Test Dell Precision M6700 Notebook
Das Dell Precision M6700 gehört zur leistungsstarken Workstation-Klasse und ist mit überdurchschnittlich vielen unterschiedlichen Komponenten lieferbar. Darüber hinaus bietet Dell eine sehr flexible Gerätekonfiguration im Online-Shop, sodass man hier ganz individuell sein Wunschgerät anhand der persönlichen Bedürfnisse zusammenstellen kann. Derzeit sind neun verschiedene CPUs bis hin zur Intel Core i7-3940XM-CPU, 4 verschiedene professionelle Grafikkarten (FirePro oder Quadro), vier verschiedene Displays und eine Vielzahl an Massenspeicherkombinationen erhältlich. Dass sich Dell diese Flexibilität bei der Produktzusammenstellung gut bezahlen lässt, ist durchaus verständlich, verhindert aber nicht den Eindruck, dass hier und da über das Ziel hinausgeschossen wird. Die Preise für die Precision M6700 Workstation beginnen in der Basisausstattung (Core i5-3320M, AMD FirePro M6000) bei derzeit 1.449 Euro netto, der von Dell angegebene ursprüngliche Preis, soll sogar bei utopischen 2.190 Euro gelegen haben. Zu allen Preisen, die im Online-Shop gelistet sind, wird im Warenkorb zusätzlich noch die MWSt. addiert. Unser Testgerät verfügt über Intels Core i7-3920XM-CPU, AMDs FirePro M6000, 8 GB RAM, ein Full-HD-Display und ein 512 GB großes Solid State Drive.
Der von uns im Online-Shop ermittelte Preis für das Testmodell liegt bei mindestens 5200 Euro brutto, wobei sich hier zum Testzeitpunkt weder Smart Card Reader, Fingerprintreader oder Webcam zusammen mit der AMD-Grafik auswählen ließen.
Das solide Gehäuse kennen wir schon vom Vorgängermodell Dell Precision M6600. Qualitativ und verarbeitungstechnisch können wir keine Unterschiede feststellen. Selbst die kleine Passungenauigkeit im Bereich des Displaydeckels können wir beim aktuellen Testgerät wiederfinden. Ansonsten ist das Gehäuse sehr stabil und verwindungssteif ausgeführt, lediglich der Displaydeckel lässt sich etwas verbiegen und über dem ExpressCard-Schacht kann man die Handballenablage etwas eindrücken. Am Unterboden ist weiterhin einer der Standfüße am Akku angebracht, ohne den das Notebook nicht mehr stabil steht. Die Bodenabdeckung lässt sich wie gehabt recht schnell nach dem Entfernen von zwei Schrauben öffnen, um dann die wichtigsten Komponenten freizugeben. Das Testgewicht von knapp 3,75 kg bewegt sich im Klassendurchschnitt und qualifiziert das Testgerät eindeutig für den Desktopeinsatz.
Auch in diesem Kapitel gibt es keine Neuerungen zu vermelden. Das breite Spektrum aller verfügbaren Schnittstellen wird umfangreich abgedeckt und lässt keine Wünsche offen. Selbst ein 6-poliger Firewire 400 Port (inklusive Stromversorgung) ist zu finden. Wem diese Anbindungsmöglichkeiten immer noch nicht ausreichen, kann zusätzliche Anschlüsse nachträglich per ExpressCard hinzufügen. Zum Nutzen externer Monitore stehen DisplayPort, HDMI und ein analoger VGA-Anschluss zur Verfügung. Die Positionierung der Schnittstellen ist aus unserer Sicht hervorragend gelöst worden und minimiert dadurch bei angeschlossener Peripherie Handhabungseinschränkungen durch im Weg rumliegender Kabel.
Kommunikation
Als W-LAN-Modul kommt Intels Centrino Ultimate-N 6300 a/b/g/n zum Einsatz, das im 2,4-Ghz-Band und im 5-GHz-Band funkt. Zudem sorgen drei verbaute Antennen für optimalen Empfang und Übertragungsraten von theoretisch bis zu 450 Mbit/s. Bluetooth 4.0, 720p-Webcam und Gigabit-LAN, decken das übliche Grundspektrum beim Testgerät zwar ab, sind aber in der Basis-Konfiguration nicht alle inklusive und damit teils aufpreispflichtig. UMTS kann einfach nachgerüstet werden, da die notwendigen Antennen bereits verlegt sind. Dells Wireless 5560 (HSPA+) MiniCard kostet beispielsweise knapp 200 Euro (brutto) Aufpreis.
Sicherheit
Alleine im Bios finden sich schon zahlreiche Sicherheitsfunktionen, die weitreichende Möglichkeiten bereitstellen. Passwortgesichert werden können das System, verschiedene Administratoreinstellungen und der Massenspeicher an sich. Zudem gibt es eine Funktion nur besonders sichere Passwörter zu akzeptieren. Bei unserem Testgerät inaktiv sind auch das Trusted Platform Modul und der Computrace Service, die beide bei Bedarf aber durch ein einfaches "Häkchen-Setzen" genutzt werden können. Ansonsten stehen ein Fingerprintreader, ein Smart Card Reader und eine Laufwerksverschlüsselung zur Verfügung, um seine Daten vor unbefugtem Zugriff zu schützen.
Wartung
Die Lüfter und die wesentlichen Komponenten sind komfortabel über den Unterboden erreichbar. Die beiden RAM-Steckplätze am Unterboden sind bereits belegt, zwei weitere unter der Tastatur sind noch frei. Ebenfalls Raum für Erweiterungen bieten der freie UMTS-Slot, ein freier mSATA-Slot und ein freier 2,5-Zoll-Festplattenschacht.
Garantie
Dell gewährt zusätzlich zur gesetzlichen Gewährleistung von 24 Monaten eine 36-monatige Hersteller-Garantie mit Vor-Ort-Service am nächsten Arbeitstag. Wem das nicht reicht, der kann diesen bereits umfangreichen Support noch erweitern. So erhält man bei Bedarf beispielsweise einen 5-jährigen Pro-Support für weitere 650 Euro (brutto).
Tastatur
Wie beim Precision M6600 gefällt die Eingabe mit mittlerem Hub, leisem Tippgeräusch und einer kontraststarken Beschriftung. Merklich verbessert hat sich die Stabilität der Auflage. Beim aktuellen Testmodell federt die Tastatur während des Schreibens nur noch minimal nach und lässt sich auch nur im rechten Tastenfeld bei mittlerem Druck etwas durchbiegen. Wirklich vermissen wird man daher nur noch eine Tastaturbeleuchtung, die bei unserer Konfiguration zwar fehlt, aber grundsätzlich optional mitbestellt werden kann. Notwendige FN-Kombinationen, einige Sondertasten und der separate Ziffernblock runden das Gesamtbild ab und sorgen für einen sehr positiven Gesamteindruck.
Touchpad/ Pointstick
Das Touchpad ist heutzutage noch geradeso ausreichend groß und lässt vor allem bei Mehrfingergesten etwas mehr Platz vermissen. Ansonsten sind die Gleiteigenschaften, das Ansprechverhalten und die gummierten TouchPad-Tasten als sehr gut einzustufen, was insgesamt zu einem gelungenen Mausersatz führt. Der zusätzlich integrierte Pointstick mit eigenen Tasten, bewegt sich von der Bedienbarkeit her auf dem Niveau der HP EliteBook- und ThinkPad W-Serie. Präzise und komfortabel steuerbar, findet man auch hier eine gute Voraussetzung, um die Maus zu Hause lassen zu können.
Dell bietet bei den großen 17-Zoll-Precisions gleich vier verschiedene Displayvarianten an. Als Einstiegsmodell kann man das HD+-Display bezeichnen, das mit einer Auflösung von 1.600 x 900 Bildpunkten bei den günstigeren Basis-Konfigurationen standardmäßig verbaut wird. Darüber hinaus gibt es noch ein Full-HD-Display mit weiten Sichtwinkeln, ein Full-HD-Display mit RGB-IPS-Panel und ein Full-HD-Display mit 3D-Vison-Pro-Funktionalität. In unserem Testsample kommt das Standard-Full-HD-Display zum Einsatz, welches sich Preis-leistungstechnisch als sehr ausgewogen darstellt.
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Ausleuchtung: 76 %
Helligkeit Akku: 279 cd/m²
Kontrast: 507:1 (Schwarzwert: 0.548 cd/m²)69.1% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
94.4% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
72.1% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
An neun verschiedenen Messpunkten haben wir Helligkeitswerte von 251 cd/m² bis hin zu 330 cd/m² ermittelt, die für viele Anwendungsgebiete sehr gute Voraussetzungen darstellen. Mit durchschnittlich 284 cd/m² reicht die Luminanz nicht nur für hell beleuchtete Innenräume, sondern auch im Außenbereich, wenn man eine direkte Sonneneinstrahlung vermeidet. Im Akkubetrieb findet keine Helligkeitsdrosselung statt. Entgegen der recht unterschiedlichen Messwerte, lassen sich beim Testmodell auch bei einfarbigen Hintergründen keine Wolkenbildungen oder Lichthöfe erkennen. Auch die von oben nach unten hin abnehmende Helligkeit ist mit bloßem Auge nur minimal wahrnehmbar.
Der gemessene Kontrast von 507:1 übertrifft den sonst üblichen Notebookstandard mit unter 200:1 deutlich und macht sich auch subjektiv in einer sichtbar satteren Farbgebung bemerkbar. Das wirkt sich vor allem bei Filmen, Fotos und Spielen äußerst positiv aus, was im Endeffekt zu einer natürlicheren und lebendigeren Darstellung führt. Der Farbraum deckt nahezu komplett den sRGB-Farbraum ab. Lediglich im Cyan- und Magenta-Bereich fehlen kleinere Anteile. Wer eine höhere Farbraumabdeckung benötigt, hat alternativ die Möglichkeit zum oben genannten IPS-RGB-Display zu greifen, welches darüber hinaus auch nochmals stabilere Blickwinkel und einen höheren Kontrast liefern sollte (nicht getestet).
Die Blickwinkelstabilität erreicht zwar nicht das Niveau der bisher getesteten IPS-Panels, hebt sich aber dennoch sehr positiv vom sonst üblichen TN-Standard ab. In der Horizontalen bleiben die Bildinhalte nahezu unverändert und werden nur durch geringe Verfärbungen mit steigendem Rot-Anteil und eine geringe Helligkeitsreduzierung beeinflusst. Im vertikalen Bereich hingegen ist zwar eine Farbverschiebung nicht mehr zu erkennen, dafür bleicht aber die Darstellung aus oberen Blickwinkeln deutlich aus. In der entgegengesetzten Richtung, wenn man das Display also stark nach hinten neigt, invertieren die Bildinhalte, bleiben aber stets ausreichend erkennbar.
Wie bereits eingangs erwähnt, ist eine große Stärke des Dell Precision M6700 die sehr umfangreiche Kombinationsvielfalt der lieferbaren Komponenten. Hier kann man individuell, seinen Ansprüchen gemäß, die passenden Elemente nach dem Baukastenprinzip zusammenstellen. Mit der Intel Core i7-3920XM-CPU und einer 512-GB-SSD sind zwei Teilbereiche unseres Testgeräts schon fast optimal ausgestattet. Obwohl die AMD FirePro-Grafikkarte in dieser Serie als günstiges Einsteigermodell positioniert ist, haben wir teils sehr konkurrenzfähige Leistungsmerkmale ermittelt. Der Arbeitsspeicher kann auf bis zu 32 GB ausgebaut werden und zusätzliche Massenspeicher-Laufwerke können noch in einem freien mSATA-Slot und in einem freien 2,5-Zoll-Festplattenschacht integriert werden.
Prozessor
Intels Core i7-3920XM ist derzeit die zweitschnellste erhältliche Mobil-CPU. Mit maximal 3.900 MHz Takt oder gleichzeitig durchführbaren 8 Threads kann diesem Prozessor kein Anwendungsgebiet Sorgen bereiten. Entsprechend gut, besser gesagt sehr gut, fallen die Testergebnisse aus. Die iTunes-Konvertierung wird mit dem neuen Spitzenwert einer 55,9-fachen Geschwindigkeit durchgeführt. Die Videokonvertierung mit MediaEspresso 6.5 wird mit der CPU ebenfalls sehr schnell umgesetzt und bringt unsere beiden Testfilme in 130 s und 146 s in unser iPhone Testformat.
Die wPrime 1024m-Berechnung wird in 220 s und die superPi 32m-Berechnung in 531 s durchgeführt. Beim Cinebench R10 64 bit (Cinema 4D-Benchmark) werden 6495 Punkte (Single-Core) und 24603 Punkte (Multi-Core) erzielt. Das sind alles Spitzenwerte, die nur noch durch die etwas schnellere Intel Core i7-3940XM oder Desktop-CPUs übertroffen werden können.
Ein Throttling der CPU können wir auch bei anhaltender gleichzeitiger Belastung von Grafikkarte und Prozessor nicht feststellen. Hier zahlt sich Dells Konzept Grafikkarte und Prozessor je mit einem eigenen Lüfter auszustatten äußerst positiv aus. HWInfo64 zeigt bei Furmark und Prime95 gleichbleibend einen Takt von 3.600 MHz und maximale Kerntemperaturen von 95°C. Die Lüfter arbeiten in diesem Zustand natürlich mit höchster Drehzahl.
Die Leistung im Akkubetrieb erreicht nahezu die Ergebnisse, die auch mit angeschlossenem Netzteil erzielt werden. Eine drastische Drosselung der CPU auf eine bestimmte Taktung ist hier nicht der Fall, man muss lediglich ohne oder mit einem geringeren TurboBoost zurechtkommen.
System Performance
Das Zusammenspiel der einzelnen Leistungskomponenten funktioniert tadellos und zeigt keine gravierenden Systembremsen auf. Auf Dauer könnte je nach Aufgabenbereich vielleicht die RAM-Ausstattung mit 8 GB etwas knapp werden, stellt aber in unseren Tests derzeit kein Problem dar. Videobearbeiter werden wohl zeitnah den Massenspeicher vergrößern, um den Einsatz externer Festplatten bei der Bearbeitung möglichst zu vermeiden. Grafikleistung und Prozessorleistung passen gut zusammen und bieten lange Zeit genügend Leistungsreserven, um die verschiedensten Aufgaben bewältigen zu können. Bildbearbeitung, Konvertierungen, Videoschnitt und umfangreiche 3D-Projekte stellen die Workstation vor keinerlei Probleme. Wie im Kapitel der Grafikleistung beschrieben, findet sich die Leistungsgrenze im CAD-Bereich, wo AMDs FirePro je nach verwendeter Software sehr unterschiedlich leistungsfähig ist.
PCMark Vantage Result | 21085 Punkte | |
PCMark 7 Score | 5287 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Im Bereich des Massenspeichers gibt es dank zweier Festplattenschächte und einem zusätzlichen mSATA-Steckplatz umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten, die einem beim Speicherplatzausbau freie Hand lassen. Verschiedene RAID-Konfigurationen sind genauso möglich wie SSD-Festplattenkombinationen oder eine reine SSD-Bestückung. Unser Testmodell ist mit einer Samsung P830 Solid State Disk ausgestattet, die eine sehr hohe Speicherkapazität von 512 GB (brutto) aufweist. Der Aufpreis für ein 512-GB-SSD kostet im Online-Shop beim Basismodell derzeit 943 Euro netto. Der mSATA Steckplatz ist im Handbuch mit SATA-II-Geschwindigkeit gekennzeichnet und liefert auch nur diese in unserem Praxistest mit einem Crucial M4 mSATA-SSD, welches bei 270 MB/s (lesen) limitiert wird (Am SATA-III-Port sind knapp 500 MB/s möglich). Rein leistungstechnisch gibt es an dem verbauten Festspeicherlaufwerk von Samsung nichts auszusetzen, lediglich der aktuelle Preis kann negatives Herzrasen erzeugen.
Grafikkarte
AMDs FirePro M6000 gehört zu AMDs Mittelklasse im professionellen Bereich und bietet 2 GB GDDR5 Grafikspeicher, der mit einem 128-bit breiten Speicherbus angebunden ist. Der Grafikkern arbeitet mit bis zu 800 MHz und kann die Taktrate dynamisch an den jeweiligen Bedarf anpassen. Die im Prozessor vorhandene Intel HD Graphics 4000 lässt sich nicht nutzen.
Ungewöhlich hat sich bei einigen Benchmarktests die recht hohe Streuung der ermittelten Ergebnisse gezeigt. Während man bei anderen Testgeräten, bei mehreren Durchläufen Unterschiede im niedrigen einstelligen Prozentbereich feststellen kann, haben wir beispielsweise beim Cinebench OpenGL-Shading teils Ergebnisunterschiede von bis zu knapp 100 % ermittelt. Eventuell könnte dies an noch nicht optimierten Treibern liegen. Eine Untertaktungsfunktion bei Benchmarks sowie eine Übertaktung bei Spielen, die durch AMDs PowerTune-Funktion ermöglicht werden soll, können wir mit Furmark und Crysis jedenfalls nicht nachvollziehen. Aufgenommen haben wir letztlich die jeweils ermittelten Bestwerte.
Beim Cinebench R10 32 bit erreicht die FirePro M6000 10283 Punkte (mehrere Messungen) und bei der 64-bit-Version erstaunlicherweise nur 7835 Punkte (sonst erhält man hier normalerweise nahezu identische Werte). Erster Wert reicht in unserer umfangreichen Vergleichsliste für den Spitzenplatz und selbst der schlechtere sorgt für einen Platz unter den besten 10. Beim Cinebench R11.5 wird mit 68,27 Punkten sogar knapp Nvidias Quadro K5010M mit 67,5 Punkten geschlagen, was der FirePro insgesamt eine sehr gute OpenGL-Fähigkeit bescheinigt.
Im Consumerbereich werden beim 3D Mark`06 13761 Punkte und beim 3D Mark Vantage 10744 Punkte erreicht. Der 3D Mark 11 hat sich nicht ausführen lassen, auch nicht mit dem auf Version 9.002 aktualisierten Grafiktreiber vom 26.10.2012, den wir kurz vor Testende installiert haben, um Vergleichswerte für den SPECviewperf11-Benchmark zu erhalten.
Gerade bei den professionellen Treibern sind in früheren Tests von Version zu Version immer mal wieder erhebliche Leistungsverbesserungen aufgetreten, die dafür sprechen, dass das Leistungspotenzial erst mit einer entsprechenden Optimierung ausgeschöpft wird. Da bei Catia, ProEngeneer und Tcvis mit dem vorinstallierten FirePro Treiber die Leistungsunterschiede zu den Quadros von Nvidia sehr hoch ausfallen, haben wir auch in diesem Fall auf den genannten Leistungseffekt gehofft. Doch mit der neueren Version ist genau das Gegenteil eingetreten. Bis auf Siemens NX haben sich alle Ergebnisse merklich reduziert, Lightwave, Maya, Solidworks und Tcvis sind sogar regelrecht eingebrochen. Selbst die FirePro M2000 aus dem 14-Zoll-EliteBook 8470w ist dann bis auf Ensight schneller. Von einer Treiberaktualisierung auf die Version 9.002 ist für CAD-Aufgaben aus Performancesicht somit jedenfalls erst einmal klar abzuraten.
Andererseits haben wir erst mit der neuen Treiberversion Cyberlinks Media Espresso 6.5 zum Arbeiten bewegen können. Vorher ist der Konvertierer bereits beim Programmstart reproduzierbar eingefroren und konnte nicht genutzt werden. Die schliesslich erzielten Ergebnisse können nicht an die Leistungsfähigkeit Nvidias CUDA- oder Intels Quick Sync Technologie heranreichen. Dennoch wird das System spürbar entlastet (5 - 45 % CPU-Last) und ermöglicht damit neben der Konvertierung auch das gleichzeitige Abarbeiten anderer Aufgaben.
Die Grafikleistung reduziert sich im Akkubetrieb wenn überhaupt nur minimal. Die etwas geringeren Testergebnisse (3 - 5 %), sind eher auf die etwas langsamer arbeitende CPU zurückzuführen. Der AMD-Systemmonitor zeigt, wie sonst auch, 800 MHz GPU-Takt an.
3DMark 06 Standard Score | 17152 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 10744 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die von uns getesteten aktuellen Spiele können meist mit mittleren und hohen Einstellungen flüssig gespielt werden. Lediglich bei maximaler Auflösung und hohen Qualitätseinstellungen kommt man bei anspruchsvollen Titeln wie Metro 2033, Total War: Shogun 2, Anno 2070 oder subjektiv auch World of Tanks an die Grenzen. Eine Einschränkung durch die speziellen Grafiktreiber der AMD FirePro M6000 können wir nicht feststellen. Die Spieletests in mittlerer und hoher Qualität haben wir abweichend zur 1.366 x 768er Auflösung mit 1.280 x 1.024 Bildpunkten durchgeführt. Weder 1.366 x 768 noch 1.600 x 900 Bildpunkte werden unterstützt.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
World of Warcraft (2005) | 212 | 203 | 87 | |
Half Life 2 - Lost Coast Benchmark (2005) | 261.7 | |||
Sims 3 (2009) | 511 | 237 | 142 | |
Anno 1404 (2009) | 319 | 65 | ||
Metro 2033 (2010) | 132 | 71 | 58 | 18 |
StarCraft 2 (2010) | 152 | 130 | 78 | 37 |
Total War: Shogun 2 (2011) | 291.8 | 61.8 | 24.4 | |
Deus Ex Human Revolution (2011) | 98 | 53 | 39 | |
Batman: Arkham City (2011) | 169 | 125 | 58 | 32 |
Anno 2070 (2011) | 168 | 74 | 43 | 26 |
Diablo III (2012) | 172 | 121 | 93 | 69 |
Dirt Showdown (2012) | 97 | 90 | 62 | 27 |
Torchlight 2 (2012) | 125 | 116 | 108 | |
F1 2012 (2012) | 167 | 122 | 101 | 51 |
World of Tanks v8 (2012) | 112 | 56 | 51 | 33 |
Geräuschemissionen
Die Lautstärkeentwicklung des Testmodells könnte fast nicht besser sein. Dell hat hier ganze Arbeit geleistet und ein in vielen Bereichen lautloses Notebook auf die Beine gestellt. Zur Erinnerung: Das Dell Precision M6700 ist eine sehr leistungsstarke Workstation! Im Office-Betrieb, bei der Bildbearbeitung (ohne rechenintensive Filter) und beim Filme schauen (von dem SSD) bleibt das Testgerät über weite Strecken unhörbar. Nur gelegentlich dreht der Lüfter etwas hoch, um kurze Zeit später wieder ganz zu verstummen. Selbst einige Benchmarks wurden von einem unhörbaren Testgerät absolviert. Bei mittlerer Last, was in etwa der Belastung durch Konvertierungen oder Spiele entspricht, werden ebenfalls für dieses Szenario sehr geringe 34,6 dB(A) erreicht. Erst wenn man dazu übergeht, den Prozessor und die Grafikkarte gleichzeitig auszulasten, zeigen die beiden Lüfter ihr Können und erhöhen den Geräuschpegel auf unangenehme 47,9 dB(A). Das optische Laufwerk arbeitet mit 34,6 dB(A) bei der DVD-Wiedergabe vergleichsweise leise und dürfte in den meisten Situationen kaum stören.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.6 / 29.6 / 29.6 dB(A) |
DVD |
| 34.6 / dB(A) |
Last |
| 34.6 / 47.9 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Obwohl die Lüfter sehr moderat eingesetzt werden und oft aus bleiben, hat man nicht mit überhöhten Gehäusetemperaturen zu kämpfen. Ganz im Gegenteil. Mit maximal 42,1°C unter andauernder Volllast und maximal 36,2° C bei dauerhaftem Office-Betrieb, hat man jederzeit ein ausgesprochen kühles Gehäuse vor sich, das keinerlei Einschränkungen hervorruft.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 38.2 °C (von 22.2 bis 69.8 °C für die Klasse Workstation).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 41.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 29.3 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.9 °C (-1.4 °C).
Lautsprecher
Die integrierten Boxen übertreffen die übliche Standardausstattung bei Businessnotebooks mit einer recht ausgewogenen Soundcharakteristik, die neben den etwas dominanten Höhen auch Bässe und Mitten beinhaltet. Präsentationen sind im kleineren Kreis gut möglich, da die unverzerrte Maximallautstärke ausreicht, um alle Beteilgten erreichen zu können. Ansonsten gefallen die gute Dosierbarkeit der Lautstärke und die separat ausgeführten Audioports, die auch eine Weiterverwendung üblicher Headsets mit zwei Klinke-Anschlüssen ermöglicht.
Energieaufnahme
Die Leistungsaufnahme des Dell Precision bewegt sich netzseitig von 18,6 Watt bis hin zu 134,9 Watt unter Volllast. Gerade bei wenig Last sorgt die potente Hardware ohne nutzbare Intel HD Graphics 4000 für nur durchschnittliche Messwerte, die sich später auch entsprechend negativ auf die maximale Akkulaufzeit auswirken. Im tatsächlichen Praxisbetrieb erhöht sich der Verbrauch mit angepasstem Display (ca. 150 cd/m²) und eingeschaltetem W-LAN moderat um etwa 2,5 Watt auf 21,2 Watt und ist dann auch für viele Aufgaben im Office- und Internetbereich realisierbar. Die maximale Leistungsaufnahme von knapp 135 Watt ist wiederum kaum praxisrelevant, da man eine gleichzeitig maximale Prozessor- und Grafikkartenauslastung eigentlich nur mit Benchmarks provozieren kann. Das Netzteil ist mit einer Nennleistung von bis zu 240 Watt mehr als ausreichend dimensioniert und konnte von Dell sogar noch verhältnismäßig schlank gestaltet werden. Das Netzteil des Fujitsu Celsius H920 ist zum Beispiel ziemlich genau doppelt so groß.
Als Akku kann man im Dell-Online-Shop einen wie im Testgerät vorhandenen 97-Wh-Akku oder einen 87-Wh-Akku mit 3-jährigem-Lebenszyklus (44 Euro netto Aufpreis) auswählen. In einer Aussttungsliste wird auch noch ein flacher Zusatzakku mit 97 Wh genannt, der im Online-Shop aber nirgends auftaucht. Eventuell lässt sich dieser telefonisch ordern. Weitere Akkuoptionen konnten wir zum Testzeitpunkt nicht ausfindig machen.
Aus / Standby | 0.3 / 0.7 Watt |
Idle | 18.6 / 23.6 / 25.6 Watt |
Last |
74.6 / 134.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Beim Battery Eater Readers Test (maximale Laufzeit, minimale Helligkeit, Funk aus, Energiesparmodus) erreicht das Testmodell überraschend gute 5,5 Stunden. Das ist ein sehr guter Wert für einen solchen Leistungsboliden und bestätigt damit die sehr guten Stromsparmechanismen der eingesetzten Hardware. Beim praktischen W-LAN-Test (ca. 150 cd/m², Energiesparmodus, Funk an) konnten wir noch gute 4 Stunden netzunabhängig arbeiten und das Abspielen von Filmen (maximale Helligkeit, Energiesparmodus, Funk aus) gelang knapp 3,5 Stunden lang. Beim Battery Eater Classic Test (maximale Helligkeit, Funk an, Höchstleistungsprofil) hingegen leert sich der Akku in etwa einer Stunde sehr schnell. Anders als bei vielen Konkurrenzmodellen wird im Akkubetrieb nur wenig gedrosselt und man kann von einer immer noch hohen Leistungsfähigkeit profitieren.
Dells Precision M6700 überzeugt neben einer hohen Leistungsfähigkeit vor allem durch das lautlose Betriebsgeräusch bei wenig Last. Dadurch lassen sich Office-Aufgaben, Internet-Recherchen und auch einfachere Bildbearbeitungsprojekte mit einem so gut wie nicht wahrnehmbaren Arbeitsgerät bewältigen.
Wenn es um die schiere Rechen- und Grafikleistung geht, dann muss das System erst bei bestimmten CAD-Aufgaben die Segel streichen, wobei hier scheinbare Treiberprobleme eine bessere Performance noch verhindern.
Dass sich Dell keine Blöße beim Gehäuse, dem Display, den Erweiterungsmöglichkeiten und den Support-Optionen gibt, macht das durchweg runde Paket nicht nur für den professionellen Bereich äußerst attraktiv.
Der Preis für Dells Premium-Workstation ist hoch. Keine Frage. Daran ändert auch nichts der schon im Preis inbegriffene Vor-Ort-Service am nächsten Arbeitstag, den man bei den Konkurrenten meist extra buchen muss. Dafür bietet Dell aber auch eine außergewöhnlich große Bandbreite an Konfigurationsmöglichkeiten die nahezu alle denkbaren Wünsche erfassen.