4 GB bei LPDDR3-1066) für die Plattform, sie haben sich für 32-Bit-Systeme allerdings eingebürgert. Ärgerlicher sind allerdings die 32-GB-Festspeicher in Form einer eMMC von Samsung. Hier sind bei Auslieferung lediglich 10 GB frei und HP bietet nicht einmal eine 64-GB-Alternative an.
Prozessor
Die Z3000 Serie von Intel wird in sparsamer 22-nm-Lithographie gefertigt, so wie auch die Haswell Chips aus den Subnotebooks und Notebooks. Intel gibt einen TDP von <4 Watt an, die Scenario Design Power liegt bei lediglich zwei Watt. Wie die Haswell Prozessoren besitzt der Bay-Trail-Atom eine Turbo Range, im Falle des Z3770 von 1.460 bis 2.400 MHz (Z3740: 1.330–1.860 MHz). Cinebench R10 als auch Geekbench zeigen ein Leistungsplus von durchschnittlich 17 % zum Z3740 Schwestermodell (drei Vergleichsgeräte). Der alte Z2760 ist mit -55 % im Rückstand, das AMD Gegenstück A4-1200 mit -58 %.
Wie verhält sich der Turbo bei normaler CPU-Last? Beim Single-Thread-Test arbeitet ein Kern mit genau 2,4 GHz. Multi-Thread läuft zu Beginn mit 2,26 GHz, um dann nach einigen Minuten auf 1,465 GHz zurück zu setzen. Dort verbleibt die Taktung dann auch. Der Standard-Takt scheint also stets zur Verfügung zu stehen. Das gilt auch für die Leistung im Akkubetrieb. Wir haben den Cinebench R10 unter Akkustrom erneut ausgeführt und dieselben Scores ermittelt.
HP Omni 10 5600eg (F4W59EA) HD Graphics (Bay Trail), Z3770, 32 GB eMMC Flash | Toshiba Satellite W30Dt-A-100 Radeon HD 8180, A4-1200, WD Blue UltraSlim WD5000MPCK-22AWHT0 | Lenovo IdeaTab Miix 10 64GB SGX545, Z2760, 64 GB SSD | Asus Transformer Book T100TA-C1-GR HD Graphics (Bay Trail), Z3740, 32 GB eMMC Flash | Lenovo Miix 2 8 HD Graphics (Bay Trail), Z3740, 32 GB eMMC Flash | Toshiba Encore WT8-A-102 HD Graphics (Bay Trail), Z3740, 32 GB eMMC Flash | |
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Cinebench R10 | -52% | -54% | -20% | -18% | -18% | |
Rendering Single 32Bit | 1230 | 753 -39% | 609 -50% | 940 -24% | 971 -21% | 963 -22% |
Rendering Multiple CPUs 32Bit | 3939 | 1401 -64% | 1711 -57% | 3334 -15% | 3384 -14% | 3390 -14% |
Geekbench 2 - 32 Bit | ||||||
Total Score | 3106 | 1406 -55% | 1360 -56% | 2586 -17% | 2607 -16% | 2594 -16% |
Geekbench 3 | ||||||
32 Bit Multi-Core Score | 3072 | 1000 -67% | 2617 -15% | |||
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -58% /
-56% | -55% /
-54% | -17% /
-18% | -17% /
-17% | -17% /
-17% |
System Performance
„Sofort reagierend, unglaublich schnell und vollständig intuitiv – das HP Omni 10 mit der neuesten Intel-Atom-Prozessorserie Z3000 bietet eine Leistung der nächsten Generation.“ Wer das auf der Produktseite liest, der könnte argwöhnisch werden. Laptop-Leistung im dünnen Tablet-Format für unter 400 Euro? So ist es natürlich nicht, doch wir können HP eines nicht streitig machen: Auf dem Omni 10 arbeitet es sich jederzeit zügig oder zumindest angemessen flüssig. Selbst aus der Kalten startet das Omni binnen 10 Sekunden, Programme brauchen höchstens 2 bis 3 Sekunden zum Start. Zwischen geöffneten Anwendungen sind wir mit einem Wisch des Fingers unterwegs. Das klappte zum Teil bereits mit der Vorgängergeneration, jedoch brach die Geschwindigkeit bei parallelisierten Anwendungen ein. Ein im Hintergrund laufender CPU-Stresstest ließ das System beinahe einfrieren.
Das hat mit Bay Trail ein Ende. Wir haben Prime95 Multi laufen lassen und konnten zeitgleich ein H264-Video abspielen und im Browser surfen. Das war mit Clovertrail so nicht möglich. Siehe dazu unser obiges Video unter Eingabegeräte, im zweiten Teil läuft Prime95 im Hintergrund.
Der PCMark 7 spricht deutlich für das Omni 10. Der System Storage Score liegt im Vergleich zu Miix 2 und Encore gleichauf, das Transformer Book schwächelt hier aber. Obendrein verhilft die höhere Rechenleistung zu einem besseren Productivity-Plus von 10 bis 18 %. In Summe kann das Omni 10 alle aufgeführten Geräte in die Schranken weisen, auch wenn 3 % vernachlässigbar sind. Wir haben auch den PCMark 8 ausgeführt, jedoch nicht bei den einschlägigen Konkurrenten.
HP Omni 10 5600eg (F4W59EA) HD Graphics (Bay Trail), Z3770, 32 GB eMMC Flash | Toshiba Satellite W30Dt-A-100 Radeon HD 8180, A4-1200, WD Blue UltraSlim WD5000MPCK-22AWHT0 | Lenovo IdeaTab Miix 10 64GB SGX545, Z2760, 64 GB SSD | Asus Transformer Book T100TA-C1-GR HD Graphics (Bay Trail), Z3740, 32 GB eMMC Flash | Lenovo Miix 2 8 HD Graphics (Bay Trail), Z3740, 32 GB eMMC Flash | Toshiba Encore WT8-A-102 HD Graphics (Bay Trail), Z3740, 32 GB eMMC Flash | |
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PCMark 7 | -66% | -37% | -13% | -3% | -3% | |
Score | 2568 | 1011 -61% | 1413 -45% | 2339 -9% | 2505 -2% | 2497 -3% |
Productivity | 1199 | 303 -75% | 600 -50% | 983 -18% | 1072 -11% | 1080 -10% |
System Storage | 3665 | 1373 -63% | 3094 -16% | 3255 -11% | 3825 4% | 3806 4% |
PCMark 7 Score | 2568 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated | 1613 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated | 2404 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
HP setzt als Festspeicher auf eine günstige eMMC. In diesem Falle stammt das 32-GB-Modul von Samsung (MBG4GC) und wir haben es bereits im Surface 2 und im Toshiba Encore kennen gelernt. Im Konkurrenzvergleich schlägt sich der Speicher gar nicht so schlecht, obwohl die eMMC eine Low-Cost-Lösung darstellt, deren Schreib- und Lesedurchsätze deutlich geringer sind als SSDs z. B. im mSATA-Format. Auffällig sind die guten Read-4K- und Write-4K-Werte. Nur das Miix 2 8 kann das toppen, in Summe ist Lenovos 8-Zoller beim Flash-Speicher 9 % schneller unterwegs.
Der SDXC-Kartenleser ist eine stationäre Möglichkeit, den geringen Speicherplatz aufzustocken. Er konnte im Test eine 64-GB-SDXC lesen, allerdings nur mit Geschwindigkeiten, die deutlich hinter der eingebauten eMMC liegen. 23 MB/s (Samsung SD) im sequentiellen Lesen stehen hier 82 MB/s (Samsung eMMC) gegenüber. Die 5,1 MB/s (SD) im 4K-Read-Test stehen gegenüber 11 MB/s (eMMC). Speziell das Schreiben auf der SD-Karte würde deutlich länger dauern als auf der eMMC: 0,9 versus 9 MB/s.
HP Omni 10 5600eg (F4W59EA) HD Graphics (Bay Trail), Z3770, 32 GB eMMC Flash | Lenovo IdeaTab Miix 10 64GB SGX545, Z2760, 64 GB SSD | Toshiba Satellite W30Dt-A-100 Radeon HD 8180, A4-1200, WD Blue UltraSlim WD5000MPCK-22AWHT0 | Asus Transformer Book T100TA-C1-GR HD Graphics (Bay Trail), Z3740, 32 GB eMMC Flash | Lenovo Miix 2 8 HD Graphics (Bay Trail), Z3740, 32 GB eMMC Flash | |
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CrystalDiskMark 3.0 | -22% | -16% | -9% | 9% | |
Read 512 | 83.9 | 74.1 -12% | 30.38 -64% | 104.7 25% | 82.2 -2% |
Write 512 | 30.9 | 32.9 6% | 42.43 37% | 18.93 -39% | 39.57 28% |
Write Seq | 48.04 | 38.14 -21% | 99.7 108% | 43.2 -10% | 50.3 5% |
Read Seq | 82.7 | 77.5 -6% | 89.9 9% | 109 32% | 86.6 5% |
Write 4k | 9.119 | 2.226 -76% | 0.921 -90% | 4.034 -56% | 11.19 23% |
Read 4k | 11.07 | 8.57 -23% | 0.34 -97% | 10.33 -7% | 10.14 -8% |
Grafikkarte
Die HD Graphics (Bay Trail) ist im SoC integriert. Ihre Aufgabe ist die Videobeschleunigung, der DirectX-11-Support und die Ansteuerung von hochauflösenden Displays (bis 2.560 x 1.600 Pixel). Die Leistung ist gering, sie liegt etwa auf dem Niveau einer HD 8180 (A4-1200). Die HD Graphics des Z3740 fährt in allen GPU-Benchmarks in etwa dieselben Scores ein.
HP Omni 10 5600eg (F4W59EA) HD Graphics (Bay Trail), Z3770, 32 GB eMMC Flash | Lenovo IdeaTab Miix 10 64GB SGX545, Z2760, 64 GB SSD | Toshiba Encore WT8-A-102 HD Graphics (Bay Trail), Z3740, 32 GB eMMC Flash | Toshiba Satellite W30Dt-A-100 Radeon HD 8180, A4-1200, WD Blue UltraSlim WD5000MPCK-22AWHT0 | Asus Transformer Book T100TA-C1-GR HD Graphics (Bay Trail), Z3740, 32 GB eMMC Flash | Lenovo Miix 2 8 HD Graphics (Bay Trail), Z3740, 32 GB eMMC Flash | |
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3DMark 11 | ||||||
1280x720 Performance GPU | 171 | 178 4% | 184 8% | |||
3DMark 06 | ||||||
1280x1024 Standard Score AA:0x AF:0x | 1899 | 421 -78% | 1869 -2% | 1726 -9% | 1868 -2% | |
3DMark | -77% | -10% | 3% | 5% | 7% | |
1280x720 Cloud Gate Standard Graphics | 1201 | 1182 -2% | 1477 23% | 1204 0% | 1224 2% | |
1280x720 Ice Storm Standard Score | 14632 | 3420 -77% | 12171 -17% | 12125 -17% | 15966 9% | 16401 12% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -78% /
-78% | -6% /
-7% | -3% /
-1% | 2% /
3% | 8% /
7% |
3DMark 03 Standard | 5188 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 1899 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 202 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 14632 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 1252 Punkte | |
Hilfe |
min. | mittel | hoch | max. | |
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Tomb Raider (2013) | 13.4 | 7 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Das Omni 10 arbeitet geräuschlos, es befinden sich kein Lüfter und keine beweglichen Teile darin.
Temperatur
Das kleine Gehäuse kühlt die Komponenten passiv, weshalb die Temperaturen auf den Oberflächen bei konstanter Last teils deutlich ansteigen. Der Hotspot liegt in der Mitte, hier messen wir 55 °C. Zwischen Leerlauf und Stresstest liegt eine Temperaturdifferenz von 24 °C, bezogen auf die Durchschnittswerte. Auffallend gering sind die Idle-Temperaturen von durchschnittlich 28 Grad auf der Ober- und Unterseite. Die Konkurrenten Lenovo Miix 2 8 und Transformer Book weisen allerdings ähnlich geringe Werte auf.
Mit einem Stresstest aus Prime95 (CPU) und Furmark (GPU) prüfen wir die höchstmögliche Abwärmebelastung und die Taktungen während eines solchen Szenarios. Der Test beginnt mit 2,26 GHz. Die Temperatur am Prozessor steigt während weniger Minuten auf 87 °C. Jetzt setzt zügig Throttling ein, der Takt fällt auf 1.088 MHz. Auf Grund der fortwährenden Belastung bleibt der Takt aber nicht dort, sondern er fällt weiter um letztlich zwischen 666 und 933 MHz zu schwanken. Das ist nach einer Stunde auch noch so. Bei den obigen Leistungstests trat ein solches Verhalten nicht auf, weshalb das Omni 10 sehr gute Werte in den CPU-Benchmarks erzielt. Die Laufzeit der Benchmarks betrug teilweise 10 Minuten, allerdings lag nicht zeitgleich GPU-Last an.
Im unmittelbar nach den Stresstest ausgeführten 3DMark 2006 erzielte das Omni 10 dieselben Werte wie bei einem Kaltstart. Die thermische Belastung beruhigt sich also sehr schnell wieder, weshalb die CPU wieder hohe Taktungen freigibt.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 39.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.8 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 55.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.3 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Die kleinen Lautsprecher tönen aus der schmalen Unterseite des Tablets (nicht Rückseite), dort befinden sich zwei längliche Öffnungen. Die Lautstärke kann einen 20 m² Raum mühelos beschallen, was für eine Präsentation ausreichen mag. Das Klangbild hört sich aber nicht besonders vielversprechend an. Die kleinen Membrane Übersteuern und Kratzen bei Maximalpegel. Sie betonen die Mitten übermäßig, Tiefen und Höhen werden ignoriert.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Im Leerlauf verbraucht das Omni 10 ab Netzteil 2,1 Watt (minimal). Das können Miix 2 und Transformer Book T100TA besser: 1,2 bzw. 1,7 Watt. Die Konkurrenten sind mit ihrer geringeren Auflösung bzw. Diagonale (8 Zoll beim Miix 2) im Vorteil. Unter Last benötigen sie etwas weniger Energie, was sicher nicht zuletzt am geringeren Turbo-Takt ihres Z3740 liegt (1,8 statt 2,4 GHz). Kumuliert sind alle Konkurrenten mehr oder weniger sparsamer, vor allem die 8-Zoller Miix 2 und Toshiba Encore. Das Satellite W30Dt-A-100 ist kein passabler Vergleich, denn es handelt sich um ein 13,3-Zoll-Convertible mit rotierender Festplatte im wuchtigen Gehäuse. Dennoch zeigt es, wie stark die APUs in Sachen Performance pro Watt hinter der zweiten Tablet-Atom-Generation hinterher hinken.
Die identischen Werte bei Load Maximum sind im Throttling der CPU während des Stresstests begründet. Kurzzeitig nimmt das Omni 10 15,1 Watt auf, nach wenigen Minuten pendelt es sich aber bei 12,8 Watt ein.
HP Omni 10 5600eg (F4W59EA) HD Graphics (Bay Trail), Z3770, 32 GB eMMC Flash | Toshiba Satellite W30Dt-A-100 Radeon HD 8180, A4-1200, WD Blue UltraSlim WD5000MPCK-22AWHT0 | Asus Transformer Book T100TA-C1-GR HD Graphics (Bay Trail), Z3740, 32 GB eMMC Flash | Lenovo IdeaTab Miix 10 64GB SGX545, Z2760, 64 GB SSD | Lenovo Miix 2 8 HD Graphics (Bay Trail), Z3740, 32 GB eMMC Flash | Toshiba Encore WT8-A-102 HD Graphics (Bay Trail), Z3740, 32 GB eMMC Flash | |
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Stromverbrauch | -102% | 17% | 20% | 35% | 33% | |
Idle min * | 2.1 | 6.3 -200% | 1.7 19% | 1.8 14% | 1.2 43% | 1.3 38% |
Idle avg * | 4.6 | 9.7 -111% | 3.9 15% | 4.7 -2% | 2.8 39% | 2.8 39% |
Idle max * | 5.5 | 11.9 -116% | 3.9 29% | 4.7 15% | 3.1 44% | 3.1 44% |
Last avg * | 12.8 | 17.4 -36% | 10.7 16% | 7.4 42% | 8.9 30% | 8.8 31% |
Last max * | 12.8 | 19 -48% | 11.8 8% | 8.7 32% | 10.3 20% | 11.4 11% |
* ... kleinere Werte sind besser
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 2.1 / 4.6 / 5.5 Watt |
Last |
12.8 / 12.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Akkulaufzeit
Bei der Akkulaufzeit kann das Omni 10 (31 Wh; 4:55 Stunden WLAN-Test) keine Trophäe nach Hause bringen. Die näheren Konkurrenten halten wenigstens 54 % (Miix 2 8: 17,5 Wh), das Transformer Book T100TA (30 Wh) sogar 119 % länger durch. Das gilt für den praxisnahen WLAN-Test, bei dem das Omni 10 mit 150 cd/m² Helligkeit per Skript über Websites surft (teilweise Video Playback). Im Leerlauf sind die Unterschiede nicht mehr ganz so stark ausgeprägt, hier hält das Transformer Book nur 33 % länger durch, das Miix 2 8 liegt bei 18 %.
Das 18-Watt-Netzteil braucht im eingeschalteten Zustand ganze fünf Stunden zum Aufladen des vollständig entleerten Akkus. Das entspricht in etwa der WLAN-Laufzeit.
HP Omni 10 5600eg (F4W59EA) HD Graphics (Bay Trail), Z3770, 32 GB eMMC Flash | Lenovo IdeaTab Miix 10 64GB SGX545, Z2760, 64 GB SSD | Toshiba Satellite W30Dt-A-100 Radeon HD 8180, A4-1200, WD Blue UltraSlim WD5000MPCK-22AWHT0 | Lenovo Miix 2 8 HD Graphics (Bay Trail), Z3740, 32 GB eMMC Flash | Toshiba Encore WT8-A-102 HD Graphics (Bay Trail), Z3740, 32 GB eMMC Flash | Asus Transformer Book T100TA-C1-GR HD Graphics (Bay Trail), Z3740, 32 GB eMMC Flash | |
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Akkulaufzeit | 16% | 18% | 21% | 46% | 61% | |
Idle | 753 | 884 17% | 650 -14% | 891 18% | 999 33% | |
WLAN (alt) | 295 | 329 12% | 430 46% | 454 54% | 430 46% | 647 119% |
Last | 194 | 231 19% | 236 22% | 179 -8% | 256 32% |
Fazit
Das kann sich sehen lassen. Vorbei sind die Zeiten quälend langsamer Programmaufrufe und sich stückchenweise aufbauender Fenster. Bay Trail macht den Atom fit fürs Multitasking-Zeitalter - und das war längst überfällig. Während wir bis dato von Intel Atom basierten Tablets mit Windows eher abgeraten haben, so können wir einen 10-Zoller wie das Omni empfehlen: Es ist mit 400 Euro günstiger als die Clovertrail Tablets es bisher waren. Es ist mit einem farbstarken Full-HD-Panel ausgerüstet, und die Laufzeiten von bis zu fünf Stunden sind akzeptabel. Die Hauptkamera nimmt acht Megapixel auf und liefert ordentliche Bilder ab. Nicht zuletzt spielt auch MS Office eine Rolle, wie bei anderen 10-Zollern liegt die Home & Student Lizenz dem Omni 10 bei.
Größtes Manko sind der geringe Speicherplatz (32 GB, über SD-Karte bis 64 GB erweiterbar) sowie die unten am Tablet sitzenden Ports. Das erschwert die Kombi-Nutzung als stationären PC. Es gibt zwar eine HP Ladestation mit Rundstecker, doch diese versperrt USB- und HDMI-Port. Wer das Omni 10 mit externer Anzeige, Tastatur und Peripherie benutzten möchte, der muss einen Tablet-Stand improvisieren.
Das Asus Transformer Book T100TA-C1-GR eignet sich für alle, die ernsthaft produktiv mit einer andockbaren Tastatur arbeiten wollen. Asus hat eine Variante mit 64 oder gar 564 GB (64 GB eMMC plus HDD in Docking-Tastatur) im Angebot. Das IPS-Panel löst allerdings nur in HD auf. Zweiter Vorteil des Transformers: Die Laufzeit ist mehr als doppelt so lang.
Das Lenovo Miix 2 8 eignet sich für alle, die noch mobiler unterwegs sein wollen. Der 8-Zoller hält mit 7:34 Stunden deutlich länger durch als das Omni 10 und wiegt nur 340 Gramm. Allerdings ist die Kamera nicht so gut und es existiert kein Monitorausgang.