Test Fujitsu Celsius H760 Workstation
Fujitsu ist einer der etablierten Workstation-Hersteller, der schon seit vielen Modellgenerationen Produkte dieser exklusiven Leistungsklasse anbietet. Hierzu zählen nicht nur die Geräte selbst, sondern auch unzählige Zubehörprodukte und umfangreiche Garantie- und Serviceoptionen. Während Konkurrenten wie Dell, Lenovo und HP mit verschiedenen Varianten ihre Produktportfolios immer weiter ausbauen, ist Fujitsu diesem Trend nicht gefolgt.
Die großen 17-Zoll-Workstations der Celsius-H900er-Serie hat der japanische Hersteller schon vor einigen Jahren aus dem Programm genommen und dadurch sein Angebot auf das klassische 15-Zoll-Format geschrumpft. Hier ist traditionell das Hauptinteresse der Kundschaft zu sehen, denn 15-Zoll-Notebooks bieten nach wie vor den besten Kompromiss aus Leistungsfähigkeit, Ausstattung, Mobilität und Erweiterbarkeit. Damit man trotz der Konzentration auf einen Formfaktor die Bedürfnisse und Ansprüche der professionellen Kundschaft klassengerecht abdecken kann, ist die mobile Celsius-Workstation in unzähligen Konfigurationen erhältlich.
Der Einstieg in Fujitsus mobile Workstation-Familie beginnt derzeit bei etwa 1.600 Euro (Brutto-Straßenpreis). Dafür bekommt man eine Intel-Core-i5-6440HQ-CPU, 8 GB RAM, ein 256-GB-SSD, eine Nvidia-Quadro-M600M-Grafikeinheit und ein Full-HD-IPS-Display geboten.
Das Testgerät verfügt dagegen über eine Intel-Xeon-E3-1505Mv5-CPU, 16 GB DDR4-RAM (ECC), eine Kombination aus 512-GB-SSD und 1-TB-HDD und Nvidias professionelle Grafik Quadro M2000M. Als Bildschirm kommt hier ebenfalls das oben genannte Full-HD-IPS-Display zum Einsatz. Der Preis für die Testkonfiguration beträgt laut Hersteller dann aber auch schon etwa 3.700 Euro. Im Vergleich mit der Konkurrenz orientiert sich Fujitsus Preisgestaltung eher am oberen Ende. Ein ähnlich ausgestattetes HP ZBook 15 G3 kostet derzeit zwar etwa 4.400 Euro (HP Online-Konfigurator), dafür ist ein vergleichbares Dell Precision 7510 (Dell Online-Shop) aber schon für etwa 3.100 Euro zu bekommen. Ebenfalls günstiger positioniert Lenovo sein P50 (Lenovo Online-Shop), das etwa 3.500 Euro kostet (alles Brutto-Preise).
Neben den üblichen RAM-, CPU- und GPU-Alternativen bietet die Serie vor allem drei besonders interessante Ausstattungsoptionen. Dazu gehören das hochauflösende UHD-IPS-Display, das LTE-Modem oder die verschiedenen Wechselschachtmodule inklusive zweitem Akku. Auch findet man hier noch ein optisches Laufwerk oder etwas altertümlich anmutende Schnittstellen wie einen VGA-Port oder USB 2.0 vor.
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Details
Gehäuse
Das Gehäuse der Workstation Fujitsu Celsius H760 ist ganz klar auf die Bedürfnisse der professionellen Kundschaft ausgerichtet. Der Materialmix aus Metall und Kunststoff sorgt zum einen für eine angenehm zurückhaltende Optik und zum anderen für eine sehr gute Gehäusesteifigkeit. Die Handballenablage ist fest, die Tastaturmatte wippt nicht nach und der Bereich über dem Wechselschacht gibt keinerlei Schwächen preis. Der Displayrahmen lässt sich mit Zug und Gegenzug zwar etwas verwinden, einen negativen Einfluss auf die Bilddarstellung kann man hier mit normaler Kraft aber nicht provozieren. Die Displayscharniere packen fest zu und können lediglich bei viel Bewegung ein Wippen des Bildschirms nicht ganz verhindern. Das Display lässt sich einhändig öffnen, was durch eine dünne Griffkante am Displayrahmen begünstigt wird.
Die mobile Workstation steht auch mit entferntem Akku stabil und könnte bei Bedarf nur mit dem Netzanschluss betrieben werden. Aufgrund der konventionellen Bauweise, die sich ganz klar von so mancher Slimline-Workstation abgrenzt, fallen die Maße mit etwa 38 x 26 x 3,2 cm und das Gewicht mit 2,98 kg etwas üppiger aus, als man das vielleicht von den schlankeren Modellen her gewohnt ist. Dafür hat das Gehäuse genug Platz für ein angemessenes Kühlsystem, Erweiterungssteckplätze und Wechselschachtmodule.
Im Vergleich mit den direkten Konkurrenten HP ZBook 15 G3 und Dell Precision 7510 bewegen sich Maße und Gewicht im üblichen Bereich. Wesentlich kompakter zeigt sich dagegen zum Beispiel das Dell Precision 5510. Hier muss man im Gegenzug allerdings einschneidende Kompromisse bei den verfügbaren Leistungskomponenten und der Erweiterbarkeit in Kauf nehmen.
Ausstattung
Im Zuge der Überarbeitung hat Fujitsu beim Celsius H760 auch die Schnittstellenausstattung auf den aktuellen Stand gebracht. Hier sticht vor allem der vollwertige Thunderbolt-3-Port hervor, der mit seinen unzähligen Standards ein wichtiges Detail für die Zukunftssicherheit darstellt. Neben hochauflösenden Displays lassen sich hier auch schnelle externe Thunderbolt-Massenspeicher betreiben. Mit theoretisch bis zu 40 Gb/s werden die Möglichkeiten der reinen USB-3.1-Gen-2-Schnittstelle mit ihren maximal möglichen 10 Gb/s nochmals deutlich überboten.
Für einen aussagekräftigen Geschwindigkeitstest mangelt es derzeit noch an leistungsfähigen externen Laufwerken. Eine Sandisk Extreme 900 mit einem USB-3.1-Gen-2-Anschluss gehört zu den derzeit schnellsten verfügbaren mobilen Laufwerken. Im Test hat sie am Thunderbolt-3-Port 643 MB/s beim Schreiben erreicht und damit zumindest die etablierte USB-3.0-Konkurrenz deutlich geschlagen. Eher durchschnittlich zeigt sich dagegen die Performance der USB-3.0-Schnittstelle. Mehr als 250 MB/s hat das Celsius H760 im Test mit einer externen Samsung SSD T1 oder der Sandisk Extreme 900 nicht geschafft. HPs ZBooks erreichen dagegen über 300 MB/s und MSIs WS60 sogar 420 MB/s. Für die Stromversorgung stellt der Thunderbolt-3-Anschluss beim Fujitsu Celsius H760 bis zu 15 Watt zur Verfügung, was für viele aktuelle externe Geräte mehr als ausreichen sollte.
SDCardreader
Ansonsten verfügt das Testgerät standesgemäß über einen analogen VGA-Anschluss, einen digitalen DisplayPort, drei reguläre USB-Ports (1x USB 2.0) und einen Ethernet-Anschluss. Der Kartenleser nimmt Speicherkarten komplett auf und arbeitet sehr flink. Unsere Referenzkarte Toshiba Exceria Pro UHS-II SDXC hat beim Lesen bis zu 171 MB/s und beim Schreiben bis zu 147 MB/s geschafft.
SD Card Reader | |
average JPG Copy Test (av. of 3 runs) | |
Fujitsu Celsius H760 | |
maximum AS SSD Seq Read Test (1GB) | |
Fujitsu Celsius H760 |
Kommunikation
Bei den kabellosen Schnittstellen hat Fujitsu ebenfalls alle Register gezogen. Schnelles Dualband-AC-WLAN, Bluetooth 4.2 und ein integriertes LTE-Modem decken alle denkbaren Bereiche vorbildlich ab. Der SIM-Slot befindet sich im Haupt-Akkuschacht und ist damit gut erreichbar. Im Test haben die Funkverbindungen tadellos funktioniert und keine negativen Auffälligkeiten gezeigt. Die Webcam löst mit 2 MP auf und liefert die übliche Qualität, um Videokonferenzen bei guter Beleuchtung ausreichend ansprechend bewältigen zu können. Bei schlechten Lichtverhältnissen nimmt die Bildqualität merklich ab und zeigt ein starkes Rauschen, wenig Kontrast und schwache Farben.
Networking | |
WiFi Speed Client 1m | |
WiFi Speed Server 1m |
Sicherheit
Nach den ersten Abschnitten würde es verwundern, wenn sich Fujitsu ausgerechnet im Kapitel Sicherheit eine Blöße geben würde. Nein, ganz im Gegenteil. Auch hier findet man keine Ausstattungslücken. Smartcardreader, Trusted Platform Module 2.0, Computrace-Service (optional), PalmSecure-Modul (Venenmustererkennung) und die vielfältigen möglichen Passwortsicherungen auf BIOS- und Systemebene stellen umfangreiche Sicherheitsoptionen dar, die im Businessbereich gern gesehen sind. Eine Kensington-Lock-Vorbereitung zum Verbinden mit Kabelschlössern ist ebenfalls vorhanden.
Zubehör
Für den stationären Betrieb darf bei einem Notebook dieser Geräteklasse ein konventioneller Dockingport nicht fehlen. Hier findet Fujitsus Portreplikator (S26391-F1337-L110, derzeit etwa 120 Euro) Anbindung, der auch mit verschiedenen Lifebooks der U-, T- und E-Serien kompatibel ist. Bis auf eSATA bekommt man hier allerdings keine neuen Schnittstellen geboten.
Ein absolutes Alleinstellungsmerkmal stellt beim Celsius H760 Fujitsus Wechselschacht-System dar. Im Vergleich zur Konkurrenz ist dieses Hardware-Feature derzeit einzigartig. Das meist standardmäßig verbaute optische Laufwerk (DVD-Brenner) kann durch einen Zweitakku, ein zusätzliches 2,5-Zoll-Massenspeicherlaufwerk oder ein Leermodul ersetzt werden. Das sorgt für ein willkommenes Maß an Flexibilität und erweitert die denkbaren Einsatzszenarien erheblich.
Wartung
Am Unterboden stehen verschiedene Wartungsklappen zur Verfügung. Hierüber sind zwei der insgesamt vier RAM-Bänke, der 2,5-Zoll-Massenspeicher und die Innenseite des Luftauslasses erreichbar. Die beiden RAM-Slots am Unterboden sind beim Testgerät nicht bestückt und begünstigen damit eine schnelle Arbeitsspeicher-Aufrüstung. Das M.2-NVMe-Laufwerk und zwei weitere RAM-Module befinden sich unter der Tastatur. Laut Bedienungsanleitung dürfen Komponenten (abgesehen von den Wechselschacht-Modulen) allerdings nur nach Rücksprache mit der Hotline/dem Service Desk erfolgen. Ansonsten erlischt die Garantie. Das BIOS erreicht man kurz nach dem Start durch Drücken der F2-Taste.
Garantie
Im Bereich der mobilen Workstations gehört es zum guten Ton, lange Garantiezeiträume zu gewähren. Die 3-jährige Herstellergarantie beinhaltet standardmäßig einen Bring-in-Service, der hinsichtlich Dauer und Serviceumfang wie üblich den persönlichen Bedürfnissen und Anforderungen entsprechend angepasst werden kann. Eine Erweiterung auf einen Vor-Ort-Service kostet derzeit zum Beispiel knapp 140 Euro, eine Verlängerung des Bring-in-Service auf 5 Jahre 320 Euro und ein Vor-Ort-Service für 5 Jahre 500 Euro.
Eingabegeräte
Tastatur
Die Tastaturmatte des Fujitsu Celsius H760 liegt fest auf und liefert ein angenehmes Feedback. Der Druckpunkt ist gut ertastbar, das Anschlaggeräusch recht leise und die Tastengrößen sind mit Masse im 19-mm-Raster ausgeführt und damit durchgängig angenehm groß. Selbst die sonst schon mal kleinen und eng beieinander liegenden Pfeiltasten sind hier praxisgerecht umgesetzt und bieten keinen Grund zur Klage. Das Layout entspricht dem üblichen Standard und hält zudem willkommene Sonderfunktionen und Schnellzugriffe bereit. Dazu gehören zum Beispiel die Regulierung der Displayhelligkeit, das Aktivieren des Eco-Modus oder das Ausschalten der Funkmodule.
Die Tastaturbeschriftung fällt insgesamt kontraststark aus und kann bei schlechten Lichtverhältnissen durch die integrierte Tastaturbeleuchtung unterstützt werden. Diese ist in zwei Stufen regelbar, könnte aber in helleren Umgebungslichtsituationen etwas kräftiger leuchten.
Touchpad
Das Touchpad verfügt über eine 98 x 60 mm große Eingabefläche, die mit sehr guten Gleiteigenschaften überzeugt. Eingaben werden zuverlässig angenommen. Verschiedene Gesten lassen sich wie gewohnt im ELAN-Touchpad-Treiber aktivieren oder deaktivieren. Die üblichen Mehrfingergesten wie Drehen, Zoomen und Scrollen werden gut umgesetzt. Die drei separaten Touchpad-Tasten lassen sich leichtgängig bedienen. Von den Funktionen her ist man allerdings weitestgehend an das gebunden, was die üblichen Maustasten so hergeben. Bis auf ein Tauschen der Funktionen von links nach rechts kann man hier keine Individualisierung vornehmen. Die mittlere Taste hat im Test lediglich eine Scroll-Funktion ermöglicht, kann aber ansonsten mit dem vorliegenden ELAN-Treiber nicht weiter individualisiert werden.
Als Ergänzung oder Alternative zum Touchpad ist laut Ausstattungsliste auch ein Pointstick erhältlich. Dieser ist beim Testgerät zwar nicht verbaut, sollte aber bei anderen Konfigurationen oder im Rahmen einer individuellen Bestellung durchaus erhältlich sein.
Display
Die mobile Workstation Fujitsu Celsius H760 ist mit dem im Testgerät verbauten Full-HD-IPS-Display (1.920 x 1.080 Bildpunkte) oder einem UHD-IPS-Display (3.820 x 2.160 Bildpunkte) erhältlich. Beide Varianten sind entspiegelt, mattiert und werden im Datenblatt mit einer Helligkeit von 300 cd/m² und einem Kontrast von 700:1 angegeben.
Das 15,6-Zoll-Full-HD-Display verfügt über eine Punktdichte von 141 ppi und löst noch ausreichend fein auf. Einzelne Pixel sind erkennbar und werden je nach Bildinhalt rein optisch durch eine auffällige Rasterung verstärkt. Dieser Effekt ist auf dem Bild rechts gut erkennbar (übertriebene Darstellung zur besseren Erkennbarkeit) und könnte manchen Anwender langfristig stören.
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Ausleuchtung: 82 %
Helligkeit Akku: 342 cd/m²
Kontrast: 1003:1 (Schwarzwert: 0.34 cd/m²)
ΔE Color 3.8 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 2 | 0.5-98 Ø5.2
88% sRGB (Calman 2D)
82.2% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
54% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
60.3% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
82.4% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
63.9% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.17
Fujitsu Celsius H760 LGD046F LP156WF6-SPP1, , 1920x1080, 15.6" | HP ZBook 15 G3 Samsung SDC5344, , 1920x1080, 15.6" | Lenovo ThinkPad P50 LP156WF6-SPK1, , 1920x1080, 15.6" | Dell Precision 7510 (4K IGZO) Sharp LQ156D1, , 3840x2160, 15.6" | |
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Display | 12% | -34% | 40% | |
Display P3 Coverage | 63.9 | 66.8 5% | 39.13 -39% | 86.2 35% |
sRGB Coverage | 82.4 | 95.5 16% | 58.5 -29% | 99.7 21% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 60.3 | 69 14% | 40.45 -33% | 99 64% |
Response Times | -40% | -11% | -6% | |
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 38 ? | 54 ? -42% | 46 ? -21% | 40.4 ? -6% |
Response Time Black / White * | 26 ? | 35.6 ? -37% | 26 ? -0% | 27.6 ? -6% |
PWM Frequency | 198 ? | 198.4 ? | ||
Bildschirm | -29% | -18% | 4% | |
Helligkeit Bildmitte | 341 | 306 -10% | 263 -23% | 279.2 -18% |
Brightness | 310 | 289 -7% | 236 -24% | 271 -13% |
Brightness Distribution | 82 | 85 4% | 78 -5% | 83 1% |
Schwarzwert * | 0.34 | 0.34 -0% | 0.34 -0% | 0.266 22% |
Kontrast | 1003 | 900 -10% | 774 -23% | 1050 5% |
Delta E Colorchecker * | 3.8 | 5.1 -34% | 2.35 38% | 4.14 -9% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 10.8 | 9.9 8% | 6.56 39% | |
Delta E Graustufen * | 2 | 7.4 -270% | 3.33 -67% | 3.26 -63% |
Gamma | 2.17 101% | 2.37 93% | 2.38 92% | 2.19 100% |
CCT | 6581 99% | 7263 89% | 6917 94% | 6375 102% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 54 | 63 17% | 37 -31% | 85.68 59% |
Color Space (Percent of sRGB) | 82.2 | 95 16% | 58 -29% | 99.72 21% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -19% /
-22% | -21% /
-20% | 13% /
10% |
* ... kleinere Werte sind besser
Das im Testgerät verbaute Panel von LG Philips erreicht die oben genannten Herstellerangaben souverän und übertrifft diese sogar etwas. In der Bildschirmmitte leuchtet es mit einer maximalen Helligkeit von 341 cd/m² und der Kontrast beträgt 999:1. Die Einstellung lässt sich in 10 Stufen ausreichend fein regulieren und liefert in Stufe 4 (140 cd/m²) eine für viele Arbeitsumgebungen angenehme Helligkeit. Diese Helligkeitsstufe haben wir auch für die praxisnäheren Akkutests (Internet/ Video) verwendet. Die Ausleuchtung beträgt befriedigende 82 % und fällt vor allem zum unteren Displayrand hin ab. Im regulären Betrieb sind dieser Helligkeitsabfall wie auch eine offensichtliche Wolkenbildung nicht zu erkennen. Zudem ist das Display frei von auffälligen Lichthöfen am Displayrand.
Die Gesamtheit der darstellbaren Farben fällt zwar augenscheinlich relativ hoch aus, liegt aber mit großen Teilen weit ausserhalb der üblichen Farbräume. Insbesondere im Gelb-Grün- und im Magenta-Blau-Bereich schießen die Werte deutlich über das Ziel hinaus. Im Gegensatz dazu fehlt es wiederum im Cyan-Grün- und im Magenta-Rot-Bereich an einer ausreichenden Abdeckung. Unter dem Strich werden der sRGB-Farbraum zu 88 Prozent und der AdobeRGB-Farbraum zu 54 Prozent abgedeckt.
Die fehlende Farbraumabdeckung führt in der Folge auch bei der Farbgenauigkeit zu mäßigen Werten. Zwar ist die Bilddarstellung dank recht genauem Weißpunkt insgesamt recht natürlich, kann aber vor allem im Orange-Gelb-Bereich keine für Bildverarbeiter ausreichend genauen Farben wiedergeben. Mit einem durchschnittlichen DeltaE 2000 (Abweichung zum Ideal) von 3,8 und einem maximalen DeltaE 2000 von 10,8 werden die Grenzwerte von 3 und 5 eindeutig gerissen. Eine Profilierung hat hier so gut wie keinen Effekt. Lediglich die Graustufendarstellung, die RGB-Balance und die Gamma-Kurve lassen sich optimieren.
Während die Farbraumabdeckung und die Farbgenauigkeit für viele Anwender als Eigenschaften durchaus zweitrangig sind, dürften sich Grafiker und Fotografen hier nur bedingt wohlfühlen. Deutlich bessere Werte haben zum Beispiel das Samsung-Panel des HP ZBook 15 G3 oder der LG-Philips-Bildschirm des Lenovo ThinkPad P50 nach der Profilierung gezeigt. Mit einem maximalen DeltaE 2000 von unter 3 und einer fast optimalen sRGB-Abdeckung eignen sich diese Alternativen deutlich besser für ein farbtreues Arbeiten.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
26 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 7 ms steigend | |
↘ 19 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 59 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
38 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 15 ms steigend | |
↘ 23 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 51 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8743 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Ohne Fehl und Tadel zeigt sich wiederum die Blickwinkelstabilität des IPS-Panels. Bildinhalte werden auch aus spitzen Einblickwinkeln nahezu unverfälscht wiedergegeben. Lediglich Kontrast und Helligkeit nehmen etwas ab.
Leistung
Das Fujitsu Celsius H760 ist laut Datenblatt mit insgesamt 5 verschiedenen Prozessoren, 3 professionellen Grafikchips und vielfältigen RAM- und Massenspeicherkonfigurationen erhältlich. Je nach Leistungsbedarf sollten somit die meisten Anwender die richtige Zusammenstellung finden können.
Bei der Auswahl der bestellbaren Grafikchips hält sich Fujitsu an die offiziellen Vorgaben Nvidias und bietet für das 15,6-Zoll-Notebook maximal eine Nvidia Quadro M2000M (55 Watt) an. Ab der Nvidia Quadro M3000M sieht der Chiphersteller ein 17-Zoll-Gehäuse vor, um dem vorherrschenden Kühlbedarf der 75-Watt-GPU gerecht werden zu können. AMD FirePro Grafikchips werden für das Fujitsu Celsius H760 nicht angeboten.
Prozessor
Im Testgerät ist der Quadcore-Prozessor Intel Xeon E3-1505v5 verbaut. Mit einer nominalen Taktfrequenz von 2,8 GHz und einem maximalen Turbo Boost von bis zu von 3,7 GHz gehört dieser Prozessor zu den schnellsten Modellen, die man derzeit in einem Mobilcomputer finden kann. Multithread-Anwendungen können zudem mit maximal 8 gleichzeitig operierenden Threads bedient werden.
Neben einer auf Workstation-Bedürfnisse hin verbesserten Dauerlaststabilität unterscheiden sich die Xeon-Prozessoren von den Modellen der Core i-Familie vor allem durch die Möglichkeit, ECC-Speicher ansprechen zu können. Dieser ist hauptsächlich dann von Nutzen, wenn das System besonders intensiv mit viel Arbeitsspeicher beansprucht wird, Berechnungen im Akkord anliegen und es auf eine möglichst hohe Fehlervermeidung ankommt. Fehlerhafte Daten und Berechnungen wiederum können zu Abstürzen führen und somit den Workflow erheblich beeinträchtigen. Neben Servern sind daher vor allem Workstations, die z. B. in den Bereichen Konstruktion, Design, Wissenschaft oder zur Finanzanalyse verwendet werden, typische Systeme, in denen der Einsatz von ECC-Arbeitsspeicher Sinn macht.
Die Benchmarkergebnisse zeigen keine Auffälligkeiten, sondern bewegen sich auf dem Niveau der bereits getesteten Intel Xeon E3-1505v5-Prozessoren. Beim Cinebench R15 werden zum Beispiel 158 Punkte (Single-Thread) und 710 Punkte (Multi-Thread) erreicht.
Unter Volllast arbeitet das System dauerhaft mit relativ hohen Taktraten. Beim Stresstest mit Furmark und Prime95 spulen der Prozessor mit 2,8 GHz und die Nvidia Quadro M2000M mit 1,02 GHz leistungsstark ihr Programm ab.
Im Akkubetrieb hat sich Fujitsu dagegen für eine dauerhaft reduzierte CPU-Leistung entschieden, um den Akku hier nicht allzu sehr zu strapazieren. Mehr als 800 MHz hat das Testgerät weder bei Single- noch bei Multi-Thread-Aufgaben erreicht. Beim Cinebench R11.5 reduziert sich deshalb zum Beispiel die Multi-Thread-Performance von 7,73 Punkten (Netzbetrieb) auf 1,9 Punkte (Akkubetrieb).
Umfangreiche Leistungsvergleiche verschiedener Prozessoren kann man mit unserer CPU-Benchmarkliste durchführen.
Cinebench R11.5 | |
CPU Single 64Bit | |
Fujitsu Celsius H760 | |
MSI WS60-6QJE316H11 | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
HP ZBook Studio G3 | |
Dell Precision 3510 | |
CPU Multi 64Bit | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Fujitsu Celsius H760 | |
HP ZBook Studio G3 | |
MSI WS60-6QJE316H11 | |
Dell Precision 3510 |
System Performance
Das Testsystem ist schon sehr gut bestückt und lässt keine konfigurationsbedingten Engpässe erkennen. Neben der potenten Prozessor- und Grafikchip-Ausstattung kann die Workstation auf eine schnelles PCIe-NVMe-Solid-State-Drive zurückgreifen und der ECC-Arbeitsspeicher ist mit 2x 8 GB ebenfalls recht ordentlich bestückt. Etwas erhöhen könnte man die Performance vielleicht noch durch den Einsatz einer Intel-Xeon-E3-1535Mv5-CPU oder durch weitere RAM-Module. Auch der Austausch der 2,5-Zoll-Festplatte durch ein weiteres Solid State Drive könnte bei Datentransfers von einem Laufwerk zum anderen für einen Geschwindigkeitsvorteil sorgen.
Aber bereits in der vorliegenden Testkonfiguration kann man dem Fujitsu Celsius H760 eine sehr hohe Arbeitsgeschwindigkeit attestieren. Beim PCMark-8-Creative-Test werden beispielsweise 4.345 Punkte und beim Work-Test 5.301 Punkte erzielt.
PCMark 8 | |
Home Score Accelerated v2 | |
Fujitsu Celsius H760 | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Dell Precision 7510 (4K IGZO) | |
HP ZBook 15 G3 | |
Creative Score Accelerated v2 | |
Dell Precision 7510 (4K IGZO) | |
HP ZBook 15 G3 | |
Fujitsu Celsius H760 | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Work Score Accelerated v2 | |
Fujitsu Celsius H760 | |
HP ZBook 15 G3 | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Dell Precision 7510 (4K IGZO) |
Massenspeicher
Bei der Massenspeicherkonfiguration kommt Fujitsus Lösung einem möglichen Optimum schon recht nahe. Neben einem sehr schnellen Systemlaufwerk auf PCIe-Basis hat man im Testgerät noch eine zusätzliche 1-TB-Festplatte (brutto) verbaut. Diese sorgt vor allem für viel Speicherplatz und ist damit ein gelungener Datencontainer.
Das Solid State Drive ist mit seinen 512 GB (brutto) Speicherkapazität ebenfalls gut bestückt und bietet wiederum viel Platz für das System und installierte Programme. Mit sequentiellen Transferraten von bis zu 1.916 MB/s gehört das Samsung-SSD im M.2-Formfaktor dank NVMe-Protokoll zu den derzeit schnellsten erhältlichen Speichermodulen. Wem diese beiden Speicherlaufwerke nicht ausreichen, kann über den Modulschacht noch ein drittes 2,5-Zoll-Laufwerk einbinden und damit die Kapazität nochmal gehörig ausbauen.
Umfangreiche Massenspeicher-Vergleiche kann man mit unserer HDD/SSD-Benchmarkliste durchführen.
Fujitsu Celsius H760 Samsung SM951 MZVPV512 m.2 PCI-e | Dell Precision 7510 (4K IGZO) Samsung SSD SM951a 512GB M.2 PCIe 3.0 x4 NVMe (MZVKV512) | Lenovo ThinkPad P50 Samsung SSD PM871 MZNLN256HCHP | HP ZBook Studio G3 Samsung SM951 MZVPV512HDGL m.2 PCI-e | Dell Precision 5510 SK hynix SC920 512 GB | MSI WS60 6QJ-535VPL 2x Plextor PX512M6GV-2280 (RAID 0) | |
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AS SSD | 3% | -69% | -10% | -515% | -48% | |
Copy Game MB/s | 978 | 1045 7% | 206.7 -79% | 1104 13% | 349 -64% | |
Copy Program MB/s | 571 | 480.1 -16% | 171.3 -70% | 593 4% | 221 -61% | |
Copy ISO MB/s | 1325 | 1391 5% | 269.3 -80% | 1280 -3% | 387 -71% | |
Access Time Read * | 0.036 | 0.036 -0% | 0.058 -61% | 0.046 -28% | 0.111 -208% | 0.054 -50% |
Access Time Write * | 0.018 | 0.025 -39% | 0.038 -111% | 0.025 -39% | 0.74 -4011% | 0.041 -128% |
4K-64 Read | 801 | 1067 33% | 381.2 -52% | 1050 31% | 327 -59% | 437.1 -45% |
4K-64 Write | 285 | 375.7 32% | 258.3 -9% | 230.6 -19% | 257 -10% | 375.8 32% |
Seq Read | 1916 | 1953 2% | 515 -73% | 1713 -11% | 474 -75% | 880 -54% |
Seq Write | 1492 | 1484 -1% | 272.8 -82% | 947 -37% | 389 -74% | 821 -45% |
* ... kleinere Werte sind besser
Grafikkarte
Die Nvidia Quadro M2000M basiert auf dem GM107-Chip der Maxwell-Generation und erreicht bei uns im Test einen Kerntakt von bis zu 1.136 MHz. Mit 4 GB GDDR5-Grafikspeicher, der über einen 128 Bit breiten Speicherbus angebunden ist, gehört dieses Modell zu den leistungsstärksten Profichips, die offiziell in 15,6-Zoll-Notebooks verbaut werden können. Hardwareseitig ist dieses Modell in etwa mit dem Consumer-Chip Nvidia Geforce GTX 960M vergleichbar.
Bei weniger anspruchsvollen Aufgaben im Office-Betrieb kann dank Nvidias Optimus-Technologie alternativ die integrierte Grafik Intel HD Graphics P530 genutzt werden. Neben einer geringeren Leistungsaufnahme bietet sie auch Intels Quick-Sync-Video, was vor allem bei Konvertierungen eine willkommene Ergänzung zu Nvidias CUDA oder OpenCL darstellt. In Nvidias Grafiktreiber können die beiden Grafikchips je nach Wunsch direkt Programmen zugewiesen werden. Wer sich damit nicht beschäftigen möchte, kann die Auswahl auch der meist gut funktionierenden Automatik überlassen.
Von den bekannten Consumer-Grafikchips der Geforce-Serie unterscheidet sich die professionell ausgerichtete Quadro-Serie vor allem durch ein modifiziertes BIOS, spezielle Treiber und eine insgesamt auf Stabilität getrimmte Konfiguration. Wichtig sind im unternehmerischen Bereich auch die umfangreichen Software-Zertifizierungen, die ein problemloses Zusammenspiel zwischen Hard- und Software garantieren. Leistungsmäßig kommen die Spezialtreiber vor allem bei OpenGL-optimierter Software zur Geltung. Hier können bereits Berechnungsarten verwendet werden, die noch nicht zum offiziellen OpenGL-Standard gehören und damit einen gehörigen Leistungszuwachs generieren.
Wir testen den professionellen Bereich mit den SPECviewperf.-12-Benchmarks, die im Wesentlichen die Bereiche CAD, CAM, Geologie und ein medizinisches MRT abhandeln. Die Ergebnisse dieser Tests zeigen, wo sich die Leistungsfähigkeit der Workstation Fujitsu Celsius H760 gegenüber den Konkurrenzmodellen einordnet. Erkennbar ist hier, dass sich die Leistungsunterschiede bei der Nvidia Quadro M2000M im Rahmen weniger FPS (frames per second) bewegen und bereits durch unterschiedliche Treiberversionen auftreten können. Spürbar mehr Grafikleistung erhält man je nach Software in der Regel nur, wenn man zu einer Nvidia Quadro M3000M und aufwärts oder zu einer AMD FirePro W7170M greift. Diese werden jedoch meist nur in den größeren 17-Zoll-Workstations angeboten, was wiederum eine eingeschränktere Mobilität zur Folge hat.
Im Akkubetrieb wird die Taktrate der Nvidia-GPU zwar nicht abgesenkt, leidet aber letztlich unter der gedrosselten CPU-Leistung. Beim SPECviewperf.-12-Benchmark brechen die Ergebnisse deshalb um etwa 50 Prozent und beim Cinebench R11.5 sogar um über 60 Prozent ein.
Umfangreiche Vergleiche verschiedener Grafikchips kann man mit unserer Grafikarten-Benchmarkliste durchführen.
3DMark | |
1280x720 Cloud Gate Standard Graphics | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Fujitsu Celsius H760 | |
HP ZBook 15 G3 | |
Dell Precision 7510 (4K IGZO) | |
1920x1080 Fire Strike Graphics | |
Dell Precision 7510 (4K IGZO) | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
HP ZBook 15 G3 | |
Fujitsu Celsius H760 |
LuxMark v2.0 64Bit | |
Sala GPUs-only | |
HP ZBook 15 G3 | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Fujitsu Celsius H760 | |
Room GPUs-only | |
HP ZBook 15 G3 | |
Lenovo ThinkPad P50 | |
Fujitsu Celsius H760 |
Cinebench R11.5 - OpenGL 64Bit | |
Fujitsu Celsius H760 | |
HP ZBook 15 G3 | |
Dell Precision 7510 (4K IGZO) | |
Lenovo ThinkPad P50 |
3DMark Ice Storm Standard Score | 90607 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 18192 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 3794 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die Spieleleistung bewegt sich in etwa auf dem Niveau vergleichbarer Konfigurationen mit Nvidias Geforce GTX 960M. Viele Spiele lassen sich mit hohen Details spielen. Bei neueren Titeln wie Mafia 3 dürfte dem Laptop hingegen schnell die Puste ausgehen und weitere Abstriche bei den Einstellungen erfordern.
Umfangreiche Performance-Vergleiche verschiedener Grafikchips kann man mit unserer Gaming-Benchmarkliste durchführen.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Metro: Last Light (2013) | 118.9 | 94.8 | 55.3 | 29.5 |
Dirt Rally (2015) | 272 | 136 | 76 | 33 |
The Witcher 3 (2015) | 68 | 49 | 22 | 15 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Die Geräuschentwicklung ist stark davon abhängig, mit welchen Aufgaben das Fujitsu Celsius H760 belastet wird. Bei wenig Last arbeitet das Laptop nahezu lautlos. Lediglich ein ganz leises Motorengeräusch der Festplatte ist in ganz leisen Umgebungen hörbar. Der Lüfter ist in diesem Zustand meist aus. Bei mittlerer Last ist die Lüfterlautstärke davon abhängig, wie lange die Beanspruchung andauert. Hier kann man drei Stufen beobachten, die mit einem Schalldruckpegel von 34 dB(A) beginnen und über 38 dB(A) schließlich bei etwa 43 dB(A) enden.
Unter Volllast legt das Geräuschaufkommen noch mal gehörig nach und kann einen Schalldruckpegel von bis zu 49,08 dB(A) beim Stresstest erreichen. Das empfindet mancher Anwender sicherlich schon als störend. Das Testgerät hat während des Testzeitraums keine hochfrequenten Töne oder ein pulsierendes, hektisches Lüfterverhalten an den Tag gelegt.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29 / 29 / 29 dB(A) |
HDD |
| 29 dB(A) |
Last |
| 43.1 / 49.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Audix TM1 Arta (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 29 dB(A) |
Temperatur
Die Oberflächentemperaturen fallen beim Testgerät unter Volllast in weiten Teilen niedriger aus als bei geringer Beanspruchung. Das liegt an dem bei geringer Last meist untätigen Lüfter, der erst bei fordernden Rechenaufgaben seine Arbeit aufnimmt, dann aber das Gehäuse konsequent und effektiv herunterkühlt. Mit maximal 37,7 °C nach gut anderthalb Stunden Stresstest ist man hier weit von einem kritischen Bereich entfernt. Lediglich vor den Kühlrippen am Luftauslass muss man sich in Acht nehmen. Diese werden mit bis zu 61,2 °C doch noch unangenehm warm.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 38.2 °C (von 22.2 bis 69.8 °C für die Klasse Workstation).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 41.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32.1 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.9 °C (-4.2 °C).
Lautsprecher
Die Soundausgabe zeigt sich wie bei vielen anderen Business-Notebooks recht höhenlastig mit wenig Mitten und Bässen. Das reicht für Videochats, etwas Hintergrundmusik oder kurze Internetfilmchen sicherlich aus, für anspruchsvollere Aufgaben wird man jedoch meist auf eine externe Lautsprecherlösung ausweichen. Hierfür stehen zum Beispiel Bluetooth für eine kabellose Anbindung oder ganz klassisch eine 3,5-mm-Klinkenbuchse zur Verfügung. Beim Celsius gibt es noch zwei separate Anschlüsse für Kopfhörer/Boxen und Mikrofon.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Der Stromverbrauch bewegt sich beim Fujitsu Celsius zwischen 7,7 Watt im Minimum und 130 Watt unter Volllast. Mit angepasster Displayhelligkeit und einfachen Office-Aufgaben pendelt sich die Leistungsaufnahme im praktischen Betrieb zwischen 12 und 15 Watt ein.
Bei mittlerer Last (maximale Displayhelligkeit, Nvidia-Grafik, Funkmodule an) genehmigt sich das Testsystem allerdings schon 90 Watt. Darunter fallen meist Konvertierungsaufgaben, 3D-Spiele oder 3D-Konstruktionen.
Das Netzteil ist mit einer Nennleistung von 150 Watt ausgewiesen und verfügt damit über eine ausreichende Reserve, um den Maximalverbrauch von 130 Watt sicher stemmen zu können.
Aus / Standby | 0.3 / 0.4 Watt |
Idle | 7.7 / 11.8 / 12.9 Watt |
Last |
90.2 / 130.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Fujitsu Celsius H760 E3-1505M v5, Quadro M2000M, Samsung SM951 MZVPV512 m.2 PCI-e, IPS LED, 1920x1080, 15.6" | Dell Precision 7510 (4K IGZO) E3-1535M v5, Quadro M2000M, Samsung SSD SM951a 512GB M.2 PCIe 3.0 x4 NVMe (MZVKV512), IGZO IPS, 3840x2160, 15.6" | HP ZBook 15 G3 E3-1505M v5, Quadro M2000M, Samsung SM951 MZVPV512HDGL m.2 PCI-e, UWVA-IPS, 1920x1080, 15.6" | Lenovo ThinkPad P50 6820HQ, Quadro M2000M, Samsung SSD PM871 MZNLN256HCHP, IPS, 1920x1080, 15.6" | Dell Precision 3510 6700HQ, FirePro W5130M, Samsung SM951 MZVPV256HDGL m.2 PCI-e, TN LED, 1366x768, 15.6" | |
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Stromverbrauch | -103% | 5% | 21% | 36% | |
Idle min * | 7.7 | 23.9 -210% | 5.7 26% | 5.6 27% | 4.2 45% |
Idle avg * | 11.8 | 28.9 -145% | 12.2 -3% | 8.6 27% | 6.5 45% |
Idle max * | 12.9 | 30 -133% | 12.6 2% | 9.3 28% | 7.1 45% |
Last avg * | 90.2 | 95.2 -6% | 83.1 8% | 89.5 1% | 74.6 17% |
Last max * | 130.8 | 157.1 -20% | 138.2 -6% | 105 20% | 92.2 30% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Der im Testgerät verbaute Akku (wechselbar) verfügt über eine Kapazität von 72 Wh. Zudem hat man die Möglichkeit, einen Zweitakku per Wechselschachtmodul zu integrieren. Dieser 27-Wh-Akku verlängert die möglichen Laufzeiten in der Praxis um etwa 30 %. Zudem bietet der Zweitakku die Möglichkeit, den Hauptakku im laufenden Betrieb wechseln zu können, was je nach Einsatzszenario ein willkommener Mehrwert sein kann.
Die recht moderaten Verbrauchswerte, die passable Akkukapazität und eine im Akkubetrieb einschneidende Drosselung der Prozessortaktraten sorgen für durchweg gute Akkulaufzeiten. Ohne Wechselschacht-Akku sind im besten Fall (Stromsparmodus, minimale Displayhelligkeit, Intel-Grafik, Flugzeugmodus) über 9 Stunden drin. Mit angepassten Einstellungen (ausbalanciertes Profil, Displayhelligkeit Stufe 4 mit 140 cd/m² und aktivierte Funkmodule) bleiben davon beim praxisnahen WLAN-Internet-Test immer noch gute 5:33 Stunden übrig. Bei der Video-Wiedergabe gehen hingegen nach 4:37 Stunden (und damit etwa eine Stunde früher) die Lichter aus. Mit alternativen Playern (getestet mit Windows Media Player) und optimierten Einstellungen kann man hier sicherlich noch etwas mehr rausholen.
Die erzielten Akkulaufzeiten in den Lastszenarios (SPECviewperf. 12 und Battery Eater Classic Test, Höchstleistungsprofil, Nvidia Quadro, maximale Displayhelligkeit) fallen aufgrund der Leistungsdrosselung deutlich besser aus, als das die netzseitig gemessenen Verbrauchswerte auf den ersten Blick vermuten lassen. Die Taktreduzierung ist letztlich eine Notwendigkeit zum Schutz des Akkus. Entlädt dieser zu schnell, verringert sich zum einen die Lebensdauer rapide und zum anderen steigt die Hitzeentwicklung und damit die Brand- bzw. Explosionsgefahr erheblich. Bei einem Stromverbrauch von 130 Watt würde sich der 72-Wh-Akku rein rechnerisch in etwa 35 Minuten entleeren.
Hinweis: Generell erlaubt Fujitsu das Entladen der Akkus bis zu einer Restkapazität von 8 %. Deshalb sind die erreichten Laufzeiten nur eingeschränkt mit denen der Konkurrenz vergleichbar (Laufzeittests werden regulär bis zu einer Restkapazität von 3 % durchgeführt).
Fujitsu Celsius H760 E3-1505M v5, Quadro M2000M, 72 Wh | Dell Precision 7510 (4K IGZO) E3-1535M v5, Quadro M2000M, 91 Wh | HP ZBook 15 G3 E3-1505M v5, Quadro M2000M, 90 Wh | Lenovo ThinkPad P50 6820HQ, Quadro M2000M, 90 Wh | Dell Precision 3510 6700HQ, FirePro W5130M, 84 Wh | |
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Akkulaufzeit | -38% | 33% | 52% | 79% | |
Idle | 557 | 268 -52% | 822 48% | 860 54% | 1168 110% |
H.264 | 273 | 449 64% | 533 95% | 605 122% | |
WLAN | 333 | 239 -28% | 386 16% | 498 50% | 591 77% |
Last | 106 | 70 -34% | 110 4% | 113 7% | 111 5% |
Fazit
Pro
Contra
Das Fujitsu Celsius H760 ist eine konsequente Weiterentwicklung des Vorgängermodells Celsius H740 und überzeugt in fast allen Bereichen. Das Gehäuse ist stabil, sauber verarbeitet und macht auch optisch etwas her.
Unter der Haube gefallen die aktualisierten Schnittstellen, die flexiblen Ausstattungsmöglichkeiten und die statusgerechte Leistungsfähigkeit.
Dass man bei diesem leistungsstarken Arbeitsgerät nicht auf businesstypische Eigenschaften verzichten muss, ist in der exklusiven Workstation-Klasse eine unausgesprochene Selbstverständlichkeit. Die kompletten Sicherheitsfeatures, die guten Eingabegeräte und die optional erhältlichen Garantie- und Serviceoptionen vervollständigen den insgesamt sehr guten Gesamteindruck.
Als kleines, aber nicht unwesentliches i-Tüpfelchen kann man durchaus den integrierten Modulschacht verstehen. Mit den passenden Erweiterungen bekommt der Anwender hier zusätzliche Möglichkeiten an die Hand, die gegenüber so manchem Konkurrenzmodell den entscheidenden Vorteil bringen könnten.
Während man sich mit der lediglich durchschnittlichen Webcam-Qualität, der höheren Geräuschentwicklung unter Volllast und der Leistungsdrosselung im Akkubetrieb durchaus arrangieren könnte, dürfte das hier getestete Full-HD-Display am ehesten ein echtes Ausschlusskriterium darstellen. Hierbei handelt es sich zwar um einen recht guten und blickwinkelstabilen IPS-Bildschirm, zur hochpreisigen Geräteklasse passt dieses Modell letztlich aber dann doch nicht so richtig. Farbraumabdeckung, Farbgenauigkeit und eine auffällige Rasterung trüben das ansonsten gute Bild und verhindern letztlich einen professionellen Einsatz in den Anwendungsfeldern, wo es auf eine möglichst korrekte Bildschirmdarstellung ankommt.
Unter dem Strich bietet Fujitsu mit der mobilen Celsius-H760-Workstation eine wohltuende Alternative zu den vergleichbaren Konkurrenten, die je nach Ausstattungsvariante auch preislich durchaus attraktiv ausfallen kann.
Fujitsu Celsius H760
- 12.10.2016 v5.1 (old)
Tobias Winkler